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Als ehemaliger Bordelektriker bei der christlichen Seefahrt bin ich der Ansicht, ja, Kapitänin Rackete ist eine Heldin welche in einer gier- und gotteswahnsinnigen Welt ihre Pflicht nach internationalem Seerecht erfüllt hat.

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Heldin oder nicht-sie hat das Richtige getan.

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Es braucht ein gerütteltes Mass an Mut, sich gegen eine eindeutig fehlgeleitete Menschheit zu widersetzen (siehe) "Überall übernehmen die Killerclowns die Macht".

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Meiner Meinung nach war Gott schon immer wahnsinnig. Sonst lesen sie mal aufmerksam das alte Testament.
Aber ansonsten gebe ich ihnen vollkommen Recht. Es ist definitiv Heldentum sich gegen den ungehemmten Egoismus weiter Teile der Bevölkerung aufzulehnen

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diese (kaputte) Welt braucht Rackete's - deshalb meine Hochachtung vor ihrem Mut!

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vielen Dank für die rechtlichen Erläuterungen zum Thema liberaler Umgang mit Flüchtlingen in Seenot.
Ganz persönlich ist Carola Rackete für mich eine Heldin, denn nach vielen Jahren Toter im Mittelmeer, all den Diskussionen um das Humanitäre Völkerrecht, des Engagements vieler einzelner Bürger bei den Unterstützungen privater Hilfs Organisationen, lässt sich kein wirklicher Erfolg sehen, den Menschen in Seenot zu helfen.
Wenn Frau Rackete im Europa Parlament reden kann, wäre man hoffentlich wieder einen kleinen Schritt weiter, das Problem auf politischem Weg zu lösen.

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Der zweite Teil des Interviews passt gerade zu meiner momentanen Lektüre des Romans "Der europäische Frühling" von Kasper Colling Nielsen, der in Houellebecqscher Manier eine bio-politische Dystopie entwirft. Mit der Deportation von Migrierenden in ein exterritoriales Hochsicherheits-Ghetto in Afrika. Eine Dystopie, die nach und nach von der Realität überholt zu werden droht.

Ausgangspunkt hier ist die Feststellung der wechselseitigen Abhängigkeiten von "Zentrum und (Semi-)Peripherie" (Immanuel Wallerstein), ja wie die Peripherie, woher die Menschen ins Zentrum streben, historisch durch das Zentrum, gelinde gesagt, geprägt worden ist und wird.

Nach der Devise "so wenig wie möglich, so viel wie notwendig", verwendet man das prohibitive Prinzip "Migration ist grundsätzlich verboten und nur ausnahmsweise erlaubt" (vgl. Beitrag zum 1. Teil) und versucht durch Restringierung der Einlasskriterien, Abschottung der Grenzen und Schliessung der Wege das Angebot zu verschlechtern, sprich den "Pull-Faktor" zu verringern.

Da dies - trotz Ideologie - nicht wirkt, vermeidet man Pflichten und Verantwortung, in dem man nach der Devise "Haltet ihr uns die vom Leib!" den Zugang derart verschlechtert, dass jedweder Kontakt vermieden wird und die Verantwortung an Dritte abgegeben wird. Türe zu, aus den Augen aus dem Sinn, wäscht man seine Hände in Unschuld und die Bösen sind nur mehr die Anderen, die Grenz- und Anrainerstaaten da draussen (Lybien, Italien, Türkei usw.) und die rechts-nationalen Populisten da drinnen (Projektion der Ängste).

Der Selbstwiderspruch ist: Man will einerseits nicht, dass Flüchtlinge zu "wirtschaftliche Migranten" werden, aber dadurch, dass sie nicht arbeiten dürfen, werden sie einseitig eine Belastung der Sozialwerke und des Staates. Andererseits beschuldigt man sie gerade dafür, um sie möglichst schnell und unbürokratisch abschieben zu können (mit einem ähnlichen Argument auch andere Migrierte durch die Stigmatisierung und Kriminalisierung von "Wirtschaftsmigranten"). Und sei es ins Verderben.

Man muss den Menschen also Perspektiven geben. Sie sollen wählen dürfen, wohin sie gehen. Oder zumindest mitwählen. Es findet also wie auf dem Arbeitsmarkt ein Assessement statt, eine Kompetenzen-Abschätzung, sowie schön liberal eine Vertragsverhandlung. Wobei Nachfrage und Angebot je nach dem eine andere Qualität hat. Nachfrage nach Schutz und Arbeit fürs Überleben und Leben, Angebot nach Schutz, Stabilität und Arbeitsplätze für das Gesamtwohl, Nachfrage nach Arbeiterinnen (Fachkräftemangel) und Sozialwerke-Stabilisierung (Demographie und Defizite).

Es gäbe also auch hier Selektion und Kontingente - zumindest für die Länder der "Koalition der Willigen". Die noch einen Rest des alten Kodex' der Gastfreundschaft (zur Kulturgeschichte hier) beherzigen - wenn auch nicht uneigennützig -, das nicht zuletzt auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit beruht. Denn wer weiss, ob wir nicht als nächstes an verschlossenen Türen anklopfen.

Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt. Hebr 13,2

Wenn wir schon mögliche "Wirtschaftsflüchtlinge" so behandeln, wie werden wir dann mit "Klimaflüchtlingen" umgehen? Und sind wir gewiss, dass nicht wir solche sein werden?

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Empfehlung: Andreas Cassée, Globale Bewegungsfreiheit
https://www.suhrkamp.de/buecher/glo…29802.html

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Besten Dank, Frau J., für Ihre ausführlichere Erklärung. Natürlich ist mir klar, dass die "Prohibitionspolitik" mitverantwortlich dafür ist, dass die MigrantInnen auf ihrer "Reise der Hoffnung" ums Leben kommen. Der Sinn der Kritik war, darauf aufmerksam zu machen, dass (lateinische-stämmige) Schlagwörter vielleicht nicht von allen LeserInnen verstanden werden... Sonst ist die REPUBLIK nämlich SEHR GUT IM HINTERFRAGEN VON SCHLAGWÖRTERN *. Und, wie gesagt, könnte man in solchen Fällen als Interviewer(in) doch gerne etwas nachhaken, nichtwahr? Und somit "Prohibition/ Prohibere" nicht als Verbot, sondern als "Fernhalten" umschreiben. Ist nur eine Anregung... (Übrigens: Auch Leute, die in der Schule Latein gelernt haben - und dies mit 7 Stunden pro Woche während 6,5 Jahren - übersetzen "prohibere" mit "Verbieten" ... Also: Fernhalten ist präziser. Aber es gibt in der Schweiz ja auch Leute, die kein Latein gelernt haben.)

*Schlagwörter, Zitat S.: "Es ist ein klassisches Prohibitions­phänomen, wie der ALKOHOLSCHMUGGEL und der Aufstieg der MAFIA in den USA in den 1930er-Jahren." Finde ich halt nun mal etwas verkürzt, Alkoholschmuggel und Mafia mit Migration zu vergleichen. Was nichts daran ändert, dass wir/Europa mit dem Fernhalten der MigrantInnen dieses Mittelmeerdrama mitverantworten... Aber mit den Ursachen der Migration sind wir mindestens so stark dafür mitverantwortlich (Klimawandel, Ausbeutung der Dritten Welt, fragwürdige EU-Subventionierung von landwirtschaftlichen Exportgütern/ fragwürdige Währungspolitik und Handelsverträge). .

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Na ja, die Mafia wurde gross, weil die Prohibition den Alkoholschmuggel zu einer sprudelnden Goldquelle machte, und genauso ermöglicht der europäische Versuch, die Flüchtenden von den eigenen Grenzen fernzuhalten, mittellosen Banditen, sich zu reichen, mächtigen und skrupellosen Schlepperbanden zusammenzuschliessen.

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Auch für mich als absolute Sprachbanause und völliger Nichtlateiner ist sofort Klar was mit Alkoholprohibition gemeint ist, und dass die Schlepper vom Verbot der legalen Migration ins Leben gerufen wurden und nicht von den Seenotrettungsprogrammen.
Manchmal hilft der Kontext mehr als Sprachkenntnisse😊

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In beiden Fällen geht es darum, dass ein Gut, nach dem eine sehr grosse Nachfrage besteht, auf das einige dringend angewiesen sind, verboten wird. Im einen Fall ist das Gut Alkohol, im anderen Kontrolle über die eigene Migration. In beiden Fällen kreiert das Verbot einen Schwarzmarkt, der die Opferintensität erhöht und das organisierte Verbrechen subventioniert. Inwiefern ist das verkürzt?

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Danke für Ihre Ausführungen, lieber Herr S. Genau diese Präzisierungen hatten mir gefehlt (DESHALB "verkürzt"). Der Begriff "Prohibition" irritierte mich aus folgendem Grund: Geht es um das GUT MIGRATION? Wie Alkohol, nach dem auf Seiten des Empfänger-Landes eine grosse NACHFRAGE bestand. Also kann man die beiden "Güter" nicht vergleichen: Es besteht heute in Europa ja leider nur eine sehr bedingte Nachfrage nach Migranten - nach speziell ausgebildeten Migranten. Sie präzisieren nun aber: Es geht um die KONTROLLE über die EIGENE Migration. So macht es für mich Sinn. Die FOLGEN des Verbotes - Schwarzmarkt, org. Verbrechen - das war mir beim Lesen des Interviews von Anfang an klar: Die sind sehr wohl prohibitionsmässig.

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Liebe Frau H., ich bin Ihnen für Ihren Hinweis sehr dankbar und verstehe Ihren Punkt. Selber war ich unsicher aber dachte zwei Fragen später folgt das Gegenbeispiel und spätestens da würde es klar werden. Hab mich getäuscht.

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Ich verstehe die Antwort auf die erste Frage nicht: "Die Verantwortung ... hat die Prohibitions­politik. Das sind unsere Toten". Prohibition - hä? Sind die Flüchtlinge der verbotene Alkohol? Oder die Toten? Oder sind die Schlepper der verbotene Alkohol? Könnte man sowas auch ein bisschen ausdeutschen bzw. das verkürzte Schlagwort "Prohibition" auf die konkrete Lage anpassen/ umschreiben? Z.B. ob das MigrationsVERBOT gemeint ist? Würde ja heissen, dass es in Europa heute ein 100%iges Migrationsverbot gibt, was so auch wieder nicht stimmt. (Eine 100%ige Aufhebung des Migrationsverbotes wäre dann die logische Folge.) Die Republik hat sich ja -meist erfolgreich - auf die Fahnen geschrieben, möglichst klar und einfach und dennoch differenziert zu schreiben; sodass jedermann/ jedefrau eine Aussage versteht. (Oder evtl. auch jemand wie ich sowas versteht, die die deutsche Sprache zum Beruf hat; ich bin/war Journalistin.) Zwar hat der Interviewpartner das verkürzte Schlagwort "Prohibition" formuliert und nicht die Republik - aber in so einem Fall gerne ein bisschen nachhaken.

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Na ja, Prohibition kommt vom lateinischen prohibere, fern halten, abhalten, abwehren, was die (ehemalige) Journalistin wohl auch weiss. Die Prohibition in den Vereinigten Staaten hat den Begriff einfach etwas einseitig zum Schlagwort im Zusammenhang mit einem Alkohol- und später einem allgemeinen Drogenverbot gemacht, aber der ursprünglichen Wortsinn hat nichts mit Suchtmitteln zu tun. Und natürlich macht der Begriff auch im Zusammenhang mit flüchtenden Menschen Sinn, ob sie nun vor Kriegen oder Hunger oder politischer Verfolgung oder Vergewaltigung oder Armut fliehen: sie sind auf der Flucht und Europa (d.h. auch wir) setzen vieles daran, sie auf der anderen Seite des Mittelmeeres fest- und damit aktiv von Europas Ufern fern zu halten. Diese Prohobitionspolitik ist mitverantwortlich dafür, dass die MigrantInnen auf ihrer "Reise der Hoffnung" ums Leben kommen. Dass dieser Zusammenhang Ihnen als Journalistin oder auch sonst jemandem hier nicht unmittelbar einleuchten soll, habe ich Mühe zu glauben. Von daher: was ist der Sinn Ihrer Kritik?

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Chefredaktion
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Antwort auf Frage 11 geht etwas näher darauf ein. Herzlich, CM

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Migration ist grundsätzlich verboten. Und Ausnahmsweise erlaubt. Man muss aber schon migriert sein, um von dieser Ausnhame (Flüchtlingsschutz) profitieren zu können. Legal einreisen können Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten von ganz wenigen Ausnahmefällen abgesehen, nicht. Das Gut, das in diesem Falle verboten ist, ist also die Kontrolle über die eigene Migration.

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Trump -- Johnson -- Salvini

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Das aufgegriffene Thema ist wichtig, einige Lösungsansätze interessant. Was mich interessiert ist wie es den Menschen vor der Überfahrt geht. Ein Artikel der die Situation der Geflüchteten auf den Flüchtlingsrouten beleuchtet. Z.B. durch Sudan und Libyen. Diese unmenschlichen Situationen werden von "uns" geduldet, gefördert...

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Das System hat eindeutig noch Macken, auch dieser Kommentar war nicht dort wo er hingehört...

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Sobald man vom Kommentarschreiben zurück geht zum Artikel, um etwas nachzuschauen, und dann wieder zum Kommentar, müssen Sie aufpassen: dann steht der Kommentar zuoberst und nicht mehr dort, wo er hingehört. Weiss nicht, ob das ein Fehler ist oder so sein muss.

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Hört sich nach Fehler an. Danke für den Hinweis

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Nur Flüchtlinge, die viel Geld haben, leisten es sich nach Europa zu flüchten. Da gehen schon mal Milliarden verloren. Die Schengen Grenze muss 100 % geschlossen werden. Außerhalb der Schengen Grenze Flüchtlingszentren bauen. Dort muss innerhalb 4 Wochen entschieden werden, wer wirklich an Leib und Leben bedroht ist. Diese verteilen auf die Ölstaaten und Europa, die abgewiesenen müssen nach hause. Trotzdem ist auch hier ein Kontingent für Europa sinnvoll, max. 50'000, und wenn sich die Lage bessert, Kriegsende, müssen Flüchtlinge zurück. Das spricht sich schnell herum und Wirtschaftsflüchtlinge versuchen es nicht mehr. Das Mittelmehrdrama hört auf. Fazit: Keine Flüchtlinge in Europa, die auf langen Entscheid warten, und bei Ablehnung bei fehlendem Rücknahmeabkommen bleiben, und somit Kosten verursachen, die besser in der Entwicklungshilfe investiert wären. Das ist richtige Hilfe, und Human. Während wir in einem Jahr 1 Million Wirtschaftsflüchtlinge aufnehmen, wächst die Bevölkerung in den armen Länder um 80 Millionen. Für das Geld von einem Flüchtling kann so 100 anderen geholfen werden, dass diese nicht flüchten. Fazit: Keine Mittelmehrtote und 100 mal effektivere Hilfe. Dazu kommt die Kriminalität. Die ist nicht 40% höher als bei Schweizer, sondern 40-mal höher, anhand Gefängnisinsassen, ohne Ausschaffungshaft.

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Was sie vorschlagen, sind Konzentrationslager in Nordafrika und das ist längst beschämende Realität. Haben sie nicht auch die Vorstellung, dass Menschen sich nur ungern an, für sie unvorteilhafte, Zwangsmassnahmen halten? Was verleitet sie zu der Annahme, dass Flüchtlinge nicht versuchen an den Lagern vorbei nach Europa zu kommen? Die Schlepper werden das für einen angemessenen Preis sofort organisieren. Nachfrage und Angebot, das verstehen sie doch?
Es hat sich in Afrika längst herumgesprochen, dass in Europa die Öffentlichkeit die Ermordung von Menschen nicht toleriert, ganz im Gegensatz zu Libyen oder der Türkei. Wollen sie daran etwas ändern? Sie könnten ja eine Initiative starten, die die sofortige Tötung jedes illegalen Migranten auf Schweizer Boden in die Verfassung schreibt. Vermutlich werden sie nicht die benötigten 100‘000 Unterschriften zusammenkriegen.
Da selbst die Tatsache, und das wird sich in Afrika auch herumgesprochen haben, dass jeder 8. Bootsflüchtling ertrinkt die Menschen nicht davon abhalten kann ihr Glück zu versuchen, wird wohl nur eine Todesrate von nahezu 100% eine wirksame Abschreckung bilden. Das aber würde eine aktive Tötung von Menschen erfordern, etwas was nicht einmal die rechtesten unter den Rechten zu fordern wagen.
Was uns sonst noch bleibt? Wir müssten endlich versuchen die existentiellen Probleme der Flüchtlinge ernst zu nehmen, seien sie nun gewalt- oder wirtschaftsbedingt. Geschäfte mit Diktatoren und Warlords sind strikte zu ächten, Ausbeutung und Steuerflucht ebenso. Natürlich würde dies keine sofortigen Änderungen hervorrufen, aber in der Zwischenzeit könnten wir ja die Leute hier ausbilden und auf ihre möglichst baldige Rückkehr vorbereiten. Glauben sie mir, die meisten dieser Flüchtlinge würden sofort dem rassistischen Europa den Rücken kehren, gäbe es nur die geringste Perspektive und Sicherheit in ihrer Heimat

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