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Danke für die klare Recherche. Es entspricht exakt meinen eigenen Erfahrungen, sowohl was die Begegnung mit esoterischen und steinerschem Gedankengut, wie auch der schwierige Umgang mit Verschwörungstheorien innerhalb der Grünen, angeht. Übernimmt man als grüne Partei die kruden Argumente der 5G Kämpfer? Natürlich nicht. Kostet aber Stimmen. Über Jahrzehnte beoachtete ich wie im Buchladen Gestelle mit Bücher über Physik, Chemie, Geologie, etc. schrumpften und schliesslich ganz verschwanden. Die esotherischen, ausschliesslich das Selbst thematisiereden Bücher, wie ein Geschwür sich ausbreiteten. Das ist auch ein verbindendes Element der Adepten der besprochenen Strömungen: ein Fehlen seriöser naturwissenscaftlicher Allgemeinbildung. Wer glaubt Darwinismus sei nur eine, der Krone der Schöpfung unwürdige Theorie, der wird auch seine Mühe haben mRNA Impfstoffe, Viren, Risikoabwägungen und Epidemiologie auch nur ansatzweise einordnen zu könen. Das Problem: wer wissenchaftliches Denken nicht ansatzweise kennt, den kann man auch mit Fakten nicht überzgen. Es fehlt oft Grundlgenes überhaupt verstehen zu können. Neu ist, dass Leute die nicht zu Bildungselite gehören sich über social Media ein breites und politisch relevantes Publikum schaffen können.

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Mein Punkt betrifft die polemische Zuspitzung: Ist sie in dieser Form berechtigt? Ist sie exakt? Kann ich sie nachvollziehen oder gar überprüfen? Welche Funktion hat sie innerhalb des Artikels? Klärt sie oder antwortet sie aufs Herunterspielen mit rhetorischem Überschuss?
Danke für die Antwort und fürs Dranbleiben. Mit freundlichen Grüssen U.B.

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Sorry für meine Hartnäckigkeit: Aber meine Frage ist noch nicht beantwortet worden. Es mag hier um ein Detail gehen, aber es ist im Kontext doch bedeutend: Mit dem Begriff "Anhängerin Rudolf S." wird nicht nur S., sondern auch seine "Anhängerschaft" (bis und mit heute!) in Verantwortung gezogen für eine zweifellos skandalöse Aussage von Alice Ann Bailey (die Ermordung von sechs Millionen Juden als "Feuer der Reinigung"). In der Tat wäre das ein gewichtiges Argument für die These, dass "Esoterik" (und auch die Anthroposophie) ein Nährboden sei für faschistisches Gedankengut. Was aber, wenn Alice Ann Bailey keine "Anhängerin" S. war? Das wollte ich als Leser nachprüfen, und ich habe keinen Beleg dafür gefunden. Nun frage ich euch als Leser, Verleger und ehemaliger Journalist: Aus welcher Quelle stammt der Begriff "Anhängerin Rudolf S." ? Lässt sich das verifizieren oder ist es eine Behauptung?
Vielen Dank für eure Bemühungen.

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Guten Tag Herr Balsiger, ich werde das mit Jutta Ditfurth abklären. Die Quelle ist ihr Buch «Feuer in die Herzen». Sobald ich Ihre Antwort habe, werde ich mich melden (oder zur Not selber das Buch noch einmal aus der Bibliothek holen). Wobei ich mich frage, warum der Punkt, ob Sie selbst eine Anhängerin S. war, für Sie entscheidend ist in Bezug auf die Frage des Nährbodens? Ditfurths These ist ja nicht, dass S. wegen Bailey einen solchen Boden gelegt hat – der Punkt mit der Anhängerschaft ist ja ein Nebenpunkt –, sondern dass beide mit ihren verwandten esoterischen Thesen aber unabhängig voneinander solches Denken befördert haben: S. mit seinen Theorien der «Wurzelrassen». Der Vorwurf des Antisemitismus steht letztlich bei beiden im Raum, unabhängig davon, dass sie beide Theosophen und Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft waren. Die Frage von S. eigenem Antisemitismus hat in Deutschland immer wieder zu Kontroversen geführt, zuletzt vor 15 Jahren (und wie so häufig bei solchen Kontroversen wurde die Sache heruntergespielt). Es ging dabei um ein Buch S., das folgendes Zitat enthält und das letztlich, und das ist Ditfurts Punkt, im Denken verwandt ist mit dem esoterischen Denken Baileys: «[das judentum] als solches hat sich aber längst ausgelebt, hat keine Berechtigung innerhalb des modernen Völkerlebens, und dass es sich dennoch erhalten hat, ist ein Fehler der Weltgeschichte» (Quelle der Kontroverse unter anderem: https://www.welt.de/welt_print/arti…einer.html). Beste Grüsse, DR

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Zehn Jahre Rudolf S. Schule, ein Anthroposophischer Familienhintergrund. So war meine Kindheit. Ich spielte mit allen Nachbarn, und war ein sehr kritischer Schüler. Kritisch auch mit der Artikulierung und Kleidung mancher Athroposophen. Das war in den Achzigern, eine Zeit als man sich so kleidete wie man dachte, weil die anderen Menschen es sehen sollten...
Was blieb mir von der Schule?
Die Erinnerung an Themen wie: Respekt, Toleranz, Antirassismus, Kulturverständnis, Naturbeobachtung, Reflexion, Aufklärung. Wir haben das alles auch gemalt, getanzt, auf der Bühne erfahren, gesungen, berechnet, beschrieben und debattiert. Natürlich gabs auch Prüfungen darüber, der Leistungsaspekt war natürlich weniger wichtig wie der Gegenstand, das Thema an sich und die Verinnerlichung.
Aufgrund dieser Erfahrungen fühlte ich mich sehr irritiert nach eurem Artikel mit dem Titel Eyes wide shut über die Waldorfschulen. Ja, Eyes wide shut dachte ich auch schon früher, bei vielen Gesprächen mit gescheiten Menschen über meinen Lebenslauf: Das Wissen über diese Schule ist sehr oberflächlich! "Du kannst deinen Namen tanzen?" Was hattest du denn als Kind dass du dort hin musstest?"
Kein Wunder gibt es das Wort "Geheimwissenschaft" noch. Euer aufklärender Journalismus schätze ich sonst sehr!. Aber "Eyes wide open" konnte ich in diesem Artikel jedoch gar nicht feststellen!

Kurz: Ich bin auf die Homepage der Steinerschule Schweiz um zu sehen was die heute zu den Themen Rassismus etc. sagen, suchte Stellungsnahmen, da sind sie: https://steinerschule.ch/news/
Weiter auf der Seite des Goetheanums ein offener Leserbrief von Peter Selg zu einem ähnlichen Artikel: https://dasgoetheanum.com/offener-l…52BTg%253D
(5 Minuten Zeit beansprucht).

Ich freue mich aber immer wieder auf die neue Ausgabe, danke!

C. C.
Schulsozialarbeiter

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Eine Anmerkung zur Einleitung: Autogenes Training (wie übrigens auch progressive Muskelentspannung) ist ein medizinisches Entspannungsverfahren, hat nichts mit Esoterik zu tun. Ja, ich weiss, der Jahrmarkt ist unübersichtlich und manchmal verrwirrend.

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Ich möchte nachfragen (vgl. früheren Kommentar ): Gemäss welchen Quellen kann Alice Ann Bailey als "Anhängerin Rudolf S." bezeichnet werden? Ich finde nach wie vor nichts, was eine solche Kennzeichnung rechtfertigen würde. Habt ihr das überprüft?

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wizard of unseen university
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Liebe RepublikanerInnen,

Danke fürs Stellung beziehen! In Krisen hilft eben kein 'allen wohl und niemand wehe'.
Und damit ihr nicht glaubt, dass ihr nur noch von Anthroposophenverstehern gelesen werdet:
Ich bin ein links + grüner, deutscher Atheist und Naturwissenschaftler, der ua in der biologischen Landwirtschaft (natürlich nicht Demeter) gearbeitet hat.
Euer wortreich geschmähter Artikel entspricht genau meiner Wahrnehmung!
Einzig habe ich die Hoffnung, dass die Verblödung der Bundesrepublik quantitativ doch noch nicht so weit fortgeschritten ist, wie euer Artikel vielleicht suggeriert.
PS: Ein schöner bumper sticker, den ich mir aus den Vereinigten Staaten mitgebracht habe
'please don't pray in our schools, we don't think in your churches either'

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Leser
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Was ich bisher schätzte war eine differenzierte Sichtweise auf die aktuellen Probleme, die sich unter der Pandemie zeigen. Diese Folge jedoch polarisiert. Sie diffamiert Menschen, die ihrer Intuition folgen wollen und sich kritisch gegen Mainstream verhalten und mit esoterischem Gedankengut und Anthroposophie sympathisieren. Ich habe mich geärgert und merke, dass meine Begeisterung für die Republik einen Dämpfer bekommen hat. Auch der Republikjournalismus kocht nur mit Wasser und ist anfällig auf Effekthascherei.
E. S.

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Was da alles zusammen in einen Topf geworfen wird, regt mich so dermassen auf, dass ich das Republik Abo kündigen werde! Welch undifferenziertes polarisierendes Durcheinander, wobei Linke, Grüne, Steinerschulen, Yogis und Demeter aufs Übelste diffamiert werden!

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Johanna Rossi
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Liebe Frau G., und liebe Frau Wunderle
Ich will mich hier kurz einklicken: Ich verstehe Ihre Empörung gut, Frau G. Gleichzeitig bin ich sehr glücklich über die vielen unaufgeregten, klaren, sachlichen, (auf-)klärenden Beiträge der Anthroposophen und Verleger*innen, die sich vertieft mit S. beschäftigt haben und die in der Landwirtschaft, Schule etc. konkret arbeiten. Ihre Beiträge sprechen für sich: so (re-)agieren kaum "Verschwörungstheoretiker", oder!?
Ich habe mich gefreut, dass mein Debattenbeitrag "gegen Polarisierung" so oft geliket (oder wie mandem sagt) wurde (ja, menschlich;-), UND noch viel mehr habe ich mich über die bedenkenswerten Statements der Vielen mit Kenntnis über Anthroposophie etc. gefreut! DAS macht mir die Debatte so wertvoll. Und so schliesse ich mich der Bitte von Frau Wunderle an: bleiben Sie bei uns, liebe Frau G. und wagen Sie es weiterhin, Ihre Meinung kund zu tun, egal wie viele Dislikes (oder wie man dem sagt) Sie bekommen!

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Vielen Dank Frau Rossi
Danke, für Ihre ermutigenden Worte.
Trotzdem, ich werde meinen Fokus auf einen anderen Ort legen.

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Liebe Frau G., was Sie hier schreiben war meine erste Reaktion auf diesen Beitrag. Ich war empört und dachte an kündigen. Dann dachte ich daran wie ich vor dem Lesen noch sehr zufrieden war mit der Republik. Als ich dann viele differenzierte und inspirierende Kommentare las, habe ich mich beruhigt.
Auch wenn ich gekündigt hätte, hätte ich die Republik finanziell unterstützt, weil die Richtlinien zu 100% stimmen und sie m.E absolut notwendig ist in der Schweizer Medienlandschaft. (Dies soll nicht heissen, dass Sie gleich wie ich entscheiden müssen. )

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Liebe Frau Wunderle
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Der Artikel ist vom Redaktor geschrieben. Und seine Berichte haben mir schon mehrmals nicht entsprochen. Und eine Hetze gegen Links, da mag ich in keinster Weise dabei helfen, zu unterstützen.

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Antroposophie als Geheimlehre zu bezeichnen, ist schon ziemlich ignorant.

Ich bin weder S.-Schüler noch Antroposoph, aber ich hatte einige im Verwandten- und Bekanntenkreis. Darum habe ich auch das eine oder andere S.-Buch gelesen und in Diskussionen viel von seinem Gedankengut mitbekommen.

Ich bin sicher, dass ich mehr von S. verstanden habe als Jutta Ditfurth.

«Rothäute, Eskimos, Papuas, Australier, Polynesier» würden alle aussterben, «die Flutwelle der inkarnierten Egos ist über sie hinweggerollt»

Die Flutwelle der inkarnierten Egos rollt doch heute schon über sie weg. Ihr Blut und ihre Kultur wird durch die Globalisierung vermischt und von der globalen Menschheit assimiliert. Auch unser Schweizer Blut ist durchmischt mit ausländischem, die meisten meiner Freunde sind nur zur Hälfte Schweizer.

Das Menschenbild von S. war sehr positiv. Er war der Meinung, dass jeder Mensch eine spezifische Aufgabe erfüllt in der Welt einen spezifieschen Wert einbringt.

Rudolf S. ist übrigens 1926 gestorben. Er hat in einer Welt gelebt, in der die Rassenlehre noch wissenschaftlich anerkannt war. Und bevor diese von den Nationalsozialisten missbraucht wurde.

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Vielleicht kann mir jemand zu meinem Verständnis erklären, was denn eine „Flutwelle der inkarnierten Egos“ ist.

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Die steigenden Bevölkerungszahlen aus Sicht von jemandem, der daran glaubt, dass eine Seele wählt, wann und wo sie inkarniert wird.

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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V. K. hat eine wunderbare Ergänzung und Bestätigung zum S. B.'s Beitrag geschrieben. Es wäre schade wenn ihre wertvollen Gedanken nicht mehr gelesen würden, weil sie so weit unten stehen.

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Zitat Rudolf S.: "Es gibt in der geistigen Welt Wesenheiten, für die Angst und Furcht, die von Menschen ausströmen, wie eine willkommene Nahrung sind. Hat der Menschen nicht Angst und nicht Furcht, dann hungern diese Wesen … Strömt der Mensch Furcht und Angst und Kopflosigkeit aus, dann finden diese Wesen eine willkommene Nahrung, und sie werden mächtiger und mächtiger. Das sind feindliche Wesen für die Menschen."
Kein Wunder, vertrauen ziemlich viele seiner Anhänger weder auf die Massnahmen noch auf die Impfung.

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Viele fanatische Impfverweigerer berufen sich auf S. Aber auf einen anderen Text. Aber S. war gar kein Impfverweigerer:
https://www.themen-der-zeit.de/rudo…mpfgegner/

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Das ist aus dem Zusammenhang gerissen.

Im öffentlichen Berliner Vortrag über „Die sogenannten Gefahren der Einweihung“ vom 12. Dezember 1907 (Bibl.- Nr. 56, S. 144-145) heisst es:
„Der geistigen Welt sind die Gedanken, die Sie hegen, als etwas Reales eingefügt. Ein Hassgefühl, das Sie einem Menschen entgegenbringen, ist in der geistigen Welt realer und für denjenigen, der es durchschaut, auch viel wirksamer als ein Schlag, den Sie dem Betreffenden mit einem Stock geben. Wenn sich das Furchtbare auch nicht unmittelbar vor Ihren Augen abspielt, es ist doch so. Furcht und Angst, solche negativen Gefühle, die sind in der Tat etwas, was, wenn es aus dem Menschen herausströmt, dadurch, dass er die entsprechenden geistigen Wesen und Kräfte kennenlernt, verhängnisvoll werden kann. Diese Angst und diese Furcht sind in der Tat etwas, was den Menschen zu der geistigen Welt in ein verhängnisvolles Verhältnis setzt; denn es gibt in der geistigen Welt Wesenheiten, für die Angst und Furcht, die von Menschen ausströmen, wie eine willkommene Nahrung sind. Hat der Mensch nicht Angst und nicht Furcht, dann hungern diese Wesen. Derjenige, der noch nicht tiefer eingedrungen ist, möge das als Vergleich nehmen. Derjenige aber, welcher die Sache kennt, weiss, dass es sich um eine Wirklichkeit handelt. Strömt der Mensch Furcht und Angst und Kopflosigkeit aus, dann finden diese Wesen eine willkommene Nahrung, und sie werden mächtiger und mächtiger.
Das sind feindliche Wesen für die Menschen. Alles, was sich nährt von negativen Gefühlen, von Angst, Furcht und Aberglauben, von Hoffnungslosigkeit, von Zweifel, das sind in der geistigen Welt dem Menschen feindliche Mächte, die grausame Angriffe auf ihn führen, wenn sie von ihm genährt werden. Daher ist es vor allen Dingen notwendig, dass der Mensch, der in die geistige Welt eintritt, vorerst sich stark mache gegen Furcht, Hoffnungslosigkeit, Zweifelsucht und Angst. Das sind aber gerade Gefühle, die so recht moderne Kulturgefühle sind, und der Materialismus ist geeignet, weil er die Menschen abschneidet von der geistigen Welt, durch Hoffnungslosigkeit und Frucht vor dem Unbekannten diese dem Menschen feindlichen Mächte gegen ihn aufzurufen.“

Es geht also um die geistige Welt, und nicht um die materielle.
Das ist in keiner Weise eine Begründung, warum sich Menschen gegen Impfungen entscheiden.

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Lieber Herr C. Herzlichen Dank für Ihren Beitrag. Was S. zum Thema Angst hier sagt, erinnert mich auch diese alte Indianerweisheit:
An old Cherokee chief was teaching his grandson about life:
"A fight is going on inside me," he said to the boy.
"It is a terrible fight and it is between two wolves.
"One is evil - he is anger, envy, sorrow, regret, greed, arrogance, self-pity, guilt, resentment, inferiority, lies, false pride, superiority, self-doubt, and ego.
"The other is good - he is joy, peace, love, hope, serenity, humility, kindness, benevolence, empathy, generosity, truth, compassion, and faith.
"This same fight is going on inside you - and inside every other person, too."
The grandson thought about it for a minute and then asked his grandfather,
"Which wolf will win?"
The old chief simply replied,
"The one you feed."
Author Unknown
(possibly a Cherokee parable, and going back probably at least to the 1950's in print - but unconfirmable)

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Sozialpädagogin
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„Deswegen sei es typisch für Esoterikerinnen, aber auch Verschwörungs­ideologen, dass sie sich nicht mit den ökonomischen Grundlagen einer Gesellschaft befassen. «Dass sie sich nicht mit den Ursachen von Armut befassen. Dass sie sich nicht damit befassen, dass Menschen soziale Wesen sind, die andere Menschen brauchen. Sie überlegen sich auch nicht, wie eine Gesellschaft gestaltet sein könnte, dass die Menschen ihre Fähigkeiten entfalten und glücklich miteinander leben.“
Diesen Abschnitt des Artikels kann ich nicht unkommentiert stehen lassen, denn er beweist für mich gerade das Gegenteil dessen, was er behaupten möchte: Dass nämlich Rudolf S. alles andere als ein weltfremder, abgehobener Esoteriker war, sondern ein sehr praktisch orientierter Denker, der sich vor allem auch damit auseinandersetzte, wie ein gelingendes Miteinander funktionieren könnte, nämlich u.a. In seiner „Sozialen Dreigliederung.“
Auch handelt es sich bei der Anthroposophie keineswegs um eine Geheimlehre; anthroposophische Literatur steht allen offen, das Goetheanum ist ein öffentlicher Ort und man braucht kein geheimes Codewort, um an anthroposophischen Veranstaltungen teilnehmen zu können.
Ich finde es schade, dass aufgrund dessen, was einige „Anthroposophen“ machen - deretwegen sich S. notabene im Grab umdrehen würde, da er selber immer dazu aufgerufen hat, das bewusste Denken zu schulen und sich eine eigene Meinung zu bilden statt blind irgendwelchen Theorien anzuhängen und in einfachen Kategorien von Schwarz /Weiss, Entweder/Oder, Gut/Böse zu denken - die Anthroposophie als solche verunglimpft wird (noch dazu, wie es scheint, von Menschen, die sich nur mit Teilaspekten derselben auseinandergesetzt haben).
Merke: Man kann durchaus auch Anthroposoph und treuer Republik-Leser der ersten Stunde sein ;-)

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Danke, liebe Frau B., für Ihren Beitrag!

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Mein Vater beschäftigt sich seit Jahren mit Buddhismus. Leider ist er da komplett abgedriftet. Alles hat mit Karma zu tun. Wenn du an Krebs erkrankst oder schwer Krank zur Welt kommst, dann hat das mit deinem vorigen Leben zu tun. Selbst Schuld. Die einzige Möglichkeit sich vom Leiden zu befreien ist sich in die Erleuchtung zu meditieren, weil dann wird man nicht mehr wiedergeboren sondern ist erlöst.
Ich wusste vorher gar nicht das es so schädliche Formen von Buddhismus gibt.
Viele Passagen in diesem Artikel passen 1 zu 1 auf Aussagen von ihm. Ich hatte das Gefühl er meditiert sich das selber zusammen. Die Esoterik als Grundlage ist da sehr plausibel.
Vielen Dank für den Artikel. Ich find es etwas Schade das sich Leute über die Serie beklagen. Inhaltlich find ich sie Top. Dem Thema muss mehr Beachtung geschenkt werden. Wenn Leute mal richtig abgedriftet sind, kann man sie so schnell nicht mehr zurückholen. Ein Freund von mir bereitet mir auch sorgen. Youtube Filterblase und News von Russia Today etc. Er lebt in einer kompletten parallel Welt. Was politisch links bedeutet weiss er nicht. Da gibts nur Antifa und die sind böse. Es geht immer nur um die Feindbilder.

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Wiedergeburt kommt in verschiedensten Religionen vor. Genauso ist die Bedeutung und der Umgang mit Karma unterschiedlich.
Im Buddhismus (wie auch bei den Antroposophen ;-)) stellt der Wiedergeburtszyklus eine Entwicklung dar, die irgendwann vollendet ist. Karma sind Herausforderungen und Aufgaben, die zu überwinden resp. zu bewältigen sind. Sie kommen aus den vergangenen Leben. Sie sind aber nicht „Schuld“. Schuld ist ein zentrales Konzept der christlichen Kirche.
Menschen mit einem christlichkulturellem Hintergrund sehen in Karma oft eine Schuld, die zu bezahlen ist.

Ich wusste vorher gar nicht das es so schädliche Formen von Buddhismus gibt.

Ich kenne einige Buddhisten, aber noch keiner hat es so interpretiert. Vielleicht ist ihr Vater autodidakt? Dann sollte er sich einen Meister suchen, denn nur durch diesen findet mann gemäss „Lehre“ zum Buddhismus. Der Meister lehrt durch seine Haltung und sein Vorbild.

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Nach erster geschichtlicher Suche zeichnet sich ab, leider blieb die Theosophische Gesellschaft im deutschsprachigen Raum in den 1930er Jahren vom Zeitgeist und vom Nationalsozialismus nicht verschont.
Wikipedia Artikel: WURZELRASSE. Blavatsky, Theosophische Gesellschaft. Zitat:
"Auf diese politische Instrumentalisierung der theosophischen Rassenlehre (HR: im Ersten Weltkrieg) antworteten die in Deutschland zentrierten theosophischen Gesellschaften, die Anthroposophische Gesellschaft und die Internationale Theosophische Verbrüderung ihrerseits mit kulturimperialistischen Konzeptionen. Nur bei den nichtdeutschen Muttergesellschaften TG-Adyar, TG New York und TG Point Looma blieb die universale Ausrichtung erhalten. Während die politischen Anschauungen von Franz Hartmann und Hermann Rudolph bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933, abgesehen von Zugeständnissen an den Zeitgeist, politisch moderat blieben, wandten sich die deutschen theosophischen Gruppierungen um Hugo Vollrath (1877–1943) und Paul Zillmann vollständig dem rassistisch-nationalistischen Lager zu.[49]"

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Ein sehr gut recherchierter, äusserst wichtiger und beeindruckender Artikel. Nachdem ich ihn gelesen habe habe ich mich entschlossen, eine Mitgliedschaft bei Republik abzuschliessen. Well done!

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Dito!
Einfach einen Tag später. :)
Der Zusammenhang in gewissen anthroposophischen Strömungen mit der Misanthropie und dem Sozialdarwinismus war mir in dieser Form nicht so klar und erklärt einiges.
Anzumerken ist, dass ich seit längerem Republik-Artikel mit Freude lese, auch den fast täglichen Covid-19-Newsletter.

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Von mir aus gesehen gibt es nicht EINEN Nährboden für Faschismus.
Sondern diese Nährböden können fast überall gefunden werden, resp.sind weit verbreitet und tief verankert im menschlichen Dasein. Ich beobachte eher, dass Faschismus aus den Minderwertigkeitskomplexen und den Ängsten der Menschen entsteht.

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Mag sein. Es braucht dann aber immer noch Akteure und Kampagnen, die diese Gefühle bewirtschaften, organisieren und politisch ins Spiel bringen.

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Das stimmt. Diese Akteure wären dann die Eltern, Schulen ganz allgemein, Freundinnen, Bekannte und Verwandte, die Arbeit; eigentlich unser ganzes System. Darum ist es ja so tief verankert.
Oder wo sehen Sie fremdenfreundliche Politker
innen, geschweige denn ein fremdenfreundliches Land?

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Sehr geehrter Herr Ryser
Ich sehe, sie haben mein Anliegen ernst genommen, und dafür danke ich Ihnen. Sie haben dieses Ganser-Video ganz genau angeschaut, haben sich Gedanken dazu gemacht, und sind zu einer Einschätzung gekommen.
Warum ist diese Einschätzung so ganz anders als meine? Warum bin ich begeistert und bei Ihnen gehen die Alamglocken los? Das ist doch eigenartig. Zwei Menschen empfinden so ganz anders. Was liegt da vor? Fühlt und denkt der eine einfach falsch?

Oder wäre es möglich, dass wir beide in unserem inneren Wertesystem einen etwas anderen Schwerpunkt oder eine andere Perspektive haben? Und dass diese verschiedenen Perspektiven einander bereichern und wir voneinander lernen können.

So habe ich aus Ihrer Serie "Eyes wide shut" schon eine grössere Sensibilität erhalten gegenüber dem, was Sie Verschwörungstheoretiker nennen.

Von Daniele Ganser habe ich zB. gelernt, dass in dieser Krise immer wieder drei Arten von Ängsten aufeinander treffen, und dass die drei Ängste in verschiedenen Menschen verschieden stark wirken und ihr Verhalten beeinflussen (Angst vor dem Virus, Angst vor Armut, Angst von Unfreiheit).

Von mir können Sie noch nicht so viel gelernt haben, habe ich selber ja noch kaum gesagt, worum es mir eigentlich geht. Das ist ehrlich gesagt auch gar nicht so einfach für mich. Da dran leide ich auch gerade, dass es so sauschwierig ist für mich, mich verständlich zu machen, ja nicht nur das, es ist auch soo anspruchsvoll für mich, dies nur zu denken.

Einige Stichworte, in welche Richtung ich mir die Diskussion wünsche:
Individuelle und kollektive Bewusstseins-Entwicklung, Mehrperspekivität, wohlwollendes Verstehen-Wollen, und in der Esoterik-Debatte vor allem Prä- und Transrationalität (Wilber).

Nun, wenn ich jetzt meinen letzten Abschnitt anschaue, kann ich mir ganz gut vorstellen, dass dies nicht sehr verständlich ist. Was ich mir vielleicht wünschen kann: Dass ich damit nicht die Etikette "Verschwörungs-Theoretiker" bekomme.

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Wenn Sie auf Wilber ansprechen, dann haben Sie sich vielleicht auch schon mit den Ebenen seines AQUAL Modells auseinandergesetzt.
Diese sind in diesen Diskussion ja immer wieder zu erkennen und erklären auch, warum manchmal überhaupt keine Vorstellung von den Werten des Gegenübers vorhanden sind.

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Vielen Dank für Ihre Ergänzung!

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ist die Theologie eine Verschwörungstheorie – und die Physik ebenfalls?

Eine Frage, die sich stellt, wenn man Michael Butters formalistische Minimal-Definition für «Verschwörungstheorie», in dem von Daniel Ryser zitierten Artikel, liest:

Verschwörungstheorien nehmen an, dass nichts durch Zufall geschieht, nichts ist, wie es scheint, und alles miteinander verbunden ist.

In der (christlichen) Theologie heisst es doch:

  • Alles geschieht nach Gottes Vorsehung

  • Gottes Wege sind unergründlich

  • Alles ist Teil von Gottes Plan

Verschwörungstheorie als säkularisierte Religion, also ein Surrogat, ein Religionsersatz?

Aber nanu, heisst es nicht auch in der Physik:

  • Alles in der Natur ist determiniert

  • Alles geschieht nach zugrundeliegenden Elementen, Kräften und Gesetzen

  • Alles im Universum ist miteinander verbunden

Ist die Physik nun eine Verschwörungstheorie? Wenn nicht, was ist der Unterschied? Ist Michael Butters Definition womöglich nicht hinreichend? Welche Unterscheidungsmerkmale bräuchte es noch?

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Grundsätzlich denke ich nicht, dass es sich bei dem von Ihnen zitierten Satz um eine Definition handelt, sondern um eine wesentliche Eigenschaft von Verschwörungstheorien. Verschiedene Dinge können dieselben grundsätzlichen Eigenschaften haben. Nun zur Physik Punkt für Punkt,

  • Der erste Punkt ist falsch, die Quantentheorie (und alle modernen darauf aufbauenden Theorien der Materie) widersprechen dem Determinismus auf fundamentale Weise. Leider ist das vielen Nicht-Physiker*Innen nicht bewusst.

  • Die Erfahrung hat gezeigt, dass man immer wieder verschieden Phänomene auf eine zugrunde Liegende Wechselwirkung zurückführen kann, das heisst aber nicht, dass die Physik alles auf "zugrundeliegenden Elementen, Kräfte und Gesetze" zurückführen kann und diesen Anspruch hat sie auch nicht. Sie liefert Modelle, mit welchen Phänomene beschrieben werden können und macht dann (quantitative) Vorhersagen über das Verhalten der Dinge, die man experimentell verifizieren oder falsifizieren kann. Das heisst eben nicht, dass physikalische Theorien einen abschliessend erklärenden Charakter haben. Der Denkansatz ist eher "Wenn wir von A aus gehen, können wir erwarten, dass B passiert." Dieses "Wenn A" ist hier fundamental ehrlich und in der Regel für jeden PhysikerIn nachvollziehbar formuliert. Es lässt die Theorie offen für Ergänzungen oder sogar für das komplette Verwerfen der Theorie und das ist ein wesentlicher Unterschied zu Verschwörungstheorien.

  • Soweit ich die moderne Kosmologie verstanden habe ja, aber da sind wir tief in einem sehr spezifischen Fachgebiet, von dem ich sehr wenig verstehe.

Abschliessende Bemerkung: Mir ist klar, dass es Ihnen nicht eigentlich um den Vergleich VT < - > Physik geht, aber die Punkte mit dem Determinismus und dem Anspruch sind mir eine Herzensanglegenheit.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Lieber D. R., wie Sie richtig vermuteten, war ich mir natürlich bewusst, dass es in der Physik nicht so einfach ist. Aber ich wollte auch ein vulgär-physikalisches Bild wiedergeben, welche Anlass gibt, einerseits für die undifferenzierte Gleichsetzung aller «Theorien» und andererseits für die Appropriation der Physik durch theologische, esoterische oder verschwörungsgläubige Akteure. Gerade auch was die Quantentheorie («Quantenheilung»!) und Unabgeschlossenheit («Lückenbüsser-Gott») betrifft.

Mir ging es wie Ihnen um die entscheidende Frage nach den Unterschieden jenseits der angeblichen und tatsächlichen Gemeinsamkeiten.

Ist die Physik nun eine Verschwörungstheorie? Wenn nicht, was ist der Unterschied?

Etwa hinsichtlich Methode, Absicht und Zweck.

Und bei den von Ihnen angemerkten Unterschieden bin ich ganz bei Ihnen. Stereotypisch etwa: Wissenschaftliche Methode, Erkenntnis-Absicht und komplexitätssteigernde Erklärung als Zweck vs. intuitive Methode, politische Absicht und angstreduzierende Erzählung als Zweck.

Und genau wie Sie bin ich auch der Meinung, dass Michael Butters Bestimmungen bloss notwendige Eigenschaften angeben, aber noch keine hinreichende Definition darstellen – Letzteres wäre intensional/konnotativ die Menge aller notwendigen Eigenschaften.

Ist Michael Butters Definition womöglich nicht hinreichend? Welche Unterscheidungsmerkmale bräuchte es noch?

Das Problem ist nur, dass Butter (bzw. Barkun) hier wie dort lediglich diese drei Eigenschaften als die formal wesentlichen bezeichnet. Meine in didaktischer Absicht populistische Verkürzung gründet also auf einer populär-wissenschaftlichen. Denn natürlich schreibt Butter in seinen Forschungsarbeiten mehr dazu.

P.S. Ich bin übrigens auch «Indeterminist» :)

P.P.S. Kennen Sie eigentlich Anja Conzetts hervorragend geschriebene, geistreiche wie wahnwitzige Reportage «Ausgewählte Kuriositäten der Quanten­information» (07.09.2019)?

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Verschwörungstheorien sind ein Versuch, die Welt zuerklären.
Glauben ist ein Versuch, die Welt zu erklären.
Determinismus ist ein Versuch, die Welt zu erklären.

Alle diese „Gläubigen“ sind überzeugt davon, aus einer objektiven Sicht zu beurteilen.

Das mit einem Hirn, das sich die Vorstellung der Welt aufgrund seiner Nervenimpulse aus den Sinnesorganen mittels seiner Lernerfahrungen zusammenbaut. ;-)

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Nachts sind alle Katzen grau, nicht wahr? :) Würden wir jedoch die Unterschiede beleuchten, welche gäbe es zu entdecken? Etwa hinsichtlich Methode, Absicht und Zweck. Ist auch hier alles einerlei?

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Herzlichen Dank für diesen tollen Beitrag. Ich bin selber ehemalige Steinerschul Schülerin und habe mit über 40 Jahren immer noch nicht den obskurantistischen Sumpf verdaut in dem ich grossgezogen wurde. Da stösst immer wieder etwas sauer auf wenn ich mit gruseligen Weltbildern und Vorurteilen konfrontiert werde. Insbesondere als Frau. Da soll man ja einen natürlichen Drang zum kinderkriegen haben (Mutterinstinkt), während der Menstruation keine Mayonaise oder Butter schlagen können und von Natur aus besser Sprachen als Mathematik lernen können... Mein Partner hatte mir entsetzt über meine Erzählungen Simone de Beauvoirs "das zweite Geschlecht" geschenkt. Seither muss ich immer daran denken wie ruhelos diese grossartige Denkerin sich im Grab wälzen muss.
Zu Weihnachten gabe es wunderbare alternative Kindergeschichten. In einer wird unglaublich rührend erzählt wie es dazu kam das schwarze Menschen helle Fussohlen und Handinnenflächen haben: Der Mohr (einer der 3 Könige) war am bettchen des Jesuskindes so traurig über seine andersartigkeit, dass als er die Händchen des Kindes in seine nahm diese sich aufhellten! Ehrlich
Da ist ein Artikel wie Ihrer immer etwas Erholung für mich.
DANKE

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Sorry - ich weiss, das Thema ist ernst - aber ich musste grad herzlich lachen über die Geschichte mit dem Jesuskind und dem heiligen König. Sie klingt wie eine Volkserzählung, dass das jemand ernsthaft erzählt (ich zweifle nicht daran, dass das geschehen ist) ist lachhaft. Und die Nummer mit der Mayonaise und der Butter, hat meine Grossmutter auch erzählt (vervollständigt, durch das Verbot des Haare waschens). Sie war defintiv keine Antroposophin. Da hat (St)einer einfach Ammenmärchen zur Lehre erhoben. Allerdings Ammenmärchen, die zu seinen Lebzeiten Allgemeingut waren.

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Ja ich versuche auch immer wieder darüber zu lachen aber oft bleibt der Versuch im Hals stecken..Denn auf den Ammenmärchen und all den anderen unreflektierten, ewig weitergegebenen Geschichten und Weltbilder fussen Verschwörungstherorien und zementieren sich Weltanschauungen die so gut in "Eye's Wide Shut" beschrieben werden. Und das ist leider überhaupt nicht lustig.

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Ich stolpere über diesen Satz:
"Ditfurth zitiert in dem Buch auch Alice Ann Bailey, eine Anhängerin Rudolf S., die die Ermordung von sechs Millionen Juden als «Feuer der Reinigung» bezeichnete."
Woher haben Sie die Information, dass Alice Ann Bailey eine "Anhängerin Rudolf S." war? Meines Wissens waren beide Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft. Nach deren Auseinanderbrechen gründeten S. und Bailey aber ihre eigenen Schulen, die erheblich voneinander abwichen.

P.S.
In der Zwischenzeit habe ich im Rahmen meiner Möglichkeiten recherchiert: In der ausführlichen und sehr S.-kritischen Biografie von Helmut Zander (Piper - Verlag 2016) kommt Alice Ann Bailey nicht vor. Auch im Netz habe ich bisher nichts gefunden über eine direkte Verbindung zwischen S. und Bailey. Haben Sie andere Quellen? Mir geht es um die journalistische Sorgfalt: Eine polemische Spitze, wie sie im zitierten Satz formuliert wird, muss durch Fakten gestützt sein.

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Ich möchte die viele Verleger-innen die differenzierte Kommentare geschrieben haben zu „ Entspannt in der Barbarei“ ganz herzlich danken. Sie wirken entpolarisierend.

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Entpolarisierend? Ich bin mir nicht ganz sicher; im Ton vielleicht, in der Sache habe ich so meine Zweifel. Es sieht für mich auch hier etwas nach Glaubenskrieg im Schafspelz aus, und damit meine ich "beide" Seiten..

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Danke für die Antwort. Mit differenzierte Kommentare meinte ich diejenigen, die verschiedene Seiten betrachtet haben. Ihr Profil ist Mensch. Ich würde am liebsten sagen: Menschen, "die Andersgläubige" gelten lassen.

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· editiert

Sie decken sich gerne im Bioladen mit Demeter-Produkten ein? Sie wählen die Grüne Partei, aber eigentlich finden Sie Politik doof und bewirken lieber im kleinen Rahmen was? Spiritualität kommt Ihnen in dieser materialistischen Gesellschaft zu kurz? Bei 5G haben Sie irgendwie ein schlechtes Gefühl? Sie finden alle Religionen doof ausser den Buddhismus? Ein Daniele-Ganser-Vortrag, an den Sie eine Freundin aus dem autogenen Training mitgenommen hat, hat Ihnen die Augen für geopolitische Zusammenhänge geöffnet? «Sieben Jahre in Tibet» ist Ihr Lieblingsfilm? Ihre Partnerin haben Sie an einem Meditations-Intensivworkshop kennengelernt? Ihr Kind wäre letztes Jahr fast an einer Angina gestorben, weil Sie ihm erst Antibiotika gaben, als der Arzt Ihnen klarmachte, dass die Entzündung bald aufs Herz schlage? Masernimpfung für das Kind? Da sagen Sie: Nein, danke?

Uff...!!
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Die Antwort darauf kann ich teils mit „Ja“ oder „Nein“ oder mit „ab und zu“ oder mit „wahrscheinlich eher nicht“ beantworten.

Wird nicht gerade in diesem Abschnitt ein „Klischee“ produziert?

Bin etwas verwirrt, dies in der Republik gelesen zu haben, denn in diesem Abschnitt wird ganz klar Schwarz-Weiss gemalt. Dies führt ja dann gerade nicht zu angeregtem, hinterfragendem Denken und Handeln.

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Das Klischee vom Esoterik-Flügel von den Grünen, ja. Finden Sie nicht, dass die Tatsache, dass sie einige Fragen mit deutlichem "Ja" und andere mit deutlichen "Nein" beantworten konnten zum Denken und Hinterfragen anregt? Wenn ein Nazi beschrieben wird, kann ich seelenruhig immer "Nein" sagen und muss nicht sehr kritisch denken, aber dieser Artikel "hits close to home". Ich finde gerade das regt enorm zum Hinterfragen an.

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Vater
·

Ja, die Jutta Ditfurth ist für die Postmoderne Linke ein bisschen wie der Elsässer für die neue Rechte. Spannend. Ich geh jetzt in meinen Weinkeller und drehe meine Demeter Naturweine im Uhrzeigersinn. Schöner Artikel, gleiche Funktion wie der Teil mit Elsässer, einfach andersrum. Ihr macht wirklich vor gar nichts halt, um meine innere Ausgewogenheit auf Probe zu Stellen. <3

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Ich finde den Vergleich von Dittfurth und Elsässer diffamierend. Immerhin ist Dittfurth ihren Ueberzeugungen treu geblieben, währenddem Elsässer weit links von ihr bei den Maoisten begonnen hat und links blinkend nach extrem rechts abgebogen ist.

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Sehr geehrter Herr S., danke für Ihre Rückmeldung. Damit Sie in Ihrem Demeter-Weinkeller nicht alleine sind und sich Ihre innere Ausgewogenheit nicht allzu schnell wieder einpendelt, was ja irgendwie schade wäre, wenn man schon die Möglichkeit hat, sich im eigenen Weinkeller wieder ins Lot zu trinken, möchte ich Ihnen noch diesen Twitter-Thread der Historikerin Annika Brockschmidt mitgeben (die auch in mehreren unserer Eyes-Wide-Shut-Folgen als Stimme auftritt). Darin geht es um den Demeter-Anbauverband, der 1924 gegründet wurde und auf Rudolf S. spirituell-esoterischer Weltsicht aufbaut. Spoiler-Alert, Zitat Brockschmidt: «Die Wahl ist nicht Demeter oder der Gift-Bottich. Verantwortungsvolle Landwirtschaft stützt sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse - nicht auf hellseherische Erleuchtungen von jemandem, der weder Landwirt noch Biologe war. Darum geht es.»

Hier der Thread: https://twitter.com/ardenthistorian…4686891009

Beste Grüsse, DR

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Lieber Herr Ryser
Sie glauben: "Verantwortungsvolle Landwirtschaft stützt sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse. . . . "
Wenn dem so wäre, hätten wir schon lange eine nachhaltige Landwirtschaft. Die blieb jedoch grössten Teils aus! Weshalb mussten etliche Brunnen (insbesondere im Jahr 2020 in landwirtschftlich intensiv genutzten Gebieten) abgedreht werden? Sicherlich nicht wegen S. esoterischem Gedankengut. Vielmehr wegen wissenschaftlich verdrehten Anschauungen, bewusstem Wegschauen und Lobbying der Agro-Chemie-Industrie in Bern, Brüssel und anderswo.
Ich muss doch nicht erst Studien anführen, um zu verstehen, dass X -Tonnen Pestizide oder Fungizide in der Landwirtschaft angewandt, umweltschädliche Einflüsse auf die gesamte Biodiversität sowie auf das Grundwasser haben.
Oder andersherum, wir haben schlicht wenige verantwortungsvolle landwirtschaftliche Betriebe, was genauso verstörend ist.

Und weiter, S. wie Frau Brockschmidt schreibt, flach als Esoteriker seiner Zeit ab zu tun, der hat sich weder mit Esoterik noch mit S. näher befasst. Esoterik hatte mit Sicherheit zu S. Zeiten eine ganz andere Bedeutung wie heute. Der Begriff "Esoterik" ist heute, aus meiner Sicht, total verrissen und verzerrt. Er wird mit Menschen in Zusammenhang gebracht, welche eine wenig gefestigte Persönlichkeit besitzen, nicht geerdet sind, ihren Lebensunterhalt kaum bewerkstelligen und sich auf spirituelle Experimente einlassen, denen sie nicht gewachsen sind. Ich frage mich, wie lange es dauert, bis der Begriff "Esoteriker" als Diagnose für psychologische Erkrankungen herhalten muss. Er/Sie hat dann ein esoterisches Syndrom. Nur hat dies mit dem ursprünglichen Begriff "nach innen gerichtet" nichts mehr zu tun.

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Vater
·

Wohingegen ich nur Einwenden kann; was schert es mich, wenn die Demeterwinzerin morgens um 5Uhr aufsteht um ihren Hornmist von Hand 5 Stunden in die gleiche Richtung zu drehen. Ich kenne demeter-Bauern, die machen dass, weil ihnen die Bio-Knospe-Richtlinien nicht weit genug gehen (Futter, Behandlung der Nutztiere, Ackerbaulogik etc.) und die sind trotzdem Geimpft, finden Homöopathie aber auch ok, mobilisieren für Gegendemos wenn Nazis durch Basel ziehen etc.

Auch hier: Die Wahrheit ist so schön fragmentiert und kleinteilig, aber ich erwarte auch nicht, dass ein so grossartiger Text auf diese Nuancen eingehen will.

Ich meine aber, die Problematik an der ganzen Situation der esoterischen, anthroposophischen und anderer (frei)-geistigen Milieus ist das gleiche wie überall in Europa: Der Verlust der Deutungshoheit der bürgerlichen Gesellschaft über das Geschehen in der Welt. Bis jetzt liefs so gut… Zumindest für sie, aber jetzt ändert sich das, und die verschiedenen Milieus reagieren anders auf die Situation und suchen die Schuldigen überall, aber nicht bei sich selbst.

Es bleibt spannend, wenn ich erwachsen bin, dann weiss ich sicher noch ein bisschen mehr über die Welt. Bis dahin sei noch was angefügt: Ich bezweifle, das die Wissenschaft die letzten 60 Jahre die richtige Erkenntnisse für Nachhaltige Landwirtschaft geliefert hat, die Wissenschaft hat in eine ganz andere Richtung gearbeitet. Sowohl die Bio-Bauern und die demeter-Bäuerinnen waren der heutigen Erkenntnissen zur nachhaltiger Tierhaltung und Bodennutzung um Jahre voraus, mal abgesehen von der ideologischen Misswüchen, eine Errungenschaft die sich nicht verstecken sollte.

Übrigens: Feuilleton-Gastronominnen in linken Szenebeizen und hippen Vegano-Kult servieren demeter-Naturwein und dazu wird progressiv diskutiert. Wein verbindet, mehr denn je.

Bestere Grüsse
JS

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Guten Morgen, Herr C. Mit Naturalisierung meine ich, dass gesellschaftliche, d.h. historisch entstandene Machtverhältnisse als 'natürlich' und unveränderlich dargestellt werden. Sakralisierung bedeutet, dass sie als göttlich bzw. gottgewollt erklärt werden. Beide Legitimationsmuster können sich überlagern, z.B. im Kolonialimus (pseudowissenschaftliche Rassenlehre und göttliche Zivilisierungsmission). EsoterikerInnen wie der besagte Yogalehrer fallen meines Erachtens oft in solche Muster (in Kombination, da sie ja dazu tendieren, die Natur zu sakralisieren). Konkret: Wenn heute überproportional viele Menschen aus tieferen Einkommensschichten an Corona sterben, so ist das doch nicht das 'Gesetz der Natur' oder göttlicher Wille, sondern es liegt an gesellschaftlichen Verhältnissen, die historisch, d.h. veränderbar sind. Fortschritt besteht für mich daran, solche Ungleichheitsstrukturen zu analysieren und aufzubrechen.
Mir ist es bewusst, dass andere Menschen andere Vorstellungen von Fortschritt haben. Ich verstehe allerdings nicht, warum Sie mir unterstellen, dass ich meine Meinung und Haltung als die einzig richtige betrachten sollte.

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Danke, ich habe Naturalisierung in der philosophische Form verstanden. So macht es natürlich Sinn.

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Lieber Daniel Ryser, lieber Olivier Würgler
Ein kleines Seitenthema ist es, das ich mit Ihnen teilen möchte, und bei dem ich mich sehr freuen würde, wenn Sie mir eine Antwort geben könnten.
Zwar ein "kleines Seitenthema", aber darin kann meiner Meinung nach exemplarisch Wichtiges erkannt werden.

Es geht um Daniele Ganser. Ich selber kenne ihn nicht genug, als dass ich mir ein klares Urteil über ihn gebildet habe.
In ihrer Folge 7 von Eyes Wide Shut hat es zu Daniele Ganser einen verlinkten Hinweis. Wenn ich ihn öffne, komme ich zu einem Text von Michael Butter vom 13.4.2019, also zu einem Text, der VOR Corona geschrieben wurde. Michael Butter schreibt darin, dass Ganser die Verschwörungstheorien befeuere.

Nun wurde mir vor ein paar Tagen ein Link zu einem Ganser-Vortrag zu Corona zugestellt. Dieser Vortragsausschnitt war für mich so gut und erfüllend wie selten ein Beitrag über Corona. Meiner Meinung nach ist der Vortag ausgewogen, polemisiert nicht und polarisiert nicht.

Könnte es sein, dass Ganser in seinem Leben schon "Ausrutscher" in die Suggestion und in Absolutheitansprüche hatte, und zu andern Zeiten ein ausgewogener, wacher Querdenker ist?

Könnte es sein, dass Jutta Ditfurth eine wache Querdenkerin ist, und manchmal in die Suggestion und in Absolutheitsansprüche ruscht.

WENN Sie es sich einrichten können, schauen Sie diese Viertelstunde Ganser zu Corona, und dann sagen sie mir, ob das Verschwörungstheorie ist, oder ob das seinen alternativen Wert hat, und ob zukünftig auch Texte in dieser Art die Republik bereichern könnten. Neben den Empfehlungen des BAG, und nicht gegen sie.

https://youtu.be/2Pk-rOKefRc

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Sehr geehrter Herr L., danke für Ihren Beitrag.

Was ich grundsätzlich interessant finde: Dass Daniele Ganser nun auch Vorträge zu Covid-19 hält. Er war ja in völlig anderen Bereichen tätig. Mir fiel während unseren Recherchen auf, dass Ganser plötzlich an Querdenken-Demonstrationen auftauchte, hofiert wie ein Popstar. Das war eindrücklich. Ich fragte mich aber auch: Warum ist es eigentlich eine logische Linie, wenn einer 9/11 anzweifelt, dass er dann automatisch Covid-19 anzweifelt? Warum war ich alles andere überrascht, Ganser, den «Friedensforscher», an dieser Demonstration in Berlin zu sehen, umgeben von hasserfüllten Menschen, Neonazis, die Journalist*innen bedroht haben und Reichskriegs-Flaggen schwenkten. Ist das nun ein Beleg für einen besonders kritischen Menschen, der eben für «den Frieden» auch dort hingeht, wo es weh tut? Oder nicht eher der Beleg für den Inbegriff eines Verschwörungstheoretikers, der eben nicht bei einem einzelnen Ereignis (9/11) Fragen hat, weil es ihn etwa verunsichert, warum im Nachgang zu 9/11 ausgerechnet der Irak angegriffen wurde, und dann auch noch basierend auf einer Lüge vor der UNO-Vollversammlung, sondern der eben überall dieselben Machenschaften am Werk sieht: Eine Elite mit bösen Absichten mit dem Ziel des Totalitarismus.

Oder, eine weitere Möglichkeit, ist Daniele Ganser letztlich einfach ein kluger Geschäftsreisender? Man muss ja von irgendwas leben. Das Video, ich habe es mir angeschaut, folgt in meinen Augen letztlich dem, was Michael Butter in der REPUBLIK als «Methode Ganser» beschrieben hat, Ganser «als Prototyp desjenigen Verschwörungs­theoretikers, der vorgibt, nur Fragen zu stellen, implizit aber eine Verschwörungs­theorie entwirft. (...) Er selbst bestreitet das und besteht darauf, dass er nur auf Ungereimtheiten in der offiziellen Version hinweise und eine neue Untersuchung fordere.»

Ganser spricht in dem Vortrag, den Sie gepostet haben, von einem «Angriff der Angstmaschinere» (11:00). Was will er damit sagen? Dass es einen geheimen Plan gibt? «Die Übung läuft», sagt er dann. «Die Übung geht weiter.» Welche Übung? Covid-19 als eine «Plandemie», wie es im rechtsextremen Kopp-Verlag heisst?

Und plötzlich ist Daniele Ganser ein Virologe: Das Virus werde nicht weggehen, es werde bleiben, sagt er. Es gebe keine zweite Welle, sondern nur eine «Dauerwelle» (O-Ton), die Politik müsse sich «mit Dramatik zurückhalten» (ebenfalls O-Ton)– und dann entblösst Daniele Ganser entweder ein schreckliches kaltblütiges Geschäftskalkül (ein bisschen das erzählen, was die Leute hören wollen, auch wenn er selber gar nicht so weiss, was er eigentlich davon halten soll oder meint) oder aber – und gerade für einen «Friedensforscher», wie er sich nennt – ein zutiefst menschenverachtendes Menschenbild. Zum Schluss des Vortrages sagt Daniele Ganser nämlich (ab 12:55): «Es gibt keine zweite Welle. Es gibt eine Dauerwelle. Wir können als Menschen auch mit Verkehrstoten leben. Mit Kriegstoten. Mit Hungertoten. Mit dem Tod. Okay.» Das sagt der Mensch, der zehntausende Bücher verkauft hat mit der Ansage, er sei ein «Friedensforscher». Und das an einer Veranstaltung mit dem Titel «Idealism prevails. Make the world a better place!» Wie geht das alles überhaupt noch ansatzweise zusammen?

Das Risiko zu sterben sei nicht neu, sagt Ganser. Und dann entschwebt er offenbar in andere Sphären: «Wir müssen das Vertrauen finden, das Gute zu erkennen. Achten Sie auf das Schöne. Das Schöne gibt Ihnen Kraft. Setzen Sie sich vor eine Blume.» Und was dann, Herr Ganser, frage ich mich als Zuschauer? Mich vor eine Blume setzen und das Elend der Welt einfach passieren lassen, denn so ist es nun mal?

Da fällt mir Jutta Ditfurth ein (die womöglich tatsächlich ordentlich mit dem Hammer draufhaut, was aber ihre Forschung und ihre Analysen nicht weniger interessant macht): «In der Esoterik gilt: Transformiere soziale Probleme ins nächste Leben, auf eine höhere Ebene, auf eine Wolke. Akzeptiere, dass es Eliten gibt, dass es eine gesellschaftliche Ordnung gibt mit Oben und Unten. Akzeptiere, dass es Menschen gibt, die einen grösseren Anschluss an ein geheimes Wissen haben. Und wenn du an all das glaubst, wenn du diese Regeln erfüllst, dann wird dein Leben mit Erfolg gekrönt sein. Esoterik und Verschwörungs­ideologien überschneiden sich darin, dass sie keinen realistischen Bezug zur Welt haben. Dass man imaginären Zuständen, Geistern, Eliten alle mögliche Kraft zuspricht, die man selber nicht hat.»

Beste Grüsse, DR

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Herr Ryser . . . .
Frau Ditfurth schlägt so hart mit dem Hammer, dass alles verstäubt und mehr in die Brüche geht, als dass etwas schlaues entsteht. Und wenn ich dies ernst nehmen sollte, was "die gute Frau" da von sich gibt, dann mutiere ich auf der Stelle zum Exoteriker.
Nach "alter Tradition" könnte man den Dalai Lama ebenfalls als Esoteriker in der buddhistischen Tradition bezeichnen. Dann bekommt das Wort Esoteriker eine komplett andere Bedeutung.
Und Frau Jutta Ditfurth mag, milde ausgedrückt, eine Esoterik-Gegnerin sein. Dies macht sie jedoch nicht, zu einer Esoterik-Expertin. Aber ein Dalai Lama ist mit Sicherheit ein Esoterik Experte oder ebenfalls ein Eckhard Tolle oder Rüdiger Dalke. Wirkliche "Esoterik-Expert*innen befassen sich u.a. mit unterschiedlichen Bewusstseinszuständen und wie man das tägliche Leben mit weniger inneren Widerständen bewältigt, was zu mehr Freiheit führen sollte. Und nicht in mehr Abhängigkeiten oder Zwänge.

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort, Herr Ryser.

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Danke für die Ausführungen, mir ging es beim Zuschauen ähnlich. Ich frage mich jeweils, wenn Suizide, Verkehrs- oder Hungerstote genannt werden - ist den Leuten a) nicht bekannt, dass dagegen viel gemacht wurde und wird, und b) tun sie selbst denn etwas dafür/dagegen, dass weniger Personen hungern (da sie dies ja als schlimm ansehen)?

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Ausschnitt aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Esoterik):

„ Heute gibt es weder im wissenschaftlichen noch im populären Sprachgebrauch eine allgemein anerkannte Definition von Esoterik beziehungsweise esoterisch.

In der Wissenschaft haben sich zwei grundlegend verschiedene Verwendungen dieser Bezeichnungen etabliert:

Die Religionswissenschaft beschreibt und klassifiziert verschiedene Formen religiöser Aktivität, die sie als Esoterik zusammenfasst.
Die Geschichtswissenschaft befasst sich hingegen mit bestimmten Strömungen der westlichen Kultur, die gewisse Ähnlichkeiten aufweisen und historisch miteinander verbunden sind.

Im populären Sprachgebrauch versteht man unter Esoterik vielfach „Geheimlehren“. Ebenfalls sehr gebräuchlich ist der Bezug auf „höhere“ Erkenntnis und auf Wege, welche zu dieser führen sollen. Des Weiteren wird das Adjektiv „esoterisch“ häufig abwertend im Sinne von „unverständlich“ oder „versponnen“ verwendet.“

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Der Lead zum Artikel sagt eigentlich schon das Wesentliche :
"Entspannt in die Barbarei.
Wie hängen alternatives Denken, Esoterik und Verschwörungsideologien zusammen?"

  • am Anfang ein bisschen Gruselig

  • und dann die 'spannende' Frage: Wie hängen 3 Dinge zusammen, die a priori absolut nichts mit einander zu tun haben ?

  • aber wenn sie 'geschickt' vermischelt werden, wird’s wirklich gruselig ! - nur etwas "alternativ" …

"Esoterik bildet einen Nährboden für faschistisches Denken"
Das ist etwa so schlüssig wie der Satz: Auf einem Miststock gedeihen Blacken wunderbar; - aber übrigens auch Kürbisse !
"sagt die Soziologin Jutta Ditfurth" - die zwar in dem Artikel wenig sagt, was über eine reine Meinungsäusserung hinausgeht,
und ich bin ziemlich sicher, dass das weniger an ihr liegt, als daran wie ihre Beiträge zusammengeschnipselt wurden;
und ich gehe davon aus, dass es Joe Lang nicht anders erging,
denn das hat hier in dieser Groschen-Romantik-Serie "Eyes Wide Shut" Methode:
Süffisante Zerrbilder, plakatiert aus Interview-Schnipseln und etwas platter Polemik.

  • aber trotzdem 'bringt sie es auf den Punkt’:
    «Die Medien sind nicht in der Lage, es zu lesen [hier "die codes"], weil sie sich noch immer nicht damit beschäftigt haben.»

Das gilt leider ganz besonders für die REPUBLIK:
"alternatives Denken", "Esoterik", "Verschwörungsideologien", "Hippies", "Anti-Corona-Demos", "Neonazis", "Verschwörungs­literatur", "Esoterikläden", "Sozialdarwinismus", "Pandemie"
Alles reine negative Etiketten, die nicht im Geringsten - weder als solche noch nach ihrer Herkunft und Geschichte - erklärt, hinterfragt, untersucht und differenziert werden, sondern nur als polemische Platzhalter eingesetzt werden, um Menschen, die irgendwie 'anders denken' zu diskreditieren, als "Idioten" hinzustellen und (auch prophylaktisch) zu kriminalisieren.

Nur zu den ersten 3:
"Alternatives Denken" war einmal ein grosses Thema mit viel kritischem Potential gegenüber überbrachten Plattitüden, war gesellschaftlich auf allen Ebenen sehr produktiv und hat dort sehr interessante neue Sichtweisen hervorgebracht; wenn seriös betrieben auch einiges Überkommenes gerettet, indem es in ein neues Licht gestellt wurde.
"Esoterik" wird hier vielleicht mit dem verwechselt, was so auf einem Esoterik-Markt als ’Schund’ angeboten wird; von echter Esoterik und ihren verschiedensten Dimensionen haben die Autoren offensichtlich keine Ahnung; - sie kennen nur das Schimpfwort.
"Verschwörungsideologien/-literatur/-glauben" gilt auch nur als Schimpfwort für Andere; die eigene Produktion ist ’Schatten’.

Und das Gegenstück - die positive Etikette - "Wissenschaft" / "wissenschaftlich" ?
Auch hier fehlt (zumindest sichtbar) jegliches "Wissen" - kein Schimmer von

  • Wissenschaftstheorie (wie Wissenschaft funktioniert bzw. zustande kommt - kommen kann/soll)

  • Wissenschaftskritik (Bedingungen und Grenzen von wissenschaftlichen Methoden, Fragestellungen und Erkenntnissen)

  • Abgrenzung und Abhängigkeiten von Wissenschaft und Technologie

  • (beispielsweise) "Erkenntnis und Interesse" von Habermas, einer grundlegenden, wenn auch ziemlich 'harmlosen' Kritik gegenüber unüberlegter Wissenschafts- bzw. Methodengläubigkeit - aus einer Zeit, in der 'Denken' noch erlaubt war …

Wird hier "Wissenschaft" gebraucht, werden "ExpertInnen" bemüht, die 'uns' das so erklären, wie es 'uns' passt - und das garantiert dann "Wissenschaftlichkeit". Wenn eine Expertin ins Konzept passt, heisst sie "Wissenschaftler", "Soziologin", "Virol…" - ansonsten wird die Person als 'UsurpatorIn' beliebiger Herkunft diskreditiert.

Ein seriöser Umgang mit Begriffen, die noch etwas mit Begreifen zu tun haben und nicht nur als Schlag- und Stich-Wörter missbraucht werden, ist in dieser Zeitung (ganz besonders im Umfeld von Covid) nur noch traurige Seltenheit.

  • traurig in die Barbarei !

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Besten Dank, Herr Pierrot, Sie sprechen mir aus dem Herzen (darf man das hier so sagen, oder ist das breits zu esoterisch?)
Ich bin grundsätzlich eine sehr treue Republikleserin und schätze den fundierten, gut recherchierten und verschiedene Blickwinkel beleuchtenden Journalismus ungemein! Wie übrigens auch die meisten Beiträge von Daniel Ryser.
Von diesem Artikel war ich jedoch - gelinde ausgedrückt - sehr überrascht, wenn nicht sogar enttäuscht.
Meiner Meinung nach undifferenziert, einseitig und gefährlich 'schubladisierend'.
Eigentlich genau die Art von Artikel, gegen welche die Republik nach eigenen Angaben ins Feld zieht (und grundätzlich auch wirklich meistens auf grossartige Art und Weise tut!).

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Klartext - danke Herr Pierrot - ihre Auseinandersetzung und Tiefgründigkeit tut gut!

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Albert America
Grafik und Webdesign
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Ihren Beitrag einzuordnen finde ich schwierig. In vielen Punkten teile ich Ihre Meinung. Aber Ihre Sichtweise auf den Artikel kann ich nicht nachvollziehen. Aus Artikel und Kommentaren denke ich dass Daniel Ryser sehr sensibel mit "Faschismuss, Rassismus und absoluten Machtansprüchen" umgeht. Das schätze ich an seinen Artikeln. Auch schätze ich Aussagen und Haltung von Jutta von Diethfurth, auch wenn sie wie Daniel Ryser in einem Kommentar bemerkt, "ordentlich mit dem Hammer draufhaut".
Ich lese soweit möglich mit kritischem Blick. Sowohl Stimmen die im Artikel zu Wort kommen (Rudolf S., Jutta von Ditfurth) wie auch den Republik Artikel selbst. Den Autoren jegliches Wissen über Wissenschaftlichkeit, Esoterik abzusprechen oder unseriöser Umgang mit Begriffen vorzuwerfen, kann ich nicht nachvollziehen.

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Liebe Lesefreunde und -freundinnen, in mir steigt nach dem ersten Durchlesen dieses neusten Seriebeitrags das ungute Gefühl auf, dass wir uns hier auf eine Arte "Gegen-Verschwörungstheorie" zubewegen: Homöopathie und Esoterik gehören zusammen und Esoterik ist antihumanistisch und faschistisch, ergo .... - nein, bitte hört auf, solchen Simplifikationen und Verkürzungen unreflektiert Platz zu geben. Ihr seid doch tammi nomole gescheit genug, um diese Gedankengänge und Argumentationen kritisch abzuklopfen und auszudifferenzieren!

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Die Serie punktet..!!!

Schöne Rückgriffe auf frühere Folgen (zum (Ex-) Grünen Politiker) und die Lücke zur ideologischen Nähe von Esoterik und Faschismus geschlossen.

Und Nähe heisst nicht deckungsleich (wie das viele im Forum kommentieren), aber auf Grundlage der Esoterik lässt sich leicht eine neoliberale, anti-solidarische, anti-aufklärerische oder faschistische Ideologie basteln (wie im Text erklärt).

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auf Grundlage der Esoterik lässt sich leicht eine neoliberale, anti-solidarische, anti-aufklärerische oder faschistische Ideologie basteln

Auf welcher Grundlage meinen Sie denn?

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Stattdessen gebe es immer den Verweis auf Karma, Reinkarnation, auf höhere Ordnungen. «Es ist immer hierarchisch und auf eine imaginäre Form von Jenseits gerichtet», sagt die Soziologin. «Weg von der in einer Gesellschaft notwendigen sozialen Auseinandersetzung für bessere Lebenszustände.»

wie im Text erklärt

Das auf sich selbst bezogene Individuum, das keine Hilfe braucht, das die soziale Ordnung nicht in Frage stellt, ist ähnlich dem Held ein Idealtyp der Rechten Propaganda und taucht da darum auch immer wieder auf.

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Dass die Nationalsozialisten sich der Esoterik bedienten, ist klar. Sie eigneten sich uralte asiatische Symbole an. Sie waren gierig nach den vermeintlichen Geheimnissen des damals sagenumwobenen Tibets. Sie projizierten ihre Wünsche nach einem Sieg in alte Legenden der Germanen. Jedoch zu behaupten, dass die Esoterik oder die asiatischen Religionen, auf denen auch S. gebaut hat, per se faschistisch sind, geht nicht. Faschistisch war das Potpourri der Nationalsozialisten. In die Esoterik lässt sich vieles projizieren.
Es ist anzunehmen, dass auch genug Atheisten Mitglieder der Grünen Partei sind.

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Was verstehen die Autoren eigentlich genau unter dem Begriff Verschwörungstheorie? Wurde dieser Begriff in einer früheren Folge bereits definiert oder werden wir darüber noch aufgeklärt? Und welche Funktion kommt diesem Begriff im Diskurs zu?

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Sehr geehrter Herr H.: Was ist das eigentlich, eine Verschwörungstheorie? Was machen diese aus? Was bedeuten ihr Aufkommen? Wir haben die erste Frage im zweiten Beitrag gestellt und werden auf die folgenden und weiter Fragen in den beiden kommenden Folgen eingehen.
https://www.republik.ch/2021/01/08/…-am-himmel

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Von dieser Artikelreihe habe ich insofern profitiert, dass ich dadurch wertvolle Literaturtips erhalten habe über die Problematik der Verschwörungsgeschichten.
Wahrgenommen habe ich die Artikel als Ganzes vor allem als „Anti-Verschwörungstheorie“.
Viele Kommentare haben mein Missbehagen widerspiegelt, hier noch die Punkte, die für mich noch nicht angesprochen wurden.

Der Begriff Esoteriker wurde hier verwendet, wie wenn es eine klar definierte Gruppe von Menschen gäbe, die eine bestimmte Haltung hätten. Und ja, der Begriff Esoterik kam im Ursprung von Geheimlehre.
Esoterik ist aber heute eine Sammelbegriff für viele Haltungen, Gruppierungen, Meinungen, Vorstellungen. Gemeinsam ist lediglich, dass sie davon ausgehen, dass es mehr gibt als nur eine materielle Welt. Und die meisten dieser würden sich selbst nicht als Esoteriker bezeichen.
So betrachtet ist Esoteriker ein Überbegriff wie Christen, Muslim, Buddisten usw.
In diesem Schmelztiegel der Verschwörungstheoretiker befinden sich wahrscheinlich auch ein rechter Anteil an Christen. Zum Glück kommt niemand auf die Idee zu sagen, die Bewegung bestehe vor allem aus Christen, Esoterikern und Neonazis.
Es gibt viele esoterische Gruppen, die eine völlig andere Vorstellung von der Welt haben, als diese spezifischen Gruppen, die sich in der Bewegung stark machen.

Leider haben mir alle dieser Artikel ganz wenig Lösungsansätze gegeben, wie wir mit solchen Menschen umgehen sollen, vielleicht auch, wenn wir sie in der Verwandschaft oder sogar in der Familie haben?

Aber sie haben mir das Gefühl übermittelt, dass man diese Verschwörungstheoretiker alle auslachen, nicht ernst nehmen und verachten soll.

Respekt vor Menschen zeigen Sie in meinen Augen in diesen Artikeln nicht, und meinen werden Sie sich wieder verdienen müssen.

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" Zum Glück kommt niemand auf die Idee zu sagen, die Bewegung bestehe vor allem aus Christen, Esoterikern und Neonazis."
Eher ein Unglück! Genau das ist der Haken an der ganzen Sache. Man hackt auf Minderheiten herum. Niemand wagt es die direkte Verbindung zwischen Christen und Nazis aufzuzeigen. Die Grünen wagt man noch als Mitläufer und Esoteriker zu bezeichnen. Hat eine Gruppe zu viele Mitglieder, wird sie verschont. Deswegen werden in der Schweiz fast alle christlichen Religionen den Sekten zugeordnet. Nur zwei sind davon ausgenommen.... oh Wunder! Mit solcher Voreingenommenheit kommen wir sicher nie weiter.

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Wir haben wirklich einen blinden Fleck was das Christentum angeht in der Schweiz. Gerade die Tatsache, dass Freikirchen unser Schulsystem unterwandern ist ein wunderbares Beispiel dafür.
Ich seh das Problem ein wenig damit, dass sich der Glaube sehr stark mit der Kultur an sich vermischt hat und viele Schweizer(innen) ihre Werte nicht von ihrer Religion trennen können.

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Es wäre interessant gewesen, auch die Sicht eines Anthroposophen, einer Waldorflehrerin, etc. zu lesen. Ich kann der Grundthese folgen, finde aber wie manche andere hier, dass der Artikel einseitig daherkommt. Habt ihr denn jemand gefragt von den “Esoterikern”?

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Chefredaktion
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Danke für Ihre Frage, Herr K. Die Serie baut aufeinander auf. Folge 3 mit dem Besuch beim ehemaligen Grünen-Politiker, Impfgegner und H. auf dem Hof ist eine O-Ton-Begegnung mit grün-alternativen-esoterischen Denkwelten. Folge 8 wird zugrundeliegende Codes entschlüsseln, den Gläubige aller Arten miteinander verbindet.

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Hallo Christoph, ich bin ein männlicher Julian :-)
Aber danke für den Hinweis, dann lese ich gerne noch die anderen Folgen.

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Was hat der Urs H. mit Esoterik zu tun? Der Abschnitt mit den Globuli zeigt eher, dass er sehr eigenartige Argumentationen hat.
Und dass Ihr in einem Laden gewesen seid, der davon lebt, besagten „Esoterikern“ das Geld aus der Tasche zu ziehen, zeugt in keiner Weise von einer esoterischen Denkweise.
Urs H. ist in erster Linie repräsentativ für einen Verfechter von Verschwörungserzählungen. Und diese werden, gemass „Fake Facts“ von Katharina Nocun und Pia Lamberty, vor allem durch Kontrollverlust oder dem Bedürfnis, sich einzigartig zu fühlen, gefördert. Und vielleicht liegt es ja auch an den Anfeindungen, die Naturheilern oft ausgesetzt sind, die für sie zu einem Kontrollverlust führen?

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Der Artikel ist zu einseitig. Die Protestierenden aus Kreisen der Anthroposophen und der Esoteriker sind in der Regel von zu harmlosen Vorstellungen über eine Pandemie getragen. Die Varianten von Coronavirus, die Langzeitfolgen und die Toten werden sie naturgemäss zur Einsicht bringen. Ein andres Problem sind die Protestgruppen der AfD und der Verschwörungstheoretiker, die aus Prinzip gegen Massnahmen der örtlichen Regierungen aufbegehren und sie zwingen, Schutzmassnahmen flach zu halten, was sich jetzt in Ostdeutschland rächt, wo gerade eine Covidwelle mit hoher Sterblichkeit wütet. Eine Einsicht dieser Gruppe, da politisch motiviert, ist kaum in Sicht. Die dritte Protestgruppe, die sich jetzt leider in den Niederlanden abzeichnet, sind die durch Epidemiemassnahmen zur Ruhe gedrängten Jungen, die ihre gestaute Lebensenergie in Strassenkrawallen ausleben. Hier müsste die gesamte Gesellschaft ansetzen und den Jungendlichen helfen, aus dieser Situation herauszukommen.

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Ich kenne genug Esoteriker, die ihre Glaubensgrundsätze von Wissenschaftsfeindlichkeit und Systemfeindlichkeit wunderbar in Verschwörungstheorien wiederfinden und so auch einfach in die Verschwörungsspirale abdriften. Mal ehrlich: Die etwas krasseren Verschwörungstheorien die von bluttrinkenden Eliten und satanistischen Ritualen reden haben doch mehr mit Esoterik und Okult zu tun als mit rassistischer Ideologie oder Faschismus. Der einzige Link, den wir dann sehen, ist, wenn die Eliten Juden sind.

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Wir diskutieren hier über ein riesiges Konglomerat von Tatsachen, Phantasien, Weltbildern alter Kulturen, Religionen, Ritualen und nicht zuletzt auch Phantasmagorien. Hier genau zu unterscheiden, ist in der Tat äusserst schwierig. Die Verschwörungstheorien, die von bluttrinkenden Eliten bzw. Minderheiten in der Neuzeit reden, sind in der Regel antisemitisch ausgerichtet und leiten im Endeffekt Pogrome oder bei den Nationalsozialisten die grausame, präzise organisierte "Endlösung" ein. Die klassischen Okkultisten versuchen sich im Rufen der Geister der Verstorbenen. Die Satanisten spielen mit psychisch destruktiven Kräften. In der Esoterik gibt es eine ganze Pyramide vom Abstrusen bis zum Nachvollziehbaren. Auch hier gilt, die Quelle und der Zweck dem das Gesagte dient, sind wichtig. Auch Betrüger und Ideologen inspirieren sich durch Nebel der Esoterik gern.

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Ich kenne Esoteriker, die mir noch vor einem Jahr erzählten, dass das Coronavirus absolut harmlos ist, alles von der Wissenschaft aufgebauscht, sie und ihre Familie glauben jedenfalls an keine Gefahr. Heute nach einem Jahr hantieren sie plötzlich mit Desinfektionsflaschen, spülen fleissig den Rachenraum und zur Arbeit reisen sie ausschliesslich im eigenen Auto.

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Und jetzt fällt mir ein : der Mann mit den aufgesetzten Hörnern, der mithalf, am 6. Januar das Capitol zu stürmen, wurde verhaftet und anschliessend von seinem Anwalt folgendermassen verteidigt: "He is vegan and an activa yoga practionar! He can't be guilty!"

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Und was möchten Sie uns damit mitteilen? Dass er als Veganer und Yoga Praktiker ein Esoteriker ist?

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Ich sah eine Parallele zum veganen, rechts-radikalen Koch Attila Hildmann.
Die Aussage des Anwaltes erstaunt, Veganer und Yoga- Ausübende seien per se moralisch integre Menschen und daher eines Verbrechens unfähig.

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Ich bin kein Esoteriker, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die im Report dargestellten Esoteriker, die ganze Szene räpresentieren. Ich lese sehr viele aversionen und persönliche Abneigung der Schreiber heraus. Ist ein Christ denn nicht auch ein Esoteriker? Der Bericht ist mir viel zu Einseitig. Schlechte Reportage.

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Ausschnitt aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Esoterik):

„ Heute gibt es weder im wissenschaftlichen noch im populären Sprachgebrauch eine allgemein anerkannte Definition von Esoterik beziehungsweise esoterisch.

In der Wissenschaft haben sich zwei grundlegend verschiedene Verwendungen dieser Bezeichnungen etabliert:

Die Religionswissenschaft beschreibt und klassifiziert verschiedene Formen religiöser Aktivität, die sie als Esoterik zusammenfasst.
Die Geschichtswissenschaft befasst sich hingegen mit bestimmten Strömungen der westlichen Kultur, die gewisse Ähnlichkeiten aufweisen und historisch miteinander verbunden sind.

Im populären Sprachgebrauch versteht man unter Esoterik vielfach „Geheimlehren“. Ebenfalls sehr gebräuchlich ist der Bezug auf „höhere“ Erkenntnis und auf Wege, welche zu dieser führen sollen. Des Weiteren wird das Adjektiv „esoterisch“ häufig abwertend im Sinne von „unverständlich“ oder „versponnen“ verwendet.“

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Diese Analyse erinnert mich an den Streit, den ich vor über 15 Jahren mit einem Hippie und Yogalehrer an einer autonomen Schule hatte: Er wollte mir erklären, dass sämtliche Missstände auf der Welt ihren Sinn hätten, da sie Teil der kosmischen Ordnung seien. Wie dies mit einer linken, d.h. emanzipatorisch-egalitären Haltung vereinbar sein sollte, war mir schon damals ein Rätsel. Die Naturalisierung oder gar Sakralisierung gesellschaftlicher Verhältnisse muss von allen fortschrittlichen Menschen eindeutig zurückgewiesen werden! Wir sollten andererseits aber auch nicht in eine naive Verklärung des Rationalismus und DER Wissenschaft verfallen, sondern müssen uns als kritische citoyennes/citoyens daran erinnern, dass auch die Aufklärung ihre Dialektik in sich trägt: Die universellen Menschenrechte sind ebenso ihre Kinder wie die kapitalistische Verwertungslogik und der Überwachungsstaat.

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Die Naturalisierung oder gar Sakralisierung gesellschaftlicher Verhältnisse muss von allen fortschrittlichen Menschen eindeutig zurückgewiesen werden!

Ich verstehe nicht, was die Begriffe Naturalisierung und Sakralisierung mit der Aussage besagten Yogalehrers zu tun hat. Zumal sie ja eher gegensätzlich sind.

Aber ich folge aus Ihrer Aussage, dass Ihre Haltung und Meinung die einzige richtige ist und alle andersdenkenden sicher nicht fortschrittlich sind.

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Chefredaktion
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Sehr einverstanden. Die Gefahr der Verklärung der Wissenschaft (und die Folgen davon) hat dieser Essay in den Anfängen der Pandemie m.E. gut herausgearbeitet:

Was Wissen schafft

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Danke für den Hinweis auf diesen interessanten und sehr gut geschriebenen Artikel. Ich bin dabei über die folgende Stelle gestolpert: "Einerseits ist diese Kontrolle des Diskurses im Kontext moderner Wissenschaft notwendig. Dies, weil nämlich differenziert werden muss, welche Aussagen in die Produktion von «Wahrheit» einfliessen dürfen und sollen – und welche nicht. Dass in eine wissenschaftliche Beschreibung einer Pflanze etwa nicht ihre symbolischen oder mythischen Zuschreibungen eingehen sollten, erscheint uns heute selbstverständlich – den Menschen der Antike wäre es noch ganz anders gegangen. "Vielleicht ist genau das der Fehler. Müsste nicht um der Wahrheit willen, beides gleichberechtigt erwähnt werden. Ist es nicht genau diese Zusammenschau, die es bei ganz vielem heute dringend braucht?

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Caspar Humm
Rechtsanwalt. Vater. Bürger. etc.
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Danke für den Beitrag. Gerade beim derzeitigen Zuwachs der Grünen Partei - durchaus begrüssenwert, da in Klimafragen rational und wichtig! - ist es gut, sich zu vergegenwärtigen, was sich in diesem Milieu eben auch schon immer tummelt: Homöpathen, Antroposophen, Verschwörungsgläubige, Esoteriker, Kernkraftgegner, Gentechgegner, Technophobiker und andere zutiefst irrationale Zeitgenossen. Zum Glück gibt es für rationale Grüne die GLP.

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Ich finde den Beitrag auch super und ich hab so auch besser verstanden warum viele Leute wohl lieber die GLP wählen, aber das alleine ist leider auch keine gute Lösung, weil sie die Klassenunterschiede ignoriert und die Ursache des Klimawandelproblems nicht vollständig erkennt. Leider ist dem auch nicht geholfen, wenn man dagegen pendelt oder Kristalle aufstellt. Mich stimmt die Situation eher frustriert, weil es offenbar keine rationale, grüne Bewegung gibt.

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Ja, das wird wohl so sein. In der SVP tummeln sich ja auch Jäger und Landwirte. Ist die SVP deswegen eine Partei der Nahrungsmittelbranche? Rechtsanwälte dürften vorallem in der FdP gehäuft auftreten. Hat diese Partei deswegen ein besonders sensibles Rechtsempfinden?
Und können Sie mir erklären, was an der Gegnerschaft zur Atomtechnologie irrational sein soll? Ich begründe meine Ablehnung dieser Technologie durchaus ohne "Technophobie", ganz und gar rational.
Was sind rationale Grüne? Solche, die immer noch an die "trickle down"-Geschichte glauben?

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Die SVP ist tatsächlich eine Partei der Nahrungsmittelbranche (jedenfalls jene, die in der Partei das Sagen haben), wenn Sie sich die Strukturen von Fenaco, Volg, Futtermittelimporten und Viehmärkten anschauen ;-)) Alles andere unterschreibe ich.

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Die GLP steht ja eher für grün ohne sozial. Klima retten ja, aber bitte ja nichts an der Wohlstandsverteilung ändern. Was in letzter Konsequenz bedeutet: Die Armen bezahlen.

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Letztendlich ist Esoterik einfach eine weitere Religion mit ihren Vorbetern, Jüngern, Gläubigen und allem sonstigen Elementen, die zu einer Religion gehören. Auch hier hilft nur Aufklärung.

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Ich finde schon, dass sie sich entschieden unterscheidet. Esoterik hat viel weniger mit Dogmas, Gruppendenken und Traditionen zu tun. Das kommt doch auch aus dem ersten Paragraphen raus: "Alle Religionen sind doof ausser der Buddhismus."
Natürlich teilen sich die beiden auch Wissenschaftsfeindlichkeit und Irrationalität.

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Der Dogmatismus mag kleiner sein, wobei wenn man bedenkt, dass teilweise lieber gestorben wird, als sich z. B. von der Schulmedizin behandeln zu lassen, dann ist das doch sehr dogmatisch, oder ? Auch das Gruppendenken ist sehr ausgeprägt. Entweder man gehört dazu oder nicht und wenn nein, dann ist man nicht offen genug und nicht gleichwertig. Es wird klar gegen andere abgegrenzt und geglaubt man befindet sich im Besitz der alleinigen Wahrheit. Das sind doch typisch religöse Verhaltensweisen. Für die Tradition fehlt vielleicht einfach die Zeit seit der Existenz, wobei was waren die Quacksalber des Mittelalters, wenn nicht Esoteriker ? Sowohl bei Religion als auch bei der Esoterik gibt es Extreme und Moderatere. Gleich finde ich aber bei beiden die Grundmechanismen.

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Bitte weiterrecherchieren. Die Codes sind inzwischen überall. In sozialen Medien, an Demos etc.
Diese Gesinnung gewinnt an Fahrt, von Grün bis Braun und Sünneli. Ohne dass der Rest es merkt.

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«Die Codes sind inzwischen überall.» - Wie bitte?

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Sie wissen um was es geht?
Lesen sie mal hier:
https://www.kas.de/en/web/rechtsext…reme-codes
Dann werden sie im Alltag immer wieder darüber stolpern.

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Markus J. Schmidt
Doktorand Maschinenbau ETH
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Ein Punkt zum Thema "Framing" ist mir in Ihren Artikeln möchte ist mir aufgefallen und möchte ich hier gerne anbringen:
Sie benutzen in den Texten regelmässig den Begriff Verschwörungstheorie. Mir aus Naturwissenschaftler graust es dabei direkt. Aber auch sonst halte ich den Begriff problematisch, da er eine intelektuelle Flughöhe unterstellt, welche nicht vorhanden ist. Und auch kein rationales Vorgehen.

Ich würde es begrüssen, wenn Sie konsequenter die Bezeichnung Verschwörungsideologie oder ähnliches Benutzen würden.

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sharky
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Eigentlich favorisiere ich fast den im Welt-Artikel erwähnten Begriff
Verschschwörungs-Gerücht.
Wenn nur noch Verschwörungs-Gerüchtler*in für das Sprechorgan weniger anspruchsvoll wäre...

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Leser
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Hm, wichtige Hinweise, doch eigentlich sehr oberflächlich. Nicht Republik-like - die kann das doch besser. Die vorangehenden Beiträge griffen tiefer. Hoffe auf Besseres, da wichtig.

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Aus der Thematik dieses Artikels könnte die Republik wohl eine eigene Serie produzieren. Wäre sehr interessant.

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Bis dahin schaue ich mir mal die Buchtipps an..

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Aus persönlicher Erfahrung erkläre ich mir den Zusammenhang zwischen Esoterik, Impfgegnerschaft und Verschwörungstheorien so, dass das esoterische Denken eher intuitiv, allegorisch, und weniger analytisch-rational verläuft. Wenn ich ein Weltbild habe, in dem es eine spirituelle, metaphysische, göttliche Realität gibt, dann kann ich darüber nicht rein analytisch-rational reden. Ich muss Bilder und Vergleiche benutzen. Bei Esoterikern (im Unterschied zu einem monotheistischen Schöpferglauben) scheint mir aber, dass sie allegorisches Denken (in Bildern) und rational-analytisches Denken nicht komplementär und gegenseitig befruchtend verstehen, sondern rational-analytisches Denken verhindert gerade die wahre Erkenntnis. Rational-analytisches Denken dagegen führt zu einem mechanistischen Verständnis der Welt, zu einem Fokus auf die einzelnen Bestandteile, respektive in der Schulmedizin auf eine Behandlung der Symptome und nicht der Ursachen (eine Kritik, die m.E. ihre Berechtigung hat), und damit in die Sackgasse. Im esoterischen Weltbild dagegen sind Krankheiten Ab-Bildungen geistiger Zustände.
Im esoterischen Weltbild geht es ja darum, dass das (unpersönlich) Göttliche in uns ist, dass wir auf die göttliche Energie im Universum oder in uns zugreifen können, uns selber transformieren können, uns selbst heilen und retten (respektive unser Karma abarbeiten) können. Das Universum sorgt für uns, wir müssen die göttliche Energie nur erkennen und sie "nutzen" oder uns ihr öffnen. Diese Energie zeigt sich gerade auch in den Selbstheilungskräften des Körpers. Sich selbst überlassen, respektive mit natürlichen Mitteln gestärkt (gesundes Essen, frische Luft, Bewegungetc), also mit allem, was uns das Universum als göttliche Wirkprinzipien zur Verfügung stellt, wirkt es am besten. Eine Impfung, basierend auf analytisch-rationalem, mechanistischen Denken, stellt dagegen einen Eingriff in diese göttlichen Wirkprinzipien dar.
Die Ablehnung von Impfungen scheint mir darum so radikal zu sein, weil ein Denken in Wahrscheinlichkeiten und damit Risikoabwägungen überhaupt keine Rolle spielen. Es genügen ein paar Fälle von schweren Impfnebenwirkungen, um den Beweis erbracht zu haben, dass Impfungen nicht gut sind. Die Zahlen zu Impfschäden werden nicht in Bezug gebracht zum Nutzen (denn das Prinzip, dass sich der Mensch selbst heilen kann, ist ein Paradigma, das nicht qualifiziert werden muss). Während in einem rational-analytischen Denken das Prinzip der Wahrscheinlichkeit immer da wichtig ist, wo nichts abschliessend gesagt werden kann (was dann wiederum zu einem Kampf über die rechte Statistik führt) orientiert sich das esoterische Denken nur an den paradigmatischen Glaubenssätzen, respektive dem Narrativ. Analytisch-rational würde man zum Schluss kommen, dass der Nutzen von Impfungen die Schäden bei weitem übersteigt. Im esoterischen Weltbild ist es zuerst einmal eine Verletzung der göttlichen Wirkkräfte.
Und eine Impfpflicht ist nichts anderes als ein direkter Angriff auf das esoterische Weltbild (gewissermassen einen Angriff auf die Religionsfreiheit).
Ähnlich spielt die Unterscheidung zwischen Korrelation und Kausalität nicht wirklich eine Rolle im esoterischen Denken. Die Korrelation ist vielleicht sogar wichtiger, denn sie entspricht dem Denken in Analogien (wie sie in der Homöopathie auch zur Anwendung kommt). Empirisch bedeutet Ursächlichkeit, dass ich einen Effekt beliebig reproduzieren kann, gleich einer Maschine, die die immer gleichen Abläufe macht. Esoterisch bedeutet Ursächlichkeit Einklang persönlicher Erfahrungswerte mit den Paradigmen (gewissermassen Empirie auf einem sehr kleinen Sample).
Dazu kommt der ausgeprägte Individualismus im esoterischen Weltbild westlicher Ausprägung (der Buddhismus würde das wohl leicht anders sehen). Dagegen steht das rationale, technokratische, mechanistische Handeln der Regierungen, die die Probleme durch Gesetze, Regulierungen etc "kontrollieren" wollen, und sich dabei wiederum nur in den Details verlieren, mit der Konsequenz, dass die Probleme nicht gelöst, aber die persönlichen Freiheiten stark eingeschränkt werden.
In Deutschland marschierten Rechtsradikale mit. In der Schweiz scheint mir aber der Einfluss aus US-libertären, rechten Strömungen (die auch für Q-Anon verantwortlich zu sein scheinen) viel wesentlicher zu sein. Der Gemeinsame Nenner liegt in der Ablehnung von Regierungshandeln, das primär mal als Eingriff in die persönlichen Freiheiten verstanden wird. Bei den Rechtsradikalen gehts mehr um die Freiheit, Waffen schwingen zu können, bei Esoterikern eher darum, den universalen Wirkprinzipien freien Lauf zu lassen. (Der im Artikel gemachte Bezug von Esoterik zu Rassissmus scheint mir eher historischen Wert zu haben. Ich bin nicht sicher, dass man viele rassistische Esoteriker in der Form heute finden würde.)
In den Pandemie-Massnahmen vereinigen sich der massive Eingriff in die persönlichen Freiheiten mit einem rein rational-mechanistisch Ansatzu zur Lösung der Probleme. Aus Sicht von Esoterikern der komplett falsche Weg und ein Angriff auf alles, an das sie glauben und wie sie die Welt wahrnehmen. Das kann man leicht als Irrationalismus abtun, aber das bringt ja dann auch nichts.
Eigentlich bräuchts hier ein Fazit, wie man diesen Graben überwinden kann (ein früherer Artikel versuchte dies aufzuzeigen), aber persönlich bin ich daran gescheitert.

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Danke für Ihre wertvollen Gedanken. Das beste, was ich hier zum Thema bis jetzt gelesen habe! Sehr gut analysiert und sehr respektvoll geschrieben. Sie schliessen mit der Frage, wie man jetzt den Graben überwinden kann? Die Brücke von der einen Seite zu anderen, muss die nicht gegenseitig gebaut werden mit dem Zauberwort Verantwortung und Selbstverantwortung für das eigene Denken und Handeln und somit auch dem konsequenten Hinterfragen der jeweils eigenen Position, gleichzeitig aber auch der absoluten Unvoreingenommenheit und Offenheit gegenüber der anderen Seite? Bei den einen verlangt das doch der wissenschaftliche Blick. Bei den anderen die Liebe (zum Leben, der Natur, dem Mitmenschen) für die sie bei allem doch schlussendlich immer plädieren. Konsequent lieben gipfelt in bedingungsloser Liebe. Führt Liebe nicht zu Offenheit? Kann ich konsequent wissenschaftlich denken und gleichzeitig nicht offen sein- also auch für mir zunächst Fremdes? Kann ich ganz offen sein ohne zu lieben? Die beiden Pole mal konsequent noch mehr steigern bis man auf der einen Seite zum rein rationalen Denken und auf der anderen Seite zum rein im Geiste und damit rein im Jenseits leben kommt? Beides ist da, beides nur für sich gesehen führt in die Sackgasse. Die reine Ratio führt dazu aus dem Menschen eine Maschine machen zu werden und presst aus dem Menschen das Lebendige heraus. Das kann nicht das Ziel sein, dass sich der Mensch selbst abschafft. Das reine Leben wollen im Geiste führt zur Ablehnung der Materie. Wir sind nicht nur Geist, wir sind auch Materie. In der Mitte der Brücke, wo sich beide Seiten begegnen befindet sich das Leben. Es ist das Leben selbst, das uns alle miteinander verbindet. Die westliche Wissenschaft legt den Fokus auf der Erforschung der Materie und hat dabei das Rätsel um Bewusstsein und Leben noch nicht gelöst. Vielleicht liegt das daran, dass es neue Methoden von Beobachungen braucht, dass es auch sowas wie eine Intuitionsforschung und Bewusstseinforschung braucht? Das bedeutet aber auch konsequente Forschung an sich selbst.
Auf der anderen Seite, anstatt sich ins Jenseits zu flüchten, sollte man seine Liebe auf die Materie richten und dann feststellen, dass man darin das ganze Universum findet. Vielleicht geht es ja darum, den Geist in der Materie zu finden UND zu erforschen, wie aus Geist Materie wird? Ich möchte gerne mit zwei Zitaten schliessen. "Das Göttliche war im positiven Sinne immer da- als Ermöglichungsgrund von allem. Also gerade auch der Wissenschaft!" Und: "Das Göttliche ist das, was durchklingt und zum Klingen bringt, in Allem als Klang steckt und schwingt. Es ist die in Allem (und jedem) in ihrer jeweils angemessenen Gestalt oder Form seiende, in Erscheinung und Wirksamkeit tretende Energie." (Prof. Dr. Roland Buser). Er wurde von Studenten gefragt, ob er Atheist sei und antwortete: Als Atheist bezeichne ich mich allerdings insofern, als Gott für mich keine Person, auch keine nach dem
Vorbild des Menschen geschaffene „Überperson“ ist, sondern der Inbegriff des Personalen im wörtlichen Sinne von lat. personare = dt. durchklingen.
Göttliches ist in Allem.

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Liebe Frau K., Mein Mann hat mich gerade auf Ihren Beitrag aufmerksam gemacht und beklagt, dass noch niemand Zustimmung geäussert hatte.
Sie haben wunderbar das beschrieben, was auch uns am Herzen liegt.
Ja, die Gedanken von Herrn B. fanden wir ebenfalls wertvoll. Und das Plädoyer weiter vorne von Frau Rossi auch.
Inspirierend und Ermutigend. Es macht uns Hoffnung. Herzlichen Dank!

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Bitte keine weiteren Berichte dieser Serie. Es reicht.

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Darum baten Sie vor zwei Wochen schon einmal, damals bei der dritten Folge mit den Worten «überflüssig». Gemäss dem Auftakt der Serie gibt es noch zwei weitere Folgen.

Warum finden Sie, es reicht?

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Ihr Nachhaken finde ich bemerkenswert. Ja ich kann versuchen es zu erklären, obwohl es mir schwer fällt es in kurze Worte zu fassen.
Weil ich finde, dass es genügend Aufmerksamkeit war. Ich erfahre lieber mehr zu anderen, meines Erachtens viel wichtigeren Themen der Welt. Meine Meinung zu diesen Themen ist klar und ich bin es leid, Energie und Aufmerksamkeit dazu zu verbrauchen. Dasselbe finde ich für die Republik. Ein - oder auch zwei Artikel waren ok. Jetzt aber ist es genug. Siehe auch die Kommentardisskussionen an.

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