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Zwischen Lachshäppchen und Champagnerküppli lässt sich die High Society die ganze Wucht des Hamas-Massakers vorführen. Angesichts der brutalen Ohnmacht, die der Film bei den Zuschauer:innen weckt, versuchen sie Halt zu finden, indem die Schuldfrage gestellt wird. Schnell wird klar, dass die UNRWA zumindest eine Mitschuld an diesem grausamen Verbrechen tragen muss.

Die wenigen, die während der Vorführung menschlich reagieren, sind der Journalist selbst und eine Frau, die sich der traumatisierenden Filmvorführung entzieht und schluchzend die Wand anweint. Sie entschuldigt sich für ihr Verhalten, obwohl ihre Reaktion in diesem Moment die wohl menschlichste ist.

Und ich frage mich: Warum reagieren nicht auch andere Gäste auf den gerade stattfindenden Missbrauch? Warum lässt sich die überwiegende Mehrheit auf diese unerträgliche Stimmungsmache ein, die das unsägliche Leid der Opfer derart instrumentalisiert, um Entsetzen, Empörung und Hass zu schüren?

Als Psychotherapeut weiss ich zwar, dass ein Trauma mitgeteilt und anerkannt werden muss, damit Heilung möglich werden kann. Aber gewiss nicht auf diese abgehobene sowie propagandistische Art und Weise. So kann Frieden niemals möglich sein. Das ist neben dem Entsetzen die Hauptbotschaft, die der Artikel bei mir hinterlassen hat.

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Ich verstehe Ihre Empörung. Was tun Sie darüber hinaus?

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Entsetzen ist nicht das Gleiche wie Empörung. Ich versuche, gerade nicht empört zu reagieren, sondern mich der intendierten Polarisierung zu entziehen. Und ich versuche dabei, emphatisch und menschlich zu bleiben - dazu gehört auch das Entsetzen angesichts des propagandistischen und voyeuristischen Missbrauchs von Leid, wie er in der Reportage von Herrn Hanimann beschrieben wird.

Ich engagiere mich auch anderweitig gegen das Elend dieses Krieges, möchte aber damit nicht hausieren. Auch denke ich, dass ich Ihnen diesbezüglich keine Rechenschaft schuldig bin. Und bei alledem bemühe ich mich, meinen eigenen Freiraum zu bewahren und dafür zu sorgen, Dankbarkeit zu empfinden, dass ich ein glückliches Leben führen darf.

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Bin ich der einzige der bei dieser Art von Hinterzimmer-Politik zur Beeinflussung von Meinungsmachern und Politikern ungute Gefühle hat? Ist dies ein übliches und verbreitetes Vorgehen von dem ich zu wenig weiss?

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Diese Art von Politik ist in Form von Lobbying sehr verbreitet.
Vieles davon in Form von persönlichen Einladungen in möglichst eindrücklichen Räumlichkeiten und Kontexten. Je mehr Ressourcen zur Verfügung stehen, desto pompöser.

Mit weniger Ressourcen wirds nur eine Sitzung mit ein paar Sandwiches.

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Danke für diese Ergänzung.

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Ja, das machen ganz viele Interessengruppen in der Politik, sei es in Fragen der Gesundheitspolitik, sei es bei der Steuerpolitik. Und es wird natürlich auch in aussenpolitischen Fragen gemacht. Nur nicht immer in so einem Rahmen wie hier.

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Das machen Vermögende halt so. Sie sind die Guten, die Besten. Und sie wollen unsere Welt gestalten.

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Dieses Unbehagen teile ich. Und ich staune, dass Politiker und einflussreiche Leute ihr Handy für mind. 45 Minuten in fremde Obhut geben. An so einen Anlass, wo man damit rechnen muss, bleibt das Handy zu Hause.

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Ob Carlos Hanimann sein Handy am nächsten Tag von seiner Kollegin Adrienne Fiechter auf Pegasus abklopfen liess?

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Ist „bin ich der einzige …?“ eine rhetorische Frage? Wohl schon, aber etwas überflüssig, denn klar sind Sie es nicht, der Autor des Artikels hat seine unguten Gefühle ja höchst präzise und differenziert formuliert.

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Ähm, Lobbyismus? So alt, wie‘s Politik gibt. Also seit Menschengedenken.

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Natürlich ist das eine Form des Lobbyismus, aber nicht was ich normalerweise darunter verstehe. Wenn jemand von Lobbyismus redet, stelle ich mir die Arbeit von Economiesuisse oder dem Bauernverband vor und nicht irgendwelche Konferenzen, die so viele Verschwörungstheorien bedienen wie diese her.

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Was für ein Text!
Der Sprachlosigkeit abgerungen.

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Danke.

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Das bedrückenste an diesem Bericht bzw. an der Veranstaltung scheint ja zu sein, das keiner der Anwesenden Elite aus Politik, Wirtschaft und Kultur dieser eindimensionalen Erklärung eines jahrzehntelangen mehrschichtigen und komplizierten Konflikts widerspricht.

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Was ja genau das Ziel einer solchen Veranstaltung ist. Man zeige so schockierende Bilder, dass gar niemand nur auf die Idee kommen könnte, irgendetwas in Richtung Kontext oder Differenziertheit zu denken, geschweige dann sagen.

Es ging ja nicht um Analyse und Dialog, sondern um einen Beweis (wie der Filmemacher selbst sagt). Ich glaube wir sind uns alle einig, wie grausam diese terroristische Attacke war.

Als Gedankenspiel überlege ich mir, ob irgendeine Kriegspartei auf der Welt nicht ein ähnliches Video über die Gräueltaten ihrer Gegner zusammenschneiden könnte — und was das zu bedeuten hat.

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Guten Tag Herr Hanimann
Wenn es nicht nur für den frühen Morgen so ein vernichtendes Thema wäre, würde ich mich bei Ihnen für ihren unglaublich berührenden Text bedanken. Ich bedanke mich trotzdem, auch wenn nach der Lektüre der zweite Morgenkaffee nicht mehr so schmeckt wie der erste.
Und so merke ich, dass ich eigentlich noch etwas schreiben möchte, sich die Wörter aber nicht Sinn gebend aneinander reihen lassen und ich in Schweigen verfalle. Warum bin ich am Leben, fragt der Junge, warum habe ich als Erwachsener ihm und allen Kindern, wo auch immer, keine vernünftige Antwort darauf.

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Ich danke Ihnen.

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So wird Krieg gemacht. „Man muss etwas tun gegen die.“
Danke, Carlos Hanimann, fürs Aushalten dieser Bilder. Und dieses Framings.
Entsetzlich.

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In der Überschrift und im heutigen Mailing wird gross UNRWA (Die UNRWA und die Terroristen) angetriggert, im Artikel geht es aber mehr um einen Filmabend in Züri. Eine kritische Einordnung der UNRWA hätte ich sehr begrüsst. Der Film dokumentiert die Verbrechen der Hamas. Der Autor kommentiert dazu eine Milieustudie reicher Menschen in Züri. Der Artikel zeigt eher ein Stimmungsbild mit viel Emotionen (Sonnenuntergang am Zürisee und dazu Zürcher Geschnetzeltes). Zudem finde ich es sehr einseitig. Es wird auch viel Stimmung in der Schweiz für die Hamas gemacht. Und wenn ich die Slogans an der Columbia Universität sehe
"Al-Qassam you make us proud! Take another soldier out!"
"We say justice, you say how? Burn Tel Aviv to the ground!"
"Hamas we love you. We support your rockets too!"
"Red, black, green, and white, we support Hamas’ fight!"
https://www.msn.com/en-us/news/worl…r-AA1nonBR

Aus meiner Sicht hat sich die UNRWA mit ihren Widersprüchen überlebt und muss in die UN wieder integriert werden Der NZZ-Kommentar ist da deutlich weiter https://www.nzz.ch/meinung/nahost-d…val=E-mail

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Israel hat mit seinen Vorwürfen gegen die UNRWA sehr viel erreicht, dass nämlich sofort viele Länder ihre Zahlungen gestoppt haben. Nun hat ein breit abgestützter, unabhängiger Bericht gezeigt, dass Israel keine Beweise für eine Beteiligung der UNRWA an den Kriegsverbrechen der Hamas vorgelegt hatte und hat.
Interessiert Sie das?
Auch Thomas Aeschi (Fraktionspräsident der grössten Schweizer Partei) wiederholt im Nationalrat noch immer die unbelegten Vorwürfe und fordert einen totalen und endgültigen Stopp der Zahlungen.
Und: falls von den tausenden von UNRWA-Mitarbeitern tatsächlich eine Handvoll an den Kriegsverbrechen mitschuldig wären, würde das das Vertreiben und Aushungern von Millionen von Menschen irgendwie rechtfertigen?
Das Völkerrecht sagt dazu nein.
Die NZZ empfinde ich als sehr einseitig und sehr parteiisch.

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Hr. R., schade, dass Sie direkt unsachlich und suggestive Fragen stellen. Sie müssen mir auch nicht erklären wer Thomas Aeschi ist. Wenn alles so klar wäre, wie Sie lamentieren, dann gäbe es eine Mehrheit für die UNRWA-Zahlungen. Die UNRWA steht seit Jahren in der Kritik & verweigert bislang offensichtlichen Antisemitismus anzugehen (Stichwort Schulbücher, Landkarten ohne die Abbildung von Israel etc.).
Während Sie zu Recht Kritik an der Kriegsstrategie von Israel äussern (Hunger als Druckmittel), sind Sie sehr mild im Umgang mit der Hamas. Das Völkerrecht gesteht Israel auch die Verteidigung zu. Das hat ebenfalls der Strafgerichtshof bestätigt. Sie machen es sich einfach und blenden den kontinuierlichen Terror der iranischen Lakaien (Hamas, Hisbollah, Houthis) aus. Beide Seiten verstossen momentan gegen Grundsätze der Humanität. Deshalb müssen beide Seiten dafür Verantwortung tragen. Dazu ist aber niemand bereit. Das ist das Problem

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Es ist ja gerade das Verdienst des Autors, dass der Rahmen dieser Filmvorführung beschrieben wird: Menschen (ob reich oder was auch immer) "unter sich", also in ihrer Peer-Group, rezipieren Information.
Ich gehe auch davon aus, dass in der Schweiz (wie auch in den USA) jetzt viele Jugendliche radikalisiert werden, weil die öffentliche Meinung immer noch sehr stark Israel unterstützt, obwohl die Apartheid seid Jahrzehnten praktiziert wird und die illegale Siedlungspolitik vorangetrieben wird -- viele Jugendliche werden über die Zustände in den israelischen Gefängnissen informiert, über die Vertreibungen, Enteignungen und die ganz alltägliche Unterdrückung und Willkür -- das sind Inhalte, über die ich über die hiesigen Medien nicht informiert werde. Als alte Person unterstütze ich keine Terrororganisationen -- aber ich sehe, wie die Slogans, die Sie zitieren, zustande kommen.

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Vielen Dank für Ihre Worte, die einzigen, die den überheblichen Bericht ins richtige Licht rückt. Dass der Film in einer Gesellschaft gezeigt wird, die Herr Hanimann nicht mag und auch aus meiner Sicht, nicht der passende Rahmen scheint, nimmt fast den Hauptteil des Artikels ein. Dass es danach Kommentare zu UNWRA gab ist nicht relevant. dazu gäbe es viel mehr und differenzierteres zu sagen. Er versteht nicht, um was es dem Filmemacher geht. Die Welt will nicht wissen, zu was die Hamas fähig ist und dass es diese Terrorgruppe ist, die diesen Krieg, den die Israelis nicht wollten, begonnen haben. Wie der Krieg geführt wird und wie es den Menschen in Gaza geht, ist schrecklich und ebenso kaum auszuhalten. Vielleicht wurde der Film am falschen Ort gezeigt und der falsche Journalist eingeladen.

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Den Filmemachern geht es in erster Linie um eine Sache:
Das Vorgehen gegen die Palästinenser zu rechtfertigen - und die UNWRA sowie alle Organisationen, die den Palästinensern helfen, zu zerstören.

Das liegt unter anderem auch daran, dass die Armeeführung nichts anderes ist als ein Repräsentant der aktuellen politischen Führung, deren Ziel die finale Vertreibung der Palästinenser aus Palästina ist.

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Hier ein Zitat von Dr Andreas Krieg vom Kings College London, heute auf Watson interviewt, zur Situation in Nahost und das Vorgehen Israels in Gaza:

„Der Widerstand muss gebrochen werden. Das hätte von Anfang an das strategische Ziel Israels sein müssen. Widerstand lässt sich durch Gewalt jedoch nicht brechen. Gewalt erzeugt lediglich Gegengewalt. Die Radikalisierung, die durch diesen Krieg entstanden ist, durch die unglaubliche Zerstörung und die enorm hohen Opferzahlen, ist riesig. Selbst wenn Israel die meisten Hamas-Kämpfer tötet: Der bewaffnete Widerstand würde sich neu organisieren. Das verstehen viele nicht.
Viele der Personen, welche die Anschläge am 7. Oktober begangen haben, sind in Gaza aufgewachsen. Sie haben mehrere Kriege erfahren, extrem viel Leid erlebt. Sie waren einfach für die Idee des Widerstandes zu mobilisieren. Dasselbe wird jetzt wieder passieren. Jede Familie hat Verletzte und Tote zu beklagen, viele junge Männer werden sich wieder radikalisieren. Diese Radikalisierung wird genau das Gegenteil zur Folge haben, was Israel erreichen wollte. Mit militärischer Gewalt lässt sich die Hamas darum nicht auslöschen.“

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Herr Krieg nennt das Abschlachten von Menschen „Widerstand“? Und denkt also, die Hamas speise ihren Hass aus persönlich erlebter Unterdrückung? Dann stünde also ganz Gaza hinter der Hamas und jedeR PalästinenserIn könnte jederzeit an einem solchen Massaker teilnehmen - und, es wäre verständlich, weil es ja ein Akt des „Widerstands“ ist?

Es ist übrigens - jenseits der Kalendersprüche wie „Gewalt erzeugt immer Gegengewalt“ - eine unschöne historische Tatsache, aber eben doch eine Tatsache: Ohne Gewalt - man mag es Gegengewalt nennen - wäre (als besonders plakatives, aber eben auch einleuchtendes Beispiel) NS-Deutschland nicht besiegt worden.
Historisch zeigt sich: Gewalt kann Gewalt unterbrechen. Dass Israel die Hamas ausschalten will, ist verständlich. Ob dies gelingt, wird bald zu sehen sein. Ein Blick in die Geschichte zeigt auch: alle Terrororganisationen können geschlagen werden. Dies gilt auch für die Hamas. Dafür aber muss erst deren Hegemonie in Gaza gebrochen werden. Auf demokratischem Weg - also durch die palästinensische Zivilgesellschaft selbst - ist dies so wie die Dinge seit 2014 waren kaum zu erreichen. Die Hamas hat alle ihre KonkurrenInnen brutal ausgeschaltet und vertrieben. Ihr Ziel war es, durch eine Politik der Radikalisierung und der Verelendung (die selbstverständlich nicht für die Hamas-Eliten gilt, die steinreiche Bonzen sind).
Und Israels gegenwärtige Regierung hat nicht verstanden oder will nicht verstehen, dass es langfristig im Interesse aller wäre, die die Zukunft für alle im Blick haben, demokratische Strukturen in Gaza zu fördern. Dazu müssten die israelischen Hardliner weg - und der sich nun abzeichnende Machtverlust der Hamas müsste von einer vorausschauenden, an einer Zweistaatenlösung interessierten Regierung genutzt werden, um demokratische Strukturen, Pluralität und eine eigenständinge Wirtschaftspolitik zu entwickeln.
Dem wiederum stehen geopolitische Ansprüche entgegen - vor allem der aufstrebenden Regionalmacht Irans. Umklammert findet sich diese von einer zunehmenden globalen Polarisierung im Widerstreit der Superpowers. Wohlfeile Sprüche von wegen Gewalt, die Gegengewalt erzeuge, werden dieser unglaublich verfahrenen Komplexität nicht gerecht.
Solche Prozesse unter Kriegsbedingungen zu initiieren, ist enorm schwierig. Es gibt keine einfachen Lösungen. Die Gewalt auf allen Seiten wird nicht einfach verpuffen.

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Dass Israel die Hamas ausschalten will, ist logisch. Nur wird es das eben auf diese Art nicht erreichen. Erreichbar wäre das nur, wenn die Palästinenser, die nichts mit der Hamas am Hut haben, eine Perspektive auf ein freies, selbstverantwortliches und einigermassen gutes Leben in einem Staat Palästina (oder auch einer autonomen Region etc) hätten. So lange man auch jeden Zivilisten/jede Zivilistin als Feind bekämpft und ins Elend stösst, wird die Region nicht zu befrieden sein. Das war die grosse Erkenntnis der West-Alliierten nach Ende des 2. Weltkriegs: Sie setzten nicht den Morgenthau-Plan um, der Deutschland zur Strafe für seine Verbrechen während der Nazi-Herrschaft auf Dauer ins Elend gestossen hätte, sondern sie setzten auch im zerstörten Deutschland (und nicht nur in dessen Opferstaaten) den Marshall-Plan um. Dadurch weichten sie die Front zwischen Sieger und Besiegten auf. Die Besiegten, die sonst dazu neigen, ihr Elend auf die Handlungen des Siegers zurückzuführen (und nicht auf den Verursacher des Krieges), hatten eine Perspektive, sobald sie sich von den alten Seilschaften lossagten. Erst das ermöglichte eine demokratische Entwicklung und ein inzwischen freundschaftliches Verhältnis zwischen Siegern und Besiegten. So lange man aber die Besiegten unbedingt knechten will, schweisst man sie im Widerstand zusammen.

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Dass Israel die Hamas jahrelang gezielt finanziert hat, um Fatah zu untergraben lassen Sie in Ihrer Argumentation aber gezielt aus...

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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Nun, die einzige Frage, die ich dazu habe:

Diese Radikalisierung wird genau das Gegenteil zur Folge haben, was Israel erreichen wollte.

Wollte Israel das überhaupt je; wollte es „das“ wirklich? Oder auch nur Natanyahu? — geschweige denn seine mitregierenden Fundis. Wollten letztere nicht allenfalls einfach genau das, worauf seit einem halben Jahr ja offenbar hingebombt wird, den Genozid?
Und Natanyahu noch simpler: primär und sekundär und auch letztlich: nur, und wirklich nur, seinen eigenen Kopf aus der Schlinge ziehen?

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Israels Krieg der Bilder.
Gepaart mit zelebrierte Unverschämtheit.
Mehr fällt mir dazu im Moment nicht ein.
Doch (edit):
Ausgezeichnet beschrieben, danke!

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Da fällt mir Jared Kushner ein. Und auch die Kontroverse rund um den NYT-Artikel "Screams Without Words" -- Anat Schwartz in ihrem Dilemma zwischen Loyalität gegenüber Israel und journalistischer Redlichkeit. Auch hier: Ein Film der israelischen Armee, dessen Bilder nicht weiterverbreitet werden dürfen wegen dem Persönlichkeitsschutz der Opfer, aber an solchen Anlässen dann doch gezeigt werden -- mit dem Ziel, dass die UNWRA kein Geld mehr erhält -- jedenfalls scheint das die Absicht zu sein. Das Aushungern.

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Mit dem Unterschied, dass die aufgeführten Zeugen sich vom NYT Artikel distanziert haben. Aber ja, auch diese Vorwürfe sind in einen UN Bericht eingeflossen, in dem zwar die Vorwürfe aufgeführt und Besorgnis geäussert wurde, es aber dennoch auch festgehalten wurde, dass es weitere Untersuchungen brauche und keine Beweise vorgelegt wurden.
Ich verstehe das Vorgehen Israels nicht. Ist das real passierte und gut dokumentierte nicht schlimm genug?

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Es ist -- und ich bin irgendwie ständig am Beobachten und Einordnen -- ein abschliessende "Meinung" oder "Position" ist mir gar (noch) nicht möglich -- aber: Was für mich offensichtlich ist: Es ist eine Kriegsführung der Information. Dazu noch: Ich schätze die journalistische Redlichkeit von Carlos Hanimann ganz generell sehr hoch ein und auch in diesem Bericht. Danke also Herr Hanimann.
Aber zu Ihrer Frage: Der Anlass hat in der Schweiz stattgefunden. Mit internationalen Gästen, offenbar. Der Film wurde an Anlässen gezeigt, die nur einen "exklusiven" Publikum zugänglich waren. Die Information wird also auch mit Status aufgeladen. Für viele wird sie dadurch "wahrer".
Die Berichte aus Gaza -- die Zahl der Getöteten -- wird zum Beispiel in vielen Berichten immer noch mit dem Disclaimer "nach Angaben der palästinensischen Quellen" oder ähnlich versehen. Das insinuiert zumindest, dass die Zahlen möglicherweise nicht stimmen und die Information propagandistisch verfälscht ist.
Es geht um die öffentliche Meinung und um Einfluss -- am Schluss wurden die Eingeladenen gebeten, von dem zu erzählen, was sie gesehen haben und möglichst viele einflussreiche Menschen zu erreichen. Es ging auch beim Bericht von Anat Schwartz um die öffentliche Meinung -- solange das Entsetzen über die Schlachterei der Hamas am 7. Oktober bedient werden kann, kann weiter vernichtet, gefoltert, zerstört, getötet, vertrieben, besiedelt usw. werden ohne dass die Unterstützung ausbleibt. Das erklärte Ziel der jetzigen israelischen Regierung ist Zerstörung, Vertreibung und Besiedlung.
Bernie Sanders hat es gestern oder jedenfalls diese Woche treffend gesagt -- ich weiss den genauen Wortlaut nicht mehr, aber sinngemäss: Wir (die USA) liefern die Waffen, mit denen unsere (der USA) Lieferungen von Hilfsgütern und Nahrung blockiert werden. Die öffentliche Meinung, dass Israel mit "impunity" also ohne Rechenschaft ablegen zu müssen, massgeblich unterstützt wird, ist nicht mehr so solide. Also wird die Meinung der Eliten umso mehr bearbeitet.

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Gaby Belz
Jeden Morgen neu
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Ich bin kein bisschen verwundert, außer dass Ellen Ringier früher näher an der jüdischen Dialogstimme (www.jvjp.ch) stand, die sich strikte für den Universalismus à la Omri Böhm einsetzt. Das einzige was mich verblüfft: ja: niemand wird brutalisiert aus dem Nichts. Bloß liegen die Gründe dafür nicht bei der UNWRA. Oder mindestens nicht bei ihr allein. Vielschichtige historische Prozesse eignen sich halt nicht für Kriegspropaganda, sondern nur für anstrengende kleinteilig Friedensarbeit. Schade dass das viele Geld, das am beschriebenen Abend zusammenkam, nicht dafür gespendet wurde.

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Guten Morgen Frau Belz,
Danke für Ihren Beitrag. Nur eine kleine Anmerkung. Geld wurde an diesem Abend nicht gesammelt oder gespendet. Schönen Tag!

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Gaby Belz
Jeden Morgen neu
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Guten Morgen Herr Hanimann
Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte die Vermögen, die da zusammenkamen im Club.

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Der im Artikel geschilderte Rahmen reproduziert ein übles antisemitisches Stereotyp: hier die Reichen und Einflussreichen in ihrem exquisiten Interieur, dort die Massaker und der Krieg.
Wenn der Autor seine persönliche Meinung und Betroffenheit in den Vordergrund stellen will, ist das sein Recht. Wenn er aber damit die Vorführung von Bearing Witness zu einem exklusiven Treffen einer Elite macht, leistet auch Verschwörungserzählungen Vorschub. Ist das die Absicht? Übrigens gibt es sehr gute Gründe dafür, dass der Film nicht ohne Diskussion gezeigt wird und dass er nicht im Internet herumschwirren sollte.

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Guten Tag Anonym 10,
Ich denke, dass in diesem Fall vieles im Auge der Betrachtenden liegt. Da ich aber nicht weiss, wer Sie sind und wie Sie denken, will ich Ihnen mal unterstellen, dass Sie hier in guter Absicht und mit grundsätzlichem Wohlwollen kommentieren. Das vorweg.
Zur Sache:
Die Gastgeberinnen haben mich zu diesem Treffen eingeladen mit dem expliziten Wunsch, darüber zu berichten. Den Rahmen der Veranstaltung habe nicht ich gesetzt, sondern die Gastgeberinnen. Ich habe beobachtet und darüber berichtet. Und ich hoffe, man merkt dem Text an, dass meine Empathie den Opfern und den Angehörigen der Massaker gilt. Aber natürlich: Wäre der Rahmen ein anderer gewesen, zum Beispiel wie im Januar in Zürich, wo ich aus terminlichen Gründen nicht gehen konnte, dann wäre mein Bericht wohl ganz anders ausgefallen.
Jetzt sagen Sie, wenn ich Sie richtig verstehe, der Artikel reproduziere das antisemitische Stereotyp einer «jüdischen Verschwörung». Es war sicher nicht meine Intention, aber ich kann schon nachvollziehen, warum Sie das so sehen. Ich habe auch lange darüber nachgedacht und die Thematik mit verschiedenen Personen diskutiert. Am Ende habe ich versucht, genau gegen dieses Stereotyp der Verschwörung anzuschreiben, und die Dinge, die Personen, die Lokalität so explizit wie möglich zu benennen, um möglichst wenig Raum für Gerüchte zu lassen.
viele Grüsse

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Lieber Carlos, ich danke dir für deine Antwort.

Zu mir: Ich erlaube mir das „Du“, weil ich älter bin als Du, aus Zürich komme und Verwandte in Israel habe – Leute wie Du und ich, die durchaus Opfer einer Terrorattacke hätten werden können. Israel ist für mich wichtig. Dass ich weder reich noch unkritisch gegenüber der Netanyahu-Regierung bin, versteht sich von selbst. Und ja, mein Wohlwollen Dir gegenüber ist intakt, wenn auch kritisch. No worries.

Meine Sorge erwächst vor allem aus der Lektüre der Kommentare hier, die in grosser Mehrheit antisemitische Stereotype reproduzieren, die ich auch in Deinem Text finde: eine "Elite" aus Politiker*innen und Manager*innen und Reichen gegen einen Repräsentanten des T-Shirt tragenden "Volkes". Die Bestätigung eines antisemitischen Vorurteils. Auch die Tatsache, Dass Dein Text an wirklich unguten Orten im Internet benutzt werden könnte, macht mir zusätzlich Sorge.

In Deinem Text spüre ich leider kaum etwas von der Reflexion, die du hier in der Antwort anführst. Der Film, der beim Lesen Deines Texts abläuft, ist schwarz-weiss kontrastreich, extrem emotional und parteiisch. Dass du bei einer Vorführung von Bearing Witness in einem anderen Rahmen hättest dabei sein können, der nicht Teil Deines im Artikel benutzten Framings hätte sein müssen, dass Du Dir Gedanken über die Wirkung deines Textes gemacht hast, dass Du diskutiert hast – dies alles ist in der publizierten Version nicht enthalten.

Und klar: Ich unterstelle Dir keineswegs, dass Du dieses Setting erfunden hättest – das wäre ja Verschwörungsgelaber meinerseits. Dass Du aber genau diesen Ausschnitt gewählt hast und ihn so erzählst, wie du es eben tust, als Pars pro Toto, als Exempel, das ist falsch. Das gibt antisemitischen Affen Zucker.

Als Journalist hättest Du Fragen stellen können: wieso wurde genau diese Multiplikatorengruppe ausgewählt, etc... So etwas hätte ich von einem redlichen Kritiker erwartet und Antworten auf solche Fragen würden mich interessieren.

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Arbeitnehmer
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Herr Hanimann hat das Treffen zu ,,einen exklusiven Treffen einer Elite“ gemacht?
Interessante Verdrehung. Er hat doch nur beschrieben was er gesehen hat und das noch ohne persönliche Verurteilung. Dank dieses Artikels weiss ich nun, dass es solche Anlässe gibt.

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EIN solcher Anlass.

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· editiert

Auf die Gefahr hin, mich hier in die Nesseln zu setzen: Im Artikel kommt es für mich nicht so rüber, wie wenn bei der Podiumsdiskussion eine ausgewogene und sachdienliche oder konstruktive Diskussion stattgefunden hätte? Eher ein klares Fazit "alles Schuld der UNRWA und wir sagen euch wieso genau".
Das tönt für mich jedenfalls nicht nach "Diskussion" sondern eher nach Propaganda. Aber ich kann mich irren, war ja nicht dabei...

edit: Ergänzung Propaganda und Satzzeichen

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Wie meinen Sie das: Hat Herr Hanimann aus diesem Treffen ein exklusives Treffen der Reichen und Einflussreichen gemacht? Damit er ein antisemitisches Stereotyp bedienen kann? Und allenfalls auch noch gleich Verschwörungserzählungen bedienen kann?
Das geht jetzt ziemlich steil in Richtung üble Nachrede und Verleumdung -- das sind Strafbestände!

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Danke für diesen eigentlich sehr objektiv geschriebenen, aber trotzdem emotional sehr aufwühlenden Text.

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Ich wünschte mir, dass alle Kriegsverbrechen, die in Palästina und Israel in den letzten hundert Jahren begangen wurden, vor ein internationales Gericht kommen, denn Frieden kann es nicht geben ohne ein Mindestmass an Gerechtigkeit.
Wer ein solches Gerichtsverfahren ablehnt, ist für mich nicht glaubwürdig.
Die Juden haben sich 2000 Jahre lang daran erinnert, wo sie damals gelebt haben.
Wie lange werden sich die Palästinenser daran erinnern, von wo sie vertrieben wurden, und wer sie mit wessen Hilfe vertrieben hat?

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Ich sehe eine Alternative in der sogenannten Kontakt-Hypothese: Die Sozialpsychologie lehrt, dass Vorurteile und gewaltsame Konflikte sich vermeiden oder gar bewältigen lassen, wenn es zu friedlichen Kontakten zwischen diesen Gruppen kommt. Denn: Je weniger sich die verfeindeten Gruppen kennen, desto grösser das Potenzial für gewaltsame Konflikte.
Im peruanischen Lima wurde 2003 eine Fotoausstellung eröffnet, welche dokumentiert, wie Militärs, Polizistinnen, Politiker, Journalistinnen, Künstler und ganz gewöhnliche Leute den Bürgerkrieg erlebt haben. Das Museum erzählte mehrere Versionen der Geschichte, weil sich die Akteure nicht auf eine einzige historische Wahrhheit einigen konnten. Zudem wollten die Opfer nicht als Opfer dargestellt werden, sondern als Menschen mit einem Leben vor und nach dem Konflikt.
Es gibt keine exklusive Wahrheit, schon gar nicht bei der israelischen Armee oder HAMAS. Jede Seite hat ihre Wahrheiten. Vielleicht liegt eines Tages auch ein Schlüssel zur Lösung in der Kunst und in der Musik, etwa so, wie Daniel Barenboim es initiiert hat.

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Ich konstatiere: Die Zürcher High Snobiety aus Wirtshaft und Politik verlustiert sich bei erlesenen Häppchen, englischem Smalltalk und einem blutrünstigen Film über eine blutrünstige Terroraktion, die obligate emotionale Frau schluchzt "I'm so sorry" , man ist sich einig: die UNRWA muss weg, und der eingeladene Reporter hat irgendwann genug und geht. Viel Neues oder Erhellendes habe ich leider nicht erfahren, aber falls solche Anlässe im grossbürgerlichen Milieu tatsächlich zum sozialen Leben gehören sollten, dann würde das über die geistige Verfassung dieses Milieus schon etwas aussagen ....

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Entscheidend ist für mich nicht das (vom Autor so beschriebene) Verhalten dieser Menschen, sondern nur mein eigenes. Es kommt auf MEINE geistige Verfassung an und wie ich mit dieser umgehe.

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In der Tat ein gelungener, sachlicher und an Wichtigkeit kaum zu überbietender Text. Mir ist vor lauter Ekel schlecht - nicht einmal unbedingt wegen den beschriebenen Filmausschnittten. Danke, Herr Hanimann, dass sie an diesem Abend teilnahmen und darüber berichteten, ich hoffe, dessen Tragweite wird ganz vielen Menschen bewusst. Dass so viele, gut betuchte Menschen zusammenkamen und keinen Rappen an die Opfer gespendet wurde, ist der Gipfel der Unverschämtheit.

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Reisender Rentner
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"Der Direktor des israelischen Militärgeheimdienstes Aharon Haliva ist zurückgetreten. Haliva hatte bereits kurz nach dem Überfall der Hamas im Oktober erklärt, er trage Schuld daran, dass der Angriff nicht verhindert worden sei. " Warum wird das nicht thematisiert? Das Massaker (was ich zutiefst verurteile) war nur möglich, weil der Geheimdienst und Netanjahu gröbstens versagt haben! Netanjahu will mit aller Macht an der Macht bleiben weil er sonst vor einem Gericht und im Gefängnis endet! Das Problem wäre nicht gelöst gewesen, aber vielleicht hätte es mehr Hoffnung gegeben, dass eine Lösung gefunden wurde, an der Netanjahu aber nicht interessiert ist.

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ni dieu, ni maître, ni diable
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es bringt nichts, die Schuld so herum zu schieben, bis sie wieder ausschliesslich bei Israel landet (auch wenn jetzt der Geheimdienstchef die Konsequenzen aus seinem schlecht gemachten Job zieht [ "haliva wrote in a (hebrew) letter publicized monday, in which he also restated that the intelligence directorate, under his leadership, had “failed in our mission.” he said he carried the weight of “that black day” with him day and night, “and i will always carry the terrible pain of the war.”]

Verantwortung für eine Tat liegt bei jener Person, die sie begeht. Nicht bei jener, die diese nicht verhindern kann.
Verantwortlich sind z.B. die Hamas-Schlächterbanden für ihre, und dafür müssen sie zur Rechenschaft gezogen werden.
Ob dieser Krieg in seiner Form das richtige Mittel sei, darüber muss debattiert werden.
Und über völkerrechtswidrige Vorgehensweisen des israelischen Militärs wird auch zu Gericht gesessen werden

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Reisender Rentner
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Wenn ich mein Haus nicht abschliesse und ein Dieb kommt herein und stielt etwas habe ich auch ein Versicherungsproblem. Es gab anscheinend genug Vorwarnungen von Soldatinnen / Späherinnen, welche als Frauen nicht glaubwürdig waren. Diese sind alle umgebracht worden. Und zu dieser Schuld muss Israel stehen, resp. Netanjahu.

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Die Meinungen sind gemacht. Jeder sieht, hört und liest das, was er/sie sehen, hören oder eben lesen möchte. Unabhängig davon, was tatsächlich zu beobachten ist. Und so wird dieser eindrückliche Artikel von Herrn Hanimann, der zwar wie jeder auch den Biases seines eigenen Weltbilds unterliegt, aber - wie ich meine - es geschafft hat, möglichst neutral das beobachtete darzustellen, ganz unterschiedlich gelesen und interpretiert.

Dies führt zu getrennten Realitäten und teilweise abstrusen Diskursen. Auf der Strecke bleibt die Empathie. Der Artikel handelt in erster Linie von den eindrücklichen Gräueltaten, die die Terroristen verübt haben. Und doch wird in vielen Kommentaren hier nur oder vor allem das Leid des palästinensischen Volkes thematisiert. Das Leid auf der israelischen Seite wird ausgeblendet oder marginalisiert. Noch selten habe ich umgekehrt grosse Mitleidsbekundungen für Israeli gelesen nach einem Artikel, der das Elend in Gaza beschreibt...

Wir sollten für beide Seiten wieder Empathie entwickeln lernrn. Und aufhören ganze Gruppen die Moral abzusprechen und zu entmenschlichen. Entmenschlichung ist immer der Startpunkt für das Begehen "legitimer" Gräueltaten und für Diskriminierung.

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Das Leid auf der israelischen Seite wird ausgeblendet oder marginalisiert.

Das stimmt nicht. Es ist obszön, die Uhr am 7. Oktober stoppen zu wollen und einfach immer und immer wieder den Anschlag an diesem Tag völlig dekontextualisiert als den "Beginn" der Gewalt darzustellen. Das ist ahistorisch und faktenfrei. Genau das macht der israelische Propagandafilm.

Die Empathie mit den Geiseln und deren Angehörigen fehlt in erster Linie der Israelischen Regierung selbst. Seit Monaten demonstrieren Mütter, Väter, Verwandte und Freunde von Menschen, die in Gaza als Geiseln gehalten werden, gegen die israelische Regierung. Der Rachefeldzug Israels hat nicht zum Ziel, das Leid der eigenen Bürgerinnen und Bürger zu mindern. Er hat zum Ziel, den Anschlag als Vorwand zu verwenden, um Gaza dem Erdboden gleich zu machen und diese ohne Rücksicht auf Verluste, inklusive aus den eigenen Reihen.

Nein, es fehlt nicht an Empathie mit den Opfern auf israelischer Seite. Hören Sie sich die Interviews mit Eltern von Geiseln oder Todesopfern vom 7. Oktober an, die für ein Ende des Mordens in Gaza plädieren. Die Opfer vom 7. Oktober werden von der israelischen Regierung gezielt instrumentalisiert, um Verstösse gegen das Völkerrecht zu rechtfertigen und den USA einen legitimen Grund zu liefern, jede Anklage mit einem UN-Veto abzublocken.

Die zivilen Opfer auf beiden Seiten sind Opfer politischer Ziele, bei denen ihr Leben und Überleben keine Rolle spielt. Natürlich habe ich Empathie für die Opfer auf israelischer Seite. Aber noch mehr Empathie und Bewunderung habe ich für die Hinterbliebenen, die am 7. Oktober Menschen verloren haben und jetzt trotzdem sagen "Stoppt das wahllose Morden in Gaza."

Empathie ist kein Nullsummenspiel, aber Empathie mit den Opfern vom 7. Oktober haben heisst nicht, dass man Empathie mit der israelischen Regierung und der IDF haben muss.

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Ich sage nicht, dass es gar keine Empathie für die Israeli gibt. Der Grundtenor im herrschenden Diskurs ist aber ein anderer.

Man kann Hass kontextualisieren. Man kann Racheakte kontextualisieren. Aber nicht diese Untaten vom 7.10., die der Gegenseite das Menschsein grundsätzlich absprechen. Jede Kontextualisierung dieser Taten kommt einer Relativierung zugleich. Das ist grotesk.

Zugleich gebe ich Ihnen recht, dass es komplett falsch ist, wie diese Ereignisse für die politischen Ziele der rechtsradikalen Israeli instrumentalisiert werden und für Rechtfertigungen von zig Menschenrechtsverletzungen herhalten müssen - gegen den Willen der Opferfamilien.

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Arbeitnehmer
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Ich würde Ihnen im Grunde zustimmen. Aber ist es nicht so, dass die Israelis diese Empathie, Mitleidsbekundungen und Solidarität nach dem 7. Okt durchaus erfahren haben? Nur, dass jetzt bzw, seit ein paar Monaten dieser Vergeltungsschlag und Recht auf Selbstverteidigung total ausser Kontrolle ist und somit irgendwann das Verständnis und Sympathie der Irritation und des Gefühls, moralisch missbraucht worden zu sein, gewichen ist.
Es ist, als ob auf dem Schulhof eine Überzahl an Sechstklässler auf eine Handvoll Zweitklässler eindrischt, die schon längst am Boden liegen und der Pausenhof nur noch konsterniert Zeuge ist, währen die Pausenaufsicht sich nicht mit den Sechstklässlern anlegen möchte.

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Multifunktional
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Der Artikel handelt in erster Linie von den eindrücklichen Gräueltaten, die die Terroristen verübt haben.

Dem würde ich widersprechen. Meiner Ansicht nach handelt der Artikel davon, wie die durch die Hamas verübten Gräueltaten bewusst eingesetzt werden, um politisches Lobbying zu betreiben. Dadurch wird man weder den Opfern gerecht, welche ungefragt zu Propagandazwecke benutzt werden, noch wird damit der Weg zu Solidarität und Empathie mit allen Beteiligten des Konflikts beschritten. Der im Artikel beschriebene Filmabend hat also genau die gegenteilige Wirkung als Sie es als Ziel beschreiben, und dem ich so vollumfänglich zustimmen kann.

Wir sollten für beide Seiten wieder Empathie entwickeln lernen. Und aufhören ganze Gruppen die Moral abzusprechen und zu entmenschlichen. Entmenschlichung ist immer der Startpunkt für das Begehen "legitimer" Gräueltaten und für Diskriminierung.

Leider ist der Filmabend ein Schritt in die genau entgegengesetzte Richtung.

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Die Empathie mit den Israeli ist kurz nach dem 7.10. grösstenteils gleich abgeebt und ging in eine Art Rechtfertigung und Verleugnung der Gräueltaten über bis hin zur Häufung von antisemitischen Vorfällen und Äusserungen - noch bevor die Antwort der Israelischen Armee begonnen hatte resp. diese aus dem Ruder lief. Zudem wurde diese "empathische" Phase von Solidaritätsbekundungen für die Palästinenser begleitet. Das ist grotesk.

Gleichzeitig gebe ich Ihnen recht, dass dies kein Freipass für inhumane Kriegsführung sein sollte (sofern Krieg überhaupt human geführt werden kann). Aus all den Gräueltaten der Hamas resultiert eine Entmenschlichung, sodass die israelische Seite eine solche Kriegsführung als legitim empfindet, während die Welt nur noch zuschauen kann. Auch hier fehlt die Empathie.

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Danke für diese Einschätzung.

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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Ist jedoch genau das, was die israelische Regierung macht; und schon lange vor dem 7. Oktober und die Macht der beiden Seiten ist überdies sehr ungleich verteilt; umso höher wäre die Verantwortung:

Entmenschlichung ist immer der Startpunkt für das Begehen "legitimer" Gräueltaten und für Diskriminierung.

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Lieber Herr Hanimann, es war schrecklich diesen Bericht zu lesen. Wieviel schlimmer muss es gewesen sein an dieser abartigen Zurschaustellung von Leid anwesend gewesen zu sein und darüber zu berichten. Danke, dass Sie das auf sich genommen haben, denn es ist wichtig zu wissen, wie die Kaltblütigkeit in ungeahntem Masse zunimmt.
Wie schon jemand erwähnte, ist es einzig die UNRWA möglich Hilfe nach Gaza zu bringen. Die Spendengelder der Nationen können wir individuell nicht kompensieren. Ich hoffe jedoch, dass Ihren Artikel möglichst viele zur weiteren Unterstützung der UNRWA bewegt.

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Es ist bemerkenswert, dass Israel es sich in dieser schrecklichen Situation innert Tagen zur Priorität machte, die Hamasattacke zu nutzen, um Rufmord an der UNRWA zu begehen. Die Hilfsorganisation ist ihnen seit Jahren ein Dorn im Auge und sie wird seit Jahren von Israel diskreditiert - nicht weil sie Hamas unterstützt (Israel selbst hat Hamas jahrelang finanziert), sondern weil die UNRWA Zeugin des unendlichen Leids von Generationen von Palästinensern ist und als UN Sonderagentur mehr Legitimität hat als die Palästinenser selbst, um dieses Leid anzuprangern.

Es reicht mit dem 7. Oktober. Der Vorfall wurde ausgeschlachtet bis zum Gehtnichtmehr. Jetzt ist es ethisch nicht mehr vertretbar, diesen Vorfall als Rechtfertigung der Verbrechen Israels in den letzten 200 Tagen zu nutzen. Mal abgesehn davon, dass es sich bei dem Film nicht um ein journalistisches Dokument, sondern politische Propaganda handelt. Kein anderer Staat kann sich solches Verhalten leisten. Nicht Russland, nicht Syrien, nicht Iran. Die westliche Doppelmoral hinsichtlich Israel ist ein Trauerspiel.

Edits: Tippfehler

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Arbeitnehmer
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Danke für diese klare Worte. Sie entsprechen genau meiner Wahrnehmung und Einordnung.

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Das ist eine der Reportagen, deren journalistischer Qualität wegen ich die «Republik» schätze, unterstütze und täglich mit Vorfreude auf meinen Laptop öffne. Danke!

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Herzlichen Dank für diesen eindrücklichen Bericht. Da stellt sich natürlich schon die Frage, um was es bei dieser Veranstaltung eigentlich geht und was damit „bewirkt“ werden soll. Geholfen wird dabei niemandem!
Könnte man die blockierten Gelder für die UNWRA (nicht einfach) anderen Hilfsorganisationen zur Verfügung stellen, Rotes Kreuz…?
Gegen das Elend in Gaza können wir (noch) etwas tun und sollten nicht einfach „zuschauen“ wie im Film.

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Nachdem der unabhängige Bericht besagt, dass die Vorwürfe gegenüber der UNWRA an den Haaren herbeigezogen sind, wüsste ich nicht, warum man das Geld umverteilen sollte. Die UNRWA hat Strukturen geschaffen, die den Palästinensern in Flüchtlingslagern und im Gazastreifen nicht nur das Überleben sichern, sondern auch Bildung vermitteln etc. Wieso sollte man das zerstören oder irgendeiner Organisation (möglichst kostenfrei) übergeben? Die UNRWA ist seit Jahren Zielscheibe israelischer Kritik. Wie im (übrigens sehr guten) Bericht beschrieben, geht es dabei keineswegs nur um die angebliche Hamas-Unterstützung. Es geht darum, dass durch die UNRWA eben Palästinenser Flüchtlinge bleiben. Flüchtlinge aber haben einen Anspruch darauf zurück zu kehren bzw. warten darauf zurückkehren zu können. Daran aber ist Israel nicht interessiert. Was einerseits nachvollziehbar ist, da dadurch die Gefahr besteht, eines Tages zur Minderheit in Plästina/Israel zu werden und man zudem nicht weiss, ob rückkehrende Flüchtlinge (die teilweise nie in Palästina lebten, sondern bereits in Flüchtlingslagern geboren wurden) Israels Existenzrecht anerkennen. Andererseits zeigt es eben auch, dass es in Israel selbst eben starke Bestrebungen gibt, die UN-Zweistaaten-Lösung endgültig den Abfluss hinunter zu spülen.

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Dieses Umverteilen habe auch viele rechte, Schweizer Politiker gefordert.
Das Problem ist anscheinend, dass keine andere Organisation die UNRWA wirklich ersetzen kann (schon gar nicht auf die Schnelle), auch weil sie viele 'staatliche' Funktionen übernimmt.

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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· editiert

Die UNWRA hat gemäss Bericht von heute oder gestern mehrere tausend (irgendwas um die 5000 glaube ich) Mitarbeitende da, das rote Kreuz 100. Und der Abschuss eines andern Hilfskonvois hat diese Küchengruppe ganz aus Gaza vertrieben. Kriegsverbrechen. Mit genau dem angepeilten Resultat.

Die UNWRA ist die einzige Organisation, die überhaupt dort noch ausharrt. Da lebt. Teilweise wohl auch gar nicht ausreisen könnte noch wenn sie wollten; allenfalls noch helfen kann.

Oder genauer: allenfalls könnte.

Hunderte oder tausende Lastwagen voller Nahrungsmittel waren auch in sog. normalen Zeiten täglich nötig für die Ernährung der in dem Streifen lebenden Menschen — schon das muss doch zu denken geben, in sog. Friedenszeiten.

Heute gibt Israel so gut wie gar keine Nahrungslieferungen mehr frei. Und bei uns will die Politik allen Ernstes die Gelder noch streichen. So wie für die Ukraine auch nicht mehr viel getan wird. Oder dann auf Kosten der Gelder für andere Hungerszonen auf der Erde. Well done! Zynischer geht ja kaum mehr.

Die paar tausend Menschen der UNWRA sind die einzigen, die überhaupt noch Ansätze von Linderung für die Menschen in Gaza bringen können. Anstatt wenigstens diese Organisation jetzt dringendst weiter finanziell zu unterstützen bzw dringendst aufzustocken angesichts der massiven Auslöschung von Menschenleben und der brutalsten, menschengemachten Hungersnot seit … ich habe aufgehört, genaue Zahlen noch speichern zu können … aufzustocken, über Glückskette zu sammeln, wie das in jedem anderen Krieg der Fall ist …

Und das alles, weil ein Politiker in Israel ein paar Behauptungen in die Welt gesetzt hat.

Bis heute nicht nur unbewiesene, sondern seit gestern oder vorgestern im Gegenteil inzwischen grossenteils widerlegte Behauptungen über die UNWRA in die Welt setzte. Kriegspropaganda, wie sie auch Putin betreibt. Mit dem Unterschied, dass wir sie noch nicht mal als solche benennen.

Stattdessen gute Vernetzung. Mit Filmpropaganda. Wie sich das für die Angehörigen wohl heute anfühlt? … Falls sie es denn überhaupt noch mitbekommen. Wie für die damaligen Opfer, falls sie an der Besteckstukatur am Leuchter oben mit Platz genommen hätten? Würden sie es gutheissen, dass mit ihrem Tod zehntausende weitere brutale Tode rationalisiert oder ja überhaupt ausgeblendet werden sollen? Welche Motive der Teilnahme würden sie in den Herzen der Menschen unten im Saal erkennen?

In den USA werden nun Studierende von Polizisten, Knie auf deren Rücken (gabs da mal was?), zusammengebunden und inhaftiert — weil sie gegen die flächendeckende Gewalt gegenüber der gesamten Bevölkerung im Gazastreifen Sitzstreiks veranstalten und protestieren.

Bei uns wurden Demonstrationen unter diversen Gründen zu grossen Teilen unterbunden.
Von Neutralität offensichtlich keine Spur, von schlichtem menschlichen Mitgefühl genauso wenig offenbar.

Nur weil man bei diesem einen Staat unter gar keinen Umständen hinschauen darf.

Gleichzeitig kämpfen wir für das Überleben demokratischer, überhaupt gar nicht perfekter, doch mit allen Schwächen einigermassen friedlicher Gesellschaften. Die so vielerorts auf der Welt herbeigewünscht, für die protestiert wurde an Orten, von wo inzwischen die Menschen wieder fliehen müssen. Massive Propaganda gegen alles Demokratische hat in relativ kurzer Zeit Wirkung gezeigt. Der arabische Frühling … auch schon wieder dreizehn Jahre seither.

Wie hat sich unsere Welt doch verhärtet seither; seit 2016, genauer. Bis dahin gab es, relativ jung noch, sowas wie ein weltumspannendes Gemeinschaftsgefühl. Etwas mehr als sieben Jahre nur. Und die Erdengemeinschaft scheint zerfallen in steinhart verfeindete Einzelclusters.

Im Magazin am Wochenende der Bericht eines Mannes, von dem hunderte Familienangehöriger bereits in Gaza getötet wurden … Jede einzelne Todesnachricht fühle sich so grauenhaft und so unfassbar wie die allererste an.

Sechshundertmal bisher. In sechs Monaten. Drei tote Angehörige jeden einzelnen Tag.

Erwähnt das, sowas, irgend jemand, ohne die Brutalitäten der Hamas vom 7. Oktober 2023 in Israel zu erwähnen, gibt es Aufschreie, dass das antisemitisch sei.

Werden die grauenvollen Brutalitäten des 7. Oktober, präzise zusammengeschnitten und professionell redigiert, mit leckerem Apéro und anschliessendem Podium und ohne jede Erwähnung — nicht nur der letzten sechs Monate in Gaza, was schon unfassbar genug ist — sondern schlicht auch der tatkräftigen Beteiligung Netanyahus am Erstarken der Hamas, über endlose dreiviertel Stunden vorgeführt … dann gibt es dafür nur ein Wort.

Wer heult auf, dass das antipalästinensisch ist? Ist es aber ja trotzdem. Kriegspropaganda. Rechtfertigungsversuch für einen weiteren Genozid, den wir offenbar nicht verhindern können, dem wir zuschauen ohne ihn zu benennen. Und der noch nicht mal breitestens und klarstens verurteilt und geächtet wird.

Das alles wozu?

Statt Strategien zu diskutieren, wie den restlichen hundert entführten Menschen aus Israel zu helfen sein könnte. Interessiert offenbar rein gar niemand mehr. Derweil deren Familien ebenso wie die Angehörigen der ermordeten palästinensischen Familenmitglieder Höllenqualen leiden.

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Die aktuelle rechtsextreme Regierung hat ganz Israel in Geiselhaft genommen und ihre westlichen Partner dazu. Wer mit dem offiziellen Israel kooperiert, unterstützt zur Zeit ein rechtsextremes System.
Netanjahu gehört vor Gericht.

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danke, Carlos Hanimann

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Leser
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Herr Hanimann, schauen Sie sich mal diese doch etwas kritischeren Kommentare auf Twitter an: https://twitter.com/PSPresseschau/s…0189846742

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Carlos Hanimann
Reporter
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Und zu Peter Schneider noch: ich führe Diskussionen gerne, wenn sie hier mit Argumenten geführt wird nicht mit 100Zeichen-Unterstellungen auf Twitter.

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Diese Punkte werden auch hier diskutiert, meiner Meinung differenzierter als auf Twitter unter Peter Schneiders Kommentar: https://www.republik.ch/dialog?t=ar…e39abc563a

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Leser
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Danke für den Hinweis auf den Kommentar. Im Übrigen findet man hier aber wenig kritisches. Dass Hanimann die Auseinandersetzung mit dem Publikum des Anlasses offensichtlich wichtiger findet als (zum Beispiel) die Frage, weshalb überhaupt ein solcher Film gemacht werden musste, ist - zurückhaltend gesagt - sonderbar.

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Ich hoerte vor der Mitte auf zu lesen... Propaganda, um vom eigenen Verhalten abzulenken, Wenn die Stadt nachher aussieht wie in Mariupol, sieht sie eben so aus. Bombardierte Spitaeler .. kennen wir.
Es waere Zeit die Kriegsverbrecher zu sanktionieren, wie Russland. Also abschneiden vom Zahlungsystem, Einfrieren der Konten, die verantwortlichen militaerischen Fuehrer, sowie Politiker auf die Fahndungsliste, abschneiden von der Technologie,

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Gaza sieht vor allem sehr viel schlimmer aus als Mariupol. Carpet Bombing hat Russland aktuell nicht betrieben (nicht dass ich Russland verteidigen will, aber man kann nicht genug betonen wie unverhältnismässig Israels Angriff auf Gaza im Vergleich zu jedem anderen bewaffnete Konflikt dieses Jahrhunderts ist).

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Berichte von israelischen Soldaten über im Dienst verübte Gewalt (breakingthesilence/shovrimshtika) wären vielleicht ein „Heilmittel“, um endlich gemeinsam Gewalt und deren Ursachen zu bekämpfen beidseits der Besatzungsgrenzen, und nicht die Menschen. Gewalt ist nicht nur bei der Hamas, und es reicht definitiv nicht, nur auf die anderen zu zeigen, wie böse Jungs im Sandkasten.

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Multifunktional
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Wow. Ein äusserst eindrücklicher Artikel, zu dem ich Ihnen gratulieren möchte, Herr Hanimann. Indem Sie in präzisen Worten berichten, was Sie an diesem Abend erlebten, ohne dabei das Erlebte explizit zu bewerten, gelingt Ihnen eine extrem klare Offenlegung von Dekadenz, Scheinheiligkeit und insbesondere des Umstandes, dass Krieg nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch mindestens genauso in den Hinterstuben der Macht gewonnen wird. Zumindest der Krieg um die Deutungshoheit, wer die „Guten“ und die „Bösen“ sind, was sich dann in der internationalen Unterstützung der „richtigen Seite“ auswirkt. Wie stark aber hier gegen die UNRWA lobbyiert wird, welche als einzige Organisation in der Lage wäre, Tausende vor dem Hungertod zu retten, lässt einen sprachlos zurück. Ob sich aus den Bildern der sterbenden Palästinenser auch ein so schrecklicher Film schneiden liesse? Würde dieser Film dann von der Gastgeberin auch mit der gleichen Überzeugung gezeigt und von ihr der gleiche Schrecken empfunden, im Anblick des Horrors?

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Brigitte Graf
Ärztin&DJ
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Kürzlich sah ich einen Beitrag auf Instagram , in dem ein superherziger 12jähriger palästinensischer Junge als einziger Überlebender eines israelischen Bombenangriffs um seine Familie geweint hat. Dabei sagte er, dass er, wenn er gross ist, für seine Heimat, für ein freies Palästina kämpfen möchte. Die Kommentarspalten waren voll mit Aussagen wie, wenn dieser Junge sich dem bewaffneten Widerstand anschliesst, habe ich vollstes Verständnis dafür. Wozu führt das kollektive Traumatisieren, das tiefste Verletzen der Würde eines Volkes über mehrere Generationen wohl?

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Auch vor der aktiven und brutalen Bombadierung seit dem Terrorakt der Hammas, war das Leben in Gaza menschenunwürdig und ein bewaffneter Widerstand sollte für niemanden eine Überraschung sein.

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Wenn es der gleiche Junge ist, den ich auch gesehen habe, so wurde er inzwischen wie der Rest seiner Familie von Israel ermordet. Damit ist das Problem seines künftigen Widerstands "zum Glück" gelöst. Und das ist kein Zufall, sonder Teil einer Strategie, die auch nach konservativsten Schätzungen mehr als 10'000 Kinderleben in Gaza gekostet hat. Das sind 50 Kinder am Tag. Jeden Tag. Montag bis Sonntag. Ob Ramadan oder Weihnachten. Wäre das Leben meines Kindes in derartiger Gefahr, so würde ich auch kämpfen.

Letzte Woche rissen palätinensische Chirurgen per Notkaiserschnitt einen 30 Wochen alten Fötus aus dem Leib seiner getöteten Mutter. Damit das K. eine kleine Chance hat, zu leben. Wenn es vorher noch nicht genug Gründe gab, bewaffneten Widerstand zu leisten, dann gibt es sie jetzt. Und zwar für Generationen. Das weiss Israel und deshalb werden sie nicht Halt machen, solange in Gaza noch Menschen leben. When people show you who they are, believe them...

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Warum diese extreme Grausamkeit, diese Unmenschlichkeit? Kann man die Täter von der Tat trennen? Waren sie unter Drogen gesetzt? Deutsche, Amerikaner, Japaner und andere Armeen oder Terrorgruppen haben in der Vergangenheit nachweislich zu solchen Mitteln gegriffen, damit ihre Soldaten zu derartigen Gräueltaten fähig wurden. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass ein durch Radikalisierung erzeugter Hass allein dazu ausreicht. Die Täter werden enorme psychische Schäden durch ihre abscheulichen Taten davontragen und lebenslänglich darunter leiden. Die wirklich üblen Gestalten sind die Anführer und die Drahtzieher dahinter. Aber die werden selten zur Rechenschaft gezogen.
Was ist die Faszination des Bösen, des Grauenhaften, das uns täglich am Bildschirm serviert wird, das eine exklusive, gut gekleidete Gesellschaft sich daran delektieren lässt? Ist das Gute, Schöne, Erfreuliche schlicht zu langweilig?
Manchmal glaube ich wirklich Arthur Koestler hatte Recht mit seiner Aussage: „Der Mensch, ein Irrläufer der Evolution.“

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Was "gut" funktioniert ist seine Feinde zu entmenschlichen. So haben Nazis ihre Opfer nicht als Menschen, sondern eben als Untermenschen, tier-ähnlich(er) oder gar Ungeziefer bezeichnet.
So hat auch Israels Verteidigungsminister kurz nach dem 7. Oktober gesagt Israel würde gegen "menschliche Tiere" kämpfen.
Deshalb ist es ja auch immer so skandalös wenn eine SVP mit schwarzen Raben oder Maden in einem Apfel wirbt.

Was ebenfalls "gut" funktioniert ist Distanz. Distanz bringt nicht nur einen kämpferischen Vorteil, sondern eben auch Distanz zum Opfer: Eine Pistole bedeutet, dass man seinen Feind nicht mehr anfassen muss um ihn zu töten. Ein Gewehr oder eine Kanone bedeutet man muss seinem Feind nicht mal mehr ins Gesicht sehen wenn man ihn umbringt. Eine Drohne bedeutet, man sieht seinen Feind nur noch auf einem Bildschirm und ein einfacher Klick oder Tastendruck löscht diesen aus. Und.. eine KI bedeutet, man muss sein Opfer nicht einmal mehr auswählen, sondern nur per Knopfdruck bestätigen.

Ein System haben hilft auch: Als Soldat ist man nicht mehr nur ein Einzelkämpfer sondern kämpft für sein Land, dessen Ideale und als Soldat ist man nicht zum Denken oder Reflektieren trainiert, sondern um Befehle zu erfüllen. Das Töten ist also nicht mehr die eigene Entscheidung. Systeme verteilen Verantwortung: Als Teil eines Systems kann man immer jemanden anderes finden der etwas mehr verantwortlich ist. So sind Soldaten auch keine Mörder, obwohl sie Menschen töten. Und Systeme nehmen auch Entscheidungen ab: Wenn systematisch einfach jede Zugladung Menschen (wie beim Holocaust) vergast wird, muss man sich nicht bei jeder Person fragen, ob es richtig oder falsch ist.

Warum wir uns aber antun alles auf einem Bildschirm mitanzusehen, verstehe ich auch nicht. Dass wir dabei nicht ebenfalls seelisch beschädigt werden, will ich nicht ausschliessen.

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Eindrücklich, die gut beschriebene "Kuriosität" dieses Anlasses. Greifbar, die Verbissenheit mit welcher diese Veranstaltung propagiert wurde. Ein skurriler Kampf um die Deutungshoheit. Dahinter die (wie ich leider immer mehr feststellen muss) offenbar zutreffende Vorstellung, dass Menschen sich unbedingt auf eine Seite schlagen wollen oder gar irgendwie zwanghaft (?) müssen, man muss sie also unbedingt holen.

Nachdem ich mich ein bisschen in die Geschichte dieses Konflikts eingelesen habe, ist für mich allerdings klar, dass man sich auf keine Seite schlagen kann (und sollte). Beide Seiten haben seit „ewig“ abwechselnd unbeschreibliches Leid verursacht. Eine endlose Vergeltungs-Kaskade, ein zutiefst erschütterndes kollektives Versagen jeglicher Empathie.

Was die eine Seite der anderen an extremer Blutrünstigkeit, zelebrierter Entwicklungsunfähigkeit, toxisch-selbstzerstörerischem Opferkult und offen kultiviertem loderndem Hass voraus hat, kompensiert die andere Seite immer wieder durch kaltblütigen, hemmungslosen Einsatz der eigenen militärischen Überlegenheit, die Inkaufnahme des Zehn- bis Zwanzigfachen an Opfern, historisch dokumentiertem, schamlosem Machiavellismus in der Region, Doppelmoral in der eigenen zur Schau gestellten 'Zivilität' und (für mich das Schlimmste) eine demokratische Mehrheit, die das offenbar immer wieder will!

Auf sehr unterschiedliche Art verhalten sich beide einfach abscheulich!

Allerdings fürchte ich, dass wir alle so werden, wenn die Gehirnwäsche ab Geburt stimmt.
Die Ursache des Übels ist klar: Religion. Und damit auch der einzige Lösungsansatz.

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Leser
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Mit Verlaub: „ein bischen Einlesen in die Geschichte dieses Konfliktes“ reicht nicht.
Und man muss sich nicht auf eine Seite schlagen wenn man versucht zu verstehen und eine eigene Position zu finden.
Beiden Seiten indessen nur Böswilligkeit zuzuschreiben vergiftet das Zusammenleben auch hierzulande mit schweizer MitbürgerInnen jüdischen oder moslemischen Glaubens.

Und wenn sie schliesslich der demokratisch Israelischen Zivilgesellschaft unterstellen, sie wolle „immer wieder den kaltblütigen, hemmungslosen Einsatz der eigenen militärischen Überlegenheit“ sehen, ist das eine ungeheure Verdrehung und Frechheit.

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Lesen Sie doch mal Israelische Zeitungen. Dort kann man die repräsentativen Meinungsumfragen nachlesen. So forderten nach 20'000 Toten in Gaza eine Mehrheit (irgendwas 60%) der israelischen Juden ein härteres Vorgehen der Armee. Die Kriegsziele der militärischen Zerschlagung der Hamas unterstützten Ende Dezember noch über 80%. 75% lehnen die US Vorschläge zu einer alternativen Kriegsführung in Rafah ab. Fast 70% lehnen humanitäre Hilfe für Gaza ab.

Die kritisierte Aussage ist also durchaus richtig oder liefern Sie mir die Quellen dazu die ein Gegenteil zeigen würden. Das Land ist hochgradig radikalisiert, hat eine rechtsradikale Regierung die von einer Bevölkerungsmehrheit gewählt wurde und Kriegskabinett welches grosse Teile der Opposition beinhaltet. Es hilft absolut niemanden die Augen vor diesen erdrückenden Fakten zu verschliessen. Es ist auch absolut naiv zu glauben, Israel werde sich aus dieser Situation noch selbst befreien können.

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@A. B., doch, ein bisschen einlesen mit Literatur, die von beiden Seiten als "neutral" gelobt wird, reicht. Man muss nicht jedes Detail kennen, um den Elefanten im Raum zu sehen. Abseits der Verschwörungstheorien sind die historischen Fakten hinreichend klar, nicht zuletzt haben die sog. "neuen Historiker" in Israel selbst mit der vorherigen "Leon Uris" Kitsch-Propaganda aufgeräumt, auch dank deklassifizierter Regierungsdokumente. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass manche dieser (teils rechtsgerichteten) Historiker das Vorgehen Israels trotz ihrer Enthüllungen als gerechtfertigt betrachten.

Ich gehe also durchaus davon aus, dass ich die Vorgänge und Beweggründe mechanistisch "verstehe". Auf beiden Seiten. Aber das heisst nicht, dass ich die Taten auch nur annähernd rechtfertigen kann oder gar gutheisse und mich auf ein Seite schlagen will. Auch nicht im Sinne des "geringeren Übels".

Ganz klar erkenntlich ist das Problem im Kern: Beide Seiten halten sich für ein göttlich auserwähltes Volk bzw. meinen sie befänden sich im immerwährenden heiligen Krieg als Weg Gottes. Jegliches gesellschaftliche Zusammenleben oder gar eine Vermischung wird abgelehnt und es wird direkt aus der göttlichen Vorsehung heraus von beiden Seiten abgeleitet und gerechtfertigt, dem anderen unbeschreibliches Leid antun zu dürfen. Trotz all der oberflächlichen "Modernheit" gilt das auch für eine demokratische Mehrheit in Israel.

Ach, wie schön es wäre, wenn beide Gruppen sich endlich weiter entwickelten aus ihrer toxischen Mittelalterlichkeit. Weg mit der Religion, oder wenigstens ab ins Nachttischli, wo sie höchstens noch hingehört. Gesellschaftliche Befreiung, insb. der Frauen (asymmetrischer Nachholbedarf). Dann schön kreuz und quer heiraten und Kinder kriegen. Sobald niemand mehr sich als "einen von uns" und den anderen als "einen von denen" erkennt (bzw. kra[k|mpf]haft erkennen will), ist das Problem gelöst.

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der Andere wieder/ Leser
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Merci für den Beitrag.

Ich persönlich halte es für mindestens moralisch falsch, Medienaufzeichnung jeglicher Art von Verbrechen gegen Leib und Leben, Folter oder Hinrichtunen zu veröffentlichen. Und sei es bloss in sozusagen konspirativen, kleinen Gruppen.

Bei Solothurn war früher (im Ancien Regime vor der französischer Revolution) ein Richtplatz. Viele Passaten machten extra Umweg, um die Gerichteten nicht ansehen zu müssen. Ich denke, das sollten wir uns zum Vorbild nehmen.

Wir können auch darüber diskutieren, wie bewaffnete Konflikte zukünftig vermieden werden können, ohne geradezu monströse Absurditäten zu konsumieren.

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Leser
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Danke für diese Schilderung des Unbeschreiblichen.
Die Schuldfrage schwebt im Raum.

Natürlich ist der Film auch Propaganda. Aber nachdem es die Propaganda der Hamas geschafft hatte eine erstaunliche Solidaritätswelle gegen Israel zu mobilisieren, ist es verständlich, dass die Israelis deutlich machen wollen, dass und wie die Terroristen die ganze Katastrophe ausgelöst haben.

Die seit 74 Jahren tätige UNRWA hat mittlerweile ein Milliardenbudget, das sie angeblich zu 50% für Bildung und der Rest für das Gesundheitswesen, Sozialhilfe, Ernährung und Administration einsetzt. Eine Organisation die in Gaza quasi staatliche Strukturen bildet, mit fast ausschliesslich palästinensischen Mitarbeitern, kann doch eigentlich gar nicht mehr neutral sein.
Antijüdische Schulmittel sowie Waffen in Schulen und Spitälern waren schon Jahre vor dem 7. Oktober ein Thema. Die UNRWA schaffte es nicht, dies zu ändern.

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Denken Sie, dass die Solidarität für Palästina und die Kritik am Vorgehen von Israel seit dem 7.10. nur auf Hamas-Propaganda zurückzuführen sind?

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Leser
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· editiert

Nein, nicht nur… Dass die Solidarität mit den jüdischen Opfern so schnell gekippt ist, hat mich aber überrascht. Immerhin hat Israel vor Jahren seine Siedler gezwungen Gaza zu verlassen und sich zurückgezogen. Trotzdem wurden israelische Siedlungen immer wieder beschossen und alle Versuche zur Beilegung der Konflikte von der Hamas hintertrieben.

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Neutral sein ? Wie soll etwas vor Ort neutral sein ?

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Leser
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Neutralität ist Auftrag und Anspruch der UNRWA

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Danke für diesen wichtigen Bericht. Man hört es oft munkeln, dass solche Veranstalltung gibt und Meinungen beeinflusst werden, aber so eine detailierte Bestätigung bekommt man selten.

Und eine Anmerkung. Aus meiner Sicht wird es der Komplexität der Hamas nicht gerecht, wenn sie in praktisch jedem Artikel Terrororganisation genannt wird, so auch in diesem.
Wir müssen gut aufpassen, dass wir uns bewusst bleiben, dass die Hamas weit mehr macht und ist als Terror z.B. Wohlfahrt, "Staats"aufgaben, Medien, Drogengeschäfte, ... . und längst nicht alle Hamasmitglieder Terroristen sind.

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ni dieu, ni maître, ni diable
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... als Insider kennen Sie bestimmt deren herausragende Erfüllung der Behördenarbeit bei "z.B. Wohlfahrt, "Staats"aufgaben, Medien, .." ?

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sie sind gut darin, sich Unterstützung der Bevölkerung zu erkaufen/erzwingen mit Unterstüzungszahlungen an Arme bis hin zur Erpressung.

Ich will die Hamas auch in keiner Weise besser darstellen als sie sind. Aber es stört ich halt doch, dass die stänige vereinfachte und undifferenzierte Bezeichnung als Terrororganisation zu einem krass verzerrtes Bild führt, das jedes Hamasmitglied zum Terroristen macht, auch wenn er z.B. nur in der Partei ist um als Richter arbeiten zu können.
Die Hamas ist eine grosse, vielschichtige Organsiation mit zig Aufgaben. Ja, Kämpfer und Terrror sind ein grausamer und von mir zutiefst abgelehnter Teil dieser Organisation, aber auch der Gesundheitsminister, der Zivilstandbeamte, die Kinderheimmitarbeiterin, Zeitungsjourlastisten, Fernsehsendermitarbeiter und die Suppenküchenhelfer gehören dazu.

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Diese Spielchen funktionierten gut solange Berichterstattung und Meinung von den Mächtigen kam - grossen Medien und deren Besitzer.

Diese Zeiten sind aber vorbei, und die Welt sieht die Realität in Form von Handyaufnahmen aus tausen Blickwinkeln, und das zeigt sich auch in den massiven Demonstrationen und Aktionen wie das Blockieren von Lieferungen an Israel durch Hafenmitarbeiter*innen.
Israel kann sein Gesicht nicht mehr so leicht schönreden.

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(von der Moderation verborgen)
Souri Thalong
Community-Support
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(Beitrag verborgen: Bitte liefern Sie Kontext, wenn Sie Videos verlinken. Was erwartet uns, wenn wir draufklicken? Inwiefern schliesst es an das Thema des Republik-Beitrags an und was soll es zur (konstruktiven) Diskussion beitragen? Mehr zu unserer Handhabung mit Links im Dialog hier.)

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Zu dem emotional und grausamen, auch im Mantel der Beschreibung moralisch die richtige Seite suggerierenden Bericht eine ebenso persönliche Perspektive aus den Informationen, die mir zur Verfügung stehen:
Ich frage mich, was es bedeutet von einer von der als offiziell bezeichneten Regierung abgespaltenen politschen Elite (Hamas) in Delegation regiert zu werden und ein internationales Hilfswerks das Gesundheits- und Sozial- und Bildungswesen sicher stellt, stellen muss. Ebenso frage ich mich, was ein massiver Rechtsrutsch in einer demokratischen Nation bedeutet, die in und an diversen verstrickten Konflikten beteiligt ist. Beispiele dazu gibt es noch andere. Dies in einer aufgeheizten internationalen Mengenlage, in der beinahe jedes Geschehen in den Machtkampf des sogenannten globalen Südens (die GUTEN)-gegen den globalen "Westen" die Bösen eingeordnet wird.

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Gaby Belz
Jeden Morgen neu
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Liebe Frau K. ich verstehe es nicht ganz. Im Beispiel Palästina-Israel: wer ist da der Globale Süden? Und was wollen Sie uns eigentlich sagen?

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