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Beiträge zu «Verbissen»



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Florian Gysin
Software Engineer
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· editiert

Viele Kommentare hier sind absolut erschreckend. Diese aus der Hüfte geschossenen Auge-um-Auge "die-habens-doch-verdient" Forderungen nach möglichst harten Law-and-Order Massnahmen sind absolut daneben und nicht wenig menschenverachtend und protofaschistisch. Ich möchte die entsprechend Kommentierenden dazu auffordern doch bitte kurz innezuhalten, ruhig durchzuatmen, und das ganze nochmals mit etwas Abstand durchzudenken.

Es geht um zwei total orthogonale Fragestellungen:
A) Ist Sprayen Kunst oder nicht und wie geht man als Gesellschaft damit um, welche Regeln/Gesetze stellen wir auf. (Ich bin, nota bene, überhaupt kein Fan, und befürworte das bei Sachbeschädigungen die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden...)
B) Wie soll eine Gesellschaft, respektive die von ihr beauftragte Staatsgewalt (lese: Polizei) die genannten Regeln durchsetzen, und welche Mittelwahl resp. Kollateralschäden sehen wir als verhältnismässig an.

Im Artikel geht es ausschliesslich um die Frage B. Hier nun die Frage A unterzumischen und zu argumentieren Sprayen=Sachbeschädigung, Sachbeschädigung=Verbrechen und Verbrechen=maximale Zwangsmassnahmen ist nicht nur naiv und absurd, sondern einem humanitären demokratischen Staat unwürdig.

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Es ist schon erstaunlich. Da macht ein Artikel auf absolut unverhältnismässige Gewalt der Polizei aufmerksam, die zu schwersten, ja sogar lebensbedrohlichen Verletzungen und Traumatisierungen führen, und da ermüssigen sich einige Kommentator:innen, diese staatliche Gewalt völlig auszublenden und die sprayenden (und auch nicht-sprayenden) Opfer zu Täter:innen zu machen. Eine derartige selbstgerechte Empathielosigkeit ist schwer zu ertragen.

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Grafiker, Historiker, Schlagzeuger
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Einige der Kommentare sind gänzlich unerträglich. Flucht ist kein Delikt, nicht mal aus einem Gefängnis, sicher nicht vor einer Verhaftung. Wen interessiert im Zusammenhang mit diesem Artikel, was jemand für Kunst hält oder nicht? Eigentum über körperliche und seelische Unversehrtheit zu stellen, finde ich mindestens protofaschistisch! Einfach einen Hund hinterherzuhetzen, um nicht selber zu rennen? Schiesst ihnen doch gleich in den Rücken. Es geht um Sprayer, nicht um Mörder! Unfassbar!

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Ich möchte weder die Praxis der Polizei noch die Kommentare verteidigen, sondern nur fragen, ob Sie sicher sind, dass Flucht nie ein Delikt ist. Im Grundsatz verstehe ich das (Selbstbegünstigung ist nicht strafbar). Die Sprayer im Artikel wurden aber teilweise wegen Hinderung einer Amtshandlung verurteilt. Stammt diese Verurteilung von einer anderen Handlung als der Flucht?

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Grafiker, Historiker, Schlagzeuger
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Bin kein Jurist, aber wer einem Sprayer einen scharfen Hund hinterherschickt hat sie nicht mehr alle … verhältnismässig ist das jedenfalls nicht.

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Daniel Berger
Konsterniert über diese Polizeieinsätze
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Das Schönreden dieser «Künstler» lässt mir die Galle hochsteigen. Eine gerechte Strafe wäre, deren ganzen persönlichen Besitz wie zB die Kleidung, das eigene Fahrzeug, was immer ihnen lieb und teuer ist, «mit etwas Farbe» kunstvoll unauslöschlich zu verunstalten.

«Aber wir bedrohen keine Leute, wir verletzen niemanden – wir machen Kunst. Am Schluss ist irgendwo etwas Farbe dran.»

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91
· editiert

Lieber Herr Berger, mich nervt der grösste Teil der Sprayereien auch wahnsinnig. Hier in Basel wird fast jede Fläche früher oder später "getaggt" oder sonst wie verschmiert. Selbst historische Gebäude bleiben nicht verschont. In den wenigsten Fällen ist auch nur ein Ansatz von "Kunst" zu sehen. Aber darum geht es in dem Artikel gar nicht. So wie ich es verstanden habe, geht es um die Frage, wie weit die Polizei bei der Verfolgung von Tätern gehen darf und welcher Einsatz von Mitteln verhältnismässig ist.

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Was für eine absurde Auffassung einer gerechten Strafe. Ich höre da eine Prise "Auge um Auge, Zahn um Zahn", gepaart mit bürgerlichen Ängsten und Aggressionen heraus.

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Es wird mir etwas mulmig, wenn ich diesen wichtigen Beitrag und einige Kommentare dazu lese.
Folgende Gedanken gehen mir durch den Kopf:

  • Dass die Polizei bei der Verfolgung von Bagatelldelikten mit dem Einsatz von Hunden (Gummigeschosse gehören in dieselbe Kategorie) schwerste, ja lebensbedrohliche Verletzungen der mutmasslichen Delinquenten in Kauf nimmt, ist medizinisch und ethisch unverantwortlich und hat mit Verhältnismässigkeit nichts zu tun. Der Einsatz von Kampfhunden ist meiner Ansicht nach mit dem Einsatz von Schusswaffen zu vergleichen.

  • Ich finde, dass die Polizei in diesen beschriebenen Fällen ihr Gewaltmonopol missbraucht.

  • Es scheint sich auch hier die alte Erkenntnis zu bestätigen, dass die kleinen Diebe gehängt, die grossen aber eher laufen gelassen werden.

  • Schliesslich kann ich mich des ungemütlichen Gedankens nicht erwehren, dass die Polizei mit einer solch übertriebenen Gewaltanwendung zukünftige Einsätze in einer faschistisch-repressiven Gesellschaft vorwegnimmt.

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Polizeisympathisant
·

Bezüglich der kleinen und grossen Diebe: Whatabouttism. Ich bin überzeugt, auch "grosse Diebe" werden zur Rechenschaft gezogen wenn man sie beim Ausnutzen von Lücken des Systems erwischt, aber die kommen halt nicht auf die Idee, auf fremden Grundstücken illegal fremdes Eigentum zu verunstalten. Ich hau ja auch nicht einem Passanten ins Gesicht und beschwere mich dann bei der Verhaftung darüber, dass Putin oder Donald Trump viel schlimmer und noch auf freiem Fuss sind.

Und auch hier sei die Frage gestellt, was wir der Polizei denn als "Staatsgewalt" denn in so einem Fall als Druckmittel in die Hand geben, ohne dass sie als Witzfiguren rumstehen. Gummigeschosse, Tränengas, Taser, all das kann lebensgefährliche Verletzungen auslösen, wenn dumm läuft. Oder begnügen wir uns mit Taschenlampenpatrouillen und akzeptieren einfach die erwähnten Gesetzesübertretungen, weil es ja da draussen noch viel schlimmeres gibt und wir sonst ja gleich in den Faschismus übergehen?

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Ja, einen besprayten Güterwagon kann ich gut akzeptieren. Wenn Sie der Ansicht sind, dass dA. D.n einen oder andern amputierten Arm inkl. Trauma beim Anblick von Hunden rechtfertigt- ihre Entscheidung.
ich kehre jetzt mA. D.s hier meistgenannte ,,Argument`` um: Selber schuld, wenn ihr so hässliche Güterwagons und trostlose Betonwüsten baut, kein Wunder dass die dann versprayt werden!

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Eigentlich antworte ich nicht auf anonyme Repliken. Der Klärung halber hier aber folgendes: Ich spreche ausdrücklich von Bagatelldelikten. Diese müssen von Gesetzes wegen verfolgt werden. Aber um das geht es in diesem Bericht gar nicht, sondern es geht um die völlig überrissene und gefährliche Gewaltanwendung bei solchen Delikten. Und diese unverhältnismässige Gewaltanwendung ist umso störender, als in unserem Rechtssystem die wirklich grossen kriminellen Handlungen offensichtlich häufig kaum juristische Konsequenzen haben. Siehe CS. Ob Sie das als Whataboutismus ansehen wollen, muss ich Ihnen überlassen. Und noch das: Gewaltverherrlichung und ungezügelte Gewaltanwendung ist nun mal ein zentrales Merkmal faschistischer Ideologie.

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Also ich bin ab sofort und auf unbestimmte Zeit nicht mehr „Polizeisympathisant“. Es scheint aber aktuell sowieso schwierig, (mit Namen) dazu zu stehen, dass man Polizeisympathisant ist.

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Ich hoffe, Letzteres wird niemals Realität.

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Aktivist
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Danke für den spannenden Beitrag!
Die Polizei erlaubt sich zu viel. Aber stark, dass sich die eine Person rechtlich dagegen wehrt und die Hundeführerin angezeigt hat.

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Toll, wie sich die Republik für die armen "Künstler" stark macht. Da hab ich nun richtig Mitleid.
Die Einschätzung, welche "Kunstwerke" von der Gesellschaft wie beurteilt werden, wird ja nicht von der Polizei gemacht. Diese wird nur losgeschickt um durchzusetzen, wA. D.e Gesellschaft fordert. Wäre ein Artikel darüber nicht angebrachter als über den "Einsatz von Hunden" zu schreiben? Von Bestrebungen, nächtliches Sprayen an Zügen zu legalisieren, habe ich noch nichts gelesen.

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Ich vermute, Sie haben den Inhalt krass missverstanden.

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(durch User zurückgezogen)
antiautoritärer Bossgegner
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Hm diese jungen Männer würden besser Bäume in schönes Cheminéeholz verwandeln, Flüsse hübsch einfärben, Alptäler unter Wasser setzen, vielleicht ein paar lästige Tierarten ausrotten oder sich mit Beton und Asphalt verwirklichen und freie Flächen umgestalten – natürlich in Auftrag und Lohn der „Öffentlichkeit“. Denn Eigentum ist in der Schweiz heilig, von Menschen fabriziertes mehr als naturgegeben gewachsenes. Arme und Beine sind Nebensache.
So kommt bei mir die Tonalität in dieser Diskussion an. Bitter.

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Danke für den Kommentar. Ironie ist zwar nicht einfach zu lesen, aber mir tut sie in diesem Fall gut. Ich bin auch erstaunt, warum der Artikel über Verhältnismässigkeit in den Kommentaren abdriftet zu einer Diskussion über "heiliges Eigentum" ?!

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Polizeisympathisant
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Der Einstieg mit "Stellen sie sich vor..." und die ganze nachfolgende Schilderung suggeriert eine Alltagsituation, die nicht gegeben ist. Niemand muss illegal Zugwagons besprayen. Und deshalb hält sich mein Mitleid auch in sehr engen Grenzen.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Guten Morgen! Ich finde es interessant, dass Sie den Begriff «Mitleid» verwenden. Der ist ja auch schon an anderer Stelle hier gefallen. So wie ich den Beitrag gelesen habe, geht es darum nämlich überhaupt nicht. Bei der Beurteilung der Verhältnismässigkeit staatlichen Handelns (also ob es ok ist, wA. D.e Polizei tut) spielt es keine Rolle, ob Ihnen die betroffene Person sympathisch ist oder nicht (oder deren Handlungen). Es geht darum, ob der Einsatz von Gewalt gerechtfertigt ist, um den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen, oder nicht.

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Polizeisympathisant
·
· editiert

Die Frage ist, was wäre verhältnismässig? Taser? Betäubungspfeile? Tränengas? Pfefferspray? Welche Möglichkeiten geben wir der Staatsgewalt, um Sachbeschädigung (bei der es sich bei illegalen Sprayereien nun mal handelt) zu verhindern? Reicht es, wenn einfach mit Taschenlampe herumpatroulliert wird, laut "uufhöre!" gerufen wird und mA. D.n Täter entkommen lässt? Ernsthafte Frage.

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Es gibt ein sehr einfaches und gut wirkendes Mittel gegen Bisse durch Polizeihunde: Verzicht auf die Beschädigung von fremdem Eigentum.

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Anpassung, Gehorsam und mustergültiges Verhalten waren noch nie ein Garant dafür, verschont zu bleiben. Heute die Sprayer, und morgen...?

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Also Verbrechen begehen ?

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Kindischer kommentar, B. Völlig am thema vorbei. Aber Sie scheinen wohl gerne von ausser kontrolle geratener hundeführer und hunde bewacht zu werden.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Guten Morgen! Ich finde den Kommentar von Herrn B. ebensfalls polemisch und nicht konstruktiv – ausserdem wird er dem Inhalt des Beitrags nicht gerecht. Und ich kann gut nachvollziehen, dass man sich darüber ärgert. Allerdings möchte ich Sie bitten, hier nicht auf die persönliche Schiene zu gehen und dem Verfasser irgendein Verhalten zu unterstellen. Das macht die Diskussion nicht besser, im Gegenteil, es führt bloss dazu, dass hier die Emotionen hochgehen. Lassen Sie uns lieber dazu beitragen, dass hier konstruktiv diskutiert wird. Merci

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Ein Extra-Kompliment für Jörn Kaspuhl. Das Bild ist grässlich gut…. Es geht mir kalt den Rücken runter!

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Polizeisympathisant
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Es ist gut, aber auch, pardon, reisserisch und plakativ. Es will bestimmte Emotionen wie Angst und Ohnmacht hervorrufen. Und ist dann eben nicht so weit entfernt von den Schäfchen-Plakat-Methoden der SVP.

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Art Director
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· editiert

Wir haben hier das getan, was wir bei der Bebilderung jedes Republik-Beitrags tun: Uns für einen Blickwinkel entschieden. Von einem Hund angegriffen zu werden ist etwas sehr bedrohliches, und das wollten wir zeigen. Man kann mit diesem Blickwinkel einverstanden sein oder nicht, damit kann ich problemlos leben. Das aber gleichzusetzen mit Plakatkampagnen der SVP, die ganze Bevölkerungsgruppen vorführen und diskreditieren, finde ich unangebracht.

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ja, REISSERISCH, ich möchte aber nicht von einem Dereinst - Wolf gerissen werden, nicht mal mein Bein reissen lassen. Der Blickpunkt ist auf der Seite der Sprayer, die kein Schwerverbrechen begangen haben. Die Angst dessen, der beim Angriff eines solchen domestizierten Raubtiers ausgelöst wird, darf doch bei uns Lesenden einfahren. Ich habs wieder holt betrachtet…

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Parallel zum seit Jahren zunehmenden Einfluss rechtsradikaler Ansichten hat sich das Erscheinungsbild der Polizist:innen bei uns gewandelt. Heute treten sie schwer bewaffnet und beschützt, oftmals in Gruppen zu 4-5 Personen auf und vermitteln damit das Bild, dass wir in einem Verbrecherstaat lebten und unmittelbare Gefahr drohe. Dass diese Entwicklung einhergeht mit Exzessen wie dem Einsatz von Hunden, die Menschen verletzen, ist äusserst bedenklich und wir – die Bevölkerung – sind gefordert, mittels unseres Rechtssystems hier Einhalt zu gebieten. Danke der Republik, dass sie solche Missstände publik macht.

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Einer der Täter sagt: "Ich habe gesprayt, dazu stehe ich!" GenA. D.s hat er aber nicht getan, sondern er wollte sich der Polizeikontrolle durch Flucht entziehen. Dazu kommt vermutlich noch Landfriedensbruch, denn der Aufenthalt auf dem Bahngelände ist ausserhalb der Perronbereiche nicht erlaubt.
Die Unverhältnismäßigmässigkeit wäre also m. E. nur gegeben, wenn der Täter bei der ersten Aufforderung der Polizei stehen bleibt.
Weiter wären Millionen von gesprayten Güterwaggons und Infrastrukturbauten zu Gunsten des Klimas wohl besser ohne "Kunst" geblieben.

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In diesem Artikel geht es um Verhältnismässigkeit. Eine Anklage wegen Landfriedensbruch ist extrem massiv, sie kann ein Leben verändern. Was hat "sprayen" mit dem Klima zu tun? (FCKW wird seit Anfang 80er durch Pressluft ersetzt.) "Besprayte" Eisenbahnwagons finde ich verhältnismässig unschön, aber sprayende junge Leute sind keine Verbrecher.

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Bahnlinien-Anwohner
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Ich bin wirklich entsetzt- zunächst von der Unverhältnismässigkeit der Polizeieinsätze mit Kampfhunden bei Sprayern, und dann ob gewisser genauso unverhältnismässiger Kommentare hier drin. Dass die Diskussion sich nun um Graffitis dreht und nicht um Polizeigewalt, irritiert mich zwar, trotzdem trage ich jetzt auch etwas zu dem Thema bei. Ich wohne an einer Bahnlinie und komme täglich in den Genuss von vorbeifahrenden, vollständig besprayten Güterzügen. Es kommt sogar vor, dass ich zum Fenster renne, wenn ich einen Güterzug kommen höre. Für mich hat es etwas Meditatives, den langsam vorbeirollenden, scheppernden und so vielfältig besprayten Waggons zuzusehen. Etwas Hoffnungsvolles, dass es noch Bereiche in der ach so herausgeputzten Schweiz gibt, in denen ein bisschen freier Ausdruck im öffentlichen Raum möglich ist, fernab von Kunsthochschule, Galerie oder Museum.
Ich bin den Sprayern dankbar für ihre Kunst und hoffe sehr, dass sich diese unsägliche Praktik mit den "Schutzhunden" nicht etabliert!

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Senftube
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Und schon sind wir wieder beim Eigentum angelangt, im Forum wird zum Beispiel gefordert, diesen Grundsatz zu verinnerlichen.

Kunst ist nicht einfach Unterhaltung, sie hA. D.e Aufgabe, gesellschaftliche Strukturen und Normen zu reflektieren und auch zu hinterfragen. Dazu gehört auch unser Verständnis von Eigentum, zum Beispiel die Frage: Wem gehört der öffentliche Raum?

Ich bin nicht gegen Eigentum per se, aber es ist die viel zu starke Verinnerlichung dieses Grundsatzes in unserer und noch viel stärker der angelsächsischen Gesellschaft, von der wir ja Gutes wie Schlechtes ständig übernehmen, die letztlich Gesellschaften spaltet. Man kann für zum Beispiel den Trumpismus viele Erklärungen heranziehen, aber die Basis für solche reaktionären Bewegungen hat eigentlich immer damit zu tun, dass zu viele sich als Verlierer fühlen.

Den Grundsatz an sich würde ich wie gesagt nicht in Frage stellen, aber lieber das Ausmass hinterfragen als ihn total zu verinnerlichen. Der Fokus auf ein paar harmlose Sprayer, deren Sachbeschädigung wohl noch versichert ist, ist für mich daher so wie einige ihn hier vortragen der total falsche.

Das erinnert mich irgendwie A. D.e Klimakleber und wie die von manchen als die grösste Gefahr für unsere Gesellschaft dargestellt werden, während wir eigentlich unsere Lebensgrundlagen durch das gefährden, wA. D.e Klimakleber bekämpfen wollen.

Es erinnert mich auch an Leute, die sich über eine weggeworfene Frucht am Wegrand aufregen (die die Umwelt null verschmutzt, aber Littering!!! Sooo schlimm!!!), und dann in ihren SUV steigen.

Klar bin ich der Meinung, dass in einem RechtsstaA. D.e Gesetze durchgesetzt werden müssen. Aber ich kann einfach nur den Kopf schütteln, wenn ich sehe, worüber sich die Leute gern aufregen. Ziviler Ungehorsam ist aber nicht gerade ein schweres Delikt. Es gibt keinen Grund, die hier aufgezeigte Unverhältnismässigkeit irgendwie zu relativieren.

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Als lösungsorientierter Mensch schlage ich vor, dass die Republik den sog. Künstlern (es scheint sich ja um ein männliches Problem zu handeln) ihre Redaktionsräume zur Verfügung stellt, um deren Drang nach Selbstverwirklichung und künstlerischer Beglückung der Mitmenschen zu befriedigen.

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Art Director
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Wir können Ihnen versichern: Von der (natürlich auch illegalen) Möglichkeit, das Rothaus, in dem sich unsere Redaktion befindet, zu besprayen, wird rege Gebrauch gemacht. Auch zahlreiche Sticker finden den Weg problemlos zu uns.

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Mein Vorschlag war nicht ganz E. gemeint, sondern ein Hinweis darauf, dass man sich dem Problem etwas grundsätzlicher annehmen sollte. Es gibt ja wirklich schöne Graffities, ohne gleich Bansky zu bemühen, und ebenso unbestritten gibt es viele mit Beton verschandelte öffentliche Räume, denen eine Aufhübschung gut täte. Solche Flächen sollten offiziell freigegeben werden, inkl. Entlöhnung der Künstler, gespiesen aus Mitteln die man sich spart, um z.B. Züge zu reinigen.

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Nebelpetarden schmeissen ist selbstverständlich immer ein probates mittel zur verunsachlichung... Man fühlt sich bald in den hetzerischen tagi-kommentarspalten dank kommentaren wie Ihrem.

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Und da ist sie wieder, die Erinnerung A. D.n Film, den ich in jungen Jahren gesehen habe und die mich auch immer dann einholt und erschauern lässt, wenn ich einen weissen Schäferhund sehe. "White Dog" - ein Hund, der darauf abgerichtet wurde, Dunkelhäutige anzufallen und zu töten.
Dies nur nebenbei als Denkanstoss, wA. D.e Polizei sonst noch so mit ihren Hunden anstellen könnte..
Eine Waffe einzusetzen, die nicht kontrollierbar ist, ist nie verhältnismässig.
Es gäbe doch sicher die Möglichkeit, Polizeihunde derart abzurichten, dass diese einen Flüchtenden zu stellen vermögen, ohne zuzubeissen (egal um welches Delikt es sich handelt). Ich stelle mir vor, ich renne vor der Polizei davon, ein Hund verfolgt mich, springt mich an, bringt mich zu Fall und steht dann über mir, zähnefletschend..ich würde keinen Mucks bzw. erneuten Fluchtversuch mehr wagen.

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Es ist jetzt 08.15 Uhr, ich habe die bisherigen Kommentare gelesen und stelle fest: Eigentum ist heilig.
Wenn schon heilig fände ich es gescheiter, vermehrt Immaterielles in diese Kategorie zu tun.

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Immer wieder unverhältnismässige Aktionen der Polizei. Ich mache mir echt Sorgen. Die Anzeige der Polizei(finde ich richtig) wird mit Garantie wie immer ins Leere laufen - leider.

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Wieso haben wir überhaupt eine Polizei? Damit den Linken und Ausländern das Leben schwierig gemacht werden kann? Als ich Anzeige erstattet habe und mit einer simplen IP-Abfrage bei Protonmail wahrscheinlich der Täter hätte überführt werden können, lehnte die Polizei diese Anfrage ab mit der Begründung: sie könnte auch nicht zielführend sein. Ist aber bei irgendeiner Handlung der Polizei im Vornhinein klar, dass sie zielführend ist? Dann sollte sie ebenso nicht Ressourcen aufwenden, um Sprayer zu jagen, wenn sie sich weigert, Beweismittel gegen Rechte zu sammeln. Auch ersteres ist nicht auf sicher zielführend und wenn, dann sollte dies definitiv mit den angemessenen Mitteln getan werden. Sprayer sind keine Schwerverbrecher.

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«Schutzhund»

Ein Euphemismus, der mich stört und unangenehm an Schutzhaft erinnert.

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Interessierte Durchschnittsbürgerin
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Oder Pflanzen »schutz »mittel

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...um Nutzpflanzen oder bloss Rasen vor der Konkurrenz des Unkrauts oder anderen Schädlingen zu schützen. Nutzpflanzen, Nutztiere, Unkraut, Raubtiere, Nützlinge, Schädlinge..ein Vokabular, basierend auf einer menschgemachten Einteilung, welches unser Handeln - fördern oder ausmerzen - legitimiert.

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Musikerin & Autorin
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Oder "Schutzgelder", die A. D.e Mafia und ähnliche "Beschützer" bezahlt werden müssen.

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Advocatus Diaboli
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Tierschutz, anyone ?
Ok, das ist vielleicht ein zusätzlicher Twist und viele werden ihn am unwichtigsten finden (nach Verhältismässigkeit, Eigentumsschutz und Sprayer-Verbrecher).
Aber mich bekümmert, dass wir hier Tiere gezielt darauf abrichten, Menschen zu verletzen und dabei natürlich in Kauf nehmen, dA. D.ese Tiere in Einsätzen auch verletzt werden. Jeder Mensch der von einem Hund angefallen wurde weiss was eine furchtbare Angst das in uns auslöst und diese Angst macht es evtl schwer zu sehen, dass der Hund in einer Kampfsituation auch in einer Ausnahmesituation ist.

Ich finde es traurig, dass wir Tiere abrichten, um unsere Drecksarbeit zu machen und das ganze dann auch noch als moralisch besser darstellen ("humaner als tasern").

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Florian Gysin
Software Engineer
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Was hier (soweit ich sehe) noch ungesagt blieb: Das Bild und das Farbdesign des Artikels Headers im Feed sind der Wahnsinn - das macht bei mir gleich unglaublich Lust aufs Lesen des Artikels, und spiegelt auch gewissermassen den Biss des Inhalts (ba-dum-tssss). Ich schätze das sehr A. D.r Republik.

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Junger Mensch
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Deren Kriminalität hat keinen Grund (wie zB. Diebstahl wegen Armut oder Beschaffungskriminalität wegen einer Drogensucht) und sie haben auch nicht die Integrität, zu ihren Taten zu stehen, sondern flüchten. Ganz ehrlich: irgendwie habe ich kaum Mitleid mit den Betroffenen. Klar, allfällige Amputationen wegen ein paar Sprayereien sind vermutlich nicht verhältnismässig. Aber der Einsatz der Hunde könnte sich in der Szene rumsprechen und weitere Straftaten verhindern.

Trotzdem danke A. D.e Republik, dass Sie das Gewaltmonopol des Staates kritisch beleuchten, das ist sehr wichtig.

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Auch die sich ergeben haben wurden gebissen.

Meiner Meinung nach müsste der Einsatz des Hundes genau gleich geregelt werden, wie Der Gebrauch der Dienstwaffe.

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Dann sollte man wohl auch öfter mal mit den Hunden in Banken A. D.r Bahnhofstrasse. Vielleicht würde sich das auch rumsprechen und zukünftige Pleiten verhindern...?!
Einfach mal präventiv, so ein zwei Arme oder Beine darf das schon kosten, Hauptsache die hässlichen grauen Güterwagen und Bahnunterführungen bleiben so hässlich?!

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Junger Mensch
·

Im Unterschied zu Sachbeschädigung sind Pleiten nicht verboten, sondern vermutlich für das Funktionieren des Marktsystems sogar vonnöten.

Wenn ja offenbar so viele Leute das Geschmiere schön empfinden, dann gibt es ja sicherlich genügend Hauswände, die dafür zur Verfügung gestellt werden könnten - wA. D.s dem Artikel zugrundeliegende Problem löste.

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Johanna Wunderle
Einheit in der Vielfalt
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· editiert

-Der Machtmissbrauch seitens der Polizei nimmt zu. Die Möglichkeit von sehr schweren Verletzungen wird in Kauf genommen und von vielen Bürger als gerechtfertigt betrachtet, wenn es Sachbeschädigungen betrifft.
-Das PMT Gesetz, das zwar eigentlich zur Bekämpfung von Terrorismus empfohlen wurde, scheint dieser gefährlichen Tendenz zu verstärken.
-Auf Schattenbanken, die mehr materielle Schäden anrichten, kann man keine Hunde hetzen.
-Wann gibt es endlich einen Umkehr zur Verstärkung von Gemeinwohl? Ein fortschrittliches Zurück zu elementaren menschlichen Empfindungen und Beurteilungen?

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Anderer 60
·

„Machtmissbrauch seitens der Polizei nimmt zu.“ Das stimmt doch nicht. Ich bin alt genug, um zu wissen, dass es in der Stadt Bern in gewissen Zeiten viel rauer ging. Es ist gut, dass das Verfahren zur Verhältnismässigkeit läuft.

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Florian Gysin
Software Engineer
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Das Problem hier ist, dass wir uns beinahe ausschliesslich auf die Daten stützen müssen, welche von den jeweiligen Polizeien selbst erhoben wurden und höchstens auf Druck mittels Öffentlichkeitsgesetzt herausgegeben werden.

Und leider, leider, werden dann genA. D.e kritischen Daten zu Polizeigewalt, Verletzungen durch Zwangsmittel, Racial Profiling, etc. pp. nicht statistisch erhoben. Oder nur in Papierform... Ha. Ha. Ha.

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Was ich mich schon lange frage: Reiche haben ja die Möglichkeit, sich mit Anwalt gegen unser manchmal abstruses Justizsystem zu wehren. Was ist aber mit den anderen? Gibt es irgend eine Stelle, die kontrolliert, dass dieses System auch bei den anderen, ärmeren, korrekt agieren muss? Oder ist somit Willkür A. D.r Tagesordnung?

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Siehe Artikel der Republik über den Betrüger, der im Kanton Zürich grosse Aufträge abgeräumt hatte als Gipserfirma und dann seine Arbeiter prellte. Der wurde nie verfolgt und spielt heute noch Golf in bei sich zu Hause.

Warum? Es wA. D.r Justiz zu komplex. Es ist also wenn ich es recht verstehe, so: einfache Delikte (wie Sprayen, Falschparken, Ladendiebstahl, etc) versteht die Polizei/der Staatsanwalt und verfolgt sie mit aller bürokratischer Härte, festgebissen wie der Kampfhund. Verhältnismässig? Hmm.. Wenn es minim schwieriger wird und evtl. sogar Anwälte aufkreuzen (also bei den besser betuchten) lassen sie eher ab oder verfolgen sie es gar nicht erst weiter..? Wenn das wirklich so ist, dann ist es sehr bedenklich.

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So simpel funktioniert die Justiz nicht, wie Sie denken. Wenn die Polizei sich zum Beispiel wie in meinem Fall weigert, eine simple IP-Anfragen zu tätigen, obwohl sie zuvor zur Anzeige geraten hat, dann liegt dies nicht A. D.r Komplexität des Falls. Sondern? Liegt es vielleicht daran, dass vielleicht eine gut vernetzte rechte Person die Mails schrieb und die Polizei diese nicht auffliegen lassen will? An Gleichbehandlung durch die Polizei glaube ich nicht mehr ….

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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(Hier der Link zur genannten Serie: «Der grösste Schweizer Lohndumpingskandal»)

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Willkür? Mitnichten! "Das Gesetz in seiner majestätischen Gleichheit verbietet es Reichen wie Armen, unter Brücken zu schlafen, auf Straßen zu betteln und Brot zu stehlen."

;)

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Senftube
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In Fällen der „notwendigen Verteidigung“ (Definition im folgenden Wiki-Link) bekommt man vom Staat eine:n Pflichtverteidiger:in zur Seite gestellt.

(Mit „sich wehren“ fokussieren Sie wohl auf die Verteidigung.)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Pfl…t,1%20StPO).

Mit Geld hat man trotzdem mehr Mittel und Wege…

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(durch User zurückgezogen)

Das ist bereits ein um 07.21 ein Vorgeschmack auf die Kommentare auf FB...

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Ohje, bitte nicht. Auch nach mehreren Jahren Facebook bin ich immer wieder fassungslos, wie viel Hass und Wut sich dort in den Kommentaren ansammelt, was für eine toxische Dynamik sich dort entwickelt und dass es tatsächlich Menschen (und Bots...) gibt, die damit ihre Zeit verbringen. Aber das ist ein anderes Thema.
Mich hat heute morgen ehrlich überrascht, welche Aspekte des Beitrags hier im Dialog für die ersten Diskussionen gesorgt haben. Ich hätte erwartet, dass über fragwürdige Polizeipraktiken, über Gewaltanwendung, das staatliche Gewaltmonopol, über Verhältnismässigkeit, Verantwortlichkeiten, fehlende Regulierung und ähnliches diskutiert würde – nicht aber über Sprayereien.

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Genau so perplex war ich eben auch und habe direkt nachgesehen, ob ich mich auf der FB Seite der Republik befinde. Dort trifft sich ja mittlerweile regelmässig der rechte Pöbel.. hier aber hat mich das echt überrascht, was man für verhältnismässig erachtet.

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Ich glaube, über die Unverhältnismässigkeit dieser Hunde-Einsätze sind wir uns einig. Umso mehr sehe ich gespannt den Artikeln entgegen, die auf eines der angesprochenen Nebenthemen fokussieren. Das Eigentum interessiert mich weniger (die SBB gehört ja irgendwie uns allen), wohl aber die Respektlosigkeit gegenüber Architekten, Eisenbahnbetreibern, Wartungspersonal und der Ästhetik im öffentlichen Raum überhaupt, die durch die Sprayer zum Ausdruck gebracht wird.

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Blase Republik.... falls jemand ein bestimmtes Bild davon hatte, müsste sie das nach dem Blick in die heutigen Dialoge sicher revidieren: eine Frau berichtet von Morddrohungen (Todesart und -ort präzis geschildert) von Anonym im Internet. Bis jetzt 28 Kommentare. Daneben dieser Artikel, der lebensbedrohliche Hundebisse bei Polizeieinsätzen gegen Sprayer schildert. 118 Kommentare. Nicht gegen die unreglementierten Hundeeinsätze.

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blauäugige Bürgerin
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Dass Gesetze eine Schlagseite hin zum Schutz des Eigentums haben, dürfte seit ihrer Verschriftlichung so gewesen sein. Argumentieren zumindest Anthropologen, z.B. Carel van Schaik (mit Kai Michel) in "Das Tagebuch der Menschheit". Die Begründung hat mir eingeleuchtet: Eigentumsdelikte empfindet unser Primatenhirn als weit weniger schlimm als solche gegen Leib und Leben, waren unsere Ahnen doch Zehntausende von Jahren als nomadisierende Horden unterwegs, die kein wesentliches Vermögen anhäufen konnten. Mit der Sesshaftigkeit änderte sich das. Die neuen Machthaber verhängten drakonische Strafen gegen die, welche ihnen etwas wegnehmen wollten. Die Schweiz ist da vielleicht noch ein wenig, hm, traditioneller...

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Ein Rudel junger Männer geht ihren niederen Instinken nach und meint, sie müssten „ihr Revier markieren“ - genau wie unerzogene Köter, die überall hin pissen - und verursachen am steuerfinanzierten öffentlichen Verkehr mehrere Tausend Franken Sachschaden aus reiner persönlicher Geltungssucht.
Sie werden schliesslich von echten Hunden gejagt und gestellt. Genau richtig gemacht und genau mein Humor!

Doch sie heulen nir rum. Dabei haben Sie noch eine teure prämienfinanzierte Spitalbehandlung erhalten!

Null Mitleid.

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Jonas Studach
Community-Support
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Interessant, welche Schlüsse Sie aus dieser Recherche ziehen. Wenn ich einen Wunsch äussern darf: Ein bisschen weniger Zynismus würde Ihrem Beitrag und damit auch der Debatte hier gut tun.
Hier geht es weder um Mitleid gegenüber den betroffenen Personen noch darum deren Handlungen gutzuheissen oder zu verurteilen sondern um die Verhältnismässigkeit des (gewalttätigen) Polizeieinsatzes.

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ich denke, es sollte weniger darum gehen, ob wir mitleid mit den menschen haben, die das gesetz übertreten haben, sondern mehr darum, wie wir sie trotz dieser übertretungen behandeln.

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Es geht nicht um Mitleid, es geht um Verhältnismässigkeit und Rechtsstaatlichkeit. Es wäre schön, wenn mA. D.ese auch ohne Mitleid als Werte anerkennen kann.

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Die Frage ist, ob die Polizei es auch richtig finden würde mit der Dienstwaffe einen Schuss auf die Beine des Flüchtenden abzugeben. Wäre das auch noch verhältnismässig?
In den USA haben Polizisten ja bekanntlich auch nur einen Mann überprüfen wollen und dabei den Mann dann einfach erstickt.
Mir gefällt es auch nicht, dass junge Erwachsene sich das Recht herausnehmen Eigentum von anderen zu besprayen. Das geht sicher nicht. Ich fände es gut, wenn solche junge Erwachsene statt eine Geldstraffe eine längere Zeit lang jeden Abend mit der Polizei auf Spayerpatroullie müssten (wenn sie gefasst werden), damit sie mA. D.e andere Seite der Medaille ihres Tuns kennenlernen und sich dann verplichten müssten ihren Sprayerkollegen davon zu erzählen. Vielleicht würde das mehr bringen.

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Wegrennen ist die falsche Reaktion. Die Farbe in Sprayform als Verteidigung gegen einen Hund waere wirksam gewesen. Und als Nicht-Waffe zulaessig. Allenfalls waeren Reinigungskosten angefallen.

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Advocatus Diaboli
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Verständliche Reaktion, aber auch Tierquälerei. Der Hund ist hier auch nur Opfer der Umstände und wird als billiges Einsatzmittel ausgenutzt.

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Super Recherche. Ich hoffe, dieser Artikel findet den weg in die breitere Öffentlichkeit und vor allem in die Politik.

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Schockierend! Danke für diesen Bericht.

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Vielen Dank für diesen Bericht!
Unter aller Sau, dass das so schlecht geregelt ist im (Polizei-)Gesetz. Da könnten die Beamten ja auch gleich Falken einsetzen oder gar Löwen — und bald auch Roboter. Alles kann als “geeignetes Mittel” betrachtet werden und nach dem “Prinzip der Verhältnismässigkeit” (was zur Hölle soll das bedeuten?) angewendet werden.

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Das schockiert mich. Als Jurist bin ich immer wieder konsterniert, wie krass die Exekutive das Recht brechen kann ohne jegwelche Konsequenzen befürchten zu müssen - insbesondere PolizistInnen. Wenigstens bin ich noch nicht abgestumpft.

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Sie(die Polizei) interpretieren das Gesetz einfach sehr grosszügig, ein Gesetzesbruch ists nicht. Zumindest nicht solange kein Urteil vorliegt. Wobei die Polizei ja seeehr viel tun kann, bis juristisch was passiert.

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Wie wär's denn, wenn die SBB den Sprayern die Güterwagen auf einem Stumpengeleise zum Bemalen überlassen würde.

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blauäugige Bürgerin
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Danke für diesen Bericht. Die Parallelen mit Gummischrot haben andere bereits erwähnt. Dort sind Anzeigen gegen die Polizei in aller Regel chancenlos. Anders war es vor Jahren - und wäre es vielleicht noch - bei Staatshaftungsklagen. Wären die in dieser Situation überhaupt möglich?

Heute einer Broschüre begegnet: Titel: "gewalt(frei)", Untertitel: "Gewalt ist etwas, das wir in uns selbst verleugnen und in anderen suchen". Herausgeber? Die International Police Association IPA, Sektion Schweiz. Den Untertitel finde ich höchst treffend: Das Thema Polizeigewalt kommt in der Broschüre nicht vor. Es ist die alte Geschichte. Die eine Seite einer eskalierenden Gewaltspirale - deren andere Seite natürlich ebensosehr ein Problem ist, nur wird das von unserer Gesellschaft diskussionslos anerkannt - wird ausgeblendet. Schade. Sonst liest sich die Broschüre wohlwollend und progressiv. https://ipa.ch/brosch_ren

Es bräuchte unabhängige Ombudsstellen. Buchhinweis zu genA. D.esem Thema aus D, sinngemäss auf CH übertragbar: Tatort Polizei, Jan Keuchel und Christina Zühlke.

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Alter, weitgereister Weisser
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Ich finde die Beschränkung des Dialogs auf die Verhältismässigkeit des Mitteleinsatzes ohne die Straftat einzubeziehen doch eine sehr einfältige Strategie. Die Vernetzung der polizeilichen Mittel mit dem Endresultat muss einen Einfluss auf die Verhältismässigkeit haben weil der Artikel impliziert dass die Straftäter nicht gefährlich waren.
Zur Sprayerunsitte: Gebäude welche versprayt werden, werden meistens auch anderweitig vandalisiert: schon deshalb müssen die Kunstwerke schnell entfernt werden; die Verharmlosung der Sprayer ist m.E. nicht zielführend.
Wenn die Künstler nicht fortrennen würden, dann würde auch kein Hund auf sie gehetzt. Ergo bringen sie sich selbst in Gefahr. Wenn sie planen fortzurennen falls sie einer Streife in die Arme fallen, dann sollen sie sich entsprechend anziehen: dicke Lederhosen dlcke Lederjacke. Dann kann sie der Hund festhalten und im schlimmsten Fall werden sie durchs Leder gekniffen.
Ich bin dafür, dass sich die Republik um Fälle von Übergriffen gegen Asylanten oder Demonstranten kümmert; das hier scheint mir aber schon eher ein Sommerloch Thema.

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Tut mir leid, aber zur „Broken Windows“-Theorie gibt es keine wissenschaftlichen Studien die diese beweisen.

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Genau! ZB bei Ruthger Bregman nachzulesen!

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Anderer 60
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Liebe Lucia Herrmann, was ist die Aufgabe einer Community-Redaktorin? Für mich ist es neu. Vielleicht habe ich geschlafen und habe die Überlegungen dazu nicht gesehen. LG

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Guten Morgen, als Community-Redaktorin schreibe ich über die Arbeit der Republik, zum Beispiel, wie wir Eigenwerbung machen, und ich setze mich dafür ein, dass Stimmen aus der Community in der Redaktion gehört werden und Sichtbarkeit im Magazin erhalten (etwa im Rahmen des Formats «Aus dem Dialog»). Als Teil des Community-Teams moderiere ich auch hier im Dialog. Heute habe ich mich in dieser moderierenden Rolle hier zu Wort gemeldet, meine Rolle war mit «Community-Redaktorin» also eigentlich falsch gesetzt. Ich habe das jetzt angepasst.
Beste Grüsse

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Anderer 60
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Danke!

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Danke für diese Information. …. Das scheint unglaublich unverhältnismässig! Was würde wohl geschehen, wenn wir die Sprayer in ihrem Malen würden gewähren lassen? Würde die Schweiz farbiger werden - durch die bemalten, durch die Landschaft fahrenden Bahnwagen? würden die Sprayer sich vielleicht gegenseitig immer wieder selbst übermalen? Ein jeder würde dann gegen den andern ums Überleben seines eigenen Werkes kämpfen, der Konkurrenz A. D.e Gurgel oder gar A. D.n Unterschenkel springen ? Oder würde das rein zerstörerische Element Überhand gewinnen? — übrigens haben wir diesen Sommer das Foto des US Präsident Joe Biden gesehen, auf dem er einen riesigen Schäferhund neben sich sitzen hat. Der sei immer da; bisweilen beisse er einen politischen Besucher! Der Diensthund tut seine Pflicht und kriegt dafür natürlich ein "braaav , Rex" und ein Hundegutzi zur Anerkennung und Belohnung ! Ich möchte aber hinzufügen: Polizist, Polizistin sein ist in diesen schwierigen Zeiten nicht ein beneidenswerter Beruf, sondern voller schwieriger Herausforderungen . V

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Grüezi! Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass hier im Dialog bereits an einigen Stellen über das Sprayen diskutiert worden ist (was mich ehrlich gesagt etwas überrascht). Ich glaube nicht, dass ein ironischer Kommentar (so lese ich Ihren Beitrag jedenfalls) vor diesem Hintergrund die Diskussion weiterbringt. Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Viel spannender fände ich es, über die Inhalte es Beitrags zu diskutieren.

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ehem. Fachrichter im Nebenamt
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Grüezi Frau Herrmann,
ihre (ab)wertenden Kommentare als offizielle "Community-Redaktorin" der "Republik" zu einzelnen, persönlichen Meinungsäusserungen von Lesern*innen finde ich deplaziert. Unter einer offenen Gesprächskultur und gegenseitiger Achtung von persönlichen Meinungsäusserungen (auch wenn sie, zumal als Redaktionsmitglied, persönlich anderer Ansicht sein sollten) stelle ich mir etwas Anderes vor.

Die "Republik" wäre besser beraten, keine anonyme Kommentare zuzulassen! Jeder Kommentarschreiber*in soll offen und ehrlich mit Namen zu seiner Meinungsäusserung stehen. Es ist unerträglich, dass in einer "Republik" mit seiner gross deklarierten Transparenz und Offenheit anonymen Kommentaren explizit Raum geboten wird. Damit wird bewusst die Möglichkeit gefördert, dass sich Personen hinter einer Anonymität verstecken und aus verdeckten Schützengräben gegen Andersdenkende ballern. Einer "Republik" unwürdig.

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ich hA. D.e Parallele vom bissigen Hund zu den SVP Schafen auch nicht begriffen…. Ich finde den bösen, Angst einflössenden Hund nach wie vor sehr angebracht…. Wenn so etwas in unsere Nähe kommt, sogar , wenn wir Güterwagen bemalt haben…. Die Frage ist für mich auch: wo sollen wir den hin, mit diesen "überschüssigen Aggressionen" in der Gesellschaft? A. D.r Street Parade geschieht nicht viel Vandalismus. Am 1. Mai aber schon. da ist doch die Frage berechtigt: was machen wir falsch? können wir etwas besser machen? ich hab schon gesagt, dass es die Polizei schwer hat. Sie hat andere Arten von fletschenden Hunden vor sich, und wohl oft auch Angst und OHnmachtsgefühle… Oder hat es mit "antiautoritärer" Erziehung zu tun? mit dem Versprechen: alles wird erfüllt.? Wäre der Umgang mit den Aggressionen nicht ein Thema für Daniel Strassberg?

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„Aber wir bedrohen keine Leute, wir verletzen niemanden – wir machen Kunst. Am Schluss ist irgendwo etwas Farbe dran. “

Über die Verhältnismässigkeit lässt sich im Einzelfall ganz sicher diskutieren und dies aufzuzeigen finde ist sehr gut, allerdings zeigt das o.g. Zitat auch, dass Kunst zwar ihren Raum haben soll, aber aus meiner Sicht nicht dort, wo das Eigentum Dritter beschädigt wird. Wäre es nicht die beste Prävention, diesen Eigentumsgrundsatz zu verinnerlichen?

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Historischer Fechter
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Ich wurde als Kind von einem (evt. ehemaligen) Polizeihund, einem Schäferhund, in den Arm gebissen. Geblieben sind eine grosse und zwei kleine Narben, Angst vor Hunden und extreme Albträume, die mich heute mit 33 zum Gück nur noch sehr selten plagen.

Der Hund war auf einem Zeltplatz auf der Lützelau, direkt an einem öffentlichen Weg, unbeaufsichtigt angekettet. Ich war ein Kind, wollte ihn kurz streicheln und da hat er zugebissen.

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Daniel Berger
Konsterniert über diese Polizeieinsätze
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Unterdessen thematisieren auch die TA-Medien den unverhältnismässigen Einsatz von Polizeihunden gegen Sprayer.

siehe zB. https://www.bernerzeitung.ch/einsat…1078133328 (Abo-Paywall)

Wer für eine andere Zeitung der Gruppe ein Abo hat, findet den Artikel nach dem Login unter der Schlagzeile "Einen Zug besprayt, vom Polizeihund gebissen"

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liebe republik
dass hier menschen sich äussern dürfen als anonymus ist nicht akzeptabel.

zum bericht: vorab ein toller bericht, in welchem es um die verhältnismässigkeit der einsatzmittel geht.
wenn ich jedoch in diversen kommentaren lese, welche schon sehr an altertümliche haltungen und racheaktionen dieser "schwerverbrecher*innen" (ironisch gemeint imfall...) gegenüber erinnern, packt mich der polizei gegenüber glatt ein noch tieferes vertrauen als bin anhin.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Guten Morgen U. H.
Hier im Dialog haben alle die Möglichkeit, entweder mit Klarnamen oder anonym zu diskutieren. Die Überlegungen dazu haben wir hier einmal zusammengefasst. Was in diesem Zusammenhang wichtig ist: Für alle gelten die selben Regeln, siehe unsere Etikette. Falls Ihnen ein Beitrag negativ auffällt oder Sie sich wünschen, dass die Moderation eingreift, dann melden Sie den Beitrag bitte (einmA. D.e «Flagge» klicken, über dA. D.ei-Punkte-Menü oben rechts am Beitrag).
Beste Grüsse

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