Alle Augen nach vorne: Der Genossenschaftsrat tagt im Foyer des Rothauses. Nick Lobeck

Genossenschaftsrat

Was diese Sitzung wichtig war

Die Genossenschafts­rätinnen von Project R stellen ihre Arbeit ab jetzt in Briefing­form vor. Diesmal: die Empfehlungen für die Urabstimmung, ein Update aus den Arbeits­gruppen – und eine Frage an Sie.

Von Ihrem Genossenschaftsrat, 17.11.2022

Synthetische Stimme
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Liebe Verlegerinnen, liebe Verleger – and everybody beyond

Das Wichtigste gleich zuerst: Der Rat der Genossenschaft von Project R hat sämtliche Traktanden der Urabstimmung zur Annahme empfohlen. Das reicht von der Genehmigung des Geschäfts­berichts über die Ergänzungs­wahl im Vorstand – bis hin zur Empfehlung, die Höhe der Mitglieder­beiträge beizubehalten.

So viel zur Gegenwart. Und damit (kurz) in die Vergangenheit.

Als «eine Mischung aus Parlament, Aufsichts- und Kontroll­gremium, Thinktank, Debattier­klub und Ideen­entwicklungs­labor» wurde der Genossenschafts­rat einst angekündigt. Bevor das Gremium aber einer dieser Aufgaben gerecht werden konnte (geschweige denn allen), stellten sich ganz grundsätzliche Fragen (Wer sind wir? Und wie können wir uns einbringen?).

Nachdem sich die Ratsmitglieder in der ersten Amtsperiode (2019–2021) intensiv mit diesen Fragen auseinander­gesetzt hatten, kündigten wir Ihnen zum Beginn der neuen Legislatur im Frühjahr 2022 einen inhaltlichen Neustart an. Und teilten Ihnen mit, was wir konkret in Angriff nehmen werden.

Nun, es ist Zeit für ein Update.

Der Genossenschaftsrat ist mittlerweile konkret ins «Republik»-Gefüge eingebettet: Fünf Arbeits­gruppen haben sich gebildet, jede hat eine Ansprech­person im Rothaus, und wir tauschen uns regelmässig aus. Dadurch können wir die «Republik» effizient unterstützen: im direkten Kontakt mit der Community bei Veranstaltungen, bei Überlegungen zur Bericht­erstattung oder auf strategischer Ebene.

Das ist wichtig, denn die «Republik» hat sich ambitionierte Wachstums­ziele gesetzt. Damit sie diese erreichen kann, braucht sie Ansprech­partnerinnen in der Genossenschaft, die ihr den Rücken stärken.

Zum Genossenschaftsrat

Der Genossenschaftsrat besteht aus 30 Mitgliedern von Project R und sichert die Beteiligung aller Genossenschafts­mitglieder am Unter­nehmen. Die verschiedenen Aufgaben des Rates sind detailliert in den Statuten geregelt – dazu gehören etwa die Vorberatung von Urabstimmungen oder die Stellung­nahme zu Geschäfts­berichten und Jahres­abschlüssen. Ausserdem beaufsichtigt und berät der Genossenschafts­rat den Vorstand. Auf die Inhalte der «Republik» nimmt der Rat keinen direkten Einfluss, es gilt die Redaktions­freiheit.

Der Rat trifft sich zu mindestens zwei Plenar­sitzungen im Jahr und berichtet jeweils darüber. Sie können das Protokoll beim Co-Präsidium (ratspraesidium@project-r.construction) anfragen. Zudem gibt es verschiedene Arbeits­gruppen, die das ganze Jahr über arbeiten.

Damit zu den Neuigkeiten und den anstehenden Projekten aus den Arbeits­gruppen des Genossenschafts­rates. Präsentiert in einer Form, die Ihnen bekannt vorkommen dürfte.

AG Kommunikation

Woran wir gerade arbeiten: Am meisten hat uns bis jetzt der Beitrag beschäftigt, den Sie hier gerade lesen. Dies deshalb, weil wir zusammen mit dem Community+-Team der «Republik» den Entstehungs­prozess und die Struktur dieses Beitrags grundlegend überarbeitet haben. Frühere Beiträge aus dem Genossenschaftsrat können Sie hier nachlesen.

Warum das wichtig ist: Sie und sämtliche Verlegerinnen der «Republik» sollen wissen, was wir tun. Deshalb ist dieser Beitrag neu als Briefing strukturiert. Er soll allerdings keine Einbahn­kommunikation sein – wir sehen ihn auch als Kanal, um Feedback und Inputs aus der Community entgegenzunehmen. Falls Sie also Denkanstösse oder Anregungen haben: Teilen Sie diese gerne im Dialog zu diesem Beitrag oder nehmen Sie direkt mit uns Kontakt auf.

Was als Nächstes ansteht: Die Genossenschaft lebt und funktioniert nur, wenn alle Beteiligten die Informationen erhalten, die sie benötigen. Dieser Bericht ist ein Teil davon. Wir können uns aber auch weitere Austausch­möglichkeiten vorstellen. Konkreteres gilt es nun zu definieren.

AG Aktionen und Regionen

Woran wir gerade arbeiten: Ein Werkstatt­gespräch über Desinformation, das in Luzern stattfand, Experten­perspektiven auf die Schweizer Klimapolitik in Bern oder in Basel Fragen über Fragen rund um die Fussball-WM in Katar: Das ganze Jahr über organisiert die «Republik» Veranstaltungen zu unterschiedlichsten Themen. Wir unterstützen sie dabei, von der Planung bis zur Durchführung. Wir trommeln Leute aus unserem Umfeld zusammen und laden sie zu den Veranstaltungen ein – und manchmal stehen wir auch gleich selbst am Eingang und begrüssen die Besucherinnen.

Warum das wichtig ist: Bis heute wird die «Republik» (zu oft) als Zürcher Medium wahrgenommen. Das wollen wir ändern. Mit regionalen Kampagnen, Aktionen und Veranstaltungen – auch ausserhalb von Zürich. Denn die Mitglieder unserer Arbeitsgruppe stammen aus verschiedenen Ecken der Schweiz und sind dort bestens vernetzt. So möchten wir die «Republik» stärker unter die Leute bringen.

Was als Nächstes ansteht: Nach den drei Herbst­veranstaltungen in Luzern, Bern und Basel ziehen wir Fazit: Hat die «Republik» an Reichweite gewonnen? Konnten wir neue potenzielle Verlegerinnen ansprechen? Wollen wir diese Veranstaltungen weiterführen? Zudem stecken wir Ende November die Köpfe zusammen und überlegen uns, welche anderen Wege die «Republik» beschreiten könnte, um zusätzliche Verlegerinnen zu gewinnen.

AG Resonanzforum

Woran wir gerade arbeiten: Über die letzten Monate haben wir ein Format entwickelt, das über längere Zeit verwendbar sein soll und der Redaktion einen Mehrwert bietet: Resonanz aus der Genossenschaft beziehungsweise der Community. Wir haben dafür Fragen formuliert und Kriterien aufgelistet. Beispielsweise:

  • Greift die «Republik» Entwicklungen auf, die auch in unserem Umfeld diskutiert werden?

  • Wie steht es um die Themenvielfalt?

  • Sprechen uns die Illustrationen und Bilder an?

Mithilfe dieser Fragen wollen wir Feedback einholen und der Redaktion aufzeigen, wie Beiträge von aussen wahrgenommen werden. Und ja: Wir nennen uns nicht mehr AG Blattkritik. Sondern Resonanzforum. Da wir der Meinung sind, dass dieser Begriff eher zum Ausdruck bringt, was wir wollen: Resonanz anstelle von Kritik.

Warum das wichtig ist: Neben der «Republik»-internen Blattkritik (einmal pro Woche diskutiert die Crew über die aktuellen Inhalte) und dem Austausch im Dialog wünschen wir uns eine regelmässig stattfindende, vertiefte Auseinander­setzung mit dem Magazin aus Sicht der Community. So können wir mit der Redaktion über Bedürfnisse aus der Verlagsetage diskutieren. Dabei ist uns wichtig, dass wir die Resonanz nicht ungefiltert zum Ausdruck bringen, sondern reflektiert und konstruktiv. Denn die Redaktion soll damit arbeiten können.

Was als Nächstes ansteht: Der Fragenkatalog und die Auswahl der Themen stehen grösstenteils. Noch diesen Monat werden wir innerhalb der AG einen Probelauf durchführen und die «Republik» eine Woche lang genau unter die Lupe nehmen.

AG Finance & Legal

Woran wir gerade arbeiten: Wir haben auch dieses Jahr die Abschlüsse der Project R Genossenschaft und jene der Republik AG geprüft. Und wir haben uns ein Bild über ihre Jahres­rechnungen und die Risiko­beurteilung gemacht. Zudem erarbeiteten wir in den letzten Wochen Vorschläge für die Stellungnahmen zu den Geschäften der Urabstimmung. Diese diskutierten wir an der Plenarsitzung des Genossenschafts­rates von Ende Oktober und beschlossen entsprechende Empfehlungen, die sich mit den Anträgen des Vorstands deckten.

Warum das wichtig ist: Der Genossenschafts­rat ist statutarisches Organ der Project R Genossenschaft und übt eine Aufsichts- und Beratungs­funktion gegenüber dem Vorstand aus. Die Statuten von Project R legen dabei insbesondere fest, dass der Genossenschafts­rat alle Geschäfte berät, die der Urabstimmung unterliegen, und eine Stellungnahme dazu abgibt. Hier kommt die AG Finance & Legal ins Spiel, die diese Stellungnahme zur Verabschiedung durch den Gesamtrat vorbereitet.

Was als Nächstes ansteht: Mit Beginn der Urabstimmung ist ein Grossteil unserer Arbeit für dieses Jahr abgeschlossen. In den kommenden Wochen befassen wir uns mit der Struktur von Project R und der Republik AG. Wir identifizieren Optimierungs­potenzial in Rechnungs­legung und Budgetierung.

AG Strategie

Woran wir gerade arbeiten: Letztes Jahr wurde beim Vorstand der Project R Genossenschaft und beim Verwaltungsrat der Republik AG die gelebte Personalunion formalisiert. Genossenschaft und Republik sind nun also auch auf dem Papier stärker verknüpft. Für uns als AG Strategie drängt sich deshalb die Frage auf, wessen Rat wir eigentlich sind und welche Aufgaben wir konkret wahrnehmen können. Die Frage klären wir pragmatisch im Rahmen unserer Mitarbeit bei der Strategie­entwicklung. Vor diesem Hintergrund befassen wir uns auch mit dem Aspekt, inwieweit die Genossenschaft über das Magazin hinaus tätig werden könnte – und was der Genossenschafts­rat dazu beitragen sollte.

Warum das wichtig ist: Wir klären diese Fragen, um die Rolle des Genossenschafts­rates zu konkretisieren – entlang der Leitlinien, die die Statuten vorgeben. Ausgehend davon werden wir bis zum Ende der Legislatur ein Papier ausarbeiten, das die Rolle des Genossenschafts­rates im Rechtskonstrukt Republik/Project R festhält.

Was als Nächstes ansteht: Wir befassen uns mit der strategischen Situation der «Republik» und bringen dort die Perspektive der Verlegerinnen ein. Das heisst: Wir sind in den Strategie­prozess 2023 eingebunden, werden dafür strategische Lage­beurteilungen aus unserer Sicht machen und diese mit dem Vorstand diskutieren. Der Strategie­prozess ist Basis für das Budget des nächsten Geschäftsjahres.


Sie sehen: Wir haben einiges vor. Doch auch wir haben blinde Flecken und womöglich etwas übersehen. Deshalb:

Was müssen wir an unserer nächsten Sitzung unbedingt diskutieren?

Die nächste Plenarsitzung des Genossenschafts­rates findet voraussichtlich am 11. März 2023 statt. Was sicher ist: Im Anschluss lesen Sie wiederum von uns und erfahren, wo wir mit der Umsetzung unserer Pläne und Projekte stehen.

Was wir in der Zwischenzeit gerne wissen möchten: Gibt es etwas, das Sie dem Genossenschafts­rat mit auf den Weg geben wollen?

Fehlt Ihnen ein thematischer Schwerpunkt bei den Veranstaltungen? Haben Sie eine Idee für eine Kampagne? Oder einen Input für die strategische Ausrichtung der «Republik»?

Dann lassen Sie es uns wissen. Gleich hier, im Dialog zu diesem Beitrag, oder per E-Mail an ratspraesidium@project-r.construction.

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