Die «lange Sicht» geht in den Winterschlaf – und ein doppelter Blick auf die Zwischenwahlen in den USA
07.11.2022
Willkommen zur neuen Woche
Das haben wir heute für Sie:
Auf lange Sicht: Francis Galton hat eines der wichtigsten Instrumente der Statistik entdeckt. Heute kennt kaum noch jemand seinen Namen. Und dafür gibt es gute Gründe
Zurück ins Risiko! So fassten wir im September unseren Plan für die kommenden Monate zusammen. Die ersten Ergebnisse davon sind nun da. Das Magazin hat mit dem Journal ein kleines, freches Schwesterchen bekommen. Und die Republik funktioniert jetzt auch beim Joggen, Bügeln oder Autofahren – weil nun professionelle Sprecherinnen jeden einzelnen Beitrag vorlesen. Heute am späteren Nachmittag starten wir das nächste Projekt: einen Newsletter, mit dem wir Sie durch einen kalten, aufreibenden und verwirrenden Winter begleiten wollen. Neues probieren, das bedeutet in einem KMU, wie wir es sind, dass man nicht alles Altbewährte behalten kann.
Heute erscheint Ausgabe 243 des Datenbriefings «Auf lange Sicht» – und es ist für den Moment die letzte. Wir schicken dieses Format in die Winterpause, um auf Journal, Winter-Newsletter, auf Interaktives und datengetriebene Geschichten im Magazin zu fokussieren. Das vorerst letzte Datenbriefing trägt sinnigerweise den Titel «Alles hängt mit allem zusammen» – und erzählt von einem der wichtigsten Konzepte der Statistik. Und davon, warum dessen Vater im Giftschrank der Geschichte versorgt wurde.
Bei den Zwischenwahlen zum US-Kongress morgen Dienstag geht es um viel – besonders für die Frauen: Siegen die Republikaner, droht ein nationales Abtreibungsverbot. Daher betrieben die Demokraten erstmals offensiv Wahlkampf mit dem Thema Abtreibung. Doch es ist mehr als ungewiss, dass sie ihre Mehrheiten halten können. Darum wappnen sich viele bereits für den Worst Case, wie unsere Autorin Solmaz Khorsand schreibt: Aktivisten und Ärztinnen, die ungewollt Schwangeren zur Seite stehen, werden kreativ, um die restriktiven Gesetze auszuhebeln. Und selbst die Justiz wird aktiv.
Khorsands Recherchen führten sie auch nach Amsterdam. Dort traf sie die Ärztin Rebecca Gomperts, eine der weltweit aktivsten und bestvernetzten Kämpferinnen für das Recht auf Abtreibung. Sie nutzte ein Schiff mit niederländischer Flagge, um dank Gesetzeslücken Frauen in Irland, Polen, Marokko, Portugal, Spanien, Guatemala und Mexiko bei der Abtreibung zu helfen. Jetzt ist Gomperts die letzte Hoffnung vieler Frauen in den USA.
Haben Sie einen schönen Tag. Bis morgen.
Ihre Crew der Republik
Auf lange Sicht: Alles hängt mit allem zusammen
Recherche: Bleibt Amerikas Frauen nur der Untergrund?
Porträt: «Es braucht keine Entschuldigung für eine Abtreibung»