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Ich finde es bedenklich, wenn der Journalist einer Publikation, die sich eine neue pluralistische und unabhängige Medienkultur auf die Fahne geschrieben hat, Andersdenkende mundtot machen will. Dies ausgerechnet in einer Zeit, in der weltweit mehr Journalisten wegen ihrer Meinungsäusserung mehr denn je an Leib und Leben bedroht sind. Ist es nicht legitim, wenn man in der Klimadiskussion anderer Meinung ist als die Wissenschaftler und die von ihnen selbst geschaffenen Berechnungsmodelle und Algorithmen? Die Klimaveränderung ist sicher ein Fakt. Ursache und Rezepte dagegen sollten in unserer Gesellschaft Gegenstand einer Debatte sein dürfen. Das ist Teil unserer demokratischen Kultur. Die Klimakritiker rufen weder zu Rassismus noch Hass und Massenmord auf, sie stellen in Frage. Was für eine "neue" Kultur will die "Republik" mit diesem Artikel propagieren? Offene Debatte oder einen neuen (Klima-)Faschismus?

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Wer redet von mundtot machen? Es geht darum, dass in einer Diskussion über die Konsequenzen gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse Stimmen keinen Platz brauchen, welche diese Erkenntnisse in Frage stellen oder lächerlich machen. Wer eine wissenschaftliche Diskussion tun möchte, oder aufgrund von eigenen Forschungen zu anderen Ergebnissen kommt, kann und soll dies gerne in einem wissenschaftlichen Rahmen tun.

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Ich frage mich, seit wann wissenschaftliche Hypothesen aufgrund von Berechnungsmodellen und Alogrithmen als gesicherte Erkenntnisse gelten, nur weil so möglichst laut in die Gegend hinausposaunt werden. Natürlich muss die Diskussion im gegenseitigen Respekt geführt werden. Hier gilt für beide Seiten, dass er eine Bringschuld ist.

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Es geht im Artikel, Herr G., eben nicht um Meinungen, sondern um Tatsachen. Über diese kann man nicht verschiedener Meinung sein. Sonst müsste man gemäss Ihrer Argumentation – entschuldigen Sie diesen Vergleich, aber er drängt sich auf, wenn jemand von Klimafaschismus redet – auch Leugner des Holocausts in der Republik zu Wort kommen lassen. Der Holocaust ist aber eine historische Tatsache, so wie der menschenverursachte Klimawandel eine wissenschaftliche Tatsache ist. Wenn Sie dies in Frage stellen, ist die Republik vermutlich in der Tat nicht die richtige Publikation für Sie.

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Der Vergleich zwischen historischer Tatsache und wissenschaftlicher Hypothese ist etwa so relevant wie zwischen Apfel und Orange. Tatsache ist, dass beide rund sind. Wenn die Republik aufgrund von Algorithmen und Berechnungsmodellen hergeleitete wissenschaftliche Hypthesen als Tatsachen darstellen und deshalb dem Widerspruch keine Plattform bietet, muss ich mich wirklich fragen, ob sie die richtige Publikation für einen demokratischen und pluralistischen Staat ist.

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Elia Blülle
Redaktor Republik
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Lieber Herr G.

Ich verstehe nicht ganz. Will ich (ich habe den Artikel geschrieben, nicht die Republik) Andersdenkende mundtot machen? Nein. Sie sollen Ihre Meinung auf all Ihren zur Verfügung stehenden Portalen kundtun dürfen. Ich hab in keinem Satz erwähnt, dass Klimaskeptiker verboten oder gar verfolgt werden sollten.

Meine Forderung: Medien sollen Ihnen keine Plattform geben. Wie wir auch dem Spinner von nebenan, der behauptet die Erde sei eine Scheib und werde von Echsenmenschen kontrolliert keine Plattform geben.

Ist es nicht legitim, wenn man in der Klimadiskussion anderer Meinung ist als die Wissenschaftler und die von ihnen selbst geschaffenen Berechnungsmodelle und Algorithmen?

Meine Antwort aus dem Text:

Qualifizierte Zweifler mit wissenschaftlicher Autorität, die Klima­modelle und Wissenschafts­methoden kritisieren, sollen jederzeit das Mikrofon erhalten. Nicht aber irgendwelche Outsider, die den überwältigenden wissenschaftlichen Grund­konsens en bloc negieren.

Ich bin für eine Medienkultur, die sich der false balance Problematik bewusst ist. That's it! Alles andere ist Ihre Interpretation, die ich voll und ganz verneinen kann.

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Wenn über 90 Prozent der Akademiker ihre aufgrund von selbst entwickelten Berechnungsmodellen und Algorithmen erstellten Hypothesen herausposaunen, sind sie noch lange nicht Tatsache. Vor vierzig Jahren hat die Wissenschaft das Waldsterben als Fakt dargestellt. Heute kämpfen wir gegen die Verwaldung. Die Kleinmachung des unbequemen Gegners und Vermeidung der Debatte hat nichts mit Journalismus zu tun. Aus dieser Art Gleichschaltungsmentalität und Medienzensur heraus ist damals die DDR entstanden. Eine "Republik", die heute nicht mehr existiert. Das ist ein historischer Fakt.

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1.mir scheint sie kennen den unterschied zwischen einem wissenschaftlichen konsens und einem dogma nicht.
2.als nullpunkt werden langjährige termperaturdurchschnitte vor der industrialisierung, also ca. 1800genommen (beginn massiver co2 ausstoss). Die erde erwärmt sich seit dem rapide.
3.sie punkt 1.
4.siehe punkt 1.
5.auch hier azimov‘s zitat: “Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that 'my ignorance is just as good as your knowledge.'”
6.sie wollen jetzt ernsthaft erzählen, dass greenpeace die gleiche lobby-power hat wie einige der reichsten ölfirmen dieser welt?

Mehr zeit möchte ich für eine antwort nicht verschwenden. Wenn sie mit den wissenschaftlichen quellen von herrn bülle nichts anfangen können wollen, kann ich auch nicht weiterhelfen.

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  1. Einfach mal was unterstellen und auf die Person zielen, ist weder konstruktiv noch überzeugend.

Es wäre viel sinnvoller zu fragen, welche Wissenschaftler das sein sollen und wo man ihre Argumente nachlesen kann. Dann könnte sich jeder, der um Erkenntnisgewinn bemüht ist, selber ein Bild machen und sich überlegen, ob die behaupteten Einwände ausreichen, um den Konsens-Standpunkt abzulehnen.

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Ich war versucht, auf Ihren Kommentar inhaltlich zu antworten, möchte mich nun aber einfach für das tolle Praxisbeispiel bedanken, Frau Kempf!

@alle andern: Wie geht man nun mit sowas um?

  • Soll man da wirklich inhaltlich antworten? Dem Troll bringen die Argumente ja sowieso nichts, aber vielleicht anderen Mitlesenden? Lohnt sich aber überhaupt der Aufwand dafür?

  • Soll die Republik, will sie gemäss obigem Artikel konsequent sein, den Kommentar von Frau Kempf einfach löschen? Und damit zwar keine FakeFacts verbreiten, aber sich damit dem Vorwurf aussetzen, 'Zensur' (ich weiss, es ist keine) auszuüben?
    -Gibt's Strategien gegen solche Fakes für den Normalbürger/DurchschnittsMedienkonsumenten? Ich fühle mich da immer öfters schlicht überfordert. Es ist ja nicht nur beim Thema Klimawandel ein Problem, dass öfters völlig faktenfrei oder noch schlimmer mit falschen oder halbwahren Dingen argumentiert wird...
    Freue mich auf konstruktive Antworten

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Sehr schön geschrieben, hätte ich nicht besser machen können. Vor allem Punkt 6. gefällt mir. Es fällt den Leuten nicht auf, dass dieser Klimawandel Hype von vielen geschürt wird, die Milliarden daran verdienen. Und alle, die wissenschaftlich fundierte Beweise haben, werden mundtot gemacht, weil es einfach nicht passt. Vom Waldsterben redet auch niemand mehr.

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So gesehen ist auch die Tatsache, dass die Erde annähernd eine Kugel ist, nicht unbestritten, gibt es doch eine Flat Earth Society welche das Gegenteil behauptet. Trotzdem käme niemand auf die Idee, in den Medien im Sinne einer Ausgewogenheit beide Seiten zu Wort kommen zu lassen, ja es gibt nicht mal mehr einen öffentlichen Diskurs darüber, da die Faktenlage mehr als klar ist.

Mit der menschlich beeinflussten Klimaveränderung ist es dasselbe. Wir sollten aufhören, um Sinne einer falsch verstandenen Ausgewogenheit in jeder Diskussion über den Umgang mit den daraus entstehenden Herausforderungen Stimmen zu berücksichtigen, welche das Problem an sich negieren.

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Ich finde es interessant, dass bei einem Thema wie Klima so krass die Wissenschaft bemüht wird, während bei einem Thema wie 9/11 so krass nicht. Kann mal jemand dazu etwas sagen? Danke und guten Sonntag.

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Herr L., Ganser mimt zwar den Wissenschaftler, ist es aber – trotz seiner Dissertation – nicht. Mit welchen Methoden Daniele Ganser das tut, hat Michael Butter wunderbar herausgearbeitet.
Vereinfacht gesagt hat Wissenschaftlichkeit vor allem mit der eigenen Haltung zu tun. Jemand verhält sich dann wissenschaftlich redlich, wenn er angeben kann, unter welchen Umständen eine Erklärung haltbar ist und ab wann sie unhaltbar wird.
Als weitere Prüfgrösse gibt es das Peer-Review. Die eingereichten Arbeiten werden – meist anonymisiert – von Fachkollegen gelesen. Diese bewerten dann, ob Methoden und wissenschaftliche Standards eingehalten wurden, also ob redlich gearbeitet wurde. Nicht jedoch das Thema. Wissenschaftler, die solches Peer Review machen, erhalten in aller Regel weder Geld noch Anerkennung für diese Tätigkeit. Sie haben also kein Interesse, sich korrumpieren zu lassen. Oft wird auch ein doppelblindes Verfahren angewandt. Die für gut befundenen Arbeiten werden dann in Zeitschriften veröffentlicht oder auf Konferenzen präsentiert. Jemand wie Ganser publiziert kaum innerhalb seiner Zunft, sei es die Zeitgeschichte oder seien es die Peace Studies. Deshalb ist Ganser zwar, wohlwollend gesagt, ein Privatgelehrter, noch lange aber kein Wissenschaftler. Das zeigt sich an seiner Reaktion auf Einwände gegen seine Erklärung. Die werden totgeschwiegen oder so lange verdreht, bis sie ins Weltbild passen.

Der IPCC ist dagegen eine Zusammenfassung des Forschungsstandes, also eine Meta-Arbeit. Eine Studie über tausende Arbeiten, die bereits durch alle Mühlen wissenschaftlicher Publikationsorgane gedreht wurden. Was dort drin steht, ist gemäss (und das ist die entscheidende Einschränkung!) dem aktuellen Wissensstand wasserdicht.

Sehen Sie den Unterschied?

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Sehr geehrter Herr Scheidegger, lieber Stefan, danke für deine ausführliche Antwort. Du beschreibst, wie wissenschaftlicher Konsens gefunden wird, weshalb dieser beim Klimawandel valid ist und wieso Ganser kein Wissenschaftler sei.
Was ich mit meiner Aussage allerdings ausdrücken wollte, ist, dass beide Diskussionen sehr polemisch geführt werden. Entweder man ist total für etwas oder total dagegen. Eine Auseinandersetzung, auch mit verschiedenen Meinungen, wird den Menschen nicht (mehr) zugetraut und scheint unmöglich. Deine Antwort entpuppt sich leider nicht als Ausnahme. Indem Ganser, gestützt auf den Heckenschützen Butter, symbolisch für die ganze 9/11 Forschung, als Nicht-Wissenschaftler entlarvt, geteert und gefedert wird, verunmöglicht sich eine Diskussion.
Darüber z.b ob Richard Gage und die AE911 mit ihren Einwänden, die durchaus auf wissenschaftlichem Konsens beruhen, in diesem Fall Bauphysik, nicht doch möglicherweise ein klein wenig Recht haben könnten?
Oder darüber, wieso einer der anerkanntesten Intellektuellen unserer Zeit, Noam Chomski, nie ein Wort über 9/11 verliert, sonst aber alles kommentiert?
Bei der Klimadiskussion mögen die wissenschaftlichen Argumente für eine eklatante Mitschuld des Menschen durchaus einleuchten. Betrachtet man die offiziellen Berichte zu 9/11 allerdings mit der gleich nüchternen Wissenschaftlerbrille, lässt dies leider nicht die gleiche Schlussfolgerung zu. Dabei spielt es keine Rolle, ob man im Namen der Wahrheit den Diskurs verbietet oder doch lieber weiter Fragen stellt.
In diesem Sinne, freundliche Grüsse und eine gute Nacht.

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Sehr geehter Herr Scheidegger,
Sie haben das wissenschaftliche Arbeiten gut zusammengefasst.
Ich möchte sie aber daran erinnern dass z.B. der Hexenhammer oder die Rassenlehre der Nazis genau der von ihnen geschilderten Usanz entspringen und genau wegen der so propagierten "wissenschaftlichen" Güte sämtliche Hemmungen und eigenständiges Denken der weniger gebildeten Massen ausgebelndet haben. Beide von mir genannten, "wissenschaftlichen" Erzeugnisse haben Tausende von Toten zu verantworten.
Anderst herum musste sich praktisch jeder wissenschaftliche Meilenstein gegen die Widerstände der Autoritäten durchsetzen oder ging durch "wissenschaftliche Deutungshohheit" wieder verloren oder vergessen.
Für mich persönlch hat das Label "Wissenschaft" absolut keine Bedeutung, wenn sie mir nicht den Weg weisen kann, wie ich selber zu den eindeutigen Resultaten gelangen kann auf welche sie sich beruft (und da trau ich mir einiges zu).

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Elia Blülle
Redaktor Republik
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Für alle zum Mitlesen, die mir gerade vorwerfen, dass ich nach Zensur schreien würde oder gar die Meinungsfreiheit einschränken wolle.

Recht auf Plattform ≠ Recht auf Meinungsfreiheit

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Heisst mit anderen Worten, man darf eine freie Meinung haben, solange man sie nicht äussert. Wie in der DDR eben. Sie haben ein interessantes Demokratieverständnis, Herr Blülle.

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Meine Güte, ich bitte Sie Herr G., lesen Sie den Artikel - nochmals, erstmals, genauer. Der Artikel ist ein dringender Appell an Journalist*innen und Medien/Plattformen, die sich in liberaler Tradition der Aufklärung verpflichtet fühlen (vgl. Manifest der Republik). Gerade als Multiplikatoren tragen sie eine grössere Verantwortung. Deshalb ist die Thematisierung des balance bias (97:3 -> 50:50 -> 44:56) so wichtig.

Falsche Ausgewogenheit können letztlich nur die Journalistinnen selber beheben – und zwar, indem sie klimaskeptische Pamphlete aus ihren Publikationen, Fernseh­sendungen und Gesprächs­runden verbannen.

Ob sie dies tun oder nicht, diese Selektionskriterien anwenden oder nicht, liegt letzten Endes in der Entscheidung der redaktionellen Freiheit. "Klimaleugner" (oder wie auch immer man sie nennen will) können sich immer noch in der Öffentlichkeit äussern - einfach auf den vielen anderen Plattformen.

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Verzeihung, aber Meinungsäusserung kann ja auch in einem anderen Rahmen geschehen als dem der öffentlichen Plattform. Nur weil Sie eine Meinung haben und äussern, verpflichtet das noch keinen Journalisten, diese öffentlich zu diskutieren - insbesondere, falls sie nicht fundiert sein sollte - und um das selbst zu tun, stehen Ihnen gerade heute bereits genügend andere Mittel zur Verfügung.

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ohne Rolle
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· editiert

Es ist bald Wochenende und ich denke nicht, dass man sich zu sehr verzetteln sollte. Ich mache Ihnen keine direkten Vorwürfe, wie Sie sie beschreiben. Dennoch finde ich Ihre Ungleichung (Recht auf Plattform ≠ Recht auf Meinungsfreiheit) greift etwas zu kurz. Denn natürlich wird die Meinungsäusserungsfreiheit – also hier das Recht zur öffentlichen Verbreitung der persönlichen Meinung – durch den Zugang zu Medienplattformen entscheidend beschränkt/begünstigt.

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Mich würde mal eine genauere Analyse der Studien interessieren, die den hier nebenbei erwähnten angeblichen Konsens von ca. 97 % feststellen. Gemäss Wikipedia gibt es ja dazu eine ganze Literatur.

  1. Konsens über was genau? (Ich hab schon davon gehört, dass man je nach Fragestellung das Ergebnis beeinflussen kann.^^)

  2. Was wurde an diesen Studien kritisiert? Sind sie methodisch sauber?

Es spielt z. B. eine erhebliche Rolle, ob man diejenigen Wissenschaftler, die weder dafür noch dagegen Position beziehen, einbezieht oder nicht, bevor man feststellt, dass die grosse Mehrheit einer Position zustimmt.
Wenn bei einer Volksabstimmung 90 % einer Vorlage zustimmen, aber die Stimmeteiligung bei 30 % liegt, dann ist das Ergebnis plötzlich nicht mehr ganz so eindeutig:
Ja: 27 %
Nein: 3 %
Unentschlossen: 70 %

(Schlussbemerkungen zwecks Vollständigkeit: Auch wenn sich alle einig sind, können sie zu falschen Schlüssen kommen. Ist die Wissenschaftskultur wirklich gegen Groupthink geimpft?)

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  1. konsens darüber dass die momentane erwärmung der atmosphäre & ozeane auf den vermehrten ausstoss von treibhausgasen durch den menschen zurückzuführen sind (anthropogener klimawandel)

  2. Der prozess der kritik und methodischen untersuchung nennt sich peer review. Wissenschaftliche publikationen (papers) können nicht ohne solches peer review veröffentlicht werden.

Das paper auf das sich her bülle bezieht hat sämtliche wissenschaftlichen publikationen (1991-2012) die das wort „climate change“ beinhalten untersucht.
Ja: 97.3%
Nicht explizit ja: 2.7%
Enthaltungen 0%
(Explizit nein sagen 5 papers von vier wissenschaftlern. Das heisst jedem wissenschaftler, der ein peer reviewtes paper veröffentlicht hat, welches behauptet es gäbe keinen klimawandel stehen über 13‘000 wissenschaftler gegenüber die den anthropogenen klimawandel bestätigen.)

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  1. Gleiches Problem wie bei J. B. (oben).

  2. Wenn Sie wüssten, was es alles gibt...

  3. Wie kommen Sie denn darauf, die Quelle von Herrn Bülle zu kennen? Habe ich etwas überlesen, oder wurde gar keine Quelle zur Zahl 97 % genannt?

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Der Konsens besteht nicht im Ob, sondern in der Dringlichkeit. Ein signifikanter Teil der Wissenschaftler ist der Meinung, dass wir bis 2035 auf Null CO2 Ausstoss sein müssen. 2050 ist sozusagen der Konsens.

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Sie haben mich leider missverstanden und Ihre Antwort passt nicht zur Ebene meiner Frage. Genauer gesagt handelt es sich nicht mal um eine Antwort im engeren Sinne, sondern nur um eine Meinung/Tatsachenbehauptung.

Das spielt hier aber offenbar keine Rolle, denn wer die "richtigen" Dinge sagt/behauptet, bekommt immer viele Upvotes, egal, ob auf das Gegenüber eingegangen wird oder nicht. (Das ist ebenfalls nur eine allg. Kritik/Meinung.)

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Was den Westen in den letzten Jahrhunderten (wahrscheinlich) so erfolgreich gemacht hat, war dieses Suchen nach Wissen. Unter dem Motto "Habe ich wirklich recht? Stimmen meine Annahmen?" wurde weiter nach neuen Fakten Ausschau gehalten. Ich bin überzeugt, dass nicht 100% der Wissenschafterinnen die Klimaerwärmung als Menschen gemacht bezeichnen würden. Man darf also ruhig weiter diskutieren und in alle Richtungen forschen.
Da niemand von uns in die Zukunft blicken kann, tun wir gut daran, unsere Meinungen dazu nicht als Fakt anzusehen (im Gegensatz dazu das Fussballspiel-Resultat der letzten Woche, das auch in 2 Jahren noch Fakt sein wird).

Ich weiss, im Artikel will man nur die Meinungen der Hobby-Visionäre etc. nicht veröffentlichen. Aber der Weg ist dann in meinen Augen vorgebahnt, alle andersartigen Meinungen zu eliminieren (vielleicht auch Wissenschaftlich fundierte!). Oder sieht das niemand so?

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· editiert

Meinungen darf jeder haben und teilen, wie er will, aber Tatsachen darf man nicht einfach negieren. Tatsache ist, dass der Mensch in den letzten 50 Jahren ungeheure Mengen an fossilem Brennstoff zu CO2 umgewandelt hat, und unbestreitbar ist, dass dies Wirkungen zeigt. Dass eine dieser Wirkungen der Treibhauseffekt ist, wurde 1824 von Joseph Fourier entdeckt und ist nicht wegzudiskutieren. Wer dies als «Modeerscheinung» abtut, wie ein gewisser Altbundesrat, der allzu gern im klimafreundlichen Helikopter unterwegs ist, hat was zu verbergen oder will ablenken.

Meiner Meinung nach geht es nicht um Hobby-Visionäre, sondern um die damit verbundenen Absichten. Und dies ist nun eine Meinung, und kein Versuch einer Leugnung von Tatsachen! Herr Horat hingegen verneint Tatsachen; das ist keine Meinung, sondern gewöhnliche Dummheit. Auch wenn Herr Horat vom Klima nicht mehr versteht als ein Fünftklässler, ist es einfach dumm, Tatsachen zu leugnen. Man ändert sie damit nicht.

Dagegen kann man ganz unterschiedlicher Meinung sein, was man allenfalls - nach 50 Jahren Nichtstun - gegen die Klimakatastrophe noch unternehmen kann. Die Meinung, keine Kinder mehr zu zeugen, steht andern Meinungen, wie Abschaffung der Fliegerei oder Elektrifizierung des Verkehrs, oder gar Wiedereinführung von Nachtzügen, gegenüber. Bei der Beurteilung der Wirksamkeit dieser Massnahmen sind wiederum Meinungen gefragt, denn wissenschaftliche Fakten fehlen. Man darf auch die Meinung vertreten, am besten tue man gar nichts. Es bleibt also viel Raum für die Forschung, aber was man schon weiss, braucht man nicht weiter zu erforschen.

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Direkt von Fourier auf eine einzige, gültige Interpretation der zu 100% auf Annahmen beruhenden Klimamodelle zu schliessen, ist tatsächlich Hobby, fürwahr ;-)
Nur weil Ihr Denken, sehr geehrter Herr F., so sprunghaft wie einfach ist, und ihnen deshalb viele Likes verschafft, beweisen Sie damit zwar ihre Sozialkompetenz und unterstreichen Sie damit den globalen Herdentrieb, werden ansonsten dem ersten Worteil ihres Namens mehr als nur gerecht.
Was der Welt fehlt ist die vernünftige, nachvollziebare Vermittlung lückenloser wissenschaftlicher Zusammenhänge. Leider schaft ihr Post hier wohl mehr Verwirrung als Nutzen, resp. bestärkt es uns im Glauben und sozialer Nähe, und hat damit in etwas soviel Wirkung wie die Dogmen der heiligen katholsichen Kirche des Mittelalters, welche sich in ihrem Bemühen um Logik und Wissenschaft argumentatorisch ganz ähnlich verhielt.

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Die Wissenschaftler die hier präsentiert werden sind nicht eine Stichprobe der wissenschaftlichen Gemeinschaft sondern genau teil dieser 3% die nicht am Menschen gemachten Klimawandel glauben.

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Die von Ingrid Kempf gepostete Liste ist offensichtlich der Beschreibung unter dem geposteten Video entnommen, ein Auszug der «Main contributors to this video». Ob überhaupt alle aus dieser Liste zu den «3%» gehören, ist fraglich, denn «Al Gore» (dessen Position bekannt sein dürfte :)) war auch so ein «main contributor», vermutlich wurde einfach viel Bild-/Videomaterial von ihm verwendet. Al Gore wurde jedenfalls, wie etwa die Hälfte der Liste, im obigen Kommentar nicht aufgeführt. Ich vermute, dass Frau Kempf nicht einzeln überprüft hat, welche Position die jeweilige Person in Bezug auf den Klimawandel vertritt.

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Hans Knaus
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Es wäre schon viel gewonnen, wenn Medien der unverantwortlichen Verbreitung von Unsinn nicht auch übermässig viel Raum einräumen würden. Bei 44% Skeptikern sollte man der Auseinandersetzung jedoch nicht ausweichen.

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Was meinen Sie mit 44% Skeptikern? In der Wissenschaft herrscht doch zu 97% Konsens darüber, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Wer sind den die 44%?

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Quote aus dem Artikel: "Trotz einem breiten wissenschaftlichen Konsens und signifikanter Evidenz zweifelt auch in der Schweiz immer noch ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung an der Ursache für die Klima­erwärmung. Gemäss der «European Social Survey» glauben nur 44 Prozent der befragten Schweizer, dass hauptsächlich der Mensch für die Erwärmung verantwortlich ist".

Sollen wir diese 44 % abschreiben, weil der Mensch eher glaubt als denkt?

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ohne Rolle
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Ich frage mich schon, was der Wert dieses Artikels sein soll bzw. was das Ziel des Autors ist. Einerseits wird im Artikel sehr stark darauf aufmerksam gemacht, dass der Klimawandel aus einer rein wissenschaftlichen Perspektive betrachtet werden soll – und diese sei eindeutig. Dann wird gefordert, dass wissenschaftsfremde Meinungen/Kommentare/Behauptungen bezüglich Klimawandel ganz aus dem seriösen öffentlichen Diskurs verschwinden sollen, sofern diese dem wissenschaftlichen Grundkonsens widersprechen. Das kann ich soweit ja noch nachvollziehen. Doch macht Herrn Blülle in seinem eigenen Artikel nicht genau das, was er selber verbieten will? – Nämlich den Klimaleugnern (wie er diese Leute bezeichnet) eine Bühne geben. Im Sinne von: denke NICHT an einen roten Elefanten....und man denkt eben doch an einen roten Elefanten.
Ganz nebenbei, wie soll eine solch weltfremde Forderung in einem liberalen Staat mit Presse- und Meinungsfreiheit praktiziert werden? Wollen Sie während einer Arena-Sendung den Gästen das Mikrofon abstellen? Zeitungen und Fernsehsendungen sind nunmal keine wissenschaftliche Journals.

Noch ein sehr wichtiger Punkt an alle, die zwar den Klimawandel per se nicht in Frage stellen, sondern nur die Tatsache, ob dieser Klimawandel nun menschengemacht ist oder nicht bzw. wie gross der Einfluss des Menschen daran ist. Ich zitiere aus dem aktuellen IPCC-Bericht (S.4) zum Thema «Ursachen des Klimawandels» (übrigens: anthropogen = durch den Menschen beeinflusst/verursacht):
«Die anthropogenen Treibhausgasemissionen sind seit der vorindustriellen Zeit angestiegen, hauptsächlich angetrieben durch Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum, und sind nun höher als jemals zuvor. Dies hat zu atmosphärischen Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan und Lachgas geführt, wie sie seit mindestens 800 000 Jahren noch nie vorgekommen sind. Ihre Auswirkungen wurden, in Kombination mit denen anderer anthropogener Treiber, im gesamten Klimasystem nachgewiesen und es ist äußerst wahrscheinlich, dass sie die Hauptursache der beobachteten Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind.»

Wie kann ein vernünftiger Mensch, nachdem er diese Passage gelesen hat, ernsthaft anzweifeln, dass der Klimawandel hauptsächlich durch den Menschen verursacht ist?

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Wie kann ein vernünftiger Mensch, nachdem er diese Passage gelesen hat, ernsthaft anzweifeln, dass der Klimawandel hauptsächlich durch den Menschen verursacht ist?

Hier mal 2 mögliche Erklärungen:

  1. Nur weil eine Erklärung plausibel ist, heisst das nicht, dass sie stimmen muss. Es gibt andere Faktoren, die ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf das Klima haben (z. B.: das Erdmagnetfeld oder die Sonnenaktivität), oder wie erklärt man denn sonst die Wechsel von Warm und Eiszeiten?. Diese Faktoren könnten ohne Weiteres die Haupttreiber sein und nur zufällig mit dem anthropogenen Einfluss zusammenfallen.
    Ich will hier nicht behaupten, ich wisse es besser als das IPCC (oder "der Konsens"). Ich weiss praktisch nichts darüber, ausser dass mal ein Wissenschaftler behauptet hat, die anderen Forscher würden einige dieser Prozesse ignorieren.

  2. Einige "Klimaskeptiker" behaupten auch, die heute verwendeten Modelle wären zu wenig verlässlich, weshalb sie für weitreichende Berechnungen in die Vergangenheit/Zukunft nicht geeignet seien.
    Auch das kann keiner beurteilen, der kein Experte ist. Kann auch alles gelogen sein. Die Frage ist am Schluss einfach, wem man glauben will.

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Diese Passage ist - wenig überraschend - also ironisch gemeint. Ein in Ironie gehülltes Argumentum ad absurdum. Gut. Aber ihre Erläuterung läuft auf folgendes hinaus.

  • Theorie A, die fast 100% teilen, ist mir zu kompliziert. "Ich weiss praktisch nichts darüber".

  • Also ist sie zweifelhaft.

  • Mein Zweifel wird durch "einige" bestätigt.

  • Also müssen deren Theorien B, C, usw. plausibel sein.

Konklusion:

Die Frage ist am Schluss einfach, wem man glauben will.

Doch erstens ist ihr Gedankengang - vom Zweifel an A zur Plausibilität von Nicht-A - nicht valide. Und zweitens ist ihre Konklusion falsch. In der Wissenschaft geht es nicht um "Glauben", sondern um evidenzbasierte valide "Beweise". Und wie "Anonymous (ohne Rolle)" sagte, wurde durch die anderen Theorien noch kein Gegenbeweis gegen Theorie A erbracht. Theorie A wurde somit nicht falsifiziert.

Ihr Beispiel verweist aber auf ein wichtiges Problem: Die Wissenschaftsvermittlung. Und damit auch die Bildung. Womit wir wieder bei der aufklärerischen Funktion der oder zumindest mancher Medien wären.

Damit Sie nicht mehr unbegründet glauben müssen, sondern begründet überzeugt sein können.

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Elia Blülle
Redaktor Republik
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Guten Tag, Im Artikel steht nirgends etwas von einem Verbot. Ich plädiere auch nicht für das Einschränken der Pressefreiheit. Ich fordere die Medien dazu auf; ob Sie sich daran halten, ist dann Ihre Angelegenheit.

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ohne Rolle
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Was Sie schreiben, stimmt natürlich. Naja, ich habe ja auch nicht offen behauptet, dass Sie für ein Verbot einstehen, sondern ich habe mich gefragt, ob Sie gewisse Meinungen gerne verbieten würden. Darauf bin ich gekommen, weil in der Überschrift des Artikels implizit die Verbannung von Klimaleugnern aus den Medien gefordert wird. Im Artikel steht dann auch mal noch, dass «irgendwelche Outsider» nicht das Mikrofon erhalten sollen.

Bei einem Verbot handelt es sich um einen Befehl oder eine Anordnung, etwas Bestimmtes zu unterlassen. Meiner Meinung nach kommt Ihr Ruf nach Verbannung von sog. Klimaleugnern aus den Medien der Definition von Verbot ziemlich nahe. Verbannen heisst ja schliesslich nichts anderes, als jemanden eines Ortes zu verweisen – der Person also zu verbieten, sich an einen bestimmten Ort (zurück) zu begeben.

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(von der Moderation verborgen)
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Doch, in meinen Augen gehört die Meinungs- und Pressefreiheit genau HIER eingeschränkt. Für mich ist das beste Argument im Text zu finden : "Wenn man die Klima­erwärmung als wissenschaftlich bewiesen erachtet, braucht es keine Skeptiker, um die Debatte auszubalancieren. Man lasse auch niemanden zu Wort kommen, der behauptet, dass Manchester United letzten Samstag 2:0 gewonnen habe, obwohl die Mannschaft das Spiel verloren hat." Vielleicht etwas Kalenderspruchmässig, trifft aber für mich den Kern der Diskussion.

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Niemand spricht davon, die Presse- oder Meinungsfreiheit einzuschränken. Nur weil eine Zeitung oder ein Fernsehen bei Diskussion über Problemlösungsstrategien Stimmen nicht mehr berücksichtigen welche das Problem an sich negieren, entsteht keine Einschränkung. Wohl aber ein Mehrwert fürs Publikum weil endlich sinnvolle Diskussionen möglich werden.

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Denjenigen, die in ihren Blättern Lügnern ein Forum geben und dies mit der Ausgewogenheit der Meinungen begründen, sollte man wieder mal den simplen Unterschied zwischen Meinung und Tatsache erklären: “Meiner Meinung nach sind rote Rosen schöner als gelbe Rosen“ ist eine Meinung. “Blut ist rot“ ist eine Tatsache. Wenn aber jemand behauptet, Blut sei gelb, ist das weder eine Meinung, noch eine Tatsache, sondern schlichtweg Unsinn.

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Liebe Frau Kempf, sehr guter, vernünftiger, ergebnisoffener Diskussionsbeitrag. Aber ich fürchte, die Grossinquisitoren haben das Zepter übernommen. Eine Diskussionsplattform wäre eigentlich dazu da dass verschiedene Meinungen diskutiert werden können. Konsequenterweise müsste bei Blülles Artikel nun dieses Forum gesperrt werden, denn es gibt ja anscheinend nichts zu diskutieren. ......

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es nervt einfach nur noch, in den medien inzwischen flächendeckend von «klimaleugnern» zu lesen, lieber elia, wenn «klimawandel-leugner» gemeint sind. du bist als journalist mit dafür verantwortlich, daß bei der vermittlung von fakten und meinungen – so strittig sie auch sein mögen – zumindest sprachlich nicht geschludert wird. natürlich ist «klimawandel-leugner» als wort zu lang, um journalisten nicht subito zu verkürzungen zu reizen. das ist mir klar, aber macht es keinen deut besser. und es ist kein zeichen schreiberischer kreativität oder coolness.

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Elia Blülle
Redaktor Republik
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Guten Tag Herr Weigel,

Ich bin auch nicht besonders glücklich mit dem Begriff. Hat sich aber so eingeschliffen und gehört heute soweit ich das beurteilen kann zum allgemeinen Wortschatz. 1 zu 1 Übersetzungen aus dem Englisch funktionieren leider nur sehr selten gut.

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Es schreibt Frank H.
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Nein, es ist eben nicht akzeptabel, so lax mit der Sprache umzugehen. Wenn wir nicht sprachlich genau differenzieren, wird jede Debatte hinfällig. Diese Mühe müssen Sie sich schon machen, oder sonst lieber nicht anderen das Recht auf eine mediale Plattformen absprechen.

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lieber christoph, welchen ausdruck würden sie denn vorschlagen? ihr zweiter vorschlag ist ja ebenso ungenau. es gibt auch leugner, die den klimawandel akzeptieren. man müsste also umständlich „klimawandel-ist-zum-grossen-teil-menschengemacht-leugner“ schreiben oder etwas höherschwelliger „anthropogener-klimawandel-leugner“. höchstens vllt. noch „klimakrisenleugner“. was wäre ihrer meinung „kreativ und cool“?

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@ Frau Kempf: Natürlich kommt es nicht auf die Quote der Befürworter und Gegner an. Auch das habe ich schon dargelegt. Denn Wissenschaft ist keine Demokratie, sondern eine Summe der Erkenntnis. Glauben Sie im Ernst die 3% Skeptiker bewahren uns vor dem Unglück? Ist wirklich die moderne weltweit vernetzte Wissenschaft vergleichbar mit jener in der Renaissance nach dem Ende des Denkmonopols der Kirche? Wohl eher nicht.

Ihre «3% dissidenten und kritischen Wissenschaftler» bekommen weder Arrest noch andere Strafen. Wenn sie dereinst wissenschaftshistorisch abgehandelt werden, dann wohl eher als Schuldige an der Irreführung der Menschheit aus niedrigen Beweggründen.

Wenn Sie dann aus der historischen Betrachtung zurück in der Gegenwart angekommen sind, überlegen Sie sich doch die Frage die ich im gleichen Post geschrieben habe:

Stellen Sie sich vor, sie stehen am Rand eines Swimmingpools in dem sie bisher jeden Tag gebadet haben. Nun an dem Morgen werden Sie von 97 Personen inbrünstig gewarnt, nicht ins Wasser zu gehen, weil es giftige Stoffe enthalten soll. Nur 3 Personen sagen Ihnen, nein das stimmt nicht, die 97% seien nicht seriös und wollen Sie nur von Ihrem Genuss abhalten. Gehen Sie hinein?

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Die 97% lassen sich herleiten. Unbestritten. Wer sich aber für die Herleitung interessiert muss aber auch die Relevanz dieser Zahl bez. der aktuellen Diskussion und dem tatsächlichen Anliegen der "Klimaleugner" relativieren.
Wenn man rund 10000 mit Klimafragen Beschäftigte (es gibt keine Angaben darüber, wieviele % davon promovierte Wissenschaftler sind), die sich vor allem deshalb mit dem Klima beschäftigen, weil sie auf die Gefahren des Klimawandels hinweisen sollen und bei Nichtgefahr grösstenteils arbeitslos wären, mit offensichtlichen Fragen die auch "Klimaleugner" - mit Ausnahme vom Wetterschmöcker - mit JA beantworten würden anschreibt, wundert es mich persönlich, dass bei einer Rücklaufquote von 30% dann doch nur 97% und nicht 100% mit einem JA geantwortet haben.
Aehnlich sähe es wohl aus, wenn man Bundesbeamte fragen würde, ob sie mehr Lohn erhalten möchten. Vielleicht wären es da nur 67% - aber auch diese Zahl liesse sich herleiten. Ist sie deshalb relevant. Nein!
Ausserdem, bei 100% Zustimmung hätten wohl alle gemerkt, dass da etwas nicht stimmen kann, oder?

Wie lauteten die 97% Fragen gleich nochmal?

● Im Vergleich mit dem Niveau vor Beginn des 19. Jahrhunderts – glauben Sie, dass die mittleren globalen Temperaturen allgemein gestiegen, gesunken oder relativ konstant geblieben sind?

● Glauben Sie, dass menschliche Aktivitäten ein signifikanter beitragender Faktor sind bei der Änderung der mittleren globalen Temperatur?

Was stimmt denn nun nicht?
Wenn die Umfragezahlen und die Fragen stimmen - was stimmt den nun nicht?
Antwort: die Relevanz bezüglich der aktuell geführten Diskussionen und dem inhaltlichen Anliegen der sogenannten "Klimaleugner".

Die aktuelle Diskussion macht eben nicht bei den oben gestellten Fragen fest. Genauso wenig würden "Klimaleugner" die oben gestellten Fragen verneinen.

Was hier falsch läuft ist die Applikation dieser 97% auf Aussagen, zu denen diese Zahl eben gerade nichts aussagt.
Zum Beispiel sagt diese Zahl nichts aus

  • dass CO2 der hauptsächlich und schon gar nicht der alleinige Faktor wäre

  • dass der menschliche Anteil an der Gesamtveränderung bemessen werden kann

  • dass die Frage warum sich das Klima ändert beantwortet sei

  • dass man nicht mehr weiter über Ursachen des Wandels diskutieren müsse

  • wie gross der Einfluss einer CO2 Reduktion wäre
    etc.

Klar ist, dass wir sicher genug wissen, um im Rahmen einer Risikoabwägung endlich in die Gänge zu kommen - egal ob die tatsächlichen Experten zu 45 oder 97% zustimmen.

Mein Punkt ist der: Solange abstrakte Zahlen wie die angeführten 97% Nicht-Relevanz isoliert angeführt, nicht verstanden und im falschen Kontext missbraucht werden, wird das die Glaubwürdigkeit der Medien und das Vertrauen in die öffentliche Debatte nicht erhöhen.
Ohne das Vertrauen in Medien und ohne öffentliche Konsenfindung werden wir aber nicht in die Gänge kommen, und allen, die von anstehenden Einschränkungen betroffen sein werden, immer wieder Argumente liefern, nicht mittun zu müssen: nicht weil die Zahlen falsch wären, sondern weil diese Zahlen lediglich Meinungen einer sehr kleinen, befangenen Gruppe - und damit keine Fakten - repräsentieren.
Bezüglich KONKRETER Handlungen brauchen wir nicht Meinungen und Meinungsumfragen, sondern nachvollziehbare Fakten!
Die Republik hatte mit der Artikelserie über die wissenschaftlichen Grundlagen zum Klima einen guten Ansatz. Leider hat dieser für mich persönlich mehr Fragen aufgeworfen als, dass ich wirklich glauben könnte, dass es eine von A-Z lückenlose und interpretationsfreie Theorie gäbe, auf der sich der menschliche Beitrag nicht nur als Tatsache (die 97% Aussage), sondern auch grössenordnungsmässig (dazu sagen die 97% absollut nichts) bestimmen liesse.

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Das SRF und die Sachgerechtigkeit. SRF hatte Wahnsinn Freude, der SVP mit Zanetti in der Arena eins auszuwischen. Obwohl SVP ZH Basis in Arbeitstagung einheitlich beschloss, Klimaerwärmung ist Menschen gemacht. SRF zupfte ein 10 Jahre altes Papier der SVP hervor, obwohl es neuere gab, die Menschen gemachte Klimaerwärmung nicht leugnen. Ja, es gibt Klimaskeptiker in der SVP, das bildet aber bei weitem nicht die Mehrheit ab der SVP Basis. Medien haben Freude, über diese Skeptiker zu berichten, um eins gegen Rechts auszuwischen. Wirkliche Lösung in der Klimafrage wie Kernenergie verweigern die meisten Medien, und hauptsächlich das SRF. Mein ausführlicher Leserbrief dazu wird nirgends publiziert.

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Werner, vielleicht sind ja die in den sozialen Medien aktiven SVP-Vertreter nicht repräsentativ für die Haltung der Partei. Aber wenn ich mir deren Aussagen so ansehe, dann sind die teilweise sehr nahe an Totalverweigerung. Was immerhin mit den Publikationen auf der SVP-Homepage übereinstimmt, welche die Halbierung der CO2-Emissionen bis 2030 als überbordendes Ziel bezeichnen und sogar Flaschen- und Dosenpfand als übermässige staatliche Regulierung sehen. Wenn die Stimmung an der Basis effektiv eine andere ist, wäre es an der Zeit, dass diese Stimmung auch in den offiziellen Positionen und in der Auswahl der Kandidaten/innen für politische Ämter widerspiegelt wird.

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Patrick: CO2 Halbierung muss Weltweit geschehen, aber laut Paris darf China, Indien und dritte Welt CO2 noch 10 Jahre erhöhen. SVP ZH Basis hat in meinem Sinn entschieden, wurde in Parteiprogramm ZH nicht übernommen. SVP CH schon.

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Ja sie haben recht es gibt noch 3% der Wissenschafter die anderer Meinung sind. Aber sind für Sie wirklich die 3% relevant?

Stellen Sie sich vor, sie stehen am Rand eines Swimmingpools in dem sie bisher jeden Tag gebadet haben. Nun an dem Morgen werden Sie von 97 Personen inbrünstig gewarnt, nicht ins Wasser zu gehen, weil es giftige Stoffe enthalten soll. Nur 3 Personen sagen Ihnen, nein das stimmt nicht, die 97% seien nicht seriös und wollen Sie nur von Ihrem Genuss abhalten. Gehen Sie hinein?

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Ja sie haben recht es gibt noch 3% der Wissenschafter die anderer Meinung sind. Aber sind für Sie wirklich die 3% relevant?

Da bin ich kürzlich über einen bedenkenswerten Beitrag von Milosz Matuschek in der NZZ gestossen: Die folgsame Schar der Moralisten. Er schreibt dort zu ebendieser Fragestellung:

Demokratie wird unter den Schmerzen aller Beteiligten geboren – denn wer gibt sich schon gerne mit Menschen ab, die einen gänzlich anderen Standpunkt vehement vertreten? Selbst wenn hundert Personen der gleichen Meinung sind, ist es Aufgabe der Meinungsfreiheit, dem einzigen Abtrünnigen Gehör und Schutz zu verschaffen. Meinungsfreiheit ist das Recht auf Gehör des Exzentrikers, nicht das Privileg des Mächtigen.

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Vollkommen unabhängig von der Klimadebatte kann man nachprüfen, dass bisher in der Geschichte noch keine Langzeitprognose so eingetreten ist wie vorhergesagt. Z.B. sind Zukunftsprognosen aus der Zeit vor dem Internet heute allenfalls Kuriositäten. Das unvorhersehbar Unvorhersehbare war niemals prognostizierbar und ist es auch heute nicht.

Das bedeutet nicht, dass heute nichts gegen die Erderwärmung getan werden muss. Es muss getan werden, was nach dem heutigen Stand der Erkenntnisse nötig und machbar ist. Es bedeutet aber auch, dass die Debatte nicht von Oben herab für beendet erklärt werden kann, weil es jederzeit neue Erkenntnisse oder neue Lösungsansätze geben kann, die ohne Diskurs ausbleiben.

In dieser Hinsicht sieht es leider schlecht aus, weil die Klimadebatte inzwischen zu einer pseudoreligiösen Sache geworden ist, bei der es weniger um Argumente geht sondern eher um Bekenntnisse und Gesinnungen. Die Bühne ist bereitet, die Rollen verteilt: Klimaleugner, Klimasünder, Ablasshändler, ... Ketzer, Inquisitoren, Umweltpäbste, sogar eine heilige Johanna die diesmal Greta heißt.

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Mindestens zwei Punkte sind m.E. in Ihrem Kommentar nicht richtig.

  1. Falls Sie sich bei «dass die Debatte nicht von oben herab für beendet erklärt werden kann» auf den Text von Elia Blülle beziehen (und so wirkt es, da Sie das unter seinem Text schreiben ...): Mal abgesehen von der offenen Frage, ob denn Blülle «oben» ist – die Debatte für beendet erklärt er einzig (unglücklicherweise! Unnötiges Clickbaiting ist das in meinen Augen.) im Teasertitel und an die Medien gerichtet, also nicht allgemein. Der Titel über dem Text sieht dann schon ganz anders aus, der Text selbst auch. Blülle schreibt u.a. explizit:
    «Das heisst nicht, dass keine offene Diskussion geführt werden soll.»

  2. Dass die «Klimadebatte» zu einer «pseudoreligiösen Sache» geworden sein soll, finde ich nicht grundsätzlich. Wo konkret ist denn die Pseudoreligion auf Seite der Erkenntnisse der Wissenschaft drin?
    Ich sehe diese allenfalls auf jener Seite, der Blülle in den seriösen Medien endlich die adäquate Plattform (nämlich eine deutlich kleinere als bisher) geben möchte.

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Zu 1. beziehe ich mich auf den Titel: 'Keine Bühne mehr für Klimaleugner'.
Zu 2. beziehe ich mich auf den Titel: 'Keine Bühne mehr für Klimaleugner'. Immer wenn das Leugnen von 'Wahrheiten' mit dem Bann belegt wird haben wir pseudoreligiöse Umstände. Wie die 'Wahrheiten' letztendlich begründet werden spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Der Marxismus beruft sich z.B. auch auf die Erkenntnisse der Wissenschaft. Weitere Beispiel dafür, dass sich vorherrschende wissenschaftliche Dogmen als falsch erwiesen haben, gibt es zuhauf.

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Lesenswerter Artikel. Einzige Anmerkung: Der Verweis auf die Tätigkeit G. Gracias als Mediensprecher Vitus Huonders hätte in einem Nebensatz genannt werden können, auch ohne Verlinkung auf des Bischofs reaktionäre Einstellungen. Durch diesen Seitenhinweis rutscht der ansonsten sachliche Artikel für meinen Geschmack kurz unter Niveau. Beste Grüsse einer Verlegerin.

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Elia Blülle
Redaktor Republik
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Frau B.

Danke für Ihr Feedback. Habe mir das lange überlegt. Finde es aber auch wichtig, das man Transparenz schafft und zeigt, aus welcher Ecke solche Leute kommen.

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Lieber Elia Blülle - Kann ich beides verstehen! Solange sie nicht alle KatholikInnen in 'diese Ecke' stellen ;) - viele Grüsse

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Man kann durchaus die Meinung vertreten, Klimaveränderung interessiert einen nicht oder der Klimawandel bringe persönlich und kurzfristig Vorteile und man sei deshalb gegen alle Massnahmen gegen den Klimawandel. Das ist zwar Egoismus, aber mindestens doch ehrlich. Da weiss der Konsument klar voran er ist. Aber man kann den menschengemachten Klimawandel nicht leugnen. Das ist keine Frage der Meinung die diskutiert werden kann, sondern ist schlicht eine Lüge. Kein Lügner (weder Klimalügner, Holocostlügner noch Runde-Erde-Lügner) soll eine Bühne erhalten.

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Es schreibt Frank H.
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Kritiker zum sogenannten Menschengemachten Klimawandel mit Holocaustleugnern in einen Topf zu werfen, ist schon ein ganz starkes Stück und absolut nicht legitim. Das schlimme ist aber, dass die Mehrzahl der Voter dies nicht erkennt. Es ist ein Zeichen dafür, wie emotional diese Debatte ist und damit wie gefährlich.

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Warum genau ist meine Meinung dazu nicht legitim? Was genau ist der Grund für Ihre, emotional geladene Formulierung? Den Vergleich habe ich deshalb gemacht, weil die humanitären Konsequenzen des Klimawandels durchaus Grössenordnungen und Tragweiten annehmen können, die weit über Migrationsprobleme in Europa hinausgehen. Genau wie der Holocaustleugner ist auch der Klimaleugner von einer egoistischen Ideologie getrieben oder einer solchen verfallen sind.

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ohne Rolle
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Von wegen...
– etwas sei «nicht gut fürs Klima»: Dem Klima ist es ziemlich schnuppe, wie es ist. Es interessiert vor allem die Menschen, wie sich das Klima verändert.
– «jetzt sofort handeln», weil das Klima den Bach ab geht: Klimaänderungen zum heutigen Stand kann man gemäss Definition erst nach 30 Jahren abschliessend beurteilen – weil das Klima in Zeitintervallen von 30 Jahren gemessen wird. Anstatt Panik und Aktionismus braucht es langfristige – um nicht zu sagen nachhaltige – Lösungsstrategien.

Zum Schluss noch eine unangenehme Gedankenanregung:
Der Klimawandel ist eine Riesengeschichte. Seit der Industrialisierung pusten wir (Ab-)Gase in die Atmosphäre, als gäbe es kein morgen. Der Witz am Ganzen ist: diese Entwicklung ist/war keine bewusst gerichtete, sondern lediglich das Resultat unseres Alltags. Kein Mensch in den letzten 150 Jahren hatte «die Absicht», das Klima zu verändern – und trotzdem ist es geschehen. Jetzt schreien alle danach, dass wir das Klima retten müssen, indem wir gerichtete Massnahmen ergreifen. Das ist ein Witz. Das Klima kann nicht durch Massnahmen gerettet werden, da wie bereits gesagt, der Klimawandel schlicht eine Konsequenz der menschlichen Existenz ist. Solange Menschen existieren, wird es einen menschengemachten Klimawandel geben – ob man das nun gut findet oder nicht. Vielleicht sollte man weniger darüber nachdenken, wie man den Klimawandel aufhalten kann, als vielmehr, wie man sich damit arrangieren kann. Sorry für die ehrlichen Worte.

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Mein erster Einwand während der Lektüre des Artikels war, dass es epistemologischer Unsinn ist, zu behaupten, etwas sei erwiesen (weil 97 % der Wiosssenschaftler es für erwiesen halten) und dann keine Gegenmeinungen mehr zuzulassen. Diesen Eindruck hat sich nach Beendigung der Lektüre korrigiert,da Sie ausdrücklich erwähnen. dass wissenschaftlich fundierte Gegenmeinungen zuzulassen sind. Die Abgrenzung wird nicht immer leicht sein, aber sie ist bei einem grossen Teil der Meinungsäusserungen der sog. Klimaleugner durchaus möglich, da diese oft äusserst unbedarft sind und in keiner Weise auf die wissenschaftlichen Belege für den Klimawandel eingehen. Wichtig ist einfach, dass, falls es je eine fundierte Gegenmeinung zu den Ursachen des heutigen Klimawandels geben sollte, diese nicht untergeht, was bedeutet, dass jede Meinung, auch die die dumm erscheint, kurz auf ihre Essenz zu prüfen ist, bevor man sie ablehnt. Bei Parteipropaganda, benötigt man zur Prüfung wohl nur wenige Sekunden.

Bitte nicht zu vergessen, dass in den 50-er Jahren noch eine globale Abkühlung der Erde wegen der Verschmutzung durch Russpartikel (Kohleheizungen, schmutzige Verbrennungsmotoren etc.) und anderer Gründe (Sonnenaktivität) vorausgesagt wurde.Jede noch so gefestigte Theorie ist also - wenigstens theoretisch - falsifizierbar, sicher aber nicht durch irgendwelche polemische Äusserungen über Klimaterror.

Der zweite Einwand ist psychologischer Natur. Von Zeit zu Zeit sollte man auch unbedarfte Klimagegner zu Wort kommen lassen und zeigen, warum ihre Argumente falsch sind., Es müsste doch z.B. für einen Laien erklärbar sein, weshalb sich trotz des relativ geringen CO2-Anteils in der Luft durch dessen Ansteigen ein Treibhauseffekt ergibt. Ich weiss, das ist für jeden Thermophysiker banal, für viele Leute aber offenbar nicht. Also sollte man periodisch solche Argumente aufgreifen und mit einer (richtigen) populärwissenschaftlichen Erklärung widerlegen. Ectl. könnte man sogar ein anschauliches Experiment zeigen. Tut man das nicht, kann bei einem Teil der Bevölkerung der Eindruck entstehen, man wolle die Wahrheit unterdrücken . Die Hardcore Klimaleugner wird man nicht überzeugen, aber vielleicht lernfähige und lernbegierige Jugendliche. Es ist vermutlich richtig, dass man gewisse Meinungsäusserungen der Klimaleugner nicht als gleichwertig mit wissenschaftlichen Studien behandelt, sie aber ganz aus den Medien zu verbannen, ist vermutlich falsch, weil dies die Tendenz, sich nur noch in der eigenen Filterblase zu orientieren, stärkt.

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Vielleicht könnte man die wissenschaftlichen Gegenargumente einfach anteilsmässig ihres realen Vorkommens abbilden. Also auf hundert Hinweise drei Gegenargumente.
Das Problem jetzt scheint mir vor allem, dass dieses Verhältnis eher 50 zu 50 ist, was dann von Laien eher so empfunden wird, als sei tatsächlich genauso viel Grund zum Zweifel vorhanden, wie zur Überzeugung.

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Ich bin Journalistin im "Ruhestand". Zu meiner Zeit war mir die Ausgewogenheit sehr wichtig. Ich fand es richtig, dass alle (politischen) Meinungen Platz hatten, vorausgesetzt, sie verstiessen nicht gegen die vorgegebenen Regeln, wie z.B. gegenseitigen Anstand und Respekt. Ich war eine überzeugte Vertreterin des angelsächsischen Journalismus, der Berichterstattung und Kommentar streng trennt, denn ich war mir sicher, dass die Menschen mündig genug sind, sich ihre eigene Meinung zu bilden.
Die Zeiten haben sich geändert. Die Polarisierung in Rechts- und Linkspopulisten, welche die Gesellschaft zerreissen, die Klimaleugner, die Hassverbreiter in den sozialen Medien bedingen neue Regeln. Ich bin mit der Republik vollkommen einig, dass man Meinungen, welche Fakten leugnen, nicht mehr die Gelegenheit geben sollte, die öffentliche Bühne der seriösen Medien für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
Allerdings würde ich anders vorgehen. Ich würde deren Meinung nicht verschweigen, denn damit gibt man diesen Gruppen die Möglichkeit, sich als Opfer der Medien ins Szene zu setzen. Aber ich würde jedes Mal, wenn einer zu Wort kommt, u.a. aus der SVP, entweder mit einem Kommentar oder mit einem Faktencheck die Behauptung widerlegen.
Und wenn's mit weniger Aufwand gehen soll: Derselbe Kasten mit den wichtisten Fakten und der deutlichen Aussage, dass der Klimawanderl eine Tatsache sei und nicht mehr geleugnet werden könne, liesse sich jedes Mal dazustellen. Dazu der Hinweis, dass Wetter und Klima nicht dasselbe sind. Das haben nämlich die meisten Menschen immer noch nicht begriffen.

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„Wissenschaftlich ist die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung unbestritten.“ Stimmt nicht, sonst wäre Ihr Artikel unnötig ! Sie ist halt von einigen „bestritten“, ob Ihnen das nun gefällt oder nicht.
Aber darum geht es gar nicht, sondern um Ihren Aufruf zur Verbannung anderer Meinungen! Das ist totalitär, im Stil der bekannten totalitären Ideologien. Verbannen = Verbieten = = unterdrücken = vernichten - und wumm sind wir da, wo wir eigentlich nie mehr hingehen wollten ! Sowas gehört nicht in die ‚Republik‘ !

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Und wenn nun Herrn Blülles Meinung wäre (was sie nicht ist! lassen Sie mich nur mit Gedanken spielen...), dass andere Meinungen verbannt gehören. Dann wäre das ja auch nur seine Meinung, nicht?

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Noch einige Gedanken etwas off the topic:

  1. Die Wetterschmöcker. Ich denke man sollte das Publikum, inkl. SVP-Wähler, nicht für zu dumm halten. Der überwiegende Teil der Schweizer weiss, dass die Berichterstattung über die Muotataler Wetterschmöcker Folkore ist - wie die jährliche Reportage über das Sechseläuten - und dass die Prognosen der Wetterschmöcker etwa so zuverlässig sind, wie die Prognosen, die sich aus der Verbrennungszeit des Böggs ergeben.

  2. Wir wundern uns zu Recht darüber, dass es Journalisten gibt, die die Klimaprognosen der Wetterschmöcker den Studien der Klimawissenschaftler gleichsetzen. Die NZZ und die NZZT am Sonntag verlangen mehr Wissenschaftlichkeit, aber gleichzeitig interviewen alle Zeitungen immer wieder die Chefanalysten der Grossbanken, die uns Prognosen über den Börsenverlauf in den nächsten 12 Monaten und Anlagetipps geben. Diese Menschen verfügen über einen oft von der Edehochschule St. Gallen erteilten akademischen Grad und werden von den meisten Journalisten (inkl., NZZ und SRF) mit heiliger Ehrfurcht behandelt.

Kein Mensch prüft je die Trefferquote ihrer Prognosen nach, kein Mensch fragt, welche Variablen in ihre Modelle einfliessen, nach welchen Kriterien diese Variablen gewichtet werden und wie die Modelle ausgetestet wurden. Da werden dann irgendwelche Ereignisse aus der Weltgeschichte, der Handelskrieg mit China, irgendwelche angebliche Konjukturzyklen etc. herangezogen und daraus lineare Prognosen abgeleitet. Meines Erachtens sind die Analysten und Chefökonomen der Banken und Vermögensverwalter auf dem gleichen Niveau wie die Wetterschmöcker, sie verdienen einfach besser und werden deshalb von den Journalisten mehr respektiert. Man sollte sie zum Schutz des Publikums nur mit Sennenkäppi und Alphorn auftreten lassen.

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Fakten sind nicht eure Stärke, seit 15 Jahren steigt diese Welt-Temperatur nicht mehr, und die Glescher sind immer mal wieder abgeschmolzen. Ansonsten möchte ich gerne wissen, woher die freigelgten Steinbrüche kommen.

Man ignoriert ebenfalls wissentlich und willentlich den langen Sonnenzyklus, den seit 15 Jahren ist das Mauder Minimum am kommen.

Das aktuelle Wetter hat mit dem Jet Steam zu tun. Die Wissenschaftler wissen es jedoch nicht warum es so ist, aber die Klimagläubigen meinen schönes Wetter zu vertäufeln.

Europa hat seine Aufgaben schon lange gemacht, wir reduzieren sogar die native Bevölkerung....und was macht der Rest der Welt, Plastik ins Meer werfen, sich Vermehren und Dereck in die Luft blasen.

Jegwelche Massnahmen die das sukzessiver optimieren bei uns übersteigt ist somit abzulehnen.

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"Obwohl 97 Prozent aller Klimaforscherinnen die globale Klimaerwärmung als bewiesen erachten, haben Klima­skeptiker über Jahrzehnte hinweg die mediale Bühne bespielt, als wäre sie eine open stage. Sie konnten ihre Zweifel ungehindert streuen und etablierten sich neben der wissenschaftlichen Forschung als kleine postfaktische Minderheiten­position, die politische Prozesse gebremst und beeinflusst hat."

Wie es A. T. weiter unten bereits bemerkt hat, wurde genau dieser Aspekt (nämlich das Streuen von Zweifeln) von den Wissenschaftshistorikern Naomi Oreskes (Harvard) und Erik M Conway (NASA) in ihrem vor 9 Jahren erschienenen Buch "Merchants of Doubt" untersucht. Das Phänomen wurde nicht nur in Bezug auf die Klimadebatte festgestellt, sondern bspw. auch betr. öffentliche Diskussionen zu den gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums. Ein lesenswertes Buch für diejenigen, die sich für die Thematik interessieren und sich fragen, wie auf solche Strategien - mit Rücksicht auf die rechtlich geschützte Meinungsäusserungs- und Wissenschaftsfreiheit - zu reagieren ist.

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...... als bewiesen erachtet (andre) ist eine tolle formulierung und das dann mit einem spielresultat gleichzusetzen scheint aus absurdistan zu kommen - ich verneige mich vor dem votum von ingrid und möchte nicht, dass sich dem, sich wandelnden, klima mit schwarzkatholischem eifer begegnet wird

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Und wenn die Verbannung von den Bühnen nicht reicht wären da noch die Mittel des Indexes und der Bücherverbrennung.

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Vorneweg - der Artikel ist völlig korrekt und bietet m.E. keinen Grund für die grosse Aufregung (siehe das Bsp. im Text mit dem Fussballresultat).
Zu den aggressiven Kommentaren: Interessant, bei welchen Themen Leute jeweils auf ihre Meinungsfreiheit pochen... Ich weiss nicht, ob anfangs des 19. Jahrhunderts irgendwelche Jäger oder Forscher oder Sennen Wert darauf gelegt haben zu behaupten, es gäbe noch grosse Steinbockpopulationen, obwohl es nur noch 100 Tiere im Piemont gab. Tatsache ist, dass man Anstrengungen zum Schutz des Restbestandes und zur Wiederansiedlung unternahm. Erfolgreich, wie der heutige Bestand im Alpenraum zeigt.
Die Geschichte macht evident, dass es Fakten gibt und dass der Mensch durchaus mit der Natur interagiert und interagieren kann (und es auch immer wieder getan hat).
Will jemand hier draussen nun seine freie Meinung zum Steinbock äussern?

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Wow ! Das kennen wir doch: Andere Meinungen verbannen .... ! Vor 80 Jahren in Deutschland, vor 60 Jahren in der Sowjetunion, vor 40 Jahren in Havanna und gestern in Ankara !

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Vorneweg: Ich finde den Artikel seriös, gut argumentierend und bitter nötig. Das Thema wird hier ja mit einem journalistischen Fokus aufgenommen, was längst überfällig ist und auch in die Republik passt, die sich ja diesen Fokus auf die Fahnen geschrieben hat.
Ein Aspekt wird allerdings übersehen - und genau diesen Aspekt nutzen die Kritiker (unten und in der Politik) zu ihren Gunsten.
Keine sich selbst ernst nehmende Wissenschaftsdisziplin wird bei ihren Ergebnissen von "Wahrheit" sprechen – das machen nur Religionen... Selbst bei empirisch höchst evidente Ergebnisse, wie der Zusammenhang von Klimawandel und dem durch Menschen verursachte CO2-Ausstoss, muss wissenschaftstheoretisch ein Zweifel an den Ergebnissen bleiben (alles andere wäre nicht seriös...). Hier kommt aber der Unterschied von Argument und Meinung ins Spiel. Diese empirischen Ergebnisse sind verdammt gute Argumente für den Zusammenhang von Klimawandel und menschgemachtem CO2 und eben keine "Meinung"! Es geht hier also gar nicht um "Meinungsfreiheit", sondern um einen ethischen Diskurs. Wer Mangels Argumenten auf "Meinungsfreiheit" pocht, muss in einer demokratischen Gesellschaft in die Schranken gewiesen werden. Heute kann man ja auch nicht mehr so ohne weiteres und publizistisch öffentlich unter dem Label "Meinungsfreiheit" den Holocaust leugnen.
Den Ansatz der BBC finde ich wirklich gut, die SRG könnte das bitte auch übernehmen.

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Der als Amokrentner verleumdete Peter Hans Kneubühl ist meiner Meinung. Würde das Verbreiten von Lügen verboten, hätten wir bald weder Religionen noch Religionskriege.
Klimalügner sind nur ein kleines Segment in unserer Lügenkultur.
Kneubühl wurde wegen seiner Ideologie enteignet und gilt nun als Psychopath. Der Faschismus funktioniert nahezu unverändert weiter. Wehe jenen, die das merken.

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Herr Bülle für einmal sind wir komplett der gleichen meinung. Das muss ein neuer rekord sein. ;)

Vielleicht könnte man den presserat kontaktieren, dass klimaleugnern eine mediale platform zu geben zu einer rüge führen soll.
Alternativ könnte man -jedes mal wenn jemand von der svp im bild ist- unten einblenden, dass ihr partepräsident auch präsident einer öllobby ist (swissoil).

Schliesslich würden in einer arenasendung über schwangerschaftsabbrüche auch keine vertreter der Storchtheorie eingeladen.

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Ich schäme mich als Mit-Verleger und Leser von Republik, dass sowas publiziert wird !

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@ Frau Kempf
"Die Gesellschaft bei Klimafragen kann in zwei Konflikt­gruppen eingeteilt werden: in Personen, deren Ansichten sich mit wissenschaftlichen Fakten decken, und in Personen, die den wissenschaftlichen Konsens leugnen. Typischerweise bewegen sich Letztere in geschlossenen Meinungs­blasen und sozialen Netzwerken."
Mit ihren youtube-links bewehrten posts zählen sie wohl zu den Letzteren. Wie das geht mit "Zweifel säen" illustrieren sie eindrücklich in einem ihrere Beiträge weiter unten:
Bei der Liste von Wissenschaftlern handelt es sich nämlich mitnichten um Klimaskeptiker sondern ganz einfach um den Cast der Channel4-Doku aus dem Jahr 2007 (!). Übrigens haben Sie vergessen die Positionen 7 und 8 des besagten Casts mit zu kopieren:
7. Al Gore - Former Presidental Candidate
8. Margaret Thatcher - Global-Warming Promoter

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»Verbannung von wissenschaftsfreiem Unsinn« – was heisst das? Ebenso von »wissenschaftsfernem Unsinn«: – Darf nur noch »wissenschaftlich sanktionierter« oder »wissenschaftsnaher Unsinn« diskutiert werden? Und das ist kein witziges Wortspiel, sondern bitterer Ernst: wer auf sprachliche Genauigkeit so geringen Wert legt, kann nicht denken, nur Parolen skandieren, und sollte sich nicht wundern, wenn er nur das politische Klima anheizt, statt sachlich einen Schritt weiterzukommen. Nur »wissenschaftlich qualifizierte Zweifler« sollen zur Debatte zugelassen werden, keine »Outsider«: als wäre der wissenschaftliche Fortschritt seit vierhundert Jahren nicht wesentlich durch »Outsider« vorangetrieben worden! »Unsinn! Reiner Schwindel!«, schimpfte der Physiker Lord Kelvin in London, als er zum ersten Mal hörte, ein gewisser Wilhelm Conrad Röntgen habe eine vollkommen neue Art von elektromagnetischer Strahlung entdeckt; von Hegel, Marx & Co ganz zu schweigen. Egal ob der »wissenschafltiche Sozialismus« die »ehernen Gesetzen der Geschichte« oder Gentechnologen die Gesetze der Biologie bemühen: der Anspruch auf absolute Wahrheit ist ebenso gefährlich wie schwer auszurotten, selbst innerhalb der Wissenschaften! Auch wissenschaftliche Behauptungen sind Behauptungen, fundierte, hoffentlich, sachlich belegbare, in gewissem Mass, aber eben das sollte ihnen ja die relative Autorität verleihen, sich auch zu »behaupten« im gesamtgesellschaftlichen Lernprozess, dem sie sich ein- und unterzordnen haben wie jede andere Fraktion. Der gesellschaftliche Lernprozess als solcher ist die grösste Herausforderung, und nicht »der Klimawandel« als absolute Autoriät oder als Gegenstand rein wissenschaftlicher Deutungshoheit!

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Der eigentliche Streit im Zusammenhang des Klimawandels ist doch, zumindest wie ich es bisher immer verstanden hatte, dass die "Klimawandel-Leugner" die Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels für unvereinbar mit ihren vorrangigen Zielen, welche der neoliberalistische, globale auf Wachstum getrimmte Kapitalismus zwangsläufig diktiert, für unvereinbar halten.

Massnahmen werden dann umgesetzt, wenn diese das Wirtschaftswachstum nicht ausbremsen. CO2 Zertifikate zum Beispiel, welche nicht zu weniger CO2 geführt haben, aber einen neuen künstlich geschaffenen Markt entstehen liessen oder die Förderung von Rohstoff intensiven Technologien wie Elektroautos auf Lithiumbasis, welche wiederum einen neuen Rohstoffmarkt eröffnen, welcher alleine in der Atacamawüste 200 Millionen Liter (Grund-)Wasser (2 Millionen Liter Wasser je Tonne Lithium --> Quelle) täglich verbraucht, anstatt in Forschung für rohstoffarme Technologien, wie etwa die Brennstoffzelle zu investieren.
Solange nicht weltweit eine Abkehr von der Ideologie des unbändigen Wirtschaftswachstum stattfindet und Bereitschaft zum Verzicht in der ersten Welt, solange ist die Debatte eigentlich sowieso müssig. Es nützt wenig, wenn wir auf Teufel komm raus CO2 einsparen, aber gleichzeitig unseren Rohstoffhunger nicht bändigen und klimaschädliche Fabrikation nach Osten auslagern, um dann mit dem Finger zu zeigen.

Ich sehe eher die Kommerzialisierung und Monetarisierung des Klimawandels als Problem an, als etwas "unbedarfte" Meinungen welche in den Medien wiedergegeben werden. Ich würde eher die Frage stellen, in wie weit Medien für die kommerziellen Ausschlachtung des Klimawandels Mitverantwortung tragen.

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Guter Artikel, bin ausnahmsweise mal gleicher Meinung wie sie, Herr Blülle.

Nur genügt ein Dummschwätzerverbot höchstwahrscheinlich nicht, um wirksame Klimaschutzmassnahmen einzuführen, denn letzteren stehen noch das kapitalsitische Wirtschaftssytem und unser politisches System im Weg. Es ist ja bezeichnend, dass Frankreichs Gelbwesten mehr "direkte Demokratie" nach Schweizer Vorbild fordern, um eine Lenkungsabgabe auf Treibstoffe zu verhindern. Und ich fürchte, das ist aus deren Sicht durchaus zielführend. Abgesehen von den arabischen Emiraten und den USA ist ja der Treibstoff (im Vergleich zur Kaufkraft) nirgends so billig wie in unserer Vorzeigedemokratie. Das besagt für mich alles.

Dummschwätzern sollte man vor allem auch den Zugang zu unseren Parlamenten versperren können. Und Massnahmen zur Stabilisierung des Klimas sollten vom fakultativen Referendum ausgeschlossen werden.

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Fake news und fake "facts" müssen überall klar als solche bezeichnet werden.
Es ist ja bekannt, dass die Oelindustrie Wissenschafter kauft, damit sie den
höheren Unsinn verbreiten, der dieser Industrie zuarbeitet. Der Zynismus dieser
Art Meinungsbildung ist bereits eine Verhöhnung der kommenden Opfer des
Klimawandels und somit menschenverachtend. Den Klimawandel bewusst
leugnen heisst den Kopf in den (zunehmend heisseren) Sand stecken und ist
entweder kindisch (was man nicht sieht, gibt es nicht) oder böswillig (das
Leugnen von Tatsachen, z.B. einer Mitschuld aller). Ein Fakt: erster Sommertag
in der letzten Aprilwoche dieses Jahres ist alarmierend!

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Sogenannte Klimaleugner - mehrheitlich nachprüfbar anerkannte Wissenschafts-Kapazitäten auf ihrem Gebiet - und nicht einfach nur mit Klimafragen Beschäftigte - haben ein - in meinen Augen - durchaus beachtliches, viel beachtetes und zitiertes Video zusammengeschnitten: https://www.youtube.com/watch?v=oYhCQv5tNsQ
Ich möchte nicht darauf eingehen, ob diese Wissenschaftler Recht oder Unrecht haben - es sei denn - jemand möchte das kommentieren, der tatsächlich in diesem Bereich forscht und auf ein entsprechendes Netzwerk verweisen kann.
Was ich gerne hätte, wäre ein adäquates Video - quasi eine ebenso schlüssige Gegendarstellung der Klimabefürworter - in welchem sich ebenfalls überprüfbar anerkannte Kapazitäten getrauten, sich ebenso zu exponieren wie diese unsäglichen "Leugner".
Ueber entsprechende Hinweise wäre ich dankbar, denn es liegt mir schon sehr am Herzen ausgewogen informiert zu sein. Danke!

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So, so: «Die Debatte ist beendet.» Nun, dann will ich nicht debattieren, erlaube mir aber, einige Anmerkungen zu Ihrem Artikel zu machen, wenn Sie erlauben, lieber Herr Blülle: «Keine Bühne mehr für Klimaleugner» ist Ihr Text betitelt. Die Leute, die Sie meinen, leugnen wohl kaum, dass es ein Klima bzw. Klimata gibt. Auch die wenigsten von ihnen bestreiten, dass sich «das Klima» wandelt. Und manche stellen ebenso wenig in Frage, dass es in jüngster Zeit weltweit wärmer geworden ist; bloss, ob und wie sehr diese Erwärmung menschengemacht ist, ist für sie strittig. – «Klimaleugner» ist also nicht Flauberts mot juste.
Ach so: «man weiss, wie’s gemeint ist»? Gewiss: Wenn jemand «Quantensprung» schreibt, weiss man, dass er so ziemlich das genaue Gegenteil dessen meint, was das Wort bezeichnet. Und wenn jemand «Technologie» schreibt, kann man in 99% der Fälle davon ausgehen, dass «Technik» gemeint ist. Und wenn einer sagt, er habe sich infisziert, weiss ich auch, wovon er Mitteilung machen will.
Schon schwieriger wird’s, wenn von «Religionsfreiheit» die Rede ist: Glaubt da einer, er dürfe glauben, was er will, oder glaubt er, er dürfe die Gebote seiner Religion ungestraft ausüben? Zum Beispiel Ehebrecher steinigen?
M.a.W.: Ist der Anspruch an einen Journalisten eines «Qualitätsmediums» zu hoch, korrekte Begriffe zu gebrauchen?
Zu den Wissenschaften: Ist, zum Beispiel, Homöopathie in Ihren Augen «wissenschaftsfreier Unsinn»? Sollte eine Debatte darüber nicht stattfinden dürfen? Müsste ihre Ausübung unterbunden werden? Sind alle, die daran «glauben» und sie praktizieren, Dummköpfe oder von irgendwelchen Industrien oder dunkeln Hintermännern «gekauft»?
Oder etwas ganz anderes: Sie wissen vermutlich, dass die Phlogistontheorie im 18. Jahrhundet die vorherrschende Lehrmeinung in der Chemie war; weil sie vieles erklärte, Oxidations- und Reduktionsprozesse verständlich machte, Gaseigenschaften verstehen half und eine Systematisierung von Stoffgruppen, die Säuren und Basen bilden, ermöglichte. Die Existenz von Phlogiston wurde über Jahrzehnte von der überwiegenden Mehrheit (97%?) der damaligen Wissenschafter «als bewiesen erachtet».
Und um mich schliesslich in Ihren Augen (und denjenigen Ihre Leserschaft) ganz unmöglich zu machen: 1975 publizierte die amerikanische Zeitschrift The Humanist ein «Statement von 186 führenden Wissenschaftlern gegen die Astrologie», (unter den Unterschriftstellern 18 Nobelpreisträger). Wozu Paul Feyerabend anmerkt: «Als ein Vertreter der BBC einige der Nobelpreisträger interviewen wollte, lehnten sie mit der Bemerkung ab, dass sie die Astrologie nie studiert hätten und mit ihren Details nicht vertraut wären. Was sie nicht hinderte, den Gegenstand öffentlich zu verfluchen.» So viel, so wenig zur Kompetenz «führender Wissenschaftler». Dass Sie sich unterstehen, Herrn Feyerabend sel. als wissenschaftsfern zu bezeichnen, nehme ich jetzt einfach mal an.
Dass Sie (und die Republik) es an der Zeit finden, «wissenschaftsfreien Unsinn konsequent zu verbannen», ist Ihnen selbstverständlich unbenommen. Andere als eigene Auffassungen zu publizieren erwartete und erwarte ich von keinem Medium – weder in den Siebzigern von der «Bresche» oder vom «Oktober» noch heute von jedem Pfarrblatt.

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Auch der Hexenhammer enstand auf der Basis von dem damals aktuellen Wissen, belegt durch hunderte von Fakten, verfasst von einem der klügsten Köpfe der damaligen Zeit, abgesegnet von einem Kölner Gericht und vom Papst.
Resultat: rund 50000 verbrannte Hexen und Hexer als Sündenböcke für die damals gut dokumentierte Mini-Eiszeit mit entsprechenden, faktisch belegten Ernteausfällen und Hungersnöten, mit genauso faktisch belegten Fällen von Besserung bei entsprechender Behandlung gwisser kritischer Frauen und Männern (Der Wetterschmäcker passt hier gut ins Bild).
Die Aehnlichkeit "wisschschaftlicher" Argumentationsketten und das Verhalten der Masse damals wie heute sind nicht zufällig, sondern liegen in der Natur des Menschen - haben doch dieselben Hirne nicht nur Hexenverfolgung sondern auch Nazis, Kommunismus, Maoisten, Sekten und andere durch schwache Bildung hervorgerufene Massenbewegungen - für uns mit dem nötigen Abstand nicht nachvollziebar und unverständlich - initiiert. Massenbewegungen - notabene - welche sich auch immer der Jugend für ihre Ziele zu bedienen wusste.
Gemeinsam ist auch - ich spreche hier nicht vom Klima, sondern von der Diskussion darüber, dass, solange man mitten drin ist, man nichts von der Absurdität der sogenannt "wissenschaftlichen" Debatte mitbekommt. Erst nach 30-40 Jahren fragt sich dann eine nächste Generation kopfschüttelnd und völlig perplex, wie es denn jemals soweit hat kommen können und Massen einfach mitlaufen statt selber denken.
Und ja, jede Massenströmung hatte ihre Kritiker, die je mehr verstummten, je mehr sich die Masse in Hysterie versteigt. Die breite Masse, die dann irgendwann mal jede Vernunft nicht mehr nur ausblendet, sondern diese auch gar nicht mehr nötig hat...

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