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Ja. Bloss - Schuld und Scham sind nicht das Gegenteil von Wut sondern zwei Seiten derselben Medaille - aber das geht ja aus dem Artikel auch hervor. Je nach Nervensystemzustand (Polyvagaltheorie) fühlen wir das eine oder andere. Wenn ich die Energie nicht mehr nach aussen richten kann um zu kämpfen oder flüchten - richte ich sie gegen mich selbst. Das ewige Schicksal der Frau…
Scham, Schuld und Autoimmunerkrankungen - in meiner Familie über Generationen vererbt von Mutter zu Tochter. Ich war ein wütendes Kind. Ich war ein noch wütenderer Teenager. Bis die Welt mich brach (allen voran meine eigene Mutter) - dann war ich „nur noch“ krank.

Mein Heilungsweg hiess Wut neu lernen - und die Geschichte der Frauen in meiner Familie aufarbeiten - von der uneheligen Urgrossmutter, deren grösste Angst noch auf dem Sterbebett die Blossstellung dieser Tatsache war - über die Grossmutter mit Kinderlähmung, die ihr Leben riskierte um ihren Wert zu beweisen und doch noch einen Sohn zu kriegen (der dann natürlich doch eine Tochter wurde) bis zur Mutter die die Scham und Schuld über das Nicht - Sohn - sein und den Fast - Tod der Mutter mit der Muttermilch aufsog. Die Geschichte der Frau ist eine Geschichte der Schuld - und die Heilung heisst Wut.

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Dazu kommen alle grossen Weltreligionen die uns Frauen systematisch bis heute in "Gottes" Namen klein halten, unterdrücken und oft auch durch ihre Würdenträger vergewaltigen! Wird das je ein Ende haben?

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Chance für ein Umdenken?!
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Sehr interessanter Aspekt, Frau S.!
Zwar kann ich nur für's Christentum sprechen, aber da haben Sie - leider! - sehr recht!
Dies zeigt sich ja schon an der Auswahl derjeniger Schriften, welche es in den Kanon geschafft haben (und welche nicht); eine Auswahl, vorgenommen durch - heute würde man sagen 'alte weisse Männer' - welche die schon damals vorherrschenden patriarchalistischen Strukturen auch im religiösen Bereich zementiert haben.
Man denke nur an das Evangelium der Maria Magdalena (von dem wir erst durch die Schriftfunde von Nag Hamadij wissen), usw.

Diese kirchliche Unterdrückung der Frauen wurde meines Erachtens in der Evangelisch Reformierten Landeskirchen aktiv angegangen, nicht jedoch in der Katholischen Kirche, sowie den traditionell gesinnten Freikirchen Evangelikaler Ausrichtung.

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Carlos Hanimann
Reporter Republik
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Vielen Dank, Frau W., für das Teilen Ihrer Erfahrungen und Überlegungen.

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Danke fürs Teilen Ihrer persönlichen Geschichte und den erfahrenen Weg zur Heilung!

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, bio blumen&gemüse
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· editiert

Der eine weibliche Teil unserer Familie funktioniert•e ziemlich genau so, wie Sie das so prägnant beschreiben, D.W., sogar die unehelich gebärende Urururahnin, deren Namen wir tragen; so klar zusammenfassen hätte ich das bisher aber nie können.
Der männliche Teil zum Ausgleich Jähzornig, dauereruptiv — oder aber, in der Matrilinie, irgendwann danach komplett verstummt.
Danke für Ihre Erkenntnis und Offenheit und den absolut passgenauen Schlussatz:
„Die Geschichte der Frau ist eine Geschichte der Schuld“ (needless to say: in kürzerer Zeit angefangen bzw. aufgefrischt in der Beschreibung und Zuschreibung der Adamsrippe Eva) — und genau: die Heilung heisst Wut.
(Und zwar bevor sie zu sog. Wutbürgertum, das aber vor allem Hassbürgertum und Schuldzuschreibungsbürgertum ist, wird.)

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Danke für diesen Kommentar! Und ja genau, weil hier ja etwas die Diskussion um „Opferhaltungen“ im Frauenbild entbrannt ist - man darf nicht vergessen, das das Ganze auf der männlichen Seite auch Konsequenzen hat - da ist niemand „das Opfer“. Ein Ungleichgewicht ist da -das uns alle gleichermassen betrifft, bloss in anderen Bereichen!
Danke für diese Ergänzung😁🙏

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Dass Frauen ganz allgemein mehr Grund zur Wut haben sollen als Männer... also wenn das nicht sexistisch ist.

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Im Kontext der patriarchalen Strukturen gesehen ist das überhaupt nicht sexistisch. Alle Menschen die Formen von Unterdrückung erleben, haben mehr Grund zur Wut, als die Menschen, von denen sie unterdrückt werden.

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"Alle Menschen, die ... Unterdrückung erleben..." Das sind bei Ihnen die Frauen. Und die Männer sind bei Ihnen "die Menschen, von denen sie unterdrückt werden." Und das alles wegen der "patriarchalen Strukturen". Solch ein Feindbild kann nur unglücklich machen. Denn wer "die Männer" als Feinde sieht, kann nichts anderes tun, als sie zu bekämpfen. Sackgasse. Totalschaden.

Meine Frau und ich haben unseren Kindern beigebracht, dass es im Leben immer darum geht, möglichst viele Möglichkeiten zu haben. Nur so könnten sie frei sein. Wir strengten uns an, ihnen eine sehr gute Bildung und Ausbildung zu geben. Jetzt ist unsere Tochter Mutter, glücklich und macht Karriere. Ihr Mann käme nie auf die Idee, sie zu unterdrücken. Und er ist kein Gango.

An die Adresse der Leute, die Wut so gut finden und meinen, dass sie sogar schön mache. Ja, natürlich, wenn die italienischen Schauspielgöttinen so wunderschön sexy wütend waren... wunderbar. Was für ein Unsinn. Wut ist nicht das Gegenteil von Scham, sondern das Ergebnis von gefühlter Ohnmacht, weil man keine Möglichkeiten mehr sieht. Sie ist die zweite Phase der Trauer. Wenn die Wut verraucht ist und man nicht mehr wie Rumpelstilzchen herumtobt, folgen Depression und Anpassung. Das sollte nicht kitschig verklärt werden.

Aber: Wut ist auch eine Energiequelle, die letzte Chance, etwas aus seiner Situation zu machen, Auswege zu finden und neu anzufangen. Davon lese ich im Artikel nix, dafür Freude am Rumpestilzchensein.

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Hä?? Wie die meisten Kommentare zum Artikel einfach völlig absurd sind?! Ich stutze. Habt ihr alle verstanden, worum es in dem Text geht? Spielt es eine Rolle, ob der Text literarisch besonders gut geschrieben ist? (Ohne hier implizieren zu wollen, dass er das nicht sei.) Spielt es eine Rolle, was genau der Unterschied zwischen Wut und Zorn ist? Scheissegaler war mir persönlich selten was. Dieser Text ist doch nicht nur einerseits Appell sondern andererseits doch auch eine ganz persönliche, intime Schilderung von Diskriminierung, von Emotionen, von Gewalt? Und mit Persönlichkeit überzeuge die Autorin nicht? Hast du noch Anstand?! Das ist doch dieselbe Masche wie im Text beschrieben? Gibt’s jetzt eine Policy, wie man sich nach sowas zu verhalten hat? Wie krank wäre das denn. Haben wir da irgendwelche geschulten Psychologen oder Psychiatrinnen, die vielleicht mal erklären können, dass Opfer nicht die Verantwortung tragen, kulturellen und gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben? Lasst sie doch mal traumatisiert sein. Macht ihr doch bitte keine Vorschläge, was jetzt zu tun, zu denken, gar zu fühlen sei? Jetzt ist nicht der Moment, in welchem sie brillieren muss. Jetzt ist der Moment, wo sie eben gar nichts muss. Und können wir es nicht dabei belassen? Sie beschreibt vulnerabelst, wie sie nach Monaten immer noch nicht normal im Alltag funktioniert? Und gewisse Damen in den Kommentaren sind beruflich erfolgreicher als Frauen, die sich wie kleine Mädchen aufführen? Geht‘s noch? (Kein Badran-Zitat.) Ich bitte euch. Habt ihr den Text gelesen? Habt ihr ihn verstanden? Habt ihr das Beschriebene am eigenen Leid nachempfinden können? Wenn nicht, ist das ja völlig in Ordnung. Grund zur Freude sogar. Aber gesteht es euch doch vielleicht ein? Ich finde nicht, dass Frauen und andere Menschen die von Gewalt betroffen sind, nicht empowert werden sollten. Nicht dabei unterstützt werden sollten, sich zu wehren. Wütend zu sein. Werft mir bloss keinen Opferkult vor. Aber ich finde es ehrlich gesagt erschütternd, dass hier alle im Erklärmodus sind. Und geschmacklos. Die Autorin hat euch keine Fragen gestellt, sie hat euch nicht um Rat oder Hilfe gebeten. Ich finde, sie hat uns ein Angebot gemacht: Das von ihr Beschriebene anzunehmen. Es uns vielleicht nahegehen zu lassen. Es vielleicht eine aufklärende Wirkung auf uns haben zu lassen — insbesondere, wenn wir nicht alles von ihr Geschriebene nachvollziehen können.
Und dann haben „Schweizerinnen“ noch pathologische Bedürfnisse… also bitte. Ich finde Diskurse darüber, wie man sich wehrt und zu wehren habe wichtig und sogar spannend. M.M.n. ist gewisse Sensibilität angebracht (meist aber scheins zu viel erhofft). Aber Antwort geben kann man ja auf solche Trampel. Und meine Antwort ist: Ja. Ich zum Beispiel habe viele pathologische Bedürfnisse. Vor allem, nachdem ich vergewaltigt werde. Dann habe ich wirklich viele pathologische Bedürfnisse. Das sollte niemanden überraschen.
Hier so komisch zu kommentieren kommt mir persönlich pathologischer vor. Da unnatürlicher. Verstehe ich überhaupt nicht. Wozu denn? Welches merkwürdige Bedürfnis wird da gestillt? Das würde mich interessieren. Ich freue mich auch über Antworten.
Also Peace an alle Erfolgreichen da in den Drukos. Mega geil, dass ihr so erfolgreich seid. (Masturbiert ihr eigentlich manchmal vor dem Spiegel? (Ich kenne auch Frauen, die das gemacht haben, z.T. konnten sie das aber dann nicht mehr, nachdem sie vergewaltigt wurden, weil sie sich nicht mehr gut in ihren Körper gefühlt haben. (Nicht kämpferisch genug, was? Was für pussies auch.)) Und ihr kennt sogar den Unterschied zwischen Zorn und Wut! Wow, und — habt ihr viel erlebt! — ihr kennt sogar Frauen, die abgetrieben haben. Wie es denen dabei ergangen ist, ist sicherlich sehr repräsentativ.
Ich danke der Autorin und grüsse Sie solidarisch.

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danke dir. und der autorin.

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Leserin
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Ich will abtreiben und stolz darauf sein

Was sagt ihr dazu?

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Ich sage dazu: Ich will das tun können, was ich für richtig erachte. Dass ich tue, was ich für richtig halte, darauf möchte ich stolz sein können.

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Ich möchte Ihnen ja nicht unterstellen, dass Sie auf das, was Sie tun, nicht stolz sein dürfen. Ich möchte Sie in diesem Zusammenhang aber auf einen Satz von Alexander Mitscherlich (auch Blaise Pascal) mit dem ich mich vor mehr als vierzig Jahren in einem Aufsatz auseinandersetzen musste, aufmerksam machen. Der Satz lautet: Niemals tut man so vollständig und so gut das Böse, als wenn man es mit guten Gewissen tut.

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Ich kenne nur Frauen deren Abtreibung eine harte, lebensverändernde und niemals leichtfertige Entscheidung war. Ein Ja zu sich selbst. Darauf darf jede Frau stolz sein.

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Leserin
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Aber ein Ja zu sich selbst, verzeihen Sie, ist doch etwas völlig Normales für eine gesunde Frau. Es ist ihr ureigenes Interesse. Dass es für viele Frauen auch eine Leistung ist, streite ich nicht ab. Ich weiss eigentlich was Sie meinen, und dennoch betrifft es mich nicht. Ich beginne erst stolz zu sein, wenn überhaupt, denn Stolz ist für mich kein erstrebenswertes Gefühl, aber es geschieht dennoch gelegentlich: dass ich stolz bin, etwas für jemanden, einen Mitmenschen, eine Gemeinschaft, somit nur in zweiter Instanz für mich selbst, geleistet zu haben, über meine eigenen Interessen hinaus gehandelt zu haben.

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Stolz auf die Selbstermächtigung, nicht auf die Abtreibung.

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Frauen sind nicht Opfer, wie im Bericht aufgezeigt. Vielmehr dürfen sie sich selbst sein. Wer Theater spielt und sich überlegt, wann welche Gefühlsregung angezeigt und oportun ist, hat von Beginn weg verloren. Die Autorin überzeugt von der Persönlichkeit her nicht, das kann frau besser.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Chefredaktorin
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Ich glaube nicht, dass uns die Opferdiskussion weiterbringt, weder hier noch irgendwann. Die Autorin schildert in einer für mich sehr authentischen Art, wie ihr jemand Gewalt angetan hat und wie sie versucht, ihre Gefühle und Gedanken dazu zu analysieren und kanalisieren. Ihr hier vorzuwerfen, sie spiele Theater, finde ich schäbig. Zudem: Es gibt wohl kaum eine Frau, die nicht schon erlebt hat, wie sie aufgrund ihrer gezeigten Emotionen gewertet, abgewertet, schubladisiert wurde. Dies zu reflektieren, ergibt nicht nur Sinn, sondern ist eine Notwendigkeit.

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eine persönliche Verletzung kann und darf sie aufzeigen. Wenn Sie ann aber statistisch aufzeigt, dass Frauen generell Opfer sind und nicht sich selbst sein können, verliert der Artikel den Rest seiner Überzeugungskraft.

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Ich zitiere als Beispiel nur die beiden Sätze:

Wir haben uns an männliche Wut gewöhnt. Frauen werden für ihre Wut bestraft.

Sind das für Sie keine Verallgemeinerungen?

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Ja, schäbig!

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Spannend wie Artikeln verschieden gelesen werden können. Ich sehe keinen Abschnitt im Artikel, dass Frauen als Opfer bezeichnet, sondern Umstände die dazuführen können.
Und ich las den Artikel als ein sehr persönlichen Text von Frau Dreussi. Man(n) kann es gar nicht besser verschriftlichen. Besten Dank Frau Dreussi für diesen spannenden Artikel und die Zuversicht von Ihnen die bei mir ankommt.

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, bio blumen&gemüse
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Smile!!

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Even Meier
(ex | they)
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Text gelesen? Verstanden? Spiegelneuronen spiegeln lassen?

Anonymplaining zu so früher Stunde. OMG.

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Den Text habe ich gelesen und begriffen, Ihren unreflektierten Kommentar hingegen mitnichten. Montag Morgen ist halt ein schwieriges Terrain....

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Neugierig
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Heute lese ich die Republik gerne. Ein eindrücklicher Text mit ästhetischer Bebilderung.

Ich denke es ist Vorsicht geboten. Wie die Liebe macht auch die Wut blind, und die Linie zum Hass ist dünn. Davon abgesehen: Wenn ich in die Welt schaue und sehe wie wir, die Gesellschaft, Frauen immen noch behandeln… Es gibt tausend Gründe, wütend zu sein. Es ist definitiv angemessen, wütend zu sein. Für Frauen sowieso. Alle Menschen, die sich eine egalitäre Gesellschaft ohne Diskriminierung wünschen, dürfen (sollten?) wütend sein. Laut und wütend, so lange wie nötig.

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Wenn wir in unserer Gesellschaft einen gesunden Ausdruck lernen und einen gesunden Umgang damit hätten, wäre Wut nie blind.
Es ist schlicht und einfach eine körperliche Reaktion auf einen Stressor - und über diese Reaktion wird innere Spannung abgebaut und ein Gleichgewicht (in diesem Fall Kraft und Selbstvertrauen) wieder hergestellt.
So einfach, so intelligent ist der Körper. Aber einfach zulassen, fühlen und halten der eigenen Kraft - das lernen wir halt nirgendwo… Wut kann dann überfordernd sein, Angst machen und wir können die Kontrolle verlieren.
Ich sehe das bei meiner Nichte (1.5j) Wenn sie wütend oder frustriert ist, wird sie entweder getröstet oder abgelenkt. Anstatt ihr zu helfen die Wut zu halten, gesund auszudrücken und das Nervensystem selber zu regulieren, lernt sie 2 Dinge:

  1. ich darf nicht wütend sein. Es wird nicht gemocht, wenn ich wütend bin. Ich werde nicht gemocht wenn ich wütend bin.

  2. wenn es mir schlecht geht, kann ich mich nicht selbst beruhigen sondern brauche Hilfe / Ablenkung.

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Sehr gute Beschreibung zur Entwicklung des Wutverbots, insbesondere beim weiblichen Geschlecht und zum Mangel an kompetenter elterlicher Unterstützung des Kindes zum Entwickeln einer breiten Emotionspalette und zum Lernen von emotionaler Selbststeuerun... mit bei allen Geschlechtern verheerenden Folgen! Auch die Eltern haben es selber nicht erlernen und erfahren können..... ein viel zu wenig beachtetes Defizit in unserer Gesellschaft.

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Stämpfele wie Rumpelstilzchen zum Frustabbau bringt gar nichts. Danach steht man noch als unbeherrschter Schwachkopf da. Warten, bis die Wut verraucht ist und dann ruhig und sorgfältig an die Reaktion gehen, das ist der Weg.

Es geht nicht um die "Entwicklung einer Emotionspalette", sondern darum, dass man lernt, dass die einzige Waffe der Machtlosen die Vernunft ist.

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Und darum wissen, dass es egalitäre Gesellschaften schon gegeben hat, dass sie erstrebenswert wären und die Welt eine ganz andere sein könnte.

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Brigitte Graf
Ärztin&DJ
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Wow, was für ein starker Text! Hab das Empowerment beim Lesen richtig genossen!

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Chefredaktorin
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Danke, Frau Graf!

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Leserin
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Danke Anna Dreussi für diesen starken Text! Love it!

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Chefredaktorin
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Vielen Dank, Frau C.!

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Danke für den sehr persönlichen Artikel, der mich schaudert und gleichzeitig Balsam auf die Seele ist. Danke für die Wut und den (daraus?) entstehenden Mut, dies zu schreiben.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Chefredaktorin
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Danke Ihnen für diese Rückmeldung!

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Danke für diese wunderbaren Worte, die etwas beschreiben, wofür wir alle leider kaum Worte finden..

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Danke für den Artikel, der gerade nach einem Erlebnis auf dem Bundesplatz in Bern mir in die Hände fiel. Er schildert genau und treffend, was ich durch die Wut-Rede von der Ärztin Valérie d‘Acremont (la marche bleue) erleben konnte: die Kraft und die Wirkung dieser Wut.
Ich schuf danach ein Objekt, wo die Wut ihren Platz bekam. Rot, orange, heiss und in Flammen.
Ja, eine heilende Wirkung hatte ihre Wut. Diese dürfen, müssen wir zum zulassen und zum Ausdruck bringen , was - begründet in der Emanzipationsgeschichte der Frau - noch nicht selbstverständlich ist…doch der Artikel von Daniela Wullschläger ist ein wohltuender Beitrag dazu.

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Fausta Borsani
Geschäftsführerin
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Die Heilung ist Wut. Wie klar. Danke.

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Schweizerinnen haben dieses pathologische Bedürfnis nett und still zu sein. Selbst, wenn sie Entscheidungsträgerinnen auf nationaler Ebene sind, sitzen sie mit gefalteten Händen adrett da wie kleine Mädchen in der Sonntagsschule und werden dementsprechend nicht ernst genommen. Ich wurde da zum Glück in einem anderen Kulturkreis sozialisiert und tatsächlich bin ich deshalb auch beruflich erfolgreicher. Dieses um jeden Preis gemocht werden wollen ist extrem unreif und zeigt, wieso es mit der Gleichstellung in diesem Land hapert. Wieso es Russinnen waren, die studieren wollten, Französinnen und Italienerinnen, welche gewerkschaftliche Rechte erstritten. Während die Schweizerin sich in der Rentenfrage alle Trümpfe aus der Hand reissen lässt, weil sie sich nur um ihr Äusseres und ihr Image kümmert, bei Sachfragen - vor allem bei den bürgerlichen Politikerinnen - den Männern brav nachplappert.

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Ich verstehe irgendwie den Zusammenhang von Ihrem Kommentar (aus ihrem persönlichem Leben) und den Artikel nicht. Es war ja die persönliche Geschichte von der Autorin. Und ein Kontext zu dieses spetzifische Gefühl im Titel.
Oder vielleicht können Sie es mir erklären. Ich würde mich freuen:)

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Vorallem scheinen Sie in sehr merkwürdigen Denkmustern zu denken, wenn Sie meinen, dass Sie beruflich erfolgreich sind, weil sie in einem anderen Kulturkreis sozialisiert wurden.

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Habe ich Sie richtig verstanden: Sie legen einer Frau, die von einer Vergewaltigung erzählt, die Bonobos ans Herz, weil diese Spannungen mit Sexualität abbauen? Wie ist das gemeint?

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(durch User zurückgezogen)
Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, bio blumen&gemüse
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· editiert

Wut als eine, und nicht unwichtige Gefühls- und ReAktions- und Ausdrucksmöglichkeit. Die wir Frauen und andere immer wieder Abgewertete, Angegriffene fürs innere und äussere Überleben mindestens genau so sehr brauchen, wie … ja, wie wer wohl. Wie diejenigen, denen die Wut bis heute fraglos einfach zusteht. — So lese ich Anna Dreussi, die Autorin.

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(durch User zurückgezogen)
Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, bio blumen&gemüse
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„ Weibliche Handlungs­macht soll von Männern nicht als Bedrohung gesehen werden, sondern als etwas Gutes. “
Mit bald sixty-four wäre ich schon recht happy, wenn weibliche Handlungsmacht und ganz spezifisch Wut von den Frauen nicht als Bedrohung gelesen würde, sondern etwas Befreiendes, Kraftvolles. Statt Abwenden (bei Frauen oft ziemlich definitiv) Freude darüber. Das wär mal was!! — Danke für den Artikel.

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Interessant, Ihre Bemerkung. Gerade kürzlich wurde ich von Ihnen persönlich in der Kommentarspalte abgewertet bezüglich meiner Wut.

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, bio blumen&gemüse
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Kürzlich war vor Wochen — und Ihre Reaktion die perfekte Illustration von was ich oben schrieb. Nochmals: alles Gute.

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(durch User zurückgezogen)

Mich macht wütend, dass wenn Dinge wie diese zur Sprache kommen, es keine Männer gibt (zb hier in den Kommentaren) die wütend sind darüber, dass es uns Frauen (also auch ihren Müttern, Schwestern, Frauen, Freundinnen, Töchtern) so geht oder sich für ihre Geschlechtsgenossen schämen. Entweder sie reden es klein oder zeigen bestenfalls Betroffenheit. Aber es gibt nie eine Reaktion der Wut oder Scham. Oder die Reflexion, zu diesem System der Ungerechtigkeit (das Frauen wütend macht) entweder aktiv bei zu tragen oder passiv, indem sie nicht aktiv dagegen werden. Ich kann es nicht besser ausdrücken, aber ich wünschte mir da irgendwie mehr.

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Neugierig, Digital.
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Siehe meine Antwort, siehe Antwort von M. A.. Ist das ein Anfang?
Ich wünsche mir auch mehr Mitstreiter.

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Ist es nicht allgemein immer so bei Ungerechtigkeiten? Das Ignorieren und allenfalls peinliche berührte Wegschauen der grossen Masse ermöglicht doch all das Leid. Wenn man(n) es nicht selbst erlebt, ist es vermutlich schwer nachvollziehbar.
Ich erlebe das auch innerhalb unser Familie. Wir respektieren und lieben uns, aber wenn wir Frauen versuchen, den Männern diese subtilen Ungerechtigkeiten aufzuzeigen, wird es schwierig. Einerseits weil sie von sich auf alle anderen schliessen ("ich und meine Umgebung handeln nicht so") und andererseits weil es eben so subtil ist. Selbstreflexion ist Arbeit und schmerzhaft, das vermeidet man(n), (aber auch frau) nach Möglichkeit.

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als Teilnehmende
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Nein Wut ist menschlich und gesund. Ob Mann oder Frau oder....
Wie die Wut ausgelebt wird ist entscheidend. Unkontrollierte Wut kann verherend sein, ebenso Angestaute.
Leider in unserer Kultur noch oft verpönt, wenn es laut und deftig wird. Wir haben Nachbarländer die mit dieser Wut schon lange anders umgehen als in der CH

Schönen Tag.

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Ich finde wütende Frauen schön!

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Sagt eine sehr wütende Frau: ‚Was erlaubst du dir eigentlich, mich derart herablassend zu behandeln!‘
Sagt eine andere Frau neben ihr: ‚Bitte bleib für einen Augenblick genau so - weisst du, ich finde dich so schön, wenn du wütend bist - ich möchte dich unbedingt noch schnell fotografieren, solange du so schön wütend bist.‘

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Neugierig, Digital.
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Danke für diesen persönlichen Text und Einordnung der Erlebnisse. Er wird bleiben.


Ich bin wütend auf ein Rollenbild, dass im grossen Masse Frauen, im kleinen Masse Männer und alle, die aus der 'sei (model)hübsch, ruhig, angemessen, souverän,..' Schablone herausfallen, zerdrückt, einstampft, mit unnötigen Sorgen belegt und die Energie raubt.

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Der Text hallt bei mir immer noch nach. Anna Dreussi ist eine starke Frau, Hut ab!
Vor ein paar Jahren habe ich mich (endlich) bewusst entschlossen, wütend zu werden. Nachdem ich die Machokultur an meinem Arbeitsplatz in einem linken Umfeld nicht mehr wollte und kündigte, wollte man(n) nichts mehr wissen über meine Gründe. ("Das ist ja jetzt egal, du gehst und brauchst später eine Referenz von uns"). Die Arbeitskolleg:innen: heimliches, anerkennendes Schulterklopfen und Schweigen. Die Wut war mir dann wichtiger als die Referenz und auch der Kontakt zu den Kolleg:innen ist inzwischen ganz erlöscht.
Nun werde ich hier in den Kommentarspalten manchmal wütend. Das Resultat bisher: persönliche Abwertung und Vorwürfe wie (unten nachzulesen) "Beleidigtleberwurst-Grundanimosität" und andere wenig schmeichelhafte Bezeichnungen ("Sturheit, Hass", die inzwischen gelöscht wurden). Hier wurde ein Dialog im Nachhinein noch so verfälscht, dass meine Aussagen verzerrt werden. Und am Ende, stehe ich damit meistens ziemlich alleine da.
Im Privaten geht es mir zwar gut, da ich jetzt von Wenigen, aber den für mich "richtigen", wohltuenden Leuten umgeben bin. Nun frage ich mich aber: lohnt es sich wirklich, mich auch für Andere einzusetzen und der Wut Ausdruck zu verleihen oder ist der Preis dafür dann doch zu hoch? Ich weiss es noch nicht.

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Danke für den Anstoss, dieser Text wird mich beschäftigen.

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wow! wahnsinnig toller und berührender text. unglaublich präzise und gut!

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Fabienne Haldimann
Sozialarbeiterin
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· editiert

Danke für diesen Report. Ich habe geweint beim Lesen. Ich selber wäre dankbar gewesen, hätte mir damals, nach meinem persönlichen Sommer, jemand die Wut gezeigt und mir beigebracht, warum es wichtig ist, wütend zu sein. Wut hilft. Wut reinigt. Wut heilt.

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Anna! 🖤

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Was für ein starker Einstieg! So schnell, so tief bin ich schon lange nicht mehr in einen Artikel eingetaucht. Sehr gut kann ich mich mit den Gefühlen, Scham bis Wut - Wut bis Scham identifizieren. Wunderbar, klar geschrieben. Gerne wäre ich noch einige Zeilen länger darin getaucht.

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Juristin
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Ein wirklich, wirklich wunderbarer Text. Ich versuche mich immer mehr im nicht-Überdecken meiner Wut. Manchmal klappt's.

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Danke für das Ansprechen der Haare um die Nippel, ich liebe es, dass darüber gesprochen wird.

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Wow, dieser Artikel. Zuerst war ich nur traurig, aber das ist nicht das richtige Gefühl. Ich hab noch nicht richtig hingehört. Jetzt weiss ich, dass ich wütend bin. Und zwar so richtig.

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· editiert

Zum Unterschied von Wut und Zorn schreibt Wikipedia:

Im Vergleich zur Wut entzündet sich der Zorn vornehmlich an falsch oder ungerecht empfundenen Verhaltensweisen oder Verhältnissen und hat zum Ziel, diese zu verändern oder gemäß der eigenen Ansichten oder Bedürfnisse zu manipulieren. Wut kann auch ziellos auftreten und unkontrolliert nach allen Seiten explodieren.

Kürzlich veröffentlichte Şeyda Kurt, Autorin des Buches "Radikale Zärtlichkeit", ihr neustes Werk: "Hass. Von der Macht eines widerständigen Gefühls". Darin sucht sie nach Wegen, wie aus dem Nicht-Hassen-Dürfen von Unterdrückten, Beherrschten – u.a. Frauen – dem zermürbendem Hass oder Selbsthass ein "strategischer Hass" werden kann. Nämlich durch Gemeinschaft.

Im Interview mit der Woz sagt sie:

Hass fixiert ein Gegenüber, das gehasst wird, einen Feind. Für mich ist das auch ein Unterschied zur Wut: Die Wut kann ohne Adressat bleiben und explodiert. Der Hass fixiert und ist zäh, nagend, lang andauernd. Das Fühlen und Denken in Freund-Feind-Lagern widerspricht dabei dem liberalen Verständnis von Demokratie und Austausch.
Können Sie das anhand eines Beispiels erklären?
Wir sind hier wieder beim Modus des Nicht-hassen-Dürfens. Nehmen wir die Opfer von rassistischer Gewalt. In der Mehrheitsgesellschaft stösst es auf Unverständnis und Unbehagen, wenn solche Menschen wütend sind oder gar hassen. Die Opfer werden nur dann als Opfer anerkannt, wenn sie beweisen, dass sie selbst nicht hassend, nicht aggressiv sind.

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Wie sich Wut und Zorn unterscheiden weiss ich nicht - vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Trotzdem hier ein Zitat: "Die Vernunft kann sich dem Bösen mit umso grösserer Wucht entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht." Papst Gregor der Grosse 7.Jh.

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Papst Gregor der Grosse war kein so guter Philosoph. "Der Grosse" wurde er, weil er den Weg fand, eine Kirche notwendig zu machen, obwohl doch Jesus am Kreuz gestorben war, um die Menschen zu retten, und diese folglich nur noch Jesus und keine Kirche brauchten - wie es in den ersten Jahrhunderten auch geschah.

Zorn ist ja schon heikel. Aber die hier verklärte Wut ist miserabel. Sie kann ziellos auftreten - eben "einfach gegen das Patriarchat" - und blind explodieren. Sie dann noch den Frauen als für sie gut zu verkaufen, schadet ihnen. Wer glaubt, dass aus Wut geborene Handlungen etwas bringen, der soll sich einmal einen Stierkampf anschauen. Da provoziert der männlich-kühle und elegante Torero die weibliche Stierin (:-))), bis diese blindwütig ins Schwert rennt.

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Gegen das Patriarchat ist dann aber immerhin ein Ziel und so falsch nicht auch zum Frommen und Nutzen der Patriarchen...

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