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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Es geht nie um die Sache, sondern nur um das Als-ob. Also um das Foto, die Presse­konferenz, die Schlagzeile, die Behauptung.

Trump verschafft seinen Leuten die Gewissheit, in einem schlackenlosen, ewigen Reich des Sieges zu leben.

Trump verkauft das Gefühl, auf der sicheren Seite der Gewinnerinnen zu stehen – mal materiell, mal moralisch, weil man betrogen wurde.

Trump ging es eben nicht nur um das Als-ob, sondern um (s)eine Als-ob-Sache, die er mit allen Mitteln – also auch illegitimen, illegalen, ja gewalttätigen – real zu machen versuchte.

Mit aller Macht.

Ich bin deshalb auch nicht sicher, ob dieser Politikertyp so neu ist. Denn auch bei Hitler – der von vielen ebenfalls als Witzfigur gesehen worden ist, der merkwürdige Kostüme und Symbole verwendete – fungierte ein synkretistisches Gemengelage aus Revanchismus, Mythologemen, Ideologemen und Verschwörungstheorien als self-fulfilling prophecy – aus dem Als-ob wurde gewaltsam gegen die Wirklichkeit Realität. Und wenn dafür die ganze Welt untergehen müsste.

Das ressentimentgeladene Als-ob ist die Revanche an der Realität. Niederlagen gab es auch bei ihm nur aus Verrat, Betrug oder Schwäche der Untergebenen.

Und bis zur totalen Niederlage oder dem bitteren Ende glaubten viele noch an die Ankunft des „tausendjährigen Reichs“ nach dem „Endsieg“.

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Sie haben leider recht, die grosse Mehrheit liegt falsch. Trump ist Hitler weit näher als uns allen lieb sein kann. Wer Filmdokumente von Hitler anschaut, sieht nicht einen erfolgreichen Politiker reden, sondern einen fanatischen Eiferer, der lauter Lügen verbreitet. Schon damals leicht zu widerlegen, ohne jeden Beweis, nur auf der Behauptung Hitlers basierend. Die Aussagen von Hitler waren in erster Linie die Bestätigung für den einfachen Mann: Du hast nichts falsch gemacht, es waren Andere (die Juden, die Kommunisten) die deine Probleme verursacht haben. Das war der Schlüssel zur Machtübernahme, neben dem Opportunismus der Wirtschaftselite, welche die Sozialisten mehr fürchteten als die Faschisten. Wer die Reden Hitlers anschaut, und es schafft den Kontext auszublenden, sieht einen Clown, einen Schlechten.
Die Parallelen zu Trump sind unübersehbar. Bereits sein Wahlkampf bestand aus offensichtlichsten Lügen, man denke bloss an seine Behauptung, Mexiko werde die Grenzmauer bezahlen. Seine Kernaussagen an die einfachen Bürger waren: Ihr habt nichts falsch gemacht, die Regierung, Obama, Hillary Clinton, die Linken, die Mexikaner, die Schwarzen, die Chinesen waren es, welche eure Jobs gestohlen haben und euch ins Elend stürzen. Damit gewann er die Wahl. Die Wallstreet Elite stand hinter ihm, weil sie nichts mehr fürchtete, als mehr Steuern bezahlen zu müssen, mehr Umweltauflagen, mehr Löhne, weniger Outsourcing, etc. Da diese Leute sowieso davon überzeugt sind, ein Staat verdumme in jedem Fall ihr hart erarbeitetes Geld, und sei für das Wirtschaften irrelevant, war Trumps offensichtliche Inkompetenz für sie kein Problem.
Erst jetzt, vier Jahre später, nehmen einige der wichtigen Wirtschaftsführer wahr, wie nah an den Rand Trumps Inkompetenz-Rallye die USA geführt haben.
Wir müssen froh sein, dass sich Trump nicht im Entferntesten vorstellen kann, dass es ausserhalb der USA auch nur die geringste Aussicht auf ein lebenswertes Leben geben könnte, und dass es irgendwo auf der Welt etwas gäbe, was besser wäre als das Pendant in den Staaten. Nur durch diese Eingeschränktheit ist es uns erspart geblieben, dass Trump die Welt mit Krieg und Terror überzogen hat.
Wer die Reden (und vor allem die Tweets) des Donald Trump in den letzten Wochen anschaut, sieht auch keine Äusserungen eines erfolgreichen Politikers. Man sieht vor allem einen Mann, der die Realität völlig verdrängt hat, der offensichtlichste Lügen verbreitet, einen Clown, einen Schlechten.
Aber er geniesst nach wie vor die volle Unterstützung von mehr als der Hälfte der republikanischen Basis. Das macht es den Karrieristen in der Partei schwer ihn einfach fallen zu lassen. Zu gross war die Versuchung, sich dieses Wählerpotenzial unter den Nagel zu reissen.
Offenbar sind die einfachen Leute in den USA, welche sich von so einem Gebaren beeindrucken lassen, heute in einer Minderheit, während sie im Deutschland der 30er Jahre eine deutliche Mehrheit bildeten.
Ich sehe das als den Erfolg der Bildungspolitik der 60er und 70er Jahre, in 20 Jahren werden sie vielleicht wieder eine Mehrheit stellen. Hoffen wir, dass die gebildete Wirtschaftselite bis dahin zur Erkenntnis gelangt ist, dass Steuern kein Raub und der (gut geführte) Staat für das Wirtschaften essenziell ist.

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Genau. Wenn Menschen offensichtliche Inkompetenz und sogar offensichtliche Erfolglosigkeit hinnehmen und weiter "glauben", ist ein starkes mentales Motiv am Werk. Auch bei Trump selber. Dass er es selber weiter anführt, lässt zusätzlich auf eine Störung schliessen, denn er schädigt sich damit weit mehr, als er profitiert, die Spendenmillionen sind mit Sicherheit nicht ausschlaggebend. Auch wenn er selber sich einmal mehr mit dem Selbstbild des "erfolgreichen Geschäftsmannes" füttert. All diese Menschen, vorab Männer aus tieferen Bildiungsschichten, wurden statt mental in eine neue zukunftsträchtige Rolle, die letzten 30 Jahre wieder in ein "Retrobild" sozialisiert, das in der USA mit "Colt- und Wildwest-Mythen" eh schon stark war/ist. Während in den urbanen Gegenden auch rückwärtsgerichtete, aber in der progressiven "Wirtschaftsglobal-Coverstory" Mythen vom Staat als obsolet verkündet. und der rücksichtslose Erfolg des Einzelnen als oberstes "natürliches" Ziel wurde. Die Evolution wurde bemüht, die Darwin zum "Sozialdarwininismus" umdefinierten. Das heisst, "das Recht des Stärkeren", das mit den demokratischen Prinzipien als grosse Errungenschaft in Schach gehalten wurde, wurde aufgeweicht, plötzlich als "zu weich", "unnatürlich" gemacht. Solche Backlashes wird es wohl immer geben, ev waren die 1970er zu "linkspolitisch" dominiert, bzw. zu wenig "Heimat" für ganz normale Leute. Zuwenig Halt, zu schnelle Wandel. Da sind Gegenbewegungen programmiert. Die Neocons und mit ihnen das wirtschaftlich neoliberale Regime wurden zum neuen Trend, die das alles bremsen konnten. GEschlechterbilder wurden wieder in klare "Männer" und "Frauen" geordnet, die "natürliche Aufgaben" und "Eigenschaften" zu haben hatten, Erweiterungen der Rollen nur in engem Rahmen gutgeheissen, gerade soviel, dass man nicht als "Ewiggestrige" dastand.
Solange es nach "Globalisierung", "Freiheit" und "Offenheit" aussah, sprangen viele "Progressiv-Gemässigte" auch auf. Weil dies "The Winner takes it all" aber auf die Länge gesellschaftszersetzend ist, wurden sie nach und nach durch demagogische Populisten in etlichen westlichen Ländern "ersetzt". Zum Glück, wie Sie schreiben, sind die Leute gebildeter und deshalb nicht mehr so leicht rein emotional aufzuhetzen. Sie haben genug "Tools", um Konsequenzen abzuschätzen zu können. Die Dümmsten (oder die "Gestörtesten") unter den Populisten, so wie Trump, haben das nicht. Es geht denen auch gar nicht darum.
Genauso wie dem gestrigen "Mob" geht es in erste Linie ums Verhindern der Kränkung des Selbstbildes. Das Selbstbild wird deshalb ständig als "Sieger" umgedeutet, egal was kommt und wie absurd. All diese im Leben meist nicht sehr erfolgreichen Männer haben sich nicht selber ausgesucht, in diesen Jahren sozialisiert und geprägt worden zu sein und deshalb soll man nicht in Verachtung auf sie blicken, sondern einfach alles daran setzen, dass es ab sofort menschlicher und mit mehr Mitgefühl zugeht. Und der Staat wieder seine sorgende Rolle einnehmen kann. Dafür ist Biden nicht der Schlechteste.

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Urs Fankhauser
Citoyen
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Ein sehr stimmiger Beitrag von Kapitän Seibt! Ich habe das gerne gelesen. Aber irgendwie fehlt mir da doch eine Ebene. Natürlich finden sich in einem so grossen Land jederzeit zehntausend Irregeleitete, Spinner, Extremisten etc., die einem Scharlatan wie Trump jeden Dienst erweisen. Und sei es die Erstürmung des Allerheiligsten. Aber sie werden es nur tun, wenn jede/r der Militanten weiss, dass dutzende oder hunderte stille Unterstützer/-innen zuhause hinter ihm oder ihr stehen.
Dorthin sind jetzt die Rioter zurückgekehrt, und dort sieht es aus, wie seit Jahren: Arbeitslosigkeit, verlotternde Infrastruktur, Drogen, Perspektivlosigkeit. Und Hass. Sei es auf den "swamp" in Washington oder auf irgendeine Minderheit, der es gefälligst noch schlechter zu gehen hat, als einem selbst.
Hier muss die demokratische Regierung den Hebel ansetzen, Sonntagsreden bringen für diese Leute nichts. Ein green new deal würde Millionen von Arbeitsplätze schaffen, da es ja nicht nur um die Umrüstung des Energiesektors geht, sondern um die Sanierung der gesamten Infrastruktur. Was nur ginge, wenn die Deregulierungs- und Steuerpolitik aller Regierungen seit Reagan zurückgebaut würde, weil es Unsummen von Staatsgeldern dafür braucht.
Und genau das ist im Moment nicht absehbar, weil auch die Demokraten genau diese neoliberale Politik mehrheitlich mitgetragen haben. Armes Amerika.

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Danke Admiral Fankhauser!
Werde mir das als Thema merken für irgendwann dieses Jahr – falls ich es intellektuell auf die Reihe bringe. (Was keine ironische Bemerkung ist, sondern eine handwerkliche: Halbwegs exakt über Energiesektor, Steuersystem & Wirtschaftspolitik so bescheid zu wissen, um mit Überzeugung darüber zu schreiben, ist keine ganz einfache Sache.)
Aber eben, dazu sind Admirale da: Die grossen Linien zu setzen.

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Guten Abend, Herr Seibt, schockiert, traurig und bemüht die Reichweite und Konsequenzen der Ereignisse in Washington, D.C. zu begreifen, zwischen CNN, SRF und anderen Quellen pendelnd, habe ich zwischendurch immer wieder bei der "Republik" nachgeschaut ob Sie sich bereits- kurz nach dem hervorragenden Georgia-Artikel - zur aktuellen Lage in den USA geäussert haben. Beim Lesen des kurzen Exkurses im Covid-Newsletter habe ich die Hoffnung schon aufgegeben. Um so mehr habe ich mich über Ihren Text gefreut. Was für eine Dientsleistung, schon heute abend so ausführlich mit einer ersten Auslegeordnung bedient zu werden.

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Thanx!
Und auch danke an eine gewisse Dame, die an diesem Tag einen gewissen zweijährigen Herrn mit Fieber betreut hat – und dadurch den Artikel möglich gemacht hat.

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Politologin | Gender-Expertin
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Find ich super, dass das offen thematisiert wird. Vielleicht in Zukunft als Co-Autorin aufführen?

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Dieser Satz ist mir besonders hängen geblieben: (Ein schwarzer Twitterer schrieb zu einem Foto eines Eindringlings auf dem Senats-Präsidentensessel: «So weit zu kommen und immer noch am Leben zu sein – das ist der Inbegriff von weissem Privileg.») Und, ja Trump schmeisst sie alle unter den Bus - wenns passt. Ist das ein Trost? Ein kleiner!

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Danke für die Einordnung! Die Ereignisse sind wirklich erschütternd, vor allem so nah (zumindest gefühlt nah) zu sehen wie Hassreden und Hetze im Internet in Gewalt und Tod umschlagen.

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Eine gute und wichtige Analyse! Ich bleibe sehr skeptisch, was die die Folgen dieser Geschehnisse am sechsten Januar angeht. Die Ereignisse selbst sind eine logische Folge einer Entwicklung, die sich über Jahrzehnte angebahnt und in den letzten vier Jahren an Tempo gewonnen hat. Es ist wirklich naiv, wenn Medien heute verbreiten, dass Trump plötzlich zur Einsicht gekommen sei. Das ist reine Taktik. Die Hetze wird weitergehen. Die gut inszenierten Bilder der Erstürmung des Kapitols werden in den Köpfen hängen bleiben. Auch wenn einige Besetzer verurteilt werden sollten, sie werden für viele Menschen Helden sein, die es dem Establishment gezeigt haben. Auch wenn sich nun hochrangige treue Anhänger von Trump abwenden, so hat auch das meiner Einschätzung nach mehr mit taktischen Überlegungen als mit Überzeugung zu tun. Und ob Trump wirklich am Ende ist, bleibt für mich sehr offen. Die antidemokratische faschistische Bewegung seiner Anhänger ist es mit Sicherheit – leider – nicht. Und die Demokratie ist mehr bedroht denn je.

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Absolut! Der Typ hat in seiner heutigen Twitteransprache einfach mal ein grosses Stück Kreide gefressen. Ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie er nachher das Ganze wieder umdeutet und zu seinen Gunsten auslegt. Im Grunde hat er ja gesagt, dass er alles richtig gemacht habe, mit Leidenschaft alle legalen Mittel ausgeschöpft habe und er nun für Recht und Ordnung sorgt.
Für einen kurzen Moment habe mich dabei erwischt, wie ich ins Träumen kam, er hätte diese Ansprache so ähnlich im November nach der Wahl gehalten. Wie ein ganz normaler Präsident. Ich träumte, er wäre nicht Donald Trump.

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Ging mir gleich.
Obwohl es klar ist, dass er in spätestens einer Woche die Kreide wieder auskotzen wird.
Was zeigt, wie beeinflussbar man ist.
Deshalb glaube ich auch, dass zwar Skepsis berichtigt ist. Es aber nicht völlig unbedeutend ist, wenn jetzt einige republikanische Politiker aus Taktik mit Trump brechen: Man fängt aus Schwäche etwas an und dann wird es zur Gewohnheit. Und nach einigen Jahren Verkalkung: Sogar zur Haltung.
Wer die Opportunisten auf seiner Seite hat, hat gewonnen.

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Studi
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Eine traurige Einordnung der erschossenen Frau, inzwischen auch auf NPR:

"The woman Trump supporter who was shot dead inside the US Capital yesterday was an Air Force veteran named Ashli Babbitt. She was a wife and mother who left her family in California to fly to Washington DC to be a part of a coup attempt. Her husband and child are now left behind, their wife and mother dead because she fell victim to far right propaganda.
This is the final price of a diet of false information. This is the final price of propaganda. The last tweet Babbitt sent before leaving her family was this, "Nothing will stop us. They can try, but the storm is here and it is descending upon DC…. dark to light."
Their child will grow up and eventually find out that the end of their mother’s life was a public spectacle. The conclusion of 4 years of nearly half the country being consistently fed false information. Babbit was the first person through that window and she was the last. She got further than any American misguided terrorist has ever gotten. Just feet from hiding lawmakers her propaganda smashed into reality, and she is now dead.
She died wrapped in a Trump flag, bleeding profusely from her gun shot wound to the neck. Surrounded by panicked Trump supporters who were too afraid to treat her gunshot wound. Some of which who just immediately assumed she was dead. Had she been properly treated she may have survived, but that’s the price you pay when propaganda meets reality."

Ein Blick auf ihr Twitter-Profil (zählt das bei Toten noch als "Doxxing", da breit bekannt?) zeigt völlige Indoktriniertheit in den Trump-Kult. Alternative Fakten und Welten, wohin man schaut. Es ist tragisch.

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«So weit zu kommen und immer noch am Leben zu sein – das ist der Inbegriff von weissem Privileg.» Ich meine, trotz allem Bildschirm-Geschehen (das ist ja richtig spannend, wir sind life dabei, wir SEHEN die HISTORIE am Werk, wir sind ZEUGEN), sollten wir nicht den Anfang von dem, was die Suprematisten als "Demokratie" bezeichnen, vergessen: 1776 wird ein Staat gegründet, zu dem genuin der Raub und die Deportation von Millionen von Afrikanerinnen und Afrikanern, deren Vermarktung im Sklavenmarkt, die Kolonisierung riesiger Gebiete im Westen und ein Genozid der dortigen Bevölkerung gehören, alles von der bis heute kultivierten Wirtschaftswissenschaft als rechtmässiges Weisses Eigentum anerkannt und gebuchhaltert. Seit 1776 schwört Amerika auf das Menschenrecht in der Verfassung, es bleibt aber politisch, wirtschaftlich und sozial unfähig, sich seinen unverjährbaren Gründungsverbrechen gegen das Menschenrecht zu stellen. Es ist auf der Flucht nach vorn, seit der Produktionsverlagerung in die Fabriken Asiens scheint die Flucht in eine digitale Scheinwelt Tür und Tor für Fakes und andere Abgründe zu eröffnen, die Flucht nach vorn verludert, aber das, was der "Inbegriff" (vgl. Zitat) meint, ist lebendiger denn je: Vergleiche ein Jeder das Video George Floyd mit den Videos "Capitol".

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Studi
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Ich erwarte persönlich ähnliche Gegebenheiten in anderen Ländern, auch gerade der Schweiz, in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten. Auch hier gibt es diese Alternativwelten und massenhaft gewaltbereite Personen. Beispiel, gerade erst (vor den News aus USA) auf meinem Facebook:

"Jeder samelt leute zusammen und wir gehen auf die Strasse!!!!! Es zählen keine Stimmen die auf dem Sofa chillen! Im fight with you!!!
Wir sollten eine corona demonstrationsgruppe aufmachen.
#bundesplatzbern"

"ich hab schon mal meine jungen nachbarn gefragt. sie werden, mit mir, zu fünft dabei sein"

"Wir kämpfen aber nicht nur gegen Fleisch und Blut sondern gegen die Mächte der Finsternis!"

"Wir auch!!! Liebe Grüße in die wunderschöne Schweiz vom Freiheitskämpferteam Wien 🍀💪"

Die Pulverfässer sind voll. Was wird bei uns der Funken sein?

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Nicht wirklich... es gibt einige Überschneidungen zwischen den Faschos und den Corona-Leugnern, aber deckungsgleich sind sie noch lange nicht...

Was nun die Faschos selber angeht: das ch System ist wohl das einzige auf der welt, in dem sogar die erfolgreich eingebunden werden können. Solange der Bundesrat nicht direkt gewählt wird sollte das System recht sicher sein

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Studi
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An einen rechten (in beidem Sinne) "Systemsturz" oder dessen (fortgeschrittenen) Versuch in CH glaube ich auch nicht, einverstanden. Aber daran, dass ein solcher durch verschiedenste Interessen zumindest versucht und geplant wird, schon. Darunter werden sich die üblichen Exponenten auch mischen, so wie das in diversen Reportagen hier auch schon erwähnt wurde (Rechtextreme an "Hygienedemos").
Mich stimmt positiv, dass die Gruppen so breit interessiert sind, dass eine Spaltung und damit Machtverlust fast unvermeidlich ist. Mich stimmt negativ, dass die Vernetzung und Infodemie, die sich in den FB/Telegram/etc-Kanälen ergibt, rasante, reale und auch gezielte Auswirkungen haben kann. Was geschieht, wenn die Gruppen "unterwandert" und ausgenutzt werden, könnte uns allen weh tun.

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Ja, diese Stimmen gibt's unterdessen viele, aber so einen richtigen Auslöser oder Rädelsführer haben sie im Moment keinen. Trumps Mob wurde seit Mitte November täglich aufgewiegelt und der 6. Januar als letzte Chance verkauft. So eine Eskalation von Ereignissen haben wir zum Glück keine in der Schweiz.

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Lieber Herr Seibt

Zunächst: Herzlichen Dank für diese den Umständen entsprechend ausserordentlich nüchterne Einordnung! Manch eine mag mich jetzt als unmoralisch oder empathielos abstempeln – aber ich konnte nicht anders, als mich immer wieder zu krümmen vor Lachen ab der Absurdität des ganzen Theaters (was wohl nicht zuletzt auch Ihrer amüsanten Schreibe zu verdanken sein dürfte).

Anyway, eine ernste Frage: Sie schrieben vor Kurzem hier

Falls ihn nicht die New Yorker Staats­anwälte erledigen, hat Donald Trump glänzende Geschäfts­aussichten: Er hat aus dem Wahlkampf eine umfassende Adress­kartei aller Spenderinnen. Und über 70 Millionen Wähler, die eine Menge Denkarbeit in die Frage stecken werden, warum ihr unbesiegbarer Kandidat ein Opfer betrügerischer Mächte wurde.

sowie hier

In der Tat ist Trumps Nicht­akzeptanz der Niederlage vielleicht das erfolgreichste Geschäftsmodell, das er je aufbaute: Schon jetzt spendeten seine Anhänger mehr als 250 Millionen Dollar – von denen der Löwen­anteil Trump und seiner Familie zur freien Verfügung steht. Und das ohne viel Risiko. Die Spender sehen das als Ehre.

Was läuft, ist also ein Betrug und ein Putsch gleichzeitig – das Marketing treibt den politischen Radikalismus voran, der politische Radikalismus das Marketing.

Wieso findet dieses scheinbare "Geschäftsmodell" des Trump-Clans im heutigen Bericht keine Erwähnung? Keine Zusammenhänge? Wäre überaus froh um Ihre Einschätzung. 🙃

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Meine Einschätzung:
Jep. Natürlich spielt es eine Rolle. Wo Mr. Trump glaube ich nun mit der Erstürmung des Kapitals seine Aussichten als Geschäftsmann wieder geschmälert hat – falls er Twitter und Facebook verliert, sogar empfindlich.
Aber nicht entscheidend: Rein marketingtechnisch gesprochen hat sich Herr Trump nie für die Mehrheit der Amerikaner, sondern im Zweifel immer für eine kleinere, dafür aber umso überzeugtere Anhängerschaft entschieden.
Sein Kundenkreis wird schrumpfen, aber umso fanatischer sein.

Der Grund, warum es im obigen Text nicht erwähnt wurde, ist ein doppelter: a) hab Ichs schon geschrieben (was ein schwacher Grund ist – denn eigentlich ist alles schon vom irgendwem geschrieben worden), aber vor allem b) diese Geschichte ist eine Hydra und man muss überall ein paar Köpfe abschlagen, weil sie sonst nie aufs Papier kommt (oder auf was immer die Republik gedruckt ist).

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Ok, danke für Ihre Antwort!

Seine Social-Media-Accounts dauerhaft zu verlieren, wäre für Trump sicherlich worst case – den Zugang zu seinem Twitter-Account hat er aber bereits wieder (auf dem er ja nun in einem neuerlichen Video scheinheilig-pathetisch die Gewalt verurteilt und einen geordneten Machtwechsel verkündet).

Sein Kundenkreis wird schrumpfen, aber umso fanatischer sein.

Ich habe den starken Verdacht, dass die ganze Aktion von Anfang an ein kühl berechneter Marketing-Stunt für sein Verschwörungsparalleluniversumsbusiness war – und ihm und seinen Supportern den notwendigen Multimedia-Content liefert, um ein stärkeres Narrativ seines Anti-Establishment-Kampf-Märchens zu zimmern. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Rechnung für ihn am Ende finanziell durchaus aufgeht...

oder auf was immer die Republik gedruckt ist

Die Republik wird bekanntlich kaum je gedruckt – sondern ist auf Wolken gebettet. ☁💻👼

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Ob diese dilettantische und absurde Freak-Show wirklich als Putsch zu bezeichnen ist, bin ich mir nicht so sicher. Wo ich mir aber leider sicher bin: Das Ganze ist noch lange nicht vorbei. Und könnte in schlimmerer, organisierter und schlagkräftiger Form zurückkehren. Denn die sozioökonomischen Bedingungen/Umstände, die diesen gefährlichen Clown an die Macht gespült haben sind immer noch da. Und eine Biden-Regierung wird diese auch nicht substantiell angehen (kein Green New Deal, keine Krankenkasse für alle, Interventionisten im Regierungsteam).

Selbst wenn Trump das politisch nicht überlebt (was meiner Meinung nicht der Fall ist), bleibt der "Trumpismus". Ein grosser der republikanischen Basis und nach wie vor viele Parlamentarier/-innen unterstützt Trump selbst nach diesen Ereignissen.

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Ich glaube, Sie haben Recht. Mit "Putsch" treffe ich die Sache nicht genau. (Kriegte es in der Nacht nicht besser auf die intellektuelle Reihe.) Nach diesmal einer Nacht Schlaf wäre mein neuer Versuch: Es ist mehr die guerrillamässige Zermürbungstaktik der neuen Rechten. Und deshalb zwar oft nur lächerlich organisiert, dafür dezentral und weit weniger einfach aufzuhalten.

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Der Münchner Bürgerbräuputsch von 1923 wird ja auch Putsch genannt. Unser Geschichtslehrer hatte sich damals drüber lustig gemacht. Und ich weiss noch, dass ich Hitler und seine Spiessgesellen als absolut lächerlich empfand. (Schon allein deswegen, weil sie von einem Bierkeller aus losmarschierten.) Und das, obwohl ich ja den ganzen Rest der Geschichte schon kannte.

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Die Biden Regierung wird auf keinen Fall eine Krankenkasse für alle einführen, aus dem einfachen Grund, weil mehr als die Hälfte der US Wähler dies ablehnt. Das würde Scharen von jetzt nachdenklich gewordenen Leuten direkt wieder in die Arme des nächsten Populisten treiben, weil, damit all ihre Befürchtungen, was eine linke Regierung ausmacht bestätigt würde.
Der Green New Deal hingegen wird kommen, zumindest in Form der Erneuerung der völlig maroden Infrastruktur. Dass Brücken einstürzen, Strassen unpassierbar werden, öffentliche Gebäude für die Nutzung gesperrt werden müssen sind derart klare Signale, dass nicht einmal die beschränktesten rechten Landeier davor die Augen verschliessen können. Selbst Trump hat ja vollmundig ein Milliardenschweres Programm angekündigt, dem aber im ständigen Tohuwabohu seiner Regierung nie auch nur annähernd so viel Priorität eingeräumt wurde, wie der nächsten neu zu besetzenden Personalie.

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Der Green New Deal hat auch mit der maroden Infrastruktur zu tun, mehr aber noch mit der Öl- und Fracking-Industrie, der Umwelt und allem, was da dazugehört.
Die 'Einheitskrankenkasse' wurde auch bei uns abgelehnt, aber Biden kann den Obamacare derart ausbauen, dass wie bei uns neben privaten Anbietern eine geregelte, allgemeine Grundversicherung für alle möglich ist.

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Das mehr als die Hälfte der US-Wähler eine Krankenkasse für alle oder zumindest eine Ausweitung der Krankenversicherung ablehnt ist nicht mehr aktuell und würde deshalb auch wohl nicht dazu führen, dass die Leute scharenweise zu Trump herüberlaufen. Es müsste ja auch nicht gleich eine Einheitskasse sein.

"Sixty-nine percent of registered voters in the April 19-20 survey support providing medicare to every American, just down 1 percentage point from a Oct. 19-20, 2018 poll, and within the poll's margin of error."

https://thehill.com/hilltv/what-ame…re-for-all

Zum Green New Deal: ich bezweifle, dass ein Establishment-Demokrat wie Biden dazu mehr als eine ultra-light Variante liefern wird und hoffe dass ich falsch liege.

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Super Analyse, aber ich bin nicht mit allem einverstanden. Cruz und Hawley handeln bewusst opportunistisch um die Trumpwähler abzuholen. Die rekordverdächtige Zahl von fast 75 Millionen Wähler für faschistische Politik ist eine mächtige Energie, welche die Republikaner unbedingt anzapfen müssen, denn ihre Wähler sterben weg. Die Republikaner haben schon lange keine Wahl mehr gewonnen, bei denen sie ihre Machtposition nicht ausgenutzt haben, um Gegenwähler zu unterdrücken (siehe Redistricting, Gerry-mandering, Rigoroses Säubern von registrierten Wählerlisten etc.) und so etwas länger an der Macht zu bleiben.
Die Zeit der Republikaner läuft ab, aber die 2020 Wahl hat gezeigt, obwohl Trump verloren hat, dass die politische Rechte noch viel Energie besitzt und dieser hat sich Cruz schon länger angebiedert (Trump hat im Wahlkampf Cruzs Frau als hässlich bezeichnet und Cruz hat sich dann doch auf Trumps Seite geschlagen, als dieser nominiert wurde).
Hawley ist ein neuer, frischer Kandidat und wird sich offensichtlich daran versuchen, das Trump-Label von der Bewegung zu lösen, ohne dass zuviel Leim kleben bleibt, und mit etwas allgemeineren zu ersetzen, sodass er mit dieser Wählerschaft im Rücken selbst an die Macht kommt. Sein Foto mit erhobener Faust kommt bei der Gegenseite zwar als klare Warnung an, aber das Foto könnte auch genausogut als "Hope-Poster" des Trump-Mobs her halten. Wir werden sehen, aber ich glaube nicht daran, dass deren Karrieren zu Ende sind.
Was mich hoffnungsvoll stimmt, ist, dass sich die Republikanische Partei nun etwa im Verhältnis 60:40 in GOP und Trumpers aufgeteilt hat und es wird nicht trivial sein, diese Spaltung wieder zu reparieren. Da stimme ich Seibt zu und vermutlich wird das auch in zwei Jahren noch nicht erledigt sein, wenn Zwischenwahlen anstehen. Für 2024 sehe ich aber im Moment noch schwarz.

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Geehrter Herr K.

bin fast völlig einverstanden – ausser vielleicht mildem 60:40 - die GOP ist eigentlich schon seit 1995 mit Gingrich, dann 2000 mit Bush auf dem kompromisslos ideologischen Trip (mit Betonung auf kompromisslos - die Ideologie ist weniger wichtig als die Geste) Mit den Prinzipien: 1. Wichtig ist, nicht Recht zu haben, sondern zu behalten. 2. Wenn die Wirklichkeit nicht mit unseren Ideen über die Wirklichkeit übereinstimmt, umso schlimmer für die Wirklichkeit. 3. Was du machst ist nicht wichtig, nur die Macht.
Trotzdem gibt es auch in der GOP - deshalb, weil die Partei wirklich gross ist – eine Menge vernünftige Leute - spätestens, wenn es nicht um Politik geht.
Nur fürchte ich, werden sie im Bürgerkrieg gegen die Trumpisten verlieren. Weil diese ganz entschlossen eine ganz einfache Agenda herunterhämmern können: Wer abweicht, ist ein Verräter.

Andererseits:
Herr Hawley hat im Moment eine Menge Ärger:
https://twitter.com/AlecStapp/statu…80160?s=20

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Vielen Dank für Ihren Input Herr Seibt. Ja, die 60:40 sind etwas flapsig geschätzt und was man als alt oder als neu bezeichnen will, darüber lässt sich streiten. Ich kann Ihnen jedenfalls bei Ihrer Analyse der GOP Prinzipien beipflichten und auch, dass es die schon lange vor Trump gab.

Ich hoffe echt, dass Sie mit Hawley Recht behalten. Danke für den Link.

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Politologin | Gender-Expertin
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Zunächst auch von mir vor allem ein grosses Dankeschön für diese schnelle Einordnung! Ich habe mir sehr gefreut, diese schon gestern Abend zu lesen.

Ich stimme mit Hr Rebosura überein. Die Konsequenz muss kein Einparteiensystem sein. Die Republikanische Partei entstand schliesslich aus einer Spaltung im politischen System und hat weitere seither erlebt.

Noch wichtiger erscheint mir aber ein Kommentar zu Bidens Rede. Bei dieser musste ich nach 2minütiger Begeisterung nämlich leer schlucken. Ich verstehe, dass viele Leute meinen, auf den Gründungsmythos zu beziehen sei eine kluge Art die Leute zu vereinen. Doch genau in dieser Annahme zeigt sich das riesige Problem: welche Leute denn? Die Trumpanhänger, die aus einem jahrhundertealten System von Unterdrückung herausgekommen sind weil sich nun marginalisierte Gruppen Platz und Gehör verschaffen und ihnen ein Präsident den Freipass gegeben hat, dies als ihrer naturgegebenen Vorherrschaft unwürdig zu interpretieren und dementsprechend zu agieren? Oder eben jene, die genau über Jahrhunderte unter diesem System immer wieder ausgeschlossen wurden? Diese hätte es gegolten "abzuholen" indem man ihnen mitteilt, wir verurteilen dies nicht nur, wir sehen woher es stammt und wir werden uns dem geeint widersetzen.

Dass das nicht zur Sprache kam ist m.E. eine riesige verpasste Chance wenn nicht sogar eine verheerende Weiterführung der Verblendung und nicht Benennung.

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danke für diese wichtige Sichtweise - aber müssten wir nicht präzisieren? Jene Gruppen, die Trump anspricht, empfinden sich ebenfalls als marginalisierten Verlierer (der Globalisierung, des Strukturwandels, der Digitalisierung,...) - und Trump hat es geschafft, sie für sich zu mobilisieren, in dem er auf jene lange marginalisierten Gruppen verwies, die sich heute (endlich) Platz und Gehör verschaffen können und wollen? Die (auch durch den Strukturwandel induzierten) "Absteiger" gegen die durch Leistung und Kulturwandel begünstigten "Aufsteiger" ausspielen, ist doch ein erfolgreiches immer wiederkehrendes politisches Instrument der Reaktionäre und der Faschisten, ihre Massenbasis zu stärken. Das zu verhindern oder zu unterlaufen erfordert aber mehr als nur (nachträgliche) Analyse. es erfordert auch die Anerkennung der Probleme der "Absteiger" und die kritische Benennung deren Hintergründe und Ursachen und entsprechender korrigierender Politik. Das Benennen der gemeinsamen Werte ist sicher wichtig und nötig aber es reicht nicht als politisches Programm. Die Politik muss auch den Verlierenden eine Perspektive vermitteln. Wenn - wie in den USA - die Real-Einkommen aller Ausbildungsgruppen mit Ausnahme der Hochschulabsolventen seit 1970 stagnieren resp. abnehmen, dann versteht man auch die Nöte jener, die im Rostbelt zu Trump überlaufen. Und die Digitalisierung wird das alles nur verschärfen. Hier also müssten politische, wirtschaftliche und strukturelle Programme Zuversichten für alle generieren können.

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Politologin | Gender-Expertin
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Danke für Ihre Anmerkung. Genau das hätte aber in dieser Rede Platz haben können. Ein Aufzeigen davon, dass Ressentiment auf dem Rücken der noch Schwächeren geschürt wurde. Strukturelle Benachteiligung soll anerkannt werden, aber nicht so dass es in einer Apologetik für Hass endet. Ein Hass der m.E. auch mitnichten nur mit Globalisierungsverlierung zu tun hat. Es ist nicht erwiesen, und teils ja gar beleidigend, dass Trump nur von der unteren Schicht gewählt wurde. Da sitzen ganz viele Privilegierte dahinter, die einfach diskret genug sind, kein Kapitol zu stürmen. Es hat darum auch ganz konkret damit zu tun, dass Leute nur darauf gewartet haben, den Hass, den sie bereits in sich hatten und der nichts mit Absteigen, sondern allein mit ihrem Selbstbild und Weltanschauung zu tun hat, endlich von höchster Stufe aus abgesegnet ausleben können.

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Vielleicht 'redet' Biden eher durch Taten, als durch Worte?
Haben Sie gesehen, welche Personen er für hohe Ämter im Justiz-Departement nominiert hat?
Zudem: Der 'Gründungsmythos', wie Sie ihn nennen, beinhaltete m.E. in keinster Weise Rassismus, Unterdrückung, usw sondern war eher ein idealistisches Manifest.

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Politologin | Gender-Expertin
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Das wird sich noch erweisen. Aber was bereits unbestritten festteht und er selbst Minuten davor sagte, ist eben das auch Worte bereits Taten sind.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Das heisst: Für demokratische Köpfe gibt es als einzige Alternative nur noch das, was sich auch die Autoritären vorstellen – eine Einparteienregierung.

Oder in die andere Richtung: ein Mehrparteiensystem. Ähnlich wie bei uns: Die Tea-Party/MAGA-Partei, die Libertären, die Christlich-Konservativen, die Neo-Konservativen, die Grünen, die Moderaten, die Sozialliberalen, die demokratischen Sozialistinnen usw. Dies bedingte aber, dass sich auch die Demokraten aufsplittern.

(Mit „Einparteienregierung“ ist wohl „Einparteienstaat“ gemeint, denn die Regierung, also die Exekutive, stellt ja jetzt schon entweder die eine oder die andere Partei. Oder täusche ich mich da?)

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Was ich meine ist folgendes Problem: Egal wie sehr mir als Wähler die Demokraten auf Sack gehen, werde ich Demokraten wählen müssen (und auch besser nicht: nicht wählen), weil ein Wahlsieg der Republikaner mit einiger Wahrscheinlichkeit das Ende der Demokratie bedeuten könnte.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Oh, Vorsicht mit dieser Schlussfolgerung. Sonst wird diese noch von jenen aufgenommen, die nun entgegen aller Empirie verlautbaren, der Sturm aufs Capitol wäre eine „False Flag Operation“ der „Antifa“ gewesen, um Trump und „MAGA“ zu diskreditieren ;-)

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Ein Mehrparteiensystem kann in den USA im Moment nicht überleben. Dazu müsste man das Wahlsystem überarbeiten (was einige Staaten bereits getan haben, aber das ganze ist noch sehr unkoordiniert).
Ich denke aber auch, dass dies die USA weiterbringen würde und zu echten Kompromissen führen könnte. Nur ist es nicht so einfach, wenn jede kleine Partei den beiden grossen "die Stimmen wegnimmt".

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ja, das ist mir natürlich bewusst. Ich wollte nur aufzeigen, dass es neben der dramatischen, Gänsehaut auslösenden und alternativlos erscheinenden Konsequenz noch eine andere Alternative gibt, die zumindest denkbar ist. Dass hierzu ein grösserer Umbau der Regelwerke und Institutionen nötig wäre, versteht sich von selbst.

Das Problem mit dem „Stimmen wegnehmen“ relativiert sich, wenn eben die beiden grossen Blöcke mit ihren Flügeln sich entsprechend aufsplittern. Man erhielte eine Parteienlandschaft wie in der Schweiz oder Deutschland. Denkbar wären dann Fraktionen, Koalitions- oder gar Konkordanzregierungen (letzteres wohl eher weniger).

Aber ich gehe mit Ihnen völlig d'accord, dass ein Mehrparteiensystem Konflikte entschärfen und mehr Kompromisse ermöglichen könnte. Dieses de facto Zweiparteiensystem lädt ja geradezu ein, um zu polarisieren und mit Schmitt'scher Freund/Feind-Logik zu politisieren.

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Um dieses Land wieder einen zu können, müssen meiner Meinung nach zwei Dinge mit aller Konsequenz angepackt werden.
Erstens müssen die Brandstifter und Rädelsführer vor Gericht gestellt und nach allen Regeln des Gesetzes verurteilt werden. Und damit meine ich nicht die Chaoten und von allen vergessenen Menschen, die das Capitol gestürmt haben. Die Meisten (nicht alle) dieser Menschen sind Opfer und nicht Täter, Opfer dieser unsäglichen Politik, die die letzten Jahrzehnte beherrscht hat. Die Brandstifter sind die konservativen Politiker und Mächtigen, angeführt von Trump, die aus lauter Gier die Demokratie geopfert haben. Der grösste Fehler der Demokraten wäre, hier nicht rigoros aufzuräumen. Die Konsequenz einer falsch verstandenen Milde wäre, dass diese Typen weiterhin glauben, dass sie sich alles erlauben können. Diese Leute sind der wahre Abschaum der Gesellschaft und man muss ihnen ihre Grenzen klar aufzeigen.

Zweitens muss wieder eine demokratische (leider muss man das hier wieder erwähnen), soziale, progressive Marktwirtschaft installiert werden.

  • Progressiv darum, weil wir weiterhin mit globalen Krisen konfrontiert sind und sein werden (das war nicht die letzte Pandemie, wenn wir so fortfahren) und diese Krisen nur mit neuen, innovativen Ansätzen gemeistert werden können. Die jetzige Wirtschaft und Politik hat seit 20 Jahren keine Antwort gefunden auf die Krisen.

  • Sozial darum, weil man Menschen nicht einfach aus der Gesellschaft ausmustern, die Sozialleistungen streichen und die Steuern der Reichen ständig senken kann, ohne am Ende dahin zu gelangen, wo Amerika jetzt ist, und wir übrigens auch, wenn weiterhin die neoliberalen Kräfte in diesem Land den Ton angeben.

  • Und Marktwirtschaft darum, weil der Kapitalismus sehr viele guten Eigenschaften hat, sofern man das Gewicht auf das Gemeinsame, die Kooperation und nicht auf die Gier und den Egoismus legt.

Wir haben die riesige Herausforderung der Klimakrise zu bewältigen, die wir nur gemeinsam lösen können. Das ist die Chance, um ein gemeinsames Ziel zu definieren und alle ins Boot zu holen. Es muss eine gewaltige Infrastruktur in kürzester Zeit aufgebaut werden, und dazu braucht es alle Menschen, die Bauarbeiter und Handwerker genauso, wie die Projektleiter und Ingenieure, die Logistiker, Banker und you name it. Kurz, es ist die Chance, die Menschen aus allen Bildungsschichten mit einem gemeinsamen Ziel wieder zu vereinen.

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpub&lektorin
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Na ja; ziemlich viele jener „Opfer“ waren Anführer von Neonaziparteien. Es sind nicht die Vergessenen; die rackern sich ab, randalieren nicht im Capitol. - Dies nur als Randnotiz.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Das Ergebnis des Putsches vom 6. Januar ist, wenn nicht alles täuscht: ein enormer Gewinn an Legitimität für Joe Biden. Und eine brutale Niederlage für Donald Trump.

Was die POTUS-Personalie Trump anbelangt, täuscht man sich nicht (wie auch?). Doch was den Als-ob-POTUS Trump und vor allem den Trumpismus und den Mob anbelangt vielleicht doch.

Denn das symbolische wie politische Kapital der erfolgreichen Stürmung des Capitols, die medial noch und nöcher ausgeschlachtet werden wird, ist enorm.

Allein diese Tatsache ist der praktische Beweis: Wenn wir wollen, dann können wir es.

Der gescheiterte Pseudo-Staatstreich entpuppt sich womöglich als blosser Erster Streich. Der erste Versuch, die erfolgreiche Übung, die Simulation eines Putsches. Zu einem realen liegt nun nur noch ein kleiner Unterschied: das Ausmass der Gewalt.

Es werden daher auch schon Vergleiche mit dem Hitlerputsch, dem Bierkeller-Putsch, gemacht.

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Ich werde einen zugegebenermassen doofen Gedanken einfach nicht los: DT war in Tat und Wahrheit ein verkleideter Antifa, dessen Aufgabe es war, die GOP so nachhaltig zu spalten, dass aus den Trümmern für die nächsten 20 Jahre nie mehr eine genügend geeinte Partei zusammengeklebt werden kann. Damit sind die Demokraten eigentlich die Sieger aus dieser Auseinandersetzung und wenn sie es nicht allzu blöd anstellen, könnte das durchaus im positiven Sinne für die USA enden.

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Cloud Infrastructure Engineer
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Ja, ja! Eine Gegenverschwörungstheorie! Gibt's die schon? Lasst die Spiele beginnen!

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Meiner Meinung nach hatte ich im Herbst 2016 den dringenden Verdacht, Herr Trump war einer der wichtigsten Verkäufer für ein damals nur als Plan existierendes Online-Magazins. Mit dem Slogan: Make Journalism Great Again!
(Was etwas spooky war.)

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Das denke ich manchmal auch 😅

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wizard of unseen university
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... als Alternative zur Antifa biete ich #BlackLivesMatter als Träger der Verschwörung an 😉

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«Egal, wie die Sache ausgeht, das war ein Augenblick, der in den Geschichts­büchern landen wird.»
Klassisches Bespiel für ein allgegenwärtiges Problem: Inhalt egal, wir wollen nur Aufmerksamkeit oder andere psychischen Grundbedürfnisse befriedigt haben!

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Das zeigt auch wie der Sturm aufs Parlament geendet hat: Ein paar Selfies an Orten wo man sonst nur die Politiker sieht und schon ist der Hunger gestillt. Der Mob ist relativ friedlich und ohne organisierter Protest oder Forderungen wieder gegangen. Die hätten auch Geiseln nehmen können und das Parlament versuchen für längere Zeit zu besetzen. Aber darum geht es beim Trump Faschismus ja nicht. Es geht nur um das "Als-Ob" wie das Herr Seibt gut erklärt hat.

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Cloud Infrastructure Engineer
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· editiert

Arrg. Als Metal-Fan bin ich gerade etwas schockiert vom Artikel-Foto. Habs mir doch gedacht, ich kenn den Typen in blau mit dem Oath Keepers Cap (Jon Schaffer von Iced Earth). Das verringert die Distanz zu den Ereignissen noch einmal gehörig...

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Yep. Wie Bismarck sagte, sollte man sich nie zu genau ansehen, wie Würste oder Gesetze gemacht werden. Wahrscheinlich gilt das auch für Musik.

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Trotzdem soll man aufpassen, zu wem man sich ins Bett legt.

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Beim Schlusswort: Gänsehaut.

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Ein Buchtip zur jüngeren Geschichte der GOP: Eliot Weinberger "Neulich in Amerika", Berenberg 2020 (nicht schon mal in der Republik empfohlen?). Der Boden für DT wurde in der Partei seit Jahrzehnten vorbereitet.

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Jep. Danke! Wollte es schon damals kaufen. Muss endlich jetzt kaufen.

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Der abgewählte Präsident weigert sich, seine Niederlage einzugestehen. Er hetzt seine Anhänger auf. Sie stürmen das Parlament.

Das war ein Putschversuch. In den USA genauso wie in irgendeiner „Bananenrepublik“.

Zum Glück ist Trump zwar ein begnadeter Volksverhetzer, aber ein schlechter Organisator. Das macht den Putschversuch aber nicht weniger real. Es war sehr auffällig, wie wenig Widerstand die Polizei geleistet hat - das „Event“ war ja seit Wochen angekündigt. Mit Pech hätte das auch anders ausgehen können.

Daumen drücken bis zum 20.1.!

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Informatik-Ingenieur und Ökonom
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Nach den Niederlagen vor Gericht hatte ich die angekündigte “smooth transition” erwartet. Das war leider falsch.

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Mein Lieblingsslogan der Republik ist: Wir arbeiten hart daran, auf den neuesten Stand des Irrtums zu kommen.
Sie haben ein grosses Herz und ein noch besseres Gedächtnis!

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Der Sturm auf die Bastille war ein voller Erfolg: Im Bürgerkrieg blieb die Südstaatenflagge 30 Meilen vor dem Kongress stecken und Trump wünschte anschliessend den Beteiligten, sich lange an warmen Erinnerungen zu erfreuen. So wie wir uns ans Rütli, die Serben ans Amselfeld und normale Amerikaner an Gettysburg erinnern. Bevor er das Ganze als als 'unamerikanisch' betitelte.
Ob die Revolutionäre wie bei der Bastille Hilfe von innen hatten, ist bloss ein Gerücht oder eine Vermutung, ebenso ob russische Spione auf der Suche nach sensiblen Informationen im Mob mit dabei waren. Auf jeden Fall ist Isis neidisch, wie problemlos es ging. Fortsetzung folgt, später mit AG Garland.

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Ich frage mich ob eine Spaltung der Republikanuschen Partei in klassische Republikaner und Rechtspopulisten eine Chance für die Amerikanische Demokratie ist. Mann hätte schon ein Dreipartriensystem, natürlich mit Vorteilen für Demokraten, zumindest anfangs. Situationen in denen die Demokraten mit den Republikanern zusammenspannen können oder müssen ist durchaus denkbar. So könnten Kompromisse entstehen die von mehr als 50% der Bevölkerung getragen werden. Es gibt ja auch Stimmen die einen Bruch bei den Demokraten voraussehen wollen. In einen eher liberalen Flügel und in einen eher progressiven. Bei vier Parteien wären Koalitionen und Kompromissbetritschaft unabdingbar. Jedenfalls würde dies die politische Kultur heftig durchgrschüttelt - möglichetweise mit gutem Ergebniss. Aber wahrscheinlich viel Wunschdenken meinerseits...

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Das Problem liegt im Wahlsystem. Man wählt nicht für eine Partei sondern gegen die andere. Jetzt gibt es plötzlich eine Wahl, die es vorher nicht gab. Ich bin trotzdem eher pessimistisch.

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-Noch viele Jahren nach dem bitteren Ende glaubten viele weiterhin an Hitler als Heilsbringer. Nachkommen überzeugter Nazi's wollten jedoch genau das Gegenteil ihrer Eltern: Sie wurden betont alternativ. Meiner Erfahrung nach blieb die Mentalität dieser Leute tragischerweise im wesentlichen die gleiche wie die ihrer Eltern.

-Leider sehe ich ebenfalls Parallellen Trump-Hitler.

-Die Kapitolstürmer waren im Siegesrausch und ich fürchte sie möchten noch viel mehr davon.

-Ein weiteres Motiv für die extreme Gruppierungen scheint mir den Wunsch, irgendwo dazu zu gehören. Trump nützte dieses Grundbedürfnis aller Menschen gewissenlos aus.

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em. Professor UZH
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Danke für den ausgezeichneten Beitrag. Der Historiker Timothy Snyder hat gestern eine lesenswerte Analyse publiziert:
https://www.nytimes.com/2021/01/09/…-coup.html

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpub&lektorin
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Danke für den Link! Der Artikel der nyt hats in sich!

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”Es geht nie um die Sache, sondern nur um das Als-ob. Also um das Foto, die Presse­konferenz, die Schlagzeile, die Behauptung.”

Buchtipp: Daniel Boorstin: The Image

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Merci! Seh's mir an.

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«Die Worte eines Präsidenten zählen. Sie können im besten Fall inspirieren, im schlimmsten niederreissen.»<

Dieser Satz sagt alles und ist leider nur zu wahr. Eine meiner Lieblingsvarianten ist die von Ronald Reagan:
„ Die Freiheit ist nie mehr als eine Generation von der Auslöschung entfernt.“

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpub&lektorin
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Was genau ist an den nächsten vier Jahren Einparteien-Regierung und also (gemäss Ihren Worten, Herr Seibt) autoritär?
Ein Repräsentantenhaus, wo die demokratische Mehrheit knapper ist als auch schon? Ein Senat, der 50:50 (mit Stichwahl Harris zwar letztlich des Öfteren demokratisch) sein wird, bei Einfacher Mehrheit kommt aber auch gleich die Einschränkung schon - während (hatten Sie das nicht vor Kurzem selber geschrieben?) die allermeisten grösseren Projekte des Teams Biden|Harris allerdings 60% und somit immerhin ganze 10% Republikaner•innen mit für ihre Projekte stimmend brauchen werden?
Die Tatsache, dass irgendein Wunder sowie die hellsichtige, extrem arbeitsfreudige Dame aus Georgia den Demokrat•innen doch noch zu einer einigermassen handlungsfähigen Regierung für die nächsten Jahre verholfen haben?
Die Tatsache, für mindestens zwei (bis zu den Zwischenwahlen) bis vier oder - nach diesem irren Desaster, wenn die Hochpeitschenden Stimmen langsam an Kraft verlieren werden - vielleicht danach vier weitere Jahre noch besser, also acht Jahre wenigstens einen Teil des Desasters für eine hoffentlich sehr viel bessere, zukunftsträchtigere Politik verwenden können?
Das soll nun nach diesen grauenhaften letzten vier Jahren sogenannt republikanischer Politik - die sehr viel eher massenpsychotische Züge trug - bei vier oder auch acht Jahren, wo vielleicht die demokratische Partei endlich als die verlässlichere und bessere und „eingemittertere“, die um mal zu kalauern, die nicht rechtere, aber richtigere, bessere Partei angesehen werden könnte - was genau soll daran Einparteiensystem sein??
Wenn ich Ihre Artikel vergleiche, sehe ich momentan vor allem eins: Die Schlüsse müssen tatsächlich so pessimistisch als nur irgend möglich ausfallen. - Auch wenn Sie vorher noch so viel Grund zum Aufatmen davor im gleichen Artikel selber aufgelistet haben.
Ich kapier irgendwie Ihr Ziel dabei nicht.
Cheers und gute Nacht.

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Toni & Inge Bucher Müller
Rentner macht Pause
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Endlich habe ich es geschafft und für mich hat es sich gelohnt.
Diese herausragende Analyse von Constantin Seibt ist nicht nur lesenswert, sondern mit den letzten 2 Absätzen beängstigend.
Auch noch Tage danach...
https://t.co/Fpj7NN2r4X
... bin ich erschüttert.

Und ich hoffe, das andere Amerika statt MAGA ist stärker. 
Mit den besten Wünschen für 2021+
Toni Bucher

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(von der Moderation verborgen)

(Beitrag leider verborgen, da abwertende, rassistisch diskriminierende Formulierung verwendet. Das geht nicht, selbst wenn Ihr Beitrag eine Humoreske sein möchte. Hier finden Sie die Etikette.)

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Genau solche Ereignisse sind es die bestätigen: nein, es kann KEINE Kooperation mit Faschisten geben. Wenn sich jemand einer solchen Vereinigung anschliesst dann wird man ihm nicht mit Kompromissen beikommen sondern nur mit Fundamentalwiderstand... aber versuch das mal wer der "staatstragenden Mitte" zu erklären.
Biden wurde legitimiert? Vielleicht, ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Typ mit seiner jahrelangen katzbuckelei gegenüber den Reps absolut mitschuldig an dem Debakel ist.

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Lieber Herr Zenger,
beim ersten stimme ich Ihnen zu: keine Kompromisse. "Das einzige, was an einem Faschisten auf dem Markt der Ideen geben, ist ein Faustschlag ins Gesicht", schieb Laurie Penny neulich. "Denn der faschist ist nicht auf den markt gekommen, um zu handeln, sondern um zu töten."
Beim zweiten würde ich für mehr Milde plädieren: Wenn man, wie Herr Biden, seit 50 Jahren auf dem Platz des Handelns ist, ist man natürlich mitschuldig am Desaster. Niemand bleibt dort im Status der Reinheit, ausser er oder sie hält sich raus. Das Entscheidende ist am Ende die Bilanz: Dass die guten Dinge die eigenen (und nur mitgemachten, geduldeten oder zufällig ausgelösten) Schurkereien und Idiotien überwiegen.

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