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Auch Fleischessen ist Verzicht. Bevor ich ein Gemüseabo vom lokalen Anbieter hatte, war mir nicht bewusst, auf welche pflanzliche Vielfalt ich auf meinem Speiseteller eigentlich verzichtet habe. Immer nur Bolognese und Schnitzel zu kochen, bedeutet auch, auf all die tollen veganen Rezepte der Welt zu verzichten. Dabei geht es nicht primär um Rezepte, wie man irgendein Pseudofleisch zubereitet, sondern einfach ganz altbewährte Rezepte, bei denen ganz zufällig das tierliche fehlt. Wieso soll ich nur wissen wollen, wie panieren geht, wenn ich auch mal etwas fermentieren könnte wie Sauerkraut oder koreanisches Kimchi? Es gibt tausende von Rezepten und traditionellen Praktiken, die man als reiner Fleischesser verpasst. Es geht nicht um Fleischverzicht, sondern um Horizonterweiterung. Den Fokus verschieben heisst nicht, den Fokus zu verkleinern. Nur Fleisch zu essen ist total langweilig.

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Sie haben so recht. Ich habe über 40 Jahre meines Lebens täglich mehrfach Tierprodukte gegessen und seit etwa 5 Jahren (weitgehend) vegan. Es haben sich mir komplett neue Welten aufgetan und ich ernähre mich nicht nur gesünder, ökologischer und tierfreundlicher, sondern auch deutlich vielfältiger und mit neuen Geschmackserlebnissen. Regelmässig Fleisch essen ist wirklich total langweilig im Vergleich.

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Was für eine schöne Sichtweise, lieber Anonymous! Vielen Dank für diesen Beitrag.

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Marcus Bosshard
Veganer Klimaaktivist
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Dass eine vegane Ernährung gut fürs Klima ist, ist mir schon sehr wichtig.
Dass eine vegane Ernährung auch noch gut für die Gesundheit sei, nehme ich dankbar als Zusatznutzen.
Die Aussagen: "Ich mag Schnitzel" und "manchmal habe ich einfach Lust auf Fleisch" und ähnliche treffen auch auf mich zu. Trotzdem bin ich seit zweieinhalb Jahren zufriedener Veganer. OK, ich bin auch Umweltaktivist, aber ob das bei mir reichen würde, um ganz auf tierische Produkte zu verzichten, daran zweifle ich.
Aus meiner Sicht geht es um die Weiterentwicklung gesellschaftlicher und ethischer Normen. Dazu fällt mir folgendes Beispiel ein: Als jugendlicher Pfadiführer habe ich im Nachlass meines Vaters das Buch "drei Pfadfinder in Afrika" gefunden. Darin erzählen drei Burschen aus England von einer abenteuerlichen Reise durch den "schwarzen Kontinent" in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Als eine Art Initiationsritus gehen sie im Laufe dieser Reise auf die Jagd und erlegen einen grossen, männlichen Löwen. Entscheidend dabei ist, dass dies in der breiten Bevölkerung unseres Kulturkreises in der damaligen Zeit als völlig akzeptabel gegolten hat.
Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts war der reiche Nachbar vom Zürichberg mit dem echten Tigerfell im Wohnzimmer und dem Papierkorb aus einem Elefantenfuss vielleicht ein Exzentriker, aber er war auch - wenn er beides selber geschossen hatte - ein draufgängerischer Abenteurer. Heute ist eine solche Beurteilung - hoffentlich - in der Schweiz unvorstellbar.
Als mir meine Mutter in den 1980-er-Jahren erzählte, dass man in Japan den Fisch roh esse, habe ich ungläubig gelacht. Zwischenzeitlich habe ich Sushi geliebt. Beim Thema Lebertran, ging es selten um die Frage, welche Tiere für dieses Produkt haben sterben müssen.
Ob wir Hunde, Katzen (wie zur Zeit meiner Grosseltern in der Schweiz), Spinnentiere, Maden, Schweine oder Kühe essen oder verabscheuen, sind rein kulturelle Ausprägungen. (Froschschenkel, irgendjemand?) Schon mit dem Verzehr von Pferdefleisch können Sie Freund:innen verlieren.
Wenn ich also für mich entscheide, dass es ethisch falsch ist, ein Tier auszubeuten und umzubringen, nur um meinen Geschmacksinn zu stimulieren, dann kann ich auch bewusst entscheiden, dies nicht zu tun und nicht zu unterstützen.
Es gibt keinen Bestandteil in Nahrungsmitteln aus Tierkörpern, den ich nicht auch aus pflanzlicher Nahrung erhalten würde. Kalzium? Broccoli. Proteine? Hülsenfrüchte. Vitamin B12? Säugetiere produzieren kein B12, sie nehmen es, wie wir Menschen, mit der Nahrung auf - heutzutage meist über Vitaminpräparate früher durch "Dreck" im Wasser und in der Nahrung. B12 wird von Mikroorganismen und Algen produziert. Warum nicht diese B12-Präparate direkt zu sich nehmen, anstatt sie erst durch einen Kuhmagen gehen zu lassen?
Schauen Sie einem Tier in die Augen und sagen sie ihm, dass Ihnen ihre Lust auf den Geschmack seiner Körperteile so wichtig ist, dass sie es jetzt mit einem Bolzen oder in einer Gaskammer "betäuben" und anschliessend verbluten lassen, obschon Sie sich bewusst sind, dass es nicht nötig wäre.
Oder fragen Sie sich, ob es an der Zeit wäre, den nächsten Schritt kultureller Evolution zu machen.
... und ja: Da ich in einem "gemischten" Haushalt lebe und für meine Kinder sowohl vegan, als auch fleischhaltig koche, komme ich regelmässig in Versuchung, wenn ich einen feinen Käse, eine Mousse au Chocolat oder ein Siedfleisch sehe. 50 Jahre kultureller Prägung und sensorischer Gewöhnung haben ihre Spuren hinterlassen. Aber die kuschelige Koalabär-Puppe mit echtem Fell aus meiner Kindheit ist heut einfach cringe (cringy?); so fühlt es sich jetzt auch an, wenn ich Milchschokolade essen würde.
Und ja, einem Klima, wie wir es als Menschheit zum überleben brauchen, ist es auch zuträglich, wenn wir, die wir es uns leisten können, diesen nächsten Schritt machen.
(Falls Sie keine Innuit oder Massaï sind, sparen Sie sich bitte entsprechende Hinweise. Es geht um uns.)

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Vielen Dank für Ihre Perspektive, Herr Bosshard!

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Als langjähriger Vegetarier lehne ich die Massentierhaltung aus ethischen und ökologischen Gründen ab, finde aber, dass eine Gras basierte Tierhaltung auch ökologisch bezüglich der Artenvielfalt (Bsp. Berg- und Hügelgebiete, Garrigue-Landschaften im Mittelmeerraum) sinnvoll ist. Künstliches Fleisch herzustellen finde ich unsinnig. Es gibt schmackhafte Fleischersatzprodukte, die mit deutlich weniger energetischem Aufwand hergestellt werden. Essgewohnheiten kann man ändern, wenn man denn will. Sture fundamentalistische Auseinandersetzungen in diesen Fragen sind aber mit Sicherheit nicht zielführend.

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Landwirtin
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Fleisch ist ein Premiumprodukt und sollte auch entsprechend viel kosten. Es wird auch nur so viel Fleisch gegessen, weil es zu Spottpreisen angeboten wird. Das wiederum produziert sehr viel "Fleischabfall". Sinkt das Angebot aufgrund Aufgabe der intensiven Milch- und Fleischproduktion, steigt der Preis; es wird wieder das ganze Tier verwertet. Auch auf Nahrungsmitteln sollte die Kostenwahrheit eingeführt werden. Je schädlicher die Produktion, desto teurer. Je ungesunder (belastet das Gesundheitswesen), desto teurer.
Katzen und Hunde zu halten würde dann auch teurer, weil die Fleischnahrung für sie ebenfalls teurer würde. Wäre aber auch nicht schlimm. Sie sind eigentlich Trittbrettfahrer unserer Ueberflussgesellschaft. Also auch kleine Oekokatastrophen ;) Und nein, ich bin kein Hunde- oder Katzenhasser. Habe selber so eine Oekokatastrophe und staune daher immer wieder, was ich von der lokalen Schlachterei für "Fleischabfall" für den Hund bekomme. Absolut geniessbare Stücke. Es ist eigentlich beschämend. Manchmal bekomme ich solche Stücke halb gratis von den Produzenten, da sie es lieber sehen, jemand isst diese sogenannten Restfleischstücke, als dass sie in der Restverwertung (sprich im Hundefutter) landen.

Kommt dann auch dazu, dass so viel Leben getötet wird und vor dem töten ein elendes Dasein fristet, krank gefüttert wird (Feedlots z. B. in Uruguay, USA und andern Staaten). Lange und qualvolle Transporte, was den CO2 Ausstoss noch zusätzlich hochtreibt.
Miese ausbeuterische Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen, Zeitdruck, Akkordarbeit und durch die Hetze noch mehr Tierleid, da nicht richtig betäubt, brutaler Umgang vor dem Töten usw. usf.
Z.B Feedlots: https://www.animal-welfare-foundati…n-feedlots
Z. B. Transporte: https://www.animal-welfare-foundati…transporte

Skandale über Pferdeblutfarmen um die heimische Schweineproduktion zu optimieren; Qualzuchten für schnelles Wachstum und noch mehr "Ertrag" usw. usf.
Und das alles für billiges Fleisch... ... und fette Profite der Fleischindustrie. Profite privatisiert, Schaden sozialisiert. Staatlich gefördert.

Da lob ich mir nur einmal pro Woche Fleisch von extensiv gehaltenen einheimischen Tieren, das ich dann umso mehr geniesse :)

Ok und "nur " ein bis zweimal pro Woche Fleisch? Wo ist das Problem? Zuviel Fleisch ist sowieso ungesund. Den Konsum kann man sehr gut über den Preis lenken. Und man gewöhnt sich auch daran, nicht täglich Fleisch zu essen.

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Vegan allein sei nicht die Lösung. Diese Aussage ist wenig erhellend, sondern verweist vorallem auf das Problem: Es wird zu viel Fleisch produziert und konsumiert. Zu behaupten, dass "kein Fleisch essen" nicht die Lösung ist, weil es viele Leute nicht tun, ist etwa so aufschlussreich, wie wenn man behauptet, kein Erdöl zu verbrennen sei nicht die Lösung, da schliesslich viel Erdöl verbrennt würde. (Das Wörtchen "alleine" habe ich mal ignoriert, denn dass etwas "alleine" nicht die Lösung eines komplexen Problems ist, ist immer ein geeigneter Ausgangspunkt für eine Behauptung, die kaum widerlegt werden kann, aber ebenso wenig aufschlussreich ist.) Auch zum Erdöl-Verbrauch gibt es Studien, die einen Anstieg prognostizieren (analog der OECD Studie zum Fleisch). Auf dieser Basis zu sagen, wir werden vom Erdöl nicht wegkommen, ist ziemlich lächerlich. Denn damit nimmt man den problembereitenden Status quo als unveränderlich hin und projektiert ihn in die Zukunft, als wäre dies eine Notwendigkeit.
Die Autorin kommt, nachdem sie verschiedene Ansätze einer nachhaltigeren "Fleisch"-Produktion beleuchtet hat, wenig überraschend zum Schluss, dass es weniger Fleisch sein muss. Logisch also mehr vegetarisch und vegan.
Gegen eine vegane Ernährung wurde Eingangs angeführt, eine solche sei nicht gerecht, da Menschen aus dem Globalen Süden auch ihr Anrecht auf Fleisch hätten. Das Bewusstsein um unsere historische Verantwortung mit all seinen Konsequenzen ist zentral in der Bewältigung der Klimakrise. Doch genau davon leitet sich ab, dass jene Gesellschaften, die bis heute auf Kosten anderer und der Umwelt leben, schneller vorangehen müssen. Von der Erkenntnis, dass eine sehr geringe Menge Fleisch ökologisch verträglich ist, kann also nicht gefolgert werden, dass jeder Mensch darauf ein Anrecht habe. Ansonsten würde man seine historische Verantwortung genau nicht wahrnehmen.
Man kann sein Schnitzel einfach essen, weil man es gern hat. Doch wer versucht, seinen Fleischkonsum rational zu begründen, steht auf verlorenem Posten. Das zeigt dieser ziemlich lange aber dennoch wenig überzeugende Rechtfertigungsversuch.

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Kulturschaffende
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Man kann sich den Fleischlonsum einfach abgewöhnen. Immer weniger und dann ganz aufhören. Und als Notnagel sich ein- zweimal im Jahr eine Vegi-Pause erlauben … Nach 10 Jahren schmeckt mir Fleisch überhaupt nicht mehr, und ich brauche auch keine Ersatzprodukte. Und habe keinerlei Mangelerscheinungen, wie meine Ärztin gerade überrascht festgestellt hat. Also vegetarisch (mit sehr wenig Milchprodukten) brngt*s!

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Ich habe nächste Woche einen Arzttermin wo ich genau das gleiche feststellen werde. Auch ich esse seit über 10 Jahren kein Fleisch mehr und ich will mir anschauen, wie gesund ich wirklich bin. Fühlen tue ich mich gut.

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Landwirtin
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Jeder der Fleisch isst, sollte in der Lage sein ein Tier zu töten oder mindestens eine Woche in einem Schlachthof arbeiten.
Ich verstehe auch nicht, warum Kinder von alle dem so total ferngehalten werden. Sie sind die zukünftigen Konsumenten und sollten lernen woher die Nahrungsmittel kommen und was welche Produktionsweise verursacht. Und vor allem, dass Tiere getötet werden für ihr Fleisch auf dem Teller oder für das Futter ihres heissgeliebten Büsis.

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Über 65 Jahre
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Ich denke, dass Kinder gerade weil sie zukünftige Konsumenten sind, von den Infos fern gehalten werden.

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Landwirtin
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Und wie sollen sie dann lernen woher ihr Essen kommt und was verschiedene Produktionsweisen für Auswirkungen auf ihre Umwelt hat, die letztendlich ihre Lebensgrundlage ist?

Solange Fleisch eine sterile Sache aus dem Supermarkt ist, bleibt die Wahrheit über dessen Produktion ausgeblendet. Um bewusst zu Handeln ist es aber hilfreich die Tatsachen zu kennen.

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Es beschleicht mich bei den zitierten Studien ein leiser bias-Verdacht: dass da Forschende beteiligt waren, die halt – wie die Autorin – nicht auf Fleisch verzichten möchten. So ist dann etwa die Schlussfolgerung, dass «eine rein pflanzliche Ernährung bei Menschen oft dazu führe, dass gewisse Mikro­nährstoffe wie Vitamin B12 oder Kalzium fehlten», einfach nicht zuende gedacht.
So wenig ich Fisch essen muss, um Omega-3-Fettsäure zu mir zu nehmen (es stammt aus Mikroalgen im Plankton, der Basis der marinen Nahrungskette), weil es Ersatzprodukte aus diesen Algen gibt, so wenig muss ich Fleisch essen, um bestimmt Nährstoffe aufzunehmen, die sich auch anders herstellen lassen.

Fisch für alle ist übrigens auch nur sehr beschränkt vorhanden. In Europa sollten wir uns auf eine Fischmahlzeit PRO MONAT beschränken, siehe «fish-facts 34: Edible Fish Consumption» (Download: www.fair-fish.ch/feedback/mehr-wissen ).

Die drei Fleischmahlzeiten PRO WOCHE halte ich dagegen für etwas scheinheilig hoch angesetzt. Vergessen wir nich: Im Gegensatz zur letzten wildlebenden Proteinressource aus den Gewässern stammt Fleisch fast ausschliesslich aus Zucht. Fisch und Seafood aus Fang decken immer noch fast die Hälfte des weltweiten Fischkonsums, und würd ähnlich viel in ein nachhaltiges Fischereimanagement investiert wie in die Aquakultur, könnte der Fangertrag nachhaltig um bis zu 60% gegenüber heute gesteigert werden, wodurch der grösste Teil der Fischzuchten überflüssig würde – vor allem jene, deren Fütterung auf Fischerei im Meer basiert.

Ja, es geht nicht zwingend darum, gar keine tierischen Produkt mehr zu essen – aber sehr sehr viel weniger, als dieser Artikel glauben machen möchte.

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Mir geht es ähnlich wie Ihnen Herr Studer. Ich finde den Titel dieses Beitrags schon ziemlich irreführend (weil ich eine klarere Begründung auf diese Ansage erwartete).

Zumindest mittelfristig wäre es wohl für alle Menschen in (praktisch) allen Weltregionen möglich und aus verschiedensten Gründen auch die beste Lösung, auf eine vegane Ernährungsweise umzustellen.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Es beschleicht mich bei den zitierten Studien ein leiser bias-Verdacht: dass da Forschende beteiligt waren, die halt – wie die Autorin – nicht auf Fleisch verzichten möchten.

Es einfach bei dieser Unterstellung zu belassen, bringt wenig. Man müsste zuerst nachforschen, ob das Thema unter anerkannten Forschern kontrovers ist, und ob Frau Wecker nur die eine Seite gezeigt hat, bevor man so reinschiesst.

Das Thema ist tatsächlich im Detail bei der Frage der genauen Ökobilanzen kontrovers, die Hauptrichtungen sind jedoch klar, und Frau Wecker hat die verschiedenen Betrachtungsweisen ausgewogen zusammengefasst.

Können Sie demgegenüber für ihre Behauptungen bezüglich der Leistungssteigerungsmöglichkeiten bei der Wildfang-Fischerei eine Quelle liefern? Meinen Informationen gemäss lässt sich die Leistung der Weltmeere auch durch gutes Fischereimanagement nicht mehr stark steigern, es gibt jedoch viele Möglichkeiten, wie Kleinbauern mit ökologisch vernünftigen Aquakulturen in Regionen mit ausreichender natürlicher Wasserverfügbarkeit zu einer gesunden Fischproduktion beisteuern können.

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Das Problem besteht nich zuletzt darin, dass sich die Fläche für die Zucht von Tieren an Land und im Wasser nicht beliebig vermehren lässt, erst recht sehr knapp wird, wenn die Haltung extensiver gestaltet werden soll, um Seuchen und Viren vorzubeugen, von besseren Lebensbedingungen für die Tiere ganz zu schweigen – Fragen, die bei solchen Studien meist ausgeblendet bleiben.
Wenn Sie sich rudimentär mit dem Geschehen in der Fischerei auseinandersetzen, werden Sie rasch erkennen, welchen Raubbau die industrielle Fischerei an den Fiscbeständen betreibt: zum einen durch das massenhafte Zurückwerfen von Fischen, die auf dem Markt weniger gefragt sind, zum andern durch die Befischung von Beständen, die schon so dezimiert sind, dass sie Mühe haben, sich durch Fortpflanzung wenigstens auf reduziertem Niveau zu halten. Lässt man den Beständen hingegen Zeit, sich wieder vollkommen zu erholen, wird der Fangertrag – bei geringerem Aufwand –erheblich grösser sein als heute. Siehe dazu das oben zitierte fish-facts 34.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Hier wie dort, finde ich, sollte es pragmatisch gesehen nicht um ein hartes Entweder/Oder, sondern um ein graduelles Sowohl-als-auch gehen: Flexitarismus -> Vegetarismus -> Veganismus soll gefördert und Karnivorismus gleichzeitig gesenkt werden.

«Konvertierten» und «Erleuchteten» erscheint im Nachhinein das neue Leben als das einzig Wahre, das Logische und Selbstverständliche – und überblenden gerne das alte Leben oder betrachten es gar als sündhaftes. Dadurch begeht man (vor)schnell den Nirvana-Fehlschluss (engl. nirvana fallacy), auch Trugschluss der perfekten Lösung genannt. Das heisst, etwas Wirkliches oder Realisierbares wird mit einem unrealisierbaren modellhaften Ideal verglichen und auf dieser Basis – ohne die Realitätsferne des Ideals zu berücksichtigen – wird das Realisierbare als Unvollkommenes verurteilt und verworfen.

Doch gerade weil der erste Schritt der schwierigste ist, sollte er der niederschwelligste sein, denn Hauptsache möglichst viele machen sich auf den Weg, der aus vielen Wegen besteht, die aber alle in dieselbe Richtung gehen (Karnivorismus -> Flexitarismus -> Vegetarismus -> Veganismus). Anstatt dass der Weg aufgrund der hohen Schwelle ein schmaler ist für die Wenigen «Erleuchteten». Auch wenn diese, der Avantgarde gleich, voranschreitend den Weg klären, bereiten und verbreiten – und so mitnehmen können. Denn nicht alle können «Erleuchtete» sein. Dass hinreichend Viele eine plötzliche Konversion erleben, vom Saulus zum Paulus werden, und gleich mit dem ersten Schritt auf den Gipfel gelangen ist unrealistisch und kann daher auch nicht erwartet werden.

Entlernen und Lernen, Entwöhnen und Gewöhnen ist meist ein gradueller Prozess. Durch Habitualisierung und Normalisierung entsteht mit der Zeit und durch geteilte Normen ein neuer Habitus und eine neue Normalität. Gesellschaftsweit könnte man die Norm zur Normalität verhelfen, indem – ähnlich wie beim Tabak, Alkohol, Zucker (so ungenügend dies in der Schweiz z. T. geschieht) – positive Anreize zum Fleisch Essen minimiert und negative Anreize maximiert werden (und vice versa). Also etwa Werbung verbieten, Labels einführen, klimafreundlicher-e Land- und Viehwirtschaft fördern, Steuern erheben, Aufklärung verstärken, Vorbilder (Neudeutsch Role Model oder noch neuer Influencer) vorleben lassen usw.

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Völlig einverstanden. Und damit sind Sie voll auf Linie der aktuellen WWF-Kampagne:

Du musst nicht perfekt sein, um das Klima zu schützen. Das Klima braucht mehr als Nie-Mehr-Fleischesser. Es braucht Millionen Weniger-Fleisch-Esser.

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Vielen Dank, ich bin da ganz bei Ihnen.
Leider ist es nicht für alle Menschen so einfach möglich, komplett auf vegetarische oder vegane Ernährungsweise umzusteigen ohne sich sehr stark einzuschränken, vor allem wenn Unverträglichkeiten und Allergien oder andere gesundheitlichen Einschränkungen dazukommen. Es braucht zusätzlich auch gesellschaftliche Ansätze, die es für alle einfacher machen, und wie Sie sagen individuelle kleine Schritte und etwas Neugier, aber auch einfach mehr Zeit und niedrigeschwellige Bildungsangebote um gesund kochen zu können, zum Beispiel mit einem 6h Tag oder einer 4-Tage Woche.

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Genau! Ein Teilzeitjob ist die wirkungsvollste aller Umweltmassnahmen. Und die gewonnene verfügbare Zeit eine vergnügliche Entschädigung dafür.

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(durch User zurückgezogen)
Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Bitte missverstehen Sie mich nicht, Frau Baumgartner Steinbeck. Ich habe diese Ausdrücke deshalb in doppelte Anführungszeichen gestellt, weil ich sie ausdrücklich metaphorisch und damit nicht wortwörtlich, in diesem Falle religiös verwende. Es geht mir also eigentlich nicht um einen kirchlichen, religiösen oder spirituellen Glauben an eine transzendente Macht oder dergleichen, sondern um die subjektive für objektiv gehaltene Gewissheit über zweifelsfrei, selbstverständlich, logisch oder vernünftig, ja natürlich Scheinendes, das man entsprechend vehement vertritt.

Die meisten Menschen werden ja nicht als Veganer:innen geboren und wachsen auch nicht als solche auf. Das heisst, es gibt bei vielen einen Wandel. Bei manchen kann er sogar an einem bestimmten Punkt ihres Lebens aufgrund einer Einsicht (einer «Erleuchtung»), eines Schockes gar (aufgrund von Bildern aus Schlachthöfen und dergleichen), wie ein plötzliches «Damaskuserlebnis» von statten gehen.

Die «Kon-version», das heisst die Umwendung weg vom Karnivor und die Hinwendung zum Veganer erscheint dann wie einer vom «Saulus zum Paulus». Das frühere Leben wird rückblickend als defizitär betrachtet, als schlechter, auch moralisch schlechter, also gleichsam als «sündhaft». Als solche gelten dann auch jene, die noch in diesem «alten Leben» verharren. Doch von der errungenen Position des neuen, des besseren Lebens versucht man dann oft die anderen zu überzeugen, zu bessern, zu gewinnen – gleichsam also zu er-leuchten, zu be-kehren, zu kon-vertieren. Und manchmal auch gleichsam zu verdammen, weil sie sich als uneinsichtig, unverbesserlich, unbekehrbar erweisen.

Diese Analogien lassen sich übrigens nicht nur auf diesem Felde beobachten.

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Natürlich ist nicht KEIN Fleisch die Lösung für die Klimakrise, sondern weniger Fleisch. Wie auch auf den anderen heiklen Gebieten. Nicht nur elektrisch fahren, sondern weniger fahren. Durch gute Planungsentscheide (bolo'bolo) und Lenkungsabgaben das Pendeln reduzieren. Weniger Kleider weniger oft waschen (und - wie früher - mehr auslüften und flicken). Weniger bauen, weniger heizen und überhaupt! weniger arbeiten (Befreiung vom Überfluss), da wäre die Klimajournalistin wahrscheinlich privilegiert.

Die Erfindung des Vegi-Burgers ist keine Alternative solange Handelsbeziehungen nicht auf den Kopf gestellt werden, solange Adiposidas ein wesentliches Problem des Westens ist und in Madagaskar, Somalia, Libanon und auch in Afghanistan massenweise Kinder verhungern. Wir sollten langsam realisieren, dass wir keine 'Gated Community' sind, und Verantwortung für den Rest der Welt übernehmen.

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Ich finde es toll dass du dir Gedanken machst über deinen Fleischkonsum.
Niemand sollte von dir verlangen, dich "sofort perfekt" zu ernähren. Eine Umstellung ist ein teilweise lange dauernder Prozess.
Es gibt da auch verschiedene Stufen.
Von "ja das Hähnchen sieht schon noch lecker aus" zu "Planted chicken ist auch ganz gut" zu "Wieso mach ich nicht was aus Auberginen" zu "oh mein Gott wie konnte ich jemals einen Tierkadaver appetitlich finden".

Viel Erfolg und suche dir coole vegane Kochbücher/Rezepte, die dir schmecken und die du gerne kochst (falls zu Zeit zum Kochen hast), und mit der Zeit wird es weitergehen.

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Klimajournalist:innen, die in der westlichen Welt leben und versuchen ihren Fleischkonsum unteranderem mit " Die anderen essen auch Fleisch" zu rechtfertigen, kann ich echt nicht ernst nehmen...
Das Klima dankt für solche unnötigen Artikel.

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Und ebenso wenig ernst kann ich Ihre vegane oder vegetarische Cancel-Kultur nehmen …. schade, denn der Artikel zeigt vielerelei auf: Versucht man zum Beispiel ein tierisches Produkt zu imitieren oder nachzubauen, wird‘s problematisch. Die verganen und vegetarischen Fleisch-Imitationen (oft plastifiziert verpackt), die mittlerweile von unseren Grossverteilern angeboten werden, sollten deshalb bezüglich Klimaverträglichkeit genauer unter die Lupe genommen werden. Ich glaube, dass Veganismus dann Sinn macht, wenn die Produkte möglichst ursprünglich verwendet werden. Dies bedingt aber einen Wechsel vom Fast- zum Slowfood, oder von der schnellen Erhitzung zur zeitaufwändigen Zubereitung.

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Man darf nicht vergessen, man isst Tiere. Also Mamas und Papas, Söhne und Töchter. Klingt pathetisch, ja aber wir wissen alle, dass es stimmt und verdrängen nur. Tiere denken, empfinden Leid, Freundschaft. Man weiss es und ignoriert es. Kognitive Dissonanz. Mir war es seit der Geburt meines Kindes zunehmend zu viel. Ich habe auch nicht von heute auf Morgen aufgehört. Reduziert und irgendwann war es ok.
Wenn höher entwickelte Wesen mein Kind essen würden, nur weil sie intelligenter sind...

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Da gibt es eine Science Fiction Romanserie "Die Kollektoren", in der genau das passiert auf der Erde. Ausserirdische kommen und halten die Menschheit als Schlachtvieh, inkl. "Freilandhaltung" (Menschen werden in kleinen Gruppen in der Wildnis ausgesetzt und müssen dann selber überleben, gibt dann eine andere Konsistenz bei der "Ernte"...). Die Serie selber hat mich nicht so überzeugend geschrieben gedünkt, aber der Kontext und die Geschichte regt halt zum Nachdenken an.

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Es gibt heute eigentlich keinen guten Grund mehr Fleisch zu essen, außer: ‚Ich has eifach gern.‘ B12 kann man ersetzen. Ich esse seit einigen Jahren mehrheitlich vegan. Ab und zu bei Einladungen oder wenn es kein Angebot gibt, wähle ich die vegetarische Variante. Die Umstellung passierte nicht von heute auf morgen. Zuerst ersetzte ich Milch, dann Joghurt, dann schließlich auch meinen geliebten Käse. Es braucht etwas Zeit, bis man seinen neuen Menüplan zusammen hat. Dann allerdings hat es nichts mehr mit Verzicht zu tun, sondern ist eine Bereicherung. Gemüseabo kann ich dabei sehr empfehlen.

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Im Artikel wird das Tierleid infolge der Fleischproduktion völlig ausgeblendet. Getrost noch ein paar Schnitzel essen, so das Fazit, welches den Artikel zusammen mit dem Einstieg umrundet und wohl für Auflockerung sorgen soll.

Die beschriebene Möglichkeit, nur noch Nutztiere im unwegsamen Gelände zu halten und Massentierhaltung zu verbieten, führt definitiv auch zu einem artgerechteren, wohl glücklicheren Leben für die Tiere. Doch selbst da stellen sich diverse tierethische Fragen, z.B. ob es ok ist, den meisten männlichen Tieren so früh schon das Leben zu nehmen oder dass weibliche Kühe als Milchproduktionaschine quasi dauerschwanger sind und so ausgelaugt werden und wesentlich früher sterben.
Das Fleisch aus einer solchen extensiven Produktion wäre verbunden mit dem begrenzten Angebot wohl dermassen teuer, dass es sich nur eine Elite leisten könnten - apropos der im Artikel erwähnten gerechten Fleischverteilung weltweit.

Die Lösung heisst meines Erachtens doch Veganismus. Ich habe erfahren, dass diese Ernährung bei weitem lustvoller, vielfältiger und überraschender sein kann, als sich das viele vorstellen können. Da träumt man plötzlich von ganz anderem als von Schnitzel.

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pflanzenbasierte Klimaaktivistin
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· editiert

Herr Schmuziger und Herr Z., bitte nehmen Sie einander ernst. Nicht jede Klimajournalistin ist eine Klima-Aktivistin. Hauptsache sie bleibt neugierig.

@Frau Wecker:

  1. Weder die Klimakrise noch das Ernährungsproblem werden wir im Labor lösen.

  2. Vitamin B12 ist auch kaum noch im Rindfleisch.

  3. Kalzium lässt sich aus sehr sättigenden und wohlschmeckenden Leguminosen (besonders Soja) und Gemüsen (z.B. Grünkohl, Rucola & Broccoli) aufnehmen. Auch aus Nüssen, Kernen & Saaten. An die Sonne gehen ist dabei wichtig, wegen dem Vitamin D.

  4. Die Überschrift gefällt mir nicht. Wie wäre es mit: Vegan ist (nur ein) Teil der Lösung?

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Ich finde der Beitrag beinhaltet überhaupt keine Visionen sondern bearbeitet bekanntes. Er behandelt eine rational technokratische Weltsicht.Es fehlt die Frage: Wie wäre das Leben ohne Fleisch und warum verzichten Menschen auf Fleisch? Vegan zu leben bedeutet für die meisten vegan lebenden Menschen, mehr als nur der Gedanke an den Klimaschutz , sondern denkt dabei einzig und allein an den Schutz des Tieres.
Kein Fleisch zu essen kommt aus einer inneren Überzeugung, einem fühlenden Lebewesen nichts anzutun.Es ist kein Verzicht.
Die Forschung über künstlich hergestelltes Fleisch geht genau in die falsche Richtung.Die Frage wäre doch interessant , warum und seit wann ist der Fleischkonsum derart gestiegen?Welche Alternativen könnte es in Zukunft geben.
Das Angebot der veganen Produkte, sogar bei den Grossverteilern, wird immer grösser und zeigt, dass ein Bedürfnis dazu besteht.
Übrigens täglich eine
Vit.B12 Tabl.ist genauso wenig eine Zumutung wie die Einnahme anderer Vitamine.
Wie gesagt,dem Beitrag fehlt die Vision , bestehendes anders zu denken .

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Landwirtin
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Fleisch essen ist nicht nur eine Sache der inneren Haltung. Fleisch ist zu billig, daher kann man es auch oft kaufen. Und der Durchschnittskonsument schaut in Laden leider eher auf den Preis anstatt auf ökologische und ethische Aspekte.

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<Das Angebot der veganen Produkte, sogar bei den Grossverteilern, wird immer grösser und zeigt, dass ein Bedürfnis dazu besteht.>
heisst doch eher, dass die nahrungsmittelindustrie wieder ein neues zugpferd gefunden hat, mit dem sie gut verdient. und wie kritiklos viele veganerinnen unserer tollen markwirtschaft gegenüberstehen. verarbeitete lebensmittel - kein thema. der dabei entstehende co2-verbrauch - ist zu kompliziert. avocadoplantagen mit gewaltigem wasserverbrauch - weit weg. ach herrje!

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Viele dieser Produkte werden nicht von Veganern gekauft und konsumiert, denn diese haben ihre Kochgewohnheiten schon längt verändert und haben neue Rezepte gefunden, die ohne verarbeitete Lebensmittel auskommen.

Die Fleischersatz-Produkte sind für Fleischesser, welche ihre Gewohnheiten eben (noch) nicht ganz abändern können/wollen.

Das beste Beispiel ist das vegane Fondue aus Cashewnüssen. Aber auch niemand würde auf die Idee kommen eine Suppe aus Cashewnüssen und Hefe zuzubereiten und dann Brot und Kartoffeln darin zu tunken. Es gibt ja bereits Hummus was auch sehr einfach selbst zu machen ist.
Nein, der Grund für veganes Fondue ist, dass man nicht auf den Fondueplausch mit Freunden und Familie verzichten will/kann und so etwas braucht um den Käse zu ersetzen.

Der Fleisch- und Käsekonsum ist so verankert in der Schweizer Kultur, dass man den Konsumenten etwas abholen muss, um dieses Bedürfnis nach veganem Essen zu decken.

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Falsch, Frau B. Wer sich vegetarisch / vegan ernährt, tut dies meist aus diesen Gründen oder einer Kombination daraus:

  • Moral / Ethik (Tierleid vermeiden)

  • Umwelt- und Klimaschutz
    Man beschäftigt sich eingehend mit den negativen Folgen der Massentierhaltung für Tier, Umwelt und auch Mensch (z. B. den Beschäftigten in den Schlachtbetrieben) und stellt sich dann um - schrittweise oder von einem Tag auf den anderen. Die wenigsten ernähren sich nur aus gesundheitlichen Gründen pflanzenbasiert.

Vegetarierinnen und Veganern Kritiklosigkeit bezüglich marktwirtschaftlichen Mechanismen vorzuwerfen, halte ich aus mehreren Gründen für falsch:

  • Sie sind sich des Problems Massentierhaltung/Tierfabriken bewusst und damit mindestens ein Schritt weiter als ein Grossteil der Bevölkerung.

  • Sich auf einem Gebiet intensiv zu informieren, bedeutet meist, siuch zwangsläufig auch mit Informationen auf anderen Gebieten beschäftigen zu müssen: Heisst über Lieferketten, fairen Handel, Anbaubedingungen, Wasserverbrauch, CO2, ... (Und ja, wir wissen, dass Avocados auf Plantagen angebaut werden - verglichen mit Rindfleisch bezüglich Wasserverbrauch aber ein Klacks. Und wer ernährt sich schon nur von Avocados?).

  • Ersatzprodukte - vor allem die hochverarbeiteten - sollen es vor allem für Flexitarier (heisst Leute, die gerne weniger Fleisch essen würden) attraktiv machen, kein Fleisch zu essen.

Es ist sehr gut möglich, sich ohne hochverarbeitete Ersatzprodukte zu ernähren (Gegenfrage: Sie kaufen Fertigprodukte? Wissen Sie bei allem, was drin ist?). Ich lese aus Ihrem Kommentar vor allem viel Unwissenheit und auch eine gewisse Verachtung heraus für eine Ernährungsform, die eigentlich nur eines will: Mensch, Tier und Umwelt mehr achten.

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Software Engineer
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· editiert

Aber manchmal muss es einfach Fleisch sein.
Ich bin damit nicht allein.

Dass Sie damit nicht allein sind, habe ich auch schon festgestellt. Verstanden habe ich es trotzdem nicht. Ich nehme nochmals einen Anlauf:

Warum "muss" es einfach sein?

Geschmacklich haben die veganen Alternativen in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Für mich ist damit das Bedürfnis nach tierischem Fleisch verflogen. Ich gehe davon aus, dass die nächsten Jahre ebenso weitere Fortschritte zeigen. "Muss" es dann immer noch sein?

Woher kommt der Zwang, der sich im "sein müssen" äussert? Wie könnten wir den loswerden?

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Ich versuchte über x Jahre hinweg auf komplett vegetarisch umzustellen, und habe das irgendwann aufgegeben. Bei mir äussert sich dieses "Müssen" in einem starken, von mir klar als körperlich empfundenen Bedürfnis (nicht einfach "Lust", Gewohnheit). Ich kann mich 1-2 Wochen bestens vegetarisch ernähren, dann plötzlich verlangt mein Körper nach Fleisch. Ich kann versuchen, dies zu ignorieren, oder die Lust auf Fleisch mit anderem zu stillen, es gelingt nicht (am ehesten übrigens noch mit Kichererbsengerichten), es wird über Tage stärker und stärker und hört nicht auf. Dann gönne ich mir halt ein Stück Bio-Fleisch, und danach geht es mir physisch wieder richtig gut. Ich habe festgestellt, dass dieses starke Bedürfnis häufig mit dem Hormonzyklus zusammenhängt, und bin zum Schluss gekommen, dass mein Körper aus irgendwelchen Gründen das nun mal gelegentlich braucht und daher einfordert. Also gebe ich es ihm, obwohl ich aus ethischen Gründen so gerne verzichten würde. Mein persönlicher Kompromis liegt bei etwa einmal Fleisch pro Woche.

Edit, Nachtrag: Wenn ich ein Ersatzprodukt fände, welches dieses Verlangen auch stillen würde, würde ich sofort umstellen. Aber ein solches habe ich bisher nicht gefunden.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Warum "muss" es einfach sein?

Das Englische craving, das to desire strongly, so as to satisfy an appetite, aber in der Wurzel auch to demand bedeutet, beschreibt das Müssen sehr gut. Das Warum, der Grund, ist also die Lust – das Woher, der Ursprung, die Gewohnheit.

Nach David Hume beruht letztlich alles Wissen auf Gewohnheit, so wie der Verstand der Lust gehorcht:

Reason is, and ought only to be the slave of the passions.

Dies bedeutet aber nicht, dass man alle Hoffnung auf Veränderung fahren lassen muss, sondern nur, dass Verhaltensveränderung ein schwieriger Prozess ist (siehe oben). Entlernen und Lernen, Entwöhnen und Gewöhnen ist meist ein gradueller Prozess. Durch Habitualisierung und Normalisierung entsteht mit der Zeit und durch geteilte Normen ein neuer Habitus und eine neue Normalität.

Doch gerade weil der erste Schritt der schwierigste ist, sollte er der niederschwelligste sein, denn Hauptsache möglichst viele machen sich auf den Weg, der aus vielen Wegen besteht, die aber alle in dieselbe Richtung gehen (Karnivorismus -> Flexitarismus -> Vegetarismus -> Veganismus). Anstatt dass der Weg aufgrund der hohen Schwelle ein schmaler ist für die Wenigen «Erleuchteten».

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Ich habe das auch manchmal, also dieses körperliche Bedürfnis nach Fleisch, ich denke es hängt mit Eisenmangel zusammen bei mir. Ich habe für mich die Lösung gefunden nur sehr selten Fleisch zu essen (vor allem auswärts habe ich oft wenig Wahlmöglichkeiten, da ich einige andere Einschränkungen bei Lebensmitteln aus gesundheitlichen Gründen habe), und wenn dann nur Biofleisch oder zumindest aus der Schweiz, oder wenn es heruntergesetzt ist und sonst weggeworfen werden würde.
Ich habe auch festgestellt dass ich nach und nach auch immer weniger Bedürfnis danach habe, Fleisch zu essen, und nach und nach auch immer weniger Bedürfnis nach Milchprodukten.
Ich weiss dass es klima- und tierwohltechnisch auch noch besser ginge, aber das ist für mich ein Kompromiss der mein Alltagsleben nicht allzu kompliziert macht.

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was bei diesem 'muss' stört ist die gleichschaltung aller. und sorry, wenn ich bisschen aushole mit einem blick auf die menschliche evolution: die ersten menschen waren jäger und sammler mit dem entsprechenden stoffwechsel und blutgruppe 0 (40'000 v.chr.) der darauf folgende wechsel zu einer mehr agrarischen lebensweise brachte blutgruppe A hervor (25'000 v.chr). die völkerwanderungen ausgehend von afrika verschmolzen die verschiedenen rassen -blutgruppe B (10'000 v.chr.). die jüngste dieser entwicklungen mit der vermischung ungleichartiger gruppen zeigt sich in blutgruppe AB (1'000 v.chr.).
all diesen blutgruppen ist ein unterschiedliches 'müssen' zu eigen:
blutgruppe 0 ist der eindeutige fleischesser, fleisch ist ihr treibstoff.
bg A dagegen verstoffwechselt besonders gut getreide und feldfrüchte (agrarische lebensweise).
bg B steht für eine beginnende viehwirtschaft, d.h. der stoffwechsel passte sich u.a. in hohem masse milchprodukten an.
bg AB ist unsere moderne blutgruppe, eine melange aus vorhandenem und neuem.

also lässt sich nachvollziehen, weswegen gewisse menschen fleisch haben müssen - da hilft auch keine b12 tablette. so wie andere gewisse menschen absolut kein fleisch benötigen, wiederum andere keine milchprodukte vertragen.
also bitte aufhören, alle über einen kamm scheren!
was aber grundsätzlich zu ändern wäre: artgerechtes fleisch in dem massstab zu 'produzieren', der einer sehr reduzierten menge (pers/g/woche) entspräche.
bei vegan stören mich die scheuklappen: wieviel wird industriell produziert? die ursprüngliche molekulare zusammensetzung von nahrungsmitteln wird auseinandergenommen und damit unkenntlich für den stoffwechsel, damit unverträglicher -> allergien und unverträglichkeiten. und die gesamte verarbeitung summiert sich in einem nicht kleinen co2-equivalent.
meine wertvorstellung: keine verarbeiteten lebensmittel - artgerechte aufzucht von fleisch/geflügel/fisch und wenig von diesem wertvollen und dichten food - lieber butter als margarine - regionale und saisonale gemüse und früchte.

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Marcus Bosshard
Veganer Klimaaktivist
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Guten Tag Frau B.
Gibt es zu dieser Theorie der Verknüpfung von Blutgruppen und Nahrungsbedürfnissen stabile wissenschaftliche Quellen? Ich höre zum ersten Mal davon und kann basierend auf meinem nicht medizinischen Allgemeinwissen keine Zusammenhänge zwischen Blutgruppe und Ernährung erkennen.
Ich bin übrigens AB-

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Irgendwo in Nirgendwo
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Es ist eine interessante Frage aber mit dem „muss“ vertritt sie die aktuelle Meinung von einem sehr grossen Teil der Bevölkerung. Diesen muss man miteinbeziehen.

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Muss man das?

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Gemüseliebhaberin
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Ich bin grosser Fan einer pflanzenbasierten Ernährung, koche selber auch gerne und viel, hauptsächlich vegetarisch, oft vegan. Mein Partner ist strikter Vegetarier, meine Tochter mehrheitlich vegan. Ich wäre es auch gern, kenne aber dieses wirklich heftige Verlangen nach Fleisch - nicht einfach ein Gluscht, sondern ein Verlangen wie es vermutlich alle Frauen, die mal ein Baby gestillt haben, kennen. Und zwar korreliert das bei mir in schöner Regelmässigkeit mit dem massiven Eisenmangel, unter dem ich wegen zu starker Monatsblutung immer wieder leide. Und dem gar nicht so leicht beizukommen ist, schon gar nicht mit pflanzlicher Ernährung oder Tabletten. Infusionen sind eine Möglichkeit, aber die sind auch nur zu bekommen, wenn der Mangel schon massiv ist. Fleisch essen hilft da nachweisbar. Für mich persönlich habe ich das Problem inzwischen mit einer Operation lösen können, ich möchte aber zu bedenken geben, dass es für manche tatsächlich leichter ist, vegan glücklich zu werden als für andere, und dass das Problem nicht immer nur im Kopf liegt.

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Die Massentierhaltung ist nicht mehr zeitgemäß. Eine nachhaltige Landwirtschaft braucht aber auch das Element Tier. Fleischkonsum ist ein Statussymbol. Dies zu ändern ist schwierig. Fleischverschwendung ist moralisch absolut verwerflich. In der Kantinenverpflegung sollte das Fleischangebot eingeschränkt werden.

Individuell braucht es mehr Bewusstsein, mehr Maß, mehr Qualitätsbewusstsein im Fleischkonsum.

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pflanzenbasierte Klimaaktivistin
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Herr H., was zu ändern wäre denn leicht oder bis übermorgen erreichbar? Mit dem was tausend Jahre dauert müssen wir heute beginnen. Sie machen es ja.

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ein guter Start wäre das Streichen von Subventionen für die industrielle Fleisch- und Milchwirtschaft, um tierfreundliche und pflanzliche Ernährung relativ gesehen wettbewerbsfähiger zu machen. Heute haben wir eine Wettbewerbsverzerrung. Wenn der Verbraucher den “echten” Preis von gutem Fleisch zahlen müsste würden viele schonmal anfangen umzudenken. Die Agrarlobby hat daran aber Null Interesse.

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Ich habe glücklicherweise keinerlei Mangelerscheinungen und esse seit Jahren kein Fleisch.
Habe schon als Kind das Töten von Tieren sehr traurig gefunden , musste aber am Tisch , es gab kaum Fleisch , den Teller" leer essen" , gegen meine Weltanschauung.
Mir fehlt das Fleisch nicht , mit aller Art Gemüse, das wir heute kaufen können, ist die Palette reich , es braucht mehr Fantasie und Zeit , ist aber lohnend.

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Auch von meiner Seite her besten Dank an die Autorin für diesen grossartig informativen Artikel. Get the numbers right ist meines Erachtens eine der wichtigsten Holschulden von uns allen, die wir die Welt in in die richtige Richtung nudgen wollen.
Mich selber hat der Veganismus-Trend dazu gebracht, mich noch bewusster mit dem lebendigen Tier hinter dem Fleisch, das ich esse, auseinanderzusetzen und habe deshalb in Neuseeland gelernt, wie man Wildschweine jagt und in Afrika, wie man Hühner tötet und Poulet daraus macht.
Dabei empfand ich mich beim Töten wirklich als Täterin und dem Tier gegenüber aber interessanterweise eine tiefe Verbundenheit, Dankbarkeit und Bescheidenheit und wurde in dem Moment irgend Teil des schönen aber auch brutalen Kreislauf des Lebens auf dieser Erde, wo Geborenwerden und Sterben, Freud und Leid, Sorgetragen und Töten offensichtlich dazugehören. Interessanterweise hatte ich dabei auch wohl richtigerweise das Gefühl, von diesen Tieren in dem Moment als ziemlich doof angeschaut zu werden mit meinen komplexen und komplett überhöhten West-Emotionen. Tieren ist diese gewisse Brutalität des Leben ja an sich komplett gängig und meine Naivität in der Hinsicht zeugten auch von meinem bisherigen Leben als weltfremder, verwöhnter West-Middelclass-Privilegien-Idiot, der zwar täglich Fleisch aus dem Supermarkt essen, es aber selbst nicht herstellen kann, dabei aber der Welt mit West-Gestus erklären will, wie sie leben soll. Das ist auch absurd. Aber anyway, das ist ein anderes Thema.
Veganismus ist bezüglich Töten ja keine Lösung, da er ja bei Lichte betrachtet auch nicht drumrum kommt, Gemüse zu töten, Apfelbäume werden brutal zurückgeschnitten und auf maximal Schwangerschaft - wie eine Kommentatorin schrieb - getrimmt etc etc. Nur weil Pflanzen nicht schreien und fliehen können, heisst das ja nicht, dass sie weniger gern lieber am Leben bleiben würden als in der Nahrungskette aufgehen. Warum man da Pflanzen und Tiere anders bewerten soll, erschliesst sich mir bei näherer Betrachtung nicht.
Es ist also diese blinde Vorstellung von Töten und Tierliebe, die mich am Veganismus nervt, oder vielleicht noch genauer die moralische Überlegenheit und der Einvernahme der sog. Tierliebe, die er sich selbst mit diesem schlussendlich einfach tod- und sterbeverdrängendem und also nicht ganzheitlichem Weltbild zuschreibt. Get the numbers right heisst meiner Meinung nach auch, anerkenne die Funktionsweise der Dinge, bevor Du moralisch über sie urteilst.
Doch wie es ja meistens ist: egal wie unvernünftig oder gar nervig man eine andere Lebensart findet, mehr verschiedene Lebensarten erzeugen mehr Kreativität, mehr Entdeckungsverfahren und also mehr Wissensgenerierung und mein Nahrungsspektrum ist auch dank des Veganismus in unseren Breitengraden sicher grösser, kreativer und intelligenter geworden, dafür danke ich tuusig.
Wie der supergute Artikel mir nun (nochmals) klarmachte, kann man bezüglich des Fleischkonsums des 20 Jh. im Westen wirklich von einer Besessenheit sprechen, deren wir uns gar nicht bewusst waren, eine entschiedene Anpassung unseres Essverhaltens ist also wirklich dringend notwendig.
Ich musste zudem herzhaft lachen, als der Artikel mir wieder bewusst machte, dass eines der grössten Probleme dabei tatsächlich die furzenden Kühe sind, was für eine manchmal absurd-lustige Welt. Danke also nochmals für diesen grossartigen Artikel.

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Marcus Bosshard
Veganer Klimaaktivist
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Mit dem Ansatz: "Wir verbessern erst etwas, wenn wir die "perfekte" Lösung haben", kann mensch jeden Fortschritt hinauszögern oder gar verhindern.
Nein, Pflanzen sind nicht das Gleiche wie Tiere.
Bei der schon genannten Definition von Veganismus geht es darum, die Verursachung von Leid maximal zu minimieren. Früher dachte man, Tiere hätten keine Emotionen. Noch vor Kurzem wurde ernsthaft diskutiert, ob Tiere Schmerzen empfinden können. Bei Fischen gibt es noch heute Menschen, die das anzweifeln. Die Wissenschaft ist sich jedoch einig, dass Tiere Schmerzen und Leid empfinden. Eine wichtige Rolle spielt dabei das zentrale Nervensystem. Wenn es auch noch um emotionales Leid, Leid aufgrund von Angst und psychisches Leid wie Depression (Käfig- oder Stallhaltung) und Trennungsschmerz (Trennung von Kuh und Kalb) geht, spielen auch Hirn und Bewusstsein eine Rolle.
Ja, vielleicht kommt der Zeitpunkt, dass wir auch erkennen, dass Pflanzen, dann Pilze, dann Mikroorganismen leiden können. Bis dahin können wir aber viel gesichertes Leid bei Tieren mit Nervensystem und Bewusstsein (also bei allen Tieren) verhindern, indem wir sie nicht Ihrer Körper wegen ausbeuten.
Ich anerkenne, dass auch ein Salat ein Organismus ist, dessen "unbewusste Ziele" Leben und Reproduktion sind. Es ist ein Organismus, den ich töte, wenn ich ihn esse. Ich sehe darin aber das kleinere Leid, als wenn ich ein Tier ausbeute und töte, welches erwiesenermassen Schmerzen und Leid empfinden kann. Ein Tier, dessen Bewusstsein ich zusammen mit seinem Körper zerstöre.

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Landwirtin
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Man muss nur in die Augen von Tieren sehen, ihre Haltung, ihr Gang usw. anschauen um zu erkennen, dass sie Gefühle haben, Schmerz, Trauer, Angst, Freude oder Zuneigung empfinden. Schön hat das die Wissenschaft endlich begriffen.

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Veganismus ist bezüglich Töten ja keine Lösung, da er ja bei Lichte betrachtet auch nicht drumrum kommt, Gemüse zu töten, Apfelbäume werden brutal zurückgeschnitten und auf maximal Schwangerschaft - wie eine Kommentatorin schrieb - getrimmt etc etc. Nur weil Pflanzen nicht schreien und fliehen können, heisst das ja nicht, dass sie weniger gern lieber am Leben bleiben würden als in der Nahrungskette aufgehen. Warum man da Pflanzen und Tiere anders bewerten soll, erschliesst sich mir bei näherer Betrachtung nicht.

Die nähere Betrachtung dieses Ansatzes führt eigentlich direkt zur Erkenntnis, dass Tiere eben doch auf einer anderen Stufe stehen als Pflanzen, da sie in der erwähnten Nahrungskette weiter oben stehen. Sie ernähren sich entweder von Pflanzen oder von anderen Tieren, Pflanzen nicht -- ein wesentlicher Unterschied in Bezug darauf, wie viele lebende Organismen für den eigenen Lebenserhalt draufgehen.

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Wären dann aber in dieser Logik nicht die Pflanzen die einzig moralisch einwandfrei lebenden Geschöpfe auf dieser Welt, da sie ihre Energie direkt von der Sonne beziehen können und also keine anderen Lebewesen für den eigenen Energiehaushalt benötigen? Und diese erhabenen Geschöpfe töten und essen wir und fühlen uns noch "weiter oben" stehend? "Weiter unten" müsste das dann doch heissen und shame on us, geht wenigstens andere Karnivore essen ihr Stümper, die ihr nicht vom Sonnenlicht leben könnt! Ironie off. Hier zeigt sich m.E., wo diese zur Zeit in unseren Breitengraden trendige buddhistisch- vegetarische Erhabenheits-Reinheitslehre einfach vernünftig betrachtet ins Leere läuft... nice try, schon ok, aber really? Es gibt keine Reinheit und keine Unschuld im Leben, let's deal with that. Werden wir verantwortungsbewusste Täter:innen statt sehnsüchtige Träumis, damit bewirken wir am Ende des Tages mehr nachhaltig Funktionierendes.

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Landwirtin
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Pflanzen schreien sehr wohl, wir hören es einfach nicht ;) Kommt dazu, dass bei der Bodenbearbeitung Würmer und anders Kleingetier (wenn auch unabsichtlich) draufgeht. Schnecken, Mäuse und sog. Schädlinge werden auch im Biogarten bekämpft und getötet.

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Veganismus ist bezüglich Töten ja keine Lösung, da er ja bei Lichte betrachtet auch nicht drumrum kommt, Gemüse zu töten, Apfelbäume werden brutal zurückgeschnitten und auf maximal Schwangerschaft - wie eine Kommentatorin schrieb - getrimmt etc etc. Nur weil Pflanzen nicht schreien und fliehen können, heisst das ja nicht, dass sie weniger gern lieber am Leben bleiben würden als in der Nahrungskette aufgehen. Warum man da Pflanzen und Tiere anders bewerten soll, erschliesst sich mir bei näherer Betrachtung nicht.

Selbst wenn man das Töten von Tieren absolut ignoriert, und nur das Töten von Pflanzen verurteilt ist es immer noch besser vegan zu leben, weil durch die Fütterung die Tiere selbst viele Pflanzen sterben.

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Irgendwo in Nirgendwo
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Mein primäres Problem mit dem Fleisch ist ein ethisches. Das Laborfleisch adressiert dies in Perfektion. Die absurd hohen Fleischpreise (trotz Subventionen) in der Schweiz schaffen aus meiner Sicht optimale Bedingungen um Laborfleisch massentauglich machen. Ich für meinen Teil werde früh und stark darauf umsteigen. Vegan und Veggie sind für mich keine Alternativen sondern wunderbare Ergänzungen, ich fast mag alles, dies aus aller Welt, in allen Formen und möchte fast kein Rezept vermissen.

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Um an das Serum zu kommen, wird eine trächtige Kuh geschlachtet und ihr noch lebender Fötus heraus­geschnitten. Diesem wird dann Blut aus dem noch schlagenden Herzen entnommen.<
guten appetit! warum nicht einfach weniger und ökologisch produziertes fleisch?

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Landwirtin
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Das Fleisch ist zu teuer??? Ach? Noch billiger und es wird noch mehr davon gefuttert.

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So das war jetzt also der erste Artikel der Republik, der mich so richtig hässig machte. War ja an sich auch mal an der Zeit. Aber muss es dann wirklich gleich so plump sein? Neues erfährt man in diesem Text leider gar nichts. Und wenn ich jemandem zuhören will, die oder der krampfhaft versucht, die eigene kognitive Dissonanz ("ich esse Fleisch, obwohl mir an sich vollkommen klar ist, dass das keine gute Idee ist") aufzulösen, dann bestelle ich irgendwo öffentlich was Veganes zu Essen und schon gehts links und rechts von mir los mit dem Gebrabbel über den "Metzger des Vertrauens" und das "wüki nur ganz bewusst Fleisch essen". Das langweilt mich, das muss ich nicht auch noch in der Republik lesen.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Guten Morgen Frau D. und Danke für Ihre Kritik. Ich persönlich finde das ist eigentlich ein sehr gutes Zeichen, dass Sie dieser Beitrag irritiert oder sogar hässig gemacht hat. Stellen Sie sich vor, Sie würden hier bloss Dinge lesen, die Ihre eigene Sichtweise bestätigen – wäre das nicht total langweilig?
Wichtig ist doch, dass es hier im Dialog einen Ort gibt, an dem Sie Ihre Kritik anbringen und erklären können, warum Sie in diesem Fall anderer Meinung sind. Ich jedenfalls finde das interessant und lese es gerne.
Schönen Tag und viele Grüsse!

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Liebe Frau Herrmann, Da habe ich mich ungenau ausgedrückt. Der Text an sich, der hat mich leider eher gelangweilt, weil ich mir genau diese Art von Rechtfertigung schon unzählige Male habe anhören müssen. Was mich hässig machte, ist die Tatsache, das dieser Text die Titelstory in der Republik ist. Es gäbe Spannenderes in diesem Bereich. Und wenn ich mir die Google-Resultate zum Namen der Verfasserin so ansehe, bin ich überzeugt, sie hätte uns sooo viel zu erzählen, was wir noch nie gehört haben. Das hätte ich lesen wollen. Unabhängig davon, ob es mein Weltbild bestätigt oder nicht.

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Mich haben Artikel hier auch schon hässig gemacht, wennauch zu anderen Themen. Meine Beobachtung an mir selbst ist, dass das dann passiert, wenn ich meine eigenen Werte nicht in Einklang bringen kann mit dem was geschrieben wird. Ich bin zwar nicht ganz so stark gelagert bezüglich dieses Artikels wie Sie, aber ein Element stößt auch mir auf. Und das ist die Tatsache, dass man den Geschmack und die Gewohnheit des Menschen über die Möglichkeit eines Umdenkens und der Umgewöhnung stellt. Es ist in meinen Augen letztlich egal, ob es primär um den Klimaschutz oder die ethische Frage der Massentierhaltung geht. Wir haben offensichtlich ein Problem. Und somit ist die Frage die bleibt: Wird das gebührend angesprochen im Artikel? Ich denke es wird recht gut mit Zahlen untermauert. Wo ich den Denkanstoß setzen würde ist in der Frage: ist die Lösung nach Alternativen für den Fleischkonsum zu suchen? Oder eher in unserer Haltung und dem Respekt unserer Natur gegenüber?

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Sie sprechen mir aus dem Herzen, Frau D. Der Ärger fing bei mir eigentlich schon beim schon beim Titel an. Also: Beim Titel allein, solo. Reisserisch auf eine wirklich laienhaft wirkende Art. Was kann das für ein Artikel sein? Noch dazu mit dem Bild??
Und tatsächlich hat der Titel nur peripher mit dem Inhalt des Artikels und der geschilderten Thematik als solcher zu tun. Und rechtfertigt sich, gefühlt, einzig mit einem zu diesem Zweck hinkonstruierten Nebensatz zum Schluss.
Dazwischen durchaus einige Stationen der Lektüre, die eine Titelposition verdient hätten, Frau Herrmann. Wieso nur haben Sie sich für dieses komische, gestrige Framing mit dem Schnitzel und dem Seitenhieb gegen Veganismus entschieden?
(PS: ich bin nicht vegan)

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"Soll man darauf bestehen, dass die Menschen in Entwicklungs­ländern auf eine fleischreiche Ernährung verzichten, sobald sie sich diese zum ersten Mal leisten können – während wir uns in Industrie­ländern jahrzehnte­lang täglich Wurst und Fleisch gönnten?"
Nein liebe Frau Wecker, aber zwischenzeitlich könnten Sie und die anderen fleischliebenden Menschen in den Industrieländern ja vielleicht mehr Verzicht üben? Als ausgleichende Gerechtigkeit? Völlig absurd erscheint mir die Entwicklung, dass nun noch künstliches Fleisch hergestellt werden soll (und dafür Geld wie auch menschliche Ressourcen verbraucht werden!).

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Gleich zu Beginn: Bezüglich Fleischkonsum bin ich mit der Autorin absolut gleicher Meinung und es ist gut, wieder einmal mit den entsprechenden, eindrücklichen Statitiken und Fakten konfrontiert zu werden, unglaulich! Was mir aber fehlt, ist eine aubere Definition von Veganismus. Der Beitrag vermittelt den Eindruck, Veganismus bestehe einzig und alleine aus Fleischverzicht. Ich bin zwar kein Vegan-Experte, aber ich meinte, Veganismus bedeutet der TOTALE VERZICHT auf Tiernutzung, d.h. keine Haustierhaltung, keine Verwendung von Kleidungsstücke tierischer Herkunft, keine Milchprodukte usw.
Mich würde es sehr interessieren, wie die Ökobilanz bei diesem fundamentalen Veganismus aussehen würde, d.h. z.B. die komplette Umstellung auf Sojaprodukte, auf Kunststoffe etc. und welche sozialen Konsequenzen der Verzicht auf Haustierehaltung hätte. Für mich ist die Überschrift des Beitrages irreführend, ich persönlich befinde mich auf dem Weg Vegetarismus......

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pflanzenbasierte Klimaaktivistin
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· editiert

Meine Devise: Probieren statt Definieren. Habe für mich entschieden, die Welt als Ganzes zu sehen und mich schrittweise an eine -- wenn wir Glück haben -- enkeltaugliche Welt anzunähern. Wenn andere das auch tun, hüpft mein Herz. Bei -ismen macht es keine Riesenhüpfer, und ich beäuge die geschriebenen Worthülsen.

Das heisst für mich zunächst auf Tierprodukte in der Nahrung zu verzichten und bei Kleidern gewissenhaft zu entscheiden (Baumwolle kann -- je nach Herstellung -- ein Klimaschädling sein, also genau hinschauen). Meine alten Ledertaschen trage ich natürlich, oder verschenke sie weiter. Sogar die von Grossmutter und Mutter geerbten Pelzkragen. Wegwerfen käme mir nicht in den Sinn.

Jedoch gibt es auch bei vegan lebenden Menschen Statussymbole. Manchmal ist das für einen altmodischen Normalo ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber erstere lieben einfach Tiere, haben ein Gewissen und wollen das auch zeigen, das versteht man doch. Menschen können einander auch mögen, ohne den ganzen Tag dasselbe zu machen wie die Nachbarin oder das was im Lehrbuch steht.

Und wenn Sie selbst entscheiden, ob die Milch von diesen sojagefütterten Kühen wirklich wertvoll genug ist, um so viel Tierleid inkauf zu nehmen? Ob Käse ein guter Ersatz für Fleisch ist? Oder "Laborfleisch"? Ob Eier nicht auch ein "unausgereiftes Fleisch" sind? Was das alles für den Planeten bedeutet? Je mehr wir fragen, umso klüger können wir entscheiden. -ismen sind dabei wohl nicht so wichtig. "Nutz"-Tiere treffen ist am besten, zum Beispiel auf dem Zukuhnftshof oder bei Hof Narr. Und vielen anderen Sanctuaries in der Schweiz und im Ausland. Wenn ich am Anfang stünde, würde ich zuerst Wurst und Schinken weglassen. Dafür Hülsenfrüchte boosten.

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Marcus Bosshard
Veganer Klimaaktivist
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Geschätzter Herr G.
Immer wieder taucht die Befürchtung auf, dass es extrem viel mehr Ackerbaufläche benötigen würde, um all das Soja und Gemüse zu produzieren, wenn plötzlich alle zu Veganer:innen würden. Das Gegenteil ist der Fall. Wir könnten viel mehr Fläche freigeben (rewilding), wenn wir uns direkt von angebauten Pflanzen ernähren würden.
Ohne die genauen Zahlen in Prozenten oder oder CO2-Äquivalenten zu kennen, ist es dennoch klar, dass die Ökobilanzen pflanzlicher Produkte zwingend deutlich besser sind. (https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/…chprodukte)
Warum ist das so? Tiere müssen immer auch ernährt werden. Bei der Umwandlung von pflanzlicher Nahrung zu Fleisch und Milchprodukten geht ein grosser Teil der Kalorien und Nährwerte verloren. Mit einem Bruchteil der Fläche, die heute für die Tiernahrungsproduktion eingesetzt wird, könnten wir uns direkt ernähren. Dabei ist der Verbrauch an Wasser, noch gar nicht berücksichtigt.
Und bei den Kleidern würde ich eher von Wolle und Seide auf Baumwolle, Viskose und Leinen, als auf Polyester umstellen. Meine Schuhe sind aus Hanf und Gummi.

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Lieber Herr G., danke für Ihren Beitrag. Die offizielle, heute generell verwendete Definition von Veganismus, die so auch von der Vegan Society anerkannt ist, lautet:

Veganismus ist eine Lebensweise, die versucht - soweit wie praktisch durchführbar - alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren für Essen, Kleidung und andere Zwecke zu vermeiden; und in weiterer Folge die Entwicklung und Verwendung von tierfreien Alternativen zu Gunsten von Mensch, Tier und Umwelt fördert. In Bezug auf die Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle Produkte, die zur Gänze oder teilweise von Tieren gewonnen werden.

Aber selbstverständlich legt das jede Veganer*in für sich anders aus. Es gibt solche, die auf Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte verzichten, andere, die auch Honig weglassen, wiederum andere tragen konsequent kein Pelz und Leder oder lassen sogar auch noch Wolle und Seide weg oder verzichten darauf, Zoos oder Zirkusse zu besuchen. Die offizielle Definition ist das eine, wichtiger ist aber wohl, was jede einzelne Person für sich als richtig auslegt - denn bei Veganismus geht es ja darum, aus Überzeugung zu handeln und weniger, sich strikte an einen vorgegebenen Katalog von Dos and Donts zu halten.

Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag! Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine

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Ich möchte noch aus meiner eigenen Erfahrung hinzufügen, dass Fleisch essen aggressiv machen kann. Wenn die Menschen weniger Fleisch essen würden, wären sie wahrscheinlich als willkommenen Nebeneffekt auch noch friedfertiger.

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Interessanter Kommentar! Würde mich interessieren, wie Sie zu dieser Vermutung kommen, Herr B.

Ich bin auf den Artikel „Fleischkonsum: Bildungsniveau macht den Unterschied“ gestossen. Darin heisst es unter anderem:

Fleisch als Symbol von Maskulinität, Stärke und Dominanz über die Natur gilt auch heutzutage noch als archetypisches Essen für Männer. Der Verzehr von pflanzlichen Nahrungsmitteln dagegen ist eher mit Femininität und Schwäche assoziiert. Daher überrascht es nicht, dass Frauen im Vergleich zu Männern durchschnittlich weniger Fleisch konsumieren und häufiger berichten, vegetarisch zu leben.

Zusätzlich wurde das Empathieempfinden als Persönlichkeitseigenschaft untersucht. Dabei zeigte sich eine geringere emotionale Empathie fleischessender Personen gegenüber Tieren im Vergleich zu Personen, die vegetarisch und vegan leben. Darüber hinaus zeigen sich omnivor ernährende Menschen im Vergleich mit vegetarisch und vegan lebenden Menschen in bildgebenden Verfahren eine geringere Aktivität in empathiebezogenen Arealen des Gehirns, wenn sie ein Video über Gewalt an Tieren sehen. Dasselbe Phänomen tritt bei dieser Personengruppe auf, wenn sie ein Video zu Gewalt an Menschen ansehen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass über verschiedenen Studien hinweg empirische Evidenz dafür gefunden wurde, dass Persönlichkeitseigenschaften mit dem Konsum von Fleisch zusammenhängen. Allerdings ist bisher noch nicht abschließend geklärt, ob hier kausale Mechanismen vorliegen und wenn ja, in welche Richtung sie wirken: Beeinflussen Persönlichkeitseigenschaften das Ernährungsverhalten oder wirkt sich das Ernährungsverhalten auf Persönlichkeitseigenschaften aus?

Mein Fazit: Es könnte etwas an Ihrer These dran sein. Allerdings ist die Kausalität wohl nicht geklärt.

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Meine persönliche Erfahrung mit militanten Veganern widerspricht dem leider... ;-)
(Nur halbernst gemeint. Veganismus finde ich gut, Militanz nicht. )

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Es gibt Menschen, die bei fehlendem Fleischkonsum schlapp werden. Ich vermute, das hängt mit den ursprünglich verschiedenen Ernährungsgewohnheiten von Bauern (Mittelmeerraum, Südindien - friedfertig) und den Jägern aus dem Norden (aggressiv, kämpferisch) zusammen. So gibt es eine Blutgruppendiät, nach der Blutgruppe 0 ein bestimmtes Mass an Fleisch benötigt und ich selbst zähle mich dazu.
Fun Fact: Gemäss der chinesischen Küche macht gegrilltes Fleisch aggressiver (heisser) als gekochtes Fleisch.

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... und die früheren chinesischen kaiser gaben ihren untertanen schweinefleisch auf den teller, auf dass sie träge und ruhig wurden...

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Liebe Katharina Wecker,
ich finde es sehr schade das der Text dann doch recht eindimensional über die Utopien eines zukünftigen Fleischkonsums hastet.
Als Klimajournalistin sollten sie wissen was uns die Zeit geschlagen hat. Wir haben heute nur noch 7.5 Jahre bis das 1.5°C Ziel gerissen wird.
Daher meine grosse Enttäuschung das Sie es sich da in ihrer kognitiven Dissonanz so bequem machen.

Ich erlaube mir hier einige weitere Aspekte zu beleuchten, die ihnen doch auch geläufig sein sollten aber unerwähnt blieben.

Klimatische und ökölogische Aspekte der Landwirtschaftlichen Herstellung von Tierprodukten:

  1. Vernichtung von Ökosystemen und Arten
    Für die aktuelle landwirtschaftliche Produktion von tierieschen Produkten werden weltweit Ökosysteme vernichtet. Für die Herstellung der benötigten Futtermitel reichen die Anbauflächen der Schweiz nicht aus. Heisst selbst lokal produzierte Tierprodukte vernichten Umwelt weltweit. 60 % der Futtermittel der Schweiz müssen importiert werden. Soja aus Brasilien zB, das wiederum für diie Anbauflächen den Regenwald rodet.
    Die Meere sind zunehmend leergefischt, was hier im Regal landet kommt oft aus weit entfernten Fanggründen. Allein die Menge an Beifang bei der wildernden Fischerei ist unvorstellbar gross.
    Der Plastik Müllstrudel im Pazifik besteht zu mehr als 50% aus Abfällen der Fischerei.

Der Einfluss der Fische auf die Gesundheit der Ozeane ist immens. Nur als porminentes Beispiel, ihr Kot ist der Dünger des Algen Wachstum, was wiederum Unmengen CO2 in den Ozeanen bindet.

  1. Das Scheiss Problem
    Tierverdauung produziert Methan. Ein 40mal stärker wirkendes Klimagas als CO2.
    Die Biomasse der wildlebenden Tiere ist inzwischen kleiner als die der Tiere in der Tier Produktion.
    Die irrsinnige Menge an produzierten Fäkalien ist viel zu viel um sie als Dünger einsetzen zu können. Selbst kleine Bauern in der Schweiz, die eine Winterstallhaltung machen, werden den Überschuss duch düngen kurz vor dem Regen los, sodass genug ausgeschwemmt wird und sie ihre Frucht nicht verbrennen.
    Dies landet im Grundwasser und in Bächen, Flüssen, Seen, Meeren und
    reichert sich in den Böden an (Versalzung).

  2. Landwirtschaftlicher Verkehr, Transport und Kühlung
    Die Erzeugung der Futtermittel und deren Transport zT über tausende Kilometer (Soja und Fleisch aus Brasilien) bedeutet bereits immensen Energieaufwand.
    Dazu kommen dann die Transporte zum Endkonsumenten mit einer ununterbrochene Kühlkette.

  3. Klimagerechtigkeit
    Die Tier und Futtermittel Erzeugung im Ausland trägt stark zur Klimaungerechtigkeit bei. Die Preise die in der 1. Welt für Futtermittel gezahlt werden sind höher als dortige lokale Preise für Lebensmittel. So wirken wir auch am Welthunger mit.
    Zudem stehen die Mengen an Wasser die hierdurch exportiert werden nicht mehr zur lokalen Ernährung zur Verfügung.

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Landwirtin
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Absolut korrekt Ihre Ausführungen. Das alles ist hauptsächlich der Fall wegen spezialisierten Leistungszuchten. Hier die milchgetrimmten Kühe, dort die schnell zunehmenden Fleischrassen.
Würde man auf anspruchslose Zweinutzrassen setzen, wie das lange Zeit auch der Fall war, und die Tierbestände an die vorhandenen Flächen anpassen, dann würden viele dieser Probleme wegfallen.
Die hochgezüchteten Milchkühe würden ohne massive Kraftfutterrationen schlapp machen weil sie enormen Raubbau an ihren Körper betreiben müssten.
Die überhöhten Tierbestände sind auch eine direkte Folge unserer Landwirtschaftspolitik.

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Könnte mir jemand die Zusammenhänge von Viehhaltung und CO2 erklären? Als nicht Wissenschaftler habe ich das ganze noch nicht kapiert. Tiere sind doch eigentlich Biomasse und Methan wird in ca. 10 Jahren in der Atmosphäre abgebaut, oder? Heisst das nicht eigentlich, dass der Verzicht auf die tierische Nahrung einfach einen beschränkten Rückgang der Klimagase bewirkt und nach 10 Jahren seine Wirkung verliert, während CO2 aus Kohle und Erdöl tausende oder Millionen von Jahren einen Einfluss hat, bis es sich wieder im Boden abgelagert hat?
Eine kurze, einfache aber fundierte Erklärung würde mich freuen.

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Mein kleiner Beitrag bezüglich Massentierhaltung und CO2: Für Viehfutter wird jährlich sehr viel Wald gerodet, v.a. für Soja und für viele europäische Länder in Südamerika, weil da (noch) kein genetisch verändertes Soja angebaut wird. Einerseits wird CO2 freigesetzt beim Roden der Bäume, zudem wird hier noch eine CO2 Senke kaputt gemacht. gerade Urwald ist als Senke bestens geeignet, aufgeforsteter Wald wird wahrscheinlich niemals mehr die gleiche Aufnahmefähigkeit haben. Ausserdem wird das Soja mit Flugzeugen bewirtschaftet und danach übers Meer nach Europa verschifft, nur um dann eben aus 80 Kalorien 18 Kalorien zu machen. Es fällt also zusätzlich viel CO2 durch Schweröl und Kerosin an. In einem vergangenen Swissmilk Bericht stand zudem, dass Heu aus Afrika importiert wurde. Das CO2 entsteht also in der Tat v.a. durch Mobilität. Das passiert auch mit importierten Lebensmitteln für den Mensch, nur das die nicht ¾ ihres kalorischen Werts verlieren.

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Habe genau dieselbe Frage unlängst jemandem gestellt, der da wirklich Ahnung hat. Antwort: es geht darum, ob man die notwendigen Kalorien pflanzlich oder tierisch produziert. Erdöl kann man ja logischerweise nicht essen. Der Vergleich, der hier zählt, ist der zwischen pflanzlichen und tierischen Proteinen. Und da schneiden die pflanzlichen massiv besser ab. Im Text spielt die Journalistin darauf an, dass man "entweder bei der Mobilität oder beim Essen sparen könne", was aber sowieso nicht aufgeht, denn wir brauchen Essen und eine gewisse Mobilität auch. Sprich wir müssen sowieso in allen Sparten sparen und somit ist es an sich recht irrelevant den Apfel Mobilität mit der Birne Essen zu vergleichen.

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Ich bin zwar auch kein Fachmann, ich meine aber, dass das CO2 hier nicht unbedingt in der "Viehhaltung" anfällt, sondern vielmehr in der ganzen darum herum aufgebauten Fleisch-Herstellungs-, -Verarbeitungs- und Verteilungs-Industrie.

Vom Abbrennen der Urwälder über den Transport des Soja auf Schiffen, deren Stahl energieintensiv gewonnen wurde über die Jauchetransporte aus den Niederlanden nach Meck-Pomm (Nitrat) bis zu den Schlachthäusern mit all ihren Maschinen, den aus Rumänien eingereisten Hilfskräften, bis zur Verarbeitungsodyssee der Schweine von Niederlanden nach Deutschland zum Schlachten, nach Italien zur Verarbeitung, nach Österreich zur Portionierung und schlussendlich vakuumverpackt in die Schweiz ins Gestell unserer Grossverteiler.

Das Wichtigste aber ist, dass die Produktion von Fleisch (per kcal) massiv mehr Wasser verbraucht als die Produktion von pflanzlichen Nahrungsmitteln - Wasser, das überall immer knapper wird. Harald Welzer hat 2008 über die Auswirkungen des Wassermangel geschrieben, hier die Rezension seines Buches im Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunk.de/die-…s-100.html

Industrielle Fleischproduktion ist das Gegenteil von SUFFIZIENZ, die Gestaltung eines gesunden, glücklichen und sinnvollen Leben mit hauptsächlich regional und saisonal erreichbaren und nachwachsenden Ressourcen.

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Die Schweizer essen heute zwar durchschnittlich etwa 10 Kilogramm weniger Fleisch pro Jahr als noch vor 30 Jahren.

Das stimmt zwar, wie man auf den verlinkten Diagrammen auf proviande.ch sehen kann. Allerdings hat sich die Menge des Fleischkonsums seit 20 Jahren praktisch nicht mehr verändert und ist auf dem relativ hohen Verbrauch von 50kg pro Person und Jahr geblieben, das sind 136g pro Tag. Die erwähnte markante Reduktion um 10kg pro Jahr hat eigentlich nur im Zeitraum 1987 bis 2000 stattgefunden. Wäre interessant zu wissen, womit das zusammenhängen könnte.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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BSE? Oder auch: Vielfältigere Küche (nicht mehr nur tägliche «währschafte Hausmannkost», die vor Industrialisierung und Nachkriegsjahren dem «Sonntagsbraten» und Festen vorbehalten war), gesteigertes Gesundheitsbewusstsein (weniger Fett), Umwelt- und Tierschutz (weniger Tierisches, Importiertes, Billiges), Aufkommen vegetarischer/veganer Küche/Produkte/Lifstyle.

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Gute Ideen und Überlegungen! Ähnliche Ursachen und Faktoren habe ich mir auch überlegt, insbesondere ganz allgemein das erhöhte Umweltbewusstsein. Es ist allerdings etwas frustrierend und angesichts des öffentlichen Diskurses über Vegetarismus und Veganismus in den letzten Jahren für mich auch erstaunlich, dass der Pro-Kopf-Fleischkonsum trotzdem in den letzten 20 Jahren praktisch gleich geblieben ist. Wenn man davon ausgeht, dass viele Menschen in den letzten Jahren bewusst weniger Fleisch gegessen haben, dann scheint es so zu sein, dass andere dafür umso mehr Fleisch gegessen haben.

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Es geht um Fleischkonsum, also wäre 'vegetarisch' das korrekte Adjektiv und nicht 'vegan'. Ich finde es etwas irritierend, dass sich bei so viel detailverliebter Besserwisserei niemand an diesem Unterschied stört.

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Landwirtin
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· editiert

Vegetarier konsumieren Milchprodukte und Eier. Beides bringt Tötungen mit sich. Männliche Küken werden vernichtet, teilweise immer noch einfach geschreddert bei lebendigem Leib. Eine Kuh gibt auch nur Milch wenn sie ein Kalb zur Welt gebracht hat. Munis werden höchstens von sogenannten Elitekühen aufgezogen. Heisst Top-Milchleistung und -Exterieur. Dann darf er auf einem Bock eine Zeitlang Samen abliefern und zum Dank landet er auf der Schlachtbank. Wie übrigens die Kühe auch, die nach wenigen Laktationen schon total ausgepowert sind. Hochleistungszucht halt... Die anderen Munis werden im besten Fall gemästet und dann getötet oder im schlimmsten Fall lässt man sie einfach elendig zu Grunde gehen, wie man schon in andern Länder gesehen hat. Hier zum Glück noch nicht. Wird die Kuh mit einem Muni von einer Mastrasse besamt kommt das Kalb sowieso in die Mast, egal ob männlich oder weiblich.

Vegetarier können sich also nicht einfach fein aus der Problematik reden ;)

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Einverstanden, auch die Milch- und Eierproduktion sind problematisch.Aber es geht in diesem Artikel nun mal um Fleischkonsum. Und es geht primär um CO2- und Methangasemissionen, damit hat das Töten von Kücken nichts zu tun. Nicht direkt wenigstens. Wenn man schon von vegan spricht, sollte wenigstens die verschiedenen Anteile von Fleisch- und Milchproduktion aufgezeigt werden. Eine Analyse, bei der die verschiedenen Kategorien so durcheinander geworfen werden, führt letztlich nicht weiter.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Die Food and Agriculture Organisation (FAO) der Verinigten Nationen ist, unter anderem gestützt auf eine Studie, die sie in Zusammenarbeit mit der Wageningen Universität, Holland, erarbeitet hat, zu dem Schluss gelangt, dass die globale Ernährungssicherheit auf absehbare Zeit ohne Viehzucht nicht gesichert werden kann, weil über 80% des von Nutztieren konsumierten Futters für die menschliche Nahrung gegenwärtig ungeeignet ist. Tiere sind also "Feed to Food" Konvertierer, welche proteinarme, und zudem überwiegend für die menschliche Nahrung nicht verwendete Ausgangsstoffe in proteinreiche Nahrungsmittel verwandeln, und welche schwerlich so ohne weiteres global zu ersetzen sein werden.

Wenn wir uns dann noch vor Augen führen, dass alternative vegane Produkte für eine effiziente Produktion oft auf Import von Rohstoffen und Export der Produkte angewiesen sind, und die Herstellung mit einem gewissen Energieverbrauch einhergeht, verkompliziert sich das Gesamtbild weiter.

Für mich ergibt sich damit ein Gesamtbild, das schwierig abschliessend zu bewerten ist. "Vegan ist die Lösung" greift in dieser Simplizität als Lösung für die globale Ernährung wahrscheinlich zu kurz.

Was jedoch nicht bedeutet, dass die Reduktion des exzessiven Fleischkonsums in den Industrienationen, wenn er durch Mehrkonsum an lokal produziertem Gemüse, Früchte und Salate kompensiert wird, nicht schon ein grosser Schritt sein kann, der sicherlich eine gute Ökobilanz hat.

Zudem helfe ich gerne dabei mit, Start-up Unternehmen zu fördern, die clevere, ökobilanzmässig vorteilhafte Produkte entwickeln. Übrigens bringt auch innerhalb der Nutztierzucht die Umlagerung auf Nutztiere mit besserer Ökobilanz schon eine Verbesserung, zB Kleinbauern-Aquakulturen, die auch in Entwicklungsländern realisiert werden können. Wir müssen ohnehin weg von den Grossproduktionen, welche mit ihren Ressourcenverschleuderungen und schädlichem Antibiotikaeinsatz eigentlich heute schon ein Ding der Vergangenheit sein sollten.

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Jetzt muss ich rückfragen. In Artikel steht:

10 Prozent des produzierten Rind­fleisches und 30 Prozent des Schaf- und Ziegen­fleisches aus der grasbasierten Zucht kommen

Sie schreiben

80% des von Nutztieren konsumierten Futters für die menschliche Nahrung gegenwärtig ungeeignet ist

Kann mir jemand die Differenz erklären?

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Das sind Zahlen, die sich so nicht vergleichen lassen, weil es bei den ersteren Zahlen um das Endprodukt Fleisch geht, und bei der zweiten Zahl um das Ausgangsprodukt Tiernahrung.

Ihre Frage illustriert gut wie komplex und verwirrend das Thema ist. Irgendwann müssen wir für unser eigenes Verhalten dann halt das ganze auf den gesunden Menschenverstand zurückbringen: Weniger Fleisch, zumindest in den Industrienationen, mehr Innovation in der Entwicklung alternativer, veganer Produkte mit guter Ökobilanz, und ökologischere Nutztierhaltung, das muss klar die Richtung sein, die wir auch als Konsumenten durch unser Konsumverhalten unterstützen können.

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Danke für diesen differenzierten Kommentar, Herr M. Die biologische Wertigkeit von Lebensmitteln wird bei diesem Thema oft vernachlässigt. Wobei ich allerdings auch überhaupt nicht in Abrede stellen will, dass man sich in unseren Gefilden vollwertig vegan (+ Vitamin B12 Tabletten) ernähren kann.

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Software Ingenieur, Mami, Näherin
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Für alle dir vielleicht etwas "Motivation" zu einer "veganeren" Ernährung brauchen:
https://www.elwooddogmeat.com/

Ich finde das einen passenden Denkanstoss für den ethischen Aspekt des Veganismus.

P.S. Der Titel vom Artikel erinnert an 20min... Ist ja wohl JEDEM klar, dass Veganismus allein die Welt nicht rettet.

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Es erstaunt mich sehr, dass weder im Artikel noch in den Kommentaren die Variante der Insektennahrung angesprochen wird. Sicher, Insekten sind auch Tiere, und vegan sind sie somit nicht. Aber sie benötigen pro Gewichtseinheit verwertbaren Proteins sehr viel weniger Ressourcen als Wirbeltiere, können (durch Einfrieren) sehr schonend getötet werden, wären sehr vielseitig (wenn endlich viel mehr als bloss die gegenwärtigen drei Arten als Lebensmittel zugelassen würden), und sie schmecken hervorragend. Ausserdem könnten tonnenweise Drohnenlarven aus den Imkereien sinnvoll verwendet statt entsorgt werden, ohne dass irgendwelche zusätzlichen Ressourcen verbraucht würden. Liegt es wirklich nur an irgendwelchen Vorurteilen, dass hier nicht mehr läuft?

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Als Einstieg in die kulinarische Insektenwelt empfehle ich einen aus Grillenpulver von Züriwerk gefertigten Cracker, der aussieht wie ein Cracker und auch sehr fein schmeckt: www.crick.ch

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. Rindfleisch verursacht mit Abstand am meisten CO2 pro Kilogramm (13,6 Kilogramm CO2-Äquivalente), gefolgt von Poulet (5,5), Schwein (4,6) und Wurst (2.9). Vegane oder tierische Wurst?

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Ich finde Ihre Frage interessant und berechtigt, auch wenn ich denke, dass eine standardisierte durchschnittliche Wurst mit (wie hohem?) Fleischanteil gemeint ist.

Bei vielen veganen Fleischersatzprodukten habe ich den Eindruck, dass sie recht stark verarbeitet sind und ich frage mich, wie deren Klimabilanz aussieht, wenn man Verarbeitung und Transport der Zutaten etc. mit einberechnet. Ich gehe davon aus, dass es immer noch besser aussieht als bei Fleischprodukten. Wenn’s um die Wurst geht, kommt es ja vor allem auf deren Fleischanteil an.

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Eine berechtigte Frage, aber selbst das ökologischte Tier kommt nicht an die un-ökologischte Pflanze ran.
Worauf Sie am ehesten achten können, ist der Wasserverbrauch: Mandeln und Avocados zum Beispiel haben einen ausgesprochen hohen Wasserverbrauch, der mit dem Fleisch mithalten kann. Aber was Emissionen angeht, sind Sie eigentlich immer besser dran mit pflanzlichen Essen.

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  • Man darf als Klimaschützerin weiterhin GERN Schnitzel essen - es geht bloss um die Art der Tierhaltung, die Integration in Hof- und Nährstoffgefüge und die Menge des Fleisches.

  • Es gibt nicht nur "Natur" und Kulturland, sondern auch sogenannte "Biodiversitäts-Förderflächen". Die bekanntesten sind die extensiven Wiesen und die Alpen. Mit angepassten Wiederkäuern halten wir diese Flächen offen und sorgen somit für eine hohe Biodiversität.

  • Bodenfruchtbarkeit lässt sich nicht allein mit bio-veganer Landwirtschaft gewährleisten. Es braucht für eine langfristige Erhaltung und Förderung der Bodenlebewesen tierischen Dünger - aber nicht zu viel davon!

  • Wir müssen die Lebensmittelproduktion zwingend von der Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel her denken: Ich habe so viel Acker- und Gemüsefläche, also brauche ich so viel Rinder, welche das Klee-Gras der Kunstwiesen in der Fruchtfolge fressen und micht mit Hofdünger versorgen.

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"Physiker"
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Ich finde den Artikel gut, wenn mich auch die Eigenschaften von vegetarischen Ersatzprodukte mehr interessieren als Kunstfleisch. Die Kommentare sind wie immer sehr nützlich aber etwas umfangreich; trotzdem hier noch einer.
Ich bin fast-Vegetarier, esse jeden Tag wenige Gramm Butter und weitere Milchprodukte, ausschliesslich Bio, möglichst lokal und nicht-Kuh, und ab und zu ein Ei vom Demeter Bauern nebenan. Das (zusammen mit zu wenig Hülsenfrüchte) hat mir einen Vit. B-12 Mangel beschehrt, zum Glück einfach und sehr billig zu beheben: ich mache mir nun 3 x pro Jahr eine einfache Spritze mit 1 ml Hydroxycobalaminacetat.
Der andere Mangel, weil ich keinen Fisch esse, Omega3 Fettsäuren, ist schwieriger zu beheben, und ich esse deshalb jeden Tag teure Kapseln. Diese sind aus Krill, und obwohl MSC-zertifiziert nehme ich laut Greenpeace den Walen ihre Nahrung weg. Es gibt neben klassischen Fischölkapseln offenbar Produkte aus Algen aus Aquakultur, aber welche Auswirkungen hat das und welchem Hersteller kann ich trauen?

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Landwirtin
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Omega 3 -> Hanföl, hat eine sehr gute Fettsäurezusammensetzung. Kann man sehr gut übers fertige Essen oder ins Müsli geben. Nicht zum kochen geeignet. Ersetzt hervorragend fetten Meeresfisch. Hanfsamen sind auch gut.
Hanföl vorzugsweise im Kühlschrank lagern, wie alle hochwertigen Oele.
Hanf ist eine uralte Kulturpflanze. Sie ist anspruchslos und wächst fast überall.
Baumnüsse sind auch reich an Omega 3.
B 12:
"Die Medizin verwendet die biologisch inaktiven Formen Cyanocobalamin und Hydroxocobalamin zur Vitamin-B12-Supplementierung und für andere therapeutische Zwecke. " Quelle Wikipedia
Es gibt Produkte (Tropfen, Kapseln oder Tabletten) die Hydroxocobalamin und Cyanocobalamin enthalten. Soll angeblich besser sein als nur Hydroxocobalamin.

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Ich mache mich vielleicht hier unbeliebt, aber mir ist das zu radikal zu sagen nur Vegetarisch und Vegan sei ethisch, Fleisch essen des Teufels. Ich bin aber dafür dass nur Fleisch produziert wird mit natürlich entstandenem Futter. Zu aller erst also Kühe die mit Gras gefüttert werden.
Wenn wir nämlich alles zu Ende denken, dann müssen zuerst alles Kühe eines natürlichen Todes sterben, siehe Indien. Der Wolf kann sich überall ausbreiten, man darf nämlich keine einziges Tier töten. Ein Löwe darf also andere Tier töten und sogar einen Menschen fressen, aber der Mensch muss alle Tiere leben lassen.
Was passiert mit Graslandschaften wenn sie nicht mehr bearbeitet werden, geht vorallem Vegan an, denn da werden ja nicht mal Milchprodukte getrunken, gegessen.
Viel weniger Fleisch essen, kein Billigfleisch konsumieren, keine Massentierhaltung das sind realistische Ziele, aber keine Tiere töten , ich meine dann überhaupt keine geht wohl eher nicht.
Ich weiss es ist eine unvollständige Liste, man kannn vieles anders sehen, aber ich hoffe mein Ansatz wird verstanden.
Ps: Vegetarisch und Vegan find ich toll und voll in Ordnung, es erträgt noch viele von ihnen, aber nur ohne Fleisch weil man Tiere nicht töten darf finde ich übertrieben.

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Sorry das ist mir zu vieles vermischt - oder isst du etwa Wölfe?

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