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Danke für den Bericht!
Gerade wenn man sich anschaut was in Bern in letzter Zeit alles abgelehnt wurde das den "normalen" Leuten mehr Geld übrig lassen würde während man eine Firma die in 10 Jahren 3 Mrd. Verlust schreibt und 32 Mrd. Boni auszahlt so kurz mal "retten" kann.
Die Krankenkassen-Verbände können sich komischerweise nicht auf einen neuen Tarif einigen welcher die Kosten dämpfen würde. Die Prämien werden sowieso immer angehoben - ungeachtet der Notwendigkeit.
Das GA für die 2. Klasse wird fast 5% teurer - das GA für die 1. Klasse keine 2%.

Während dem Lesen merkte ich wie sich, in anbetracht genannter Punkte, mein Blut stetig dem Siedepunkt näherte...
Mein Gefühl ist auch, dass es vielen je länger je mehr so geht. Leider fallen dann viele auf die bürgerliche-rechten Pseudo-Lösungen rein, welche nun schon seit Jahren immer wieder bewiesen haben dass sie nur dazu führen dass mehr Geld von unten nach oben verschoben wird - nicht umgekehrt.

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wenn Sie wollen, dass weniger umverteilt wird, müssen Sie sich gegen mehr Steuern, gegen mehr Umverteilung und für mehr private Vorsorge und Eigenverantwortung aussprechen. Die linken Parteien machen seit Jahrzehnten das Gegenteil.

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Ich bin mir jetzt nicht sicher ob mein Kommentar derart unklar ist oder ob Ihre Antwort auf eine bestimmte Art gelesen werden soll.

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Beobachter
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Ihre Aussage (Es reicht aber bestimmt, damit ich mir nie mehr finanzielle Sorgen machen muss) das ist der Punkt. Wir sprechen hier vom materiellen Reichtum, der Emotionelle ist ein Thema für sich.
Ich denke viele Menschen streben nach diesem Reichtum um sich Sorgen des täglichen Seins zu decken. Natürlich sind die für jede:n anders.
Bei jüngeren Menschen ist dies weniger ein Thema da "alles möglich" mit dem Alter erkennt man die Hürden etwas besser, macht sich Gedanken und fängt an vorzusorgen, und manchmal ist es "etwas spät".
In dieser Diskussion interessiert mich wo das Band des "akzeptablen Reichtums liegt"

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Beobachter
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Es ist ein ähnliches Model, mit dem Unterschied, dass nicht jedem ein minimum Betrag zugeteilt wird aber die Löhne, wobei kein Auskommen ermöglichen so aufgebessert werden. Es gibt bekanntlich Arbeiten wo keine "anständigen" Entlöhnung möglich sind.

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Beobachter
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Haha haaaaaa gut gesagt, ja auch da ist ein Quäntchen Wahrheit:-)

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Ein sehr aktuelles Thema. Aber dieser Beitrag braucht glaube ich ein paar Ergänzungen, um ein wenig ausgewogener darüber zu berichten. Beispielsweise:

  • Die Armut hat massgeblich mit ungenügender Bildung und somit fehlendem Zugang zu Arbeit und Einkommen zu tun (siehe SKOS Bericht). Sprich eine der wichtigen Lösungen heisst nicht Umverteilung, sondern Förderung von Bildung und erleichterter Zugang zu Arbeit. Wer Arbeit hat ist zudem besser integriert und weniger von andere sozialen Herausforderungen der Armut betroffen.

  • Wir scheinen einen verzerrten Blick auf das Vermögen der Reichen zu haben. Das ist nicht wie im Comic Geld, das in einem Bunker lagert, sondern steckt fest in Beteiligungen, Immobilien etc. Mit dem post-pandemischen Boom auf den Aktienmärkten haben diesen Vermögen primär auf dem Papier zugenommen (und waren zuvor drastisch eingebrochen). Dies unter anderem ausgelöst aufgrund der massiven Stimulus Massnahmen und Geldverteilung an die Bevölkerung (wie auch der zu lang tiefen Zinsen wie im Bericht erwähnt), welche erst einen Konsum-Boom und dann die Inflation ausgelöst hat, alles vor der Verschärfung des Ukraine-Konflikts.

  • Der Bericht selber weisst darauf hin, dass wir nur unzureichende Statistiken und Daten haben, dass es viele Aspekte gibt, die zusätzlich berücksichtigt werden müssen wie Ergänzungsleistungen oder Pensionskassen. Dieses Flickwerk an diversen verschiedenen Massnahmen wie Sozialhilfe, Prämienverbilligungen macht eine Bekämpfung der Armut komplizierter. Dies scheint leider der Politik zu helfen, die mit dem Ausbau dieses Flickwerks viel Lärm und Aktivismus erzeugen kann, und den Anschein nachhaltiger Lösungen. Wenn jeder in der Schweiz einmal im Quartal erfahren würde, wieviel man (oder der Haushalt) in der Pension hat, wieviel Rente zu erwarten ist, wieviel man an ALV beigetragen hat, wieviel man im Vergleich zum Schnitt zum Staat beiträgt und auch bezieht, dann wäre das Wissen und Verständnis für vieles grösser, und die Debatten weniger polemisch und aufgeregt.

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Damit Bildung zu wirtschaftlicher Wohlfahrt führt, ist ein entsprechender politischer und wirtschaftlicher Rahmen nötig. Das, was als 'liberale Wirtschaftsordnung' bezeichnet werden könnte. Seit diese jedoch mit der Vorsilbe "neo" versehen wurde - tönt auch besser als "anti" - bricht dieser Rahmen stetig zusammen. Das die Bezeichnung "neofeudal" besser auf die seither betriebene Politik passen würde, zeigt sich eindrücklich in der Reichtumsverteilung. In einer solchen Ordnung führt Bildung nicht mehr zu wirtschaftlichen Erfolg. Sondern Beziehungen, Erbschaft, Heirat, Zünfte. Wobei die Zünfte nur noch das historische Vorbild sind, die heutige Aristokratie hat sich bereits von den Millionären zu den Milliardären verschoben.

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Das Argument mit der Bildung stimmt nur auf persönlicher Ebene: ist jemand besser gebildet, kann diese Person (meistens, bei weitem nicht immer) ein besseres Einkommen erzielen.
Auf der Ebene einer gesamten Wirtschaft/Gesellschaft stimmt das Argument jedoch nicht: es braucht viele Leute die Leistungen erbringen, für die die Wirtschaft/Gesellschaft nicht bereit ist eine Vergütung zu leisten die genug hoch ist, um ein Leben ohne grössere Sorgen zu bestreiten.
Spannend in diesem Zusammenhang ist ja auch folgendes Phänomen: in Länder wo fast alle eine Abitur haben, sind dann halt umso mehr gut ausgebildete im Prekariat.

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Sie weisen auf wichtige weitere Aspekte hin.

  • Eine gewisse Quote an Arbeitslosigkeit wird es immer geben, genau so wie der Wohnungsmarkt eine gewissen Anteil an freien Wohnungen braucht. Armut besteht besonders dort, wo Mitmenschen aus diesem Arbeitsmarkt langfristig ausgeschlossen werden, und der Zugang hingegen wird primär über (Aus)Bildung ermöglicht. Verliert man kurzfristig Arbeit dann greift in der Schweiz die ALV, die ein wesentlich erträglicheres Leben ermöglicht als die Sozialhilfe. Natürlich gehören auch weitere Element dazu, beispielsweise Kinderbetreuung und vieles mehr, um die Barrieren zum Arbeitsmarkt zu schleifen.

  • Natürlich gibt es Arbeit, die nur knapp ein akzeptables Einkommen erzielt. Kommt noch ein grosser Haushalt oder Krankheit dazu, wird es schnell finanziell prekär. In der Schweiz gibt es genügend Akteure und Verständnis dazu, dass im Vollpensum auch Tieflohn Berufe ein ausreichendes Einkommen generieren können. Mir scheint aber auch, dass hier noch viel Potential liegt für Verbesserung. Und ich glaube auch, dass wir unsere Energie besser hier einsetzen, für alle ein faires Einkommen zu erzielen, als für Debatten zur Umverteilung von Vermögen.

  • Je grösser die Quote an Abitur/Matur ist, umso weniger ist dieser Abschluss wert. Was die Schweiz unter anderem erfolgreich macht, ist das sehr durchlässige und vielfältige Bildungssystem, insbesondere die Berufslehre und Fachhochschulen. Das Vermögen ist selten ausschlaggebend für einen Abschluss der obligatorischen Schulzeit, Vermögen ist eher eine Ungleichheit, wenn es um höhere Ausbildung geht. Ein Studium ist zum Glück keine Bedingung für einen fairen Zugang zum Arbeitsmarkt und ein faires Einkommen in den meisten Ländern, insbesondere der Schweiz. Dort wo dies der Fall ist, in diesen Ländern läuft leider meist einiges mehr schief.

  • Unter Konfliktforschern ist es mehrheitlich Konsens, dass der Mangel an Perspektiven, auf ein faires Einkommen, die Möglichkeit eine Familie gründen zu können, auf (finanzielle) Unabhängigkeit, auf Selbstbestimmung, für Konflikte in einer Gesellschaft sorgt, und weniger die Ungleichheit von Vermögen. Der so oft zitierte Piketty bietet hier leider eine sehr vereinfachte Analyse, die zu recht akademisch herausgefordert wird. Dazwischen mag in gewissen Ländern einen Zusammenhang geben, aber muss es nicht. Diese Unterscheidung schient mir elementar und wird zu wenig beachtet in der Debatte.

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Zinseszins
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Wenn jeder in der Schweiz einmal im Quartal erfahren würde, wieviel man (oder der Haushalt) in der Pension hat, wieviel Rente zu erwarten ist, wieviel man an ALV beigetragen hat, wieviel man im Vergleich zum Schnitt zum Staat beiträgt und auch bezieht, dann wäre das Wissen und Verständnis für vieles grösser, und die Debatten weniger polemisch und aufgeregt.
Das wäre ein Traum. Zusätzlich noch wie die eigenen Steuern prozentual ausgegeben wurden.

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ich berechne das einmal pro Jahr. Die Zahlen und die Nachhaltigkeit ist unerfreulich. Enteignung, Steuern und Umverteilung werden zunehmen. Das bedingt dann, dass ich noch viel mehr persönlich ansparen muss.

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… hoffentlich bleibt es kein Traum

Diese Idee kann man noch weiter denken:

  • Jeder hat ein „Konto“, ab Geburt oder Einreise

  • Über dieses Konto folgen sämtliche staatlichen Zahlungen, von Kinderzulagen über Steuern bis zur Pension, sogar die Rückvergütung der CO2 Abgabe

  • Bei Minderjährigen geht der Zugriff über die Erziehungsberechtigte, die Konten sind verknüpft in einem Haushalt

  • etc.

Dann müssten wir nicht

  • wie im Falle der CO2 Abgabe auf die Krankenversicherung ausweichen

  • wir könnten direkt, unkompliziert und zielgerichtet Geld an die Haushalte geben, bei Bedarf, wesentlich schneller und günstiger als während der Pandemie. Obwohl dies wohl politisch sehr gefährlich würde…

  • wir hätten eine sehr umfassende und aktuelle Datengrundlage

  • etc.

All dies ist sicher und funktioniert, ganz wie es die Banken (die Skeptiker können hier an die Kantonalbanken denken) schon lange vorleben.

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"reiche" Familie
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Bezüglich Bildung gibt Picketty einen interessanten Einblick im Buch "Ein Geschichte der Gleichheit). Weil oft Personen die finanziell besser gestellt sind länger in die Schule / Uni gehen profitieren diese teilweise sogar noch...

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Mit der Aufhebung des Bankgeheimnis im Inland müsste jeder ehrliche Schweizer Bürger CHF 2500 (pro Kopf) weniger Steuern zahlen. Für eine vierköpfige Familie wären dies eine Geldzuwachs von CHF 10000 im Jahr. Mit dem Geld des Oligarchen Blocher könnten alle Schweizer Frauen weiterhin ein Jahr früher in Rente. Und, was macht unser Parlament? Ein Sparprogramm bei denen die es brauchen. Es ist genug Geld da, es ist nur nicht richtig verteilt. Ändern wir dies!

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Grossvater "Oekoterrorist"
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Jetzt hat doch vor kurzem Thomas Piketty (2016,2020 "Das Kapital im 21.Jahrundert") wissenschaftlich nachgewiesen, dass in allen industrialisierten Ländern (ausgenommen China) höhere Kapital- und Erbschaftssteuern im 20. Jahrhundert positiv mit Wachstum, mehr Mittelstand, besserer Verteilung, allg. Wohlstand, Zufriedenheit und besserer Bildung korrelierten. Die "wos guet geit" müssten also politisch (Wachstum!) höhere Steuern verlangen, drücken aber mit dem absurden Steuerwettbewrb immer das Gegenteil durch, wodurch Klima-Massnahmen illusorisch sind. Verkehrte Welt! (oder einfach schwarmdumm?)

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"reiche" Familie
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Es gibt ein paar superreiche, die sich dafür einsetzen... Millionaires for Humanity, Patriotic Millionaires, in tax we trust,...

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Ein sehr guter Beitrag über die Spaltung der Gesellschaft in eine kleine, superreiche Elite und einer Bevölkerung, die immer stärker unter Druck gerät. Diese Erkenntnis ist freilich nicht neu. Und auch das Gegenrezept liegt auf der Hand: Endlich massiv höhere Einkommens- und Vermögenssteuer für Reiche und Umverteilung von oben nach unten.

Doch ein solcher Sinneswandel ist in der Schweiz mit ihren durch und durch bürgerlichen und rechten Medien kaum machbar. Umso mehr steht die «Republik» in der Pflicht, sich künftig bei wirtschafts-, steuer-, finanz- und sozialpolitischen Abstimmungen vermehrt und überzeugt auf die Seite der Linken zu schlagen, statt vornehme Distanz zu wahren, wie dies etwa bei der AHV21 etwa der Fall war.

Wir brauchen heute keinen netten linksliberalen Journalismus für Feingeister, sondern einen Journalismus, der sich unabhängig und frei für Gemeinwohl und soziale Gerechtigkeit einsetzt - und damit für eine demokratische, faire und rechtstaatliche Gesellschaft.

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· editiert

Ich bin am Titel hängen geblieben & später am Satz "...so stellt das den Zusammen­halt der Gesellschaft auf die Probe". Von welchem Zusammenhalt sprecht ihr? Welche "Gesellschaft" wird gespalten? So etwas wie ein "gemeinsames Projekt", das uns alles verbindet, kann ich in der Schweiz nicht erkennen. Jede:r wirtschaftet in meiner Wahrnehmung vor sich hin & schaut, wo er:sie selbst bleibt - und das ist in unserer kapitalistischen Wirtschaft nicht anders gewollt.

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Zusammenhalt könnte man in diesem Kontext auch als Homogenität definieren. Die Schweizer Gesellschaft war bisher im Vergleich mit anderen Ländern homogen. Es gab eine recht breite Mittelklasse, wirkliche Armut wie man sie in den Straßen großer Metropolen auf der Welt sieht, kannten wir bisher so nicht. Die meisten konnten sie das Meiste leisten. Und es bestand bisher der allgmein verstandene Kodex, dies sei schützenswert. Mittlerweile ist das nicht mehr so. Die Schere geht immer weiter auf, die breite Mittelklasse wird schmäler, schützenswert und im wirtschaftlichen Interesse gelten vor allem die Vermögenden.

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Hammer die Audiofunktion. Sehr schön vorgelesen und dann noch mit den Originaleinspielern von MM. <3

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Magdalena Neuhaus
Sprecherin Republik (she/her)
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Vielen Dank Frau T.

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Beobachter
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Was für mich auch interessant zu sehen ist welche Beiträge grosse down/up voting generieren. Mir scheint da gibt es einige Wespennester die leicht gestört werden.

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Ist die Zeit reif für eine neue nationale Erbschaftssteuer?

Ich habe bei nachgeschaut. Gem. der grössten Vermögensverwalterin [2] kennen nur NE, VD und AI eine Erbschaftssteuer für direkte Nachkommen. 1-3%

Mein Vater meint, wie im Artikel erwähnt, damit gehe ein wichtiges Lebensziel verloren. Denn man arbeite ja für seine Kinder. Eine Erbschaftssteuer ist aber ja nicht vollständig, man könnte immer noch alles weitergeben. Das meiste den eigenen Kindern und der Rest ginge an künftigen Generationen und würde den sozialen Frieden sicherstellen.

Mit 5% Erbschaftssteuer, hätten 2022, 4.4 Milliarden [2] in den Klimaschutz investiert werden können. Fast eine verzehnfachung des Bundesbudgets [3].
Auf lange Sicht wäre diese Steuer sogar gewinnbringend, da der Allgemeinheit viele Ausgaben erspart blieben.

Bitte stimmt zu, wenn ihr finded es ist Zeit für eine Erbschaftssteuer.

  1. Link zur liste der Steuerrechte nach Kanton:
    https://www.credit-suisse.com/media…lle-de.pdf

  2. 88 Mrd Erbschafteb im 2022:
    https://www.cash.ch/news/top-news/n…nkt-588889

  3. Bundesausgaben für Umweltschutz 2021
    https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/hom…gaben.html

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Tönt gut, ist aber leider unwirksam: Ab 10Millionen aufwärts rentiert es sich, zum Beispiel mal den Wohnsitz an geeignete Orte zu verlegen für ein, zwei Jahre (Monaco soll schön sein im Frühling). Nachher ist das Vermögen geteilt mit den Nachkommen. Alles legal.

Es gibt wirklich nur eine Möglichkeit: Die Reichen müssen freiwillig einen grösseren Teil des Reichtums teilen wollen. Wer sich allerdings mit dem Thema wirklich beschäftigt wird merken, dass die Mehrheit der Menschen in der Schweiz zu den Reichen dieser Welt gehören (sogar wenn man Preisniveau usw. berücksichtigt) - aber alle kennen wen, der noch reicher ist....

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Lieber Matthias
Ich stimme dir zu, dass es diese Möglichkeit gibt, allerdings ist das aus meiner Sicht kein Grund keine Erbschaftssteuer einzuführen.
Denn wenn einige den Wohnsitz verlegen geht der Staat vielleicht leer aus. Ohne Erbschaftssteuer geht der Staat aber in jedem Fall leer aus.

Auf reine Freiwilligkeit zu setzen halte ich für töricht. Ich habe schon selbst erlebt, dass ich eher etwas befürworte, auch wenn es für mich eine Einschränkung ist, wenn es solidarisch getragen wird und alle sich daran halten müssen.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Bei einer Erbschaftssteuer gibt es immer einen Freibetrag von ~ 1 Mio, für KMU deutlich mehr. Das reicht, um das Einfamilienhäuschen oder den Handwerksbetrieb weiterzugeben, ohne Konkurs anmelden zu müssen.
Es gibt aber Erben, welche Milliarden einstreichen, welche bereits ihre Eltern geerbt haben. Diese Leute leben dann vom Ertrag dieses Erbes, ohne je einen Finger dafür krumm gemacht zu haben. Dieser Mechanismus führt dazu, dass am Ende alles ein paar wenigen Familien gehört. Bereits jetzt, besitzen 1% der Reichsten rund 50% der Vermögenswerte. Die reichsten 10% besitzen schon 70% und die ärmeren 50% besitzen eigentlich gar nichts.
Die Erbschaftssteuer soll nicht dem Staat gigantische Mehreinnahmen generieren, sondern die Vermögenskumulation unterbinden, und damit die Chancengleichheit wahren.

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Spannender Artikel. Konnte mir eine gute Antwort auf meine Frage von Samstag geben. Was Wahlberechtigte motiviert immer wieder die gleiche Partei zu wählen.

Noch spannender fand ich diesen Satz: "Das bedeutet, das gesellschaftliche System infrage zu stellen, das auf der Weitergabe des Vermögens an die Nachkommen aufbaut." Ich habe das Gefühl, disen Satz könnte ich auch aus einem Buch kurz vor 1789 lesen.

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Immer dieser Neid auf Reiche.

Die Familien haben hart gearbeitet, um sich den Reichtum zu erarbeiten.
Jeder Rappen wurde im Schweisse des Angesichts erschufftet. OK. Nicht des eigenen. Aber das muss man ja nicht, wenn einem eine Firma gehört.

Faktisch ist das Problem nicht der immense Reichtum, sondern, dass Arbeit nicht anständig bezahlt wird, das Kinder als aktuell störendes Problem und nicht als Lösung zukünftiger Probleme angesehen werden.

Obwohl wir weit überdurchschnittlich in Bildung investieren, vernachlässigen wir sämtliche anderen Bereiche der Kinderförderung.
...und das lässt sich beliebig weiter ergänzen.

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Ralph Moser
Grundeinkommens-Aktivist
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Gier ist das weitaus grössere Problem als Neid in unserer Gesellschaft.

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Ehrgeiz und Gewinnstreben führen zu Wohlstand, Gier und Neid zum Niedergang.

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"reiche" Familie
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Ich würde jetzt eher behaupten, die meisten der heutigen Superreichen haben andere arbeiten lassen... Nur durch eigene Arbeit entsteht kein solches Vermögen.
Wir haben es durch wirklich eigene Arbeit auf 2-3Mio geschafft.

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Ich glaub, sie haben die Ironie des Beitrags überlesen ;)

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wir machen die Armen nicht reich, inde, wir die Reichen arm machen. Zum Glueck haben wir in der Schweiz die Glasenbergs und Blcochers. Mit Umverteilung und Enteignung schaffen wir mehr Armut und Gefaehredn das Erfolgsmodel Schweiz. Dank dem Arbeitsplatzwunder Schweiz kennen wir uns auch die stark steigende Staatsquote leisten. Die Reichen tragen den Staat, Umverteilung und Enteignung sind die falschen Rezepte der linken Parteien.

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Also gefährden Sie nicht das Arbeitsplatzwunder (!) und bekämpfen Sie nicht die Zuwanderung - wie blöd kann man nur sein, das geht über meine Hutschnur...

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wer die klare Mehrheit in der Schweiz, welche am Erfolgsmodell Schweiz, an guten Jobs, guten Löhnen, guter Bildung, einigermassen liberalen Gesetzen etc. festhalten will als "blöde" bezeichnet, kommt arrogant und besserwisserisch rüber.

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Erfolgsmodell Schweiz? Wo genau ist die Schweiz ein Erfolgsmodell? Die Geschichte vom Erfolgsmodell Schweiz ist eine der Marketingmassnahmen derjenigen die auf Kosten ihrer Mitbürger immer reicher werden wollen. Mit der Geschichte vom Erfolgsmodell Schweiz versucht man zu vermeiden, dass die Verlierer des Systems Veränderungen und ihren Anteil vom Kuchen fordern. Ihr Beitrag zeigt wie gut, diese Marketingstrategie funktioniert.

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wir haben die weltweit höchsten Löhne, wir leben in Wohlstand, wir haben Rechtsstaat und Frieden. Wenn das kein Erfolgsmodel Schweiz ist.

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Angestellter
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Die Umverteilung findet doch täglich statt, einfach in die Richtung von arm zu reich. Sie haben recht, das ist falsch. So kann es nicht weiter gehen.

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wir haben eher eine Umverteilung von jung zu alt. Gerade auch bei den nicht nachhaltig ausfinanzierten Rentensystemen.

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Neugierig
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Mit Umverteilung und Enteignung schaffen wir mehr Armut und Gefaehredn das Erfolgsmodel Schweiz.

Das ist schlicht nicht wahr. Umverteilung reduziert Armut und Ungleichheit.

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Gesamtwirtschaftlich gesehen kann viel Umverteilung als Negativsummenspiel erweisen. Denn erstens kostet es Wohlstand für alle, wenn eine Gesellschaft aufhört, nach Reichtzum zu streben weil sich das für Einzelne nicht mehr lohnt.

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Mathematiker
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Das kommt ganz darauf an, in welche Richtung die Umverteilung geht! Sie geht seit Jahrzehnten von unten nach oben, und das reduziert die Ungleichheit nicht, im Gegenteil!

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Tricke-down economics werden uns allen Wohlstand verschaffen! Any day now! Aaany day

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Senftube
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· editiert

Es war mir bisher nicht bewusst, dass wir ein Model sind. Und noch ein erfolgreiches! Welchen Schönheitswettbewerb haben wir denn gewonnen?

Sorry, aber auf so einen Beitrag direkt nachdem genau diese Ideologie die CS und mit ihr fast die Schweiz an die Wand gefahren hat, kann man echt nicht mehr seriös antworten.

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die Schweiz liegt im Wohlstand auf einem Spitzenrang. Dies dank freier Marktwirtschaft und liberaler Marktordnung. Unternehmen mit Staatshaftung und staatsnahe Unternehmen führen leider immer wieder zu Krisen. Mit freier Marktwirtschaft haben diese aber nichts zu tun.

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(durch User zurückgezogen)

Ich glaube zwischen "die Reichen arm machen" und "die Reichen (etwas oder auch einiges) mehr besteuern" gibt es noch viel Spielraum.

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mit der ständigen Erhöhung der Staatsquote ritzen wir diesen Spielraum bereits recht stark. Wenn es sich für (meistens) Frauen nicht mehr lohnt, eine Teilerwerbstätigkeit nach der Geburt der Kinder aufzunehmen, spricht das Bände.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Ja, meines Wissens waren die Reichen der 60er und 70er Jahre nicht armengenössig, sonst hätte man sie ja nicht als reich bezeichnet.
Obwohl sie damals 60% oder mehr ihrer Einnahmen als Steuer abgeliefert haben, konnten sie sich bei Kaviar und Champagner darüber beschweren.
Aber die Reichen von heute sind auch nicht mehr das, was sie mal waren ...

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Das ist übrigens ein Irrtum. Deren Steuern sind tatsächlich relevant. Deren Arbeitsleistung ist hingegen vernachlässigbar.

In Relation zu ihrem Vermögen/Einkommen ist ihr Beitrag ggü der Gesellschaft vernachlässigbar.

Ergo können Reiche den Staat gar nicht tragen. Denn dazu müssten sie erstmal Werte schaffen. Was sie als Erben, Eigentümer etc ganz sicher nicht tun. Sondern die Angestellte der Firmen, an denen sie beteiligt sind - und Dank Dividenden in einem Masse profitieren, die in der Regal nicht mal ansatzweise eine faire Gegenleistung für ihren eigenen Beitrag (Anteil an einer Firma - Frau Blocher als CEO ist eher eine Ausnahme denn die Regel; und selbst bei ihr ist ihr Beitrag am Erfolg mit dem Gehalt abgegolten) wiederspiegeln.

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Die reichsten 10% zahlen seit Jahren knapp ueber 50 Prozent der Einkommen mmenssteuer. Die Neid- und Umverteilungsinitiativen von SP und Gruenen sind alle abgelehnt worden. Demokratische Entscheide fuer die Beibehaltung der Erfolgsmodels Schweiz sollten halt auch mal akzeptiert werden.

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· editiert

Ob das immer dieselben zwei notorischen ,,Downvoter“ sind, die hier herumgeistern?

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bei Ihrem Beitrag scheint es 12 Downvoter zu geben.....

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Beobachter
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Ich bin mir das Themen bashing leid.
Wie wäre es mit einem Lösungsansatz.
Alle Roboter, automatischen Prozesse, self scanning Kassen usw. welche den Menschen obsolete machen besteuern.
Diese Gelder fliessen in ein Pot von dem die minimum Löhne auf ein Niveau gehoben werden das eine Existenz ermöglicht.
So müssen nicht immer weniger Arbeitende für immer mehr Menschen ohne Arbeit die AL Beiträge zahlen.

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Ralph Moser
Grundeinkommens-Aktivist
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Man nennt diese Idee Grundeinkommen.

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Senftube
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Dieser Ansatz wird ja schon einige Zeit diskutiert, er zielt aber nicht auf die aufgehende Schere. Respektive nur auf die Stärkung der Schwächsten. Das verhindert aber nicht die Konzentration von Vermögen an der Spitze. Die Kosten können ja problemlos an die Kunden weitergereicht werden. Zu denen dann auch wieder die Ärmsten gehören…. Ich bin nicht dagegen, aber es braucht auch stärker progressive Steuern für natürliche Personen. Denn letztlich geht es nicht nur um das Überleben der Schwächsten, sondern auch um Macht und soziale Stabilität.

Neben den Maschinen: Ein Grundproblem bei modernen Produkten wie Programmen ist ja, dass die sich, einmal geschrieben, fast kostenlos und unbegrenzt vervielfältigen lassen. Da braucht es dann auch kaum mehr Arbeitskraft. Das macht dann die wenigen Besitzer steinreich. Aber daran ändert eine höhere Besteuerung dieser Produkte wenig bis nichts. Das bezahlt dann wie gesagt am Ende doch wieder der Konsument. Vielleicht bekommt er dann einen Teil zurück, wenn er arm ist.

Eine Lösung für das Grundproblem der aufgehenden Schere ist das also in meinen Augen nicht, wenn auch eine gute Idee.

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Der Job an der Kasse ist nerventötend. Ich mache lieber self scanning ohne Anstehen und gönne dem Personal andere und sinnvollere Arbeiten.

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Beobachter
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Werter Herr K., die Engländer sagen there is no one fits all, natürlich liegt der Teufel wie immer im Detail. Das ist eine Aufgabe die erst gelöst werden muss. Mein Anliegen zielt auf den Trend, dass immer mehr Arbeitsplätze der neuen Technologien zum Opfer fallen und die Menschen gehen da vergessen. Den Unternehmen sind Menschen als Arbeitskraft immer ein grosser Kostenfaktor und wenn es Alternativen gibt werden sie genutzt, ohne sozialen Ausgleich. Analog der Profit den Unternehmen die Schulden der Allgemeinheit.

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Vielleserin
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Ist ein Lösungsansatz. Ein weiterer wäre, dass wir Konsumentinnen dort, wo wir Einfluss haben, diesen auf wahrnehmen. Z.B. ganz konsequentes Meiden von self scanning Kassen. Ich gehe nämlich in der CH und nicht im billigeren Ausland einkaufen weil ich möchte, dass Arbeitsplätze in der CH erhalten bleiben und die Angestellten auch anständig bezahlt werden. Also mache ich den Job der Kassiererin nicht gratis und nehme dieser den Arbeitsplatz weg. Falls Zeit vorhanden, auch Kommunikation meiner Haltung mit der GL des entsprechenden Unternehmens und höfliche Reklamation beim Kundendienst, wenn zu wenig bediente Kassen geöffnet sind. Kommunikation auch mit den Verantwortlichen von z.B. Coop und Migros, dass ich künftig mehr Haushaltseinkäufe bei Aldi tätigen werde, da diese bessere Löhne bezahlen und ich da noch an bedienten Kassen bezahlen kann. Das eingesparte Geld dann einer sinnvollen Organisation spenden. Wir Konsumenten haben eine riesige Marktmacht, warum nutzen wir diese nicht aus? Geld regiert die Welt und nur diese Sprache wird von den Verantwortlichen verstanden. Neue Strategien von Unternehmen, welche eine spürbare Umsatzeinbusse zur Folge haben, werden sofort wieder geändert. Also nutzen wir den gewaltlosen Widerstand wo immer möglich.

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Do ut des - ich gebe (dir), auf dass du gebest. Dieses jahrhundertealte Prinzip praktizieren unsere heutigen reichen und superreichen Eliten mit Bravour. Man könnte es auch so fassen:"Gib denen da unten so viel, dass sie etwas zu verlieren haben. Dann hast du sie in der Hand". Das dürfte die Begründung dafür sein, dass die Schweizer so oft gegen die eigenen Interessen abstimmen. Wenn nämlich "dene wos weniger guet geit" die Gefahr droht, besser, wenn ihnen eingeredet wird, dass sie etwas verlieren könnten, bleiben sie lieber auf der angeblich sicheren Seite. Jene aber, die nichts mehr zu verlieren haben, stimmen oft nicht ab, oder sie können gar nicht, da sie, horribile dictu, keinen Schweizerpass besitzen.
Was muss geschehen, dass sich diese Situation grundlegend ändert? Den Kapitalismus, der letztlich die Basis des Systems ist abschaffen? - Geht nicht. Zudem: wodurch ersetzen? durch Kommunismus? durch real existierender Sozialismus? Beide hat es schon gegeben und beide haben versagt.
Als gangbarer Ausweg bieten sich m.E. nur zwei grundlegende Anpassungen in der Gsetzgebung an: Markante Steigerung der Besteuerung (sehr) grosser Vermögen (Steuergesetze) und konsequente Einspeisung der erzeugten Mehrerträge in das Spozialwesen (Sozialgesetze). Voraussezung dazu: Politiker wählen, die dieses Gedankengut vertreten. Das bedeutet: keine Stimme an SVP- FDP- Mitte-Politiker.

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Die SchweizerInnen können sich im internatinalen Vergleich sehr sehr viel leisten. Das dan dem bürgerlich dominierten Erfolgsmodel mit einer starken Wirtschaft. Die demokratische Legitimation dieses Wohlstandsmodels Schweiz ist viel stärker als das Modell der Linken mit Umverteilung, Enteigung und Bevormundung.

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christian balke, der Fliegendruck
erst, einzig und letzter Fliegendruck
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noch gestern schrieb ich betr. "Dieser Reichtum macht uns arm":

"... Wenn nun also ... die Menschen dieses untersten Fünftels „ihre laufenden Ausgaben nicht mehr aus den Markt­einkommen decken können, muss ihnen der Staat mit Sozial­ausgaben zu Hilfe eilen.“

Dies EILEN der sozialen Dienste dürfen wir mit Rechenschieber und klarem Text genau beleuchten.“

DANKE für heutigen Bericht, dieser Satz ist Teil meiner gewünschten Sozialstudie: "Würde die Grenze um 500 Franken erhöht, hätten doppelt so viele Leute Anrecht auf Sozialhilfe." caritas.ch

Einesteils unwürdig, ne Saurei, wie s heute läuft und andrerseits volkswirtschaftlich ein Trauerspiel. Eben mit Mani "... Und drum geits o dene nid besser,
wos guet geit." (während diese Güte ja recht unterschiedlich ist, doch Güter und Herzenswärme könnten sich einander annähern: echter Profit für Alle.)

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Senftube
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Solange es den unteren Schichten auch Jahr für Jahr etwas besser geht, wie in der Nachkriegszeit, ist den Leuten die aufgehende Schere relativ egal. Sehen die Menschen aber, dass es ihnen selbst von Jahr zu Jahr schlechter geht, während sich Geld und Macht immer mehr konzentrieren, kann es brenzlig werden. Mittlerweile sehen wir in den „westlichen“ Staaten überall schon lange laufende Backlashes. Und selbst jetzt, nachdem wir den direkten Angriff auf die Demokratie in den USA alle gesehen haben, vertreten auch hier bei uns immer noch manche eine Wirtschaftspolitik, die zu einem neuen Adel und dann irgendwann unweigerlich zu sozialen Spannungen führt. Dann kann man froh sein, wenn es „nur“ einen Generalstreik gibt. Damals haben es die Bürgerlichen begriffen: Die kommunistische (eigentlich generell faschistische) Gefahr bekämpft man eben genau durch ein gesundes Mass (!) an Sozialismus, nicht durch libertären Unsinn. Mit Thatcher und Reagan haben die Bürgerlichen das offenbar vergessen. Das war noch halbwegs verständlich. Wer aber in Zeiten von Suppenküchen in GB und einem Sturm auf das Kapitol in den USA die Gefahr immer noch nicht erkennt, ist blind.

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Die zu kurz gekommenen Stimmen für die SVP bzw. in Deutschland für die AFD. Die SP sorgt sich in den Staädten für vergünstigtes Wohnen einer ohnehin bereits privilegierten Akademiker-Mittelklasse. Von den zu kurz gekommenen ist sie meilenweit entfernt. Sie nimmt diesen eher das Auto weg und verteuert und erschwert ihnen das notwendige Pendeln.

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Andreas Fischer
nachdenklich
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Vor ein paar Jahren in Malaysia beobachtet: Ganze Vororts-Wohnquartiere von 4m hohen Zäunen mit Stacheldraht umgeben und mit nur einem barrierenausgerüstetem und bewachtem Zugang. So schützen sich die "besseren" Quartieren vor Leuten, die nichts zu verlieren haben. Wenn wir ein solches Szenario in der Schweiz verhindern wollen müssen wir jetzt handeln!

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wir haben in der Schweiz keine Zunahme von Kriminalität.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Leider haben nicht wir die Macht, das zu ändern, sondern die Mehrheit der Leute welche über viel Geld verfügen. Wir müssten denen irgendwie verständlich machen, dass ein weiter wie bisher auf die eine oder andere Art zu einem gewaltsamen Konflikt führt, und sie sich nicht wirklich vor dessen Folgen schützen können.

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Senftube
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Das stimmt mich jeweils auch nachdenklich, weil ich mich frage: Was ist an einem solchen Leben in einem goldenen Käfig überhaupt erstrebenswert? Auch den Wohlhabenden geht es doch in einer Gesellschaft viel besser, in der sie nicht in ständiger Angst um ihre Pfründe oder gar in Angst vor Kidnapping ihrer Kinder auf dem Schulweg leben müssen. Das mal abgesehen davon, dass ich das Streben nach Besitz persönlich sowieso nicht erfüllend finde. Mein Reichtum sind soziale Kontakte, Bildung, Kultur und Information. Bezüglich sozialen Kontakten muss ich mich nie fragen, ob die Leute des Geldes wegen an mir interessiert sind (ausser als ich auf Reisen in Afrika und Asien war - weiss = Geld für manche, nicht ganz zu unrecht). Vom Rest bekomme ich durch mehr Geld auch nicht mehr als jetzt. Natürlich spreche ich aus der privilegierten Position von jemandem, dessen Grundbedürfnisse nach Maslow gedeckt sind. Was es aber für mich noch unverständlicher macht, dass Menschen, deren Grundbedürfnisse x-fach gedeckt sind, die ihr Geld zum Teil gar nicht mehr ausgeben können, noch für tiefere Steuern lobbyieren. Ist das die Selbstverwirklichung, längst gestillte Bedürfnisse noch mehr zu stillen?

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· editiert

«Je stärker das Vermögen konzentriert ist, desto grösser ist die Gefahr, dass eine kleine Elite unverhältnis­mässig stark Einfluss nehmen kann auf die Politik.» Eben. Das gibt die gekaufte Demokratie. Und so lange wie sie käuflich ist, sind rechte Parteien dafür. Und machen die Gesetze zu ihren Gunsten. Das lüsterne Kapital verschränkt sich mit dem schlanken Staat, damit die kaufmännische Gier unendliche Felder zum Tummeln hat. Die Angestellten tummeln mit als Diener ihrer Majestäten in Demut und als Spieler im Theater "Aber den meisten geht es doch gut". Und wer nicht mehr tummeln kann, ist selber schuld.

War gerade während drei Monate in Kolumbien. Da regiert seit kurzem ein ehemaliger Guerillakämpfer. Man wird sehen, ob er sich verantwortungsvoll gegen die oberste Elite durchsetzt, ohne dahin abzugleiten, wie das Nachbarland Venezuela, wo die Armen immer noch gleich arm sind wie früher und die Reichen sich ins Ausland absetzten. Wer profitierte, sind Maduro und sein Gefolge. Sie haben die Kapitalisten ersetzt. Reich und arm ist nach wie vor. Und auf der Pan Americana schleppen sich die Familien mit Kind und Grossmutter auf der Suche nach Arbeit nach Norden.

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Habe letztens das gelernt: "Gartengestaltung und -unterhalt: Abzugsfähig sind werterhaltende Auslagen für Pflege und Ersatz von Pflanzen, die das Jahr überdauern, sowie für Reparaturkosten bestehender Anlagen wie Gartenzäune, -wege und -mauern." Ich als Mieterin staune nur ab diesem Steuersystem.

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"reiche" Familie
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Ja ist so.... Reiche profitieren auch noch dadurch, dass sie jenste Sachen von den Steuern abziehen können.

Es schenkt wegen der Progression mehr ein wenn man bei einem Einkommen von beispielsweise 500k die Kosten von etwa 100k für eine Erdsonde-Wärmepumpe abziehen kann als bei einem Einkommen von 150k (sofern man sich die Erdsonde dann überhaupt leisten kann). Wir prifitieren massiv von diesem System, da wir am Haus diverse Arbeiten machen müssen. Wir sparen jeweils etwa 1/3 der investierten Kosten an Steuern. Finde ich persönlich völlig nicht ok.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Es zwingt sie eigentlich niemand, diese Abzüge geltend zu machen ...

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Das ist ein Steuersystem, das von Reichen für Reiche entworfen wurde. Und von Treuhändern, welche sorgfältig darauf achten, dass sie nicht überflüssig werden 😃

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Beobachter
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Gemäss den Beiträgen wird klar, reich sein ist ein Übel aber erstrebenswert, nun stellt sich mir die Frage ab wann ist man reich??

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Albert America
Grafik und Webdesign
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Eine spannende Zusammenfassung, mit dem ManiMatter-Titel musste ich unbedingt lesen. Danke. Ich weiss noch nicht, ob ich nun lachen oder weinen soll. Ich bin auch von fast allen Dialog-Beiträgen berührt. Bei Artikel und Dialog habe ich aber das Gefühl, dass nur ein Segment der ganzen Geschichte beleuchtet wird.
Kürzlich las ich in einem Klimalabor-Dialog-Beitrag, dass sich die Republik auch darum bemühen müssen, VerlegerInnen zu gewinnen die unter Fr. 6000.- monatlich verdienen.
Hat mich etwas irritiert, ich komme nicht mal auf die Hälfte. Rechne mich aber zu «dene wos guet geit». (Ich war Alleinerziehend, Selbständig, mit Aufenthaltsbewilligung)
Das grosse Vermögen nicht wirklich besteuert werden ist sicher stossend. Viel krasser dünkt mich aber, dass «dene wos ou chli guet geit» alles schlittern lassen was Lobbyisten und Politiker, seltener Politikerinnen, beschliessen. Immobilen Investitionen erzeugen unbezahlbare Mieten - Pharma- und Gesundheitsindustrie treiben KK-Prämien in die Höhe - Energie- und Warenmultis verteuern Lebenshaltungskosten.
Ich denke nicht, dass ich von höheren Steuern etwas abbekommen hätte.

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Armutsforschung könnte ja damit beginnen, dass die Republik die Vermögens- und Einkommensverhältnisse ihrer Verleger ergründet. Ich tippe im Durschnitt auf einen städtischen linken Mittelstands-Akademiker mit dem Gefühl, im Leben etwas zu kurz gekommen zu sein.

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"Physiker"
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· editiert

Vielen Dank für den Artikel. Für mich stellt sich die Frage, ob es politisch überhaupt möglich wäre, diese Umverteilung von arm zu reich zu bremsen, z.B. mit gerechteren Steuern. Oder ob das kapitalistische Prinzip auch dann stärker wäre. Es scheint "natürlich", dass Schuldzinse immer höher sind als Habenzinse, so dass Geld automatisch von arm nach reich verschoben wird. Gäbe es ein Steuersystem, welches das innerhalb des kapitalistischen Systems ausgleicht, oder reicht auch das nicht? Oder könnte etwas wie ein bedingungsloses Grundeinkommen in einem reichen Land wie unserem wenigstens die Armut "abschaffen"? (edit. Tippfehler (und danke für die Antworten))

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Beobachter
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Oder ein Minimumlohn von dem man/Frau leben kann. Bedingungsloses Grundeinkommen, wofür ich schon vor etwa 15 - 20 Jahren gestimmt habe geht nicht. Weil der Neid ist gross, wenn jemand etwas für nichts bekommt.

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Die demokratische Ablehnung war haushoch. Ab und zu müsste man halt wohl auch einen solchen Entscheid akzeptieren, auch wenn man anders gestimmt hat.

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Es macht mich immer aufs Neue sprachlos, wie viele Menschen GEGEN ihre eigene Interessen abstimmen. Aus Angst, etwas zu verlieren, das ironischerweise genau mit diesem Verhalten auch noch verloren geht.
Manchmal möchte man einfach weinen.

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Toni Haas
Arbeiter
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Das SUV-fahrende Volch wählt sicher nicht die, die ihm die geleasten Spielzeuge wegnehmen wollen und mit den Klebern sympathisieren ; sondern jene Vögel, die ihm vorgaukeln, dass alles gar kein Problem ist, abkassieren und den Kopf in den Sand stecken.

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, bio blumen&gemüse
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· editiert

Und uns allen und der Erde insgesamt damit erst noch mehr und mehr Kosten verursachen.

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Es sollte beachtet werden, dass das Sozialsystem die Umverteilung beguenstigt. Ohne jetzt etwas gegen das Sozialsystem aussagen zu wollen. Denn so koennen die Preise, sei das fuer Mieten, oder Dinge des taeglichen Lebens hoch bleiben. Ueber das Sozialsystem wird einfach der Mittelstand gerupft, und fliesst so den Vermoegenden zu. Ohne Sozialsystem waeren die Mieten tiefer, es gaebe mehr Mietnomaden, dadurch wuerde auch weniger in Wohnungsbau investiert, es gaebe heruntergekommene Gegenden, wo eben niemand leben moechte, der sich leisten kann anderswo zu leben. Wie in Amerika eben.

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Was Sie schreiben ist einerseits offensichtlich - die Sozialssysteme wurden dafür geschaffen, Geld umzuverteilen, es ist ihre Aufgabe - andererseits zynisch - weil wir die Ärmsten nicht verhungern lassen, sind die Lebensmittelpreise zu hoch.

Da Sie die USA erwähnen: Nach Ihnen müsste der dortige Mittelstand doch breit und stark sein, nicht? Laut dem World Inequality Report 2022 (https://wir2022.wid.world/) könnte das kaum weniger mit der Realität zu tun haben.

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Die idee war eher dass der Mittelstand und die Oberschicht die weniger Kaufkraeftigen unterstuetzt. Das geschieht ja auch wie es soll. Aufgrund des erwaehnten Nebeneffektes wird das Sozialsystem hier auch nicht von den Reichen bekaempft, wie das zB in Amerika geschieht. Nicht weil sie hier klueger waeren.
In Amerika ist alles etwas auseinander gezogen, aus verschiedenen Gruenden. Da fehlt mir auch die Statistik.

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Informatik-Ingenieur und Ökonom
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Interessanterweise ist es statistisch möglich, dass die Ungleichheit in jedem einzelnen Land zunimmt, aber global trotzdem abnimmt. Und genau das ist der Fall. Wenn jemand sehr armes mittels Asyl in die Schweiz kommt, dann geht es dieser Person besser als vorher und die globale Ungleichheit sinkt. Gleichzeitig gibt es damit aber auch eine arme Person mehr in der Schweiz und die lokale Ungleichheit steigt an.

Das für die Stabilität der Gesellschaft entscheidende ist, dass alle Personen, die sich im Land aufhalten, auch eine faire Chance auf einen Aufstieg aus der Armut haben. Ist dies nicht gegeben, muss man entweder an den Aufstiegschancen feilen oder an der Asyl- und Einwanderungspolitik.

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Eine transparente Armutsforschung sollte genau solche Zusammenhänge untersuchen.

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Senftube
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Ich glaube (mit Blick auf den zweiten Abschnitt) zwar nicht, dass Sie das anders sehen, aber hier muss dennoch klar gesagt werden: Die wachsende lokale Ungleichheit ist nicht primär durch Migration verursacht, sondern durch Wirtschaftspolitik.

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Amtlich obdachlos, Schweizer, Zh City und Herrliberg geboren und aufgewachsen, 38, männlich, Bachelor Abschluss, 4 sprachig fliessend, auslanderfahren, Beitrag zur Politik und Gesellschaft geleistet; musste mich die Tage beim Sozialamt anmelden, trotz Arbeitstätigkeit. Mir ist das ober peinlich und unangenehm. Nicht wegen Armutsstigmata, Background wäre genug vermögend (ja gell böse Erben), sondern weil ich trotz meiner Erfahrung keine vernünftige berufliche Zukunft fand. Kürzlich musste ich mir anhören, dass mit mir ja demfall etwas nicht stimmen könne weil die Joblage ja ach so gut sei. Ist sie, nur der Arbeitsmarkt nicht einfach, zumindest für mich. Nach Jahren der Suche , bin ich abgekämpft und mag nicht mehr. Das gleichaltrige Spektrum mit dem ich einst aufgewachsen bin , heute zwischen 100 und 200k verdient und ein paar Hundertausend auf der Seite hat (Schuldenseite nicht erwähnt), ist in weite Ferne gerückt. Am meisten an dem erlebten gesellschaftlichen Abstieg schmerzte zu realisieren , wie viele sich daran ergötzten und wie einsam es sich ohne Geld lebt. So viel zu rot grün Zürich!

Dieser Beitrag ist rein subjektiv und trägt wenig zum allgemeinen Scherenthema bei. Kann als Beispiel für gesellschaftlichen Abstieg genommen werden. Und mir tat es mal gut, das los zu werden.

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Souri Thalong
Community-Support
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Guten Tag, P. S.. Ich möchte mich den vorangegangenen Voten anschliessen und Ihnen für Ihre Offenheit danken. Es ist bereichernd für die Diskussion, dass Sie diese Perpektive mit uns teilen.

Ihr Beitrag macht mich betroffen. Und gleichzeitig stimmen mich die Reaktionen hier im Dialog zuversichtlich, dass es da draussen einige Menschen gibt, denen Ihre Geschichte nicht einfach am Arsch vorbei geht. Ich wünsche Ihnen alles Gute, und dass – das klingt jetzt vielleicht ein bisschen kitschig, aber ich meine es aufrichtig – bald Licht am Horizont erscheint.

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Vielen Dank für ihre Antwort.
Es war ein etwas erhöter Besucherverkehr auf meiner LinkedIn Seite zu verzeichnen ( https://www.linkedin.com/in/patric-spoerli ), leider ohne Kontakt Aufnahme bisher. Oder auf kitschige Weise; es scheint ein Licht am Horizont aufgegangen zu sein.

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Theologin/Seelsorgerin
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Danke für's Teilen Ihrer Erfahrung. Für den Mut!

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Danke Frau B. Mich verwundert es etwas, dass dies als mutig betrachtet wird. Ich versuchte übrigens schon zu einem früheren Zeitpunkt meine Geschichte publik zu machen, auch bei einem Journalisten erster Stunde der Republik. Es kam keine antwort zurück.

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Mathematiker
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Lieber Herr S., mich berührt Ihre Offenheit. Ich verstehe, was Sie schreiben. Mir ist auch schon aufgefallen, wie schmal manchmal der Grat ist, auf dem viele sog. mittelständische, äusserlich gesehen / vermeintlich „gesicherte“ Existenzen wandeln: z.B. Trennung / Scheidung oder Stellenverlust – mit ein paar entscheidenden Pfeilern brechen dann schnell auch das Selbstwertgefühl und die Lebensfreude weg. Das führt für viele zum unumkehrbaren ‚Absturz’. Ich wünsche Ihnen, dass Sie für sich einen guten Weg finden!

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Senftube
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Das sogenannte Präkariat ist schon lange auf dem Vormarsch, sogar bei gut gebildeten, und mit den modernen Tagelöhnern von Uber und Co schaffen wir neben der Schwächung des Mittelstandes gleich noch ein neues digitales Proletariat…

Ich schliesse mich den Wünschen an, alles Gute, Herr S.

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Danke Herr A. für ihre Worte und den Hinweis zur Lebensfreude. ja die leidet und ich versuche täglich mit neuem Mut und Freude raus zu gehen- es klappt mir nicht immer. Den Weg habe ich schon ein paar mal gefunden, leider davon abgeraten oder gedrängt- bei dieser Diskussion mache ich nicht mehr mit. Um seinen Weg zu finden, braucht es die Selbstbestimmung. Meine Erfahrung lehrte mich, dass diese in dieser Gesellschaft nicht gegeben ist- zumindest nicht für mich.

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· editiert

Das mit den Zähnen stört mich recht fest. Wieso ist das nicht krankenkassen-gedeckt? Gibt es da rationale Gründe für? Es muss doch unglaublich grosse Sekundäreffekte haben, wenn jemand den ganzen Tag mit Schmerzen rumläuft, weil nicht rechtzeitig vorgesorgt wurde.

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Theologin/Seelsorgerin
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Bei Einwanderung vor X Jahren mit jährigem Kind hörten wir von der Krankenkasseberaterin beim Thema Zahnversicherung: Kind versichern, bei Ihnen als Erwachsene lohnt es sich nicht.

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Even Meier
(ex | they)
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Stimmt. Die Zähne der Kinder werden von den Prämien der Erwachsenen finanziert. Darum lohnt sich das für Eltern.

Ist technisch ziemlich knifflig, die Finma macht hier sogar Ausnahmeregelungen. (Querfinanzierungen dieser Art gelten als eigentlich als missbräuchlich im Sinne der AVO.)

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"reiche" Familie
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Man muss aber auch mega aufpassen bei den Kinderzahnversicherungen und ganz genau die Bedingungen anschauen! Da gibt es Angebote die sind total sinnlos....

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blauäugige Bürgerin
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In meiner Jugend war die häufigste Aktennotiz zum Zahnstatus bei Spitaleintritt: TP oben und unten. TP = Totalprothese. Das ist knapp dreissig Jahre her und bei Schweizer:innen inzwischen hoffentlich anders. In den für Ausländer:innen zuständigen Köpfen scheint sich hartnäckig zu halten, es sei normal.

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Even Meier
(ex | they)
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Ja, es gibt rationale Gründe: In Deutschland ist die Zahnpflege versichert und der Zustand der Zähne im Vergleich zur Schweiz schlechter. Dies illustriert den messbaren Effekt, dass der Anreiz, die Zähne zu pflegen, effektiv zu besserer Zahnpflege führt, wenn die Kosten nicht obligatorisch versichert sind.

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Senftube
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Der wahre Grund ist wahrscheinlich, dass die Zahnarztlobby damals zu schwach war, ihrer Leistungen kassenpflichtig zu machen. Ok, ich gebe es zu: Ich spekuliere gerade wild drauflos, ohne irgendwelche Fakten dazu zu haben. ;-)

Aber haben Sie Quellen, die Ihre Aussage stützen? Wäre ja schön, wenn der mit der Eigenverantwortung tatsächlich mal funktioniert und nicht nur vorgeschoben wird, um eine eigentlich vernünftige Regulierung zu bekämpfen.

Ich leide auch ein bisschen unter déformation: Mittlerweile reagiere ich auf dieses eigentlich positive Konzept fast schon allergisch - zu oft missbraucht.

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"reiche" Familie
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Ich betreue ja auch zwei Flüchtlinge. Eine Person war bei den Dentalhygiene (wir dachten das wäre 1x im Jahr gedeckt und war es dann aber doch nicht) und es war klar, dass die Zähne DRINGEND repariert werden müssten um grösseren Schaden zu verhindern. Die Sozialhilfe weigert sich irgendetwas zu bezahlen. Wir müssen warten, bis die Person mega Schmerzen hat und dann wird vermutlich nur bezahlt, dass der Zahn gezogen wird. Es handelt sich um eine Person mit Status S (ist allenfalls bei anderen Status anders).
Auch bei dem Kind ist es ein ähnliches Bild und da war die Taktik, dass man einfach monatelang wartet, bis der Antrag vom Zahnarzt bearbeitet wird... die Zähne werden in der Zwischenzeit immer kaputter und die Reparatur teurer.
Ich verstehe das sowas von gar nicht.

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Liebe Anonym 4, ich habe alle Ihre Kommentaren gelesen und sehe, dass Sie soziale Gerechtigkeit praktizieren. Warum nicht einfach den Zahnarzt bezahlen, das ist doch auch Effectiv Altruism?

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Die Schweiz besteuert in den letzten 40 Jahren Reiche immer weniger und Arbeit immer mehr. Und die Reichen nutzen ihren Reichtum, um diese Politik immer stärker durchzusetzen. Gegen die Interessen der Allgemeinheit.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Einverstanden. Aber sie erhalten auch überraschend viel Unterstützung aus der armen und mittelständischen Bevölkerung. Die Menschen sind leider nur schwer zum Denken zu bewegen.

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Ja, leider!
Viele Wähler lassen sich durch das Auslösen von Angst von den eigenen Interessen ablenken.
„Kosovaren schlitzen Schweizer auf“ - bei solchen Wahlplakaten geraten weniger emotionale, aber wichtigere Themen schnell aus dem Blick der Wähler.

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Beobachter
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Da gibt es doch das Sprichwort, jeder ist seines Glückes eigener Schmied, da kommt mir der Gedanken, wer wenig schmiedet hat wenig Glück. Das mag etwas sarkastisch tönen, aber im Ansatz steckt da sicher ein Funken Wahrheit.

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Nur weil ein Sprichwort geläufig ist, heisst das nicht, das da auch nur ein Quäntchen Wahrheit dran sein muss. Oder glauben Sie auch, das die dümmsten Bauern die grössten Kartoffeln haben?

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Ich kenne zwei Herren aus Rumänien. Sie arbeiten seit 2 Monaten auf verschieden Baustellen und übernachten in Zürich auf der Strasse. Und es sind keine Einzelfälle.
Jeden Donnerstag kommen bei uns im Cafe Yucca ca 50 bis 60 Personen kostenlos Nachtessen. Von der Rentnerin bis zu Menschen denen es psychisch nicht gut geht. Wir haben ca 100 Schlafsäcke diesen Winter verteilt. All diese Menschen schmieden stündlich mehr als man sich vorstellen kann. Aber ja...

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Theologin/Seelsorgerin
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· editiert

Die extrem Reichen in den Blick zu nehmen liegt nahe. Doch Armutsproblematik fängt da an, wo die eine Durchschnittsperson am 20. des Monats sagt "Ich bin pleite, bis zum Gehalt habe ich kein Geld mehr", und damit wirklich pleite meint, und die andere Durchschnittsperson sagt "Kenne ich auch ", aber ein Sparbuch mit einem fünfstelligen Betrag im Pult liegen hat und sich nicht vorstellen kann, dass andere das nicht haben. Sie fängt da an, wo Menschen gegen das bedingungslose Grundeinkommen sind (weil und im doppelten Sinne: nur wer arbeitet, hat was verdient; wo kämen wir hin, wenn jede:er einfach so was bekommt), sie geht da weiter, wo Anderen die paar Franken täglicher Unterstützung nicht gegönnt werden, weil "die ja nichts dafür tun/nicht von hier sind/selber schuld sind" oder auch die vergünstigten Lebensmittel des Tischlein noch missgönnt werden, und führt in vielen anderen Kleinigkeiten weiter... Das gesamte System, in dem wir leben, ist ein Neid- und Missgunstsystem, dass letztlich keinen konstruktiven (im Sinne, wie könnten wir sie vermeiden) Blick auf Armut kennt, sondern sie be- und die Menschen, die in Armut leben, abwertet...

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Da fällt mir ein, die im Artikel erwähnte NR Samira Marti ist gegen das Bedingungslose Grundeinkommen – und mit ihr ein Grossteil der SP und Linken allgemein. Man wolle die Erwerbsarbeit nicht entwerten. 🤷🏻‍♂️

https://www.denknetz.ch/wp-content/…uehler.pdf

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Liebe A. B.,
danke für deinen wie immer anregenden Input.

Ich frage mich, ob die wesentlichen Triebfedern in diesem "Gesellschaftsspiel" tatsächlich Neid und Missgunst sind.
Das wäre ja dann eine Frage einer verfehlten persönlichen Moral (was uns evt. ein schlechtes Gewissen machen würde, aber auch keine alternativen Handlungsoptionen eröffnet).

So paradox es klingen mag:
dass bestimmte Kräfte in unserer Gesellschaft es so einfach haben, z.B. Asylbewerber:innen gegen arme Schweizer:innen auszuspielen, liegt m.E. nicht an unserer Anfälligkeit für Neid und Missgunst, sondern an unserem tief verwurzelten Gerechtigkeitsempfinden.
Leider ist es zumeist ein Gerechtigkeitsempfinden, dem die nötige Informations- und Datenbasis fehlt.
Das ist mindestens so alt wie unsere christliche Kultur, wenn nicht so alt wie die Geschichte bewussten Menschseins.

Eindrücklich erlebt habe ich dieses einfache Triggern des Gerechtigkeitsempfindens, wenn ich mit Kindern das Gleichnis von den Tagelöhnern im Weinberg durchgespielt habe:
der Weingutbesitzer heuert Tagelöhner für die Weinlese, morgens welche für ein ganzes Tagewerk, mittags welche für ein halbes Tagewerk und abends nochmal welche für 1 Stunde.
Der (bis heute provokante) Clou des galiläischen Wanderpredigers: am Ende des Tages bekommen alle das Gleiche. Nämlich einen Tagelohn.
Einhellige Meinung der Kids: voll ungerecht!! Geht gar nicht! ;-)

Diese Meinung ändert sich erst mit genügend Infos dazu, was eigentlich Tagelohn bedeutete: nämlich das, was eine Familie für 1(!) Tag zum Überleben brauchte.
Kindern ist dann sofort klar: mit 1/12 oder 1/2 des Tagelohns kann niemand überleben.
D.h.: der Gutsbesitzer handelt mit seiner "Ungerechtigkeit" ökonomisch vernünftig und sozial gerecht, wenn er den Arbeiter:innen nicht das gibt, was sie verdienen, sondern das, was sie brauchen.

Wie bauen wir an einer Gesellschaft, die sich weniger von schlecht informiertem Gerechtigkeitsempfinden triggern und leiten lässt?
Die weniger anfällig ist für die Nebelkerzen der reichen Profiteure: dass es andere Arme seien, die den Armen was wegnehmen und nicht etwa die un(recht)mässig Reichen?

Vermutlich nur mit Aufklärung, Bildung, Information, Kompetenzerwerb...

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Theologin/Seelsorgerin
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· editiert

Lieber R. B., jetzt finde ich Zeit zu antworten. Über die Nachfrage, ob es wirklich Neid und Missgunst sind, oder eher ein getriggertes Gerechtigkeitsempfinden, habe ich jetzt länger nachgedacht.

Möglicherweise liegt ganz zugrunde tatsächlich das Empfinden für Gerechtigkeit.
Aber ein Empfinden für Gerechtigkeit würde meiner Ansicht nach eher fragen: Wie kann es sein, dass Unterstützungsbedürftigen zugemutet wird, mit so wenig auszukommen, wo ich selber doch weiss, dass ich das für mich nicht wollen würde?

Und da habe ich zu oft an den unterschiedlichsten Stellen erlebt, dass die Meinung eher war: Selber schuld, nicht genug angestrengt, muss ja nicht hiersein uws. uwf. Das hat für mich nichts mit Gerechtigkeitsempfinden zu tun, sondern mit "nicht gönnen können". - (Vielleicht ist das vor allem darauf zurückzuführen, dass Medien, Politiker:innen usw. permanent diese inhaltiche Schiene bewirtschaften, und weniger auf "persönliche verfehlte Moral".)

Was die Aufklärung und Information betrifft, so stimme ich zu: Wenn es einen Weg gibt, etwas zu verändern, dann über Aufklärung und Information plus - Menschen in Kontakt bringen. Eine Geduldsarbeit.

Einen schönen Abend wünsche ich, herzlich, AB

Edit: Klammer im dritten Abschnitt ergänzt.

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Theologin/Seelsorgerin
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Lieber Herr B., ich antworte später gerne. LG

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Theologe & Religionspädagoge
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Wer könnte da dagegenhalten?
Die SP als Steuereintreiberin und Umverteilerin kommt bei den Wähler:innen, die sie eigentlich brauchen würden, schlecht an. Eher wählen diese noch SVP.
Die Kirchen als soziale Kraft mit vielen Freiwilligen – auch im Direktkontakt mit Armutsbetroffenen – dünnen aus und haben intern mit Evangelikalen zu kämpfen, deren extreme Vertreter zusehen, wie es immer schlimmer wird, bis nach einem grossen Knall der Messias kommt und eine neue Welt bringt.
Die Bürgerlichen schüren lieber Ängste, es habe nicht genug für alle, statt Steuern zu beschliessen.
Die Klimabewegten von jung bis alt haben sonst schon eine volle Agenda.
Ausländische Mächte, die Druck machen
könnten? Die UNO?
Vulkanier im intergalaktischen Anflug?
Es bleibt wohl an uns.

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Theologin/Seelsorgerin
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Und bei den internen Problematiken der Kirchen gibt es ja auch die, die grade das Wohlstandsevangelium predigen: "Wer hat, dem wird gegeben" und damit den Reichtum biblisch legitimieren...

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Heinrich Heine
Weltlauf

Hat man viel, so wird man bald
Noch viel mehr dazu bekommen.
Wer nur wenig hat, dem wird
Auch das wenige genommen.

Wenn du aber gar nichts hast,
Ach, so lasse dich begraben –
Denn ein Recht zum Leben, Lump,
Haben nur, die etwas haben. [!]

1851
vgl. auch verschiedene Textstellen in der Bibel: Matthäus-, Markus-, Lukas-Evangelien

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Beobachter
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Genau, einer der Gründe für die heutige Situation sind Macht und Einfluss. Ich bin gerade daran dieses Thema mit Hans Küngs Buch "Umstrittene Wahrheit" zu verstehen. Zudem habe ich gestern Dienstag Abend zufällig die Arte Sendung " Die Todsünden der KATOLISCHEN KIRCHE" gesehen, für mich ein weiterer eye opener, sehr zu empfehlen.

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Was denkt man und frau in der Schweiz über die Armut? Ob das erforscht wurde? Wenn nicht, wäre das vielleicht ganz interessant, weil es ja meist die nicht Armen sind, die wählen und abstimmen und entscheiden, ob Armut produziert wird durch Gesetze (Altersvorsorge, IV, Ausländerrecht, Krankenkassenorganisation, Mietrecht etc.)
Im Artikel wird das schweizerische Eigengewächs an Reichen erwähnt, die Familie Blocher. Die sind ja wirklich ein interessantes Phänomen und in bestimmten Fragen meinungsbildend. Auf Wikipedia steht, der Urgrossvater von Christoph sei als Armenlehrer aus dem Südbadischen eingewandert und später in Bern eingebürgert worden. Gottfried Keller schildert in M. Salander Lehrerdasein dieser Zeit - reich waren die ganz und gar nicht!
C.B. war eines unter elf Kindern einer Pfarrfamilie im Kanton Zürich. Gute soziale Stellung, aber reich waren auch die nicht. Unter diesen Geschwistern gab es drei, die später Bekanntheit erlangten: der Pfarrer Gerhard B. und die Schwester Judith Giovanelli-Blocher, Sozialarbeiterin und Dozentin. Der Reiche wurde zur prägenden Figur einer politischen Richtung, für einen bestimmten Teil der schweizerischen Bevölkerung. Ist es eine Art Calvinismus, der dessen Denken und Handeln bestimmt? Was der Pfarrerbruder dachte, ist öffentlich bekannt.
Wie schauen wir auf die Reichen? Doch eher mit Wohlwollen, mit Verständnis, mit Anerkennung. Und wie schauen wir auf die Armen?
Hat jemand schon davon gehört, dass vor sagen wir drei Generationen die Ueberzeugung herrschte, Armut sei vererblich, habe mit mangelnder Intelligenz zu tun oder Charakterschwäche? Diese Haltung prägte die Schweiz, wurde von den sogenannt Tüchtigen und sehr oft Rücksichtslosen vertreten. Die taten alles um ihr Vermögen und ihre Pfründen zu schützen, gegen mögliche Aufsteiger, gegen Zuwanderer, gegen einen ausgleichenden Staat, der ab und zu im Sinn der Verfassung handelte: dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen.
Armut in der Schweiz, arm sein in der Schweiz, hat sehr oft mit Scham zu tun. Ein Rechtsanspruch auf Fürsorge besteht noch nicht so lange und das Misstrauen Armen gegenüber ist viel grösser als das gegen Kriegsgewinnler und Konkursritter. Diese Einstellung hat offensichtlich nichts mit einem möglichen oder tatsächlich angerichteten Schaden zu tun.
Mein Verdacht: unsere Sicht auf Armut hat auch etwas mit unserer religiösen Prägung zu tun. Bei uns kommt niemand in den Himmel, der gut ist zu Armen.

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Früher haben wir Armen-Jagden gemacht. Heute haben wir in der Schweiz einen Einwanderungsüberschuss von ca. 80'000 im Jahr, davon viele Arme. Viele von diesen machen es wie Christoph Blocher. Sie bauen ein eigenes Familienunternehmen auf und bringen es zu Wohlstand. chapeau.

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Ist ja eigentlich klar. Als Mieter ist man schon bei den Verlierern. Da Mietobjekte Mangelware sind koennen die Besitzer irgend einen Preis verlangen. Dh die Teuerung und einen Gewinn inbegriffen. Besitzer waeren dann private Investoren sowie Institutionelle. Privat Wohneigentum zu erwerben ist Wenigen vorbehalten. Die Eintrittshuerden sind hoch, 20-30% wird man hinlegen muessen. Eine junge Familie ohne vermoegende Eltern kann das nicht. Und bei einer Scheidung kann einer alleine das Haus nicht halten. Zur Miete zu Wohnen erschwert die Ansammlung von genuegend Vermoegen um an ein Haus denken zu koennen. Hier ist Wohneigentum relativ gut geschuetzt. Wenig Hausbesetzungen, praktisch keine Mietnomaden. Wer also ein Vermietobjekt besitzt hat quasi eine Gelddruckerei.

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du kannst das auch machen. Beginne mit einem Parkplatz (ca. CHF 25'000) oder mit einer Eigentumwohnung im Jura (ca. CHF 200'000). Falls Deine Initiative und dein unternehmerisches Risiko aufgeht, kannst Du in einigen Jahren Deinen Immobilienpark erweitern. Dank diesem System haben wir europaweit die beste Versorgung mit attraktiven Mietwohnungen.

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