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Politologin
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Danke auch dafür! Vom Bericht über Frauen, die ihre Eizellen einfrieren lassen und welche Einsamkeit das auslöst, über Abtreibung und Fehlgeburt hin zu diesen, sie alle tragen sehr zur Aufklärung, Enttabuisierung und gegenseitigem Verständnis bei. Ich schätze das als Verlegerin enorm. Bitte weiter so!

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Ich empfand auch diesen Artikel und alle anderen die Sie genannt haben als lehrreich.
Bin wirklich sehr dankbar darum:)

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Vielen herzlichen Dank, liebe Leandra!

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Redaktor
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Welch schönes Kompliment – Merci!

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So ein wertvoller Beitrag, in mehreren Hinsichten. Danke!

Zum einen freut mich, dass die Republik aktiv sensibilisiert und aufklärt und sie zudem dank der gewährten Anonymität der Frauen das Tabu auf respektvolle und sorgfältige Art und Weise bricht.

Zum andern schafft der Artikel auch die Möglichkeit, für akut Betroffene bei der Suche nach einem Ausweg aus dem grauenhaften Horror-Trip, im Internet auf diesen Artikel zu stossen.

Die Chance, auf falsche „Hilfe“ zustossen, reduziert sich dadurch und stattdessen kann dieses Fundstück dann möglicherweise helfen, zusätzliche Belastungen durch Fehlbehandlungen zu vermeiden, weil der Weg zu den Vereinigungen, die es glücklicherweise gibt!, gewiesen ist.

Auch toll, dass alle VerlegerInnen und Verleger mit Ihrem Abo diese Qualität von Artikeln ermöglichen.

Zudem ist es mir ein Anliegen, die beiden Frauen auf diesem Wege wissen zu lassen, indem sie ihre Geschichte erzählen, leisten sie einen wertvollen Beitrag für andere Frauen/Familien, die die Worte für ihr Erlebtes nicht oder noch nicht gefunden haben. Danke.

Auch dank dem Fachwissen der behandelnden Ärztin ist dieser Artikel eine Hilfe, um über Erfahrungen, auch wenn diese schon Jahre zurück liegen, aber nie ganz an Einfluss aufs Hier und Jetzt verloren haben, differenzierter, anders - verständnisvoller, nachdenken zu können und das Erlebte nochmal neu und womöglich besser einordnen. Danke.

Brigitte

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Vielen herzlichen Dank für diese wertschätzende Rückmeldung. Und ich möchte mich auch dem Dank an alle unsere Verlegerinnen und Verleger anschliessen, die uns ermöglichen, solche Geschichten zu recherchieren und aufzuschreiben.

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Vielen Dank für diesen Beitrag. Nach der Geburt meines Sohnes haben mich manchmal solche Gedanken geplagt, zum Glück in viel geringerem Ausmass als bei den hier beschriebenen Frauen. Es ging vorbei, aber ich habe mich nicht getraut, das irgendjemandem zu erzählen. Es tut mir Leid für Frauen wie Salome, die so einen langen Leidensweg haben.

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Danke für diesen sorgfältig geschriebenen, eindrücklichen, wichtigen Artikel. Danke vor allem auch den beiden Frauen.

Ich kenne solche Zwangsgedanken, in glücklicherweise nur geringen Ausmass. Selten, nicht intensiv, daher ohne Leidensdruck. Ich schmuse mit meiner geliebten Katze und stelle mir plötzlich vor, dass ich ihr nun die Hände um den Hals legen und zudrücken könnte. Oder wie ich in einem Wutanfall einen grossen Stein auf sie schleudere. Es erschreckt mich jeweils gewaltig, ich kenne mich so nicht, ich bin so nicht - und wer garantiert mir, dass ich es nicht plötzlich umsetze? Durch welche persönliche Hölle eine Frau geht, welche das regelmässig und betreffend das eigene Kind hat, kann ich mir daher annähernd vorstellen, aber eben nur annähernd.

Da mir nicht bewusst war, dass das Zwangsgedanken und ein bekanntes Phänomen sind, hilft dieser Artikel auch mir, diese gelegentlichen Erlebnisse einordnen zu können und reagieren zu können, sollte das irgendwann zunehmen.

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Vielen herzlichen Dank für diese Rückmeldung und das Teilen Ihrer eigenen Gedanken. Ich wünsche Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg.

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Mutter mit traumatischer Geburt
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Herzlichen Dank und grosses Kompliment an die zwei Mütter und Frau A., für das so wichtige Erzählen dieser zwei Geschichten, die hoffentlich vielen Frauen helfen, denen es ähnlich geht. Bei mir wurden Erinnerungen an meine eigene traumatische Geburt meiner Tochter wach. Für Menschen, die nicht Mütter sind, oder kein Mutterwerden eng begleitet haben, ist es schwer vorstellbar, wie eine frischgebackene Mutter auf sich selbst zurückgeworfen ist und welche Verzweiflung und Gräben sich auftun können. In der Tat, haben die Umstände der Geburt einen sehr grossen Einfluss auf das Wohlergehen von Mutter und Kind in der Zeit danach.
Meine Schwangerschaft war ohne grössere Probleme und ich wünschte mir eine natürliche Geburt, möglichst ohne Schmerzmittel und Interventionen. Leider aber kam es komplett anders: Einleiten, schlechte Herztöne, ungeplanter Kaiserschnitt und eine sehr schmerzhafte und grobe Behandlung durch das OP-Personal. Als ich aus der Vollnarkose erwachte und meine Tochter in den Arm bekam, war ich noch benebelt. Kein Ekel zwar, aber obwohl ich es 9 Monate herumgetragen hatte, war mir das kleine Würmchen fremd.
Auch ich hatte unglaubliche Schmerzen nach dem Kaiserschnitt, war nach dem ersten Aufstehen in kalten Schweiss gebadet. Ich konnte mich kaum bewegen, geschweige denn mein Baby aus dem Bettchen heben. Dieses hatte grossen Hunger, der auch nach 45 min Stillen nicht aufhörte. Bald hatte auch ich wunde Brustwarzen und dachte nur "Bitte bitte, kleines Baby schlaf jetzt weiter, ich brauche mal Pause von diesen beschissenen Schmerzen!" Ich hatte Angst vor meiner hungrigen Tochter. Es wurde etwas besser, als ich anfangen durfte Schoppen zu geben und abzupumpen und ich eine Pflegerin mal bat, meine Tochter auszuziehen, damit ich mal Haut-zu-Haut mit ihr kuscheln konnte. Erst hiess es, das sei gegen die Vorgaben, aber mit zwei Mal Bitten gab die Pflegerin nach. Zum ersten Mal während der Geburt bzw. über 12 Stunden danach etwas Glücksgefühle und Zärtlichkeit
Zu Hause pumpte ich wegen der Schmerzen und auf Anraten meiner Hebamme weiter ab, um die Milchmenge zu steigern. Dies war sehr stressig, da mein Baby nur im Tragetuch einschlief und ich war bald völlig übermüdet. Als ich wieder mit Stillen anfing, kamen jedes Mal backlashes von der traumatischen Geburt, bis mir die Tränen runterliefen. Milchmenge immer noch zuwenig und parallel schöppelen. Und es klappte einfach nicht, meine Tochter auf dem Arm in den Schlaf zu wiegen und abzulegen, aber nur bei mir nicht, bei meinem Mann und der Oma sehr wohl. Auch ich hatte aggressive Gedanken: "ich klatsch dich gleich gegen die Wand!"
Es war dann meine Frauenärztin, die mir riet dringend etwas zu unternehmen, sonst würde ich eine postnatale Depression entwickeln: Abstillen, das Trauma aufarbeiten, Stress rausnehmen. Meine Hebamme empfahl mir eine Kollegin, die sich auf Geburtstrauma spezialisiert hatte: Sie zeigte mir, dass ich mich entspannen muss, damit sich meine Tochter entspannen kann. Babys würden die Emotionen ihrer Mütter übernehmen! Aha, kein Wunder kann ein Baby nicht aufhören zu schreien, wenn es der Mutter so beschissen geht!
Dazu kam noch ein Nachgespräch im Spital, wo ich geboren hatte mit einer Entschuldigung für die schlechte Behandlung.
Damit und mit viel Kuscheln, Tragen und Schlafen haben wir es geschafft und ich und meine Tochter fanden den Draht zueinander und es wuchs die viel gerühmte Eltern-Kind-Bindung.
Jetzt ist meine Tochter zweieinhalb und mit der Willens-Bildung kommen immer mal wieder schwierige Momente, wo mein Kind nicht mitmacht und das Muttersein einfach nicht so wie im Ideal klappt. Wo ich wütend werde und kurz davor bin, diesem Kind eine zu knallen. Aber dann erkenne ich wieder meine Tochter, besinne mich darauf, dass Beziehung wichtiger ist und nehme Stress raus. Und sage mir, dass ich wütend sein darf.
Ich bin so froh darüber, wir haben Glück, aber es hätte auch schlimmer kommen können.
Ich wünsche allen Frauen und Babys, bei denen es nicht wie im Ideal läuft, gute Betreuungspersonen, die die Zeichen erkennen, unterstützende Väter und Familie und viel Eigenliebe, die auch Trauer, Ärger, Verzweiflung und aggressive Gedanken zulässt.

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Redaktor
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Auch Ihnen herzlichen Dank & ein grosses Kompliment dafür, dass Sie Ihre persönlichen Erfahrungen hier so offen schildern. Vieles, was Sie erzählen, hat Maria ziemlich ähnlich erlebt (aus Platzgründen haben es nicht all ihre Erlebnisse in den Beitrag geschafft). Was mir vor dieser Recherche nicht bewusst war, ist, wie stark pränatale Erwartungen das Empfinden nach der Geburt prägen & wie häufig eine Entbindung mit einem erlebten Kontrollverlust einhergeht – und wie stark sich dieser Kontrollverlust auswirken kann. Kommt dann wie in Ihrem Fall noch eine grobe & schmerzhafte Behandlung hinzu, wird alles noch einmal herausfordernder.

Ich bin froh, haben Sie sich rechtzeitig Hilfe geholt. Es ist ermutigend, dass Sie es geschafft haben, die schwierigen Phasen durchzustehen und es bis heute schaffen, innezuhalten und Ihre Emotionen zu reflektieren.

Ihnen und Ihrer Tochter weiterhin alles Gute!
Herzlich,
P. A.

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Danke! Vieles gelesen, was ich vor sehr vielen Jahren selbst erlebte. Ohne je Hilfe suchen oder annehmen zu können - zu gross das Tabu. Es löste sich alles und wurde irgendwie gut. Dennoch war es leidvoll. Gut, dass die Republik und die beiden mutigen Frauen aufklären. Es hilft anderen (und sogar auch mir noch nach dieser langen Zeit). Danke!

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Mutter mit 2 Töchtern
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Danke für diesen wichtigen Beitrag. Aggressionen gegenüber den eigenen Kindern werden selten ausgesprochen, sind m.E. stark tabuisiert. Mein Onkel meinte mal, zwischendurch hätte er den Sohn gern mal „an die Decke fixiert und mit dem Flammenwerfer drüber“. Ich wusste, wovon er sprach. Dabei muss man gerade in der ersten Lebensjahren auf so vieles verzichten, hat zu Beginn einen 7/24-Job der einen an die Grenzen brungt, dass das eigentlich nur logisch ist.

Dazu kommt - was in den Kommentaren nur wenig rauskam und im Artikel nur angedeutet war - dieses Alleinsein. „Was mach ich nun den ganzen Tag mit diesem Kind?“. Ich kenne einige Frauen, die durch Mutterschaft aus einem erfüllten Berufsleben „rausgerissen“ wurden und dann mehr oder weniger monatelang allein daheimsassen mit einem Neugeborenen das war auch meine eigene Erfahrung). Ich denke, die im Artikel geschilderten Mütter hatten Glück, dass deren Mütter soviel Unterstützung geben konnten. Es gibt viele Frauen, welche die eigene Mutter nicht so nahe haben.
Der ganze soziale Kontext von Mutterschaft hat sich so verändert, dass Mütter oft sehr alleingelassen sind. Nicht dass die Partner hier nicht unterstützen könnten, aber a) ist der Vaterschaftsurlaub in der CH bekanntlich sehr kurz, und b) wäre hier ein nachbarschaftliches Umfeld mit gestandenen und verständnisvollen Müttern, Tanten, Gotten, etc. Gold wert.

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Redaktor
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Hallo Frau B.,
Danke Ihnen für die Ergänzung. Sie sprechen einige sehr wichtige Punkte an. Zum einen die grosse Umstellung, die die Geburt eines Kindes mit sich bringt: Man trägt plötzlich enorm viel mehr Verantwortung, hat tausend zusätzliche Aufgaben – gleichzeitig schwindet die Zeit, die man für sich persönlich zur Verfügung hat, für Hobbys, Austausch mit Freundinnen usw. Zeit (respektive Aktivitäten), die mithelfen könnte, einen anstrengenden Alltag auszugleichen.

Hinzu kam – im Fall von Salome wie auch Maria – die Pandemie, die unter anderem dazu führte, dass bereits während der Schwangerschaft viele Aktivitäten ins Wasser fielen. Maria erzählte mir, dass sie es sehr bedauerte, dass sie beispielsweise nicht zum Schwangerschafts-Yoga oder zum Schwimmen für Schwangere konnte, um sich so mit andern Müttern austauschen zu können.

Das Sprichwort «Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind grosszuziehen» kommt nicht von ungefähr.

PS: Auch Marias Mutter wohnte nicht eben um die Ecke. Sie reiste jede Woche mehrere Stunden mit dem Zug quer durch die Schweiz, um ihre Tochter zu unterstützen.

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Vielen Dank an Maria und Salome für ihre Geschichte und an P. A. für die feinfühlige Schilderung des Leidens die eine Zwangsstörung mit sich bringt.
„Gedanken sind bloss Gedanken. Sie sagen nichts aus über die Persönlichkeit eines Menschen, sie verraten keine geheimen Wünsche des Unterbewusstseins.“
Diese Erkenntnis wünsche ich alle, die Zwangsgedanken erlebt haben oder erleben.
Ich hoffe darum dass dieser Artikel viele Betroffenen erreicht.
PS Wie harmlos Gedanken sind, wenn sie entlarvt werden, kenne ich aus persönlicher Erfahrung mit The Work von Byron Katie.

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Meinen Respekt an die beiden Frauen, die über ihre Zwangsgeganken gesprochen haben. Mir ist dabei aufgefallen, dass ich ähnliche Gedanken hatte als meine Kinder noch klein waren. Sie haben mich aber weniger stark belastet. Ich hatte häufig die Vorstellung, sie würden mir aus dem Fenster fallen. Als Babys konnte ich sie nicht nachts in meinem Bett haben. Ich hatte starke Alpträume sie zu erdrücken. Auch direkt nach der Geburt des ersten Kindes konnte ich es in der Nacht nicht bei mir haben, ich war überfordert. Das lag auch daran, dass mir die Hebamme ungefragt bei der Geburt mit einem Spiegel das Austreten des Kopfes zwischen meinen Beinen gezeigt hatte. Das war ein schrecklicher Anblick für mich. Das Kind und ich waren wie ein zweiköpfiges Monster. Das hat den Start als Mutter schwer gemacht.
Glücklicherweise waren beide Kinder sehr unkompliziert und zufrieden. Meinen hohen Respekt an alle Eltern mit Schreikindern.
Es braucht insgesamt mehr Sensibilität für Mütter während und nach der Geburt. Es gibt immer noch viele Erwartungen, unrealistische Rollenbilder und zu wenig Anerkennung für das was sie leisten.

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Redaktor
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Merci fürs Teilen Ihrer sehr persönlichen Erfahrungen & Ihrer Gedanken. Ich glaube, dass die Offenheit, mit der Sie erzählen, sehr wertvoll ist und hilft, ein Bewusstsein zu schaffen für all die komplexen Prozesse, die vor, während und nach einer Geburt ablaufen. Und ich stimme Ihnen zu, dass nach wie vor überzogene Erwartungen an Mütter gestellt werden. Meine Kollegin, Marie-José Kolly, hat dazu kürzlich einen sehr lesenswerten Text geschrieben.

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Ein wichtiges Thema und ein sehr guter Artikel. Ich denke (und weiss aus eigener Erfahrung), dass es jungen Müttern bereits viel Druck und Leid nimmt, wenn sie hören und selbst zu der Überzeugung gelangen können, dass das Leben mit einem Baby alle Eltern an deren emotionale Grenzen bringt. Dass dazu extreme Gefühle in jede Richtung gehören. Dass es normal und okay ist, dass man auch manchmal Hass und Aggressionen gegenüber seinem Kind fühlt. Und dass man diese Zeit nicht alleine ohne Hilfe meistern können muss!

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Ich hab nur bis Fentanyl gelesen. Megakrass. Damit will man, resp macht man gleich Mutter und Kind süchtig. Wer darf das durchwinken ? Fuer diewelchen, die noch nichts davon gehoert haben.. 100 Mal staerker wie Morphium, Todesdroge Nummer Eins in Amerika.

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Redaktor
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Guten Tag Herr T.,
Fentanyl ist tatsächlich ein sehr starkes Schmerzmittel. Bei der kontrollierten ärztlichen Anwendung geht es aber in keinster Weise darum, Mutter oder Kind abhängig zu machen. Im Fall von Maria wurde das Fentanyl unter Aufsicht des Anästhesisten verabreicht – und das auch nur, weil andere starke Schmerzmittel zuvor keine Wirkung gezeigt hatten. Davon abgesehen wird Fentanyl häufig in der Geburtshilfe eingesetzt.

Dass Schmerzmittel missbraucht werden, ist ebenfalls eine Tatsache – aber letztlich eine andere Geschichte.

Herzlich,
P. A.

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Danke, das dachte ich mir so. Das ist eben keine andere Geschichte. Die Amerikanischen Faelle werden standardmaessig durch aerztliche Verschreibung ausgeloest. Und nachher koennen die Leute es einfach nachbeziehen. Weil die Medizin sich nicht um einen Entzug kuemmern will. Dass andere Schmerzmittel keine Wirkung zeigten ist allerdings eher unwahrscheinlich. Morphium wurde wahrscheinlich nicht probiert. Es ist eher so, das Fentanyl besser vermarktet wird. Die Preisgestaltung ist mir nicht bekannt. Dass das Mittel bei der Geburtshilfe eingesetzt wird bedeutet nicht, dass es gut ist, sondern eher dass das Lobbying gut war.

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Hebamme
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Die Reihenfolge der Schmerzmedikation ist nach einem Kaiserschnitt (und ich nehme an auch nach anderen offenen Bauchoperationen) in der Regel Targin/Oxycodon, Morphin, Fentanyl (also das nächste nur, wenn das vorherige nichts genützt hat) - diese zusätzlich zu Dafalgan/Irfen/Mephenaminsäure o.ä. Oxycodon wird höchstens während 48h verabreicht und nur im Spital. Morphin (subkutan angewendet) oder Fentanyl (intravenös) sind meistens einmalige Anwendungen in den ersten 24h postoperativ. Ganz selten hat eine Wöchnerin nach 12h noch Bedarf an diesen Schmerzmitteln, da Oxycodon, Dafalgan, Irfen usw. ausreichen. Manchmal reichen zu diesem Zeitpunkt auch Dafalgan und Irfen alle 4-6h. Austrittsmedikation ist nur Dafalgan oder Irfen. Das Risiko einer Abhängigkeitsbildung ist meines Wissens somit sehr tief. Und mit den starken Opioiden wird sehr vorsichtig und verantwortungsbewusst umgegangen.
Aber ja, die Zustände in den USA sind schrecklich und die Pharmaindustrie und die verschreibenden Ärztinnen und Ärzte sind dort durchaus in der Verantwortung. Oxycodon oder Fentanyl zur Behandlung von chronischen Schmerzen oder Bagatellen (Rückenweh) geht gar nicht. Aber dazu zählt ein Kaiserschnitt nicht.

Edit: https://www.embryotox.de/arzneimitt…/fentanyl/

Hier ein Link zum Eintrag Fentanyl auf der Website des Projekts Embryotox (Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie) der Berliner Charité. Vor allem der Eintrag zur Stillzeit ist im Zusammenhang mit diesem Artikel interessant.

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Es ist klar, jede Erfahrung einer Geburt, ob schwierig oder weniger, ist eine Grenzerfahrung. Und natürlich ist auch, dass die eigenen Erfahrungen, bewusst oder unbewusst, die Referenz bildet, womit betrachtet wird. Deshalb ist es manchmal auch schwierig, etwas zu verstehen, das man selbst nicht kennt.

Und manchmal meint man es ehrlich und gut, hat aber für Betroffene dennoch zu wenig oder gar nicht verstanden, worum es geht und vermag ihnen deshalb auch mit allerbesten Absichten nicht im Ansatz gerecht zu werden. Für Betroffene kann das fatal sein. Darum ist ja Aufklärung und Sensibilisierung so wichtig!

Wo, wenn nicht unter diesem Artikel, sich bemühen, eine Abgrenzung herausarbeiten, mit dem Versuch, nahe bei dem im Artikel gesetzten Kernpunkt zu bleiben?
Mir ist dabei wichtig hervorzuheben, dass die Absicht besseres Verständnis ist, und in keinster Weise eine persönliche Erfahrung schmälern zu wollen.

Ob man an der Erschöpfungsgrenze ist und das Kind nicht mehr erträgt, weil es schreit und man womöglich Schmerzen hat, Schlafmangel, total über seine Grenzen gejagt wird, und frau unbedingt Hilfe braucht, und sich selbst schauen muss, möglicherweise das Erlebte nachbearbeiten, mit Therapien, weils tiefe Spuren hinterlässt, wie in einem Beispiel im Dialog berührend geschildert, ist das dennoch nicht das Gleiche, wie wenn Gedanken einen treiben, das Kind zu töten.

Wenn zusätzlich zu den Belastungen einer Geburt, einer einfachen oder schwierigen, solche Gedanken einsetzen, bedeutet das nebst diesen Geburtsbelastungen, eben auch in einen permanenten inneren Kampf ums Überleben zu geraten. Ein Kampf, der in sich drin statt findet, und man plötzlich unvorstellbar viele Kräfte braucht, um diese Gefahr, die von einem selbst ausgeht, mit allen Mitteln zu bekämpfen.

Für andere ist dieser einnehmende Kampf unsichtbar, sehr schwierig bis gar nicht nachvollziehbar. Doch dauernd gehts um Leben und Tod, und wer versteht denn das schon? Kann man das vom Umfeld erwarten? Von Fachkräften? Man verstehts ja selbst erstmal nicht!?

Werden Betroffene nicht erkannt, erhalten sie die Hilfe, die sie brauchen nicht.

Glücklicherweise sind die beiden Frauen zu Hilfe gekommen - damit umgehen müssen sie dennoch selbst, wofür ich herzlich viel Kraft, Mut, Glück und Liebe wünsche.

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Ich gebe Ihnen recht. Die konkreten Gedanken, das Kind zu töten, sind etwas anderes als die Fantasien das Kind aus Versehen zu töten, wie ich es geschildert habe.
Ja, es ist sehr wichtig über diese Themen zu sprechen, denn es gibt die traurigen Fälle, wo die Frauen keine Hilfe erhielten und Kinder zu Tode kommen. Es ist wichtig die Überforderung früh zu erkennen, so dass sowohl die überforderten Eltern als auch die Kinder geschützt werden können.
Es hilft nicht am Mythos der Mutterliebe festzuhalten, die sich nach der Geburt von selbst einstellen soll und auch nicht Eltern nach der Geburt komplett alleine zu lassen,

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Redaktor
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Mir scheint, es ergibt Sinn, hier etwas zu präzisieren: Bei Menschen mit Zwangsgedanken gibt es keine dokumentierten Fälle, wo ein Kind zu Schaden kam. Im Gegenteil: die Betroffenen fürchten sich, dass das Kind zu Schaden kommen könnte und sie setzen alles daran, dass es nicht soweit kommt (und leiden stark darunter).

Die Fälle, in denen tatsächlich eine Gefahr besteht für das Kind aufgrund einer postpartalen psychischen Erkrankung der Mutter sind sehr sehr selten. Und gemäss Expertinnen gut erkennbar und klar abgrenzbar von einer postpartalen Depression oder einer Zwangsstörung.

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Mutter mit traumatischer Geburt
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Wenn mein Beitrag auch mitgemeint ist: Ich wollte nicht ausdrücken, dass ich meine etwas ähnliches oder vergleichbares erlebt zu haben, wie die im Artikel geschilderten Zwangsgedanken. Ich wollte nur schildern, wie eine Mutter in eine Situation "kurz vor dem Durchdrehen" kommen kann. Marias Erlebnisse bei der Geburt haben mich an meine Situation erinnert. Wie angedeutet glaube ich, dass ich ohne die Hilfe, die ich früh hatte, eine Depression oder eine Zwangsstörung entwickelt hätte. Ich hatte keine, aber ich fühlte mich kurz davor.
Und ich wollte mit meiner Geschichte mitteilen, wie wichtig es ist, dass Frauen bei und nach der Geburt respekt- und verständnisvoll behandelt werden und all ihre Gefühle ernst genommen werden. Und bei Problemen schnell Hilfe erhalten. Das verhindert wohl nicht alle Fälle von psychischen Problemen nach der Geburt, aber es würde sehr viel helfen.

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SoWi, Übersetzerin, Autorin, Bloggerin
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Danke!

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Mutter werden ist eine einsame Angelegenheit. Vor allem unabhängige, selbständige und beruflich engagierte Frauen hadern nach der Geburt oft mit dem ganzen sozialen Müll an Erwartungshaltungen und einer gesellschaftlichen Abwertung. Man vegetiert in einer engen Wohnung mit einem langweiligen und doch anstrengendem schreienden oder schlafenden Wesen herum und fragt sich, was das soll.

In den 70ern rauchten und soffen die Mütter und die Babies wälzten sich im Dreck. Heute muss alles perfekt antiseptisch in Bio-Beige sein, weil man sich ansonsten eingestehen müsste, dass das Kinderkriegen vielleicht doch nicht so toll, schön und harmonisch ist, sondern mühsam, laut und voller Sch…

In anderen Kulturen reicht man das Baby zur Entlastung an die Verwandtschaft weiter, wenn es nervt und das ist gut so. Keiner erwartet da, dass ein Baby zu haben schön ist. Man ist froh, wenn es endlich 4 ist und der sinnlose Stress endlich aufhört.

Meine Tipps:

  1. Es geht vorbei!

  2. Triff dich mit anderen Müttern, das ist in der Stadt natürlich einfacher als auf dem Land.

  3. Sieh dein Kind nicht als vernunftbasierten Menschen, sondern als exotisches Haustier mit speziellen Bedürfnissen.

  4. Wechsle die Milchmarke. Wenn es schreit, hat’s Bauchweh.

  5. Ohrenstöpsel

  6. Ein Baby ist kein Lebensinhalt. Folge deinen Interessen oder arbeite lieber, wenn’s besser für dein Seelenheil ist. Ich war nach 3 Monaten wieder zu 50% im Büro. Mein Sohn ist 11, geschadet hat’s ihm nicht.

  7. Überlege Dir gut, ob Du 2 Kinder willst. Wenn Kinder nicht dein Ding sind, sage NEIN.

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War die Wahl der Pseudonyme bewusst?

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Redaktor
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Nein, die Pseudonyme sind zufällig gewählt.

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Merkwürdiger Zufall....der eine Name verweist in seiner Geschichte auf eine Mutterschaft, die jedenfalls nicht als "normal" bezeichnet werden kann, und der Name meiner Namensvetterin ist geschichtlich verbunden mit Gewalterfahrung. Ist vielleicht ein Nebenschauplatz und nur gerade mir aufgefallen.

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Bei 69% habe ich aufgehört zu lesen. Ich finde den Text zu lange respektive zu unförmig.

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Da ist es wieder, das Problem mit diesen up- resp. downvotes. Haben die 40+ Personen, die den Daumen nach unten gehalten haben, dadurch den Kommentar negativ bewertet oder zum Ausdruck gebracht, dass sie die Meinung des Kommentierenden nicht teilen?

Ich finde auch kritische Rückmeldungen an den Artikel-Autor wichtig, doch ich teile die Meinung des Kommentierenden hier nicht. Da ich mir nicht sicher bin, wie eine extrem verkürzte und zugespitzte Meinungsäusserung über +-1 interpretiert würde, lasse ich es bleiben - und schreibe stattdessen wieso.

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Heissa, da ist man kurz weg und schon erfährt der eigene Kommentar einen Shitstorm ;)
Nun, ich finde die Äusserung meiner Meinung klar und als solche deklariert. So wie ich verstehe, dass bis dato 43 andere Personen kundgetan haben, dass sie nicht meiner Meinung sind.
Und ich habe gehofft, dass sie, obwohl etwas brüsk, als solche verstanden wird. Es ist ja nicht wirklich ein Diskussionsbeitrag sondern eine Rückmeldung an den Autor.
Funktioniert eigentlich nicht schlecht, das mit den Pfeilen.

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