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Vollkommen richtig, Eier sind viel zu billig. Wenn eine Hühnerhalterin ihren Tieren ein weitgehend artgemessenes Leben ermöglichen will, kostet ein Ei locker drei, vier Franken, damit Mehraufwand und Minderertrag gedeckt sind; es sei denn, hühnerliches Wohlverhalten der Eierverkäuferin würde teilweise durch Direktzahlungen abgegolten. Seit Jahren trage ich eine Projektskizze für eine derartige Hühnerhaltung mit mir herum; angebissen hat bisher niemand in der Branche. Hühner sind schlicht zu wenig wertgeschätzt.

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Guten Tag Herr Rüegg
ich erlaube mir eine Rückmeldung in nicht kulinarischer Hinsicht:
Es freut mich, können Sie wieder zwei Hände benutzen, in der Küche und sonstwo im Leben. Ich benutze schon mein ganzes Leben lediglich eine Hand - in der Küche und sonstwo im Leben - und kann Ihnen versichern, dass dies nicht nur einigermassen gut, sondern hervorragend geht. Logisch bin ich mir nichts anderes gewohnt und wäre, hätte ich je zwei Hände zur Verfügung gehabt, auch ungeschickt wenn ich plötzlich nur noch eine benutzen könnte. Alles gut und recht aber bitte überdenken Sie doch ein nächstes Mal gewisse Formulierungen, denn es gibt Menschen, die möchten nicht als einarmige Bandit:innen wahrgenommen werden, nur weil bei ihnen von Geburt an oder durch ein Lebensereignis eine Hand fehlt und / oder ein Arm kürzer ist.
Dankeschön.

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Michael Rüegg
Freier Autor
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Frau Lauper, Sie haben Recht. Ich dachte bei der Formulierung an mich und nicht an andere, bitte entschuldigen Sie diese Flapsigkeit. Dass Sie Ihr Leben mit einer Hand bestreiten, dafür zolle ich Ihnen meinen ganzen Respekt. Ich habe zwar in meiner kurzen Zeit gewisse Fortschritte gemacht, war aber noch weit davon entfernt. Danke für Ihre Rückmeldung und frohe Ostern.

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Guten Tag und auch Ihnen Frohe Ostern, Herr Rüegg. Vielen Dank für Ihre schnelle Reaktion, die ich sehr schätze. Ja genau, es geht um Respekt. Wir leben in einem Land mit fehlender Antidiskriminierungstradition und das schlägt sich stark in der Sprache, resp. Schrift, resp. Verwendung von Begriffen nieder. Auch wenn ich mich damit alles andere als beliebt mache, werde ich nicht müde, darauf hinzuweisen und eine diskriminierungsfreie Sprache einzufordern. Ich bin dankbar für die Menschen, die offen und bereit sind, Ihren Sprachgebrauch zu reflektieren und anzupassen.
ä gueti Zyt & beschti Grüess
Carole Lauper

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Ich freue mich so sehr e n d l i c h wieder einmal einen Text von dir, lieber Michael Rüegg, zu lesen! Ich hoffe, du kannst bald wieder Pirouetten springen wie es dir gefällt - bis dahin gute Genesung und schöne Ostern! Bin selber gespannt, ob ich zum Osterbrunch mich an «Œufs en Meurette» heran wage….alle Zutaten wären schon im Hause…und Lust hätte ich auch…und auf eine grossherzig-dankbare-für-Überraschungen-zu-haben-Tischtafel kann ich auch zählen. Spricht eigentlich nichts wirklich dagegen, ausser das Quäntchen Mut würde mich verlassen. Falls du ein Daumen frei hast, bitte drücken…..

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Kommt gut. Würde hier gerne erfahren wie es gelungen ist. Probieren werde ich es sicher auch mal. Ich fahre nämlich jede Woche 40km mit dem Fahrrad zu den glücklichen Hühner mit den besten Eier.

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Wir drücken alle die Daumen! Das schaffen Sie bestimmt. Die Voraussetzungen scheinen ja geradezu ideal.

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Michael Rüegg
Freier Autor
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Das Schwerste sind für mich die Eier selber. Die Sauce kann man so lange pimpen, bis sie schmeckt. Ich seh das allerdings eher als klassische Vorspeise denn als Brunch-Element. Und: Ich freu mich mit dir 🥳

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Student
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Hab mir die Episode zu den Omeletten von Julia Child angeschaut. Eine Offenbarung!
Habs gleich ausprobiert und bin begeistert. Schmeckt toll 😊

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Theologin/Pfarreiseelsorgerin
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Wunderbar, bist Du wieder da, lieber Michi, fragte mich schon länger, wo Du und Deine sättigenden Kochkunsttexte stecken! Hier im Haushalt stellen wir soeben um auf Eier von persönlich bekannten, glücklich freirennenden und -pickenden Hühnern. Herzliche Grüsse!

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Michael Rüegg
Freier Autor
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Ich wünschte, ich hätte auch ein pasr legefähige Hühner in meinem persönlichen Bekanntenkreis.

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Habe mich schon lange gefragt, weshalb die aufheiternde Kolumne eingestellt wurde. Wieviel Prozent der Erzählungen aus Ihrem Leben sind eigentlich wahr 😉? Was ist Dichtung? Jedenfalls hoffe ich sehr dass eine Fortsetzung folgt!

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Ich freue mich stehts über die Rezepte und die Geschichten darum, vielen Dank!

Bis in die Steiermark muss man für solche Eier nicht. Mit Verlaub verlinke ich hier als Beispiel für Bern:
https://grundstock.ch/eier-spezial
Aber ja, unbedingt auf die Haltung achten: Weidehaltung/Demeter. Wie bei fast allen Zutaten lohnt sich das sowohl für die Umwelt als auch den Geschmack.

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Hühnerpfleger
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Danke für das tolle Rezept.
Hab die besten Hühnereier die ich kenne dafür benutzt, die der Hühner meiner Lebensgefährtin (ok, ich kümmere mich auch um sie, also ... die Hühner meine ich in dem Fall).
Die kommen von wenigen, aber extrem gut bezahlten Hühnern mit verdammt viel Platz und einem Hahn (ein Ei kostet uns etwa 2,5 Euro).
Ist es aber definitiv wert, war köstlich, wird es jetzt öfters geben.

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Leserin
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Wo ist Ihre Hühnerfarm? Ich tät mal ein Ei kaufen, von Ihrer Lebensgefährtin.

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Hühnerpfleger
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Lach, es ist keine Hühnerfarm und wir verkaufen die Eier nicht, wir essen sie selbst oder verschenken sie im Freundeskreis, der Familie, an Nachbarn und Bekannte.
Sind nur 19 Hühner und ein Hahn, freilaufend auf 600m2 (bzw. 4000 m2 für die Hühner die es über den Zaun vom Hühnergehege in den Garten schaffen), biologisch gefüttert und mit viel Platz auch im Stall, daher auch die hohen Kosten pro Ei.
Ist im Elsass, Frankreich, nicht weit von der deutschen Grenze, Siegen heißt das kleine Dorf.
Wenn Sie in der Nähe wohnen schenken wir gerne auch Ihnen ein paar davon, einfach hier Bescheid sagen.

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Sehr schön geschrieben. Wer noch einen Lacher mehr will, benutzt die synthetische Vorlesefunktion. Ich würdige alle Lebensmittel und die dahinter stehenden Produzenten, wenn diese die Qualität des Produktes ins Zentrum stellen.

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annakatharina lobsiger sørensen
Freischaffende Künstlerin in Frankreich
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Etwas verspätet, oder in Anbetracht der näherrrückenden Ostern etwas verfrüht, stiess ich auf dieses Rezept. Da wir letztes Wochenende in Dijon waren und dort mit der uns bis anhin unbekannte Spezialität in einer ausgesucht leckeren Variante Bekanntschaft machten, erregte es mein Interesse. Wie immer witzig geschrieben und schön illustriert, teile ich den Text sofort mit allen möglichen Köchen, die in gut drei Wochen zum Eierschlemmen hier einteffen werden.
Er weiss...und im Nachhinein und Voraus vielen Dank!

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Ich fand den Artikel herrlich zu lesen, bin aber enttäuscht, solche Augenwischereien hier zu finden:

Bevor wir aber ins Eier-Nirwana vordringen können, müssen wir uns noch mit der aktuellen Realität arrangieren. Besorgen wir uns also konsequent die teuersten Eier, die wir finden können.

Wenn man erkennt, dass etwas falsch ist, dann lässt man einfach die Finger davon. Und kauft nicht einfach die etwas weniger schlimme Variante. Zumindest wenn keine systemischen Zwänge oder ein übermässiges eigenes Leiden in Kauf genommen werden muss. Ein möglicher Idealzustand in der Zukunft legitimiert nicht plumpe Genusssucht im Jetzt. Gerade für kulinarische Rezepte steht ein ganzer Wald an Alternativen bereit. Niemand muss Eier und Speck essen.

Mit solchen Beiträgen verstärkt ihr die Grundmauern eines morschen, empathielosen Gedankengebäudes, in dem es ok ist, «sich was zu gönnen», wenn man nur nicht gleich die allerelendste Variante davon wählt. In dem Rücksicht auf andere irgendwie streberhaft und freudlos wirkt, während man sich lässig ein bisschen südfranzösisches Flair in Form von Eiern mit Speck kredenzen könnte. Halts Maul, Gewissen, ich habe immerhin mehr gezahlt.

Ihr schreibt doch sonst auch mit, an einem zukunftsfähigen Lifestyle. Wieso nicht beim Essen? Mir scheint, ihr flechtet beim emotionalen Thema «Essen» weiter mit an den alten Zöpfen, um die Ewiggestrigen nicht zu vergraulen. Von mir aus, aber dann sollte es wenigstens ohne billige Rechtfertigungen daher kommen.

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