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Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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· editiert

Der Titel des Artikels suggeriert dass 5G Mobilfunk andere Frequenzen nutzt als die älteren Mobilfunk Generationen. Dies ist so nicht korrekt. Der 5G Standard definiert zwar Nutzungen bis 80 GHz, da jedoch bei diesen hohen Frequenzen, Nebel, Regen oder Blätter eines Baums zu einer kompletten Abschirmung des Signals führen ist 5G bei derart hohen Frequenzen nur in sehr speziellen Situationen nutzbar: Sportstadien oder Flughäfen zum Beispiel, kurz, grosse Hallen mit extrem vielen Mobiltelefonen OHNE optische Hindernisse zwischen Basisstation und Mobilgerät.

Die Frequenzen die in der Schweiz für die 5G Nutzung vergeben wurden sind im gleichen Bereich wie die andern Mobilfunkfrequenzen. Der grosse Unterschied liegt in der Codierung der Signale (sozusagen die Sprache in der gesprochen wird und nicht die Tonhöhe). Ein weiterer Unterschied ist, dass die 5G Sender nicht mehr einfach rundum senden, sondern von einem Sender aus unterschiedliche Signale in verschiedene Richtungen abgestrahlt werden können. Dadurch werden die knappen Frequenzen besser ausgenutzt.

Als in der Schweiz die 5G Frequenzen versteigert wurden habe ich einen Artikel auf Medium geschrieben wo ich versucht habe die Technik etwas zu erklären.

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Danke für die richtige Präzisierung. Das "Verebben" ist im Artikel eine metaphorische Vereinfachung, die ich damit rechtfertige, dass der Artikel im Kern nicht von der Technologie handelt. Sondern davon, wie wir sie verhandeln. Aus dem selben Grund ist auch die Abgrenzung zu 2G/3G/4G nicht trennscharf. Ob pulsierende Strahlung oder Beam: für beide gilt, dass unser Wissen über ihre Gesundheitswirkungen begrenzt ist.

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Die möglichen Gesundheitsrisiken haben nicht viel mit 5G zu tun. Die Strahlung ist dieselbe wie bei älteren Mobilfunkstandards. Die Risiken kommen hauptsächlich von den Grenzwerten und verwendeten Frequenzen. Erhöhung von Grenzwerten für 4G müsste dieselben Fragen aufwerfen.

Es gibt aber ein anderes Risiko das von 5G speziell ausgeht. Ein Beweggrund in Richtung 5G ist die komplett überholte Backbone Infrastruktur - das Kommunikationssystem zwischen den Antennen. Der 5G Standard erleichtert diesen Backbone in einer homogenen Cloud-Infrastruktur zu betreiben. Solche Infrastruktur ist einfacher zu unterhalten und möglicherweise billiger. Was noch billiger ist: Die Infrastruktur nicht mehr selber betreiben, sondern zu Amazon auslagern. Das macht zum Beispiel die Swisscom. Und genau da liegt ein neues Risiko welches kaum Beachtung findet. Was kann schief gehen wenn ein US Überwachungskapitalist einen beträchtlichen Teil unseres Kommunikationsnetzes betreibt? Jaja, Amazon baut dafür ein Datenzentrum in der Schweiz. Aber das heisst gar nichts. Amazon ist laut dem Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA) verpflichtet, den US Geheimdiensten Zugang zu solchen Datenzentren zu gewähren. Zudem ist Amazon schon ohne FISA ein sehr fragwürdiges Unternehmen.

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Senftube
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Danke für den Hinweis. Wäre gerade ja nicht der einzige Fall, in dem wir den Fokus etwas falsch legen. Während Quantencomputer jegliche IT-Sicherheit unmöglich machen, diskutieren wir darüber, ob eine AI uns dereinst versklavt…

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Dass Quantencomputing Verschluesselungen knacken werden sollte man vergessen. Waehrend in der Tat die zB 2^256 Moeglichkeiten dereinst durchgerechnet werden... werden auch soviele Resultate generiert. Welches wollen sie denn ? Sie wollen die aber nicht im Ernst durchsehen...

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Neugierig
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Während Quantencomputer jegliche IT-Sicherheit unmöglich machen []

Das stimmt so allgemein definitiv nicht. Erstens gibt es bereits jetzt (wo man mit modernen Quantencomputern vielleicht zwei-/dreistellige Zahlen faktorisieren kann) Algorithmen, die resistent gegen die Vorteile von Quantencomputern sind. Zweitens ermöglichen Quantennetzwerke abhörsichere Kommunikation.

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Interessierter Laie
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Dass die Auswirkungen von elektromagnetischer Strahlung auf den Menschen noch nicht vollständig erforscht sind, kann ich gut nachvollziehen.
Was ich nicht verstehe ist, wieso sich diese Diskussion (wie auch dieser Artikel) derart auf 5G und insbesondere die Sendemasten fokussiert. Einfach, weil sie a) neu und b) sichtbar sind?
Denn von elektromagnetischer Strahlung in den Frequenzbereichen zwischen 100 MHz und 10 GHz sind wir schon längst reichlich umgeben: Terrestrische Fernsehsender, DAB, DVB, ältere Mobilfunkstandards, WLAN, Bluetooth, und, und, und.
Wer sich vor allfälligen Risiken dieser Strahlung schützen will, kann das recht eifach tun: Zuhause kein WLAN verwenden und kein Handy und keine Bluetooth-fähigen Geräte auf sich tragen. Denn: Die Intensität elektromagnetischer Strahlung nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab. Das Handy auf meinem Nachttisch - und erst recht das Bluetooth-Headset in meinem Ohr - "verstrahlen" meinen Körper massiv stärker als jede 5G-Antenne!

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5G ist auch ein wenig zum Prügelknaben geworden: Hier kann man NEIN! sagen - und weiss (in etwa) wozu. Dieses NEIN könnte auch meinen: Es geht die technische Entwicklung zu schnell, wir kommen nicht mehr mit! Wir wollen (wenigstens hier) auf die Bremse treten. Muss es immer schneller gehen? Müssen alle Geräte immer intelligenter werden? Werden wir nicht von KI einfach überfahren?

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Webentwickler und Hobby-Fotograf
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· editiert

Was mir in solchen Artikeln immer fehlt ist die Gegenüberstellung von den alten Technologien wie 2G und 3G zu nun 5G. Weil ja, 5G ist adaptiv, benützt aber deutlich weniger Energie als die alten Standards.
Ergo müsste ja die Strahlung für Personen ohne Endgerät über einen Tag gemessen eigentlich sinken, während die Belastung für Träger:innen von Mobilfunkgeräten eher etwas steigt, weil konstant ein "Beam" auf das Gerät zielt.
Zudem finde ich es sehr schade, dass eigentlich immer über 5G gesprochen wird, aber vergisst, dass hier mehrheitlich die gleichen Frequenzen genutzt werden wie bei GPRS, 2G, 3G und 4G sowie allen Zwischen-Standards. Es werden einfach andere Bänder genutzt, teilweise Bänder "reused" (wie aktuell bei der 2 und 3G Abschaltung) sowie schmale Bänder breiter zusammengefasst, was die Geschwindigkeit erhöht - kennt man zu Hause von Wifi 5 und 6(e).
Die einzigen zwei Dinge die aus meiner Sicht bei 5G neu sind, ist die Möglichkeit für mm Wellen Empfang im Bereich von mehr als 10Ghz und die angesprochene Bündelung.
Die hochfrequenten mm Wellen haben aber tendenziell noch weniger Aussenwirkung, weil diese kaum durch irgendwelche Gebäudehüllen hindurch kommen und helfen daher für hochfrequentierte Bereiche wie Unterführungen in Bahnhöfen etc. Dieses Thema hat @Tobias Oetiker weiter unten (oder oben ;) ) bereits schön beschrieben.

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..und der Vergleich mit der Sonne, unserem energiereichsten Lieferanten von elektromagnetischer Strahlung.

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Webentwickler und Hobby-Fotograf
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Na gut. Die Sonne haben wir sowieso. Aber die Mobilfunkstrahlung können wir über die Leistung und Frequenzen beinflussen. Das funktioniert bei der Sonne nur über bauliche oder Massnahmen wie Sonnencreme.

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Die einzigen zwei Dinge die aus meiner Sicht bei 5G neu sind []

neu ist auch, die maximale Sendeleistung wurde erhöht und muss nur noch über 6 Minuten gemittelt eingehalten werden!

https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/h…-399594903

Eine Übersicht vermittelt der Architekt Daniel Laubscher hier:
https://www.vereinwir.ch/5g-technol…ktencheck/

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Webentwickler und Hobby-Fotograf
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Wusste ich so nicht. Danke.
Macht aber ja auch Sinn. Insbesondere in ländlichen Regionen, so dass die benötigte Performance auch dann ankommt, wenn man sie abrufen möchte.

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(durch User zurückgezogen)
Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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Nein, das ist schon richtig, je höher die Frequenz umso weniger tief dringt die Strahlung ein. Anschauliches Beispiel: Ob jemand vor dem Radio steht oder nicht beeinflusst den Empfang des Radiosignals in der Regel nicht (Radio = eher tiefe Frequenzen). Ob jemand vor der Aussicht steht, beeinflusst die Aussicht (Licht = hohe Frequenzen) stark.

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Ah, danke für die Klärung. Hab da wohl selbst was verdreht. Höhere Wellenlänge und höhere Frequenz bringen mich regelmässig durcheinander...

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Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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Wenn ich jetzt postulieren würde, dass der Lärm von Autos zu vermehrtem Auftreten von ADHS, Autismus Spektrum Störungen und verminderter Urteilsfähigkeit führt. Wäre das auch etwas wo es dringend mehr Forschung brauchen würde?

Meine Hypothese ist, dass ein grosser Teil des Interesse an den "Strahlen machen vielleicht Schaden"-Fragen daher kommt, dass wir diese Art von Strahlen nicht mit unseren Sinnen wahrnehmen können.

Wir wissen um die Gefährlichkeit der radioaktiven Strahlung und haben Erfahrung mit der Gefährlichkeit von zu viel Sonnenstrahlung.

Es ist naheliegend, dass diese Mobilfunkstrahlung die wir nicht spüren können aber so viel Wirkung hat wohl auch gefährlich sein muss.

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ASS-Diagnostiziert
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ASS hängt nicht mit Autolärm zusammen. Solch Verknüpfungen herzustellen ist Unfug.

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Multifunktional
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Herr Oetiker ist der gleichen Meinung wie Sie. Er schreibt im Konjunktiv und macht den Vergleich als Beispiel für eine unfundierte Hypothese. Damit will er sagen, dass nicht alle Hypothesen erforscht werden müssen, nur weil sie jemand mit Überzeugung darlegt. Viele davon sind, wie Sie sagen, Unfug.

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Danke für Ihren Kommentar. Ich musste beim Lesen des Artikels andauernd an die leidige Impfdiskussion vor zwei Jahren denken, als jede noch so kleine Lücke in der Forschung von gewissen Kreisen als "es ist nicht erforscht, also muss es gefährlich sein" interpretiert wurde.

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Der Titel des Newsletters lautet "Wie gefährlich ist 5G?". Zu irgendeiner Schlussfolgerung diesbezüglich kommt der Artikel nicht. Das empfinde als etwas unehrlich, befasst sich der Artikel doch ganz allgemein mit nichtionisierender Strahlung; ohne allgemein in die Tiefe zu gehen oder 5G im Besonderen genauer anzusehen.

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Lieber Anonymous, das ist eben genau der Knackpunkt: Dass die Mobilfunkindustrie zwar behauptet, die Technologie sei komplett ungefährlich, aber man eben noch zu wenig weiss, um so eine pauschale Aussage machen zu können. Es braucht zuerst mehr Forschung. Und man sollte vorsichtig sein, jetzt die Grenzwerte markant raufzusetzen, bevor man mehr weiss. Und man sollte sich nicht auf Aussagen von Experten verlassen, die mit der Mobilfunkindustrie verhandelt sind. Herzlich! Bettina Hamilton-Irvine

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Teil 2 abwarten?

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Die Bemängelung des ETH-Mäntelchens hat mich zum Nachdenken animiert. Wären die Studien besser oder glaubwürdiger, wenn sie an der ETH selbst entstanden wären? Obwohl ich dort studiert, doktoriert und 8 Jahre geforscht habe, halte ich das für einen gut gepflegten Mythos. Die ETH ist zweifellos eine Weltklasse-Hochschule, was die Ausbildung von Fachkräften und die naturwissenschaftliche Forschung betrifft. Sie hat aber per Gesetz vom Bundesrat noch einen dritten Auftrag, nämlich die Schweiz optimal auf technologische Veränderungen vorzubereiten und die Voraussetzungen für deren Bewältigung zu schaffen. Dieser Auftrag war der primäre Anlass für ihre Gründung inmitten der industriellen Revolution.
Ich glaube nicht, dass sie diesem Auftrag heute noch gerecht wird. Wirtschaftlich sicher nicht, wenn man die milliardenschweren Defizite der Schweizer Dienstleistungsbilanz in den Bereichen Lizenzen, ICT, Forschung und Entwicklung und Beratung anschaut. Ein noch grösseres Fragezeichen mache ich jedoch beim Erfüllen des Bildungsauftrags. Die ETH ist zu einem sich selbst erhaltenden Gebilde geworden. Man "züchtet" genau die Spezialisten, um sich selbst zu erhalten und in Rankings gut abzuschneiden. Ein Grossteil der Gesellschaft kann dem technologischen Fortschritt heute rational und fachlich nicht mehr folgen, sondern argumentiert in Diskussionen wie der um das 5G-Netz eben auch emotional. Warum muss alles immer noch schneller und sog. effizienter, wenn möglich noch auf Kosten meiner Gesundheit, gehen? Die ETH ist also sicher ein Massstab, wenn es um die Glaubwürdigkeit von Messresultaten geht, aber eben nicht, wenn es die Abschätzung der Folgen von Technologien für die Menscheit geht.
Die ETH ist stolz gut 40% der Erstsemestrigen nach zwei Semestern mit fast ausschliesslich Mathematik und Physik Unterricht in strengen Prüfungen auszusortieren. Nach langer Berufserfahrung im Ingenieurwesen und der Informatik zweifle ich sehr ob es die Richtigen sind, die "überleben". Kreativität und soziale Kompetenzen bleiben eindeutig auf der Strecke. Man sollte nicht vergessen, dass die grossen Pioniere der Physik wie Newton oder Leibnitz Autodidakten waren und auch die heutigen Helden des Fortschritts wie Steven Jobs oder der Erfinder von ChatGPD ihre Unis nach wenigen Semestern frustriert verliessen.

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Die Stärke der ETH ist, dass da alle Interessierten aus allen Schichten versammelt werden, insbesondere alle im näheren deutschsprachigen Raum. So eine Menschendiversität wie an der ETH habe ich nirgends gesehen.

Ilya Sutskever, der Chief Scientist von OpenAI, hat einen PhD in Informatik von der Universität Toronto. Er erkannte, dass GPUs für neuronale Netze benutzt werden können und hat den Deep Learning Boom Anfang det 2010er eingeläutet. Die Akademiker sind ein extrem diverser Menschenschlag.

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Mitdenker
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Ihr Insiderwissen zur ETH macht ja die kritische Betrachtung nicht weniger wahr und wichtig, eher im Gegenteil. Ob zurecht oder nicht, ETH bleibt für den Normalbürger eines der glaubwürdigsten Gütesiegel, folglich versucht die Industrie, sich damit Vertrauen zu holen.

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Was mich interessieren würde: Ob ein Zusammenhang erforscht werden könnte zwischen der Häufung an menschlicher Krebserkrankung und dem Mobilfunk.
(Das ist aber sicher enorm schwierig, da unser Leben so vielen Einflüssen ausgesetzt ist, dass es nicht auf etwas zurückgeführt werden kann)

An dieser Stelle möchte ich noch einen Erfahrungsbericht da lassen. Und mir ist klar, dass ein Beispiel nicht reicht, um es zu verallgemeinern, ich möchte dennoch unwissenschaftlichen Einblick geben.
Mein Vater hat das Verhalten rund um den Mobilfunk gern mit dem Zigarettenrauchen verglichen... Auch da hat man sich erst spät mit den tatsächlichen Folgen auseinandergesetzt.
Tatsächlich fiel es mir immer schwer zu glauben, dass es Leute gibt, die elektrosmogsensibel sind, doch mein Vater war das beste Beispiel dafür. 2005 - nur kurz das Handy angeschalten, um zu schauen, ob eine SMS reingekommen ist - eine Minute später steht der Vater im Zimmer, fragt, ob ich das Handy angestellt habe (aus Angst vor den Folgen hab ich "nein" gesagt). Fälschlicherweise in mein Zimmer gestürmt ist er nie.
Bei ihm hat es damals mit Fingergelenkschmerzen angefangen; als er mein Handy mal in den Fingern hatte und direkt dann eine SMS reinkam. Je nach Mobilfunknetz kamen Herzrhythmusstörungen oder andere Symptome dazu (an die ich mich nicht mehr genau erinnere).
Mittlerweile ist er mit Borreliose diagnostiziert, die Vermutung: Ein Zeckenstich in den frühen 2000ern.
Spannend für mich also, diesen Beitrag zu lesen und zu sehen, dass das Nervensystem betroffen sein könnte - erklärt für mich, wieso mein Vater empfindlicher reagiert und manche (gesunde!) Menschen überhaupt nicht auf Strahlung reagieren.
Natürlich sind das alles unwissenschaftliche Zusammenhänge; Schlussfolgerungen mit kognitivem Bias. Auf jeweilige Äusserungen von ungläubigen Bekannten, er solle sich doch für eine Forschung melden, antwortete er jeweils, dass er sich niemals absichtlich solcher Strahlung aussetzen würde.
Versuche an Menschen, die je nach dem Schmerzen auslösen oder andere, erst später bemerkte Folgen haben könnten, stelle ich mir schwierig vor. Es wird also noch eine Weile dauern, bis die Forschungsgrundlage für elektromagnetische Wellen tatsächlich hieb- und stichfest ist...
Bin gespannt auf Teil 2!

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Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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Beim US National Cancer Institute gibt es eine ausführliche Page zum Thema. Da die Nutzung von Cell Phones stark zugenommen hat in den letzten Jahren, wäre, falls die Cancer Hypothese korrekt ist, auch eine Zunahme von Krebsfällen festzustellen, und sie müsste mit der Strahlungsintensität korrelieren. Dies scheint jedoch nicht der Fall zu sein.

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Veterinärepidemiologe| Uni Zürich
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Beim Bericht von Frau Wihler geht es ja auch nicht um Krebs, sondern um Sensibilität gegenüber elektromagnetischer Strahlung. Ein möglicher Hinweis, dass neuronale Strukturen davon beeinflusst werden. Ich halte die Fixierung auf Krebs für leichtfertig, weil sie ausschließlich auf der thermischen Hypothese aufbaut. Technisch gebildete Expert:innen scheinen zu verkennen, dass biologische Organismen mehr als ein Sack Wasser mit Elektrolyten, Eiweißen und Fetten sind. Große Teile der Zellsteuerung funktionieren über Potentiale (Spannung) über die Membran. Das sind natürlich kleinste Spannungen. Die Sorge ist auch weniger die einmalige Störung dieser Potentiale als die regelmäßige. Die Folgen chronischer Exposition lassen sich nicht mit einfachen Experimenten erforschen sondern sind hoch komplex. Da wären Strahlensensible Personen u.U. eine sehr interessante Zielgruppe.

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System Engineer
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Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen aber soweit ich weiss wurde die elektromagnetische Hypersensitivität bis jetzt nie in einer Studie nachgewiesen.

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Fälle wie Ihr Vater müssten sehr spannend sein. Es ist ja denkbar dass angeschlagene Nerven irgendwie anders reagieren als gesunde. Eine so stark ausgeprägte Sensibilität müsste sich in einem relativ einfachen Experiment gut nachweisen lassen (solange Vereinbar mit den beschriebenen Schmerzen). Liesse sich die Sensibilität experimentell klar belegen wäre das eine sehr interessante Tatsache. Vielleicht möchte sich Ihr Vater freiwillig für solche Forschung zur Verfügung stellen.

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Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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Unabhängig davon, ob die elektromagnetische Strahlung die beim Mobilfunk entsteht, gesundheitliche Risiken mit sich bringt, ist es aus Konsument:innen-Sicht NICHT sinnvoll die Grenzwerte zu erhöhen.

  1. Die Internet Bandbreite die pro Basisstation zur Verfügung steht ist 'fix', und unabhängig von der Sendeleistung. Wird die Sendeleistung einer Basisstation erhöht, führt das dazu, dass deren Einzugsgebiet grösser wird und sich folglich mehr Nutzende die Bandbreite der Basisstation teilen müssen. Wer schon in USA war hat das vermutlich selber schon erlebt. Das Händy zeigt 4 Bälkli, und die Internetgeschwindigkeit ist trotzdem unterirdisch schlecht. Verkürzt gesagt: je grösser die Sendeleistung, umso schlechter die Geschwindigkeit.

  2. Wenn eine Basisstation weiter weg ist, und dank stärkerem Sender trotzdem das Mobiltelefon erreicht, dann führt das dazu, dass auch das Mobiltelefon stärker Zurück-Senden muss, um die Basistation zu erreichen. Das führt dazu, dass sich die Batterie des Mobiltelefons schneller leert.

Die Einzigen die von höherer Sendeleistung profitieren sind die Mobilnetzbetreiber, die ein weniger dichtes Antennenetz bauen müssen.

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Nur auf 5G zu fokussieren geht für mich nicht weit genug. Ich hätte mich gefreut, auch die Unterschiede zu 2G/3G, die kurz vor der Abschaltung stehen und 5G zu lesen.

Nach meinem Wissen basieren 2G/3G/4G auf gepulster Strahlung, während 5G eben nicht gepulst ist. Und es gibt wohl, meine ich mich zu erinnern, Studien, die belegen, dass gepulste Strahlung durchaus im Körpergewebe Schäden verursachen kann.

Wenn das stimmt und mich meine Erinnerung dazu nicht trügt, wäre doch auch die Frage valide, ob wir, um das Risiko zu verringern, nicht eher die Migration von 2G/3G/4G nach 5G forcieren sollen. Denn, sind wir mal ehrlich, loswerden tun wir den Mobilfunk nicht mehr, aber die damit verbundenen Risiken können wir sehr wohl reduzieren.

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interessierter Leser
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5G kennt wie schon 4G verschiedene Modi, die Modulationsverfahren aus 2G und 3G wieder aufgreifen und kombinieren. Insofern hängt es bei 4G und 5G davon ab, welches Frequenzband und damit welche Anwendung man betrachtet. 5G für die Eisenbahnen, das derzeit als FRMCS entwickelt und definiert wird und auf den Frequenzbändern des alten GSM-R und der alten GSM (2G)-Netze laufen wird ist eine Kombination aus Zeitschlitzen, die gepulst sind (wie 2G) und Code-Schnipseln, die auch aus 3G bekannt sind. Für Breitband-Anwendungen auf anderen Frequenzbändern kommen ganz andere Modulationsverfahren zum Einsatz.
Was die Studien zu wie auch immer modulierter Strahlung angeht: es gibt jeweils eine Studie, aber keinerlei "Gegenprobe", die diese Studie bestätigt oder widerlegt. Geschweige denn mehrere Studien, die in der einen oder anderen Richtung eine Tendenz zeigen. Das zeigt der Artikel ja auch sehr gut auf.

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Andreas Fischer
nachdenklich
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Es ist ja schon interessant, wie sich viele Leute wegen Strahlungen Sorge machen - möglicherweise zu Recht - aber trotzdem frisch fröhlich ".. auf einem Spaziergang facetimen oder Emojis verschicken.." (Zitat aus dem Artikel der Republik), Videos versenden oder aus dem Funknetz herunterladen und unendliche Telefongespräche führen.
Wenn alle die neue Technologie sorgsam mit Augenmass und Verantwortung bewusster nutzen würden, hätten wir das Problem vielleicht gar nicht. Fangen wir doch gleich an!

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5G, also die 5. Generation der Mobilfunktechnologie (nach 1. analog, 2. GSM, 3. UMTS und 4. LTE), hat gegenüber der vorherigen Generation LTE riesige Vorteile.

Z.B. kann 5G 100 mal so viele Geräte pro Quadratkilometer anschliessen wie 4G.
5G kann eine 1000 mal höhere Übertragungskapazität pro Quadratkilometer erreichen als 4G.
5G kann die Zeit, die ein Signal vom Mobiltelefon bis zum Server und zurück braucht, auf weniger als 1/30 von 4G verkürzen.
5G kann 100 mal mehr Daten von der Antenne zum Mobiltelefon übertragen als 4G.
Das ist vor allem möglich durch die Nutzung grösserer Rechenkapazität und durch bessere Programmierung.

Gleichzeitig verringert 5G die für eine gleichwertige Datenübertragung benötigte Strahlung gegenüber 4G.

Ich wünsche mir für uns alle eine bessere Fähigkeit, Gefahren einzuschätzen und Infrastruktur zu verbessern. Aber ich weiss, dass das Thema "5G" emotional extrem aufgeladen ist.

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Mitdenker
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Und was qualifiziert Sie zu einem besseren Experten als die in der Recherche zitierten?

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(durch User zurückgezogen)

...ein Blick auf die Sterbestatistiken der letzten 100 Jahre zeigt doch wie irrelevant und müssig die Diskussion um die Gefährlichkeit von 5G Strahlung ist. Seit der weltumspannende Funk existiert, ist die Menschheit gewachsen und erst noch älter geworden... Der Energiebedarf steigt masslos, mit allen Konsequenzen. Verkehr und Feinstaub verursachen mehr Todesfälle als uns lieb sein könnte .... kein Vergleich zu 5G.

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Lieber Herr S., mit Verlaub, aber das ist ziemlich heftiger Whataboutism - und zudem ein Totschlagargument, das uns kaum weiterbringt. Wenn man dieser Argumentationslinie folgen würde, könnte man ja fast alles als irrelevant und ungefährlich abtun: Schliesslich wächst die Weltbevölkerung seit dem 18. Jahrhundert konstant, und ebenso steigt die Lebenserwartung seit dann konstant. Demzufolge können also auch Zigaretten nicht schädlich sein, ungesundes, stark verarbeitetes Essen, Luftverschmutzung oder die globale Erwärmung. Diese Rechnung geht so eindeutig nicht auf, da so viele andere Faktoren reinspielen. Wichtig scheint mir aber auch noch der Hinweis, dass der Autor ja nirgends die Aussage macht, 5G sei derart gefährlich, dass wir alle daran sterben werden. Vielmehr sagt er: Wir wissen noch nicht genug darüber, um die Technologie pauschal als gesundheitlich bedenkenlos zu bezeichnen, es braucht zuerst noch mehr Forschung. Herzlich! Bettina Hamilton-Irvine

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... elektromagnetische Strahlung wie wir sie in der Schweiz kennen und verwenden ist absolut unschädlich. 5G ist dabei keine Ausnahme. Alle anderen Aussagen sind Angstmacherei und heisst die Leute in die Irre zu führen. Der Feldversuch über elektromagnetisch Stahlung an Lebewesen läuft nun seit über 100 Jahren und das weltweit .... Resultat : gesund und munter ....

Feinstaub in jeglicher Form ist hingegen nachgewiesenermassen schädlich. Aber wir tolerieren die Verschmutzung wider besseren Wissens (und Forschung) seit Jahren ! Ja mit der Diskussion um 5G kann man die Leute ablenken vom sonntäglichen Staustehen .... tödlicher auf jeden Fall.

Es ist doch einfach naiv zu denken, dass neue Technologien wie 5G, Dampflokomotiven, Flugzeuge, ChatGPT, etc. solange zu verbieten, bis ihre Unschädlichkeit bewiesen ist .....

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Ich finde diesen Beitrag geht völlig am wirklichen impact von 5G vorbei. Nicht die Handy Strahlung wird das Thema sein, sondern die unglaublichen Datenraten die erreicht werden. Diese werden dazu führen dass wir Grössenordnungen mehr IOT Geräte ins Netz hängen können: Sensoren, Überwachungskameras. Diese Daten erlauben eine lückenlose Überwachung der Gesellschaft. Siehe China als Beispiel.

Mich würde deshalb viel mehr interessieren was für Bestrebungen in der Schweiz im Gange sind diese Daten vor Missbrauch von einer politischen Elite zu schützen.

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· editiert

Kommentar zu "Die Wellen verebben, wenn keine weiteren Antennen sie aufnehmen."

Dieser Satz impliziert eine falsche Kausalität zwischen Ausbreitung von Wellen und deren Interaktion mit Empfangsantennen. Die Wellen verebben wenn sie "absorbiert" werden, also mit Materie interagieren und in Wärme umgesetzt werden. Das passiert je nach Frequenz bei der Interaktion mit der Atmosphäre, Metallen, Baumaterialien, Wasser, Haut. Vergleichbares passiert auch mit Antennen: Wenn eine Welle von einer Antenne empfangen wird geht ein sehr kleiner Teil der Energie in die Antenne über. Die Welle ebbt also schneller ab wenn weitere Antennen sie aufnehmen. In Absenz von Empfangsantennen ebbt die Welle daher weniger stark ab. Dieser Effekt ist aber vernachlässigbar klein.

Viel wichtiger ist: Die Intensität der Strahlung nimmt mit der Distanz zur Antenne im Quadrat ab. Mit doppeltem Abstand zur Antenne ist die Intensität 4 mal kleiner, mit zehnfachem Abstand 100 mal kleiner. Das passiert weil sich die Welle kugel- oder kegelförmig ausweitet. Die Intensität der Welle wird dabei verteilt auf eine immer grösser werdende Fläche verteilt.

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Danke für die Präzisierung. Das "Verebben" ist im Artikel eine metaphorische Vereinfachung, die ich damit rechtfertige, dass der Artikel im Kern nicht von der Technologie handelt. Sondern davon, wie wir sie verhandeln. Aus dem selben Grund ist auch die Abgrenzung zu 2G/3G/4G nicht trennscharf. Ob pulsierende Strahlung oder Beam: für beide gilt, dass unser Wissen über ihre Gesundheitswirkungen begrenzt ist.

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Kommentar zu "Neue, sogenannt adaptive Antennen können ihre abgestrahlte Leistung konzentrierter und gezielter aussenden. "

Das sogenannte "Beamforming" würde tatsächlich die von der Basisstation ausgehende Strahlungsbelastung reduzieren. Denn es wird viel weniger Energie benötigt um beim Empfangsgerät die nötige Signalstärke zu erreichen. So wie etwa eine gut fokussierte Lichtquelle einen entfernten Punk effizienter ausleuchten kann als eine 360-Grad Lampe.

Aber: im persönlichen Gespräch erklärte mir eine Swisscom Mitarbeiterin dass Beamforming nicht eingesetzt werde. Die Antennen sind zu teuer. (Stand vor etwa einem halben Jahr).

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Die Zeiten von AM und FM sind im Mobilfunk schon lange vorbei. Wäre ein Anfang, wenn der Artikel diesbezüglich nicht im Dunklen fischen würde. Es gibt ausserdem zu viel Aufmerksamkeit für die Schwurbler Argumente von wegen 5G verursacht Corona. Wäre auch zweckmässig wenn hier nicht nur Zweiflerthemen aufgefriffen würden. 4G und 5G sind für die Industrie und die Gesellschaft kaum mehr wegzudenken. Ein sicherer Umgang damit ist natürlich Voraussetzung dafür. Mit den Schweizer Grenzwerten starten wir aber sehr gut in diese Diskussion. Und wenn wer sich schützen will, muss er vielleicht das Handy weglegen.

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Souri Thalong
Community-Support
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Merci für Ihre kritische Rückmeldung. Nach meinem Empfinden (also aus absoluter Laien-Perspektive) versucht der Beitrag, die Unsicherheiten, die wohl nicht nur an den Enden des Meinungsspektrums existieren, auf möglichst konstruktive Weise und unter Einbezug der Forschung zu erörtern. Von daher finde ich die Aussage, der Report bewirtschafte die Argumente krasser Gegnerinnen, nicht ganz fair.

Und: Es handelt sich in Ihrem Dialogbeitrag wohl um eine überspitzte Formulierung, aber ich möchte trotzdem kurz klarstellen: Dass 5G Corona verursache o. ä., wird im Beitrag weder geschrieben noch wird m. E. dieser Anschein erweckt. Wir wollen darum doch bitte beim eigentlichen Inhalt des Beitrags bleiben.

In einigen Tagen folgt übrigens Teil 2 des Mobilfunkreports; darin geht der Autor bestimmt nochmals auf einige Punkte tiefer ein.

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Aus meiner Sicht wurde vorallem betont, dass man nichts weiss und dass sich Leute zu Worte melden, welche keine Expertise haben. Also alles relativ. Das finde ich schade und es ist eben nahe an VT Exponenten, die daraus Unfug zusammenkitten. Stichwort PLURV. Das war ein Beispiel und wie man lesen kann, hatte ich nicht geschrieben, dass der Beitrag das wiedergibt. Also gerne Teil 2 sachlich und mit Expertise (bezgl. AM/FM) gespickt. Dann werde ich diesen auch gerne lesen.

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Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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· editiert

Wer sich für den Zusammenhang zwischen Mobilfunkstrahlung und MS interessiert, könnte eine kleine Literaturrecherche machen und dabei ein Paper aus Dänemark finden, sich mit genau der Frage beschäftigt, aber keine soliden Anhaltspunkte für einen Zusammenhang findet.

Es ist davon auszugehen, dass weitere Arbeiten die sich mit der Frage beschäftigen das dänische Paper zitieren würden. Eine entsprechende Suche fördert zwei weitere Papers zu Tage.

Eine Übersichtsstudie die keine neuen Informationen enthält und eine Studie aus Iran die mit dem Begriff "Dirty Electricity" operiert und einen Link zwischen dem Gebrauch von elektrischen Geräten von TV über Mikrowellenofen bis Mobiltelefon und MS untersucht.

Wenn also der Sunrise Chef aus dem Stegreif nicht darüber im Bild ist was damals in Dänemark NICHT gefunden wurde, finde ich das recht verständlich. Ich denke es zeigt die Grundproblematik auf mit der wir hier konfrontiert sind. Zu beweisen, dass es etwas nicht gibt ist ziemlich tricky.

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Sie dürfen denken, was Sie wollen. Im Artikel steht: Es war nicht der Sunrise-Chef, der das nicht wusste. Und es steht auch: Die Übersichtsstudie der Berenis-ExpertInnen machte Aussagen zu MS.

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Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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Was mich bei meiner Literaturrecherche wundergenommen hat, war auf was sich Berenis wohl beziehen, in der Berenis Literaturdatenbank habe ich zu MS eben nichts gefunden.

In Ihrem Artikel ordnen Sie Forschende und Organisationen nach deren Bedeutung im Forschungsfeld ein, ohne das genauer zu begründen, das hat mich gwundrig gemacht. Ich habe versucht herauszufinden woher die Einordnung von Dariusz Leszczynski als rundum angesehener Forscher kommt. Wurde aber nicht so richtig schlau aus dem was ich gefunden habe. Können Sie mir etwas zu Ihrer Methodik bei der Einordnung der Forschenden bezüglich deren Relevanz sagen.

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Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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Ein Gedanke zum Thema Forschung. Im Artikel wird bemängelt, dass mögliche Gesundheitsrisiken für Menschen durch elektromagnetische Strahlung im Frequenzbereich von 750 MHz und 5 GHz zu wenig gut erforscht sei und es daher nicht gesichert sei, dass keine gesundheitlichen Risiken beim Einsatz von Mobilfunkgeräten bestehe.

Ein einfacher Grund warum das so sein könnte ist, dass die Forschenden die diese Themen erforschen könnten (aufgrund ihrer Expertise auf diesem Gebiet) das nicht tun, weil sie nicht motiviert sind das zu tun.

Lasst mich ein Beispiel machen. Zwei (hypothetische!) Situationen:

a) statistische Erhebungen des Bundes zeigen, dass seit 2007 die Anzahl von tödlichen Durchfallerkrankungen bei Hunden in Zürich stark angestiegen ist, während dem sie in andern Städten leicht gesunken ist.

b) in den sozialen Medien geistert seit Monaten das Gerücht herum, dass sich unter der alten Holzbrücke in Olten ein unsichtbares grünes Monster eingenistet hat. Das Monster drohe, die Brücke mit einem Schnapp zu verspeisen, falls es nicht durch die Brotkrümel welche von älteren Menschen etwas oberhalb der Brücke regelmässig ins Wasser geworfen werden bei Laune gehalten werde.

In den sozialen Medien wird gefordert, dass der Stadtrat von Olten sicherstellen soll, dass das Monster zu jedem Zeitpunkt gut ernährt ist.

Der Tierschutzbund sucht Forschende, die dem Durchfallproblem auf den Grund gehen.

Der Stadtrat von Olten such Forschende die das Problem der Ernährung des Monsters klären.

Sie arbeiten in tier-medizinischen Forschung. Mit welchem Thema haben sie Lust sich zu beschäftigen.

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Die Frage ist gut, aber das hypothetische Beispiel finde ich seltsam: warum hat niemand Lust die Gefährlichkeit von elektromagnetischer Strahlung im Frequenzbereich von 750M Hz und 5 Ghz zu erforschen? Weil sich aus dieser Forschung keine Karriere und kein Geschäftsmodell aufbauen liesse? Zu wenig gut erforscht = zu wenig Risikoabklärung: das verstehe ich. Geht es darum, dass die Gruppen, für die die Fragen und ihre Aufklärung wichtig sind, zu klein und unbedeutend sind?

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Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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Nein, es geht darum, dass es keine Anhaltspunkte für die "Gefährlichkeit" gibt.

In meinem Beispiel sind die Hunde krank. Etwas konkretes wo man anfangen kann zu suchen.

Im Fall von "Elektrosensibilitaet" ist nur schon der Name des Syndroms bezeichnend. Die Leute haben ja nicht Elektro-irgendwas, sondern, Ausschläge, Rückenschmerzen, Ohrensausen, Muskelschwäche, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit. Den Zusammenhang mit der Präsenz von EM Feldern ist nicht bewiesen sondern existiert primär im Namen des Syndroms, ja noch schlimmer, Versuche unter kontrollierten Bedingungen konnten keinen Zusammenhang nachweisen.

Was bleibt mir als als Forscher noch zu tun? Die Leute haben zwar gesundheitliche Probleme aber die Verbindung zur EM Feldern scheint nicht eine vielversprechende Forschungsrichtung zu sein um ihnen zu helfen.

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Genau wie ein Kollege geschrieben hat: Wir wissen ja, dass der Autoverkehr zu einer Zerschneidung unserer Aussenwelt führt, unsere Kinder können kaum im Quartier spielen, ohne dass sie von Autos erfasst werden könnten, wir dürfen die Strassen nur an fest vereinbarten Stellen direkt in einer senkrechten Linie überqueren. Der Feinstaub und der Lärm führen zu starken Einbussen in der Lebensqualität und Gesundheit.

Wieso wollen diese Leute allen Ernstes den Nebenschauplatz Telefonfunk bearbeiten?

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Vielen Dank für diese wichtige und informative Recherche. Der Titel "Wellenritt ins Ungewisse" passt.
Die ganze Thematik erinnert mich, an das Waldsterben in den 80ern Jahren. Die Ölindustrie wollte damals keinen Zusammenhang des Waldsterbens mit der Luftverschmutzung des Strassenverkehrs anerkennen. Bis staatliche Betriebe das Gegenteil bewiesen. Es war das Blei, welches die Bäume angriff. Infolgedessen, kam das bleifreie Benzin sowie die Katalysatoren Technik für Motorfahrzeuge auf den Markt.

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Es waren wohl verschiedene Luftschadstoffe, die damals zum Waldsterben geführt hatten. Primär war es aber wohl die Schwefelsäure aus Kraftwerken, welche den sauren Regen verursacht hatte. Aber so ein Wald ist eben auch - ähnlich wie der menschliche Körper - ein hochkomplexes Ökosystem. Die genaue Quantifizierung der Wirkung einzelner Faktoren ist gar nicht so leicht. Das Waldsterben haben wir zwischenzeitlich zumindest im den Griff bekommen. Nun ist der Wald aber wieder in Gefahr - vor allem durch den klimawandelbedingten Trockenstress.

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Ein Grund für Skeptik gegenüber 5G ist auch die schlechte Werbung dafür. Ich vermute, Mobilfunkanbieter investieren viel in Werbung für 5G. Aber sie wirken dabei nicht glaubwürdig. Es fühlt sich einfach zu fest danach an als stimmen die Argumente aus Werbung oft nicht mit den echten Beweggründen überein. Stutzig machte mich folgendes Argument: Mit 5G erreiche das Netz viel kleinere Latenz (Zeitdauer zwischen Senden und Empfangen von Daten), dies erlaube zum Beispiel dass ein Chirurg auf der Skipiste auf seinem Mobiltelefon einen Operationsroboter irgendwo in einem Spital steuern könne und so einen chirurgischen Eingriff ausführen könne.
Solche Bullshit-Argumente bewirken bei mir einen sofortigen Glaubwürdigkeitsverlust.
Ich glaube, es wäre unter dem Strich besser für alle wenn Mobilfunkanbieter transparent und ehrlich kommunizieren würden.

In gewissem Sinne ist das genau Kern der Sache: fehlende Transparenz, und dadurch berechtigterweise fehlendes Vertrauen.

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interessierter Leser
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Doch, das geht schon, je nach Modus kann man mit 5G solche kleinen Latenzen erreichen. Nur ist der Chirurg auf der Skipiste eh nur eine Veranschaulichung dessen, was machbar wird oder schon ist. Diese Latenzen werden woanders benötigt, beispielsweise in der Industrie, wo man in der Produktion in Betrieben mit internen (privaten) 5G-Netzen drahtlos und nahe an der Echtzeit Daten übertragen können muss. Oder beim Autonomen Fahren auf der Strasse, wo Fahrzeuge mit Mindestabstand auf der Autobahn miteinander und mit einer Leitstelle kommunizieren können müssen. Beides nicht gerade geeignet, um Werbung damit zu machen. Auto fahren bedeutet für zu viele Freiheit, die man sich nicht mit autonomem Fahren kaputt machen lassen will, und wen interessieren schon Industrieanwendungen? Aber ja, den Werbern hätte vielleicht auch besseres als der Chirurg auf der Skipiste einfallen können.

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Viele Worte kurz zusammengefasst: Es ist kompliziert und Genaues weiss man nicht.

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Was durchaus Relevanz hat, wenn der bisherige Diskurs etwas suggeriert, das in der Form eben nicht klar ist.

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System Engineer
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Schade, dass hier der zweite Teil nicht auch gleich veröffentlicht wurde.
Hätte ich bei diesem Thema jetzt sinnvoll gefunden.

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Ich glaub, sogar die Republik befand, dass 60‘000 Zeichen aufs mal too much wären. Aber ja, warum nicht die Möglichkeit fürs Binge-lesen anbieten? ;-)

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Lieber Herr Z., lieber Anonymous, es freut mich, zu hören, dass Sie am liebsten gleich weitergelesen hätten. Gut möglich, dass es noch ein paar anderen Leser*innen so geht. Allerdings ist unsere Erfahrung tatsächlich, dass 60‘000 Zeichen selbst für die meistens unserer hartgesottenen Leser*innen too much ist und sie sich davon erschlagen fühlen. Dazu kommt, dass längst nicht alle schon am Publikationstag den ersten Artikel lesen. Viele denken: Oh, das interessiert mich, das lese ich dann, wenn ich Zeit habe. Wenn dann sofort gleich noch ein zweiter Teil kommt, hängen einige ab, weil sie sich schon zu stark im Hintertreffen fühlen. Aber ich kann Ihnen versprechen: Der zweite Teil folgt noch diese Woche! Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine

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Ingenieur
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Allein die Beweislastverteilung garantiert also, dass die Technik Jahrzehnte gebraucht werden kann, bis seriöse wissenschaftliche Aussagen möglich sind ( beispielsweise hat eine Studie zu Auswirkung von Radon auf Kinder zehn Jahre gebraucht).

Was technisch nicht stimmt in dem Artikel: Wellen verrebben nicht einfach, sondern sie werden durch Material absorbiert. Absorption kann aber spezifisch sein für bestimmte Moleküle und Wellenlängenbereiche. Da im menschlichen Körper Tausende verschiedenener Moleküle vorkommen, kann es absolut sein, dass bestimmte Moleküle Energie aufnehmen können, ohne dass ein thermisches oder toxisches Modell irgend eine Abweichung vom Hintergrundrauschen feststellen kann.

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Schönes Beispiel zu „der Umkehrschluss funktioniert nicht“. Kein Effekt nachgewiesen heisst nur dass kein Effekt nachgewiesen wurde, und nicht dass dass es nachgewiesenerweise keinen Effekt gibt.

Wir hatten in Logik mal zur Implikation gelernt „ex falso quod libet“, aber sprachlich ist das richtig schwierig auseinanderzuhalten.

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Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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Oder auf Englisch: Absence of evidence is not Evidence of absence.

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Danke für den Artikel, der vor allem den Stand des Unwissens in beide Richtungen, also sowohl hinsichtlich Gefährlichkeit als auch Ungefährlichkeit, bezeugt. Ich stolperte aber gleich zu Beginn über den Begriff der "nicht ionisierenden Strahlung", der leider nicht erläutert wird: Was bedeutet dieser? Physikalisch und medizinisch?

Klar ist, dass Ungewissheit Ängste (und auch Wut) hervorrufen, die, solange sie nicht empirisch fundiert sind, irrational sind. Doch wie wir aus anderen Fällen wissen, reicht manchmal nicht einmal die wissenschaftliche Faktenlage aus, um Ängste auszuräumen. Den Ängste sind zumindest eine gefühlte Wahrheit, für die immer Gründe gefunden werden, weil es Gründe geben muss. Man informiert sich also mit einem Confirmation Bias.

Aber dies geht auch in die andere Richtung, wobei diese nicht angstgetrieben, sondern profitgetrieben ist.

Der Artikel liest sich nun so als würde – exemplarisch im Fall von "Herrliberg", ein Name mit dem man gleich den unliebsamen Blocher assoziiert – systematisch Desinformation à la Shell im Falle des anthropogenen Klimawandels und Philipp Morris im Falle gesundheitlicher Schäden durch Rauchen betrieben werden. Man kann diesen Konzernen und per Kontamination den für sie vorteilhaften Forschungsergebnissen nicht vertrauen, nicht glauben. Im Umkehrschluss legt dies nahe, ihren Gegnern und den für sie vorteilhaften Forschungsergebnissen zu vertrauen und zu glauben.

Aber eben, das Unwissens bleibt – in beide Richtungen.

P.S. Doch wie gesagt, selbst wenn es grosse, staatlich finanzierte Forschung gibt, garantiert dies nicht, dass die Gegnerschaft kleiner wird. Nicht zu unterschätzen ist dabei der NIMBY-Effekt (Not In My BackYard): Während es der grossen Masse egal ist, dass es Mobilfunk(/5G/AKW's/Windräder/ARA's/Autobahn/…) gibt, ja diese es sogar aufgrund der Vorteile nicht missen wollen, wehren sie sich dagegen, sobald es in ihrer Nähe installiert werden soll. Dies scheint mir in Diskussionen oft der eigentlich ausschlaggebende Punkt zu sein – wie in Herrliberg.

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Wikipedia schreibt:

Elektromagnetische Wellen sind im elektromagnetischen Spektrum nach der Wellenlänge eingeteilt. Eine Liste von Frequenzen und Beispiele elektromagnetischer Wellen gibt es im entsprechenden Artikel.

Das sichtbare Licht stellt nur einen geringen Teil des gesamten Spektrums dar und ist, mit Ausnahme der Infrarotstrahlung (Wärme), der einzige Bereich, der von Menschen ohne technische Hilfsmittel wahrgenommen werden kann. Bei niedrigeren Frequenzen ist die Energie der Photonen zu gering, um chemische Prozesse auslösen zu können. Bei höheren Frequenzen hingegen beginnt der Bereich der ionisierenden Strahlung (Radioaktivität), bei der ein einziges Photon Moleküle zerstören kann. Dieser Effekt tritt bereits bei Ultraviolett-Strahlung auf und ist für die Bildung von Hautkrebs bei übermäßiger Sonnenexposition verantwortlich.

Elektromagnetische Strahlung heisst ionisierend, wenn die einzelnen Lichtteilchen (die Photonen) mit solcher Wucht unterwegs sind, dass sie beim Aufprall auf ein Atom Elektronen herausschlagen können, und dadurch beliebige chemische Verbindungen zerstören. Ionisierende Strahlung ist deshalb schon in kleinster Dosis äussert gesundheitsschädlich. Sie beginnt bei der UV-Strahlung, und reicht über Röntgenstrahlung, Gammastrahlung ("radioaktive Strahlung"), bis hin zur Höhenstrahlung (Fun Fact: Flugbegleiter haben eine ähnliche berufsbedingte Strahlenbelastung wie die Leute, die im Spital die Röntengeräte bedienen).

Elektromagnetische Strahlung heisst nicht ionisierend, wenn die Lichtteilchen zu wenig Wucht haben, um Elektronen aus der Bahn zu werfen und chemische Verbindungen direkt zu verändern. Sie beginnt bei sichtbarem Licht (bei dem unsere Augen durch ein extra fragil gebautes Molekül den Einschlag einzelner Photonen gerade noch erkennen können), über Wärmestrahlung, Mikrowellen, hinunter zu Radiowellen aller Art.

Wikipedia schreibt weiter:

Bei der Wechselwirkung von elektromagnetischer Strahlung mit biologischer Materie muss zwischen ionisierender Strahlung (größer 5 eV) und nicht-ionisierender Strahlung unterschieden werden. Bei der ionisierenden Strahlung reicht die Energie aus, um Atome oder Moleküle zu ionisieren, d. h. Elektronen herauszuschlagen. Dadurch werden freie Radikale erzeugt, die biologisch schädliche Reaktionen hervorrufen. Erreicht oder übersteigt die Energie von Photonen die Bindungsenergie eines Moleküls, kann jedes Photon ein Molekül zerstören, sodass beispielsweise eine beschleunigte Alterung der Haut oder Hautkrebs auftreten kann. Chemische Bindungsenergien stabiler Moleküle liegen oberhalb von etwa 3 eV pro Bindung. Soll es zu Moleküländerungen kommen, müssen Photonen mindestens diese Energie besitzen, was violettem Licht oder höherfrequenter Strahlung entspricht.

Bei der Wechselwirkung von nicht-ionisierender Strahlung unterscheidet man zwischen thermischen Effekten[2] (Strahlung wirkt erwärmend, weil sie durch das Gewebe absorbiert wird), direkten Feldeffekten (induzierte Dipolmomente, Änderung von Membran-Potentialen), Quanten-Effekten[3] und Resonanzeffekten (Synchronisation mit Schwingung der Zellstruktur).[4]

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Begriff der "nicht ionisierenden Strahlung", der leider nicht erläutert wird: Was bedeutet dieser? Physikalisch und medizinisch?

Als praktische Information von der SUVA

Sichtbares Licht (VIS), Infrarot (IR), Mikrowellen, Mobilfunk- und Radiowellen sind Formen von nichtionisierender Strahlung.

Beim Umgang mit nichtionisierender Strahlung müssen Sie die gesundheitlichen Risiken abschätzen, konkret: Beurteilen Sie die Intensität und die Art der Quelle.

Diese Art von Strahlung kann Ihre Augen und Haut schädigen. Führen Sie bei folgenden Strahlenquellen eine Gefährdungsermittlung durch:

Laser der Klassen 1M bis 4 sowie 3B
starke UV-Bestrahlung
Infrarot ab 200 °C
sichtbares Licht mit sehr heller Strahlenquelle
elektromagnetische Felder bis 300 GHz

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Danke für die Infos! Aber was unterscheidet nicht ionisierende von ionisierender Strahlung? Was bedeutet hier das Verb "ionisieren"? Kann das als allgemeinverständlich angenommen werden? Und warum genau schädigt nicht ionisierende Strahlung die Haut?

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Beim Lesen des Artikels und vor allem einiger der Kommentare beschleicht mich das Gefühl, man wünsche sich geradezu, dass die Gefährlichkeit von Immissionen von Antennen und Anlagen nachgewiesen werden kann. Wieso?

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Gut, Gebäudehüllen schützen UNS vor hochfrequenter Strahlung. Was ist mit nichtmenschlichen Organismen? Amphibien? Vögeln? Insekten? Pflanzen?
Diese Fragen sollten uns zunehmend bei allen Technologien beschäftigen.

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Dazu wissen wir noch weniger. Es gibt Annahmen, die aber darauf beruhen, dass mit Tierversuchen ja bereits an Tieren geforscht sind. Das Problem aber auch da: Die Tiere befinden sich meistens in einem Käfig und dies könnte ein entscheidender Unterschied zu den Verhältnissen in der freien Natur sein. Pflanzen dürften einfacher zu erforschen sein, aber damit habe ich mich nicht beschäftigt.
Ein Beispiel zur Forschung an Insekten: https://www.infosperber.ch/umwelt/v…n-schaden/

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Umweltnaturwissenschafter
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Ein wichtiger Punkt ist, dass der Beweis einer Nichtschädlichkeit von 5G vor dessen Einsatz erbracht werden soll. Leider ist der Beweis der Abwesenheit einer Wirkung grundsätzlich nicht möglich. Böse gesagt kommt man gar nicht um das Experiment einer breiten Feldstudie herum. Das hat man mit den alten Standards schon gemacht. Gäbe es eine relevante Wirkung, hätte man sie längst gesehen. Bei den Studien zur Verhaltensauffälligkeit von Jugendlichen und Nutzungsintensität des Mobilfunks durch Mütter bekommt man die Cofoundrreffekte kaum weg. Böse gesagt je nervöser die Mutter in der Gegen rumtelefoniert, umso wahrscheinlicher bekommt das Kind auch ein nicht ganz gemütliches soziales Umfeld mit. Diese geringen Korrelationen sagen nichts aus.
Erstaunlich dass andere, längst schlüssig bewiesene und quantifizierte, viel schwereren Umweltrisiken beinahe klaglos hingenommen werden. Lärm verursacht erwiesenermassen Gesundheitsschäden. Ebenso Dieselabgase.
Verhaltensstörungen, Hochdruck, Krebs, massiv und nachgewiesen. Aber man kämpft lieber gegen 5G Antenne als für eine 30iger Zone. Die Risikowahrnehmung ist grob verzerrt.

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Um etwas zu forschen benoetigt man ein Konzept. Einfach einmal etwas zu machen damit etwas gemacht ist, bringt eher nicht die Resultate. Leider sind die Resultate, bevor sie ueberhaupt erhalten werden schon stark vorpolarisiert. Heisst ein positives Resultat bedeutet schon maximaler Spielverderber.
An welchem Schleckstengel auch immer Krause und Grieder die Weisheit zur Deutung wissenschaftlicher Resultate erworben haben, gibt es bisher keine Aussage zu gar nichts.
Wir sollten nicht mit schnellen Resultaten rechnen. Smarte Forscher werden sich nicht auf das duenne Brett hinaus wagen. Und weniger smarte verballern nur das Budget. Bleibt die Statistik. Nach einigen/vielen Jahren findet sich dann vielleicht.. in der Zwischenzeit spielen wir die Expositions- und Kontrollgruppe je nach Lebensort/-kontext.
In der Zwischenzeit koennte man ja G5 installieren und als G4 laufen lassen. Wenn sich eine Gegend gegen Mobilfunk oder eine Klasse davon entscheidet, sollte man das respektieren. Die waeren dann in der Kontrollgruppe. Allenfalls kommt die Feuerwehr/Notarzt nicht wenn sie nicht erreicht werden koennen. Oder die Touristen bleiben aus wenn sie keine Instaclips versenden koennen

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Zusammen mit dem BAFU hat ein Team an der ETH eine repräsentative Umfrage zum Thema "5G" durchgeführt. Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem Executive Summary:

"Sobald es jedoch darum geht, sich stärker mit dem Thema auseinanderzusetzen oder es anderen Personen zu erklären, sehen wir eine deutlich höhere Varianz: über die Hälfte der Befragten gibt an, sich bisher gar nicht oder kaum mit dem Thema beschäftigt zu haben. Bei vielen Fragen ist die Meinung der Bevölkerung gespalten. Bei der Frage, ob sie für oder gegen einen Ausbau von 5G in der Schweiz sind, antworten beispielsweise jeweils ein Drittel der Befragten mit «dagegen», «teils/teils» und «dafür»."

Die Studie (open access) kann hier heruntergeladen werden: https://www.research-collection.eth…850/478738

FYI: Ich hatte als Hiwi an dieser Studie mitgearbeitet.

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Ja, kommt in Teil 2.

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Toll, ich freu mich drauf!

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Etwas fehlt, wie beim Verkehr: Verursachergerechte Gebühren. Jede Sekunde muss kosten! Nur damit liesse sich nötige und dumme Nutzung trennen. Mit der Gebühr könnten Forschung und Gesunheitswesen allimentiert werden...

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Umweltnaturwissenschafter
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Ich habe Ihren Beitrag per 4G auf mein Telefon geladen. Ich stelle fest, dass er in keiner Weise durchdacht, also dumm ist. Ich würde seine Publikation unterdrücken um nicht unnötigen Verkehr zu erzeugen. Finden Sie sicher gut. ??

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Umweltnaturwissenschafter
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Und wer definiert was dumm und was klug ist? Wenn die Strahlung nichts verursacht, sind die Verursachergerechten Gebühren mit 0,00/Sec anzusetzten und ihr Topf bleibt leer.

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Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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Herr S., ich bin gespannt auf den 2. Teil. Das Thema schlägt Wellen und spült selbsternannte Experten auf den Wellenkamm. Hat die it'is foundation etwas zum Thema herausgefunden?

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it'is forscht laufend dazu. Angehörige der Stiftung waren massgeblich an der NTP-Studie beteiligt – sie designten die Einrichtungen für die Tierversuche und führten diese durch. Der Beobachter berichtete darüber: https://www.beobachter.ch/gesundhei…hten-viele

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Fun fact: Das Swisscom Netz hat sich schon früh als 5G-fähig ausgewiesen. Das bezweckte dass 5G-fähige Telefone ein "5G"-Symbol anzeigten obwohl das eigentliche 5G Netz noch gar nicht verfügbar war. Die effektive Kommunikation lief über 4G. Der Kunde merkt das nicht und wird unwissentlich zum Opfer eines cleveren Marketingstreichs.
Heute ist das vermutlich anders.

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Wäre diese Strahlung tatsächlich schädlich, wären wir alle bereits massiv krank und die Toten würden in den Strassen herum liegen. Immer und überall werden wir bestrahlt doch wir leben alle noch. Also was soll das Geschwätz über die Schädlichkeit der Handystrahlung wie sie uns betrifft? Wollen sich da nicht bloss vermeintliche Alleswisser wichtig machen?

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