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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
·

Als Leser und als Mitbürger, herzlichen Dank, Lukas Häuptli, für die Situationsanalyse der IPS! Aber auch als Sohn einer nach 38 Jahren Arbeit auf der IPS mittlerweile pensionierten Pflegefachfrau, dem dadurch viele Aspekte aus nächsten Nähe bekannt sind.

Viel mehr Menschen sollten wissen, welch (über-)lebenswichtige, schwierige und intensive Arbeit dort geleistet wird und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben, wie Neoliberalisierung, Bürokratisierung und vor allem der seit langem schon bekannte «Fachkräftemangel», der durch die Pensionierung der sog. «Boomer»-Generation sich noch einmal verschärft.

Viel mehr Menschen sollten ebenfalls wissen, dass in der Pandemie neben Medizinstudent:innen auch viele pensionierte Pflegefachpersonen – die aufgrund der Altersklasse zu den vulnerablen Personen gehören – zurückgerufen werden.

Im Umfeld ist mir sogar ein Fall bekannt, dass eine solche Person zu Hause zusammenbrach, glücklicherweise mit einem «blauen Auge» davon kam, aber zur Beobachtung hätte da bleiben sollen – doch aufgrund des pandemiebedingten Platzmangels hätte sie verlegt werden müssen. Sie entschied nach zu Hause gehen, da das Spital nahe an ihrem Wohnort sei.

Was braucht es noch, um allen Menschen die prekäre Situation vor Augen, ja in die Herzen zu führen? Die Tatsache, dass viele Menschen diese für uns so wichtigen Menschen geradezu im Stich lassen, macht mich nur noch wütend und traurig.

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Ihre Krokodilstränen können leider auch nicht davon ablenken, dass die "Bettenknappheit" über Jahrzehnte von der Politik wissentlich herbeigeführt wurde. Den Fehler jetzt den "Impfverweigerern*innen" zu suchen, ist billig, verantwortungslos und wird im Nachgang auch nicht dazu führen, dass die Kapitalisierung bzw. Neoliberalisierung des Gesundheitssystems aufhört.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Was berechtigt Sie zur Aussage, dass ich «Krokodilstränen» vergiesse, also nur so tue, als ob mir dies leid täte? Dass meine Mutter mit Ü60 in die IPS zurückgerufen wird und sich damit als vulnerable Person einem unnötigen Risiko aussetzt; dass eine Bekannte vom nahen Spital verlegt werden muss, weil Platz und Personal mit Covid-Patient:innen okkupiert sind; dass die OP meiner Tochter verschoben werden musste, weil wegen Ressourcenmangel «planbare Eingriffe» verschoben werden, was aber mit längerem Leiden und Schmerzmittelmedikation einher ging – Wollen Sie mir wirklich ins Gesicht sagen, ich tue nur so, als ob mir dies leid täte?

Ihr cheap talk, zumal anonymes, ist billiges Gerede. Verantwortungslos ist, dass Sie die an und für sich unnötige Mehrbelastung durch freiwillige und damit bewusst fahrlässige Ungeimpfte nicht sehen wollen. Aber vermutlich wissen Sie es besser als Dorit Djelid, Sprecherin des Spital­verbands H+:

«Es ist kein Ende des Tunnels in Sicht. Das Personal ist müde und frustriert. Die Bevölkerung könnte Solidarität zeigen, indem sie sich vorbehaltlos impfen liesse. Doch das macht sie nur ungenügend.»

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Sie haben das Artikel nicht richtig gelesen. Die bettenknappheit ist eigentlich eine Personalknappheit. Und sie wurde, wie Sie sagen, von Politikern (und nota bene ihren Wählerschaft) wissentlich herbeigeführt. Aber, und das ist wichtig diese "Politiker" waren (und sind) weitestgehend von der SVP getrieben - genau die Politiker die jetzt für mehr IPS Betten rufen.

Sie auch schreiben: "Den Fehler jetzt den "Impfverweigerern*innen" zu suchen, ist billig, verantwortungslos " . Wenn es überall heisst 70% bis 80% der COVID-bedingten Patienten im Spital und auf den IPS ungeimpft seien und dass die COVID IPS Patienten Wochen statt Tagen auf dem IPS bleiben - dafür haben die Wahl-ungeimpften schon eine sehr grosse Verantwortung.

Ich finde es blöd zu behaupten: es wäre OK ungeimpft zu bleiben wenn nur die Kapazität da wäre um die vielen zusätzlichen ungeimpften schwerkranken Patienten zu behandeln .

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Danke für Ihre ergänzenden Erläuterungen, lieber Herr Rebosura. Und natürlich auch fürs Feedback.

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Pflegefachfrau
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Herzlichen Dank für diesen Beitrag. Ich arbeite selbst seit über 20 Jahren als Pflegefachfrau und habe ausser dem IPS Bereich Einiges kennengelernt. Dennoch kann ich erahnen, wie sich die IPS Pflegenden (und wahrscheinlich auch Ärzt:innen) fühlen müssen. Das Gefühl der Ohnmacht, Überlastung, Frust, Stress, Übermüdung und Resignation erlebte ich immer wieder während meiner verschiedenen Tätigkeiten. Meines Erachtens liegt das Übel in der Privatisierung der Kliniken. Jede Klinik braucht eigene top Untersuchungsgeräte, alles muss amortisiert werden. Es geht nur um Rendite, Rendite, Rendite. Die Spitalzimmer gleichen mittlerweile einem Mehrsternhotel und die Verköstigung wie eben auch die technischen Einrichtungen für die Patient:innen (TV, Telefonanlagen etc) scheinen wichtiger zu sein, als eine praktische Einrichtung für die Pflegepersonen; als ob Luxus dem kranken Menschen mehr helfen würde als Zuwendung und Pflege! Klar, man muss ja auf dem Markt bestehen können. Das finanzielle Ausquetschen der Privatpatient:innen sei hier nur am Rande bemerkt. Gleichzeitig werden Abteilungen wegrationalisiert, die offenbar nicht mehr rentieren (ist mir selbst geschehen). Solange wir in der Schweiz ständig nur an Rendite und Investition denken, wird sich wohl so schnell nichts ändern.

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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"Die Spitalzimmer gleichen mittlerweile einem Mehrsternhotel usw. ; als ob Luxus dem kranken Menschen mehr helfen würde als Zuwendung und Pflege!"
Das ist ein Gedanke den ich schon vor Corona oft hatte. Jetzt um so mehr. Danke
Anonym 1 für Ihren ganzen Beitrag. Der erste Teil davon ist noch wichtiger.

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Es ist klar, dass dem Gesundheitspersonal Sorge getragen werden muss, es hat sich in der Annahme der Pflegeinitiative gezeigt, dass dies bei den Bürgern auf Resonanz stösst und in der aktuellen Pandemie dürfen wir fast jeden Tag vom grossen Einsatz dieser Menschen hören und lesen. Aber abgesehen von Rendite usw. denke ich, dass eine angenehme Umgebung und gutes Essen in einer Klinik durchaus zur Gesundung beitragen. Es ist nicht nötig, dass die Patient:innen in Eisenbetten liegen, bestenfalls mit einem Napf Suppe versorgt und die Pflege und Versorgung von den Angehörigen übernommen werden muss, wie ich das mehrmals in Ländern wie Indien erlebt habe. Medikamente mussten dort in der Hausapotheke gekauft und sofort bezahlt werden - und das galt nicht nur für Ausländer! In den grösseren Städten gibt es natürlich sehr gut ausgestattete, luxuriöse Privatkliniken mit medizinischer Versorgung auf einem Niveau wie wir es in der Schweiz kennen, die sich aber nur gutbetuchte Einheimische oder Ausländer mit entsprechender Versicherung leisten können. So gesehen sollten wir froh sein um unser teures - wenn auch mit Fehlern behaftetes - teilprivatisiertes Gesundheitssystem, das jedem eine hochwertige Versorgung mit entsprechenden diagnostischen Möglichkeiten und Pflege durch qualifiziertes Personal garantiert.

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Pflegefachfrau
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· editiert

Liebe/r Anonym 8. Wenn ich die Klinikzustände mit Indien vergleichen würde, dann ist ja wohl klar, dass es uns wesentlich besser geht mit Comfort und Versorgung. Ich habe jedoch nichts dergleichen getan und mein Kommentar bezieht sich in der Kernaussage ja auch nicht nur auf den Luxus der Zimmerausstattung. Dies ist aus meiner Sicht vielmehr ein Symptom der Privatisierung von Kliniken. Es spricht auch überhaupt nichts dagegen, dass sowohl Pflege, als auch angenehme Zimmer zu einer Heilung beitragen können. Ich kritisiere, dass es durch die Privatisierung zu einem Wettbewerb gekommen ist, in dem die Kliniken noch immer etwas mehr als alle anderen vorweisen müssen. Dies lässt sich offenbar vor allem durch technische Errungenschaften, der Architektur eines Gebäudes und den ganzen Verpflegungsservice messen. Das macht den Mangel an qualifiziertem Personal nicht wett. Dass es daran mangelt, ist beziffert worden: https://careum.ch/de/aktuell/pflege…nd-schweiz
Wenn ich als Pflegefachperson höre, "wir brauchen mehr Auslastung der Bettenbelegung , sonst rentieren wir nicht", die Fachpersonen aber bereits am Limit arbeiten, dann ist das für mich eine besorgniserregende Entwicklung. Im Übrigen erlebe ich dies nicht nur erst seit der Pandemie, sondern über die Jahre hinweg immer mal wieder. Und wie bereits im ersten Kommentar erwähnt, erlebte ich mit, dass eine Abteilung schliessen musste aufgrund schlechter Bettenbelegung und Auslastung. Dass dabei Menschen ihre Arbeit verlieren, damit sich andere Menschen weiterhin bereichern können, finde ich im Gesundheitsbereich besonders stossend.

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Es ist wohltuend, dass auch in der Republik nun doch noch ein Artikel veröffentlicht wird, der zwar die sehr schwierige Situation an unseren Spitälern drastisch, aber objektiv schildert, wobei endlich auf die übliche Hetze des "Repubkik-Gurus" gegen uns Ungeimpften verzichtet wird. Bravo, und danke, Herr Häuptli.

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Ich darf zitieren:

Es ist kein Ende des Tunnels in Sicht. Das Personal ist müde und frustriert. Die Bevölkerung könnte Solidarität zeigen, indem sie sich vorbehaltlos impfen liesse. Doch das macht sie nur ungenügend.

Ich finde es einfach nur noch pervers, dass man sich angesichts dieser Situation immer noch damit brüsten kann, ungeimpft zu sein, d.h. nachweislich ein extremes gesundheitliches Risiko für sich und sein Umfeld einzugehen und auch die Leben und den Beruf von tausenden von Menschen im Gesundheitswesen in unerträgliche Mitleidenschaft zieht.
Blinder und egoistischer geht kaum!

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Realist
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Reto Knuti, dem renommierten Klimforscher der ETH wird folgende Aussage zugeschrieben:

Es wurde noch nie ein Problem durch Eigenverantwortung gelöst. Der Mensch ist halt etwas faul, kurzsichtig, egoistisch und manchmal etwas dumm.“

Ich unterschreibe dies voll und ganz (ohne mich selber davon auszunehmen).

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Vielen Dank mein lieber, sehender, selbstloser Hannes Zbinden. Ich werde mich nicht mehr über solche und sicher noch weiteren folgenden Verleumdungen/ oder sind es einfach Ausfluss der Verzweiflung, weil kein Mensch - ausser Ihnen und Ihresgleichen - wirklich über diese Winzling Bescheid weiss. Ich habe heute Morgen zufällig im Radio gehört, dass - ich weiss leider nicht mehr in welchem Land, aber ich glaube, es war Norwegen - eine Versammlung stattgefunden hat, bei der nur Leute mit Zertifikat plus einem Test zugelassen waren. Und das unmögliche Ergebnis, mein allerliebster, allwissender "Verehrer": bei einer grossen Anzahl der Teilnehmer (soweit ich mich erinnere, um die 70 herum) wurde nachher die Ansteckung mit der neusten Variante dieses verflixten Virus festgestellt. Und was meinen Sie als Experte dazu??!!

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Es sollte spätestens seit sechs Monaten jedem klar sein dass jede*r von uns zwangsläufig " geimpft" wird. Es handelt sich lediglich um die Wahl ob diese "Impfung" durch den Impfstoff (mit seiner grossen Wirkung und kleinen Nebenwirkungen) oder mit dem scharfen Virus (auch mit Wirkung durch Erholung, aber auch mit oft auftretenden gravierenden Nebenwirkungen welche u.a. zur Überlastungen der IPS führen) abgegeben wird.

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Herr Goldinger- Ihrer Ansicht nach sind es also nicht die Ungeimpften, welche die Intensivstationen zum Überlaufen bringen. Ist Ihnen eigentlich klar, wie realitätsfremd ihre Verlautbarung hier ist?

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Die Frage ist nun: ziehen Ungeimpfte, wie Sie, auch irgendwelche Schlüsse aus diesem sachlichen Artikel, oder perlt auch er einfach nur an ihnen ab, wie die sogenannte "Hetze"? Das ist leider zu befürchten, wenn man Ihren Kommentar liest.

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Warum sind die IPS überlastet? Wegen den Covidkranken die dort wochen- und nicht wie andere Kranke nur tagelang liegen! Und warum liegen die dort? Weil die meisten davon von "Eigenverantwortung" geschwafelt haben, nicht geimpft waren und jetzt unser Gesundheitssystem in den Kollaps führen. Das hat mit "Verantwortung" nicht das Geringste zu tun. Ich könnte heulen ob dieser Rücksichtslosigkeit. Wenn ich das als Pflegefachperson ausbaden müsste, würde ich wahrscheinlich auch davonlaufen.

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Pflegefachperson
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· editiert

Was auch oft vergessen wird: das Thema betrifft tatsächlich jede und jeden einzelnen von uns, Covid hin oder her, egal ob geimpft oder ungeimpft. ALLE leiden darunter: ein junger Mensch nach einem Motorradunfall, eine Mutter welche nach der Geburt zu viel Blut verloren hat, jemand der einen Herzinfarkt erleidet oder bei einer Routineoperation mit einem allergischen Schock auf das Narkosemittel reagiert. Sie alle werden zur Zeit nicht die optimale Betreuung erhalten. Es kann uns alle treffen, auch wenn wir bisher noch so gesund waren, und darum sollte es wirklich im Interesse von jedem einzelnen sein dazu beizutragen, die Situation schnellstmöglich zu entschärfen.

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Nationalratskandidatur
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Interessant wäre auch zu wissen, welche Rolle hier in Zukunft der Zivildienst (nicht Zivilschutz, bitte!) spielen könnte, um in Zeiten solcher Spitzenbelastungen die Spitäler im Pflegebereich entlasten zu können, damit auch Rochaden von der professionellen Pflege in die IPS-Pflege rascher möglich sind. In einem halb- oder ganzjährigen Zivi-Einsatz kann man sich entsprechende Kompetenzen aneignen. Solche Männer könnten in Notlagen aus ihrem Beruf abgezogen werden, um Dienst in den Spitälern zu leisten.

Ich weiss, in Deutschland werden Zivis auch in der Spitalpflege eingesetzt. In der Schweiz kenne ich bis heute keine Strategie für Zivildiensteinsätze, welche darauf abzielen, Knowhow für Notlagesituationen wie eine Pandemie zu entwickeln.

Nur im Bereich der Gewaltanwendung schafft unsere Sicherheitspolitik Reservekapazitäten im Überfluss, nicht aber im Bereich Pflege. Das rächt sich nun. Liegt wohl auch daran, wie männerdominiert unsere Sicherheitspolitik, sowie deren Bedrohungsanalysen und Problemlösungsstrategien sind.

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Pflegefachfrau
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Es... fehlt... das... Fachpersonal!!!
Nicht die Ungelernten, Angelernten oder Zivildienstler! Überall fehlt das Fachpersonal!!! In der Langzeitpflege, in der Psychiatrie, in der Spitex, in vielen Spitälern und auf den Intensivstationen sowieso. Und wir Pflegenden sind es müde immer wieder zu hören, dass man hier und dort doch noch mehr Ungelernte einarbeiten könnte. Wir sind zu wenige, um noch mehr Ungelernte anzulernen, die kaum angelernt schon wieder weg sind. Und auch diese bleiben Hilfspersonal. Professionelles Pflegen funktioniert nicht, wenn eine Fachperson für x-Pflegehilfen die Oberaufsicht haben soll und dabei alles abdecken muss, was eben doch Ausbildung braucht. Das Beobachten von Veränderungen fängt bei der Grundpflege an! Wird diese delegiert und von Ungelernten übernommen, werden Veränderungen oft nicht oder zu spät bemerkt. Und das ist in der Alters- und Langzeitpflege genau so fatal wie auf Akutstationen. Auch wenn das viele nicht sehen wollen.
Wir haben sehr, sehr gute, meist langjährige Pflegehilfen. Ohne diese wichtigen Mitarbeitenden ginge gar nichts. Aber es geht schon lange nicht mehr darum, einfach eine Hand mehr zu haben. Diesen Punkt haben wir vor viel zu langer Zeit überschritten.

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Nationalratskandidatur
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Mein Punkt ist, die Armee ist das teuerste mehrmonatige (z.T. mehrjährige) Ausbildungsprogramm der Schweiz, in welchem Menschen (für Männer ist es Pflicht) ausgebildet werden, um als Fachkräfte in Krisensituationen zur Verfügung zu stehen. Der Fokus dieses milliardenschweren Ausbildungsprogramms ist allerdings rein militärisch und offensichtlich nicht an Gesundheitskrisen wie die aktuelle Coronakrise angepasst.

Wenn es bessere Lösungen gibt, als mehrmonatige oder mehrjährige Pflegeausbildungen (ergänzend zu den bestehenden Ausbildungsangeboten) über eine allgemeine Dienstpflicht durchzuführen, um so besser. Diese sollten einfach genügend Menschen motivieren, die Ausbildung zu machen, inklusive jährliche Wiederholungskurse, um als Reserve bereitzustehen für den Fall eines massiv erhöhten Bedarfs von Pflegepersonal aufgrund einer Pandemie oder anderen Gesundheitskrisen.
Jammern alleine ist keine Lösung. Wenn man Fachkräfte will, muss man „Ungelernte“ zu den richtigen Fachkräften ausbilden. Ausbildung braucht immer Zeit. Im Rahmen der Dienstpflicht hätte man die Zeit für eine solche Ausbildung. Leider darf diese Zeit (noch) nicht für eine Pflegeausbildung genutzt werden,

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Leider funktioniert das mit dem Einsatz Zivildienst nicht wirklich. Da die Pflege von Schwer- und Schwerstkranken eine hochkomplexe Arbeit ist, die eine entsprechende Ausbildung bedarf, ist der Einsatz von Laien sehr schwierig. Zu Bedenken ist, dass solche Zivildienstler:innen wiederum betreut werden müssen. Eine Zusatzaufgabe die Ressourcen verschlingt. Leider ist es zu spät, das „Ruder rumzureissen“. Es wurde ja schon seit Jahren auf diese gefährliche Situation aufmerksam gemacht. Die Pflegeinitiative wird hoffentlich Wirkung zeigen, aber erst in ein paar Jahren.

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Nationalratskandidatur
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Auch für das private, häusliche Leben wäre es wohl dienlicher, Männer würden im Rahmen ihrer Dienstpflicht mehr Kompetenzen im Bereich Empathie und Pflege erwerben als im Bereich Kontrolle und Gewaltanwendung.
Lohnt sich, mal auch über die Pandemie hinaus, darüber nachzudenken.

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Lieber Herr F., liebe Frau Oertle, danke für ihre Beiträge. In der Schweiz versucht etwa das Universitätsspital Basel, den Personalnotstand in der Pflege mit ungelerntem Personal zu lindern (vgl. https://www.srf.ch/audio/regionaljo…d=12099371). Wie Sie, Frau Oertle, zu Recht anmerken, braucht es für die äusserst anspruchsvolle Arbeit auf der Intensivstation aber spezialisierte Pflegefachpersonen, nämlich solche mit einem Nachdiplomstudium in Intensivpflege.

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Danke für diesen Beitrag.
Bekannt ist diese Situation ja nicht erst seit Corona. Was jedoch in einer gesonderten Recherche auch einmal zu beleuchten wäre, ist die Situation bei den Ärztinnen. Wir haben in der Schweiz immer noch eine eher rigide Zulassungsbeschränkung zum Medizinstudium. Den Mangel an Ärzten beheben wir durch das Anwerben in den Nachbarstaaten. Besonders extrem ist die Situation in der Psychiatrie, dies wenigstens meine Sicht als Aussenstehender. Immer wieder sind dort Ärztinnen tätig, die vermutlich mit Mühe und Not ein B2 oder C1 Sprachniveau mitbringen. Dies in einem Sektor des Gesundheitswesens in welchem die Sprache absolut zentral ist.

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Lieber Herr Federer, danke für Ihren Beitrag. In der Tat gibt es den Medical Brain Drain, den ich im Artikel im Bereich der Pflege beschrieben habe, in fast gleichem Mass bei den Ärztinnen und Ärzten. Die WHO hat auch auf dieses Problem hingewiesen, ohne dass sich bis jetzt wirklich etwas geändert hätte - auch in der Schweiz nicht.

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Dieser gute und wichtige Beitrag zeigt die fatalen Konsequenzen des politischen Entscheides auf, als Richtlinie für Massnahmen der Pandemiebekämpfung einzig noch die Auslastung der Spitäler zu bestimmen. Der Teufelskreis von Überlastung des Personals, Kündigungen und Burnouts ist dadurch vorprogrammiert. Ganz abgesehen davon, dass die Massnahmen in Missachtung aller präventivmedizinischer Erkenntnisse immer zu spät ergriffen werden.
Das Drama der Überlastung der Intensivstationen deckt, wie so viele andere Aspekte in der Pandemie, die zynische und zu tiefst egoistische Grundhaltung unserer Gesellschaft und Politik auf, in der kurzfristige wirtschaftliche Interessen mit Ausbeutung von Menschen und Natur alle anderen Interessen überwiegen, unnötiges menschliches Leid als angeblich unvermeidlicher Kollateralschaden in Kauf genommen wird und neben den persönlichen Befindlichkeiten der Begriff des Gemeinwohls keinen Platz mehr hat.

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Guten Tag. Ich bin heute Morgen in diesen Artikel eingestiegen, an dessen Ende sofort auch auf weitere Beiträge verwiesen wird, die in dieselbe Richtung zielen: die Aufgaben, die sich Pflegenden stellen, können zu gross sein. Ich selber hatte als Dialysepfleger Glück, das Tagespensum war grossenteils vorgegeben. Aber die Kolleginnen und Kollegen? Zuwarten, bis der Körper die Antwort auf die Überlastung übernimmt, eine rauhe Schale entwickeln (meine Arbeit geht von x.00 bis y.00), Verzicht auf Empathie (hat den Ruch des Unprofessionellen)? Ich weiss keine befriedigende Antwort, kann nur bezeugen, dass viele weibliche Berufsangehörige ein enormes Durchhaltevermögen zeigen, in Situationen, in denen ich das Mitgefühl schon "herunter gefahren habe" - letztlich auch mit dem Gedanken, dass es der Patient selber ist, der in erster Linie für seine Gesundheit zuständig ist. Dieser Gedanke "verhält" aber nur teilweise.
Danke für Ihre journalistische Arbeit, Herr Häuptli.

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Lieber Herr Gähwiler, danke für Ihr Feedback und für Ihre Ausführungen. Ich denke, die Schweiz und das Schweizer Gesundheitssystem können nicht umhin, die Ausbildungsmöglichkeiten und - das vor allem - die Arbeitsbedingungen des Pflege- und Pflegefachpersonals nachhaltig zu verbessern.

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Ich habe eben den Bestseller "Ich bin auch Jonathan" gelesen. Darin schildert Jonny Fischer, der mit "Divertimento" - zusammen mit seinem Bühnenpartner Manu - , seit 2007 als erfolgreichster Unterhaltungskünstler aller Zeiten gilt, wie ihm von seinem religiösen, fanatischen Vater erfolgreich eingetrimmt worden ist, dass Homosexualität eine der schlimmsten, widernatürlichen und von Gott verdammten Sünden sei und mit allen Mitteln bekämpft werden müsse.
Diese "unumstössliche, göttliche Wahrheit", die niemand straflos in Frage stellen dürfe, trichtern seit Jahrhunderten die Führer aller mir bekannten Religionen ihren Gläubigen so erfolgreich ein, dass unzählige Menschen, welche diesen "widernatürlichen" , vom Teufel übertragenen Drang zum gleichen Geschlecht spüren/spürten, unter den schlimmsten Gewissensnöten leiden/litten, und, weil sie in ihrer Verzweiflung keinen anderen Ausweg mehr sahen, von dieser Krankheit wegzukommen, sich sogar umbrachten.
Ich habe heute Morgen geschrieben, dass ich auf keinen Fall mehr auf einen wie auch immer formulierten Kommentar über uns Nicht-Geimpfte mehr eingehen werde, und daran halte ich mich. Nun, der Zufall will es, dass ich soeben in der "24 heures", meiner Hauszeitung, eine Stellungnahme von Frau Valérie D'Acrement, infectiologue à Unisanté, gelesen habe. Ich möchte hier zum ruhigen Nachdenken zwei Sätze zitieren: "Le vaccin est excellent pour limiter les formes graves, mais il n'empêche pas complètement le virus de circuler. L'éliminatin du virus, qu'on espérait au début de la pandémie, n'est donc pas possible, même avec 95 % d'immunisés."

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Ach, Sie hören/lesen anscheinend einfach wirklich nur gerade das heraus, was Sie offensichtlich wollen. So sagt die Frau: Zit. "...mais il n'empêche pas complètement ..." Also nicht vollständig. Das ist nun nicht gerade neu, bzw. wurde von allem Anfang an festgehalten, dass die Impfung keine 100% erreicht. Damit ist auch klar, dass es kein vollständiges Verhindern der Ausbreitung damit geben kann. Aber das was sie bewirkt, ist nicht nur besser als nichts, sondern eine ganze Menge. Und nochmals: Die IPSen sind voll von Ungeimpften und nicht von Geimpften. Man kann das natürlich jederzeit beschönigen, umdrehen nach Belieben, Negieren, sonstwie geradebiegen oder anderweitig verdrehen- wie auch immer.

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desperate
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et puis?? Eliminer les formes graves, ce n'est rien? Il faut vraiment envisager la réalité!

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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· editiert

Et éviter au virus de circuler en toute Liberté c'est rien non plus?
Zählt das Leiden der Pflegefachleute, die es in hohem Masse mit Nicht-Geimpften zu tun haben auch nicht? Beim ruhigem Nachdenken entdecken Sie vielleicht das "pas complètement" bei Valérie d'Acrement.
Ich habe auch schon Kommentare von Ihnen gelesen, die ich gerne zugestimmt habe Herr Goldinger.

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Die Pandemie zeigt das fast gänzliche Versagen der bürgerlich politischen Mehrheit und der Regierungen unter anderem im Gesundheitswesen. Aber die Fehlleistungen sind schon älter. Nur war die Betroffenheit weniger. Ausser man hätte auf die Intensivstation müssen oder man hätte zwei Herpes Zoster Impfungen wollen im Oktober 2019. Es gab noch eine schweizweit; die zweite gab es in Südamerika.

Von wegen Gesundheit.

Schon vor der Pandemie fehlten hunderte von Arzneien: "In der Schweiz fehlen derzeit 600 Medikamente. Das kann einschneidende Folgen haben – etwa für Epilepsie-Patienten", schrieb die Luzerner Zeitung am 29.10.2019 um 5 Uhr früh. Sparen ist geiler. Produktion auslagern rentabler. Profit aber subito. "Zum reichsten Land des Universums wird man nicht ohne eine gewisse Rücksichtslosigkeit" (Lukas Bärfuss im Tages Anzeiger). Und jetzt fällt den politischen Gewinnoptimierern ein Virus auf die Füsse. Und kommt daher als Lackmuspapier in Form von Sterberaten der Alten und Long Covid der weniger Alten und fehlenden Pflegerinnen und fehlender Vorbereitung der Pandemiebekämpfung. Und mit wirtschaftlichem Schaden ziemlichen Ausmasses.

Aber Augen zu und durch im Gleichschritt rechts. Oder mit "Eigenverantwortung" à la K. Sutter. Die kostet nichts.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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· editiert

Richtig. Und noch schlimmer: Die Schweiz zeigt sich in der Corona-Krise so lernresistent, dass sie Pandemie-inkompetenter aus der Pandemie herauskommen wird, als sie hineingegangen ist. Im Epidemiengesetz von 2013 legte man in weiser Voraussicht verschiedenes fest (zB. Führungskompetenzen des Bundes), was mittlerweile vergessen ist.
Die Politik klopft sich auf die Schultern, und lobt die klägliche Corona-Politik mit Leer-Floskeln wie "Schweizer Mittelweg" und "Eigenverantwortung". Die Fehlbesetzung des letzteren Begriffs in einer Pandemie wurde in der Binswanger-Kolumne des öfteren kommentiert (zB hier), und der "Mittelweg" ist schon eine merkwürdige Bezeichnung für ein Weg, der uns durchwegs schlechtere Resultate, bzw. eine höhere Übersterblichkeit gebracht hat, als wir sie in Ländern sahen, mit denen wir uns sonst so gerne vergleichen, wenn es um Innovation, Wirtschaftsleistung und Lebensqualität geht:
Mit 13% Übersterblichkeit von Beginn der Epidemie bis Juni 2021 sind wir knapp höher als Frankreich und Österreich, und sehr viel höher als Deutschland mit 4%. Die meisten skandinavischen Länder hatten praktisch keine Übersterblichkeit. Und selbst die Ausnahme Schweden, mit seinen laschen Massnahmen, bringt es nur auf 10%.

Statt aus dem Pandemie Crash-Test universelle Lehren zu ziehen, erklären Behörden und Politiker Schönreden zur Königsdisziplin.

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Danke für diesen guten Beitrag! Ich frage mich, wieso Spitäler nicht mehr aktiv kommunizieren, wie die Situation aktuell ist. Mit realistischen Bildern kann man sicher die Impfquote noch einmal steigern und die Menschen überzeugen, erneut ihre Kontakte zu reduzieren usw. Letztendlich könnte so ein Teil der Intensivpatienten verhindert werden. Wieso werden nicht täglich Bilder von Covid-Lungen gezeigt, Geschichten von Long-Covid-Patienten erzählt oder das Alter und die nicht vorhandenen Vorerkrankungen der IPS-Patienten aktiv von den Pressestellen der Spitäler veröffentlicht? Eine solche realistische Kommunikation wäre wahrscheinlich schockierend, könnte aber die Situation in den Spitälern verbessern. Die Spitäler fangen jetzt die gescheiterte Impfkampagne … auf und verschieben dafür elektive Eintritte etc. Wieso werden die finanziellen Einbussen für die Spitäler einfach hingenommen?

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Liebe Frau Z.
Sie stellen eine zentrale Frage und ich glaube, dass ich sie ein Stück weit beantworten kann: weil niemand hinsehen will.

Mitte März konnte ich im Rahmen meines Fotoprojekts «Covisages» an drei Standorten eines Kantonsspitals 86 Mitarbeitende porträtieren. Von der Chefärztin über die Leiterin der IPS, den Pflegenden bis zum Schreiner. Ich wollte wissen, dokumentieren und zeigen, wie es diesen Menschen nach einem Jahr täglichen Einsatzes an der Covid-Front geht. Fazit: Allen steht die bare Erschöpfung ins Gesicht geschrieben.

Zuerst wollte das Spital diese Bilder zeigen, hat dann aber davon abgesehen. Erschöpftes Personal ist eben keine gute Werbung. Aus der Überzeugung, dass diese Porträts ganz in Ihrem Sinne etwas bewirken können, habe ich die Arbeit anderen Ausstellungsorten angeboten. Nicht einmal das Henry-Dunant-Museum in Heiden hat sich dafür interessiert. Das Ausstellungsprogramm wäre eben schon auf Monate hinaus geplant.

Ich teile und begrüsse Ihren Vorschlag ganz und gar. Solche Bilder machen nachdenklich und können das Miteinander fördern, weil sie den Menschen hinter den Auslastungsstatistiken ein Gesicht geben und eine Botschaft von Mensch zu Mensch transportieren. Falls Sie (oder wer auch immer) eine Idee haben, wie und wo diese Porträts gezeigt werden können, um ihre solidarisierende Wirkung zu entfalten, dürfen Sie sich gerne bei mir melden.

Herzlich engagierte Grüsse
T. F.

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Ja, die Spitäler handeln nach dem Motto: „Lieber keine Presse, als negative Presse!“.
Ich kann es in der aktuellen Situation nicht nachvollziehen.

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Wir haben ja bereits schon Erfahrungen mit den Zigarettenpäckli und den unsäglich schlimmen Bilder. Genützt hat es wenig bis nichts. Der Mensch hat die Fähigkeit der Verdrängung gut ausgebildet.

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Kritische Infrastruktur
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Wenn wir schon den Kapitalismus in den Spitälern ausleben, dann aber richtig. Zeit die Löhne für die Intensivstation temporär zu verdoppeln und für die Nachtschicht zu verdreifachen. Danach jegliche Personalabgänge in der Intensivstation massiv an die Kompensation des gesamten Managements knüpfen. Nur so wird dafür gesorgt, dass jeder und jede einzelne Pflegerin sorgsam unterstützt und im System gehalten wird. Dann werden Ideen wie Fahrdienst und persönlicher Wäscheservice auf einmal relevant. Exakt dieses Personal ist aktuell und mit dem Blick auf Omnikron essentiell, denn die anderen Massnahmen scheinen nicht ausreichend zu sein. Gerade die paar hundert Fränkli extra für die Nachtschicht sind ein Scherz im Vergleich zum persönlichen Verlust durch die Nachtschicht.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Der Bundesrat ist nicht bereit, Massnahmen anzuordnen, welche eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern, sondern ordnet stattdessen kaltschnäuzig die Triage an: In seiner letzten Medienmitteilung spricht er die "dringende" Empfehlung aus, "nicht-dringliche Eingriffe in den Spitälern zu verschieben, um das Gesundheitspersonal zu entlasten". Eine solche Massnahme gilt gemäss den intensivmedizinischen Richtlinien bereits als Triage. Betroffen sind alle Eingriffe an Patienten, die nicht zeitlich unmittelbarer lebensgefährdet sind, also Krebspatienten, gewisse Transplantationspatienten und Herzpatienten etc, sowie Menschen mit nicht lebensgefährlichen Unfallverletzungen.

Dass viele Ärzte und Pflegefachkräfte ob so viel Zynismus das Handtuch schmeissen, kann ihnen wirklich niemand verübeln!

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· editiert

Eine Frage zur Grafik, liegt man in der IPS auf den Bauch?

Sehr gelungenes GIF :D

Edit: Aussagen getrennt.

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Genau diese Frage von Ihnen zeigt meiner Meinung nach ein Hauptproblem: Zu viele Menschen wissen noch immer nicht, wie die Situation in den Spitälern aussieht. Ursache hier sehe ich die mangelnde Kommunikation der Spitäler.

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Ja, das ist eine mögliche Beatmungsposition für Covidpatienten, um die Belüftung der Lunge zu verbessern.

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Danke, wieder etwas gelernt!

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Ein guter und vor allem sehr wichtiger Beitrag. Ich Frage mich nur, wie dieser Artikel Breitenwirkung erlangen kann, damit auch die immer noch viel zu vielen Ungeimpften das endlich zur Kenntnis nehmen und sich impfen lassen? Oder sind diese anstatt immun gegen das Coronavirus immun gegen das Leid und den Frust der Pflegenden? Hoffen wir nicht!

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Viele Ungeimpfte werden sich impfen lassen, sobald eine alternative (unglaubliches Versagen von Politik und Wissenschaft) Impfung erhältlich sein wird. Es zeigt sich jetzt langsam, dass alles auf eine Impf-Karte setzen nicht das Wahre sein kann. "Differenziert" wäre das Wort um weiter zu kommen. Differenziert kann aber nur gehandelt werden, wenn verschiedene Möglichkeiten angeboten werden. Wollen wir x Mal boostern? Wenn ja womit? Müssen Länder, die Totvirusimpfstoff benutzen auch (so rasch) boostern? Weltbewegende Fragen, die in der westlichen Welt nicht gestellt werden. Schade.

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Zum Glück haben sich bereits Milliarden von Menschen mit den aktuell vorhandenen Impfstoffen impfen lassen. Hätten all diese Milliarden wie Sie auf "alternative Impfungen" gewartet, wären in dieser Zeit weitere hunderttausende Menschen gestorben. Man darf die Effektivität der vorhandenen Impfungen durchaus hinterfragen. Aber so lange keine Alternative dazu bestehen, ist Ihre Strategie ebenso nutz- und hilflos, wie die Beschwörung des eigenen Immunsystems durch Schwurbler

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Realist
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Viele Ungeimpfte werden sich impfen lassen, sobald eine alternative (unglaubliches Versagen von Politik und Wissenschaft) Impfung erhältlich sein wird.

Darf ich fragen worauf Ihr Optimismus basiert?

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· editiert

"Viele Ungeimpfte werden sich impfen lassen, sobald eine alternative (unglaubliches Versagen von Politik und Wissenschaft) Impfung erhältlich sein wird." Wer von "unglaubliches Versagen von Politik und Wissenschaft" schreibt kommt mir schon etwas verwöhnt vor. Als ob die Politik und Wissenschaft verpflichtet wären jeden noch so erdenklichen Wünsch oder Befindlichkeit rechtzeitig zu erkennen und gefälligst zu erfüllen.

Es gibt auch die viel beschworenen "Eigenverantwortung".

Heute 20.12.21 wurde angekündigt dass Novavax, "ein Protein-basierter Impfstoff" von EMA zugelassen wurde und der BR hatte auch mehrere Mio. Dosen bestellt. . Also die Versager Wissenschaft haben entwickelt, und die Versager Politik hat bestellt.

Mal sehen...

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Danke für diesen sehr informativen Beitrag.
Eine Frage, die mir mit Blick auf den Pflegenotstand wichtig scheint, auf die ich aber noch keine Antwort erhalten habe: Wie hoch ist der Frauenanteil, insbesondere bei den IPS-Pflegefachleuten?
Wir wissen, dass in Berufen mit hohem Frauenanteil, auch wenn sie noch so anspruchsvoll sind, die Löhne tendenziell tiefer sind als in männlich dominierten Branchen. Frauen brauchen ja angeblich keine hohen Löhne, sie haben zu Hause einen Ernährer. Dies führt dann dazu, dass in unseren Breitengraden noch immer das gängige Familienmodell vorherrscht, wonach Frauen bei der Familiengründung ihr Arbeitspensum stark reduzieren, die Berufstätigkeit unterbrechen oder, falls sich der anspruchsvolle Job nicht mit Familienbetreuung und Haushalt vereinbaren lässt, ein anderes Berufsfeld suchen müssen, während die Männer in der Rolle des Ernährers verharren mit der Begründung, dass sie ja mehr verdienen als Frauen. Die Katze beisst sich in den Schwanz.
Falls dies neben den belastenden Arbeitsbedingungen zur Erklärung beiträgt, weshalb so viele Pflegefachleute aus dem Beruf aussteigen, so wäre hier auch ein Ansatz zur Behebung des Pflegenotstands zu finden. Pflästerlipolitik reicht nicht, es braucht vielmehr einen Kraftakt, wenn man gängige Modelle aufbrechen will, also deutlich höhere Löhne, zusätzlich kostenlose attraktive Angebote zur Unterstützung bei der Familienbetreuung, längere Erholungsphasen, bezahlte Sabbaticals etc. etc.

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desperate
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Ja! Es braucht bessere Arbeitsbedingungen, mehr Akzeptanz für Teilzeitstellen
Aber zur Zeit ist wohl aus dem Teilzeitpflegepersonal längstens Ueberzeitpersonal geworden.
Und ja! Es braucht endlich mehr Geimpfte und weniger Ungeimpfte. An dieser Tatsache führt nun mal nichts vorbei.
(Achtung Zynismus pur) : Oder soll ich der Versuchung erliegen (weils schwierig auszuhalten ist) - wie es wohl viele Verschwörungsanhänger tun, weil aus komplex einfach wird - und zu glauben beginnen, dass hinter der Impfweigerung ein bewusstes An-die-Wand-fahren unseres Gesundheitssystems steht? Oder ist es lediglich die Unfähigkeit an etwas anderes als an das eigene Ego zu denken?
Nach dem Brain- und Muscle-Drain, Burn-out oder Flucht werden die Spitäler arg ausgebrannt dastehen, und da sollte man, wenn die Welle abflacht wieder zum Normalbetrieb übergehen können, für all die Patienten, welche Behandlung nötig haben, sei es auf Intensiv oder auf der Pflegeabteilung??!!!
Das Gesundheitspersonal leistet Sklavenarbeit für unsere Gesellschaft und solls richten, und steht zudem in Geiselhaft seiner Berufsethik. Nützen wir das nicht aus!!! Der Bundesrat hat zu lange mit den Intensivbetten gepokert - wohlverstanden, Betten, welche zT gar nicht betrieben werden können. Als erschöpftes und ausgebranntes Pflegepersonal im Ansteigen der Welle das Zögern des Bundesrats vor Wochen zu vernehmen mit dem Verweis, es gebe noch Luft nach oben bezüglich Intensivbetten mutet arg zynisch an! Verheizen wir da nicht gerade unsere wertvollsten Gesundheitspersonal Ressourcen - Gopferteli.

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Ich fände es auch spannend, wenn nebst dem Ausländer*innenanteil auch auf die Geschlechterbalance eingegangen würde. Wenn sich die Zahl der Männer dem Niveau der Frauen angleichen würde, hätten wir keinen Personalmangel mehr. Aber natürlich: Zuvor müsste sich dann die Frage nach Lohn und Attraktivität der Arbeit stellen… Nach wie vor übernehmen weit mehr Frauen gesellschaftliche Verantwortung in Care- und Sozialberufen.
Männer.ch der Dachverband drr Männerorganisationen greift das Thema aktuell in einer Kampagne auf.
www.maenner-in-soziale-Berufe.ch
Eine entsprechende Kampagne für Careberufe wäre nebst der Verbesserung der Arbeitsbedingungen ein wichtiger Schritt zur Lösung des Problems.

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Gönnerin
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Drei-Schicht-Betrieb? Hab von einer IPS gehört, die bei der letzten grossen Welle auf 12-Stunden -Schichten umstellen musste. Wieviel vom Personal nachher krank war, oder lieber kündigte, statt krank zu werden weiss ich nicht.

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Pflegefachperson
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Das war, so viel ich weiss, in den meisten Spitälern so. In der ersten Welle wurde das Arbeitsgesetz in Bezug auf die Ruhezeiten für das Pflegepersonal „ausgeschaltet“. Wir hatten 12.5h-Schichten (6:45-19:15 und 18:45-7:15), ich hatte 6 Wochen lang ausschliesslich Nachtdienst auf der IPS und bin danach jeweils noch 45min mit dem Auto nach Hause gefahren. Zur Zeit sollten die Ruhezeiten aber noch eingehalten werden, auch wenn es eine Tatsache ist dass sehr oft Überstunden gemacht werden.

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Gönnerin
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Danke dass Sie Zeit gefunden haben meine Aussage zu präzisieren!

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Liebe Frau D., danke für Ihren Hinweis. Auch meine Recherche hat ergeben, dass zahlreiche Intensiv-Pflegefachpersonen längere Schichten als geplant leisten müssen. Das unter anderem deshalb, weil anderes Personal kurzfristig ausfällt - oder weil die Pflegefachpersonen Administrativarbeit nach ihrer eigentlichen Schicht erledigen müssen.

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Abstraktionsnomade
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Vielen Dank, Herr Häuptli, für ihren Beitrag, auf wichtige Zusammenhänge zum Pflegepersonalmangel hinzuweisen.

Etwas irritiert bin ich darüber, dass eine der wichtigsten Kenngrössen - das zur Verfügung stehende Personal - offenbar nur via Anfrage an die Spitäler manuell und deshalb auch nur stichprobenartig eruiert werden kann.

Informationen von derartig gesundheitspolitischer Wichtigkeit müssen meiner Meinung nach für die Öffentlichkeit über den Metadatenkatalog https://opendata.swiss/ zugänglich sein.

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Lieber Herr E., danke für Ihren Hinweis. Zum Pflegefachpersonal in der Schweiz an sich gibt es zahlreiche Statistiken, unter anderem auf Opendata (wie von Ihnen hingewiesen) oder im Nationalen Versorgungsbericht zum Gesundheitspersonal 2021 (auf den ich im Artikel verlinkt habe). Allerdings finden sich kaum Angaben dazu, wie viele Pflegefachpersonen mit einem abgeschlossenen Nachdiplomstudium "Intensivpflege" verfügbar sind. Diese aber braucht es für die anspruchsvolle Arbeit auf den Intensivpflegestationen.

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Leser
·

Was ich eigentlich sagen wollte: mich irritiert die Art, über ein besonderes Thema zu polarisieren, ja polemisieren, die im Dialog gepflegt wird, und die eigentlich nur die Unfähigkeit oder der Unwille der Autoren und Autorinnen spiegelt, sich auf eine würdevolle Art dem Tod gegenüber zu stellen. Mir scheint als hätten die meisten, die so heftig auf Freiheit pochen, nur Angst. Und sobald die Angst schreibt, steckt sie viele an.
Wir kommentieren hier einen Bericht über den Tod. Über das Verscheiden von Vielen an einer von Covid-19 bewirkten Lungenerkrankung. Und wir tun das als gäbe es ihn nicht. Wir schreiben über Massnahmen und Kritikern und winden uns dabei, ja nicht seine Aufmerksamkeit zu erregen. Wir achten peinlich genau das Tabu nicht zu brechen.
Dabei gibts keinen Ausweg. Ich kenne zumindest niemand, der seinen Tod überlebt hat.

Ich würde es begrüssen die Diskussion nicht weniger emotional, nicht in dem Sinn kühler zu gestalten, sondern ehrlicher. Betroffen vom Unbekannten. Irgendwie auch respektvoller gegenüber Erkrankten und deren Angehörige. Respektvoller gegenüber denen, die still weiter funktionieren und denen, die das nicht können, oder nicht wollen. Und respektvoller gegenüber den Autoren der Republik.
Danke.

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Danke, Herr P., Sie fassen mein eigenes Unbehagen bei diesen Dialogen sehr gut in Worte.
Am Ende scheint es mir immer, das Bedürfnis Recht zu haben und das damit vielleicht einhergehende Gefühl von Kontrolle ist sehr gross und verdrängt die Wahrnehmung der eigenen Unsicherheit, Hilflosigkeit und Trauer, aber eben allzu oft auch den Respekt und das Wissen, dass wir nur gemeinsam durch die Pandemie kommen oder gar nicht.
Auch ich selbst vergesse es manchmal und werde ungeduldig und respektlos, müde, wütend oder eben "mütend". Danke, dass Sie mich erinnern, dass dies nicht hilft!

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Danke Herr P., ich gehe mit Ihnen einig, dass es wichtig ist den Dialog ehrlich zu gestalten. So ehrlich wie es einer gerade möglich ist. Dieser Kommentar von Ihnen ist für mich wohltuend ehrlich. Danke dafür.
Ihre Vermutung, dass viele, die so auf Freiheit pochen auf diese Weise ihre Angst ausdrücken, leuchtet ein.
Ich habe auch Angst. Nicht für den Tod an sich, sondern dafür sehr geliebte Menschen zu verlieren. Oder einen Nahestehenden nicht begleiten zu können.
Was den eigenen Tod betrifft, scheint mir Covid-19 eins der schlimmsten Arten zu sterben.
Für was Sie über Respekt schreiben, danke ich Ihnen besonders. Ich werde es mir zu Herzen nehmen. Der Kragen darf einem schon manchmal platzen. Das ist nicht schlimm, wenn es aus einem offenen/ehrlichen Herzen kommt.

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Der Beitrag und auch die Debatte hier zeigt für mich vor allem, wie die Impfdiskussion aus dem Ruder läuft. Ein Teil unserer Gesellschaft will sich nicht impfen. Das Gesundheitswesen kommt an seine Grenzen wegen vieler Ungeimpfter Intensivpflegpatienten. Sollen wir nun alle zum Impfen zwingen? Dieser massive Eingriff in die Freiheit der Leute, die das gar nicht wollen, ist meines Erachtens völlig unnötig. In der Diskussion vergessen derzeit beide Seiten, worum es beim Impfen in erster Linie geht. Sich selbst vor gefährlichen Krankheiten schützen. Wir sollten mündige, freiwillige Ungeimpfte akzeptieren als gleichberechtigte Bürger. Als solche tragen sie die Konsequenzen ihrer Handlungen. Soll heissen, wenn sie das Gesundheitssystem übermässig belasten, erhalten sie auch keine Intensivpflege.

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Und was ist mit dem Besoffenen, der einen Unfall baut und schwer verletzt eine Platz in der Intensivstation beansprucht? Oder der Raucher mit Lungenkrebs? Oder der Bergsteiger, der auf einer waghalsigen Klettertour schwer verletzt wird? Oder der Skifahrer, der trotz Warnung in einen Lawinenhang fährt und wieder zusammengeflickt werden muss? Und, und, und...

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Sie alle verursachen keine wellenartige Überlastung des Gesundheitssystems.

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die haben alle brav die sauteuren KK-Prämien bezahlt. (alle auch die Ungeimpften).

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Es geht auch um den Schutz Dritter, welche zwar geimpft sind, aber auch bei einem 95%igen Schutz ausgelassen werden und krank werden. Sei es nur ein 2 woechiger Ausfall - er ist unnoetig.

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Die letzten beiden Sätze bedeuten, dass wir uns von der Ethik der Aufklärung verabschieden. Wollen wir das? Bedenken Sie die Konsequenzen. Sollten die Impfungen wider erwarten Langzeitnebenwirkungen machen, würde auch niemand dann sagen: selbst schuld, warum hast Du Dich impfen lassen? Es gibt halt eine Vielfalt an Handlungen, im Gesundheitswesen (anderes in der Politik) ist immer noch das Individuum im Vordergrund. Wenn das nicht mehr ist, treten wir in eine neue Phase ein (in etwa im Sinne von Schöne Neue Welt). Viele Grüsse - MS

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Ein Impfzwang bedeutet doch dasselbe. Damit sanktionieren wir eine erzwungen Körperverletzung. Sollten die Impfungen Langzeitnebenwirkungen zeigen - womit dies die erste Impfung überhaupt wäre, die so etwas bewirkt - wollen Sie dann die Leute zur Impfung gezwungen haben? Da erscheint mir der Vorschlag, den Impfgegnern ihren Willen zu lassen, falls sie auch die Konsequenzen daraus tragen, deutlich weniger problematisch.

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· editiert

Ich möchte Ihnen mit einer Analogie widersprechen: Setzen Sie das Virus, das ungehemmt in unserer Gesellschaft zirkuliert, mit einem schädlichen oder gar tödlichen Gas gleich.
. Im ersten Weltkrieg brauchten jene ausserhalb der Gräben schon kurz nach einem Gasangriff keine (Gas-) Maske, sie konten problemlos die Verantwortung für ihr eigenes Wohlergehen übernehmen. Aber wenn jene im Graben sich an ihnen orientierten, zerfrass Senfgas ihre Lungen.
. Bei einem Störfall wegen austretenden Gasen ist es erst dann wieder sicher in der Öffentlichkeit, wenn alle Gasemittenten ermittelt und abgestellt sind. Wenn nur einer oder eine Anzahl Ungeimpfter den Gashahn offen lässt, besteht wieder Gefahr für alle.

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Leser
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Unwort des Jahres: ungeimpft. Und dann noch freiwillig...

Danke Herr Häuptli für den objektiven Bericht. Bin wieder mal fassungslos wie schnell der Dialog aufkocht...

Bitte, liebe Mitredakteurinnen, liebe Mitredakteure and everybody beyond, wahrt den Anstand. Sonst höre ich bald auf, den Dialog zu lesen.

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Her geht es um existenzielle Themen wie Leben und Tod, Empathie und Solidarität versus Egoismus, ... was erwarten Sie?

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Leser
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Liebe Frau K., danke der Rückfrage. Ich habe Verständnis für die Tiefe des Themas. Was ich erwarte ist dass die Diskussion etwas kühler geführt wird. Man kann sehr wohl unterschiedlidlche Meinungen haben und ohne Sarkasmus schreiben. Und nach so vielen Gefechten sollte es meiner Meinung nach allen klar sein, dass Polarisierung und Schuldzuweisung nirgendwohin führen ausser in noch mehr verletzte Gefühle.
Wäre schon gut, wenn Fakten und Wünsche als solche erkannt und deklariert würden. Ausserdem ging es im Artikel primär ums Personal und die Situation in der Intensivmedizin. Dass ein kausaler Zusammenhang zu Egoismus und Impfstrategie vom Bund besteht ist klar, war aber nach meiner Leseart definitiv nicht im Fokus.

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Vielen Dank für diesen Beitrag! Die Überlastung des Pflegepersonal führt leider nicht nur bei einzelnen Pflegenden zu Überlastungssymptomen, sondern beginnt sich auf die ganze Belegschaft auszuwirken. Eindrücklich beschrieben ist dies in einem offenen Brief von 15 Schweizer Verbänden im Gesundheitswesen, die darin von der Regierung ein sofortiges Handeln fordern um dieser gefährlichen Entwicklung entgegenzuwirken.
https://www.sbk.ch/files/sbk/medien…_final.pdf

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Es ist eine maximal schwache Idee die Leute bis zum Umfallen arbeiten zu lassen. Und es ist eine maximal schwache Idee selbst zu oft bis zum Umfallen zu Arbeiten. Das gibt es in der Software Branche allerdings auch. Dort kann es dann auch geschehen dass ausgebrannte Leute ohne Vorankuendigung ein paar Wochen nicht erscheinen. Die Hierarchien sind dort allerdings auch flach.
Dann liegt in beiden Faellen die Entscheidung wie's laeuft bei den Niedrigstbezahlten. Ja. Das kann man so machen.

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Mit dem einzigen, nicht unwesentlichen Unterschied, ein Fehler in der Sofware Branche ist nicht lebensbedrohlich.

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Anwender von Medizinprodukten
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Das stimmt so nicht. Es gibt sehr viel Software, deren Versagen lebensbedrohlich ist. Man denke nur an MCAS von Boeing oder die Steuerung von Atomkraftwerken.
Aber allein im medizinischen Bereich gibt es unzählige Geräte mit einer komplexen Steuerung, die für die Nutzer nicht mehr durchschaubar ist, so dass Fehler zu spät bemerkt werden könnten (Beatmungsgeräte, Spritzenpumpen, Computertomographen).
Ein elektronisches Patientendossier im Kanton St. Gallen hat krasseste Fehlmedikationen ohne Fehlermeldung zugelassen. Die Verordnungfehler der teils überforderten Assistenzärzte wurden glücklicherweise immer (hoffentlich!) durch aufmerksame Pflegepersonen bemerkt. Da schliesst sich der Kreis.

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Kritische Infrastruktur
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Quatsch, das gibts in der IT auch. Dazu muss man nur schon an die IT in den Spitäler denken, dann noch mit Telko aufrunden, denn ohne Schweizweiten Notruf brennts stichwörtlich. Dies macht die IT auch in der Nachtschicht. Natürlich ist man in der Pflege extrem viel näher an seinen Fehlern dran. Noch ein Beispiel, beim letzten wirklich grossen und längeren Internetausfall hat man nach Stunden bereits über einen möglichen Notstand diskutiert.

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Mensch
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Ein Softwarefehler in einem Bestrahlungsgerät, anfangs der 80er Jahre führte zu mehreren Todesfällen und weiteren schweren Verletzungen.

Die unselige Geschichte des Therac-25 gilt als einer der folgenschwersten Fehler in der Geschichte der Softwareentwicklung.

Ihre Aussage stimmt so also sicher nicht.

Details : https://de.m.wikipedia.org/wiki/Therac-25

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Kürzlich las ich in einem Kommentar von einem Notfallsanitäter, der ab März 2022 nicht mehr an seinem Wohnort im Ausland arbeiten darf, da ungeimpft. Nun werde er danach eine Stelle in der Schweiz antreten....Werden bei uns tatsächlich auch solche Leute rekrutiert?

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Pflegefachperson
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Ich verstehe Ihre Frage nicht. Wen/was meinen Sie mit „solche Leute“? Ungeimpfte Rettungssanitäter?

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Ungeimpftes Pflegepersonal ist nicht brauchbar. Die haben nichts begriffen - Null. Weder dass Ungeimpfte ein vielfach hoeheres Risiko haben, noch dass es eigentlich keine Plaetze zuviel in einem Spital hat. Zudem setzen sie sich in einer solchen Umgebung einem erhoehten Risiko aus. Sorry. Ist halt so. Auch wenn ich nicht auf eine Impfpflicht poche

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Ja, ich das meinte ich.

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Michel Romanens
Präsident www.vems.ch
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Die Politik arbeitet seit über 10 Jahren daran, das Gesundheitswesen in einen Discountladen umzuwandeln.

Grund dafür sind die hohen Kosten im Verhältnis zu Leistungen, welche pro Jahr im Umfang von 14 Mia Franken (oder 20% der Leistungen) unnötig seien und zudem den Patientinnen und Patienten gesundheitlichen Schaden zufügen würden. Diese Behauptung hat keine Grundlage. Dass sie trotzdem geglaubt wird, ist Folge eines erfolgreichen Lobbyings der Krankenkassen und assoziierter gesundheitsökonomischer Berechnungen.

Die mathematischen Modelle erfassen lediglich die Behandlungskosten, indirekte Kosten, die vermieden werden, sind nicht berücksichtigt. Diskontierungseffekt des Behandlungswerts: 50%. Ferner werden Diskontierungen des Behandlungswertes von 3-9% pro Jahr in die Berechnungen eingeführt, was bei chronischen Krankheiten überhaupt keinen Sinn macht. So kann der tatsächliche 100% Effekt einer medizinischen Behandlung innerhalb von 5-10 Jahren durch falsche gesundheitsökonomische Annahmen pulverisiert werden.

Die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit obliegt dem privaten Verein santésuisse. Er hat entgegen bekannten Tatsachen von 2008-2017 mit einem falschen Prüfverfahren das Bild der teuren Ärztinnen und Ärzte zementiert. Praktisch alle, welche damals zu teuer waren, sind es mit der neuen Methode nicht mehr. So konnte santésuisse der Aerzteschaft nicht nur einen massiven Reputationsschaden zufügen, sondern nebenbei noch geschätzte 1.25 Mia Franken abknöpfen.

Die aktuellen Diskussionen zu Globalbudgets sind Folge der verzerrten gesundheitsökonomischen Berechnungen und falschen Wirtschaftlichkeits-Beurteilungen.

Die chronische Unterfinanzierung insbesondere der Krankenhäuser, sowie auch bald der ambulanten Medizin mit Fallpauschalen und Globalbudget wird die Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens weiter reduzieren und zu einer Zunahme der Krankheitslast führen. Ursache hierfür sind zu billige oder zu späte Abklärungen und Behandlungen.

Die Gesellschaft hat in Anbetracht der drohenden Krankheitswelle bis 2030 jedes Interesse daran, die Effizienz des Gesundheitswesens zu erhöhen. Dies ist mit einem Discountladen als Gesundheitswesen nicht zu haben. Die linken Parteien stehen in den Parlamentsabstimmungen geschlossen hinter dem Sparkurs der Krankenkassen. Das ist eine fatale Entwicklung.

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Leider scheinen Bundesrat, Parlament und die meisten Kantonsregierungen in der gegenwärtigen Zusammensetzung nicht prädestiniert, die überragend angenommene Pflegekraftinitiative mindestens in Teilbereichen zeitnah umzusetzen. Nebst dem Thema Zweitwohnungen und Alpentransitverkehr belegt dies ausdrücklich die mangelnde Gleichstellung von Frau und Mann, deren hinterher hinkende Umsetzung auch einen Teil des Pflegenotstandes ausmacht.
Und, ich schreibe es immer wieder: Jetzt wollen die in ihrem Tunnelblick gefangenen Ökonomen des 'bürgerlichen' Lagers die Frauen inklusive Pflegekräfte mit höherem Rentenalter bestrafen. Wie dumm kann man bloss sein?

Wir werden uns also auch für einige Jahre und kommende Covid-Wellen auf den "IPS-Personalengpass" einstellen müssen.

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Herr Häuptli, bei Ihren Zahlen zur IPS-Kapazität möchte ich nachfassen:

  • Sie selber gehen von 873 zertifizierten Betten aus, davon 10% Abzug wegen Personalmangel, evtl. mehr. Verbleiben netto gut 750.

  • der von Ihnen zitierte Dr. Pargger nennt 750-800 Betten, ist also mit Ihnen kohärent.

  • Gemäss BAG-Statistik waren diesen Herbst immer weniger als 700 IPS-Betten belegt, und zurzeit scheint sich die Belegung <700 zu stabilisieren. Eine Reserve von > 50 Betten, mit Personal, das ist komfortabel. Aber ok, wir wissen nicht, was mit Omikron noch geschieht. Bloss: Die Pfleger in der Arena und anderen Sendungen haben nicht im Futurum und aus Zukunftsangst gesprochen. Die haben unerträgliche Zustände JETZT beklagt.
    Können Sie sich das erklären? Ich sehe drei mögliche Erklärungen:

  • Sie und Dr. Pargger zitieren falsche, verharmlosende Zahlen. oder:

  • Die Spitalleitungen in Thun, Bern, Aarau und Zürich verweigern sich aus Umsatzgründen dem regionalen Patientenausgleich und offerieren dem ausgelaugten Pflegepersonal Fernsehauftritte als Dampfablassventil. oder:

  • das Pflegepersonal dramatisiert. Weshalb auch immer.
    Sehen Sie noch einen anderen Ansatz?

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Guten Tag Herr R.,
Mein (laien) Ansatz wäre, dass eine Reserve von 50 IPS Betten Schweizweit (im Schnitt 2 pro Kanton) alles andere als Komfortabel ist. Die Intensivbelegung ist sehr dynamisch und kann sich innert Stunden ändern (z.B. schwerer Unfall oder Komplikationen bei Operationen). Im schnitt zwei freie Betten pro Kanton bedeutet das die Station mehr oder weniger komplett ausgelastet ist und kaum wird ein Bett frei, wird es wieder belegt. Hinzukommt, dass diese Kapazitäten nur durch eine überbelastung des Pflegepresonals zustande kommt. Die Aufrufe des Pflegepersonals als dramatisierend abzutun finde ich mehr als ungerecht und scheint mir eine Aussage von jemandem zu sein, der weit weg vom Tatsächlichen geschehen ist.

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Ich habe 3 mögliche Erklärungen für den Widerspruch in den Fakten vorgeschlagen. Herr T. und Herr Cerletti hat keine davon eingeleuchtet, sie haben aber auch keine zusätzliche eingebracht. Was aber duchtönt: Ob viele oder wenige Patienten, das Pflegepersonal ist immer überlastet. Das ist der alte Arbeitskonflikt im Gesundheitswesen. Hat mit Corona nur am Rande zu tun.

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Eine Reserve von 50 Betten soll komfortabel sein?!
Mit Verlaub aber haben Sie eigentlich eine Ahnung, was exponentielles Wachstum, wie es bei Epidemien stattfinden kann, überhaupt bedeutet Herr R.?
Wenn man bei solch allarmierenden Zahlen nicht entschieden gegensteuert, kann man in Wochen ein Mehrfaches an Fällen haben und dann sind 50 Plätze lachhaft. Es würde, wenn man den Reproduktionswert einfach so über eins ansteigen liesse schon bald vorne und hinten nicht ausreichen, selbst dann wenn alle 870 Betten frei und in Betrieb wären und wie wir ja höhren fehlt dafür das Personal und ausgelaugt von der anstrengenden Mehrarbeit, denn Ausgelastet war man vorher schon, scheint es inzwischen auch zu sein, von der psychischen Komponente einfach kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen mal ganz abgesehen.

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Lieber Herr R., danke für Ihren Beitrag. Die Erklärung: Wie im Artikel beschrieben, ist die Betreuung eines IPS-Covid-Patienten deutlich aufwendiger als die Betreuung eines herkömmlichen IPS-Patienten. Franziska von Arx, Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin, geht diesbezüglich von einem Faktor 1,5 aus: https://www.nzz.ch/schweiz/wieso-es…ld.1644172. Für die zurzeit über 300 Covid-Patienten auf den Intensivstationen ist also gleich viel Pflegepersonal nötig wie für gut 450 herkömmliche Patienten. Da bleibt von einer Reserve an 50 Betten leider nichts mehr übrig.

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Ich finde den Lead-Text irreführend:

Seit heute gelten neue harte Pandemie­massnahmen. Der Grund: Auf den Intensiv­stationen der Spitäler können zu wenig Betten betrieben werden

Auch wenn doppelt so viele Intensivbetten zur Verfügung stünden, wäre dieses Limit erreicht worden, denn der Bund orientiert sich bei seinen Massnahmen ja an der Auslastung der Intensivbetten. Solange der Bund Massnahmen erst ergreift wenn eine akute Überlastung kurz bevorsteht (im Wissen, dass zwischen Massnahmen und ihrer Wirkung mehrere Wochen vergehen) sind Überlastungen unvermeidlich.

Ändern würde sich das nur, wenn entweder die Epidemie auf tieferen Fallzahlen kontrolliert wird, oder die Krankheitslast pro infizierter Person massiv gesenkt werden kann (impfen ...).

Die ganze Debatte über die Kapazität der Intensivpflege scheint mir deshalb völlig deplaziert. Es ist als würde man, wenn ständig Häuser in Brand geraten, mehr Feuerwehrleute fordern, statt präventive Brandschutzmassnahmen zu ergreifen: Genau wie es einem Haus nicht gut tut, wenn es in Brand gerät, auch wenn es von der besten Feuerwehr mit den besten Ausrüstung gelöscht wird, tut es auch den Menschen nicht gut, wenn sie eine Intensivstation brauchen: 40% der intensivmedizinisch betreuten Covid-Patienten verlieren ihr Leben.

Auch ungeimpfte Dummköpfe haben das nicht verdient.

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Präventivmedizin wird einfach weder praktiziert noch empfohlen oder finanziell unterstützt. Ich will damit nicht Mediziner in die Pfanne hauen, sondern unser System. Der Bundesrat hätte von Anfang an eine rigorose Durchimpfungsstrategie angeordnet, wenn Prävention ein Thema gewesen wäre und wie Sie auch richtig sagen, hätte Massnahmen letztes aber auch dieses Jahr früh genug (präventiv) angeordnet, falls Prävention irgendwie interessant oder bekannt wäre in unserem System.

Stattdessen war die Strategie schon immer, dass wir nur die alte Bevölkerung schützen und nur deshalb auch jüngeren Leuten das Impfen empfehlen. Und wenn wir sehen dass akute Hilfe im Gesundheitssystem an ihre Grenzen gerät (eben die Betten), nur dann werden auch Massnahmen angeordnet. Die einzige Prävention ist das Impfen, wo wir in der Schweiz alles andere als glänzen. Sonst gibts nur Intensivstation oder Triage.

Es ist also okay wenn ab und an Häuser niederbrennen, solange die Feuerwehr nicht allzu überlastet ist. Prävention ist einfach system-fremd oder zu teuer.. ich will jetzt nicht schon wieder die anti-neoliberale Keule schwingen müssen und vielleicht bin ich etwas monochromatisch geworden, aber es wundert mich nicht dass unsere Regierung so agiert.

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Herr Häuptli zeigt das Problem in der Intensivkrankenpflege überzeugend auf. Doch bei den Ursachen würde ich gerne noch etwas tiefer schürfen.
Schauen wir die Zahlen an:

  • Wir rechnen in der Schweiz dauerhaft mit 840 zertifizierten IPS-Betten. Gemäss dem zitierten Dr. Pargger können wir seit 2021 zurzeit 50-100 davon wegen Personalabgängen nicht besetzten. Verbleiben 750 - 800.

  • Die Gesamtauslastung lag seit Februar (linker Rand der BAG-Grafik) nie über 700, und sie macht auch zurzeit keine Anstalten, die 700er Grenze zu übersteigen. Insgesamt also eine gemäss Dr. Pargger mit Patientenausgleich handelbare Situation. Allerdings sehen das die Pflegenden anders. Wenn wir der Rhetorik des Pflegepersonals Glauben schenken, ist die IPS-Kapazität gemäss den personellen Kapazitäten schon heute auf weniger als 700 Betten gesunken. Das wären 150-200 Betten verloren in knapp 2 Jahren.

  • Die Normalbelastung (ohne Covid-Patienten) schwankt zwischen 500 und 600 Patienten. Somit: wenn das so weitergeht, können im nächsten Jahr auch die "normalen", d.h. die Nicht-Coronapatienten, nicht mehr betreut werden.

  • Was hat dieser Exodus ausgelöst? Die Belastungsspitze im 2. Coronawinter? Wenn wir uns im Auge halten, dass wir vorher und nachher Sommer hatten mit tiefer IPS-Auslastung - also Gelegenheit zum Abbau von Ueberstunden -, dann greift diese Erklärung zu kurz.
    Die Knappheit der IPS-Plätze ist keine Coronakrise, sondern eine Krise des Schweizer Gesundheitssektors. Corona hat das Problem allenfalls zum Vorschein gebracht.
    Doch leider eliminiert Corona gleichzeitig die Selbsthilfekraft der Branche. Corona gibt der Gesundheitsbranche einen Sündenbock, den sie nun weidlich belädt. Von Selbstkritik und der Bereitschaft, ihre eigenen Baustellen selber anzugehen weit entfernt, fordert die Branche von der Oeffentlichkeit, ihr Problem gefälligst zu lösen. Mit weniger Spitaleinlieferungen und noch mehr Geld.

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Nochmals guten Tag Herr R.,
Auch hier habe ich das Gefühl, dass sie die Realität in den Spitälern nicht ganz greifen. Ich gebe Ihnen Recht, das Kapazitätenproblem ist nicht aufgrund von Corona entstanden, es wurde dadurch einfach extrem verstärkt. Und ja, das ist ein hausgemachtes Problem des Gesundheitssektors, der mit der zunehmenden Privatisierung und Profitmaximiereung ein Interesse daran hat, die Infrastruktur so nahe an der Kapazitätsgrenze zu halten wie nur möglich. Das ist auch der Grund weshalb ihre Aussage "...dass wir vorher und nachher Sommer hatten mit tiefer IPS-Auslastung - also Gelegenheit zum Abbau von Ueberstunden -..." absolut nicht der Realität entspricht. Bereits bei einer "normal" Auslastung, ist es nämlich nicht selten das Überstunden gemacht werden müssen, und in diesen "ruhigen" Corona-Sommern mussten auch etliche verschobene "nicht dringende" Eingriffe nachgeholt werden, das spiegelt sich nicht in einer stark erhöhten IPS auslastung wieder, da es besser koordiniert werden kann, ändert aber gar nichts an der Belastung des Gesundheitspersonals.
Es scheint mir, Sie haben das Gefühl das die Maximalauslastung der IPS Betten mit der Maximalauslastung des Personals einhergeht, das ist meiner Meinung nach nicht so, sondern die Maximalbelastung des Personals ist bei einer Maximalbelastung der IPS-Betten längst überschritten.
Diese Überbelastung, welche wie gesagt schon vor Corona bestand, führt zu diesem Massen-Exodus und verschlimmert die Situation weiter. Für mich besteht kein Zweifel dass unser Gesundheitsystem grundlegend überdacht werden muss um in Zukunft weiterhin eine Versorgungsicherheit von dieser Qualität zu haben.

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"Bis deren Forderungen nach zusätzlichen Ausbildungs­plätzen und besseren Arbeits­bedingungen auf Gesetzes- und Verordnungs­stufe umgesetzt sind, wird es Monate dauern." Wer den Gesetzgebungsprozess kennt weiss, dass das nicht Monate sondern Jahre dauern wird. Der Beratung der Gesundheitskommission des Erstrates folgt die Beratung in diesem Rat. Dann berät die entsprechende Kommission des Zweitrates und anschliessend der Rat selber. Irgendwann steht dann die Vorlage und die Referendumsfrist beginnt. Da besteht wenigsten die Hoffnung, dass es kein Referendum gibt.
Über dem Ganzen schwebt aber das Problem, dass der Bund den Spitälern ja nichts vorschreiben kann sondern höchstens den Kantonen weil das Gesundheitswesen ja kantonal ist. Wenn das ganze also beim Bund durch ist, beginnt der analoge "Zirkus" in den einzelnen Kantonen. Wenn wir bis 2030 konkrete Ergebnisse haben, dürfen wir uns glücklich schätzen. Wenn es nicht gelingt, den abgelehnten Gegenvorschlag trotzdem sofort umzusetzen, sehe ich schwarz.

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Wenn es pro Bett eine Pflegende braucht sind das 4,5 Pflegende und nicht 2,5 Pflegende pro Bett: 3 Schichten pro Tag, dann Sonn- und Feiertage sowie Ferienersatz

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Pee Siegrist
mal ganz allgemein
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Schlimm ist es ja nicht, wenn Journalisten sich mit Corona, hier mit IPS-Betten, beschäftigen. Schlimm wird es nur, wenn immer nur die Behörden am Drama schuld sind. Wer ist schuld, dass zu wenige geimpft sind: Der Bundesrat. Wer ist schuld, dass die Fallzahlen steigen: Der Bundesrat. Wer ist schuld, dass die Leute keinen Abstand halten: Ja, genau! Wer ist schuld, das Partys gefeiert werden: Der Bundesrat. Wer ist schuld, dass zu Viele auf der IPS liegen - ach was, die Liste könnte beliebig verlängert werden.

Dabei weiss «Volch» ganz genau, was es eigentlich müsste. Dem schon x-Mal eingehämmert worden ist, sich endlich impfen, boostern zu lassen. Das mehrere hunderttausend freie Impftemine nicht wahrnimmt, das Partys feiert, das sich nicht an Abstände hält, das futtert im Zug – dasselbe Volk, das für sich reklamiert, über die Massnahmen abstimmen zu dürfen, selbstverständlich.

Anstatt dauernd auf den Behörden herumzuhacken, wäre es besser, nach kritischen oder erklärenden Beiträgen, klar und deutlich, wie weiland der alte Cicero aus dem Gymi-Lateinbuch, den Leuten zuzurufen:

Ceterum censeo: LASST EUCH IMPFEN UND BOOSTERN! MEIDET ANSAMMLUNGEN! BEHALTET DIE MASKEN AUF IM ÖV! LASST EUCH TESTEN! HALTET ABSTAND!

Und erst wenn ALLE diese Massnahmen einhalten würden, wäre Fundamentalkritik an unseren Behörden am Platz. Es ist eine traurige Tatsache, dass etwa 30% der geschätzten rund 6 Millionen Epidemiologen und Virologen in unserem Land gegen medizinische Erkenntnisse resistent sind. Bevor sich das nicht ändert, ist guter Rat teuer, und der Ruf nach Eigenverantwortung wird wirkungslos verhallen....

Aber versucht mal, diesem Volk der Hirten etwas zu befehlen: Flugs wird das Referendum ergriffen.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Guten Abend
Ihre Kritik in Ehren, aber ich verstehe nicht, was sie mit dem vorliegenden Beitrag zu tun hat. Im Beitrag wird der Bundesrat doch gar nicht genannt? Es geht (so mein Leseeindruck) auch nicht um eine Suche nach «Schuldigen», sondern um ein besseres Verständnis der aktuellen Situation in den Spitälern und insbesondere des dort herrschenden Fachkräftemangels. Oder haben Sie das anders gelesen?
Beste Grüsse

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Mein Beitrag hat eine grosse Diskussion über das Impfen ausgelöst. Eigentlich schade; ich wollte nicht ablenken vom Inhalt des Artikels, welcher ja vor allem die extrem belastete Situation der Pflegenden zum Inhalt hat...🙃. Aber der Link zum Impfen ergibt sich halt automatisch...

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