Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



Dieser Streit kommt mir so vor, als hätten die Zigarettenhersteller die Hersteller von Kaugummizigaretten verklagt, weil da nicht der echte Tod drin steckt... Ich stelle mir gerade vor, wie ähnlich konsequentes Labeling von Fleischprodukten mit Bildern aus dem Schlachtbetrieb und dem Warnhinweis "enthält gemästete und getötete Tiere" aussehen müsste, wenn man schon "ehrlich" sein möchte und mögliche Täuschung von Konsumenten sogar vor Gericht bekämpft. Das wäre doch mal ein Ansatz.

119
/
7
Mensch
·

Danke für diesen Beitrag. Das wird aber bestimmt nie passieren…

9
/
2

warum nie passieren? Hat das überhaupt mal jemand eingefordert? Z.B. der Tierschutz. Was spricht dagegen?

14
/
0

Ich habe Ihren Gedanken über das ehrliche Labeling noch weitergesponnen und bin bei "enthält Aas" gelandet.
Gerade kommt mir eine uralte Nummer von Cés Kaiser und Margrit Läubli in den Sinn, wo sie zu ihm à propos gesundheitlicher Probleme sagt: käs Wunder, wännd us dim Buuch jede Tag e Güggelifridhof machsch.

14
/
1

Stimme ich total zu. Dann müsste man meiner Meinung nach, auch das neuste Plakat von Emmi für Milch mit der Kuh auf der Wiese verbieten, aber anderes Thema ;-)

2
/
0
(durch User zurückgezogen)
Mensch
·
· editiert

In der Schweiz ist fast alles eine Frage der Lobby und die versammelte Fleischproduktions-Industrie (inklusive der Bauern) ist dafür zu mächtig. Das würden deren zahlreiche Vertreter in Regierung und Parlament nie zulassen. Da ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass die Zweitwohnungsinitiative umgesetzt oder die 13. AHV mit einer Transaktionssteuer finanziert wird - statt der Mehrwertsteuer…

23
/
0
· editiert

Das ist ja weder Fisch noch Fleisch! Positiv gewendet wäre diese Redewendung auch ein guter Slogan ;-) Der Gipfel des Erfolgs wäre erreicht, wenn Planted nicht nur den Apéro erobern würde, sondern DIE Schweizer Tradition: Den Sonntags-Brunch. Oder noch besser: Den 1. August-Brunch auf dem Bauernhof.

In gewisser Weise kann ich die Fleisch-Lobby schon auch verstehen. Sind doch die Kriterien dafür, ob etwas Wiener Schnitzel oder Bü-Bü-Bünderfleisch genannt werden darf, streng und eng. Es geht denn auch um viel Geld. Doch in der Umsetzung sind Fleisch-Lobby und Grossverteiler oft so lax wie möglich: Bis zur Grenze der Konsumententäuschung (was dann wieder die Konsumentenschützer auf den Plan ruft).

So ist etwa ein "Schnitzel" ein Abschnitt, meist eines Huftstücks (beim Wiener Schnitzel eines Kalbes): eine Scheibe Fleisch, also Skelettmuskulatur, in natürlichem Zusammenhang.

In grossen bunten Lettern werden dann in der Tiefkühltruhe panierte Poulet-Schnitzel im 10er-Pack angepriesen. Liest man nach, erhält man aber ein:

Pouletfleischerzeugnis aus Fleischstücken zusammengefügt, paniert, frittiert

Wobei:

Pouletfleisch 56% (Brasilien), Paniermehl (WEIZENMEHL, Kochsalz, Hefe, Gewürze), Rapsöl, Kochsalz jodiert, WEIZENMEHL, WEIZENSTÄRKE, WEIZENGLUTEN, Kartoffelstärke.

Das angebliche Schnitzel ist also ein zusammengeplastertes Erzeugnis aus ein bisschen mehr als 50% Pouletfleisch!

Das ist ja weder Fisch noch Fleisch!

In grossen bunten Lettern müsste es also in viel mehr Fällen als der Fleisch-Lobby lieb ist heissen:

  • Poulet-Fleischerzeugnis!

  • Poulet-Formfleischschnitzel!

  • Poulet-Separatorenfleisch!

Heisst es aber nicht. Die Fleisch-Lobby müssten sich also zuerst selbst an der Nase nehmen und konsequenter sein, bevor sie "planted.chicken" als schwerwiegende Konsumententäuschung bezichtigen.

93
/
1
Gemüseliebhaberin
·

Genau an so Paniertes habe ich auch gedacht! Also wer Lust hat, mal so richtig in seinen Erwartungen enttäuscht zu werden, sollte nicht ein veganes Pouletgeschnetzeltes kaufen, sondern ein fertig abgepacktes Cordon Bleu! Da verspricht die Fleischindustrie auch etwas, das sie nicht hält.
Die Idee mit einem vegetarischen oder veganen 1. August Puure Zmorge ist allerdings super! Das wär doch was für die Biobauern.

25
/
0

Darf das "Gericht" überhaupt so heissen? "Juristische Beurteilungsinstanz" ginge auch und wäre nicht mehr zweideutig. Im Ernst: "Wurst" gibt es als alles mögliche, z.T. nicht mal essbarem, z.B. Kissen, Knetmasse, Schwimmhilfe, u.m. Milch gibt's auch fürs Gesicht, oder zum Beizen u.m. Und "gehackt" sowie "geschnetzelt" kann auch vieles werden, was nicht Fleisch ist. Übrigens: was ist mit den vielen vielen Fruchtfleischen? Solche Wörter sind nicht originär fleischbezogen, sondern wurden von der "Fleischkultur" gekapert (Achtung, hat nichts mit Kapern zu tun). Ich vermute, so stark mit Nahrung aus totem Tier konnotiert werden sie erst, seit Fleisch bei uns so immer und überall erhältlich ist und auf unseren Tellern landet.

86
/
0
Kiter, Software-Ingenieur
·

Haha, so geil! Danke für die Lacher 🙏

15
/
0
Perspektivensuchend
·

Köstlich geschrieben, ein Festessen für meinen Humor

1
/
0
· editiert

Herzlichen Dank für den Beitrag!

Als Linguistikstudent möchte ich noch folgendes hinzufügen:
Es gibt zwei Arten von Sprachenstandards, Präskriptive und Deskriptive. Bei deskriptiven Standards, wie sie zB. vom Duden oder OED entwickelt werden, wird die Art und Weise, wie Menschen eine Sprache verwenden beobachtet und dokumentiert. Bei präskriptiven Standards, wie zB. in Spanien bis 2016 oder der Academie Francaise, versucht das Standardisierungsgremium hingegen noch Vorschläge zu unterbreiten, wie die Leute sprechen sollen. Die Idee dabei ist, Sprachformen, welche gemäss den Experten falsch sind, zu unterbinden (etwas überspitzt formuliert). Das führt dann dazu, dass man zB. in spanischen Wörterbüchern Ausdrücke findet, welche niemand verwendet und die lächerlich klingen.

In Bezug zur Diskussion über Milch vs vegane Milch und Fleisch vs veganes Fleisch scheint es mir nun, dass die Forderungen der Milch- und Fleischindustrie darauf hinauslaufen, sich selbst, in Bezug auf dieses Thema, als präskriptives Sprachstandardisierungsgremium zu etablieren. Ich verstehe ja, dass man nicht einfach einen Markennamen kopieren kann. Aber Begriffe wie "Fleisch" und "Milch" und die dazugehörige Kultur sind nicht Produkte der entsprechenden Industrien. Die Sprachregeln werden in der Verwendung durch die Sprecher bestimmt und nicht von irgendwelchen willkürlichen Lobbyisten und Bürokraten, daher scheint mir das Ganze doch sehr anmassend.

66
/
1
· editiert

Korrekt. Als hätten Tierprodukte diese Begriffe erfunden.
Kokosmilch, Fruchtfleisch und und und :)

12
/
0

Von wegen Sprache: Wie würden Sie als Linguistiker das Problem im Artikel lösen?
"Als Oatly dann 2018 in Gross­britannien startete, butterte es weitere 700’000 Pfund in die gleiche Werbung, um sie dort zu zeigen."
"butterte" geht doch für den Veganer gar nicht!

4
/
0

Da haben sie das Haar in der Suppe gefunden.

3
/
0
Koch und Buchhalter
·

Dies ist für mich tatsächlich der wichtigste Aspekt der ganzen Diskussion. Redewendungen und Bezeichnungen beruhen oftmals auf Erfahrungen aus dem Alltag. Da haben wir den Salat... ist ja auch allgemeinverständlich, denn mir ist es eigentlich Wurst, ob die Sonnenmilch aus Kuhmilch besteht, solange sie mich vor UV Strahlen schützt. Sprache ist logischerweise voll von Essbarem, hier präskriptiv einzugreiffen ist mE sehr fragwürdig.

0
/
0
Markus Schärli
Immer mal wieder besorgter Bürger
·

Da müsste sich die Schoggiindustrie warm anziehen, falls die Gerichte unter dem Sprachdiktat der Bauern- und Metzgerlobby einbrechen würden. Fertig mit den Schoggihasen an Ostern, denn da ist kein Hase drin. In der Kinderschokolade, was für ein Betrug, sind keine Kinder. Und die Marzipanwürste wird man nur noch als Kugeln verkaufen können; wenn dann nur nicht die Waffenindustrie auf den Plan tritt und das Wort "Kugeln" für sich beanspruchen will.

56
/
0

Good one:-))

14
/
0

ich bin mit Marzipankartoffeln aufgewachsen - die waren geformt wie kleine Kartoffeln. Auch eine Täuschung?

0
/
0
Mensch
·
· editiert

Der Vorwurf an Fleischersatz-Produzenten lautet: Täuschung. Das kann ich, aus Sicht der Fleisch-Produzenten nachvollziehen, selbst wenn ich es nicht verstehen kann. Das wirkt kleinlich. Wer jedoch an andere derart hohe Ansprüche stellt, sollte erst einmal selber über die Bücher gehen.

Immerhin streitet die Fleisch produzierende Industrie, die sich selber verharmlosend als Land-WIRTSCHAFT bezeichnet, ihren Anteil am Klimawandel ab, „produziert“ lebenden Nachwuchs zu Handen des Metzgers, der den Müttern gleich nach der Geburt entzogen wird und verkauft die Milch - eigentlich für Kälber gedacht - als Nebenprodukt weiter. Haben sie schon einmal eine Kuh klagen gehört, die ihr Kind vermisst?

Das nennt man in der Werbung „artgerechte Tierhaltung“ oder „Tierwohl“. Ist das nicht die viel gröbere Form von Täuschung? Sollte bei dieser Gelegenheit nicht auch dieser Fakt auf die ganze Wahrheit untersucht werden? Fleisch fällt nicht einfach vom Himmel! Jemand zahlt den Preis dafür. Meist ist das jemand der keine Lobby hat und in dessen Namen niemand klagt.

Liebe Republik-Redaktion: Wäre das nicht ein Thema für einen Beitrag?

57
/
2

Tierprodukte werden in der Schweiz nicht nur von Lobbies unterstützt, sondern waren in der Vergangenheit oft die einzige Lösung für Menschen die länger unterwegs waren und keine Möglichkeit hatten viel zu transportieren und zu kochen. Um überhaupt einer nachhaltigeren Option Zugang in die Köpfe und Küchen der SchweizerInnen zu ermöglichen, braucht es nunmal den verbalen Anstoss auf deren Verpackung der die Möglichkeit des Ersatzes überhaupt erst plausibel macht. Wer gewohnt ist bis zu 3x täglich tierische Produkte zu konsumieren (vom Znüni/Zvieri und Kaffee zwischendurch mal abgesehen), dem helfen diese Produktenamen nunmal um sich einen Ersatz überhaupt erst vorstellen zu können. Das Vorgehen der Lobbies ist somit ja auch nur rein Eigennützig, auch wenn sie es als Konsumentenschutz tarnt. Die eine Seite versucht den nachhaltigen Wechsel zu vereinfachen, die andere eine längst überholte Konsumkultur schönzureden. Wer nicht mit Scheuklappen durch die Welt ziehen möchte ist somit klar auf der Seite der Produzenten der alternativen Produkte.

57
/
2

Weshalb die einzige Werbestrategie diese ist, diese Nahrungsmittel als immer noch besseren Fleischersatz zu vermarkten, erschliesst sich mir nicht. Vegetarisch zu essen und kochen ist so viel vielfältiger und spannender und lustvoller, als so einen convenience food zu braten. Geht es einfach um Bequemlichkeit und schnelles Geld?

18
/
14

Jahrzehnte lang bestand die Schweizer Küche aus einem Stück Fleisch mit Gemüsebeilage und Sättigungsbeilage. So essen viele Schweizer:innen nach wie vor regelmässig. Es braucht dann relativ wenig Auseinandersetzung mit den Kochgewohnheiten wenn man das Geschnätzlets Wunder oder Ghackerts mit Hörnli einfach mit einem Ersatzprodukt zubereitet. Das ist einerseits Bequemlichkeit und andererseits Gewohnheit und Notalgie. Daran ist grundsätzlich nichts falsch oder schlecht. Es ist wie beim Autofahren. Das wäre oftmals auch unnötig und die alternativen so viel vielfältiger, spannender und lustvoller. Viele Leute wollen dann halt trotzdem nicht den ÖV oder Velo nehmen und so ist es immerhin besser wenn sie ein Elektroauto kaufen.

39
/
0

das stimmt.
mich nervt einfach diese Gefälligkeit und dass alles praktisch und bequem sein muss. Diese Haltung hat uns doch zum ganzen Schlamassel geführt.
Übrigens: eine solch nostalgische Mahlzeit zuzubereiten mit Fleisch und Beilagen erforderte doch einige Arbeit, weil nicht alles fixfertig verpackt und geschnitten da war.

3
/
4

Vermutlich sind Menschen, die Fleisch konsumieren wollen eben gerade das Zielpublikum. Jemand der Wurst essen will, lässt sich leichter durch etwas Wurstähnliches mit wurstartigem Namen locken, ganz simpel. Wieso dieser Jemand unbedingt Wurst will ist eine ganz andere Frage.

23
/
2
Koch für anspruchsvolle junge Esser
·

Weil zB dieser Jemand nicht alle in jahrelanger Arbeit erlenten Rezepte auf den Kompost werfen möchte und Chicken Tikka Masala weiterhin kochen möchte, nur halt ohne Huhn. Ich mag Poulet oder auch Lachs oder Thunfisch sehr, aber ehrlich gesagt bin ich es leid vor jedem Kauf mir überlegen zu müssen wie beim Fleisch/Fisch X im Angebot jetzt die aktuelle Situation ist mit Preis vs. Antibiotikabelastung, Herstellbedingungen für Tiere und Menschen, Ressourcenbedarf, etc. Da mache ich es mir einfach, kaufe eine einigermassen-ok oder sogar gute/bessere pflanzliche Alternative und die Sache ist gegessen.

18
/
0

Diese Produkte richten sich vor allem an Flexitarier*innen. Ja, es geht um Bequemlichkeit und leichte Zugänglichkeit. Für mich ist es ganz einfach: Jedes Stück Fleisch und jedes Milchprodukt, das nicht gegesssen wird, ist ein gutes - für Mensch, Tier und Weltklima. Wenn die Benennung dazu führt, dass weniger Tierisches gegessen wird, dann hat sie - in meinen Augen – ihr Ziel erreicht. Deshalb ist wohl auch die Fleischindustrie so vehement gegen die ähnlichen Bezeichnungen nicht-tierischer Produkte. Sie hat Angst, dass ihr langfristig die Felle davonschwimmen...

18
/
1
System Engineer
·

Es geht halt auch einfach darum was man mag.
Ich esse gerne Fleisch auch wenn ich mich zu Hause nur noch vegetarisch ernähre.
Wenn ich jetzt zwischendurch einen fleischlosen Speck zu einem Ei haben kann finde ich das schon noch gut.
Auch auf dem Grill fände ich eine gute Alternative toll.

15
/
0

Grill stimmt, ja. Danke für die Ergänzung.

3
/
0

Ein Aspekt gibt's noch für mich: wenn ich mich total vegan ernähre, esse ich weniger Proteine. Hülsenfrüchte haben zwar viele Proteine, aber auch sonst sehr viel Kalorien im Verhältnis.

Ein planted.chicken ist aus Erbsenprotein gemacht, also "aus Konzentrat" und so auch ernährungstechnisch, ähnlicher als Fleisch.

Und Protein ist nicht einfach nur wichtig weil ich meine Muskeln aufblasen will: Es stillt auch den Hunger schneller und so muss ich weniger Kohlenhydrate essen.

Klar, ist auch bequem, aber für mich spielt das Verhältnis der Makronährstoffe auch eine Rolle.

10
/
0
Koch für anspruchsvolle junge Esser
·

Vegan kochen ist mir zu aufwändig und ich habe (noch) keine Lust&Zeit alles neu zu lernen. Aber Ersatzprodukte erlauben es mir, weniger echtes Fleisch zu essen und trotzdem meine Gewohnheiten beizubehalten. Win-Win.

Ausserdem: Den Kindern habe ich letztens Hörnli&Gehacktes mit "echtem" Gehackten gekocht weils grad nichts anderes hatte und wurde daraufhin ausgebuht. Ich solle bitte wieder "richtiges" Gehacktes kochen, sprich V-Love... 🤷🏽‍♂️

Ausserdem2: Ich komme nicht mehr mit bei all den Fischereiskandalen mit Schadstoffbelastungen. Also Ersatz-Fischstäbli und Rüeblilachs und Check, ich habe eine Sorge weniger im Leben.

37
/
0

Spaghetti Napoli ist aufwändig? Oder Ofengemüse? Ich sehs nicht.

11
/
1
Koch für anspruchsvolle junge Esser
·

Ne, klar nicht. Aber bei pro Woche ca. 12 warmen Mahlzeiten kann ich mit Spaghetti Napoli und Ofengemüse knapp 2 Tage abdecken, u när?
Diverse Dal oder Pastagerichte, Polenta, Café complet, Früchteküchen und Wähen, Pizza, Risotto, Auberginenpiccata, Aufläufe, etc. sind super aber halt vegetarisch und nicht vegan. Könnte man zwar sicher alles auch vegan irgendwie hinkriegen aber dafür fehlt mir im Moment Zeit und Energie.

Irgendwann gehen mir halt die reinen veg*-Ideen aus, die ich für einigermassen kindertauglich halte, und dann kann man eben ausweichen und "Seasticks" aus dem Hosensack zaubern oder Planted oder Vegibällchen oder eben Hörnli&Ghackets (V-Love). Wenns jetzt noch eine (für Kinder) passable Hotdog-Vegi-Wurscht gäbe, wäre das top. Ich finde z.B. die Vegi-Hotdogs von Ikea top, aber meine Kleinen sind da anderer Meinung...

12
/
0

Das ist das vollkommen lächerliche Rückzugsgefecht der Tierquälbranche und der von ihr bisher kontrollierten Politik und Verwaltung. Was immer willfährige Regierungen und Gerichte heute beschliessen mögen: in wenigen Jahrzehnten ist der Spuk vorbei.

43
/
7

Da bin ich weniger optimistisch: Wer Dettling und Ritter zuhört ahnt was für gewaltige Kräfte das Thema ideologisch aufladen und für Stimmenfang missbrauchen: https://www.svp.ch/publikationen/ex…schverbot/
Ich glaube nicht, dass das so schnell geht.

7
/
2

Ritter & Co sind Leute von Mitte des letzten Jahrhunderts, die ihre eigene Bauernklientel sehenden Auges an die Wand fahren. Kein vernünftiger Menschen gibt der heutigen Tierproduktionsindustrie in entwickelten Ländern noch eine grosse Zukunft. Investitionen in landwirtschaftliche Bauten haben in der Regel eine Amortisationsdauer von 25 Jahren – man müsste schon etwas bescheuert sein, heute noch in Tierhaltungssysteme zu investieren, deren Produkte auf dem Markt bald einmal deklassiert und schliesslich aussortiert werden dürften. Die SVP mag Stimmen fangen, in den Regal und an den Kassen der Verkaufslokale ist sie bedeutungslos. Die Veränderung weg von tierischen Produkten wird auf dem Markt vorangetrieben, von schlauen Investoren; die Politik wird hinterher hinken, und die Veganaktivisten werden sich die Augen reiben, weil das ganz ohne sie über die Bühne geht – die Welt ist soo ungerecht...

6
/
2

Die Fleischindustrie könnte den Spiess auch einfach umdrehen und "Tofu auf Pouletbasis" oder "slaughtered Seitan" vermarkten. Dann können sie zb die Menschen die lieber Tofu haben erreichen. ;-)

36
/
0

Haha, fantastische Idee :-D
“Speck-Falafel”
“Rinds-Ratatouille”

5
/
0

Gerade bei den Bezeichnungen der planted-Varianten verstehe ich die Aufregung der Tiermästenden und -verwertenden so gar nicht.
Die gleichen Herstellenden bezeichnen einige ihrer Produkte als Frankfurterli, Wienerli oder Landjäger. Naja.
planted.chicken, zB., übersetzte ich mir von Anfang an so:
Pflanzen wie Hühnchen.
Ich denke, dass die meisten Konsumierenden das genauso sehen.

36
/
1

Ich habe fast zufällig vor Jahren im Tibits hinter dem Opernhaus gegessen und bis zum Schluss nicht gemerkt, dass das ein vegetarisches Restaurant ist. Zu gut waren die präsentierten Gerichte, sahen für mich zum Teil wie "Fleischchügeli" oder "Gehacktes" aus, aber vor allem schmeckten mir die Gemüsegerichte. Unterdessen für mich ein gern besuchter Verpflegungsort, wenn ich in Zürich bin. Obwohl ich nicht rein vegetarisch esse, stehen für mich immer mehr Restaurants im Vordergrund - italienische z.B. - deren Speisekarte nicht in erster Linie aus "Fleischmöcken und Beilage" besteht.
Das Umdenken braucht Zeit und Küchen (auch die eigene), die Malzeiten nicht vom Fleisch her plant, sondern sich von der Grünabteilung im Laden inspirieren lässt.
Heute gibt's Spagetti mit im Sommer selbst produziertem Basilikum-Pesto und dem letzten Zuckerhut aus dem Garten. Gestern Abend - nach einem Konzert - bei einem Italiener wars ein feiner Auberginenauflauf... mhhh.... es ist bald Mittag, ich habe Hunger!

32
/
0

Wo bleibt eigentlich die Käse-Industrie? Die müsste sich doch gegen den Begriff Fleischkäse wehren, denn da hat sich die Fleisch-Industrie den Begriff Käse angeeignet. Bitte mittels Gerichtsbeschluss erwirken, dass alles, was Käse ist, nicht mit Fleisch in Verbindung gebracht werden darf. Oder so.

31
/
0
· editiert

Dann müsste Fleischsalat aber ab sofort Formfleischgeschnetzeltes* heissen. Hat was! ;-)

*merke ich mir für den nächsten Scrabble-Abend

13
/
0

Als einer, der seit 50 Jahren ohne Fleisch bestens über die Runden kommt, erschliesst sich mir das Bestreben der Hersteller nicht, Fleisch simulieren zu wollen. Aber: Jeder auf seine Façon!
Wenn sich jedoch Planted so viel Mühe gibt, Rindshuft oder Kalbsbratwurst möglichst täuschend echt nachzubilden, so empfehle ich der Marketingabteilung, das Wort ANSTATT zum fixen Bestandteil ihres 'promotion speak' zu machen.
Also Planted.anstatt.Chicken
oder Planted.anstatt.Burger.
Keine Irreführung, und trotzdem ist erkennbar, was geschmacklich vom Verpackungsinhalt in etwa zu erwarten ist. :)

32
/
1

Zu Ihrem ersten Punkt: Ich mag Rindfleisch sehr. Ich mag den Geschmack und die Textur. Natürlich kann ich darauf verzichten, aber dieser Verzicht ist ein Verzicht auf etwas, dass ich gern habe. Wenn ich also die Genusserfahrung ohne die negativen Effekte (auf Umwelt und Tiere) haben kann, dann scheint mir das ein Win-Win zu sein.

Natürlich ist es nicht so einfach, weil das Erforschen und Produzieren von 'fake' Fleisch auch Ressourcen benötigt, aber die Motivation hinter einer überzeugenden 'Fleischsimulation' scheint mir ziemlich klar zu sein. Die Milchindustrie ist auch nicht über alle Zweifel erhaben. Essen Sie gerne Käse? Mögen Sie Milch, Rahm, Butter? Verstehen Sie, weshalb die Lebensmittelindustrie versucht, Alternativen anzubieten, die Geschmack und Textur dieser Milchprodukte simulieren?

12
/
0

Kurzes P.S.: Das Unverständnis dafür, weshalb jemand aus ethischen Gründen an möglichst gleichartigem Fleischersatz interessiert sein könnte, habe ich seltsamerweise auch bei Leuten angetroffen, die Fleisch lieben.

5
/
0

Grundsätzlich ist Klarheit und Transparenz etwas gutes. Das ganze wäre aber etwas glaubwürdiger wenn die Fleischindustrie nicht selbst auf maximale Intransparenz und Täuschung setzen würde. Ihre Werbungen sind hart an der Grenze der Lauterkeit und manchmal verbreiten sie auch bewusst Fehlinformation (z.B. über höhere Tierschutzstandards in der Schweiz). Planted sollte dazu über gehen, die Produkte weniger aggressiv als Fleischalternative zu bezeichnen. Begriffe die die Form und den Verwendungszweck bezeichnen wie Geschnetzeltes, Gehacktes, etc. sowie ein Sichtfenster reichen auch völlig. Die Leute die etwas von Fleisch oder Käse verstehen, erkennen dann auch von selbst welches Produkt sie dadurch ersetzen. Den anderen Leuten ist es sowieso egal.

34
/
3
System Engineer
·

Wird dann spannend wenn diese Begriffe auch verboten werden.
Bei spezifischen Produkten wie der erwähnten Kalbsbratwurst bin ich auch einverstanden, da gibt es ja offenbar Standards.
Es aber Bratwurst nennen zu dürfen fände ich schon noch sinnvoll, denn danach sucht man ja in der Regel auch.

10
/
0

In der EU ist dies bei den alternativen zu Milchprodukten bereits Realität (oder wurde erlassen, nicht sicher). Es wird vor allem schwierig entsprechende Produkte im Onlineshop zu finden. Wenn ich einen Camembertersatz suche, wäre es schon hilfreich wenn ich diesen mit der Suche nach "veganer Camembert" auch finde. Ich denke es wird schwierig das Produkt zu finden wenn man nach "pflanzlichem Erzeugnis auf Cashewbasis mit Weisschimmelreifung" suchen muss. In dieser Problematik sieht man auch klar worum es grundsätzlich geht: Unliebsame Marktteilnehmer aus dem Markt zu drängen. Überaus erstaunlich, dass solche Forderungen der Einflussnahme immer aus der wirtschaftliberalen und bürokratieabbauwollenden Ecke kommen.

28
/
1

Sprache wird durch die Menschen geprägt und nicht durch Gerichtsbeschluss. Wenn ich selbst vegetarische oder vegane Burger, Klösse oder Tätschli herstelle, ist es mir völlig Wurscht wie ich diese letztendlich nenne, dementsprechend ist es mir auch egal, was auf den Verpackungen als Bezeichnung steht. Hingegen wichtig ist mir, was für Lebens-und Hilfsmittel im jeweiligen Produkt stecken und genau hier müssten die Gerichte ansetzen.

28
/
1

Als Fleischliebhaber, der mittlerweile regelmässig auf Ersatzprodukte ausweicht, muss ich sagen:
Der Vergleich zu den Originalfleischprodukten hilft, die Ersatzprodukte in etwa einzuordnen. Geschmacklich.
Ich bezweifle sehr stark, ob ich sonst zu gegriffen hätte.

Ob es vielen ebenso geht, weiss ich nicht. Für Menschen, die gerne eine bestimmte Geschmacksrichtung essen, wäre eine fehlende Vergleichsbezeichnung sicherlich ein Grund, diese und ähnliche Produkte nicht zu kaufen und beim Original zu bleiben.

27
/
0

Danke! Spannend zu lesen, wer sich da alles um einschlägige Sprache bemüht, inkl. allfällige Verbote oder mindestens Gebote. Eigentlich ist auch gerade im Bereich des Fleischkonsums Veränderung angesagt, das dürfte jedem vernünftig denkenden Menschen eigentlich klar sein. Wenn sprachliche Anpassungen diesen notwendigen Schritt unterstützen können, so ist das unbedingt zu verfolgen. Offenbar gibt es da nicht nur in den Werbeabteilungen emtsprechender Produzenten, sondern auch Leute wie der hier zitierte «Hugo Caviola von der Universität Bern. Er erforscht, wie der Sprach­gebrauch unsere Ernährung beeinflusst»! Wirklich begrüssenswert!

4
/
0

Dem Volk auf den Mund schauen wies der Duden macht (deskriptiv, wie weiter unten I. S. schreibt) oder eben vorschreibend wie die Academie française (präskriptiv). Wie auch immer, Kreativität darf auch ihren Platz einnehmen. Das sieht man doch bei Abkürzungen, z.B. vom Wort Automobil. Wir haben uns längst an die Kurzform Auto gewöhnt, in skandinavischen Ländern hat man sich dagegen mit der letzten Silbe des selben Wortes begnügt und spricht schlicht von bil (wobei ich keine Ahnung hab, wie es dort dazu gekommen ist). Duden hat's längst übernommen, ebenso Norsk Ordbok etc.
Ich denke, im Bereich der Bemühungen um ein Umdenken ist eine mindestens so grosse Veränderung angesagt, wie wir sie im Genderbereich seit Jahrzehnten kennen. Und die selbstverständlich von konservativen wie reaktionären Kräften mit ebenso viel Energie bekämpft wird, wie von Vordenker:*/Innen hineingesteckt werden kann.

5
/
0
· editiert

Seit Ende 19. Jh. ist das Wort «vegetarisch» bekannt, aus dem Englischen «vegetarian» und ist eine moderne Wortschöpfung. Ebenso «vegan», 1944 von Donald Watson geprägt, ab 1962 im Oxford Illustrated Dictionary aufgeführt (Wiki).
Sorry, wenn ich hier etwas Platz beanspruche, ich hab auch keine Ahnung, ob folgende Idee schon irgendwo ausformuliert worden ist:
Ganz spielerisch könnte man doch allen Wörtern, mit denen die «Karnivoren» abgeholt werden sollen, den ERSTEN BUCHSTABEN der Bezeichnung der andern Ernährungs- und Lebensweise verpassen, also «V»egetarismus oder «V»eganismus, natürlich immer im Zusammenhang mit Verpackung, Beschriftung, Menüvorschlägen etc.:
Vleisch statt Fleisch,
Vurst statt Wurst,
Vilet statt Filet,
Vouletbrüstchen statt Pouletbrüstchen,
Valbsplätzchen statt Kalbsplätzchen
oder eben
Vrindssteak statt nur Rindssteak,
Vochsenschwanzsuppe statt Ochsenschwanzsuppe,
oder eben
Bratvurst statt Bratwurst,
Siedvleisch statt Siedfleisch
etc. etc.

Im deutschen Sprachraum doch schon mal denkbar, im schriftlichen Bereich und oben umrissenen Zusammenhang. mit etwas Kreativität und Lust auf Neues (sowie eine bessere Zukunft...), wieso denn nicht? Werber:innen, Linguist:innen und Jurist:innen an die Säcke – und alle, die es präskriptiv mögen.
(edit: verdeutlichend «V»)

24
/
1

Vielleicht stehen täglich unentschlossene Kundeninnen und Kunden vor dem Regal, lesen 'planted.chicken' und denken: genau, Hünchen wäre wieder mal was feines, gehen zum Fleischstand und kaufen Poulet-Geschnetzeltes.
Müssten deshalb subventionierte Fleischproduzenten Prozente abliefern für willkommene Schleichwerbung?

24
/
2
Albert America
Grafik und Webdesign
·

Fleischlose Ernährung besteht nicht vor allem darin, mächtig verarbeitete Produkte in Blisterpackung zu kaufen. Es braucht eine Entwicklung im Kopf und in der Küche. Ich wuchs in einer Familie von Köchen und Köchinnen auf. Da war gutes Essen, Fleisch mit was Feinem dazu. Punkt. Es braucht Zeit, vegetarische oder vegane Küche zu lernen. Gute Produkte gibts auch auf dem Markt oder im Gemüseregal beim Grossverteiler. Es braucht etwas Erfahrung im fleischlosen Kochen. Für heute Abend gibt es bereits einen Plan. Sellerie in Parmesan-Ei-Panade. Ich nenne die Dinger für mich selber: Selleri-Piccata. Ich muss mich ja nicht selber marketingmässig beackern, aber der Begriff scheint mir naheliegend.
Der Firma Planted geht es eben darum, Menschen abzuholen, die noch wenig oder keine Erfahrung im Umgang mit «Vegi / Vegan» haben.
Es soll ja Leute geben, die kaufen Fleisch in Plastik-verschweissten Packungen und nicht beim Metzger, wo man Herkunft und Qualität erfragen kann. Aber ich denke, auch die können lesen und schreiben.

21
/
0
Mensch
·

Danke für diese Erkenntnis. Tatsächlich liegt es bei jedem von uns selber zu entscheiden, ob wir wirklich täglich Fleisch auf dem Teller brauchen. Sellerie in Parmesan-Ei-Panade klingt lecker! En Guete…

10
/
0

Wenn sich eine Gesellschaft Regeln darüber gibt, wie z.B. Produke benannt werden dürfen, dann sollte es doch absolut klar sein, dass die Regeln so gestaltet werden, dass sie den Menschen im Alltag den grössten Nutzen bringen und nicht primär die Interessen einer Lobbygruppe befriedigen.
Als juristischer Laie frage ich: sollte das nicht eine Grundvoraussetzung sein, an der Gerichte ihre Urteile messen müssen?

21
/
0
· editiert

Und das sich das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (rein medizinische Angelegenheit) und Veterinärwesen (nicht nur, aber vor allem zum Wohle des Tieres) für diese Farce einspannen lässt...

20
/
1

Das mit der Milch ist schon wichtig, ich mein die Kund*innen sollen ja nicht getäuscht werden fälschlicherweise etwas anderes kaufen als die Milch von Andi Scheuer oder die Milch der Sonne

(Scheuermilch und Sonnenmilch, respektive)

19
/
0

Hallo Republik, mich interessiert: Wurde das Bild mit den Erbsen in der Petrischale von einer KI erstellt oder nicht? Falls ja: Gibt es bei der Republik Richtlinien, wie mit KI generierten Bildern umgegangen wird? Zum Beispiel in Bezug auf Bildnachweise?

1
/
0
Albert America
Grafik und Webdesign
·

Wenn ich mir die Website vom Fotografen Maurizio di Iorio ansehe, finde ich sehr viele gute, routinierte Food-Fotografien. Aber die Idee, ein KI-generiertes Bild als solches zu markieren sollte Standard werden im Bildnachweis.

5
/
0
Annette Keller
Art Director
·

Guten Morgen und vielen Dank für Ihr Interesse.
Das Erbsenbild wurde ohne KI hergestellt. Es ist der Stil des Fotografen, in seinen Bildern durch Licht, Schärfe, Bildaufbau eine künstliche Anmutung zu erschaffen, was in diesem Fall durchaus gewollt war und das ausschlaggebende Argument für die Zusammenarbeit mit ihm.
Bezüglich KI-generierte Bilder in der Republik: die Richtlininen sind Work in Progress. Grundsätzlich hat sich die Frage bisher nicht konkret gestellt, weil KI nicht zum Einsatz kam und wir das auch nicht vorhaben.
Falls sie doch mal zum Zuge kommen sollte - zum Beispiel zu einem Artikel über KI oder weil Bildgestalter:innen damit arbeiten - dann würden wir das selbstverständlich klar kennzeichnen.
Herzliche Grüsse,
Annette K.

16
/
0
System Engineer
·

Ich glaub bei Logbuch-Netzpolitik haben sie das schon vor ein paar Monaten mal vorausgesagt.
Es sind weniger die KI-Bilder das Problem sondern, dass echte Bilder die Glaubwürdigkeit verlieren.

13
/
0

Ich finde - einmal mehr - wird schwarz-weiss gemalt: 1. Entweder vegan oder Massentierhaltung/Fleischindustrie. Und was ist mit dem Bauernhof in den Hügeln, wo nicht geackert werden kann, aber Rinder mit ihren Kälbern weiden, nur Rauhfutter vom eigenen Hof essen? Wer würde der Familie einen Lohn bezahlen dafür, dass sie keine Tiere hielten? Wie gross wäre der Selbstversorgungsgrad in der Schweiz, wenn alle Alpenbetriebe die Nahrungsmittelproduktion einstellen würden?
2. Entweder vegane Ernährung oder täglich dreimal Fleisch auf dem Teller. Aber man kann auch zweimal pro Woche nachhaltig produziertes Fleisch aus der Schweiz essen und so Ressourcen, die sonst für die Ernährung verloren wären, nutzen.

19
/
18

Habe ich übersehen wo das im Text so dargestellt wird?
Ich denke das Schwarz-Weiss Denken ist für Menschen mit klaren ethischen Überzeugungen bezgl. der nicht notwendigen Tötung von Tiere verbreitet und für mich auch nachvollziehbar begründet. Ansonsten wollen die Meisten welche für Fleischalternativen sind einfach den Fleischkonsum reduzieren. Aus ganz unterschiedlichen Gründen, Gesundheit, Ökologie, persönliche Ethik etc.

Ich sehr also den Widerspruch zu ihrem Argument nicht. Ausser Sie beziehen sich auf die Ethik-Veganer-innen - da sind es einfach unterschiedliche ethische Prioritäten, die man ja nicht teilen muss.

15
/
0

ich sehe jetzt ehrlich gesagt im Artikel den von Ihnen hergestellten Zusammenhang zur Menge nicht. Die Pflanzenmilch oder der Fleischersatz sollen ja unabhängig von der konsumierten Menge oder Beweggrund nicht mehr so benannt werden dürfen, wenn es nach der Milch- und Fleischindustrie geht.

Wie an anderer Stelle bereits erwähnt geht es primär darum, Darreichungsformen, Konsistenz oder erwartbaren Geschmack zu illustrieren. Verwechslungsgefahr ist wohl eher ein vorgeschobenes Argument. Kein vernünftiger und des Lesens mächtiger Mensch erwartet bei „Soja-Wurst“ ein tierisches Produkt.

11
/
0
Sabrina Weiss
Journalistin Klimalabor @Republik
·

Lieber Herr G. Zu Ihrem 2. Punkt: Fleischalternativen richten sich eben auch an diejenigen, die nicht ganz auf Fleisch verzichten, aber ihren Konsum reduzieren möchten. Laut einer ETH-Studie aus dem Jahr 2019 wären 2-3 Portionen Fleisch ökologisch vertretbar und gesünder. Mehr zum Thema «klimafreundliche Ernährung» finden Sie in diesem Republik-Artikel meiner Kollegin Katharina Wecker:
https://www.republik.ch/2021/12/03/…oesung-ist

8
/
0

Das ist bestenfalls ein Randphänomen, das in Volumen (oder "Anzahl Hühner" oderso gemessen komplett untergeht)

Bestenfalls ist die Realität also nicht schwarz, sondern ein sehr sehr sehr dunkles Grau.

1
/
0

Now we have the salad. Und wissen Sie was? Thats me sausage. Oder ça m'est saucisse.
Nein, natürlich ist mir das Thema nicht Wurscht.
Danke für den Artikel, ich finde sprachliche Entwicklungen spannend, in Zusammenhang mit Alltäglichen wie Essen sowieso, mehr noch wenn es um Ernährung generell und damit auch um Ökologie und Politik geht.

12
/
0

This is not the yellow of the egg, sozusagen

11
/
0
· editiert

Spannender Beitrag, wobei der Hinweis auf den "Haferdrink" wahrscheinlich am entscheidensten ist: die Bezeichnung entsteht sich im Gebrauch. Musste sehr an die Forschung der Ethnologin Emily Yates-Doerr denken, die argumentiert, dass Fleisch viel eher auf die Position in der Mahlzeit verweist als auf tierische Herkunft, hier ihr Vortrag "Does Meat come from Animals?": https://youtu.be/8h6igl-1Jao?si=3GVHK3eANh_eVPc3.

9
/
0
Sabrina Weiss
Journalistin Klimalabor @Republik
·

Liebe Frau M. Danke für den Link, da höre ich gerne mal rein.

1
/
0

Ich finde, man sollte auch Hybridgerichte normalisieren: Vegiburger mit Speck.

Den Vegiburger für diese bessere Ökobilanz, den Speck für den Geschmack.

11
/
2

Eigentlich würde ich sagen "ein Bild sagt eh mehr als tausend Worte", wenn also der fertig gebratene saftige "Burger" als Bild auf der Packung ist, weiss das Hirn und die Speicheldrüse eh schneller, was drin ist. Sprachbarriere auch weg.

Ob das dann aber weniger täuschend ist? Wenn Produzenten von Alternativen dazu gezwungen werden, nonverbal zu kommunizieren, geht das nicht nach hinten los?

Oder schaffen es die Fleischlobby und ihre allzu willigen Helfer bei den Behörden am Ende sogar, auch jegliche Abbildungen zu verbieten?

10
/
3

Tolle Ideen sind schon geflossen, ich habe auch noch eine kurze Frage: wenn „Eiweiss“ nicht nur der glibberige Teil im Ei ist, sondern ein Ernährungsbaustein, und „Milch“ in den Augen der wenigsten notgedrungen einer Kuh abgerungen sein muss, dann kann auch „Fleisch“ vielleicht schon bald das Zeug mit viel Protein sein…

2
/
1
"Physiker"
·

Wobei einige Hülsenfrüchte eher mehr Eiweiss enthalten...

0
/
0

„Fleisch“ also eben nicht aus Aas sondern genau aus Hülsenfrüchten.

0
/
0
acc@eml.cc
·

Hab mich heute an den Beitrag hier erinnert und wieder mal ein planted.kebab gekauft ^.^

1
/
0

landet bei mir tatsächlich regelmässig im Einkaufskorb. Und die Varianten davon.

1
/
0

Der Vorwurf der Täuschung regt mich wirklich auf.

Warum?
Die Produkte sind in den mir bekannten Märkten physisch deutlich getrennt von den Produkten aus tierischen Komponenten. Da greift niemand "versehentlich" zu und fühlt sich danach getäuscht. Und sie tragen deutliche Bezeichnungen wie das "Vegan" Label.

Mich stört eher, dass Hafermilch nicht mehr so heissen darf, Kuhmilch aber einfach als Milch bezeichnet werden darf. Und wie an anderen Stellen hier schon erwähnt, Kokosmilch, Scheuermilch, Osterhasen und Blutorangen ja auch so heissen dürfen wie sie heissen. Die im Text erwähnte EU-Regelung enthält glaube ich 60 Ausnahmen, die "Milch" im Namen behalten dürfen. Da hat die Tierlobby am Ende vermutlich kräftig die Champagnerkorken knallen lassen.

Mich würde mal interessieren, was Emmi als Hersteller von sehr vielen Käse und Milchprodukten zu dem sagen würde. Immerhin produzieren die ja auch mittlerweile Alternativprodukte wie besagte Hafermilch.

1
/
0
· editiert

Edit: Meine untenstehenden Anschuldigungen sind falsch. Das Bild ist tatsächlich menschengemacht.

Darf das auf dem Titelbild denn „Erbsen“ genannt werden, auch wenn es sichtlich KI-generiert ist?
Ehrlich gesagt finde ich es schade, greift nun auch die Republik zu generischen KI-generierten Bildern, sogar ohne dies zu kennzeichnen. Meiner Meinung nach verliert es dadurch an Menschlichkeit. Aber genau diese ist im Journalismus doch so wichtig.

Ansonsten finde ich den Artikel sehr interessant und auf den Punkt gebracht. Es ist besorgniserregend, wenn Gerichte europaweit ihr „newspeak“ diktieren wollen um dadurch natürlichen Fortschritt sowohl gesellschaftlicher als auch sprachlicher Natur zu unterbinden versuchen.

4
/
4
Annette Keller
Art Director
·
· editiert

Lieber Herr Janosch - es handelt sich, entgegen Ihrer Meinung, nicht um ein KI-generiertes Bild. Der Fotograf erzeugt mit Licht, Schärfe, Anordnung, Stil (und ja, technischen Hilfsmitteln wie Photoshop) eine künstliche Anmutung, was für diesen Artikel durchaus gewollt war.
Wir haben nicht vor, nach KI generierten Bildern zu greifen und falls wir das ausnahmsweise tun würden, weil ein Artikel genau dies zum Thema hat, werden wir das selbstverständlich kennzeichnen.
Das Problem ist eher, wie Herr Z. weiter unten sehr richtig anmerkt, dass nun im Zweifel KI-generierte Bilder vermutet werden, wo keine sind.

19
/
1
· editiert

Liebe Frau K.

Vielen Dank für die Klarstellung. In diesem Fall möchte ich mich beim Fotografen sowie der Redaktion entschuldigen für meine vorschnelle Verurteilung.

Weiter noch möchte ich dem Künstler gratulieren für das in diesem Falle doch sehr treffende Bild! Meine Reaktion zeigt die Konfusion ironischerweise exemplarisch auf!

Nun habe ich auch die Urheberangabe gefunden. Ich hatte sie fälschlicherweise direkt unter dem Bild gesucht. Mein Fehler.

Auch freut es mich zu hören, dass die Republik sich mit dem Thema KI-Inhalte kritisch auseinandersetzt, wie im Thread vom Herrn M. beantwortet.

Edit: Tippfehler

11
/
0

Es geht um den Inhalt und um eine adäquate, grafisch-künstlerische Darstellung des Inhalts und nicht um eine Vortäuschung oder Verfälschung einer Wirklichkeit.
Ob ein Grafiker nun Farbstifte, Schere, Photoshop oder andere technische Hilfsmittel verwendet, ist im vorliegenden Fall doch absolut unerheblich.
Wollen Sie den Impressionisten nachträglich dafür den Prozess machen, dass sie als Vorstufe ihrer gemalten Bilder Fotos verwendet haben, ohne dies zu deklarieren?
Sind Sie von Beruf Erbsenzähler, oder ist das nur Ihr Hobby?

6
/
4

Essen ist politisch. Das ist Unsinn.
Lebewesen gibt's seit Milliarden von Jahren. Ihr Leben basiert auf Austausch. Vielzeller gibt's seit mehr als einer Milliarde von Jahren.
Zellen sind die Bausteine des Lebens. Ihre drei Basiseigenschaften sind 1) Struktur (Bau, Materie); 2) Funktionen (darunter Ernährung durch Austausch im gemeinsamen Haus Oïkos, Lebensraum); 3) Zellteilung für die Entstehung des Vielzellers zum reifen Organismus, darauf erfolgt die Zeugung und Erneuerung der gesunden Zellen zur Begleitung der nachfolgenden Generation.
Essen ist vital und nur die Krüppel-Zellen der Menschen machen die Funktion 2 zum Politikum. Die Naturgeschichte kennt keine Polis, das Politische; allein die kurze Menschengeschichte handelt davon.
Die Krüppelzellen behaupten von sich, sie seien die Herren der Schöpfung. Das ist Unsinn. Worin besteht ihr Defizit? Sie sind keine normalen Zellen, weil sie ab Pubertät zu Kastraten wurden: i.A. fehlt ihnen für den Rest des lebens die 3. Eigenschaft einer normal lebenstüchtigen Zelle. Die Hirnzellen sind Parasiten, jede einzelne ist ein Auslaufmodell ohne Zukunft.
Die westliche Kultur baut auf Hirnleistung. Das Hirn, religiös die Seele, befiehlt alle anderen Zellen, die eigenen und die anderer Lebewesen, z.B. von Tieren. Frisst er sie, so beweist er absolut seine Überlegenheit, seine Herrschaft über die anderen, resp. die Natur. Die Aneignung ist nur eine Etappe der Herrschaft, im Markt mittels des Eigentums. Es steht am Anfang der Polis, der Politik, an dem was der Artikel "politisch" nennt. Der Krüppel, medizinisch der Parasit, befiehlt.
Die Medizin rät in ihrer allg. Empfehlung zur Ernährung davon ab, industriell verarbeitete Produkte zu sich zu nehmen. Weil sie als gesundheitsschädlich diagnostiziert wurden, verursachen sie anthropogene Pandemien (The Lancet, Early Online Publication, 12 february 2013).
Frage an die Republik: Können Sie beweisen, dass die im Artikel besprochenen Produkte nicht industriell verarbeitet sind, und deswegen in der Ernährungspyramide der Schweiz aufgeführt sind?

3
/
5