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Karin Landolt
Vorstands- und VR-Mitglied
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Wichtiger Beitrag zur Auseinandersetzung mit Polizeieinsätzen. Die Polizei muss kritisch hinterfragt, aber fair behandelt werden. Auch Polizist:innen sind Menschen, wie Brigitte Hürlimann treffend formuliert. Fairness in der journalistischen Berichterstattung ist genauso geboten wie Fairness bei der Polizeiarbeit.

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Danke für diesen Artikel. Ich nehme es Herrn Oppliger und seinen MitarbeiterInnen durchaus ab, dass sie sich um eine bessere Ausbildung und eine offene und transparente Fehlerkultur bemühen. Ich denke, dass die Probleme eher struktureller Art sind. Ganz abgesehen vom kaum lösbaren Problem des Gewaltmonopols in einer offenen und demokratischen Gesellschaft sind der Korpsgeist, die engen Verflechtungen von Polizei und Staatsanwaltschaft, genügend unabhängige und wirksame Anlaufstellen, problematische Einsatzmittel (Gummigeschosse) sowie politische Einschränkungen (wie am Beispiel des Schweizerpasses aufgezeigt) schwer überwindbare Hindernisse, um die Polizeiarbeit zu verbessern und eine demokratische und unabhängige Kontrolle über die Polizeiarbeit zu gewinnen.
Bei allen Vorbehalten muss ich aus meiner langjährigen Erfahrung als Landarzt auch sagen, dass ich mehrmals in unübersichtlichen, von grosser Aggressivität und Gewaltbereitschaft geprägten Notfallsituationen sehr froh für die Unterstützung der Polizei gewesen bin, deren alleiniges Auftreten in mehreren Fällen bereits deeskalierend gewirkt hat. Ich habe auch Verständnis für den enormen Stress, denen PolizistInnen in solchen Situationen ausgesetzt sind, die ja trotz aller Ausbildung und allen Erfahrungen immer wieder neu und unvorhersehbar sind.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es im Bereich der Polizeiarbeit noch viel zu tun gibt.

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Das tönt ja recht gut. Ich habe aber meine Zweifel. Bei Anzeigen von Polizisten (und es sind einige) wurde bisher (fast) nie die Polizei verurteilt. Das ist zumindest verdächtig und stärkt nicht das Vertrauen....

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Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
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Ihre Zweifel teile ich. Wir haben (auch) dazu Tobias Singelnstein befragt: https://www.republik.ch/2022/08/30/…demokratie

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Danke - dieser Artikel ist mir noch in guter Erinnerung!

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Nadja Schnetzler
Mitgründerin Republik (she/they) 🌈
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Danke für dieses interessante Gespräch!

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es ist schön, dass wenigstens mal gesagt wird, dass es eine Fehlerkultur braucht. Konkret ist das vermutlich noch nicht so toll. Wenn Oppliger sagt, wer eine Meldung macht, wird zu seinem Schutz versetzt. Das stelle ich mir unangenehm vor. Ich kritisiere einen Kollegen und werde dann versetzt. Nicht sehr attraktiv und dementsprechend nicht förderlich.
Ebenso dieses: Seien wir ehrlich, im Korps herrscht ein grosser Zusammenhalt. Das ist beschönigend und unterstützt das Schweigen.

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Genau das Gleiche habe ich auch gedacht. Wer mit dieser Aussicht nach Versetzung wohl etwas melden wird? Ich verstehe unter Fehlerkultur ehrlich gesagt etwas Anderes.

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Ein grosser Zusammenhalt herrscht auf alle Fälle. Ich frage mich, wie sehr dieser mit der Art der Arbeit des Teams- nämlich dass sie ein Gewaltmonopol durchsetzen müssen - zusammenhängt. Die Polizei und ihre Mitarbeiter-innen haben in dem Sinne eine spezielle Position, die nicht vergleichbar ist mit anderen Arbeitsorten. Sie sind im Team mit Ernstfällen konfrontiert, in denen sie sich blind vertrauen müssen. Das ist ja klar, dass da eine Zusammenhalts-Kultur dazugehört. Oder nicht? Und wie durchbricht man dieses Problem?

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das ist auf jeden Fall herausfordernd, ja. Mir ging es um die Aussage, va dieses seien wir ehrlich, was meistens eine Einleitung ist für etwas unmoralisches. Zusammenhalt und Vertrauen sind notwendig, dennoch eine Fehlerkultur zu etablieren ist high-end.

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Ich meine mich zu erinnern, dass in der Debatte zu „Es klingelt an der Tür“ (oder ähnlich), nach der Sicht der Polizei gefragt wurde und sie Frau Brigitte Hürlimann schrieben, dass sie dem nachgehen werden. Danke vielmals dafür und den interessanten Artikel!

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Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
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Stimmt haargenau, das war ein Input aus der Dialog-Diskussion...

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Florian Gysin
Software Engineer
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· editiert

Ich habe Fragen vermisst zur institutionellen Verfolgung von Anzeigen gegen die Polizei. Die Ombudsstelle ist ja schön und gut, aber welchen Leistungsausweis hat sie? Und was macht die Staatsanwaltschaft, die ja mit der Polizei im Alltag eng zusammenarbeitet?

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Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
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All diese Fragen habe ich in diesem Artikel aufgegriffen: https://www.republik.ch/2020/12/03/cop-culture

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Florian Gysin
Software Engineer
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· editiert

Genau... Das Verdikt war damals ja eher vernichtend. Mich hätte Wunder genommen was der neue Kadi der Zürcher Stapo dazu für eine (öffentliche) Meinung hat.

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Ich wollte Fragen wie es ist wenn mir ein Polizist vor der Sanität und meiner schwangeren Verlobte mir mein Arm bricht und die Polizei den Namen nicht Preisgibt und unser ungebohrenes Kind zuerst und danach meine Verlobte getötet wurde. Bei der Stelle von der Polizei für Reklamationen hat man mir auch nicht weiter geholfen. Wo kann ich mich melden?

Freundliche Grüsse
R.K

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Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
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Das ist in der Stadt Zürich passiert? Und wer hat Ihre Verlobte getötet? Die Zürcher Stadtpolizei?

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(von der Moderation verborgen)
christian balke, der Fliegendruck
erst, einzig und letzter Fliegendruck
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gestern schaute ich für mich wertvolle Unterhaltung:
https://www.daserste.de/unterhaltun…s-104.html
Mir wurde dargereicht, wie verzwickt Polizeiarbeit sein kann (leicht überdreht und spassgeladen -- beachte die Medienarbeit).
Herr Oppliger ist mit seiner Einsicht recht gut unterwegs:
Das Korps ist "Diverser als noch vor achteinhalb Jahren... Es gibt die unterschiedlichsten Herkünfte und Hintergründe, das sieht man an der Haut­farbe und an den Namen. Das Korps wurde gemischter – aber es könnte noch gemischter sein. Wir brauchen auch mehr Frauen." -- Nehmen wir diesen Mediensprecher beim Wort, helfen wir ihm.

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Armando Köppel
Unruhestand-Geniesser
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Kluges Interview, spannende Antworten, viel erfahren und gelernt, so geht kluger Journalismus. danke Frau Hürlimann, danke Republik.

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Leser*in
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Liebe Frau Hürlimann, vielen Dank für dieses spannende Interview! Wie schätzen Sie denn die Stellungnahme der Stadt bzw. der Stadtpolizei zum Vorfall anlässlich des Frauenstreiks ein? Da scheinen mir Herrn Oppligers Worte wie „wir bedauern“ überhaupt nicht bei den AutorInnen der Antworten angekommen. Mir leuchtet auch nicht ein, warum die Polizei bspw. nicht konkretes Bildmaterial zum Ablauf der gesamten Szene veröffentlicht (in der Annahme, dass es welches gibt, wo die Polizei doch dermassen viel an Demos filmt und es garantiert in der Nähe Überwachungskameras gäbe, die vlt mehr aufzeichnen, als sie sollten). Wie sehen Sie das?

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Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
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Sehr interessante Idee, danke, für diesen Input! Ich vermute, da sprechen auch Persönlichkeitsrechte dagegen. Wie Sie in der Text-Box zu diesem Vorfall gelesen haben (die Antwort des Stadtrats auf eine parlamentarische Anfrage), sagt die Polizei, die Frau, die später verhaftet wurde, habe zuvor einen Polizisten verletzt und es stehe eine Anzeige wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte im Raum. Ich denke, es ist auch im Interesse der Frau, dass solche Szenen nicht öffentlich gezeigt werden; davon ausgehend, dass die Antwort des Stadtrats korrekt ist. Offenbar musste der betreffende Polizist ins Spital gebracht werden, schwer verletzt wurde er aber bestimmt nicht. Ich habe die Antwort des Stadtrats verlinkt, Sie können sie nachlesen.

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(von der Moderation verborgen)
Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Hinweis: Es ist Ihr gutes Recht, die Aussagen des Interviewten zu kritisieren. Bitte unterlassen Sie aber pauschale, negative Zuschreibungen der betroffenen Person – diese sind möglicherweise persönlichkeitsverletzend. Deshalb: Darf ich Sie bitten, Ihren Beitrag noch einmal ohne diese Zuschreibung zu posten? Danke für Ihr Verständnis.

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(durch User zurückgezogen)
Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
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· editiert

Ich kann die Heftigkeit Ihrer Antwort verstehen. Aber Sie dürfen Herrn Oppliger keine schlechten Absichten unterstellen. Auch wenn in der Praxis noch vieles im Argen liegen mag, es ist wichtig, einen Polizeikommandanten zu haben, der das Problem a) anerkennt und b) öffentlich äussert, dass Vorurteile anderen Kulturen gegenüber in der Polizei nicht akzeptiert werden. Das ist ein wichtiger erster Schritt.

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· editiert

Wegen Fehlverhaltens
Scotland Yard suspendiert Hunderte Beamte

Die Polizei in London hat mehr als 1.000 Beamte suspendiert oder in ihren Befugnissen eingeschränkt. Der Grund: Fehlverhalten. Anfang des Jahres hatte eine Untersuchung der Behörde institutionellen Rassismus und Sexismus bescheinigt.

https://www.tagesschau.de/ausland/e…e-100.html

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ehem. Fachrichter im Nebenamt
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Schade, dass Frau Hürlimann die von Herrn Oppliger halbwegs offen geäusserten Anschuldigung und Unterstellungen (Medienschelte), wonach die Medien die ihnen zugesandten Videoaufnahmen von Polizei-Missbräuchen einfach unbesehen übernehmen täten, einfach so im Raum stehen liess.
Zwar nachvollziehbar, dass die Polizei aussenstehende (unabhängige) Foto- und Videoaufnahmen ihrer Missbräuche und Fehlverhalten ungern sieht. Aber ein Gegengewicht zu einseitigen, parteiischen Dokumentationen und "Untersuchungen" von Polizei und Staatsanwaltschaften ist wichtiger denn je.
Umso bedauerlicher ist, dass die von Herrn Oppliger geäusserte Medienschelte nicht in Frage gestellt wurde.

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