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Danke, Marc Guéniat!
Ihre Recherche erklärt mir viel.
Ich weiss noch, wie irritierend die Strategie sich von Innen anfühlte: Ich war von 2006-16 Reporter beim "Tages-Anzeiger", dem einstigen Flaggschiff des Konzerns.
Die ersten Sparrunden begriff ich noch, ok, unser Geschäftsmodell brach zusammen. Was ich nicht begriff, war, wie unmotiviert gespart wurde – da und dort, mit der Giesskanne (gefüllt mit Unkrautvernichter). Statt: Hier bauen wir ab – aber darauf bauen wir. Dazu kam, dass Tamedia an dem ganzen Zirkus, der Journalismus bedeutet, nicht den geringsten Spass hatte. (Geschweige denn: so etwas wie staatsbürgerliche Verantwortungsgefühle.) Nie sah man den CEO oder den Verlagschef in der Redaktion. Man hörte nur, dass die beiden Journalisten hassten, weil sie fälschlich annahmen, dass es Intellektuelle wären.
Irgendwann blieb nichts anderes übrig als zu recherchieren: Mach es wie der Kommissar und folge der Spur des Geldes. Und dann wurde klar, dass in dem Konzern nur noch in eins investiert wurde: dreistellige Millionenbeträge in Suchmaschinen für Autos, Mode, Immobilien, Ehepartner, etc.
Kurz: Als Journalist arbeitete man in einer einer Firma, die sich ganz offensichtlich von der Publizier verabschiedete. Es war erstaunlich schwierig zu glauben. Ich recherchierte beim Rauchen bei den Leuten im vierten Stock - und nach einem Jahr war mir klar: Fuck, sie wollen wirklich die Branche wechseln. Der einzige Plan für die Publizistik war, das Budget immer etwas mehr zu kürzen, als die Umsätze sanken.
Erstaunlicherweise brauchte mein Herz noch ein weiteres Jahr, das zu begreifen, was mein Kopf schon wusste. Danach war klar: Selbst wenn ich persönlich noch bis zur Pensionierung überleben würde, wäre der Job nichts anderes als der des Klavierspielers auf Titanic.
Du klimperst, und links und rechts werden deine Kolleginnen ins Meer geschmissen.

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Persönliche Konsequenz des Artikels: Republik nächstes Jahr wieder abonnieren.

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Beim Lesen des Kapitel 5 ging mir folgendes Zitat durch den Kopf: "Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden." John Maynard Keynes (angeblich)

Tolle Serie wie auch die Recherchen über Polizei-Software und die Vorgänge in Basel-Stadt. Danke und ich bleibe gerne weiterhin dabei.

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Theologe
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Der Tagi bekommt von mir keinen Rappen mehr. Auf Tagesnews werde ich in der nächsten Zeit verzichten. Kommt ja eh nicht viel Erbauliches rein, bloss Skandal und Horror wegen angeblich verkaufsfördernden Schlagzeilen.
Wann kommt die Newsplattform der Republik? Allenfalls eine Kooperation unabhängiger Medien?

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Darauf hoffe ich auch schon seit Langem.

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Danke für diese gründlich recherchierte und klare Analyse. Das ist der Journalismus, den wir brauchen.

Viel mehr Schweizerinnen und Schweizer müssen verstehen, dass die TX Group für ihre Medien in der Schweiz genau ein Ziel hat:

Ihre 33 Redaktionen wie eine Zitrone auspressen, um in die Branche „Internetmarktplätze“ zu wechseln.

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Mich nimmt wunder, wie es zum linksliberalen Image des Tagesanzeigers gekommen ist. Hat jemand eine - wenn auch sehr zittrige - linksliberale Linie vorgegeben? Seit wann gibt es diese Linie? Warum wird diese Linie verfolgt? Warum wird der Tagesanzeiger vom Internationalen Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ), das zum Beispiel die Panama Papers veröffentlicht hat, in die Recherchen einbezogen? Ist das Vertrauen des ICIJ gerechtfertigt? Mir leuchtet dieses Vertrauen - anders als bei der Süddeutschen Zeitung - nicht recht ein. Warum durfte der ehemalige Linke Res Strehle als Chefredaktor wirken?

Mir fällt auf, dass ein Grossteil der Inhalte des Tagesanzeigers aus der Süddeutschen Zeitung stammen. Wie steht es mit dieser "Zusammmenarbeit"? Wie viel Eigenleistung liefert die Redaktion des Tagesanzeigers noch?

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Jetzt mal ganz naiv gefragt:
Regt sich bei den Angestellten der Tamedia nicht langsam etwas Unmut? Jetzt bin ich ja selbst kein Revolutionär, aber wenn ich sehe, dass ich unaufhaltsam an den Abgrund gedrängt werde, dann ist es an der Zeit aufzustehen und etwas zu tun. Für mich klingt das alles so, als ob die Redakteure einfach mit der Schulter zucken und weiter machen solange es eben geht. Darf man in der Schweiz nicht streiken? Gibt es keinen Betriebsrat? Der Konzern kontrolliert fast alle wichtigen Magazine des Landes. Die vierte Gewalt im Staat ist in Gefahr.... oder ist mir etwas entgangen?

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Als ehemalige Mitarbeiterin von Tamedia kann ich Ihnen antworten, dass sich nur Mitarbeitende wehren können, deren Existenz nicht von dieser Anstellung abhängt. Schon der frühere Unternehmensleiter Martin Kall vertrat die Haltung, er werde nicht in Mitarbeitende investieren. Er könne mit den Fingern schnippen, und jede Menge Leute von der Strasse wollten bei ihm arbeiten. Es gebe sowieso nur 3 interessante Jobs im Unternehmen: seinen eigenen, den des Verlagsleiters und den des Verlegers. Alle anderen seien jederzeit austauschbar und bräuchten keine besonderen Kenntnisse.

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....unfassbar. Ich bin selbst Unternehmer und es würde mir nie in den Sinn kommen, so über meine Mitarbeiter zu denken.
Wenn ich mir das recht überlege, dann ist hier schon Hopfen und Malz verloren.
Denn ein großangelegter Streik zeigt ja nur dann Wirkung, wenn die Öffentlichkeit davon erfährt und ein Diskurs entsteht.... aber wenn die Betriebe, die davon berichten sollten eben die Betroffenen sind, dann ist das vermutlich sinnlos. Was für eine absurde Situation. Eigentlich müsste man lachen, wenn die Sache nicht so ernst wäre.

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Wenn alle Mitarbeiter*innen geschickt organisiert - und natürlich gleichzeitig im ganzen Land - streiken würden, könnten sie die Konzernleitung stark unter Druck setzen. Das habe ich jedoch schon persönlich im kleinen Setting erlebt: Das Problem ist Angst, fehlender Mut, fehlende Solidarität. Vor allem die Angst ist verständlich, aber es ist ernüchternd, wie wir uns dieser Kraft nicht bewusst werden und uns stattdessen an der Nase herumführen lassen.

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Es ist deutlich schlimmer, als meine Befürchtungen waren. Es ist schon so, wie R. M. sagt; es gibt keine Tageszeitung mehr, welche man mit gutem Gewissen abonnieren kann. Zum Glück gibt es die Republik und die WOZ (auch wenn sie Tageszeitungen nicht ganz ersetzen können).

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Es gibt SRF Online.

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Florian Gysin
Software Engineer
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Was mich an der ganzen Sache so unglaublich hässig macht: Das man nicht einmal zum Boykott des Tagi/Bund/... aufrufen darf. Weil sie in der Angelegenheit machtlos sind, und weil man damit das Ende dieser Zeitungen nur noch beschleunigen würde. Man kann dem gierigen Heuschreckenkapitalismus und dem Untergang dieser Traditionszeitungen nur tatenlos zusehen... Gopfertelli. :(

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Ist eine Beschleunigung keine Option? Mit dem Online-Journalismus sind die Traditionellen im Zugzwang und wann erfindet man sich am besten neu, wenn nicht in der Krise?

Sie müssen sich aus den unhaltbaren Zwängen der Tamedia/Coninx befreien und wieder ein souveränes Organ schaffen.

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Sie geben verkürzt die These von Schumpeters "Kreativer Zerstörung" wieder. Und was die Beschleunigung betrifft, gibt es dafür auch einen schönen Begriff: "Akzelerationismus". Das ist theoretisch alles wunderschön und man zieht bewundernd den Hut vor so viel analytischer Leistung für die Ökonomie. Nur bleibt am Ende das Leid der Beteiligten unbeleuchtet.

Hier noch ein schönes Zitat, welches man dem Artikel auch beisteuern hätte können:

„Die einen stehen im Schatten, die anderen stehen im Licht, doch man sieht nur die im Lichte, die im Schatten sieht man nicht!“ Bertold Brecht

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Nach dem Lesen des neuesten (6.) Kapitels scheint mir, dass ein Boykott, oder zumindest ein „bewusst anders konsumieren“ am ehesten bei den anderen Teilen der TX Group effektvoll sein könnte. Da, wo sie ihren Gewinn machen (ricardo, tutti, Job- und Autobörsen, etc.). Wenn man dort genug Aufmerksamkeit und eine kritische Masse erzielen könnte, würde das TX sicher viel eher spüren.

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Die Serie ist ein gutes Beispiel wie reiche Familientunternehmen/-konzerne mit unqualifziertem Führungspersonal der Korruption verfallen und den Wohlfahrtsgewinn an die Wand fahren.

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Bei allem Verständnis für die Kritik an dem Konzern, aber wo sehen Sie anhand des Artikels Anzeichen für Korruption? Der Vorwurf scheint mir übertrieben.

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Es ist Kritik am Familienunternehmertum.

Transparency International definiert Korruption als Missbrauch von anvertrauter Macht zum privaten Vorteil.

Die Dividende ist ein Signal des Unternehmenserfolgs und nicht ein Instrument zur Bereicherung.

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Danke für den Fünfteiler zu "TX"
Genau für solche Recherchen ist mir die Republik sehr viel wert.

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Auf die Gefahr hin wieder von Elia Blülle gemassregelt zu werden, frage ich heute: Welche Verlegerseele droht Pietro Supino zu verlieren? "Angst essen Seele auf", dieser Fassbinder Filmtitel veranschaulicht Supinos Agieren. Er hat Angst, um seine hart erkämpfte Stellung im Konzern, hat Angst den finanziellen Bedürfnissen der Familien-Dynastie nicht zu genügen, hat Angst in den Spiegel zu schauen, weil ihn dort nur Haben und kein Sein erwartet.

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Elia Blülle
Journalist @Republik
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Zu Befehl 😊. Tatsächlich stellen Sie hier eine küchenpsychologische Ferndiagnose an, die mir einen Schauer über den Rücken jagt. Aber wenn Sie glauben, dass solche Kommentare der Debatte helfen: Wir sind eine freie Republik.

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Keine Ahnung in welchen Kleinkrieg ich mich hier einmische :-) Aber so schlecht kann der Kommentar von H. S. nicht sein. Ich stand jetzt zwar auch den Vormittag durch in der Küche, da ich aber tatsächlich einen Abschluss in Neuropsychologie habe, kann ich nur bestätigen, dass die meisten Probleme der Menschheit auf Angst zurück zu führen sind. Die Amygdala regiert die Welt... :-)
Die Angst würde ich hier allerdings in erster Linie nicht bei Herrn Supino suchen, sondern bei all den stillschweigenden Angestellten, die für diesen Konzern ihre Seele verkaufen. Das bei einer Berufsgruppe, die eigentlich wie keine andere für die Revolution geboren ist! Was ist hier los?! Warum sind unsere Strassen nicht voll von demonstrierenden Journalisten? Die Revolution wird eher nicht vom Konsumenten kommen... Auch wenn ich froh um die Republik bin, ich kenne einige Republikabonnenten, die sich nicht von ihrer Print-Tageszeitung trennen können.
Das Fussvolk sind hier die Redaktionen und genau da muss etwas passieren. In einer Medienlandschaft, in der die Jobaussichten offensichtlich ausserhalb von Tamedia sehr eingeschränkt sind, ist die Angst verständlich. Lieber froh sein, wenn man noch eine Stelle hat. Aber so die Seele zu verkaufen macht langfristig krank und kein Job der Welt ist das wert. Hey liebe Journalisten, geht auf die Strasse und wechselt den Job, notfalls in eine andere Branche (in dem Fall: schreibt einen Blog oder Bücher für die Seele und nehmt euch ein Beispiel an Herrn Vogel).
Zu Herrn Supino: ja ich vermute bei jeder Familiendynastie, die Profit um jeden Preis an die erste Stelle setzt, sitzt diese evolutionäre Urangst im Nacken. Hier aber wohl längst überlagert, durch Erfolg und Gier. Solange niemand muckt, geht das Konzept ja wunderbar auf...

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interessierter Leser
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Triste Aussichten: eine Tageszeitung braucht der Mensch, doch es gibt bald keine mehr, die man/Frau guten Gewissens abonnieren kann - jedenfalls hier in Bern ...

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Es wird mir immer klarer, was für ein Luxus guter investigativer Journalismus geworden ist. Gut darf ich immer noch jeden Morgen die Republik (plus Verleger-Inputs) lesen. The energy flows where your focus goes. Und meiner sucht nach echter differenzierter Auseinandersetzung. Zum Glück für mein Gewissen gehöre ich zum armen Zweig der Coninx-Familie.

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"Ganz am unteren Ende der Hierarchie befinden sich die Journalistinnen, Redaktoren, Korrektorinnen und Fotografen"? Da blicken die Schreibenden gemeinsam mit ihren Berufskolleginnen nur nach oben und nicht nach unten. Was ist mit Sekretariat, Kantinenkoch, Praktikantinnen, Putzpersonal, Druckereitechnologinnen und was es sonst noch alles braucht um so einen Betrieb am Laufen zu halten? Ein Teil der Arbeiten ist vielleicht ausgelagert worden (um so schlimmer), aber der Kostendruck ist da sicher auch hoch - und die haben keine Chefredaktoren die eine Lanze für sie brechen. Die eigene Kaste als die Ärmsten bezeichnen und alle die darunter die Basis für journalistische Arbeit liefern zu vergessen, ist ein bisschen peinlich.

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Ehemalige Mitarbeitende
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Während ich dort arbeitete, hatte ich das Gefühl, Mitarbeiterstellen werden gestrichen und durch dauerhafte Praktikumsstellen ersetzt. Gibt ja kein Mindestlohn, in die Mitarbeiter wird sowieso nicht investiert und werden auch nicht wertgeschätz, daher ist ein schneller Wechsel auch nicht so problematisch, und der Name TX Group / Tamedia mache sich ja gut im Lebenslauf, also finden sich schon immer ein paar Studienabgänger*innen, die bereit sind die Arbeit für einen Bruchteil des Lohnes zu machen (und dann halt am Wochenende im Supermarkt oder im Gastrobereich arbeiten, um über die Runden zu kommen - und das habe ich auch aus anderen Bereichen als dem operativen Pressegeschäft gehört). Ist ja in anderen Unternehmen nicht anders, aber halt trotzdem fragwürdig, besonders wenn man immer wieder von den extrem hohen Löhnen im obersten Segment hört und das Unternehmen insgesamt Gewinn macht.

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Chefredaktion
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Danke Herr W. für Ihre Kritik. Das kann man so sehen. Die Serie fokussiert alleine schon aus Komplexitätsgründen auf jenen Bereich, der für die Öffentlichkeit von Relevanz ist: den (systemischen) Zustand des Journalismus. Ich würde Ihrer Kritik vollumfänglich zustimmen, wenn die Serie ausgedehnt Befindlichkeiten von journalistischen Mitarbeiterinnen transportieren würde. Der Fokus liegt aber auf den Besitzern, Ihrem Geschäft und Ihrer Rolle für die Öffentlichkeit.

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Der Fünfteiler ist sehr detailliert und informativ. Aber: erwach, liebe Republik - so funktioniert Wirtschaft! Niemand investiert Gewinne, wo kein Wachstum zu erwarten und in der Zukunft kein neuer Gewinn wartet. Schon gar nicht, um als Privater der Oeffentlichkeit einen Service Public zu bieten. Bei den Papiermedien macht Supino eine Ausmelkstrategie aus dem Lehrbuch von Parker.
Schlimm ist daran vor allem, dass der Leser die sinkende Qualität und die Kardinalsünde der bezahlten Texte im Redaktionsteil (Meinungen...) erdulden muss, weil es auf Papier weit und breit keine weniger schlechten Alternativen hat.

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Chefredaktion
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Nun, das kann man so sehen (mal abgesehen von der "Erwach"-Rhetorik). Aber warum fliessen dann seit Jahrzehnten Abermillionen indirekte Subventionen zur Stützung des medialen Service public in Medienkonzerne und weitere Abermillionen direkte Subventionen sollen folgen?

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Ich stimme Ihnen voll und ganz zu. Subventionen an Geschäfte mit 15%iger Rendite sind sehr unschön. Noch unschöner sind Subventionen ohne qualitative Auflagen.

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Danke für diese Serie. Leider ist es auch bei anderen Medien nicht besser. Der Dumont Verlag hat zb. Die Berliner Zeitung genau so ruiniert. In vielen Redaktionen sind die Journalist*innen nur teures Personal, das nur viel kostet, aber wenig bringt. Über die Bedeutung des Journalismus für eine Demokratie muss wieder mehr Bewußtsein geschaffen werden. Danke der Republik , dass sie das macht!

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Der Regisseur der Filmkomödie "la folie des grandeurs" ist Gérard Oury. Louis de Funès und Yves Montand sind in den Hauptrollen zu sehen.

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Chefredaktion
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Danke, das verrutschte beim Redigieren der Übersetzung, korrigieren wir.

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Ich glaube mein Bund-Abo wird die nächste Erneuerung nicht überleben. Ist es bei anderen Medientiteln auch so schlimm? Stichwort Condé Nast?

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Leser
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In diesem sehr interessanten Beitrag wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Geschäftsleitung von jedem Geschäftsfeld, also von jeder Zeitung, eine Marge von 15% verlangt, dass es keine Quersubventionierung von besser rentierenden Einheiten an weniger rentierende gibt. Andererseits wird aufgezeigt, wie den Einheiten (Zeitungen), die die 15% Marge überschreiten, entsprechend höhere Anteile am Overhead belastet werden. Ist dieser Overhead aber einmal gegeben, dann bedeutet seine Verteilung unter den Geschäftsfeldern nach Mass ihrer Gewinnmarge schon, dass quersubventioniert wird.

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Interessante Ausfuehrungen. Der Zug der Internetmarktplaetze ist allerdings eher abgefahren.
Zur Feudalzeit. Die funktionierte etwas anders. Basis war der Ackerbau. Um den Hof nicht in immer kleinere Parzellen zu zerstueckeln, wurde der Hof dem Erstgeborenen gegeben. Der lernte den Hof zu managen. Die Anderen, der vielen Kinder gingen leer aus. Die wurden dann als Knecht und Magd verschenkt/vergeben/verkauft/fremdplatziert bei anderen Bauern welche Bedarf hatten und fuer diese Jugendlichen & Erwachsenen sorgen konnten. Alle maennlichen Nachkommen, ausser den Erstgeborenen konnten fuer Kriegsdienste verpflichtet werden. Da war noch etwas mit freiem Bauer und Lehensbauer. Ueberzaehlige konnten auch fuer Sold an Kriegsherren verkauft werden. Je nach Ernten resp einer Generation war jeweils ein Ueberbestand an Maennern ohne Land vorhanden. Zuviele Leute konnte das Land nicht ernaehren. Und die konnten dann guenstig, resp der Gemeinschaft nuetzend eingezogen werden. Kriegstreiber war somit eher der Kinderreichtum der Bevoelkerung. Der Adel hat das quasi gemanagt.

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chris mueller
MitBürger von nebenan
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Ein Detail: drittletzter Abschnitt, sollte hier nicht Nominativ eingesetzt werden?
.... Rohner, der ehemalige Präsident ...

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Daniel Meyer
Korrektor Republik
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Guten Morgen! Aber natürlich, vielen Dank für den Hinweis – die Stelle ist korrigiert. Wünsche einen schönen Tag, herzlich!

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Sie machten als Großaktionäre auch vor der altehrwürdigen Nachrichtenagentur SDA (heute Keystone-SDA) nicht Halt. Ausgepresst wie eine Zitrone. Wenn nicht so viele äußerst kompetente, kreative und einem höheren Gut (demokratiepolitischer Auftrag der Medien) verpflichtete Journalist*innen bei der SDA arbeiten würden, die würden aufgrund von Personalknappheit, Restrukturierung um Restrukturierung und dem ganzen Gewinnstreben keine sinnvolle Zeile mehr schreiben können.

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Chefredaktion
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Danke für Ihren Beitrag. Das Schicksal der SDA haben wir hier ausführlich thematisiert und wird im Kapitel dieser Serie zum Thema Medienpolitik nochmals aufgegriffen.

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Hans Knaus
Treuhandunternehmer
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Aus der 15 % Betriebsmarge werden dann über die überhöhte Overhead-Verrechnung noch ein paar Prozente mehr. Bände spricht dann die Ressourcenallokation innerhalb des Konzerns, man rechnet nicht mehr damit, dass man mit dem Journalismus soviel Geld verdienen kann, um die Familie ernähren und die fetten Boni der Geschäftsleitung bezahlen können.

Tamedia Papers zeigt doch auf, wie notwendig alternative Geschäftsmodelle sind, um der vierten Gewalt eine Zukunft zu geben. Umso glücklicher bin ich mit der Entwicklung des Geschäftsmodells der REPUBLIK.

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Kleine Haarspalterei: Rajiv Patel ist genau genommen kein Westschweizer Satiriker, sondern eine Figur, die von Cyril Jost gespielt wird.

Aber Hauptsache wir haben alle gelernt: Ce qui compte, c'est les grosses EBITs.

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Wenn die Kuh dann leergemolken ist und nur noch eingekaufte journalistische Irrelevanz serviert wird, sollte der Markt ja wieder frei sein für Modelle mit Kunden die für guten Journalismus zu bezahlen bereit sind. Siehe Repulik. Wirklich ein Licht in der tristen Presselandschaft. Habe mein Tagi-Abo nach ca. 40 Jahren gekündet.

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Die Tamedia Papers haben wirklich interessante Facetten. Insgesamt ist es mir aber zu langatmig geworden und, bei aller berechtigter Kritik, liest es sich ein bisschen wie die Rache der Enterbten.

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