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Gaby Belz
Jeden Morgen neu
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Ich empfinde HM allmählich noch mehr als früher als eine tragische Figur. Wer ihre Bücher gelesen hat kennt alle diese Geschichten seit langem. Die Freiheit die auch ich Baby-Boomerin genoss und geniesse hängt zu einem wesentlichen Teil am Reichtum, den unser Wirtschaftssystem uns beschert hat. Aber wie wir unterdessen wissen auch grosse Ungerechtigkeiten (Piketty) und unökologische Ausbeutung unserer nicht-menschlichen Mitwelt. Ausserdem ist der exzessive Individualismus (der auch Voraussetzung für die Demokratie ist - "one person one vote") unabdingbare Voraussetzung dafür dass der Konsum läuft und das BIP steigt.
Ich stimme ihr natürlich zu dass die Würde von uns Menschen (wie auch aller Mitwesen) unantastbar sein muss. Aber aufgrund der aktuellen Entwicklungen auf verschiedensten Bühnen brauchen wir neue (aufgrund alter?) Formen des Zusammenlebens, die uns zwar in unserer individuellen Freiheit beschneiden, dafür aber das friedvolle Zusammenleben auf unserem Planeten auf lange Sicht ermöglichen und fördern. Ideen und Vorbilder dazu gibt es viele.

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Natürlich haben sie recht, was unsere ökologische Zerstörungskraft und unser exzessiver (Konsum)Individualismus angeht.
Aber Herta Müller als tragische Figur mit ihren längst bekannten Geschichten herabzuwürdigen, das ist ziemlich starker Tobak.
Wenn die Geschichten von Herta Müller wirklich bekannt und verinnerlicht wären, wenn den Menschen hierzulande bewusst wäre, was ein Leben in einer Diktatur bedeutet, dann würden nicht so viele Menschen diesen neuen Faschisten zujubeln und Heil von ihnen erhoffen.

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Pensioniert
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Inhaltlich pflichte ich Gaby Belz 100%ig zu. Ihre Aussage: "Wer ihre Bücher gelesen hat kennt alle diese Geschichten seit langem", sagt mir nur, dass HMs Schilderungen nicht neu sind. Leider sind sie den Wenigsten in dieser ausführlichen Deutlichkeit bekannt.
Unsere westlich geprägte Demokratie wird vom Kapital gelenkt. Ob das schlussendlich bessere Aussichten sind? Noch geht es einer Mehrheit in unseren Demokratien gut bis sehr gut. Die Klimaveränderung und die Reichtumsungleichheit sprechen gegen ein gutes Ende unserer Demokratie.

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Timo Würsch
Digitalisierer, Unternehmer, Vater
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Liebe Frau Belz - Ich bin sicher damit einverstanden, dass wir etwas ändern müssen, damit wir langfristig friedvoll zusammenleben können. Aber:

Wer ihre Bücher gelesen hat kennt alle diese Geschichten seit langem.

Naja, wer weiss, wie eine Diktatur von innen ausschaut, der will ziemlich sicher keine Diktatur. Darin liegt m.E. der Wert dieser Geschichte(n).

Die Freiheit die auch ich Baby-Boomerin genoss und geniesse hängt zu einem wesentlichen Teil am Reichtum, den unser Wirtschaftssystem uns beschert hat.

Ja, aber Wirtschaft geht auch ohne Freiheit, siehe China. Dass es wirtschaftlich gut läuft, ist sicher eine Bedingung für Freiheit, aber nicht die einzige.

Ausserdem ist der exzessive Individualismus (der auch Voraussetzung für die Demokratie ist - "one person one vote")

Für Demkoratie braucht es den Exzess nicht. Und einverstanden, der Individualismus hat negative Seiten, aber gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass Menschen nur glücklich sein können, wenn sie sich selbst sind - also ihren Individualismus ausleben können. Wir dürfen darüber jedoch unsere kollektive Verantwortung nicht vergessen, und das ist ein bewusster Effort.

Ideen und Vorbilder dazu gibt es viele.

Mir fallen da zwar schon Einzelteile ein, die funktionieren könnten (z.B. wesentlich bessere Bildung), aber aus Neugierde: Welche?

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Gaby Belz
Jeden Morgen neu
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Haben Sie Dank für ihre Steilvorlage!
Mich leiten verschiedene Ansätze, die sich alle auf die Wirtschaft beziehen, aber diese hat ja bekanntlich enormen Einfluss auf Gesellschaft und Politik:
Allmenden/Commons, als erstes erforscht von Elinor Ostrom, später in Deutschland von Silke Helfrich;
Die Care-Bewegung, die die Prioritäten umdreht, z.B. alle wirtschaftlichen Prozesse sollen inklusive werden, d.h. keine Internationalisierung der Gewinne bei gleichzeitiger Externalisierung der Kosten (sozial, ökologisch, Verteilungstechnisch, siehe SDG 2030);
Ein entsprechender Umbau vom BIP zu einem Index der alle lebensnotwendigen aber nicht bezahlten Care-Aufgaben mit einrechnet in die Frage wie "gesund" eine Volkswirtschaft ist;
die Rückbindung der Aufgabe von Banken auf ihre ursprüngliche Funktion, nämlich auf das Angebot von Krediten für Unternehmen und Hypotheken für den Bau und Kauf von Liegenschaften (dort wo es wirklich noch notwendig ist), und ohne den assets management-Teil.
Und so gibt es noch viele Aspekte, z.B. das Bauen inkl. BZO, der Konsum inkl. Reisen und Mobilität, die Gesundheitsversorgung, die spirituelle Verankerung (in was?), die Medien (worüber und wie berichten?) die Frage was zukünftig genau ein gelungenes Leben sein kann, und zwar weltweit, undsoweiter. Bref: wenn man einmal damit anfängt hört es nicht mehr auf mit Feldern die neu gedacht und gemacht werden sollen und auch können.

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Im Gegenteil, könnte es sein, dass unsere individuellen Freiheiten überhaupt erst freigesetzt würden?

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Dieser Text geht unter die Haut. Was Menschen einander antun können. Was Diktatoren jeglicher Couleur mit ihren repressiven, gewalttätigen, entwürdigenden und entmenschlichenden Systemen bewirken und schliesslich nichts als Ängste, Resignation, Schmerz, Leid, materielle und moralische Einöden hinterlassen.
Nie wieder, möchte man sagen, muss man sagen.
Und nun zeigen sich die Geister der Vergangenheit immer dreister, finden Bewunderer, Nachahmer, Förderer, nicht nur unter jungen, unsicheren Menschen, sondern in allen Altersgruppen und in allen sozialen Bereichen. Bis hinauf zu einflussreichen Politikern, die sich damit brüsten, Diktatoren die bluttriefenden Hände zu schütteln und einflussreichen, korrupten Putinanhängern in der Schweiz einen grossen Auftritt zu ermöglichen.
Ich glaube dass wie beim Klima viele Menschen auch in dieser Frage nicht begriffen haben, um was es eigentlich geht.

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"... Schmerz, Leid, materielle und moralische Einöden ..." das ist es, was bleibt - und was bloss ein schwacher Trost ist: der Traum von einer Sache ...

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Timo Würsch
Digitalisierer, Unternehmer, Vater
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Vielen Dank, Herta Müller und Republik, für einen dieser Texte, die wir uns ausdrucken, einrahmen und aufhängen müssen. Einen Punkt möchte ich hervorheben: Demokratie und Freiheit sind anstrengend, aber die Alternative ist grausam. So weit, so klar. Was ich aber besonders hilfreich finde, gerade weil es unter die Haut geht: Diese Tatsachen vor dem Hintergrund der Innensicht in eine Diktatur zu sehen - so, wie wir es hier lesen können. Dann wird für uns wirklich greifbar, wieso sich diese Anstrengung für Freiheit und Demokratie lohnt.

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Ergänzend zur Rede das neuste Buch von Herta Müller: Eine Fliege kommt durch einen halben Wald. Darin schildert sie neben ihren Erfahrungen in Rumänien ihre Ankunft 1987 in Deutschland und wie sie behandelt wurde. Das hat mich überrascht und schockiert: Damals kamen viele Rumäniendeutsche nach Deutschland zurück, viele von ihnen ehemalige Nazis, sie wurden mit offenen Armen von den Heimatvereinen und den Behörden aufgenommen. Anders Herta Müller. Sie wurde lange wieder mit Misstrauen behandelt, ausgegrenzt, bespitzelt, verdächtigt. Es gab ein Formular, wo sie ankreuzen sollte, warum sie nach Deutschland komme. Ob als Flüchtling oder als Deutsche. Beides zu sein ging nicht, war aus deutscher Sicht unmöglich. Sie wurde als möglicher Spitzel diffamiert, dabei gab es unter den Rumänendeutschen viele, die auch noch in Deutschland für das rumänische Regime arbeiteten. Wollte Herta Müller als Deutsche in Deutschland aufgenommen werden, wurde von ihr verlangt, sich die Akten ihres SS-Vaters zu beschaffen um den Nachweis erbringen zu können. Dabei hatte sie sich schon als Jugendliche von ihrem Vater zum Entsetzen ihrer Umgebung losgesagt, als sie erfuhr, dass er bei der SS gewesen war. Schon als Jugendliche war sie eine eigenständige Denkerin und bereit, gegen alle Widerstände, und einsam, für ihre Werte und gegen das Unrecht, gegen das Vergessen einzustehen. Sie hat sich nie brechen, verführen oder wirr machen lassen. Ein grosses Vorbild.

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Sensibilisiert
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Wie mit mutigen Leuten in der demokratischen Schweiz auch verfahren wird lässt sich am Beispiel von Adam Quadroni anschaulich illustrieren. Nachdem er vor Jahren die Preisabsprachen vom Bündner Baukartell mit Hilfe der Republik ans Licht brachte, wird ihm bis heute das Leben nur noch schwer gemacht. Sein eigenes Bauunternehmen hat er verloren, er hat kein Einkommen mehr und ist verschuldet. Wenn ich richtig gelesen habe, soll ihm auch noch sein Haus weggenommen werden. Wer das alles mitbekommt, wird zum Angstträger und sich hüten gegen Macht aufzutreten.
Gerade zu dieser existenziellen Bedrohung von Adam Quadroni würde ich auch von der Republik mehr aktuelles Engagement erwarten. Diese Geschichte darf niemals vergessen werden. Sie zeigt anschaulich wie Mächtige Mutige bodigen.

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Demokrat
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Unglaublich eindrücklicher Text, kein Wort zuviel, wow! Ich habe als Linker noch nie verstanden, warum sich so viele Linke für autoritäre sozialistische Regimes begeistern können: Kuba, Venezuela etc., wenn sie nur mehr Gleichheit versprechen. Demokratie und Menschenrechte müssen in jedem politischen System zuerst kommen, die wirtschaftliche Ausrichtung ist nachgelagert, Verhandlungssache.

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Grossartig! Herta Müller zeigt uns in ihrer Rede, worum es geht – um Freiheit, Würde, Wahrheit, Selbstbestimmung – und die damit verbundene Verantwortung, dafür zu kämpfen. Denn tun wir dies nicht, droht das grauenvolle Regime der Angst, das uns zu Verrätern und Denunzianten werden lässt.

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Ein beklemmender Text in seiner präzisen Beschreibung des Alltags in einer Diktatur, der Angst, der vollkommenen Abwesenheit von Freiheit, und ein eindringlicher Aufruf – der leider genau dort endet, wo es für uns hier im Westen brisant würde ich; er macht halt vor den grossen Profiteuren im Finanzzirkus und im Tech-Theater, wunderknaben, denen es nur um ihre eigene absolute Freiheit geht, egal, was wir dabei verlieren.
Die nächste Diktatur kommt nicht in Gestalt von Witzfiguren aus Retrokabinetten aus West und Ost, sie kommt in Lichtgestalten kraft massenhafter Bewunderung. Gegen solches Bewundern gilt es anzutreten, um düsteren Gestalten das Licht zu entziehen.

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Wie meinst du das Billo? Welche Lichtgestalten?

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Ich hab mit Bedacht keinen Namen genannt, Ursula, weil eine umfassende Liste ja doch ziemlich lange würde, wenn man sich der Mühe einer ausführlichen Recherche unterzöge. Aber da du fragst, ein paar Beispiele: Jeff Bezos, Mark Zuckerberg, Elon Musk, Sergio Ermotti, the Koch family, the Walton family, der Blocher-Clan... you name it.

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Ich weiss nicht, ob mehr Gefahr von den Lichtgestalten und ihrer Klientel ausgeht, als von den sich gleicher fühlenden Schweinen (Animal Farm), die heimlich zur Unterdrückung der weniger Gleichen unter der Führung des Schweins „ Napoleon“ einen Wurf von zu allem fähigen Wolfshunden grossziehen. Vielleicht sind sie auch deckungsgleich.

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Die Lichtgestalten mussten zu allen Zeiten nicht nach willfährigen Blockwarten suchen, das ist klar. Von denen geht die Gefahren aber nur mittelbar aus.

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Wunderbar! Gehört zur Grundbildung bez. Algemeinbildung. Immer wieder lesen und verbreiten.

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Grauenhaft, das geht unter die Haut.

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· editiert

Spannend! Ich frage immer wieder bei meinen Eltern und Verwandten nach den Erfahrungen im sozialistischen Jugoslawien vor 1990. Die Angst war auch dort notwendig für die Erhaltung des Systems. Mein Onkel erzählte mir, dass er verdächtigt wurde eine Waffe zu besitzen. Evidenz = 0 aber es reichte, dass das irgendjemand behauptet hat. Das ganze Haus wurde mit einer schwerbewaffneten Polizeitruppe auf den Kopf gestellt und ob da Kinder zuhause waren, die traumatisiert werden könnten, war nicht so wichtig. Ergebnis: Keine Waffen gefunden.
Die Sicherheitskräfte waren jedoch nach wie vor davon überzeugt, dass diese Person eine Waffe besitzt. Also wurde ihm gesagt, entweder er gibt seine Waffe bei der Polizei ab, oder er bekommt eine noch härtere Strafe. Was das zu bedeuten hatte war bekannt, es gab genug Leute die die Foltermethoden des jugoslawischen Geheimdienstes bezeugen konnten. Und was macht man jetzt? Richtig, man ist jetzt gezwungen eine Waffe illegal auf dem Schwarzmarkt zu besorgen, damit man diese dann der Polizei aushändigen kann und so einer härteren Strafe entkommen kann.

Dass Rechte solche Systeme befürworten (solange sie in der Machtposition sind), erstaunt mich nicht, dass aber auch Linke mit diesen Systemen sympathisieren irritiert mich wieder.

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Das sind doch Tatsachen, die einem grsund denkenden Menschen Angst einjagen. Auch im Nachhinein. Da kann doch etwas nicht stimen mit den Menschen.

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Wir neigen dazu unsere Freiheit für Sicherheit aufzuopfern. Es ist jeweils ein Abwägen, wieviel Freiheit wollen wir opfern, um uns sicherer zu fühlen? Der normale Mensch schaut das auch nicht statistisch sondern emotional an. Wenn wir das wenigstens statistisch analysieren würden, kämen wir vielleicht eher zu konstruktiven Lösungen. Und wenn es nicht mich selbst, sondern Andere betrifft, dann interessiert es leider die Wenigsten. In Jugoslawien wurde das unter Tito einigermassen ausbalanciert. Solange man die Regeln befolgte, hatte man nichts zu befürchten. Das war zumindest der Tenor. Es gab zwar auch dort Folter usw. aber die Mehrheit war der Meinung, es trifft schon die Richtigen. Im Prinzip hat man dort schon massiv die Freiheit der Sicherheit aufgeopfert. Die Erkenntnis kam dann aber erst später, als Tito starb und immer mehr für Bagatellen oder wie in diesem Fall eben für Nichts eingesperrt oder gar gefoltert wurden. Im Fall Jugoslawien ist es noch etwas komplizierter wegen den unterschiedlichen Volksgruppen, aber es läuft immer etwa ähnlich ab. Zuerst trifft es die kleinen Minderheiten, dann die grösseren Minderheiten, irgendwann dann die Andersdenkenden bis zur breiten Masse und dann kann man nur noch beten, dass es nicht eskaliert. Zum Glück sind wir in der Schweiz noch nicht soweit, dank den Menschen die wach bleiben. Auch wenn auch hier der Hass geschürt wird, gibt es einen Rechtsstaat der funktioniert und in den allermeisten Fällen „möglichst“ gute Bedingungen für alle schafft. So dürfen wir heute feiern dass wir die erste Nationalrätin mit sri-lankischen Wurzeln haben und einen Hasser weniger im Zürcher Ständerat.🥂

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Herta Müllers Angst spüre ich auch.
Angst vor den von Putin geförderten europäischen Rechtsradikalen, die die Freiheit in der Demokratie ausnutzen, um sie mit ihren Lügen zu vergiften.
Wie können so Viele die Freiheit einfach aufgeben, die politischen Anführer gemeinsam auszuwählen? Und das alles für falsche Schmeicheleien und Lügen von einem „einigen“, „reinen“ Volk. Fürchterlich.

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Vielen Dank an Frau Müller für diesen eindringlichen Appell ! Es ist leider so, dass die Unfreiheit ein verführerisches Element enthält. Es lohnt sich, wieder einmal Ralf Dahrendorfs Buch "Die Versuchungen der Unfreiheit" zu lesen, wo er die Haltung von Intellektuellen gegenüber den totalitären Regimes des 20. Jahrhunderts beleuchtet. Goebbels hatte gesagt, man brauche sich (im Kampf um die Macht) nicht um die Intellektuellen zu kümmern, weil diese (nach der Machtergreifung) "von selber kommen" würden. Heidegger ist das wohl schlagendste Beispiel. Wer es schafft, sich in der Nähe der absoluten Macht oder gar unter ihrem "Schutzschield" aufhalten zu dürfen, darf ein wenig daran schnuppern, kann auf Privilegien und rascheres Vorankommen hoffen und sieht sich seiner anstrenden Verantwortung für die eigene Existenz, die ein Wesenselemt in einer freien Gesellschaft ist, enthoben. Im Extremfall nimmt sie/er gar die Ausschaltung von in Ungnade gefallenen, ihm persönlich auch unliebsamen, Konkurrenten mit heimlicher Genugtuung zur Kenntnis. Natürlich wird auch sie/er die Angst nicht los, plötzlich dasselbe Schicksal zu erleiden, was ihn gegenüber der Macht noch unterwürfiger werden lässt. Nicht umsonst hat Stalin gesagt, es sei ihm lieber, man folge ihm aus Angst als aus Ueberzeugung; die Ueberzeugung könne sich ändern.
Als die Mauer fiel, gab es eine kurze Euphorie, die in Fukuyamas Theorie vom "Ende der Geschichte" gipfelte. Und wer glaubte, das Internet mit seienen raschen Informationsflüssen werde künftig totalitäre Macht rasch blosstellen oder gar verunmöglichen, stellt heute fest, dass es zu einem ihrer wichtigsten Pfeiler geworden ist. Das gilt übringens nicht nur für politische, sondern auch für wirtschaftliche Machtstrukturen und verspricht für die Zukunft der Freiheit leider nichts Gutes.

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Ein sehr guter Artikel; geht unter die Haut. Müsste auch in den "normalen" Tageszeitungen zu lesen sein.

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Genau, Reto, das geht wirklich alle an! Ich habe das pdf an das "Badener Tagblatt" geschickt mit der Aufforderung die Rede abzudrucken oder mindestens zu kommentieren.
UND: Gratuliere zur Wahl in den Gemeinderat! Ein guter Tag für die Schweizer Politiklandschaft gestern. Auch mit Blick auf die Rede von Herta Müller!

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Natürlich.
Doch was, wenn die Zukunft vieler Menschen trotz aller Freiheit und Demokratie ökonomisch düsterer aussieht, als die Vergangenheit ihrer Eltern? Was wenn der freie Markt sein Versprechen für immer weniger Menschen einhält und gleichzeitig unsere Lebensgrundlage zerstört?
Ist es sinnvoll zu probieren, Menschen in einer düsteren Gegenwart vor einer noch düsterern Vergangenheit zu warnen? Wo bleibt die Hoffnung für die Zukunft?

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Sie verwechseln da etwas. Der freie Markt selbst zerstört gar nichts, im Gegenteil. Ein gut funktionierender freier Markt ermöglicht Innovation, Fortschritt und Demokratie. Die Oligarchen zerstören den freien Markt, indem sie es unfrei machen: sie kaufen alles auf, haben Monopole und lassen niemanden am Gewinn teilhaben. Sie machen Angst vor Veränderung (Totschlagargument Economiesuisse: 'wenn du XY Zustimmst, verlierst du deinen Job' - zum Beispiel bei höheren Löhnen, mehr Ferien, etc) und korrumpieren Politiker, damit ihre Monopolstellungen nicht aufgebrochen werden - das Kartellgesetz funktioniert in der ganzen westlichen Welt seit Jahren nicht mehr. Die düstere Zukunft besteht eher hierin, und um dem Widerstand zu leisten braucht es Mut und Aufklärung.

Das, was immer schwieriger wird heute, ist, die Zeit und die Aufmerksamkeit derer zu erlangen, die diese Veränderung auch tragen könnten, nämlich die abstimmende Bevölkerung. Sie wird überstresst, überarbeitet und mit irrelevanten Trash via Medien und Social Media überflutet, sodass sie gar nicht mehr abstimmen und wählen geht. Die Hoffnung für die Zukunft entsteht dort, wo Menschen trotz dieser Widerstände sich gegenseitig Mut machen und versuchen, aktiv entegenzuwirken.

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Sie verwechseln ebenfalls etwas, nämlich die Idee mit der Realität. Es hat noch nie einen "gut funktionierenden" freien Markt gegeben – und wird es auch nie geben. Es ist dieser Glaube an die "unsichtbare Hand", die am Ende alles gut regelt, der unsere Lebensgrundlagen mitzerstört.

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Haben sie ein Beispiel für diesen ominösen "gut funktionierenden freien Markt"? Wo keine Oligarchen den Markt unfrei machen, indem sie sich Monopole bilden? Und es inbesondere erreichen, Politik und Presse stets zu ihren Gunsten funktionieren zu lassen?

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Erstens will ich Herta Müller meine Bewunderung ausdrücken für ihre Schreibkunst und die Themen, die sie sich aussucht. Einmal mehr - wie oft in jüngster Zeit - bin ich dankbar nicht mehr lange leben zu müssen, weil mich der Zeitgeist der Menschheit zu sehr belastet und mir Kummer bereitet. Ich bin Trägerin der Angst in einem der demokratischsten und erst noch reichsten Land der Erde. Das soll man verstehen? Ich schreie und schreie und kein Mensch hört es.

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Liebe Ursula Streiff. Ihr Kommentar ist mir aufgefallen und er bereitet mir Sorgen. Kann man etwas für Sie tun?

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Danke für Ihre aufmerksame Anteilnahme. Es ist das Weltgeschehen, das mich niederdrückt und ohnmächtig macht, obwohl ich gut aufgehoben bin.

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Dr. phil. I, ehem. Deutschlehrerin
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Es ist zum Verzweifeln, ja, aber zum Beispiel hier können wir uns darüber austauschen und nach Hoffnung suchen und überlegen, was zu tun ist, in aller Öffentlichkeit. In einer Diktatur ginge das nicht.

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Ja. Ich schätze es sehr, dass man hier offen sein darf und meistens feedback bekommt, ohne überlegen zu müssen: darf ich, soll ich...?

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Doris Edwards
Permaculture Designer.
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Dieser Text wird mich heute begleiten. In Dankbarkeit, dass meine Ängste sich nicht so wiederspiegeln müssen wie es der Fall war für Herta Müller in ihrer Jugend. Tragisch wenn die Mutter Angst haben muss für ihre Tochter und auch vor ihr. Ein solches Regime wollen wir nie wieder!

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Marco Zaugg
Coach und Prozessbegleiter
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Wieder ein Text in der Republik, für den es sich lohnt, Mitglied zu sein. Dank an Herta Müller und die Republik.

Dass es neben den Angstherrschern und dem Angstvolk noch etwas Drittes gibt, die Angstträger, ist sehr klärend. Sie treten auch als Verwedler, als Rationalisierer und als Ideologen auf, die im Kleinen oder Grösseren von der Angst profitieren und sie bewirtschaften.

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Mich wühlen diese privaten Ereignisse wie hier von Herta Müller brilliant beschrieben richtiggehend auf. Sie zapfen mich an und zeigen mir, wie schwach ich bin. Und wie behütet ich hier in der Schweiz durchs Leben schlüpfte. Ich stelle fest, dass ich nicht die Einzige bin, die perblex dasteht. Das ist ein kleiner Trost. Ein wenig wie Balsam. Empathie spüren ist heilend. Danke.

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Danke Republik für diesen grossartigen Beitrag von Herta Müller. Er zeigt mir, dass die Angst, die wir wohl alle kennen, nie die Oberhand gewinnen darf über unser Handeln.
Sie sollte nicht "verwaltet" werden, denn "Die Verwaltung der Angst war an sich vorauseilender Gehorsam."
Die Erhaltung der Demokratie braucht mutige Menschen, die sich nicht scheuen dürfen ihre Verantwortung wahrzunehmen.

Anm. Ein Interview mit Herta Müller mit dem Titel "Man kann Demokratie auch verlernen“ , erschien im Magazin Nr.32 - 2023

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Beelendend, dass Herta Müller immer und immer noch und wieder vermehrt Zeugnis ablegen muss. Die Verwaltung der Angst besorgen wir in unseren Demokratien bereits selbst und halten uns ganz höflich und still. Es ist ja schon recht , wie es im Moment ist... noch ist! Obwohl wir nur vielleicht ein bisschen das Gemieden werden fürchten müssen, weil wir stören oder na ja, ein bisschen unbequem sind.

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Herta Müller erinnert uns eindrücklich an die Grausamkeit uneingeschränkter staatlicher Willkür und führt uns dadurch den Wert eines rechtsstaatlichen Systems vor Augen. Das ist für uns, die von Erfahrungen wie den ihren verschont blieben, sehr wichtig. Es kann uns aufrütteln. Wenn "Freiheit" jedoch unsere einzige Parole bleibt und wir das -menschliche- Bedürfnis nach "Sicherheit" der Vielen ignorieren, beziehungsweise, einer einzigen Partei zur Bearbeitung überlassen, nämlich jener, die mit Angst Werbung macht, tragen wir ebenfalls zum Zerfall des Vertrauens in unsere Demokratie -und damit ihrer selbst- bei.

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Alexandra Fischer
Mitglied Genossenschaftsrat Project R
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Danke fürs das Auffrischen der Erinnerung auch an das was noch garnicht lange her ist - und nicht nur in der kollektiven Erinnerung lebt. Sondern in vielen noch lebenden Individuen. Bilder und Stimmungen tauchen auf an Erlebnisse zwischen West- und Ost-Berlin der 1980‘er Jahre.
Wehret den Anfängen!

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Eindringlicher Text. Erinnert mich stark an den Begriff des «Social Coolings» als Folge einer Überwachungsgesellschaft gepaart mit einer Reputation Economy:

  1. Eine Kultur der Konformität: Wenn du weisst, dass dein Verhalten negativ interpretiert werden könnte, zensierst du dich selber. («Das Individuelle durfte es nicht geben, nicht einmal in der Kleidung der Leute.»)

  2. Eine Kultur der Risikoscheue: Wenn unauffälliger Durchschnitt am meisten belohnt wird, sind nur noch wenige dafür bereit, Ausserordentliches zu leisten. («Ob etwas produziert wurde oder nicht, spielte keine Rolle.»)

  3. Zunehmende soziale Starre: Unerwünschtes Verhalten wirkt sich auch negativ auf dein Umfeld aus, also meidet es dich. («Niemand wollte mit mir auf der Strasse gesehen werden.»)

Ich kann irgendwie nachvollziehen, dass den Unterstützern der neuen Angst­macher Mitspracherecht und Menschenwürde egal sind. Vielleicht geben sie sich der Illusion hin, sie seien ja dann bei den bevorzugten Günstlingen und müssen nicht unter der Repression leiden.

Aber da gibt es ja noch handfestes, das alle gleichermassen betrifft: Die Beschneidung der Kreativwirtschaft und der Verlust der Fähigkeit, sich als Gesellschaft äusseren Bedrohungen anzupassen. Wieso selbst das nicht zieht und man unbedingt diesen «homogenen Volkskörper» will oder umfassende Überwachung als Notwendigkeit ansieht, ich versteh's nicht.

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Brillianter Artikel! Ganz herzlichen Dank!

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Ich schliesse mich dem an und werde wieder Mitglied der Republik.

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Danke Herta Müller für diese Rede in Zürich. Ihre Erfahrungen mit Diktatur und Demokratie machen mir aber auch Angst, wenn ich sehe, wie man heute z.B. im aktuellen Gazakrieg Menschenrechte von beiden Seiten grundlegend missachtet und mit Füssen/Waffen tritt. Ich weiss, Konflikte können nicht mit Waffengewalt gelöst werden. Freiheit der Menschen ist im Krieg immer abwesend, Gewalt und Angst ist beherrschend. Die grösste Angst habe ich davor, dass wir auch die letzten ethischen Normen der Völkergemeinschaften, die Menschenrechte, noch verlieren könnten, nachdem die Religionen in dieser Hinsicht bereits weltweit versagt haben und ständig in Konflikten missbraucht werden.

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Auch wenn ich den Text von Frau Müller sehr schätze, möchte ich doch zu bedenken geben, dass es auch in der Freiheit möglich ist, zu verhungern und zu verdursten. Natürlich ist es unglaublich, wie etwa in der Schweiz verantwortungslos mit der Freiheit umgegangen wird (indem etwa der Bürger*innenpflicht, an der Demokratie teilzunehmen und sich zu informieren, nicht mehr nachgekommen wird). Oder indem mit dem Totalitarimus oder dem Autokratismus geliebäugelt wird. Aber auch Freiheit funktioniert nur, wenn andere Grundbedürfnisse abgedeckt sind.

Aber was will ich da nörgeln: Ich bin sehr dankbar, dass Sie den Text veröffentlicht haben und grüsse Sie in diesem Sinn freundlich.

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Manchmal ist ein wenig Abstand auch nicht schlecht:

Im Zitat:

Die kommunistischen Diktaturen werden Demokratien sein wie der Westen Europas. Und das dachte nicht nur ich. Wir hofften alle zusammen, waren fast betrunken vor Freiheit. Aber niemand im Osten wusste, wie das geht, wie macht man Demokratie.

Ist für mich zwischen den Zeilen schon auch ein wenig Ernüchterung darüber enthalten, dass die Wende eben auch für Rumänien eigentlich nicht das gebracht hat, was sie eigentlich hätte bringen müssen.

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Toller Artikel! Für mich steht fest dass die Demokratie kein Selbstläufer ist, sondern nur innerhalb von mir nicht klar ersichtlichen Schranken stabil ist. Zur Zeit geht meiner Meinung nach die grösste Gefahr vom Rechtspopulismus und vom Neoliberalismus aus. Rechtspopulismus nimmt Menschen die Freiheit durch Schickanen oder gar expliziten Hass. Neoliberalismus zielt auf schrankenlose Kapitalvermehrung ab, was gemäss Piketty plus minus in eine Zweiklassengesellschaft führt. Beide bewirtschaften die Angst.

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Perspektivensuchend
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Danke, bei diesem Text noch viel mehr als sonst. Den muss ich zuerst mal verdauen.

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Demokratie ist ein schwieriger, permanenter Balanceakt zwischen Freiheit und Abhängigkeit. Beim Titel des Beitrags stellt sich die Frage, in welche Abhängigkeiten wir uns in unserer Unbedarftheit bereits freiwillig begeben haben. Das Ausmass ist deshalb erschreckend, weil sich die meisten dessen gar nicht bewusst sind. Ist unsere Demokratie nicht bereits erpressbar geworden? Was würde z.B. passieren, wenn das Internet für ein paar Monate ausfallen würde? Wieviele würden dann die dünne Kulturschicht über dem Raubaffen abstreifen? Was bleibt dann noch an Freiheit übrig, die noch gestohlen werden könnte?

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antiautoritärer Bossgegner
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Herta Müller legt den Finger auf einige wunde Punkte in unserem rudimentären Demokratieselbstverständnis. Sobald die Angst einzieht, wird es kritisch und Menschen fallen auseinander in Angstbeisser, Angstmacher und Angstträger. Und profitieren auf Kosten von anderen.
Was tun?
Der Angst ins Gesicht lachen und ein schönes Leben führen, ein Leben, das Schönes hervorruft, so gut es geht. Schönheit lässt andere nicht wegducken, sondern strahlt aus und steckt an. Schönheit kann auch Gemeinsames sein, das auf Freiheit beruht. Fühlen wir uns frei? Das ist vielleicht falsch gefragt, denn Freiheit beginnt in uns selber. Darum: Fühlen wir uns frei! Hoffentlich ansteckend.

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völlig von der rolle
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bin ich ganz alleine über den veranstalter gestolpert?

UBS Center for Economics in Society at the University of Zurich

tönt für mich effektiv sehr nach

„Democracies under threat“

in diesem zusammenhang könnte man - ohne herta müllers lebensgeschichte samt schrecken zu schmälern - darauf hinweisen, wie sehr westliche finanzgurus dazu beigetragen haben, dass sich nach dem fall des eisernen vorhangs ein paar wenige schlaumeier die filetstücke unter den nagel reissen konnten und so mit zu wegbereitern für die neuen autokraten wurden.
dort heissts dann aber

Gazprombank Center for Economics in Society at the University of St. Petersburg.

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Verleger
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Die UBS mag manche Fehler haben. Sie aber in eine undemokratische Oligarchen-Ecke zu stellen, geht gar nicht. Die UBS ist eine weltweit tätige Bank, die gestützt auf die Regeln unseres Systems auch Geld von reichen Russen annehmen durfte. Eine Durchleuchtung, wie genau die Kunden zum Geld gekommen sind (gläserner Bürger wir im Artikel beschrieben), gibt es zum Glück nicht.

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völlig von der rolle
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анонимный 13 aus st. petersburg schreibt:

Die Gazprombank ist eine weltweit tätige Bank, die gestützt auf die Regeln unseres Systems auch Geld von reichen Russen annehmen durfte.

mir gings nicht um die ubs per se, sondern darum, dass sich die westliche wirtschaftselite sehr gut mit autokraten und oligarchen verträgt, bzw. sogar als wegbereiter mithalf und -hilft.
noch zuvor um die leidige sache mit den drittmitteln (vulgo brechmittel). da finanzieren wir demokrat:innen bildungsinstitutionen und plötzlich kaufen sich wirtschaftsautokraten (oder glauben sie, dass es in der ubs demokratisch zu und her geht?) das recht, sich im schönen rampenlicht dieser institute zu suhlen und die öffentlichkeit muss sich noch mühsam das recht erstreiten, dass die „zusammenarbeitsverträge“ stark geschwärzt publik werden.

aber jetzt da wirs schon von der ubs (i did it again) haben: ermotti hatte schon als die ubs noch konkurrenz im lande hatte, unverhohlen mit dem abzug gedroht, falls die banken wirksam reguliert würden. jetzt da wir nicht mehr ein land mit zwei grossbanken, sondern eine grossbank mit einem land sind: wer glauben sie, schreibt „die regeln unseres systems“?

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https://www.srf.ch/play/radio/redir…35b98eea97

Eine lohnende Jontext-Sendung mit der Herta Müller

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Lectrice
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Ich kenne Herta Müllers Werk nicht, bewundere aber ihre Mut und ihre Integrität sehr. Dennoch sind manche ihrer Aussagen etwas undifferenziert und pauschal. Wie etwa, dass sich die Bevölkerung in Ostdeutschland nach der DDR sehnt (was? vielleicht habe ich es auch nicht richtig verstanden.) Oder der Gedanke, dass die wachsende Unterstützung populistischer Parteien mit Freiheitsmüdigkeit und Verantwortungslosigkeit verbunden ist. Die Realität ist komplexer. Der Neoliberalismus bedroht auch unsere Demokratien. Für mich entsteht auch die Frage, Wie viel kann man von Menschen abverlangen? Viele Menschen in Europa fühlen sich existentiell bedroht trotz extrem harter Arbeit, verspüren dass ihr politisches Engagement nicht viel bringt, und fühlen sich in diesem System nicht aufgehoben.
Trotzdem finde ich Herta Müllers Aufruf begrüssenswert und wichtig.

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