Ein «Mann mit monströsem Ego» und das Sonderbriefing rund um das Drama der Credit Suisse
23.03.2023
Guten Tag
Das haben wir heute für Sie:
Sonderbriefing aus Bern zur Credit Suisse: Was geschehen ist, wie es dazu kommen konnte, was es für die Schweiz bedeutet. Plus: das Wichtigste in Kürze aus dem Bundeshaus
Der Kanton Genf meinte es gut mit seinen Politikerinnen. Wer einmal ein Amt ausübte, erhielt eine lebenslange Rente. Das ist seit einer Gesetzesänderung allerdings nicht mehr so, beschlossen wurde sie im November 2021 nach einem Korruptionsskandal rund um den ehemaligen Staatsrat Pierre Maudet. Ironischerweise erhält nun aber just jener Maudet, 45-jährig, dennoch monatlich 7430 Franken Rente bis ans Lebensende. Zwar hatte er verkündet, er werde darauf verzichten, wenn er diese Rente nicht fürs alltägliche Leben benötige. Das sollte mit einem aktuellen Jahreslohn von über 250’000 Franken eigentlich auch drinliegen. Aber, so sagt Maudet, er nimmt die Rente jetzt keinesfalls für sich, sondern für seine Stiftung PALM. Ihre Philosophie: «Mit den Händen denken – für eine demokratische Erneuerung.» Ein Schelm, wer da nun gleich an lange Finger denkt.
Vielleicht wird Pierre Maudet aber eh schon bald wieder Berufspolitiker. Am übernächsten Wochenende wird in Genf gewählt. Maudet ist einer der Kandidaten für die Regierung. Eine in etliche Skandale verwickelte, vom Bundesgericht verurteilte Person will zurück aufs grosse Parkett? Wie das gehen soll, fragte sich auch Inlandredaktorin Angelika Hardegger. Sie machte sich auf in die Rhonestadt, sprach mit Maudet, traf sich mit Exponenten der Genfer Politik. Nicht zuletzt geht es dabei um die Frage: Was tut Maudet, wenn er am 2. April verliert?
Heute lesen Sie hier kein gewöhnliches «Briefing aus Bern», sondern eine Spezialausgabe. Denn das Ende der Credit Suisse und das Entstehen einer Monster-UBS sind von höchster (wirtschaftspolitischer) Bedeutung. Was Sie zum Ende der CS und zur neuen Mega-UBS wissen sollten: im Sonderbriefing aus Bern. Plus, natürlich trotzdem: das Wichtigste in Kürze aus dem Bundeshaus.
Ausserdem:
In eigener Sache: Roger de Weck hat sein Mandat als Mitglied des Verwaltungsrats der Republik AG und des Vorstands der Genossenschaft niedergelegt. Grund für den Rücktritt (per 10. März 2023) waren «unterschiedliche Auffassungen im Verwaltungsrat über die Strategie, den Stellenwert der Publizistik, die Bewältigung der anspruchsvollen Lage und die Rolle des Verwaltungsrats». Roger de Weck hielt fest: «Ich bleibe der Republik und ihren Republikanerinnen und Republikanern verbunden.» Keine Frage, dass wir in der Republik seinen Schritt bedauern – und dass das kein kleiner Verlust ist. Schon allein wegen Roger de Wecks aussergewöhnlicher Qualitäten. Dazu kommt: Unsere strategischen Gremien schrumpfen damit empfindlich. Der Verwaltungsrat nimmt diese Zäsur zum Anlass, grundsätzlich über die Bücher zu gehen. Was ein wenig Zeit braucht – wir werden nach Ostern informieren. Wir danken Ihnen für Ihre Geduld. Und Dank an Roger de Weck für sein grosses, kurzes Engagement.
Und in aller Kürze:
Heute im Journal: Es ist höchste Zeit für ein fröhliches Thema. Und deshalb gebührt unser Dank den Rüebli. Ausserdem: ein Blick auf ein anderes Medium in Sachen Credit Suisse
Haben Sie einen schönen Tag. Bis morgen.
Ihre Crew der Republik
Porträt: Kehrt Pierre Maudet zurück?
Sonderbriefing aus Bern: Was Sie zum Ende der Credit Suisse und zur neuen Mega-UBS wissen sollten