Wie wichtig ist Europa für die Zukunft der Schweiz? Und ein Interview mit der besten Rapperin der Welt
29.07.2021
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Europapolitik: Lässt sich das tote Rahmenabkommen wiederbeleben? Ja klar, sagt der Jurist Thomas Cottier – und macht sich damit einige Feinde
«Musik kann das Unterbewusstsein stark beeinflussen, deshalb muss man so aufpassen, was man verbreitet»: Ein Gespräch mit Rapperin Little Simz
Ist es ein Fanal für den Abstieg der Schweiz? Jedenfalls ist es ein Beispiel dafür, dass die Schweizer Politik des Fünfers und des Wegglis an ihre Grenzen stösst. (Für deutsche Leserinnen: Die Redensart «Man kann nicht den Fünfer und das Weggli haben» ist vergleichbar mit «Man kann nicht auf mehreren Hochzeiten tanzen».) Seit die Schweiz das Rahmenabkommen mit der EU einseitig abgelehnt hat, werden erste Auswirkungen davon spürbar. Eine der schwerwiegendsten Folgen: Die Schweiz ist nicht mehr am europäischen Forschungsprogramm «Horizon» beteiligt. Sie gilt nun als Drittstaat. Das war schon einmal so, zwischen 2014 und 2016. Die Schweizer Beteiligung an EU-Forschungsprojekten brach damals ein. Können wir uns das als Land leisten?
EU-Gegner sagen: Die Top-Universitäten der Welt stehen nicht in der Europäischen Union, sondern in den USA, in Asien – und in der Schweiz. Befürworter halten dagegen: «Die Chancen künftiger Generationen in der Schweiz werden wesentlich durch das Verhältnis zur EU bestimmt.» So sagt es zum Beispiel der Jurist und Rechtsprofessor Thomas Cottier, der das Rahmenabkommen noch nicht verloren geben will. Er hält den Verhandlungsabbruch durch die Schweizer Regierung ohne Einbezug des Parlaments für einen Verfassungsbruch. Dafür wird Cottier, der sich selbst als Patriot bezeichnet, angefeindet – und zu einem Aussenseiter. Politikreporterin Cinzia Venafro hat Cottier zu Hause in Bremgarten bei Bern besucht und wollte wissen: Wer ist dieser Mann? Und was treibt ihn an?
Sie wird als beste Rapperin der Welt gehandelt. Doch anders als viele ihrer Kollegen in diesem Genre spuckt Little Simz nicht bloss grosse Töne, sondern feiert auf ihrem bald erscheinenden Album «Sometimes I Might Be Introvert» die Stillen und Leisen. Was wiederum nicht heisst, dass sich die 27-Jährige wegduckt oder kleinmacht – im Gegenteil. Im Interview mit Feuilleton-Autorin Theresa Hein erzählt sie vom Glück, einen Rückzugsort in sich selbst zu wissen, erklärt, warum auch Rap über Eierstöcke seine Berechtigung hat und welch grosse Verantwortung Musiker haben – und spuckt ganz genregerecht auch grosse, selbstbewusste Töne: «Ich bin da, wo ich bin, weil ich gut bin.»
Viel Spass beim Musikhören mit der Republik und bis morgen.
Ihre Crew der Republik