Im Gespräch

«Die direkte Demokratie ist eine unheimliche Abschleif­kompromiss­maschine»

Parteipräsident Balthasar Glättli führt die Grünen zu Wahlsiegen – und vielleicht bald in den Bundesrat? Ein Gespräch über Nach­haltigkeit, Freiheit und die «grüne Seele» in der Folge 13 des Podcasts.

Von Roger de Weck, 04.06.2021

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«Die direkte Demokratie ist eine unheimliche Abschleif­kompromiss­maschine»
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Die Grünen haben Erfolg in halb Europa und in der ganzen Schweiz. Doch dort, wo sie mitregieren – womöglich schon bald wieder in Deutschland, bereits heute in Österreich –, sind sie ziemlich angepasst und zahm. Inwiefern sind Grüne bürgerlich? Was unterscheidet sie von Sozial­demokraten? Und im Kampf mit den Grün­liberalen und dem Freisinn, der einen Sitz abgeben soll: Wann hat der Bundesrat ein grünes Mitglied?

Was Sie im Podcast erwartet:

  • Wie sind Sie grün geworden, Balthasar Glättli – und hätten Sie Sozial­demokrat werden können? (00:44)

  • Glättli über seine Partei: «Wir bilden eine Melange von eher bürgerlichen Grünen und unideologischen Linken.» (02:30)

  • Nachhaltigkeit ist Freiheit. Die Grünen tun, was die FDP vernach­lässigt, auch mit Blick auf das Anti-Terror-Gesetz, sagt Glättli. (06:50)

  • Deutschlands Rot-Grüne schickten einst Soldaten in den Kosovo­krieg und schufen einen Niedriglohn­sektor, heute verrenken sich die österreichischen Grünen als Koalitions­partner von Sebastian Kurz: Regieren Grüne wirklich «anders»? (14:15)

  • Wäre Opposition auch als Regierungs­partei mit Bundesrats­sitz möglich? (21:48)

  • Keine Angst vor den Grün­liberalen: «Ich bin froh, wenn sie auf Kosten der Freisinnigen Zuwachs haben können, das macht auch Druck auf den Freisinn, sich auf ökologische Positionen zurück­zubesinnen.» (34:25)

  • Die Vorwürfe der Klimastreik-Bewegung: Selbst Joe Biden ist mutiger als die Grünen. (40:49)

  • Am Beispiel der Bürger­räte in Europa und des Vorschlags eines Klimarats in der Schweiz: Können neue demokratische Institutionen den Stellen­wert der Ökologie erhöhen? (48:27)

  • Für das Kanzler­amt kandidiert Annalena Baerbock, nicht Robert Habeck: Würden Sie einer Bundesrats­kandidatin den Vortritt lassen, Herr Glättli? (59:00)

  • Der neue Links­nationalismus in Europa, inklusive der Schweiz: Warum? Was für ein Verhältnis braucht die Schweiz zur EU? (01:05:25)

Zur Person

Parlament.ch

Balthasar Glättli, geboren 1972, ist seit 2011 Nationalrat aus dem Kanton Zürich und seit 2020 Präsident der Grünen Schweiz.

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