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Wie hängen Esoterik und Ver­schwörungs­ideologien zusammen? Dazu: «Am Gericht» mit Klagen für das Klima

27.01.2021

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Schon wieder Mittwoch.

Das Angebot von heute:

Die Serie über Verschwörungsglauben führte bereits zu einem ehemaligen Stasi-Gefangenen nach Berlin-Hohenschönhausen, an die Filmvorführung eines früheren SRF-Journalisten in Dübendorf, auf den Bauernhof eines Ex-Grünen ins Tösstal und zum rechten Einflüsterer Jürgen Elsässer nach Brandenburg. In der letzten Folge gingen wir der Frage nach: Was tun, wenn ein Familienmitglied, ein Freund oder eine Kollegin plötzlich davon überzeugt ist, dass alles inszeniert ist und eine kleine Elite die Welt regiert? Ein Rätsel blieb jedoch bis jetzt ungelöst: Hippies, die das Virus mit Liebe besiegen wollen. Und neben Nazis marschieren. Wie passt das zusammen?

  • Der Arbeitstitel dieser Folge lautete lange «Wie wir an einem Tag 1000 Republik-Abos verbrannten». Ja, das Thema ist delikat und daher umso wichtiger: Warum verfängt Verschwörungsglaube gerade auch im grün-alternativen Lager besonders gut? Wann kippt Skepsis gegen die Schulmedizin und gegen Impfungen in eine Gegenaufklärung, in Antirationalismus, in eine Naturvergötterung mit antihumanistischen Zügen, Sozialdarwinismus? Warum sind in Deutschland auffällig viele Anthroposophen Organisatoren von Anti-Corona-Protesten? Die Reporter Daniel Ryser und Olivier Würgler befragen dazu Historiker und Grünen-Politiker Jo Lang und die Soziologin Jutta Ditfurth, die Anfang der 1980er die deutschen Grünen mitgründete und die Partei nach Flügelkämpfen 1991 verlassen hat. «Eyes Wide Shut», Folge 7: Entspannt in die Barbarei.

  • Das Strafgericht Basel hat letzte Woche fünf Aktivistinnen freigesprochen, die im Juli 2019 das UBS-Hauptgebäude besetzten, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Auf der ganzen Welt setzen Aktivisten und NGOs den Klimawandel auf die Traktandenliste der Gerichte – auch mit gezielten Klimaklagen. Doch wie sinnvoll ist es überhaupt, ein so komplexes Problem auf juristischem Weg lösen zu wollen? Im Juni 2015 befand ein niederländisches Bezirksgericht: Ja, das Land tut zu wenig, um den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten. Was dann geschah, ist mustergültig für die Fallstricke von Klimaklagen. Im Justizbriefing «Am Gericht» gibt Ihnen die Journalistin und Juristin Susi Stühlinger einen Überblick über die wichtigsten Verfahren, Urteile und Argumente rund um die Welt. Es treten unter anderem auf: Boris Johnson, indigene Gruppen im arktischen Alaska, Schweizer Klimaseniorinnen, die US-Richterin Amy Coney Barrett – und die Legende vom Heiligen Gral.

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