Stelle Nummer 11

27. April 2017 07 Uhr

Unser nächstes Ziel. 7000 Mitglieder. Stelle Nummer 11

Der gestrige Tag entwickelte sich in rasendem Tempo. Und mit ihm die Republik. Gestern um 7 Uhr am Morgen war die Republik noch Plan, Hoffnung, Projekt. Wenige Stunden später, um 15 Uhr, ist sie bereits eine Tatsache geworden. Gegründet von 3000 zukünftigen Lesern und Verlegerinnen.

Bereits kurz nach Beginn erklärten die Profis, kein Crowdfunding in der Schweiz sei je erfolgreicher gestartet, als dasjenige der Republik. Gestern, kurz vor 20 Uhr, brach die Republik nach nur 13 Stunden den absoluten Crowdfunding-Rekord in der Schweiz: 4600 Menschen zahlten insgesamt über 1,2 Millionen Franken.

Und jetzt, kurz vor 8 Uhr, hat die „Republik“ bereits 5871 Mitglieder. Wir haben versprochen, in diesem Fall die Ausbildungsplätze von 2 auf 4 zu verdoppeln. Wir werden dieses Versprechen halten.

Das heisst: Sie haben gestern an diesem kalten und nassen Mittwoch auf einen Schlag unglaublich viel möglich gemacht. Sie haben das Leben von zwei jungen Menschen verändert, die davon noch gar nichts wissen. (Hoffentlich zum Guten!) Und davor haben Sie in nicht einmal acht Stunden ein neues Modell für Journalismus im Schweizer Medienmarkt verankert.

Die Entschiedenheit, mit der Sie das taten, verblüfft sogar uns. Und es wird auch die Strategen in den Verlagsetagen verblüffen. Und, wie wir hoffen, auch einige Ihrer Pläne ändern lassen. Denn seit heute ist klar: Journalismus, konzentriert auf das Wesentliche, ohne Bullshit, hat ein Publikum. Und zwar ein leidenschaftliches. 240 Franken sind ein Bekenntnis. Und ein Auftrag.

Unsere Aufgabe wird sein, Ihnen für Ihren Mut keine Schande zu machen. So, dass Sie stolz sein können, bei uns zu einem kleinen Teil Verlegerin zu sein. Darum haben wir als nächstes Ziel einen klassischen Personalentscheid gewählt, so wie Verlagschefs ihn oft treffen müssen. Wir beantragen die Stelle Nummer 11.

Bis heute planten wir eine Redaktion von zehn Leuten. Als wir unser Magazin entwickelten, schien uns das die minimale Anzahl, mit denen man genug verschiedene Fähigkeiten an Bord holt. So, dass die Republik zwar schlank genug zum Überleben ist, aber schlagkräftig genug für die öffentliche Debatte.

Nur: Eine Frau oder ein Mann mehr kann einer Redaktion ungeheuer viel bringen. Denn guter Journalismus braucht Menschen mit eigenem Kopf. Ein guter Journalist, eine gute Journalistin hat Stärken, Obsessionen und Schwächen, kurz: einen unkopierbaren, eigenen Blick. Gute Leute kann man feuern oder vergessen, aber nicht ersetzen.

Und Redaktionsmitglied Nummer 11 wird genau diese Leistung bringen: Unkopierbares. Stellen wir 11 nie an, werden Sie 11 nie vermissen. Stellen wir 11 an, werden Sie 11 vermissen, wenn 11 geht.

Ein einzelner Mensch verändert viel. So, wie Sie heute schon viel verändert haben. Deshalb, geehrte gegenwärtige Verleger, geehrte zukünftige Verlegerinnen - wir würden 11 gern einstellen. Sobald die „Republik“ 7000 Mitglieder hat. Denn wir sind wirklich neugierig, wer 11 ist.

Und Sie verändern ein weiteres Leben. Wir sind zuversichtlich, dass das Leben von 11 dadurch interessanter wird. Und Ihres auch.

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