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Natürlich dürfen wir nicht aufgeben und natürlich müssen wir weiterkämpfen für eine Welt, die nicht den Bach runtergeht. Mir ist dieser Text jedoch etwas zu blumig. Tatsache ist, dass dieses System dem Mantra des Wachstums weiterhin nicht abschwört. Es werden also weiterhin unzählige Dinge produziert, welche die Menschheit nicht braucht; es sei denn zur Zerstreuung und Vernebelung der realen Welt. In der Schweiz fahren etwa 900000 SUV's auf den Strassen herum. Dies zeugt von Wohlstandsbesoffenheit und nicht von Besinnung. Die Superreichen führen ein Leben, als ständen ihnen alleine drei Welten zur Verfügung. Diese Kaste zur Besinnung zu bringen, dürfte zu einer Sisiphos - Aufgabe werden. Es wird mehr geflogen, als vor der Pandemie. Gerade die Schweizer, denen es in der Mehrzahl immer noch sehr gut geht, sind das beste Beispiel dafür, wie wenig die Menschen die Klimaveränderung und die Zerstörung der Artenvielfalt auf dem Radar haben. Menschen, die ums Überleben kämpfen müssen, wie in vielen Entwicklungsländern und vor allem in Kriegsgebieten können sich logischerweise nicht um das Klima kümmern; sie haben mit sich selbst genug zu tun. Die Kriege - notabene - sind ein unglaublicher Treiber für Umweltzerstörung und Klimawandel. In vielen Teilen der Welt treiben Autokraten ihr Unwesen. Sie fallen nicht dadurch auf, die Umwelt in ihre Planspiele miteinzubeziehen. Es ist ein Desaster sondergleichen. Dem Klimawandel nur mit Technologie Herr zu werden, scheint mir eine Illusion zu sein. Es bräuchte einen Wertewandel, der von Journalisten schon nach der Finanzkrise gefordert worden ist, sich jedoch als Strohfeuer erwiesen hat. Was Frau Solnit zum Besten gegeben hat, wird von mir nicht angezweifelt. Aber die Welt schöner zu reden als sie ist, ist auch nicht zielführend. Aber wie schon gesagt: Mich muss niemand überzeugen, sich mit aller Kraft gegen diesen Irrsinn eines Systems zu stemmen, das letal ist. Und verzweifelt bin ich nicht oder wenn, dann nur kurzzeitig. Das Leben, und damit meine ich alle Wesen, ist zu wertvoll, als dass ich vorhabe das Handtuch zu werfen.

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Wo bleibt der XMV??
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Da haben Sie vollkommen recht: Den Klimawandel nur mit Technologie herbei zu führen reicht in der Tat nicht.
Es braucht noch eine weitere, flankierende Massnahme: Es gilt eine Nervenbahn zu aktivieren, welche man auf keinem Röntgenbild, CT, MRI oder sonst wie findet:
Die Nervenbahn zwischen Hirn und Portemonnaie...

Aber dazu haben wir letzten Herbst wohl das falsche Parlament gewählt. Das regelmässig aufbrausende Wehklagen der politischen Rechten, sobald eine Klima-Vorlage auch nur es Birebitzeli etwas kostet, ist chronisch. Dass dieses Parlament gewählt worden ist, zeugt von genau dieser 'Wohlstandsbesoffenheit' (hab dieses Wort grad meinem Benutzerwörterbuch hinzu gefügt ;- ), welche Sie so schön ausformulieren.
Vielleicht kommt ein Umdenken dann erst, wenn wir auch hier regelmässig Sommer mit 45 Grad + haben..?...

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Theologe & Religionspädagoge
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Oh ja. Ich knurre auch, wenn mir so ein aufgeblasenes Vehikel den Weg kreuzt, und als Fussgänger oder Velofahrer ist das mehr als einmal täglich. Ich stelle mir dann auch die Folgeerkrankungen vor, wenn schon nur die Hälfte meiner Flüche im Leben der SUV-Lenker eintreffen sollten (oder derer von anderen Verkehrsteilnehmenden) und muss dann mitleidig lächeln. Wenn ich Angst hätte, überfahren zu werden, würde ich auch SUV fahren.

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Ja, vielleicht fährt die Angst mit; jene vor dem sozialen Abstieg dürfte virulent sein.

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danke, das hätte ich nicht besser sagen können. abgesehen von ein paar schön formulierten sätzen finde ich den artikel äusserst seicht. gerade in der schweiz mit ihrem wohlstand und ihrer politischen stabilität (stabil konservativ-rechtslastig) sehe ich leider nicht, wie wir mit diesen 10 punkten die nötigen veränderungen, die wir auch grossenteils wissen wie sie aussehen sollten, anstossen könnten. ein bisschen besser wird es vielleicht schon, aber für hoffnung reicht das noch lange nicht :-(

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Danke für ihren Kommentar. Die Schweiz mit ihrem Wohlstand sollte eigentlich eine Vorreiterrolle spielen. Leider sind wir davon meilenweit entfernt. Die Autorin spricht mit keiner Silbe davon, wie pervers das Grosskapital nach wie vor operiert. Nicht ein Hauch von Besinnung oder Demut gegenüber einer Umwelt, die zugrunde geht. Wir müssten, auch als Konsumenten, viel mehr Druck ausüben, etwa gegen Konzerne wie Amazon, Big Tech, BlackRock etc. Ohne Boykotte gegenüber diesen Raubrittern wird es nichts mit der Gesundung der Erde.

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Für mich ist das ein guter und ermutigender Text, den ich wohl öfter mal hervorkramen werde. Zum Thema Verzweiflung würde ich Rebecca Solnit allerdings gern widersprechen und ergänzen. Unter 7. heisst es:

Verzweiflung ist in gewisser Weise ein Luxus. Wir, die wir in den komfortablen Teilen der Welt leben, haben kein Recht, aufzugeben. Denn wenn wir aufgeben, geben wir im Grunde nicht für uns selbst auf. Ob wir wollen oder nicht, wir drücken damit aus: Lasst sie ertrinken, lasst sie hungern, lasst sie ihre Häuser verlieren.

Erstens denke ich, dass wir eben doch uns selbst aufgeben. Wir sind zwar nicht so unmittelbar und noch nicht so heftig betroffen, wie in anderen Regionen der Welt. Aber dass wir auch betroffen sind und noch viel stärker und auch existenziell betroffen sein werden in absehbarer Zukunft, dass ist wohl sehr vielen Menschen klar. Daher kommt ja auch die Verzweiflung.

Zweitens: abgesehen davon, dass es natürlich gar kein Recht auf Gefühle gibt, sondern dass einen diese in der Regel überkommen, hilft es auch nicht zu sagen: „Ihr in den reichen Ländern, habt kein Recht auf Verzweiflung. Wenn ihr verzweifelt seid, dann ist das ein Luxus, reisst euch mal zusammen!“

Ich musste sofort an Corine Pelluchon und ihr Interview in der SRF-Sternstunde denken. Sie hat eine andere Auffassung von der Verzweiflung, die mir persönlich besser gefällt. Schriftlich am kürzesten zusammengefasst, finde ich sie in der letzten Frage in ihrem Republik-Interview

Sie haben laut Vorwort Ihr Buch für Menschen geschrieben, die sich in Anbetracht der Klimakrise ohnmächtig fühlen. Wenn Sie nicht ein ganzes Buch Zeit hätten, sondern nur dreissig Sekunden: Was würden Sie jemandem antworten, der sagt, ich habe angesichts der Dimension dieser Krise jegliche Hoffnung verloren?

Ich würde ihm sagen, das ist ganz normal. Es zeigt, dass ein Bewusstsein für den Notstand vorhanden ist. Die Verzweiflung ist eine notwendige Stufe. Aber sie ist nicht die letzte.

Und ich würde noch ergänzen: Die Verzweiflung darf auch immer wieder kommen. Wie jedes Gefühl, das wir unterdrücken, wird sie uns sonst viel stärker belasten. Verzweiflung ist wie jedes andere Gefühl. Sie geht auch wieder.

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David Bauer
Leiter Klimalabor @ Republik
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Danke für diese ergänzenden Gedanken.

Vermutlich kennen Sie den Text schon, aber just in case: Rebecca Solnit hat eben diesem Punkt einen eigenen ausführlichen Essay gewidmet. Wir haben ihn im Januar des vergangenen Jahres für die Republik übersetzt. Dort kommt für mich klarer raus, dass Solnit niemandem das Gefühl der Verzweiflung absprechen möchte, sondern das, was daraus folgen kann: die Kapitulation vor der Herausforderung.

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Vielen Dank, Herr Bauer und auch Danke an Anonym 2, dem oder der ich hiermit auch gern antworten möchte. Nein, den Essay kenne ich noch nicht. Ich werde ihn gern lesen. Umso besser, wenn ich auch in diesem Punkt mit Rebecca Solnit übereinstimme. Das kam für mich zumindest in diesem Text nicht so klar rüber.

Ich verstehe Verzweiflung zunächst mal als Gefühl und dieses kann sich meiner Überzeugung nach nicht dauerhaft aufrecht erhalten. Bei Angst nutzt man diese Eigenschaft von Gefühlen z. B. in der Expositionstherapie. Man setzt den Patienten einem angsterzeugenden Reiz aus im Wissen, dass die Angst sich nicht dauerhaft steigert, sondern dass sie früher oder später ihren Höhepunkt erreicht und wieder abklingt. Bei einer Depression kann allerdings ein hoffnungsloser und bedrückender Zustand über viel längere Zeit anhalten. Soweit ich weiss, war Corine Pelluchon ja auch mal depressiv. Ich kann einfach von mir sagen, dass ich schon öfter verzweifelt war angesichts von schockierenden Klimafakten und diese Verzweiflung dann oft in Trauer übergangen ist, in vorweggenommene Trauer um eine verlorene Zukunft, wie ich sie mir mal vorgestellt habe und für meine Kinder gewünscht hätte. Ich habe mir, wenn Sie so wollen, klar gemacht, warum ich so verzweifelt bin. Wenn ich diese Gefühle zulassen konnte, so hat es mir meist geholfen. All das passiert jedenfalls nicht, wenn wir diese Gefühle nicht zulassen oder uns nicht zugestehen. Und es ist für mich eben auch kein Ausdruck von Aufgeben. Es ist im Gegenteil eher ein Kraft tanken. Ich weiss nicht, ob Sie vielleicht das meinen mit Durcharbeiten, Anonym 2.

Ich kann mir einfach vorstellen, dass man ungünstige sekundäre Gefühlslagen erzeugen kann, wenn man primäre Gefühle wie Verzweiflung, Trauer und Wut nicht zulässt oder unterdrückt. Beispielsweise kann eben durch den Gedanken „uns geht es doch so gut hier und trotzdem bin ich verzweifelt“ zusätzlich zur Verzweiflung ein Schamgefühl kommen. Daraus können dann wiederum Resignation, Zynismus oder auch eine unangebrachte Härte gegenüber anderen, die die Klimakrise (vermeintlich) nicht so ernst nehmen, wie man das selbst gern hätte, entstehen.

Das gefiel mir einfach bei Corine Pelluchon so gut und so explizit hatte ich das vorher sonst noch nirgendwo gehört, auch wenn ich es vorher schon lange spürte und nicht in Worte fassen konnte. Diese nicht ausgesprochene Verzweiflung und vor allem auch die Trauer liegt meinem Empfinden nach manchmal wie ein Schleier über uns.

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Solnit wie Pelluchon stimmen aber darin überein, dass niemand in der Verzweiflung bleiben soll. Dies ist der Luxus, das Privileg, die Unverantwortlichkeit und Ungerechtigkeit, die es als vielleicht individuell notwendige Stufe zu überwinden gilt.

Und sie geht auch nicht wieder von selbst. Man muss sie "durcharbeiten".

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Danke Republik danke Frau Solnit.

Was für ein schöner inspirierender Morgenauftakt.

Wissen wir denn ob Zukunft gelingt?

In wenigen Tagen reise ich wieder nach Kenia um unser Baumpflanzprojekt voranzutreiben. Heute kann ich noch nicht wissen ob wir in der nächsten Jahren tatsächlich eine Million Bäume pflanzen werden wie wir beabsichtigen. Aber dieser Beitrag inspiriert mich eben mit Menschen das zu gestalten was gestaltbar ist und das zu machen was tatsächlich möglich ist auch mit stark limitierten Ressourcen.

Die Aufgabe von Leben ist zu leben zu handeln das zu machen was uns Zukunft ermöglicht. Wenn wir etwas ernten wollen dann müssen wir auch sähen wenn wir heute nicht seähen dann gibt es morgen auch nichts zu ernten.

Wir alle wissen dass wir handeln können dass wir handeln müssen also machen wir es doch einfach. Beispiele aus der Schweizer Vergangenheit haben gezeigt dass wir es auch können. Denken wir an die Gewässerverschmutzung vor 60 Jahren und schauen wir uns die Situationen der Flüsse und Seen heute an. Natürlich hätten wir es gerne noch besser, natürlich hätten wir gerne noch weniger Verschmutzung in den Fliessgewässern. Nichtsdestotrotz wurde ganz viele erreicht und haben wir ein Bewusstsein für die Qualität der Natur entwickelt und möchten sie auch erhalten.

Dieser Beitrag von Frau Solnit inspiriert mich einfach das zu tun was in meiner Macht steht um die Dinge voranzutreiben und unsere www.savingforest.ch dahin zu bringen dass ich wenn die Zukunft denn einmal Gegenwart wird, ich mit Stolz zurückblicken kann und auch sagen darf, es war machbar und wir haben es zusammen gemacht.

Gestalten wir die Zukunft.

Typo korrigiert.

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Sehr inspirierend und toll zusammengefasst!

Vor allem Punkt 9 finde ich eine neue, hilfreiche Sichtweise: «Wir müssen unsere Freunde mobilisieren, nicht unsere Gegner bekehren.»

Dass es zielführender ist, viele kleine Schritte zu wagen, auch mal falsche, als unttätig auf den grossen Masterplan zu warten, hat Harald Welzer ebenso schön beschrieben:

Die Zukunft wird nur auf einem Weg zu erreichen sein, der selbst durch Irr- und Abwege, unpassierbare Stellen, gute Passagen, Steigungen und Gefälle, kurz: durch alles andere als Geradlinigkeit gekennzeichnet ist.

Das ist keine Zukunft für Zwangscharaktere, weil man sich von vornherein als fehlerfreundlich verstehen muss. Wir wissen ja eben heute noch nicht, wie denn eine nachhaltige, moderne Welt aussieht, die frei, demokratisch, sicher, gerecht auf der Basis eines Ressourcenbedarfs ist, der gegenüber heute um den Faktor fünf bis zehn verringert ist. Also entwirft man den nächsten und allenfalls den übernächsten Schritt auf Probe und prüft, wie das Ergebnis jeweils ausfällt. Ob man weiterkommt oder nicht.

Nach dem Motto: «Wir werden etwas getan haben.»

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Klimaschützer
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Das ist alles gut und recht, aber Frau Solnit bedient einen Mythos, der die Gefahr beinhaltet, dass die Klimakrise nie gelöst wird. Sie scheidet die Welt in Gut und Böse. Hier die guten Klimaaktivisten, Indigenen und Veganer, inklusive regionaler Energieversorger, dort die bösen internationalen Konzerne, die uns von fossilen Energien abhängig machen.

Das ist, mit Verlaub, Nonsense.

Die Lösung der Klimakrise erfordert Investitionen in Billionenhöhe. Eine Billion sind eine Million Millionen Franken. Und eine Billion reicht bei weitem nicht. Solche Investitionen können nur grosse Staaten wie die USA oder China oder Staatengemeinschaften wie die EU und grosse, internationale Unternehmen wie eben die Ölkonzerne oder auch Siemens, Nestle, Google und Alibaba stemmen. Sonnen- und Windenergie, die Frau Solnit so lobt, wird längst nicht mehr von kleinen, regionalen Unternehmen produziert. Kleine Unternehmen sind in der Energiewende durchaus beteiligt, als Handwerks- und Beratungsunternehmen, alles prima. Aber es gibt keinen Widerspruch und auch keinen Konflikt zwischen Grosskonzernen und alternativer Energie. Das ist eine FFFF (FridaysForFutureFiction).

Wenn wir weiter die Welt in Gut und Böse teilen, werden wir die Klimakrise nicht in den Griff bekommen. Wir verzetteln uns dann beim Auswählen des "guten" Yoghurts im Supermarkt. Wir müssen SEHR SCHNELL und SEHR GROSS handeln. Mit der Industrie, ja auch mit Shell und Exxon. Zum Teil sogar gegen die Grünen, die häufig nach dem St. Florians-Prinzip handeln. Alternative Energie ist nicht schmerzfrei zu haben. Anders gesagt: There is no free lunch.

Die neue, fossilfreie Zukunft ist machbar, aber nur MIT der Industrie und allen ihren dunklen Mächten. Und zuguterletzt mein ewiger Hinweis: Wir müssen nicht nur die ganze Wirtschaft umstellen, sondern ausserdem noch die bereits vorhandenen Treibhausgase entfernen. Das ist sogar noch dringender als die Umstellung.

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Nein, wenn eine Badewanne überläuft, dann stelle ich zuerst den Wasserhahn ab, danach öffne ich den Ablauf. Bei den heutigen CO2 Emissionen haben wir keine Chance, die Konzentration in der Atmosphäre zu vermindern.

Ja, die nötigen Investitionen in die Energiewende sind hoch, aber danach scheint die Sonne gratis. Die Energiewende ist längerfristig ein sehr gutes Geschäft. Gerechtigkeit verlangt, dass möglichst alle davon profitieren.

Nein, es gibt durchaus Konflikte zwischen einigen Grosskonzernen wie Saudi Aramco, Exxon Mobil, Chevron, Shell, Total, BP und dem Klimaschutz. Die Ölfirmen verdienen Milliarden mit dem Anheizen der Klimakrise.

Ja, sie haben recht: Diese Konzerne sind keine dunklen Mächte, sie haben vor kurzem im grellen Scheinwerferlicht die Klimakonferenz in Dubai gekapert.

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Klimaschützer
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Lieber Herr Wehrli,

Unternehmen verdienen Geld, das ist ja ihr Zweck. Die Ölunternehmen stellen bereits um, am weitesten fortgeschritten dabei ist der norwegische Staatkonzern Equinor, der verdient jetzt viel Geld mit Windenergie, aber auch noch mit Öl und Gas.

Sie haben recht, die Ölunternehmen kapern die Klimakonferenzen. Aber das sind doch sowieso sehr fragwürdige Veranstaltungen. 70.000 Menschen jetten nach Dubai, um das Klima zu retten. Ich weiss nicht. Wir haben doch heute Zoom etc. und brauchen nirgends mehr hin fliegen um uns zu unterhalten.

Die Klimakrise werden wir meistern, indem wir die Treibhausgase entfernen (vgl.
https://cool-planet.earth) und auf erneuerbare Energien umstellen. Aber Gewinne werden die Konzerne immer machen, oder sie gehen pleite.

lg
Oswald

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Vielen Dank für diesen Mut machenden Beitrag. Es lohnt sich, auf die Stimme von Rebecca Solnit zu hören, die in ihren sehr lesenswerten Büchern philosophische Grundfragen, ökologische Zusammenhänge, politisches Engagement und eindrückliche Naturbeschreibungen in ein faszinierendes und trotz allen Abgründen Hoffnung bringendes Ganzes bringt.

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Tinu Niederhauser
Trainer & Verleger
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Tut gut, die Brille zu wechseln und sich selber als handelnder Mensch zu begreifen.

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Politologin
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Das gab mir jetzt gerade Gänsehaut! Die Geschichte von AOC kannte ich nicht. Aber auch der Rest des Textes ist so voller Mut und Hoffnung, das er sehr gut tat angesichts des täglichen Zynismus oder des Vorwurfs der Naivität. Auch gefällt mir sehr die Idee, dass das Publikum den Text mit beeinflusst hat. Herzlichen Dank!

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(von der Moderation verborgen)
Souri Thalong
Community-Support
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(Beitrag verborgen wegen Verstoss gegen die Etikette. Sachliche Kritik: gerne. Persönliche Angriffe: nicht hier drin.)

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Kritischer Leser
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Ich sehe nicht, inwiefern ich Frau Solnit persönlich angegriffen habe. Aber sei's drum.
Jedenfalls werde ich mein Abonnement der Republik nicht mehr erneuern. Die Qualität stimmt für mich nicht mehr: Sicher nicht in Bezug auf das Klima und ebenso wenig in Bezug auf Israel/Palästina.

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Demokrat
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Trotz der Länge kein Wort zuviel

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Theologe & Religionspädagoge
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Wunderbarer und positiv ansteckender Text. Wir kommen nicht weiter, wenn wir finster dreinblicken und und düsterste Zukunftsszenarien ausmalen als wenn wir freudig das tun, was wir können. Freude ist viel wirksamer und nachhaltiger. Und wer dazu noch Pausen macht, zurück- und umherblickt und alles feiert, was schon da und noch unterwegs ist, schenkt der Welt wohl mehr als wenn sie:er pausenlos in äusserster Alarmbereitschaft wäre und sich und seinen Zeitgenoss:innen kaum Ruhe gönnte.
Nehmen wir es liebevoll und sportlich! Und feiern wir auch kleinste Erfolge grosszügig! Ich bin dabei.

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Es braucht aber schnell viele kleine Schritte und wenn wir jeden kleinsten Schritt feiern wollten, müssten wir mindestens 3 Partys pro Tag feiern. Da bliebe keine Zeit mehr für ruhig zurücklehnen und umherschauen ;-)

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Theologe & Religionspädagoge
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Klar. Aber die Schritte kommen nicht schneller, wenn Sie sich dafür zum Wrack machen. Und wenn es abgeht, kann ja gemeinsam gefeiert werden. Umso besser.

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Auch nach dem Lesen des Textes sehe ich weiter schwarz in Sachen Klima- und anderen Krisen.

Die Temperaturen werden weiter steigen, die Flüsse austrocknen und die Wüsten dehnen sich aus. Erst wenn das Grosskapital an der Hitze schmilzt, wird gehandelt werden. Dann aber ist es zu spät für die meisten Menschen, weil Kriege wüten und wegen Nahrungsmangel Chaos herrscht.

Kommt dazu, dass schon zur Zeit die komplexen Probleme auf der Erde die geforderten Problemlösungskapazitäten der herrschenden Klasse auf der Ebene des Gemeinwohls übersteigen.

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Punkt 9 wäre/ist da eben wichtig. Und bringt mich gleichzeitig zum Verzweifeln: warum diese Ohnmacht, warum bekommen wir nicht mehr Leute auf die Strasse, warum nervt man sich über die Klimakleber, statt selber auf die Strasse zu gehen? Ich verstehe es nicht und ich habe Mühe, das zu akzeptieren.

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pensionierter Fluglotse
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Mit der Hoffnung ist es nicht so einfach, wenn es um das (nicht "die") Leben, also um die letzten ca. 1,5 Millionen Jahre Evolution geht, deren Produkt, die Lebensbasis "wir" in den letzten 250 Jahren (Evolutions-Sekunden) schon weitgehend zerstört haben. Hoffnung kann auch Schönfärberei oder Realitätsverweigerung sein. Wie einmal jemand bezüglich Mensch und handeln geschrieben hat: "........dem Hoffnung schon die Schwingen lähmte."

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Ein grossartiger Aufruf die Veränderung aus den eigenen vier Wänden heraus zu tragen. Auch wenn es wichtig und richtig ist auf gewisse Dinge zu verzichten und seine Gewohnheiten zu hinterfragen, aber im Extrem führt das zu Einsamkeit und Verbitterung. Also ich danke sehr für die anregenden Zeilen…

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"Damit werden wir behandelt, als wären wir nichts weiter als Verbraucher. Als würden wir nichts anderes tun als kaufen und konsumieren." Ja, so werden wir behandelt: Weil wir tatsächlich nichts anderes tun als konsumieren (und dafür nicht einmal den wirklichen Preis bezahlen - im Sinne von "Foifer und's Weggli"). Die Betrachtungen scheinen mir doch auch etwas blauäugig, wenn auch vieles so sein mag.

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Tolle Gedanken. — Soeben auf ihrer Website nachgeschaut, Zitat gefunden — und ganz genau das ist es:

Hope is not the conviction that something will turn out well, but the certainty that something is worth doing no matter how it turns out. — Václav Havel

Hoffnung ist nicht die Überzeugung [oder auch nur der glaube], dass es gut herauskommt [dass mein einsatz sich lohnt], sondern Hoffnung ist die Gewissheit, dass es wert ist, das zu tun, was du tust, was ich tu [sich dafür einzusetzen], und zwar ganz egal, wie’s schliesslich herauskommt.

—> Gilt das nicht ebenfalls für den hoffentlich eben doch weiter erfolgenden Einsatz für die Ukraine, die Hoffnung, dass ein neues 1989 doch auch in Russland noch stattfinden könnte; gegen das flächendeckende Abschlachten in Gaza …
(und für einmal ohne den durchaus grauenhaften Auslöser explizit zu erwähnen — nur: wie weit hatte Nathanyahu dabei seine Finger im Spiel — eine all dieser fehlgelaufenen Machtfiguren*, die unter keinen Umständen für ihre Verfehlungen gerade stehen wollen; *Feiglinge letztlich; ausserdem: wie schief ist die westliche Brille bis heute immer mal wieder: wir lesen bis heute: nie gesehene Greueltaten und Bilder; … dabei: haben wir nicht alle genau solch bruatele Bilder, genau so gezielte Grausamkeiten gegen Menschengruppen bereits ins Netz hochgeladen bekommen — ah, aber klar, spielte sich damals ja gegen eine „arabische Bevölkerung“ ab, in Syrien, Irak usw.; genau: wir alle wissen, welche Videos welcher Gruppierung(en) hier gemeint sind. Was war daran schon gross anders — ausser dass der Westen aus unverarbeitet verhocktem, festsitzend verhocktem schlechten Gewissen reflexartig alles israelische in Schutz nimmt; auch wenn der (ver)niedlich(t)e Bibi sich gerade kompletten demokratiefeindlich und trumpartig autokratisch aufgeführt und gemäss Aussagen eigener Landsleute Hamas lange gezielt gestützt hatte; wie weit wohl diesmal? — und diverse israelische Gesetze ggüber der palästinensischen Bevölkerung auch so, seit Jahrzehnten schon haarsträubend sind …)
Und genau: die ganze Klammerbemerkung für viele wohl immer noch eine genauso reflexartig wie auch immer geortete Bedrohung darstellen wird … vielleicht, weil sie genauso einen unabdingbaren Teil der Wahrheit enthält. (Und, ja: wie weit sind ein Nathanyahu und seine rechtsradikalen Regierungspartner und eine AfD Weidel, Höcke und Co. denn heute noch auseinander?)

Das Zitat geht also weit über die Erdüberhitzung, Klimanotstand und Challenge accepted hinaus.
Genauso wie Solnits 10 Punkte.

Ausserdem führt Solnit den Blick auf Vergangenheit (Lernen, Vergleichen und Abluege quasi, sich dort Stärken auch) und Zukunft, anvisierte Ziele, wieder ein.

Grazie mille für Text und Einladung dieser Denkerin!

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Nicht etwas zu viel Feel god Grove? - und positiv Denken-Eso? Irgendwie halt American Community Way of Life, sonntags trifft man sich, ja wo eben ? in der Gemeinde, im Namen ...
Bin einfach zu alt fùr solches Eso-Geschwurbel ... sorry!

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Ob ich Rebecca Solnit damit gerecht werde?

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… Eso-Geschwurbel erkenne ich nicht im Text von R. Solnit, daher empfinde ich Ihr Urteil über R. Solnits Text als unpassend und zu verkürzt. Evtl. haben wir unterschiedliche Vorstellungen von Esoterik.
Meine Frage wäre, ob Sie sich selbst gerecht werden mit ihrem Urteil?
Ich kann Sie gut verstehen, wenn Sie ihre Lebenszeit nicht mit Bullshit o.ä. verbringen wollen, ich bin auch in einem Alter, wo ich besser auswähle, wofür ich meine Zeit nutzen will und da gehört Esoterik nicht dazu, gerne jedoch eine gute Brise Spiritualität und die Hoffnung auf eine solidarische Gesellschaft und mündige Citoyens. Entschuldigen Sie meinen Ausflug, hat nichts mit ihrer Frage, die ggf. rhetorisch gemeint war, zu tun.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.

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Schön ist, dass sich diese Statements vom Solutionismus der Techno-Utopisten wegbewegen.
«Tackling climate change is pitched to us as an engineering problem, but really it is a psychological one” R. Powers, zitiert nach H. Rusinek “Work survive balance”

Je nachdem, wie weit man Psychologie fasst. Jedenfalls ist es ein komplexes Problem und nicht ein technologisches.

Ich verstehe die Punkte von Solnit als Aufruf, aktiv zu werden. Was ich in dem Zusammenhang interessant fände, wäre die Diskussion, wie man eine Aktivistin wird – falls man keine ist.
Wie ändert man (meist unbewusste) Verhaltensroutinen? Für einen SUV-Fahrer ist SUV fahren geil. Wie kann er dieses erlernte Gefühl verändern?
Klima-Argumente allein, Prinzipien / Werte allein, Anreize allein, Willen allein genügen nicht.
Vielleicht braucht es auch mehr Wissen über die Natur des Menschen und eine Beeinflussung der angesagten Lebensart – Enkeltauglichkeit muss schick werden, mehr Sinn, Intensität, Gemeinschaftlichkeit muss schick werden, grenzenloser Konsum muss uncool werden, neue Handlungsräume jenseits von Produktion und Konsum sind nötig, ein gefühltes Verständnis, dass die Biosphäre uns einschliesst, ist nötig – die einzigartige Schönheit der Erde muss uns emotional erreichen.
Auf der emotionalen Seite ist viel zu tun – also berichten wir darüber!

Ausserdem, etwas Realismus wäre vielleicht schon möglich. Es ist nicht sicher, ob die «Weltrettung» gelingt - und schon gar nicht, ob sie marktfähig ist. Das sollte uns nicht stoppen oder deprimieren.

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Dieser Text sollte gleichzeitig auf allen Smartphones aufploppen und erst vom Bildschirm verschwinden, wenn er von den InhaberInnen des Smartphones aufmerksam durchgelesen wurde. Ich weiss, klingt jetzt beinahe wie die wildeste Phantasie von Autokraten, trotzdem, für solch ein Text sollte man nicht bezahlen müssen, um ihn lesen zu können.

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David Bauer
Leiter Klimalabor @ Republik
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Bei der Zwangsbeglückung via Smartphone können wir nicht weiterhelfen, ist wohl auch besser so.

Was aber bereits jetzt gilt: Niemand muss für diesen Text bezahlen, um ihn lesen zu können. Rund 28000 Verlegerinnen und Abonnenten der Republik machen es mit ihrer Unterstützung möglich, dass der Zugriff auf einzelne Texte für alle frei ist. Schicken Sie den Link zum Artikel also gerne so vielen Leuten weiter wie Sie möchten.

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