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Guten Morgen, danke für diesen Bericht. Diesen professionellen Bericht! Für mich heisst professionell erst dann wenn auch Mensch dabei ist. Professionell darf, muss auch berührbar sein. Sicher ist Nähe Distanz immer eine Gratwanderung und zwar auf beide Seiten. Diese Wanderung zu begehen und immer wieder justieren braucht Mut. Der Lohn dafür ist die Integrität. Wie schnell reagiert man pauschalisierend. Der Abschnitt der Gruppierungen ob für oder dagegen, hat mich persönlich angeregt weiter an mir zu beobachten und achtsam zu bleiben danke!

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Guten Tag
Mir ist vieles im Interview sehr vertraut, denn ich habe eineinhalb Jahre den verwahrten pädophilen Romano Schäfer begleitet und mit ihm zusammen seine Autobiografie aufgezeichnet: "Lieber tot als verwahrt". Was mir am meisten zu schaffen gemacht hat, war nicht die Schwierigkeit, die richtige Distanz zu ihm zu wahren, im Gegenteil, ich habe ihn von Anfang als Menschen gesehen (man muss zwischen den Taten und dem Menschen dahinter differenzieren), sondern die tief verankerten Vorurteile der Gesellschaft. So war kein Verlag bereit, das Buch herauszugeben, und keine Zeitung - auch die Republik nicht - hat bisher eine Rezension veröffentlicht (morgen erscheint endlich die erste in der Linth-Zeitung, und in ein paar Wochen wird Salome Müllers Artikel in der ZEIT erscheinen).
Herzlich
Johanna Krapf

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Zuhörerin
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Ich finde es problematisch als Journalist\Journalistin, wenn man einseitig versucht, dem Menschen hinter der Tat ein Gesicht zu geben und nicht immer auch parallel den Opfern die gleiche Aufmerksamkeit zu geben. Mich würde es in der Rolle als Geschädigte/ Geschädigter, nicht freuen wenn der Täter/Täterin, so dargestellt würde ohne die Auswirkungen der Taten jedesmal auch zu erwähnen. Mich würde es interessieren, wie es zum Beispiel den Vollzugsbeamten geht, die täglich mit solchen Aggressionen und Drohungen umgehen müssen und nun ihrerseits als Täter/Täterinnen angeklagt sind? Das wäre für mich eine ausgewogene Berichterstattung. Eine Drohung z.B kann Menschen lebenslang psychisch beeinträchtigen.

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Kompetenz und Empathie - sehr schönes Gespräch, vielen Dank.
Bei 25'44 eine verwirrliche Stelle: Wenn es um die knackige Schlagzeile geht sagt B.H: "...dort kannst du nicht vereinfachen". Sollte es nicht heissen "differenzieren"? Bzw. "sachgerecht vereinfachen"?

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Wie wollen Sie den eine Schlagzeile Difrenzieren? oder Sachgerecht vereinfachen. in Höchstens paar Worte. Die Schlagzeile hat leider nur paar Worte zur Verfügung und soll möchlichst viele Leser dazu bringen diesen Artikel zu lesen und das Medium zu kaufen.
Die erste Frage die sich mir stellt : Was wäre Für Sie eine Diffrenzierung oder Sachgerecht vereinfachen?
Wo wäre die Grenze und wann fängt eine Diffrenzierung an die Sache an sich zu verfälschen einen andere Bildliche sprache in denm Köpfen der leser zu gestalten?

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Michael Rüegg
Freier Autor
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Hab die drei Teile sehr gern gehört, liebe Brigitte. Ich erinnere mich gut daran, wie alles angefangen hat, nach dem Dok über das Sondersetting. Damals schrieben junge Journi-Kollegen bequem vom «Blick» ab, mit diesem bitteren Gefühl im Bauch: Ich kann mir knapp ein WG-Zimmer leisten, der bekommt eine 4-Zimmer-Wohnung vom Staat.

Ein Redaktionskollege bei der AZ bezeichnete Brian damals in einem Artikel als «Luxusgeschöpf», weil er angeblick ein Marken-Deo benutzte. Es war halt so einladend, die Empörung zu bewirtschaften. Die Journaille war damals hauptschuldig am Entscheid des Zürcher Justizdirektors gegen ein zweites, bereits vorbereitetes Sondersetting und für die (illegale) Rückversetzung in den geschlossenen Vollzug.

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Fragende
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Manch ein weniger berühmte Straftäter hätte von der Journalistin ebenso viel Feinfühligkeit verdient, oder mindestens keine vorschnelle reduzierende menschenverachtende, allerdings äusserst medienwirksame, Abfertigung. Aber fürs Kennenlernen fehlen Interesse und Auftrag. So geschieht, dass die Gerechtigkeit vor dem Recht kapitulieren muss (s. Strassberg). Aber: wie soll der Journalismus jedem und jeder gerecht werden, wo es doch in den Medien um ganz anderes geht als um Gerechtigkeit?

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Guten Morgen in die Republik. Danke für den Bericht. Er hat mich nicht grad umgehauen. Er hinterlässt einen etwas faden Goût im Kopf. Ich weiss noch nicht warum. Vielleicht ist es auch nicht gerade der richtige Hörstoff um in den Tag zu starten. 😅🤸‍♂️

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Vivienne Kuster
Leiterin Audio
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Liebe Frau Streiff,

Falls Sie es noch herausfinden, lassen Sie es uns bitte wissen! Wir würden uns freuen.

Liebe Grüsse & einen schönen Tag!

Edit: Typ

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Danke auch meinetseits und an alle Menschen, welche sich in 'Randwelten' engagieren, gerade auch an das Personal in den Vollzugseinrichtungen. Hoffe, nie mehr Negstives zu lesen über Brian. Er hat nun hoffentlich gelernt, dass es seinen Eltern nicht möglich war, ihm die nötige Basisliebe mitzugeben, um mit Empathie und genügend Frusttoleranz zu leben. Dass die Gesellschaft und spez. die Strafbehörden damit überfordert sein können, verstehe ich gut. Grob fahrlässig aber war und ist, Kampf als Sondersetting anzuordnen. Immer brauchen wir alle die Eigenreflexion. Und diese fehlt weitherum, jüngstes Beispiel, der diebische Ermotti!

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Leserin
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Vielen Dank für diesen Beitrag. Die Schilderungen zur Atmosphäre in der Pöschwis sind mir besonders unter die Haut gegangen.

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Danke Republik, danke Brigitte Hürlimann. Ich bin beeindruckt. Wie gut Boas Ruh gefragt hat, wie differenziert und verständlich Brigitte Hürlimann erzählt hat. Und ich bin beeindruckt, wie sorgfältig und achtsam und proffessionell Frau Hürlimann mit Brian Keller und seiner Geschichte umgegangen ist. Und: was ist denn da schiefgelaufen, was hätte man besser machen können? Zumindest mit einer guten Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule in Brians Kindheit wär was zu machen gewesen. Sollte man diese Geschichte an die Lehrerinnenausbildungs stätten bringen und lehren, wie hilft man den aufmüpfigen Jungs?

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