Dialog

Beiträge zu «Zu spät»



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Senior Researcher
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Man liest das «Memento Mori» von Elia Blülle, Oliver F. und Marie-José Kolly, 26.11.2021, vier Monate später, und wundert sich einmal mehr, wie falsch die Corona-Warner (manchmal böse «Covidioten» genannt) doch immer schon lagen.
Bloss, gegessen ist der durch die unseligen «Massnahmen» angerichtete Schaden noch nicht. Gewisse Leute wollen selbst heute die Maskenpflicht im öV und andernorts beibehalten, obwohl ausser einem gewissen erzieherischen Effekt keinerlei Wirkung auf die SARS-CoV-2 - Pandemie nachweisbar ist. Jedoch könnte die Immunisierung gefährdeter Personen gegen Grippeviren auf ein gefährlich tiefes Niveau gesunken sein.

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Senior Researcher
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Einfach schön, den Beitrag heute, Ende Januar 2022, nochmals zu lesen. Alle, wirklich alle Prognosen waren falsch.

Es zeigt einmal mehr, dass die Pandemie vorwiegend in unseren Köpfen stattfindet. Ängste, mittelalterliche Verhaltensweisen, eine auf Effekthascherei fokussierte Politik, verantwortungslos agierende Medien, Gefälligkeitsgutachten von «Wissenschaftern» und «Task Forces». haben die Reaktion auf das unangenehme Virus geprägt, das vor zwei Jahren ein Virus auf eine unvorbereitete Bevölkerung losgelassen wurde. Wie üblich bei Viren, hat es zunächst mal Schaden angerichtet, dann aber haben sich die Menschen ziemlich rasch an den Virus gewöhnt, und eine exzellente Impfung ist seit über einem Jahr verfügbar.

Wer einigermassen rational blieb, erkannte das im März 2020, und es ist der Schweizer Regierung hoch anzurechnen, dass sie bereits zwei nutzlos verplemperte Corona-Jahre später zu erahnen scheint, dass der ganze Corona-Zauber wohl eher kontraproduktiv war, was aber der von gewissen Medien in Panik versetzten Bevölkerung sehr schwer vermittelbar ist.

Die grosse Herausforderung ist nun, die Maskenpflicht abzusetzen, damit endlich alle Menschen ungehindert ihr Immunsystem mit SARS-CoV-2 trainieren können.

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Statist
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So der BR reagiert... Zufrieden? Tragt dann aber bitte die Maske unter dem Weihnachtsbaum mit Euren Liebsten! Und nur kurz runter nehmen, um den nächsten Bissen rein zu stopfen.

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Dieser Artikel ist gut geschrieben. Ich bin schon Monate geimpft und war natürlich für das Covid-Gesetz. Ich bin jedoch immer wieder erschüttert wie in dieser Pandemie miteinander umgegangen wird - beidseitig. Wir reden zwar noch miteinander, aber hören nicht mehr zu. Ich bin richtig erschrocken als ich den heutigen Kommentar eines Chefredakteurs einer von Werbung finanzierten Portals las. Solche Tiraden helfen niemandem weiter, sondern erreichen genau das Gegenteil. Sowas macht mich traurig.

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Geändert weil ich den selben Kommentar als Antwort gepostet habe. Keine Ahnung wie ich das geschafft habe. :)

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Liebe Republik und alle die dafür Arbeiten. Ihr seid knallhart … und auch knallgut ;) Dass ihr es – trotz ermüdender Wiederholung der Umstände – immer wieder fertig bringt grundlegende Informationen und Übersichten zu liefern – wie auch in diesem Artikel «Zu spät» – ist sicher harte Arbeit. Danke dafür. Super Material für eine möglichst differenzierte Meinungsbildung und – auch wenns zum Teil schwer fällt – für einen möglichst offenen Dialog. Hut ab!

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Ich finde hierzu den Text "zu spät" der Republik aussagekräftig. Klassisches Dilemma, alle Anwesenden haben Recht, leider kommt das Unheil von Aussen und ist als solches durch vorhandene Wertmasstäbe nicht erfasst. Ich persönlich bin vehement gegen Lockdown und gegen Impfpflicht und gegen eine Triage. Und andere Möglichkeiten gibt es nicht. Wenn verstärkte Massnahmen nach der Abstimmung nicht folgen, dann folgt die Triage. Ich denke es ist für die Demokratie Schweiz die beste Option. Erneuter Lockdown zweit die Gesellschaft, Impfobligatorium zweit die Gesellschaft. Also gewöhnen wir uns wieder ans Sterben. Alternativ können wir dann noch die Idee vom Zusammenleben fahren lassen und gegenseitig auf uns losgehen. Diese Option wird wahrscheinlicher mit jedem Tag ohne Kommunikation zwischen den Festgefahrenen. Der Staat kann nicht gegen den Willen eines Drittels seiner Bevölkerung seine Bürger vor sich selber schützen. Der Schutz der Demokratie geht vor. Immer.

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So ein Unsinn, den Sie hier bekunden, ein klassischer Fall von Sozialdarwinismus. Shame on you.

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Was Sie so unüberlegt und unbedarft von sich geben, wird die Schweiz noch weiter spalten. Jedes Triage Opfer ob wegen Unfall, Krankheit oder Covid, wird die Frustrationen über die fehlende Solidarität erhöhen. Das Recht auf Leben steht an erster Stelle und nicht das obskure Demokratieverständnis einer Minderheit.

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Es soll sich impfen wer kann und will. Wer kann aber nicht will, soll die Verantwortung und vor allem auch die Konsequenzen übernehmen dürfen. Nicht nur Selbsttests selber berappen, sondern auch höhere Krankenkassenprämien, Fallpauschale bei Intensivpflege wegen Covid akzeptieren. Wäre doch fair... oder?

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Hinterfrager
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Ich verstehe ihre argumentation, aber sie vermischen dinge. Krankenkasse ist solidarisch. Mit ihrem vorschlag kippen sie die Solidarität.
Jeder hat eigenverantwortung, z.B. ob ich diesen Winter ins skigebiet gehe. Die gefahr angesteckt zu werden kann ich also zumindest ein wenig minimieren. Was ist denn unsolidarisch? Es zeigt sich ja, dass auch bei 3G Anlässen plötzlich doch jemand angesteckt ist. Es ist eben nicht so einfach.

Sie können sport treiben, sich gesund ernähren, auf sich achten und dennoch kann eine krankheit zuschlagen. Ich kann genau so gut geimpft sein und trotzdem andere anstecken oder hospitalisiert werden.

Morgen kommt omikron und ich sehe bereits wie wir wieder am anfang stehen werden, nicht weil wir nicht impfen, sondern weil die meisten eben egoisten sind und nicht verzichten. Weil wir zu nett sind mit rückkehrern, nicht wie australien und weil wir zu wenig nach alternativen forschen.

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Meinen Sie? Fairness? Und was ist mit Leuten, die nicht ungefährliche Skitouren unternehmen und das Spital in Anspruch nehmen müssen? Oder Hooligans, die sich prügeln? Raserinnen, die gegen einen Baum fahren? Alkoholisierte Festbrüder, die sich an Silvester den Kopf einschlagen und beim Notfall anklopfen? Höhere Krankenkassenprämien? Mehr Spitalkosten übernehmen? Naja, da wird’s etwas kompliziert

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Naja es gibt ja auch gute Gründe weshalb e.g das Rauchen so teuer ist und Versicherungen Risikosportarten ausschließen. Ich finde es prinzipiell unfair wenn Risiken sozialisiert werden. Egal wo.

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Bei Transplantationen gibt es Wartelisten. Triage hilft entscheiden. Niemand jammert dabei über arme Fachleute, die die Triage durchführen. Im Gegenteil, hier tagen Ethikkommissionen und denken laufend über hoch interessante, wichtige Fragen nach.
Auch bei jedem grossen Unglück braucht es Triage. Und bei wahnsinnig teuren Medikamenten: Sechs- oder siebenstellige Beträge für einen Menschen mit schlechter Lebensqualität und vielleicht ohnehin kurzer Lebenserwartung ausgeben? Oder die begrenzten Ressourcen für andere Menschen einsetzen? Für welche? Oder für Vorsorge?
Solche schwierigen, existenziellen Entscheidungen gehören unvermeidlich zum Menschsein. S i e s i n d k e i n
T a b u .
In unserer Konsumgesellschaft mit unermesslichen Ansprüchen geht das vergessen.
Als Geimpfter kenne ich viele überzeugte Ungeimpfte, die im Fall einer schwersten Coviderkrankung nur palliativ behandelt werde wollen.
Warum diese verbreitete pauschale Wut auf Ungeimpfte?
Gleichzeitig lässt die hamsternde Schweiz Millionen Impfdosen vergammeln, statt sie armen Ländern weiterzugeben. Das BAG kommuniziert nicht, warum. Okay, ausschliesslich Astra Zeneca wurde gespendet. Ist nicht gut genug für uns. Zu viel eingekaufte Biontec- und Modernadosen verlassen die Schweiz nicht. Ob dahinter Knebelverträge mit den Herstellern stecken?
Impfportionen hamstern und ablaufen lassen - diese Triage ist dann doch etwas gar dumm.

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Rollenlos
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Neben Patientinnen, deren Immun­system wegen ihres Alters oder einer Erkrankung trotz Impfung keinen starken Immun­schutz aufgebaut hat, liegen grösstenteils Ungeimpfte im Spital.

Gibt es eine Quelle zum ersten Teil des Satzes? Das Ungeimpfte grösstenteils im Spital sind sieht man ja noch auf der Covidseite des Bundes, aber wie sich die Impfdurchbrüche Aufteilen sehe ich nirgends. Logisch wäre es ja schon, aber Zahlen wären mir lieber. Sonst muss ich mir immer wieder so abstruse Theorien dazu von den Impfgegnern anhören.🙃

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Hallo,
Die Zahlen haben wir vor 2 Wochen in unserer Datenkolumne « Auf lange Sicht » besprochen — jedoch nicht nach Alter, sondern erst einmal lediglich nach Impfstatus. Best Grüsse!

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Das Alter der Patienten wird glaube ich nicht veröffentlicht. Für Israel gab es vor einigen Monaten eine sehr gute Analyse, wo das Alter miteinbezogen wurde. Ist aber auf Englisch. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen den Link raussuchen. Die von Ihnen zitierte Aussage deckt sich mit dem, was Viele vom Gesundheitsbereich schon länger berichten. Die geimpften Hospitalisierten haben in der Regel einen wirklich schlechten Gesundheitszustand, während die Ungeimpften noch viele Jahre zu leben hätten.

Gemäss Website des Bundes (https://www.covid19.admin.ch/de/vaccination/status) sind derzeit 62,5% der Hospitalisierten nicht geimpft, 25% geimpft und 12.5% unbekannter Impfstatus.

Berücksichtigt man nur die Ü16 der Bevölkerung machen die ca. 20% Ungeimpften min. 62.5% der Covid bedingten Hospitalisationen aus.

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Grafiker, Historiker, Schlagzeuger
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So wie ich die Verfassung verstehe, steht das Recht auf Leben klar vor und über dem Recht auf Freiheit … bäm, damit ist alles gesagt!

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Da steht aber nichts von Pflicht auf Leben. Ungeimpfte gefärden ja wohl hauptsächlich sich selber. Und wie viele von ihnen von ungetesteten Geimpften angesteckt werden weiss niemand, will niemand wissen. Dort sind vage Behauptungen und Annahmen völlig in Ordnung.
Dass die Arbeitsbedingungen in den Spitälern grauenhaft sind ist nicht den Ungeimpften geschuldet. Sie waren nämlich schon lange vor der Pandemie erbärmlich, nur hat das niemanden interessiert.

Und bäm, den Primitivlingen eins in die Fresse gehauen. Sie sollte an ihrem Kommunikationsstil arbeiten, guter Mann!

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Kann ich nur unterstützen! !!
«Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.» Artikel 3 der Menschenrechte: Erläuterung:
Das Recht auf Leben ist die Vorbedingung der Ausübung aller anderen Menschenrechte. ....Wie das Recht auf Leben ist auch das Recht, frei und sicher zu leben, von überragender Bedeutung. Der Staat ist verpflichtet, die Freiheit und Sicherheit seiner Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen und alles mögliche und zumutbare vorzukehren, damit dieses Recht auch nicht von privater Seite (seien es Individuen oder Organisationen) verletzt werden kann.
Diese PFLICHT von Staat und Gesellschaft gegenüber den Bewohner.innen gilt auch in der Pandemie. Das vom Volk angenommene Epidemiengesetz ist eindeutig:
"Art. 1 Gegenstand : Dieses Gesetz regelt den SCHUTZ DES MENSCHEN VOR übertragbaren Krankheiten und sieht die dazu nötigen Massnahmen vor."
Vernachlässigt der Staat diese Verpflichtung, weil er andere Werte als wichtiger einstuft, z.B. Schutz der Wirtschaft vor dem Schutz des Menschen, und entstehen daraus Schäden an Leib und Leben, so haftet der Staat, resp. seine Verantwortlichen und soll vor den Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gebracht werden.

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Vor einem Jahr schützte die Mehrheit eine Minderheit, die keine Wahl­möglichkeit hatte und sich vor der drohenden Gefahr einer schweren Erkrankung nicht schützen konnte.

Aber dann

Neben Patientinnen, deren Immun­system wegen ihres Alters oder einer Erkrankung trotz Impfung keinen starken Immun­schutz aufgebaut hat, ...

Zack ist die Solidarität weg? Man kann sie auch wegreden, meine ist noch da. Auch gegenüber dem Pflegepersonal.

Und die Analyse ist ein bisschen unredlich. Es war ein Traum - der Wunsch, dass man nur genügend Impfquote braucht, und dann die Bevölkerung ohne weitere Massnahmen durchseuchen kann. Die Impfung schützt gut, aber es reicht nicht. Noch nicht.

Etwas mehr Redlichkeit würde ich mir auch vom BAG wünschen. Eingestehen, dass die Impfung kein Allheilmittel ist, dass auch die Geimpften das Virus verbreiten, wenn sie nicht aufpassen - dann muss man auch bei der Kommunikation nicht so rumeiern.

Und hat ein Argument, um Massnahmen zu beschliessen. Halt wieder für alle, aber mit stärkeren (begründbaren!) Einschränkungen für die Ungeimpften. Das wäre solidarisch.

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Ich verstehe nicht wovon Sie reden. Die Impfung ist das Heilmittel, auch wenn sie natürlich nicht zu 100% schützt, aber das hat auch nie jemand behauptet. Fakt ist: in den Spitälern liegen die Ungeimpften. Die wenigen Impfdurchbrüche würden die Spitäler nicht belasten.

Die Solidarität ist nicht „Zack weg“, sondern nach viel Geduld. Und zwar mit denjenigen, die diese Situation jetzt verantworten!

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Ich verstehe nicht wovon Sie reden.

Tatsächlich. Aber das wollen Sie vermutlich auch nicht. Fakt ist: Hier in Zürich sind inzwischen rund ein Drittel der wegen Covid hospitalisierten geimpft, ähnlich auf der IPS. Das hat nichts mit der Qualität der Impfung zu tun, die ist wie gesagt gut. Aber wenige von ganz vielen sind eben auch viele - reine Mathematik.

Und die Zahlen steigen exponentiell, ebenso die Hospitalisierungen von Geimpften. Wie lange könnte man das so weiterlaufen lassen, wenn man nur Geimpfte hätte, was denken Sie? Einen Monat vielleicht? Dann wären wir wieder bei der Triage.

Falls Sie mir nicht glauben, es gibt Länder mit weit höherer Impfquote, und dem selben Problem. Diesen Winter reicht es einfach noch nicht. Hoffentlich für den nächsten, mit genügend Boostern.

Sie dürfen selbstverständlich unsolidarisch sein, mit wem Sie wollen. Das hilft aber weder dem Pflegepersonal noch den

Patientinnen, deren Immun­system wegen ihres Alters oder einer Erkrankung trotz Impfung keinen starken Immun­schutz aufgebaut hat, ...

um die es mir hauptsächlich geht.

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Ich lese: "Die Bundes­verfassung garantiert die persönliche Freiheit und schützt damit die Bevölkerung vor staatlichen Eingriffen in die körperliche und geistige Integrität. Eine allgemeine Impf­pflicht würde Heer­scharen von Möchtegern-Märtyrern schaffen, wirkte in einigen Milieus wohl kontra­produktiv auf die Impf­motivation und wäre ein schwerer Eingriff in die Grundrechte." Und weiter unten: "Impfpflicht: geht kaum."

Zunächst einmal: auf die Impfmotivation der Impfverweigerer kommt es wirklich nicht an, denn sie wollen nicht. Dazu sind ja die Pflichten da, dass man etwas tut, auch wenn man kä Luscht hat. Lassen Sie sich etwa wegen Ihrer frommen Motivation den Eingriff in Ihre verfassungsmässige Eigentumgarantie gefallen, oder zahlen Sie Steuern, weil Sie es müssen?

Dann: Ich habe schon einmal zu erklären versucht, dass jeder Entscheid und jede Handlung einer Person gegen das Impfen ihr die spätere Umkehr schwerer macht. Der Grund heisst kognitive Dissonanzreduktion. Man erinnere sich doch an die idiotischen Streitgespräche zum Gurtenobligatorium oder zur Einführung von Tempo 120 auf der Autobahn. Und wie dieser Unsinn verschwand, als beides Gesetz geworden war.

Idiotisch war auch, den Zögerern den Weg in die Irre noch zu erleichtern, indem es hiess, dass eine Impfpflicht ausgeschlossen sei. Auch verstehe ich überhaupt nicht, wie man diese Pflicht heute noch als irgendwie halbwegs verfassungswidrig hinstellen kann. Krass: wenn man dann dem Link im Artikel (statt einer Begründung zum eingangs angeführten Zitat) folgt, landet man einen juristischen Aufsatz, den wohl niemand lesen mag, bei dem am Schluss allerdings zehn Thesen als Ergebnisse genannt werden und als erste: "Historisch ... da nach geltendem Recht ein Impfobligatorium zulässig ist." Ergebnis: ja, es ist ein Eingriff, aber zulässig. Da muss niemand mehr mit erhobenen Augenbrauen kommen und mit verfassungsmässigen Rechten fuchteln.

Ein Jurist würde sagen, dass man beide Seiten sehen muss. Die ganze Zeit und auch hier wird über die verfassungsmässigen Rechte der Impfverweigerer und ihrer Kirche der Anti-Coronaschutz-Hetze diskutiert. Das verfassungsmässige Recht auf Schutz des Lebens vor Corona wird jedoch ignoriert.

Heute hat es in der FAZ ein sehr interessantes Interview zu genau diesem Thema mit dem Titel "Die Impfgegner haben sich ein Überzeugungssystem aufgebaut." https://www.faz.net/aktuell/gesells…ml?premium

Ein ceterum censeo bleibt noch: Es geht um Menschenleben, den Leuten schwillt auf der Intensivstation das Gesicht an und Wasser tritt auch in ihre Augen, Haut löst sich ab. Wenn das Herz so lange mitmacht, ersticken sie, sonst sterben sie vielleicht an einem Infarkt. Es ist nicht ein friedliches eingehen in den ewigen Konsumtempel, sondern ein qualvolles Verrecken. Die Notwendigkeit von Massnahmen trotzdem einzig an der Auslastung der Intensivpflegestationen zu messen, ist zynisch und verantwortungslos. Ganz besonders, wenn man sowieso kaum oder gar keine IPS-Plätze hat und die Patienten in andere Kantone schickt. Und es ist auch schrecklich dumm, denn man kann ja nur die Ansteckung und mit der Impfung den Krankheitsverlauf beeinflussen. Bei einer exponentiellen Ansteckungsrate, knapp gerechnet einer Woche von der Infektion bis zum Arztbesuch und nochmals fünf Tage, bis die Leute im Spital landen, verstreicht viel zu viel Zeit. Und es ist geradezu bösartig, denen, die sich impfen lassen wollen und es auch müssen, Impfungen monatelang vorzuenthalten.

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Oh mann oh mann gehts nicht kürzer?

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Nie! Und jeder Absatz hat erste Priorität😆

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Ich sehe den Beitrag des geschätzten Herrn Rebosura zum staatsrechtlichen Aufsatz zur Impfpflicht erst jetzt.

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Als einzig wirksame Instanz gegen die Schweizer Trägheit und deren bald ins leicht Perverse driftenden "Primat des Individualismus" rauscht wohl demnächst die neue Mutation heran...

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"aber bei den lebendigen Geschöpfen findet es sich zuerst, dass sie aus einer Seele und einem Leibe bestehen, von welchen, deren Natur nach, das eine herrscht, und das andere beherrscht wird. (...) die Seele herrscht nämlich über den Körper in der Art eines Herrn.(...)
Auch das Männliche verhält sich zu dem Weiblichen von Natur, wie das Bessere zu dem Geringeren und wie das Herrschende zu dem Beherrschten und dasselbe Verhältniss muss auch für alle Menschen gelten. Wenn bei denselben einzelne so weit von einander abstehen, wie die Seele von dem Körper und wie der Mensch von dem wilden Thiere (...) so sind diese von Natur Sclaven, für die es das Beste ist, wenn sie, wie die vorher genannten Geschöpfe, in dieser Weise beherrscht werden. Denn derjenige ist von Natur ein Sclave, welcher einem Anderen gehören kann (und deshalb auch einem Anderen gehört) und welcher an der Vernunft nur so weit Antheil hat, dass er ihre Stimme vernehmen kann (...)"
Also sprach einer der grössten Theoretiker des abendländischen Suprematismus: ARISTOTELES, Klartext: Dem Urprinzip der Natur entsprechend, herrscht die Seele über den Körper, der Mann über die Frau, der Herr über den Sklaven (Politik, I,5).
Diese "natürliche" Hierarchie fegte die athenische "Pest" hinweg, weil die Erreger die Philosophie des Weisen weder lasen noch beherzigten. Die zivile Ordnung fiel in sich zusammen und mit ihr die Konstruktion von Aristoteles und Platon.
Der eidgenössische Streit um Grundrechte und deren Hierarchie steuert immer mehr in Richtung Aristoteles: "unsere Freiheit herrscht von Natur aus über der Pandemie", und die soll sich beherrschen lassen wie die Frau vom Mann: Naturgesetz.
Der Vater des Begriffs EPIDEMIE , Hippokrates, sah das umgekehrt. Aber wir Schweizer wissen das besser. Könnte es sein, dass die 5.Welle und die neue Mutante darauf hindeuten, dass wir Liberalen weder Herrscher über unsere Körper und die biologische Welt sind, sondern lediglich ein Teil davon und demgemäss die Freiheit des Lebens und der Gesundheit prioritär sind gegenüber allen anderen nachkommenden Freiheiten? Damals Pest in Athen; heute Pandemie.

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Impfen, impfen und nochmals impfen kann ein Ansatz sein. Ich verstehe ihn in Anbetracht der grassierenden Verzweiflung - den zum x-ten Mal angekündigten Weltuntergang vor Augen. Die Republik ist ohne Wenn und Aber auf Impf-Kurs, ohne die leiseste Skepsis an Impfstoffen zum Beispiel, ohne auch nur das kleinste Fragezeichen, da frage ich mich schon: Warum eigentlich? Meines Wissens ist der Moderna-Impfstoff, mit dem ich unterwegs bin, in skandinavischen Ländern und Frankreich für U-30 nicht (mehr) empfohlen. Warum? Damit sage ich nicht, dass ich vergiftet bin. Aber ich bitte um ein offenes Blickfeld, um eine Spur Skepsis, um mehr Verständnis.

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Meines Wissens ist der Moderna-Impfstoff, mit dem ich unterwegs bin, in skandinavischen Ländern und Frankreich für U-30 nicht (mehr) empfohlen. Warum?

Nach der Impfung mit einer mRNA Imfpung steigt das Risiko von Myokarditis um Faktor 3.2 auf 1-5 Fälle pro 100'000. Vergleich dazu Faktor 18.3 bei einer Covid-Infektion (Quelle). Ihr Risiko Herzprobleme zu kriegen wenn Sie sich nicht impfen ist also mehr als 5-mal höher. So oder so ist Myokarditis behandelbar und führt in der Regel nicht zu bleibenden Schäden.

Bei Moderna ist das Risiko bei jüngeren Patienten etwas höher als bei Pfizer, weshalb für jüngere Personen die Pfizer-Biontech-Impfung statt Moderna empfohlen wird.

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Das mag sein, mit den Faktoren und so. Nur: Das muss thematisiert werden, wenn der Impf-Turbo gezündet wird. Sonst haben wir Lücken im System. Nicht empfohlen ist nicht empfohlen. Deshalb darf Skepsis Platz haben

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Die Politiker&Innen sind überfordert. Ihr Handlungsmodus ist der gleiche wie vor der Pandemie. Und die Strukturen, durch die politische Entscheidungen durch müssen, sind auch die gleichen wie vor der Pandemie. Und beides taugt nicht zur Bekämpfung des Virus. Eine Pandemie bekämpft man nicht mit den gleich langen Entscheidungswegen und Mentalitätsfaktoren der Akteure, wie wenn man auf einer Jurahöhe ein neues Windrad bauen will. Das dauert Jahre. Man nimmt es in Kauf. Eben so wie die Politik es in der Pandemie in Kauf nimmt, dass die Alten sterben, dass dringende Krebsoperationen verschoben werden müssen, dass viele krank werden. Es zeigt die fehlende praktische und mentale Flexibilität der staatlichen Verantwortungsträger&Innen. Überforderung allenthalben und eine Kommunikation, die vor allem der eigenen Weisswäsche dient.

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Wir haben die Politiker&Innen, die wir verdienen, resp, die wir gewählt haben. Bitte nicht schimpfen, sonder nehmen wir uns selber an der Nase, und wählen 2023 besser

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Klare Worte R. B.. Sie bringen die Situation auf den Punkt. Danke !

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„Wobei in der Schweiz gleichzeitig viel weniger getestet wird – und viele Fälle unentdeckt bleiben.“
Das ist eben Falsch. Bei uns werden, im Gegensatz zu Österreich, die ganzen Pooltests in den Firmen und Schulen nicht mitgezählt, ausser sie sind positiv. So kriegt man dann eine mehr oder weniger korrekte Fallzahl mit einer viel zu hohen Positivitätsrate.

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Hier sieht man, dass die Schulen auch in A nicht mitgezählt werden Ein Link
Daraus unter Testungen

Die bei Arbeitgebern, in Apotheken sowie in Schulen durchgeführten Tests sind in dieser Tabelle nicht enthalten.

Wie sie aber 540'000 PCR-Tests an einem Tag schaffen, weiss ich nicht. Sicher ist, dass die vielen Tests nichts verhindert haben, wenn man mit der Schweiz vergleicht. Hospitalisierungen pro Anzahl Fälle ist in A 2-3 mal höher, obwohl die hohe Anzahl Tests in die andere Richtung wirken müsste.

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Leider hab ich keine direkte Quell. Ich hab das vor Monaten mal in einem Bericht gelesen. Damals als man mit den Massentests anfing. Sogar das BAG hatte zugegeben, dass durch die Nichtberücksichtigung der negativen Tests eine Verzerrung der Positivitätsrate entstehen könne. Was ich damals als eine ziemlich Untertreibung hielt. Es war damals auffällig das Österreich bei etwa gleich vielen Fällen eine Positivitätsrate von 1% hatte, wir aber etwa 8%. Und die Positivitätsrate war damals einer Hauptgründe Massnahmen nicht zu lockern.

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Danke, das ist ein sehr interessantee Hinweis. Haben Sie eine Quelle, wo man das nachlesen kömnte?

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Ja, das würde mich auch interessieren. Die Diskrepanz der Testquote zwischen Österreich und der Schweiz ist mir auch schon aufgefallen.

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Hinterfrager
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Irgendwie versteh ich etwas nicht. Mir fehlt ein Szenario.

Seit Anfang Pandemie, sagt die Statistik, sind 3.5% der angesteckten hospitalisiert worden.
Aktuell (letzten 28 Tage) ist dieser Wert immer noch 1.2%.

Das Ursprüngliche Ziel war, mit der Impfung das Virus auf 0 zu bringen. Wie wir sehen, funktioniert das mit der Impfung nicht, Impfdurchbrüche sind möglich. Wie die Statistik zeigt, ist bei den Hospitalisierten ein Verhältnis von 1 (geimpften) zu 2 (ungeimpfte) zu finden, man kann diesen zwar als "Grössten Teil" bezeichnen, im Umgangssprachlich nutze ich dieses Wort aber eher bei einem Verhältnis von 1 zu 10.

Ich präsentiere das Szenario: Pandemie der Geimpften.

Der Virus lässt sich nicht ausrotten und wird weiterhin Leute ins Spital bringen, auch wenn wir durch geimpft sind.

Verdauen wir mal diese Aussage.

Die Impfung treibt zwar die Zahlen herunter, aber macht sie nicht 0. Das bedeutet, wenn dann im "Normalzustand" der geimpften doch noch die Pandemie ausbricht, dann sind die Spitäler auch dann voll.

(Ich höre bereits die schwingende Massenkeule, weil sie die Tragweite des Problems nicht schlucken will:
"Die Ungeimpften bzw. nicht geboosterten verzögern den Normalzustand")

Doch in diesem Szenario gibt es keinen Normalzustand. Was dann?

Vielleicht ist dieses Szenario zu schwarz gesehen, aber warum höre ich nirgends von diesem Szenario? Wäre es nicht besser mal darüber nachzudenken?

Mir fehlen schlichtweg Daten um das genauer zu prüfen. Gerne hätte ich folgende Informationen:

a) Wann war die Impfung der geimpften die hospitalisiert wurden?
b) Wieviele Geimpfte geben das Virus weiter?
c) Wieviele der ICU Patienten sind geimpft?
d) Wie sieht die Demographie der ICU Patienten aus?

Meine Vermutung ist, dass diese Informationen die Impfmotivation schmälern würden. Dennoch wäre es gut diese zu haben.

Wichtig ist, das sehe ich ein, die Anzahl der ICU Patienten zu verringern.
Womöglich ist die Impfung ein Teil der Lösung. Höchstwahrscheinlich aber nicht der Heilige Gral gegen COVID.

Wir müssen besser verstehen, warum 0.46% der Angesteckten in die ICU kommen und wie man Ihnen helfen kann. Anscheinend ist die Impfung von 75% der Bürger über 12 zu wenig, dann werden auch 100% zu wenig sein.

Und auch wenn ich damit wohl Häme einstreiche, aber persönlich finde ich 0.46% einen kleinen Wert, der mit Bildern gross gemacht wird. Einzelschicksale werden gross gezeigt, als wäre dies das Ende für alle, wenn wir nicht dem Tier/ der Massenmeinung folgen.

Hier noch die Berechnung dieser Zahl:
letzte 28 Tage 113 322 Ansteckungen
1361 wurden hospitalisiert (~1.2%)
3663 ICU Betttage (bei durchschnittlich 7 Tage) geben:
523 Personen im ICU seit 28 Tagen
=> 523 * 100 / 113 322 ergeben: 0.46%

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Es ist tatsächlich eine spannende Frage, welches Ziel mit der Impfaktion verfolgt wird: Eradikation? Reduktion der Krankheitslast? Überlastung des Gesundheitssystems vermeiden?

Die Antwort darauf findet sich in der Impfstrategie des BAG, die schreibt:

Übergeordnete Ziele der Impfung:

  1. Verminderung der Krankheitslast insbesondere von schweren und tödlich verlaufenden Covid-Fällen

  2. Sicherstellung der Gesundheitsversorgung

  3. Reduktion der negativen gesundheitlichen, psychischen, sozialen wie wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie.

Wie sie sehen fehlt die Eradikation des Virus auf dieser Liste. "Fallzahlen auf 0" war zu keiner Zeit Ziel der Impfkampagne. Das hat auch durchaus einen Grund: Die Impfung schützt sehr gut gegen schwere Erkrankung und Tod, aber nur sehr kurz und vergleichsweise schwach vor asymptomatischer Ansteckung und Weitergabe des Virus. Wenn sie die Verbreitung allein mit Impfungen unterbinden wollen müssten sie (nach heutigen Stand der Erkenntnis) sehr häufig boostern.

Messen wir die Impfstrategie also an den Zielen, die sie sich tatsächlich gesetzt hat. Das primäre Ziel, eine Reduktion der Krankheitslast, ist zumindest gemessen an der Anzahl Infektionen erreicht worden. Ungeimpfte landen derzeit 4 Mal häufiger auf der Intensivstation als Geimpfte - und das, obwohl die Geimpften im Schnitt älter sind. Altersbereinigt erreicht die Impfung eine Wirksamkeit gegenüber schwerer Erkrankung und Tod von etwa 90% (Quelle: Abbildung 2 in neuesten Update der Science Task Force).

Für die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung war die Impfkampagne allein, wie sich jetzt abzeichnet, nicht ausreichend. Zum einen, weil sich mit Delta eine ansteckendere Variante verbreitet hat, zum anderen, weil manche Impfungen relativ weit zurückliegen, aber vor allem, weil sich ein Drittel der Bevölkerung nicht impfen liess, aber jetzt gegen 2/3 der Hospitalisierungen beiträgt.

Die "Pandemie der Geimpften" ist also für etwa 1/3 der Hospitalisierungen verantwortlich. Wenn wir annehmen, dass das auf der Intensivstation ähnlich ist, wären heute statt 190 Betten nur etwa 70 belegt. Die Kapazität liegt bei etwa 400. Wir hätten noch Reserven, und könnten eine ganz entspannte Adventszeit und wahrscheinlich auch massnahmefrei Weihnachten feiern.

Aber weil sich diese Menschen aus unerfindlichen Gründen nicht impfen liessen nähern sich die Spitäler jetzt gefährlich der Kapazitätsgrenze, und es wird wohl nochmals einsame Weihnachten geben.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Nein. Das Ziel der Impfung ist die sichere Herstellung der «Herdenimmunität», damit die Erregerzirkulation unterbrochen werden kann und auch das Infektionsrisiko für nicht immune Personen gesenkt wird, so dass die Pandemie letztlich endemisch wird. Dies gelingt auch mit einem Impfschutz <100%. Nur weil er nicht vollkommen ist, heisst das nicht, dass er nicht hinreichend effektiv ist (siehe «Nirvana-Fehlschluss» bzw. Trugschluss der perfekten Lösung).

Zudem begehen Sie den klassischen Prävalenz-Fehler. Beim Verhältnis Geimpfte/Ungeimpfte bei den Hospitalisationen muss man nicht nur die prozentualen Anteile der absoluten Hospitalisationen betrachten, sondern vor allem auch die relativen Hospitalisationen relativ zu den jeweiligen Inzidenzen mit ihrer jeweiligen Prävalenz. So wird etwa für Ü60 ersichtlich:

  • «In der Woche 46 mussten 54,8 von 100'000 Ungeimpften und 6,6 von 100'000 Geimpften hospitalisiert werden.» –> relatives Verhältnis: ca. 1:8

  • «In der Woche 46 verstarben 7,6 von 100'000 Ungeimpften und 1,4 von 100'000 Geimpften an Covid.» –> relatives Verhältnis: ca. 1:5

Nach Ihrer Umgangssprache können Sie also wieder mit Recht von «grösstem Teil» sprechen.

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Hinterfrager
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· editiert

Gute Tag Herr Rebosura

Vielen Dank für die anregenden Inputs! Ich schätze die Diskussion in der Republik sehr, da diese meist auf einem sehr hohen Niveau sind.

Die Differenzierung ist mir wichtig.

Prüfen Sie nochmals das Szenario. Mir ging es um den "Normalzustand" vielleicht bin ich etwas zu weit in die Zukunft gereist. Aber würde es nicht bedeuten, wenn wir keine Massnahmen mehr hätten und würde sich das Virus rasant verbreiten und damit die Anzahl angesteckten sowie die Anzahl der hospitalisierten steigen.

Ihre Argumentation, dass wenn alle geimpft wären, würden wir nun fröhlich Weihnachten feiern, lass ich daher nicht zu. Wie gesagt, es fehlen eindeutig Daten dies komplett zu untermauern.

Zu der Statistik Ü60, ich habe die Impfung nicht per se ins abseitz gesetzt (das wäre Schwarz-Weiss-Denken), doch wird die Diskussion meist so geführt, als wäre es die einzige Lösung für alle, ihre Zahlen zeigen, dass es für die Vulnerablen Personen gut ist sich zu impfen.

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Nur zum ersten Absatz, die anderen verstehe ich gleich wie Sie.
Ich muss sagen, dass ich schon ein sehr grosses Problem damit habe, dass es nicht darum gehen soll, mit möglichst vielen möglichst rechtzeitigen Impfungen möglichst viele Menschen vor Krankheit und, wenn es schlecht läuft, einem schlimmen Tod oder langem Siechtum zu bewahren. Dass es nur um statistische Volksgesundheit gehe, um Spital- und IPS-Auslastung und nicht um die Gesundheit der Menschen, finde ich zynisch.

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Ich bin nicht sicher, ob Ihre Argumentation richtig verstehe: was bringt uns ein relatives Verhältnis von Hospitalisierten, ohne dabei die Grundgesamtheit zu betrachten? Und da relativiert sich doch das Verhältnis, wenn man in Betracht zieht, dass in der von Ihnen genannten Bevölkerungsgruppe weit über 80% geimpft sind (aktuell: ü60 83.9%; ü70 89.28%; ü80 91.81% - Tendenzen steigend) und diese Altersgruppe den überwiegenden Anteil der Hospitalisationen ausmacht?

Ich schaffe an diesem Punkt den gedanklichen Sprung nicht, inwiefern in Anbetracht dessen, dass wir diese Bevölkerungsgruppe selbst bei Impfung der Gesamtbevölkerung nicht vor einer früheren oder späteren Ansteckung schützen können (weil kein 100% Schutz vor Ansteckung oder Anstecken durch die Impfung), eine Durchimpfung berechtigt sein soll - zumal jüngere Altersgruppen massiv weniger hospitalisiert werden.

Viel mehr müsste man breit testen, für Geimpfte und Ungeimpfte, und Masken tragen statt „3G-Events ohne Maske“. Und vor allem boostern in den am meisten gefährdeten Altersgruppen?

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Schade, dass der Beitrag so kompliziert daherkommt. Versuchen Sie es doch bitte einfacher. Logisch, dass wenn 99% geimpft sind, dann mehr geimpfte sterben, als ungeimpfte. Somit gut beraten, wer ungeimpft ist... w.z.b.w.

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Wenn von 75% Geimpften 1 Teil hospitalisiert wird und von 15% Ungeimpften (Kinder zählen in diesem Vergleich nicht) 2 Teile, dann ist das Risiko 1:10 für einen "Impfdurchbruch". So wäre eine Impfung nach Ihrer Wortdefinition "zum grössten Teil" sicher. Den Rest Ihrer Zahlenschwurbelei erspare ich mir.

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Hinterfrager
·

Gerne kläre ich noch ein Detail, die 75% waren bereits ohne die Kinder (unter 12 Jahren), wäre noch immer ein 1:6 Verhältnis.

Aber grundsätzlich ging es mir um die Macht der Sprache, die mir hier suggerieren will, dass nur ganz wenige geimpfte hospitalisiert sind. Dennoch machen sie 1/3 der Plätze aus.

Bitte lassen sie doch das Wort Schwurbelei, sie dürfen gerne schreiben, was sie daran stört, aber gleich die Keule nehmen finde ich Niveaulos. Besten Dank.

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Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich sehe das ähnlich. Nach wie vor wird die Impfung als die einzige Lösung zementiert und die einzig Schuldigen sind die Ungeimpften - ungeachtet davon, dass hier doch immerhin öfters getestet werden muss, wenn man sich unter Menschen begibt und doch immerhin 1/3 der hosp. Patienten geimpft sind (und auch Geimpfte anstecken können). Kostenpflichtige Test sowie die fehlende Testpflicht für Geimpfte für z.B. Grossevents etc. helfen da wenig. Klar - nicht populär eine solche wieder einzuführen (da hat man ein zu grosses Zückerli versprochen), aber wäre wohl angebracht. Aber es ist deutlich einfach, vorerst einfach die Schraube bei den Ungeimpften weiter zuzudrehen - und dann reiben wir uns dann nächsten Winter wiederum die Augen.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
·

Nach wie vor wird die Impfung als die einzige Lösung zementiert […].

Was wäre eine alternative Lösung, um «Herdenimmunität» zu erreichen, womit die Erregerzirkulation unterbrochen werden kann und auch das Infektionsrisiko für nicht immune Personen gesenkt wird, und um letztlich die Pandemie endemisch zu machen?

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· editiert

Vergesst die Impfung - B.1.1.259 ist ausser in Botswana, Mozambique, Namibia und SA auch schon in Hongkong und Israel und reiste jüngst von Ägypten nach Belgien. Kauft Toilettenpapier - jetzt!

Edit: Länder hinzugefügt.

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Ich finde ja die Aussage Bersets zur Intensivbettenbelegung durch Coronapatienten völlig unverständlich. 20% sind doch nicht wenig! Bei einem gewinnorientierten Krankenhaus kann man davon ausgehen, dass für die Intensivstation nicht viel Puffer eingebaut ist, da zusätzliche Plätze Geld kosten. 20% klingt eher danach, als seien die Intensivstationen demnächst voll... oder überseh ich da was?

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Eine zynische Projektion aus Deutschland empfiehlt für die 5. Welle den Wechsel von der ICU-Auslastung auf die Krematoriumsauslastung, nachdem der Wechsel von Inzidenz zu ICU-Auslastung so erfolgreich war. Damit liessen sich Massnahmen noch einmal 5-6 Wochen hinauszögern.

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· editiert

Das ist in der Tat so. Die Taskforce schreibt:

Im Folgenden geben wir eine Einschätzung zur Behandlung von Patient:innen auf Intensivstationen in Abhängigkeit von der Zahl der behandelten COVID-19- Patient:innen. Der Abschnitt basiert auf Experteneinschätzung von Hans Pargger (Universitätsspital Basel) und auf Information aus der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin.

Sobald mehr als 200 Intensivplätze durch COVID 19 Patient:innen belegt sind, ist mit regelmässigen Transfers von Patient:innen regional und überregional zu rechnen

Sind 300 Intensivplätze mit COVID 19 Patient:innen belegt, wird sich das oben beschriebene Szenario weiter verschärfen. Vor allem die überregionalen Transfers werden zunehmen. [...] Die Verfügbarkeit von Intensivbehandlungsplätzen wird so knapp, dass Patient:innen mit Indikation für eine Intensivbehandlung länger auf einen Platz warten müssen, dass Patient:innen auf den Intensivstationen früher auf Normalstationen verlegt werden, und dass implizite Triage stattfindet.

Mit 400 und mehr COVID 19 Patient:innen und gleichzeitig zwischen 350 bis 450 Nicht-COVID-Patient:innen sind die mit dem vorhandenen Intensivfachpersonal betreibbaren Intensivbetten gesamtschweizerisch erschöpft. In dieser Situation kommt es zu regelmässigen Verschiebungen von Patient:innen, es werden alle nicht-dringlichen Interventionen gesamtschweizerisch gestoppt, Hilfspersonal wird in grösserem Stil auf den Intensivstationen eingesetzt, es werden ad hoc Betten aufgebaut werden und die Behandlungsqualität wird sinken. Die Intensivstationen werden mit allen Mittel versuchen, eine explizite Triage zu verhindern, mit dem Aufbau von Zusatzkapazitäten und indem sie das Verhältnis zwischen der Anzahl der Behandelnden und der Anzahl Patient:innen massiv reduzieren.

Gestern waren bereits 190 Covid-Patienten auf der Intensivstation, vor einer Woche waren es 150. Da ist wirklich nicht viel Luft nach oben.

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Dann können wir unsere Rega-Beobachtungsstation auf dem Balkon wieder aufbauen?

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Und nun was?
Ist das Glas voll, geht nix mehr rein, ausser man schüttet vorher etwas raus. Logisch?

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Wieder zu spät?

Heute in den aktuellen Nachrichten im Radio SRF 1:
Ganz Europa will wegen der neuen Mutation vorsorglich sofort alle Flüge in diverse afrikanische Länder stoppen. Einige Länder taten dies bereits. Für Rückkehrer gilt eine 2 wöchige Quarantäne. Israel hat einen Fall eines Reiserückkehrers und will den nationalen Notstand ausrufen und schnell und stark reagieren, um die Ausbreitung zu stoppen oder zumindest zu bremsen.

Man könne ja die Massnahmen zurücknehmen, wenn Entwarnung komme.

Swiss und Edelweiss fliegen weiter. Man sei in Kontakt mit den Behörden, man fliege vorläufig weiter. Die Behörden: es seien noch keine Massnahmen ergriffen worden, man warte auf die Stellungnahme der WHO...

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Und wie immer ist die Mutation längst hier und alle Reiseeinschränkungen sind nur eine vorübergehende nutzlose Effekthascherei.

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Man wird die Variante nicht aufhalten können. Aber sie zu bremsen, verschafft uns mehr Zeit...
FALLS man denn die Impfstoffe anpassen müsste, kann diese Verzögerung entscheidend sein.

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Also doch sofort Lockdown:-?

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Ja genau. Her mit dem Virus...

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... und selbstverständlich beobachtet man genau, wie alle Züge abfahren und alle Chancen verstreichen. Swissness bekommt für mich eine völlig neue Bedeutung.

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Entschuldigung: der Virologe heisst M. Stürmer und ist nicht vom RKI, sondern von einem Diagostik-Labor in Frankfurt. Der Beitrag kann nachgehört werden auf
https://www.deutschlandfunk.de/info…g-100.html

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Danke, Frau Wilhelm, für den Hinweis auf das Interview. Der Virologe M. Stürmer ist mir schon früher positiv aufgefallen. Er macht eine nüchterne und stringente Analyse ohne Alarmismus, der ich nur zustimmen kann.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
·

Liebe Frau Wilhelm, Danke für die Ergänzung, ich nehme an, Sie beziehen sich auf diesen früheren Beitrag von Ihnen? Beim nächsten Mal: gerne einfach auf den früheren Beitrag antworten (kleines Pfeil-Icon, unten links) und die Ergänzung dort anbringen, damit sie nicht verloren geht.
Beste Grüsse

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(durch User zurückgezogen)
(von der Moderation verborgen)
Lucia Herrmann
Community @ Republik
·
· editiert

(Verborgen, weil bereits gemachter Hinweis nicht ernst genommen bzw. missachtet wurde)

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Sie pflegen zu scherzen von wegen der Propagandamaschine ... Die omnipräsente NEIN Kampagne zum Covid-Gesetz hat bei mir Erinnerungen an die politische Werbung der 30iger Jahre im letzten Jahrhundert wachgerufen und dies während die Fallzahlen stiegen, Menschen in Spitäler eingliefert wurden und an Covid starben.

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  1. Kapazitaeten hochfahren ... uns fehlt die Erfahrung damit. China hat uns das vorgemacht. Innerhalb einer Woche 1000 Plaetze. Da fehlt uns noch Einiges. Allenfalls auch Technologie. Bei uns werden die Patienten noch von Hand gedreht.
    Aber ganz Nebenbei... bei einer exponentiellen Zunahme laufen sie an den Rand aller Resourcen. Es braucht erst mal noch Massnahmen um das exponentielle Wachstum wegzunehmen.

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Wissen sie, wie die Chinesen das geschafft haben? Ja, das Spital haben sie gebaut, aber das medizinische Personal haben sie aus ganz China eingeflogen. Die Chinesen waren nämlich entschlossen genug, die Ausbreitung des Virus auf andere Städte und Regionen zu verhindern.

In der Schweiz sind alle Regionen gleichzeitig betroffen. Es gibt keine Spitäler mit normaler Auslastung, von denen man sich Personal ausleihen könnte. Und neu ausbilden dauert Jahre ...

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Das liest sich immer gut in Zeitungen, aber wenn ich das so überschlagsmässig rechne: 10 Mio. (CH) gegen 1000 Mio. Einwohner (CN) sind Faktor 100. Und ich sage, 10 zusätzliche Betten kriegen wir auch aus dem Boden gestampft pro Woche... Aber item, löst das Problemli ja nicht wirklich.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
·

Möchte mich hier gerne kurz einschalten: Bitte überlegen Sie gut, welche Begriffe Sie verwenden und bemühen Sie sich, möglichst sachlich und präzise zu argumentieren. Das hilft einer konstruktiven Debatte.
Im Übrigen scheinen mir die lebhaften Diskussionen diese Woche ganz gut zu belegen, dass niemand «leichtfertig» irgendwelche Freiheiten aufgibt, sich manipulierbar oder sklavenhaft verhält, sondern dass im Gegenteil intensiv über diese schwierigen Fragen debattiert wird.

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(durch User zurückgezogen)
Republik Leserin und Verlegerin
·

Frau Herrmann: darf ich mich kurz einschalten und Ihnen danken! Bitte weiter so und alles Gute!

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Dieser Artikel wurde wohl von der südafrikanischen Variante überholt. Laut einem Virologen des RKI, der soeben im Deutschlandfunk gesprochen hat, ist auch Impfzwang uninteressant geworden: Das B11529 ist zu vielfältig mutiert…
Übrigens spielen nicht nur Ungeimpfte eine Rolle in der Aufrechterhaltung der Pandemie, sondern auch Virusvarianten. Ausserdem gibt es Menschen, die nicht dumm oder stur oder verschwurbelt sind, sondern plausible Gründe haben, sich nicht impfen zu lassen, wenn ich auch ihre Argumentation nicht teile. Ich bitte die scharfsinnige Republik, hier differenzierter zu denken.
Dorothee Wilhelm, doppelt geimpft, tagesaktuelle Selbsttests im Beruf

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Frau Wilhelm, genau hingehört scheinen Sie nicht zu haben beim Gespräch mit dem Virologen Stürmer. Ob bzw. inwiefern die neue Variante die Wirkung der Impfungen beeinflussen werde, sei noch völlig offen. Stürmer betont, dass die Forschung diesbezüglich noch ganz am Anfang stehe und jeder Alarmismus im Moment unangebracht sei.
Und der Impfzwang in Deutschland ist laut Stürmer nicht wegen dieser Variante momentan kein Thema, sondern weil jetzt schnell wirksame Massnahmen dringend notwendig seien, um das Infektionsgeschehen zu brechen. Die positiven Wirkungen eines Impfzwangs würden sich erst viel später zeigen - aus diesem Grund findet Stürmer eine Diskussion darüber zum jetzigen Zeitpunkt nicht zielführend.

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Sehr geehrte Frau Enz
Herr Stürmer drückt sich betont wissenschaftlich zurückhaltend aus und sagt, um über Einfluss der Variante auf Impfwirkung zu sprechen, brauche es einen Nachbau im Labor- es gebe 12 Mutationen, einige davon bekannt, andere neu. Er sagt weiter, eine Unterscheidung zwischen Geimpften und Ungeimpften sei in der aktuellen Lage nicht zielführend.

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Epidemiologe
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Frau Wilhelm, mit Ihrer Bemerkung bestätigen Sie die Aussage des Titels: "Zu spät". Bei vielen Massnahmengegnern sehe ich, dass sie den Faktor Zeit nur schlecht oder gar nicht in ihren Gedankengängen berücksichtigen. Ich glaube, dass die Journalist innen der Republik das erkannt haben. Aber man muss es noch und nochmal erklären und die Konsequenzen davon. Herzliche Grüsse

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
·
· editiert

Hinsichtlich des Impfobligatoriums und der verlinkten, überaus empfehlenswerten Abhandlung «Impfobligatorium und Impfzwang – eine staatsrechtliche Würdigung» verdient deren erster und für die öffentliche Diskussion wohl wichtigster Punkt mehr Beachtung:

Historisch wurden Impfobligatorium und Impfzwang lange zu Unrecht als Synonyme verwendet.

[J]eder Impfzwang [ist] auch ein Impfobligatorium, doch nicht jedes Impfobligatorium ein Impfzwang.

Diese wichtige Differenz geht in der Zusammenfassung der Analyse ein wenig unter.

Ja, es darf niemand zum Impfen gezwungen werden. Ja, ein Impfobligatorium ist ein schwerer Eingriff in die Grundrechte. Doch es gibt auch zulässige Impfobligatorien sowie zulässige schwere Eingriffe in die Grundrechte (Shutdowns und Triagen btw). Denn Pflicht und Zwang sind nicht dasselbe.

Ein Impfzwang ist somit dann anzunehmen, wenn die Realerfüllung eines Impfobligatoriums mit Verwaltungszwang durchgesetzt wird, sodass die epidemiengesetzlich geschützte Wahlfreiheit, eine Impfung zu verweigern, in Wirklichkeit keine ist. Dies drückt sich darin aus, dass der Einzelne nicht die Wahl zwischen «Impfung oder Nichtimpfung» hat, sondern nur noch zwischen «freiwilliger oder erzwungener Impfung».

Ein Impfzwang läge etwa vor, wenn die Impfung durch körperlichen Zwang, etwa mittels Fixation, durchgesetzt wird oder die Wahlfreiheit durch mentalen Zwang, etwa mittels drohende Geldbusse eingeschränkt wird.

Wie aber sähe nun eine zulässige Impfpflicht aus? Hierzu bietet sich die Analogie mit der Maskenpflicht an, die ja ebenfalls durchgesetzt wird, ohne aber im eigentlichen Sinne als unzulässiger Maskenzwang zu gelten.

Mit der positiven Definition des Impfzwangs ist noch nicht gesagt, wann ein «erlaubtes» Impfobligatorium vorliegt. Zur Beantwortung dieser Frage lässt sich ein Vergleich zur Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr ziehen: Gemäss Art. 3a Abs. 1 Covid-19-Verordnung zur besonderen Lage muss eine Maske tragen, wer älter als 12 Jahre ist (lit. a) und hiervon nicht gesundheitsbedingt dispensiert ist (lit. b). Wer keine Maske hat oder sich weigert, sie zu tragen, muss das Fahrzeug verlassen. Zudem kann die Bahnpolizei bei Renitenz gegen die Anweisung, das Verkehrsmittel zu verlassen, eine Busse verhängen. Dies zeigt eine dreifache Pflichtenkaskade auf: Primär muss jede den öffentlichen Verkehr nutzende Person eine Maske tragen («Realleistungspflicht»). Wer dies nicht tut – aus welchen Gründen auch immer – kann von der Bahnpolizei angewiesen werden, das Verkehrsmittel zu verlassen («Ersatzzwang»). Wer dieser Anweisung zuwiderhandelt, kann wegen Verstosses gegen Anweisungen der Bahnpolizei gebüsst werden («Durchsetzung des Ersatzzwangs»). Diese Pflichtenabfolge zeigt, dass nicht das Verweigern der Maskentragung zu einer Strafe führt, sondern die Widerhandlung gegen bahnpolizeiliche Anweisungen. Das Nichttragen der Maske an sich ist eine Pflichtverletzung, die straflos bleibt.

Analog also würde nicht die Verweigerung der Impfung gebüsst, sondern die Widerhandlung gegen gesundheitspolizeiliche Anweisungen. Die Nichtimpfung an sich ist eine Pflichtverletzung, die straflos bleibt.

Das Fazit der Abhandlung ist denn u. a. auch:

Unseres Erachtens ist ein Impfzwang nach hier verstandener Definition somit in jeder Gefahrenlage unzulässig.

In normalen und besonderen Lagen müssen Impfobligatorien insbesondere erforderlich sein. Im Normtext wird dies durch die «erhebliche Gefahr» als Voraussetzung für Impfobligatorien bekräftigt.

In ausserordentlichen Lagen ist ein Impfobligatorium unstrittig zulässig,

Impfobligatorien nach Art. 22 und 6 Abs. 2 lit. d EpG sind in der ausserordentlichen Lage weitgehend unproblematisch: Erstens können Impfobligatorien unstreitig auch in ausserordentlichen Lagen angeordnet werden, zweitens besteht auch eine erhebliche Gefahr, und drittens sind Impfobligatorien gegenüber «Lockdown-Massnahmen» vorzugswürdig.

Man könnte noch diskutieren, ob Ungeimpfte aufgrund ihres höheren Risikos infiziert zu werden und einen schwereren Krankheitsverlauf zu haben, nicht auch zu den «gefährdeten Bevölkerungsgruppen und besonders exponierten Personen und Personen» gehören.

Wie dem auch sei, für ein allfälliges Impfobligatorium ist es schlicht zu spät. Es wird auf einen Shutdown hinauslaufen. Und damit auf einen schweren Eingriff der Grundrechte – für alle.

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Fragt sich, ob eine Ausgangssperre/Shutdown für alle durchsetzbar sein wird...

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Ich bedanke mich für diesen Artikel.

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Impfpflicht rechtlich nicht möglich? In Deutschland und in der Schweiz war die Pocken Impfung verpflichtend.
Sogar das Gurt tragen im Auto ist rechtlich verpflichtend obwohl man damit nicht mal jemand anstecken kann. Bei einer hoch ansteckenden Krankheit überwiegt das Gemeinwohl.
Übrigens gab es auch zur Zeit der Pocken Impf Schwurbler.

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Vereinfacht. Niemand muss in ein Auto einsteigen. Kann sich dem also entziehen.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Hinweis: Interessant ist in diesem Zusammenhang dieser differenzierende Beitrag von Michel Rebosura hier im Dialog.

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· editiert

Wir sind schon eine Stufe hinter "zu spät" und "beobachten" aktiv, wie B.1.1.259 mit Swiss und Edelweiss einreist.

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Ist doch wie alle vorhergehenden Mutationen zum Zeitpunkt der Entdeckung schon lange eingereist und wird sich, falls wirklich aggressiver als die anderen Varianten, auch wie alle vorhergehenden durchsetzen. Die Idee der Abschottung funktioniert nicht.

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Statist
·

Kann es nicht sein, dass die Natur eine Dezimierung des Homo Sapiens anstrebt und man sich noch so vergeblich anstrengen kann, dies zu verhindern? Ich habe das Gefühl, dass erst wieder Ruhe einkehren wird, wenn der Corona-Sensemann seine Runde gedreht hat.

<<Covid-19+ ist wie Trumps Frisur: eine besch... Dauerwelle.>>

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Ich finde diese Art von Zynismus nicht wirklich konstruktiv. Oder meinen Sie ernsthaft, dass wir generell dazu übergehen sollten, medizinisch und soziale Massnahmen aufzugeben, welche Menschenleben retten können, aber nicht immer effektiv sind? Schliesslich würde das ja "dem Willen der Natur" entsprechen.

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Statist
·

Hmm, ok. Ich bin dafür, dass es nicht zu wüsten Szenen von überfüllten Spitälern kommt, von daher trage ich die Massnahmen mit und bin auch mit BR Bersets Argumentation bez. Intensiv-Auslastung einverstanden. Aber mehr Einschränkungen, um möglichst allen und jedem sein Überleben zu sichern, ist nicht meins. Bedeutet: bevor man alle wieder einsperrt, lässt man es besser schleifen (weil die Massnahmen auf lange Dauer denjenigen, welche auf der Corona-Sensemann-Liste stehen, eh nicht helfen werden) und ja, Triage ist dann das Thema... wie gesagt: in dieser Situation sind einzelne Menschenleben nicht prioritär, auch meines nicht. Wer genügend fit ist / Glück hat, überlebt, wer nicht... halt nicht (inkl. mir). So war das schon immer...

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Selbst wenn man das so fatalistisch sieht: es bleibt der Gesellschaft ja trotzdem nicht erspart, gemeinsam darum zu ringen und das Bestmögliche zu unternehmen, diese Runde möglichst bald zu beenden!

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
·

Puh, ganz schön fatalistische Haltung – finden Sie nicht?

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Gerade im Zusammenhang mit der Klimaerhitzung ist Fatalismus grad sehr en vogue und salonfähig. Müssen Sie mal drauf achten.

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Statist
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· editiert

Ja, seit dem ich versuche gewissen Sachen mit Fatalismus zu begegnen, ist mein Leben besser geworden. Es ist nun mal so, dass jeder von uns sterben wird. Manche früher andere später, manche durch Glück, manche aufgrund deren zu tun... wenn man dies akzeptiert und den Tod nicht tabuisiert, wird es wirklich einfacher in dieser hyper-moralisierten, dauerempörten Welt.

<<Tot sein ist wie dumm sein: es ist nur für die anderen schmerzhaft>>

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Ich finde, Humor ist in dieser Situation nicht das Schlechteste.

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Dies Aussage, dass nach geltendem Recht niemand zur Impfung gezwungen werden kann, ist falsch. Art. 6 Abs. 2 des Epidemiegesetzes stellt die Möglichkeit, in einer besonderen Lage für bestimmte Personengruppen ein Impfobligatorium einzuführen, explizit in den Raum!

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· editiert

Merci für Ihre Rückmeldung. Art. 6, Abs. 2 EpG betrifft bestimmte Personengruppen (Zitat: «Impfungen bei gefährdeten Bevölkerungsgruppen, bei besonders exponierten Personen und bei Personen, die bestimmte Tätigkeiten ausüben») und ist damit keine Grundlage für eine generelle Impfpflicht, sondern bloss für ein auf spezifische Gruppen beschränktes Obligatorium (nicht gleich: Pflicht). Für Zwang/Pflicht gibt es in der Schweiz keine rechtliche Grundlage.

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Ah ja, da hab ich den vorhergehenden Absatz überlesen, bitte entschuldigen Sie!

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"Physiker"
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· editiert

Meiner Meinung nach wird eine der Haupttreiber dieser Welle zu wenig beachtet: es ist eine Art Rebound-Effekt. Wenn eine subjektive Erwartung grösser ist als das dazugehörende objektive Resultat, findet oft eine Überkompensation statt, welche den Effekt mindestens in Teilbereichen ins Gegenteil kehrt. Genau das passiert mit den Corona-Impfungen. So gut sie gegen Ansteckungen und besonders gegen schwere Verläufe schützen, die Erwartungen an sie sind höher, was zu einer Vernachlässigung der bekannten anderen Massnehmen führt. Ich kenne fast niemanden, der diese heute nicht vernachlässigt. Beispiele:

  • Man trifft sich wieder vermehrt, geht aus, haltet kaum Abstand, schüttelt Hände, verzichtet auf Masken wo nicht vorgeschrieben.

  • Konzertsäle, Kinos, Kirchen und Restaurants stuhlen wieder vollständiger und enger. Meine Kirche führt z.B. übermorgen das erste Mal einen 3G Gottesdienst durch, mit doppelt so vielen Menschen wie vorher, und es singt noch ein Chor.

  • Vorhandene Plexiglas-Trennwände werden abgebaut (z.B. Bundeshaus).

  • Die so wichtigen Lüftungen sind immer noch kaum ein Thema.

  • Die Weihnachtsmärkte gehen auf. Das 3G führt zu Bemerkungen wie dieser, gerade am Radio gehört: "Dank 3G eine Insel der Sicherheit".
    Usw.
    Dazu kommen die Delta-Variante und der zeitlich nachlassende Impfschutz. Beides wird zwar thematisiert, ihre Tragweite kommt aber nicht in unseren Köpfen an.
    Somit ist nicht ausgeschlossen, dass die Impfungen in Teilbereichen nicht mehr schaden als nützen könnten. Und dass eine bessere Impfquote die Inzidenzen nicht herunterbringt. Ich vermute eher, dass diese erst mit einer Verzögerung sinken, nachdem die gegenwärtige negative Berichterstattung wieder zu mehr Vorsicht führt. Die Regierungen und Medien könnten helfen, indem sie darauf aufmerksam machen würden statt über die Impfquote zu lamentieren.

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Ich denke, es ist klar, dass wir politisch in der Schweiz eine "Strategie der geordneten Durchseuchung" haben (im Gegensatz zu China etwa). Deshalb brauchen wir eine hohe Impf- bzw. Genesenenquote. Die Hoffnung bzgl. Impfung ist unter Delta insbesondere, dass wir kein überlaufendes Gesundheitssystem bekommen und die Durchseuchung genügend verlangsamen können. Ich denke, es ist langfristig ein pragmatischer Ansatz.

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Daniel Reichenbach
Filmer, Fotograf
·

Ich gehöre ja zur Kategorie der Menschen, die gerne mit allen in Frieden leben, ihnen ihre Freiheit lassen auch wenn dies bedeutet, ab und zu den Kürzeren zu ziehen. Schluss damit. Ich bin für Impfpflicht. Selbstverständlich mit Ausnahmen. Und ich bin dafür, dass wir reichen Säcke endlich Kohle locker machen, um allen rund um den Globus diese Impfung zu ermöglichen. Verwandeln wir Kampfjets in COVID-Spritzen. Faule Kompromisse in zukunftsweisende, griffige Covid- und Klimastrategien. Müssen wir wirklich noch mehr Gräber schaufeln, bevor wir reumütig solidarisch werden? Wo bleibt unsere Lust auf einen Neuanfang? Auf Zukunft? Auf den Silberstreifen am Horizont?

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Um ehrlich zu sein: mittlerweile, und ich habe mich sehr lange dagegen gesträubt, bin auch ich für eine allgemeine Impfpflicht. Aber nicht für eine Impfpflicht alleine für Berufsgruppe wie Pflegende, was mit dem Risiko weiterer Abwanderungen verbunden wäre, sondern solidarisch für Alle. Ja, dies wiederstrebt meinen liberalen Vorstellungen, aber die einzige Alternative sehe ich darin, nicht Geimpften in Triage Situation einen Platz auf der IPS zu verweigern. Und dies widerstrebt meinen ethischen Vorstellungen, und denen gebe ich den Vorrang.

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Liebes Autorenteam, ich möchte nicht in Zweifel ziehen, dass Österreich deutlich mehr testet als die Schweiz und dass hier bei unserer hohen Positivitätsrate die Dunkelziffer sehr hoch ist. Trotzdem würde mich interessieren, ob ihr recherchiert habt, wie die Testzahlen auf ourworldindata zustande kommen. Auffallend ist, dass Österreich extrem viel mehr als viele andere Länder testet. Aktuell ist die Testrate zehnmal (!) so hoch wie in der Schweiz. Die Spitzenwerte im Januar und Juni 2021 gehen vermutlich auf Massentests zurück, oder? Aber im gesamten Jahr 2021 waren die Testzahlen extrem viel höher. Habt ihr dafür eine Erklärung?

Zweitens stellt sich für mich die Frage: wenn die Österreicher tatsächlich so viel mehr getestet haben, warum haben sie die Pandemie nicht deutlich besser im Griff?

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Oesterreich hat viele Grenzgaenger aus dem Balkan, resp den Niedrigst-Impflaendern, welche die Pandemie ignorieren. Daher sind sie uns mit den Zahlen voraus.
Wir sind hintennach mit den Tests, weil die Tests ja kosten und man's eher nicht macht, wenn's nicht sein muss.

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Ja, das sehe ich auch so. Das pandemische Geschehen ist auch immer von regionalen Wellen geprägt. Die östlichen Nachbarländer Österreichs haben viel höhere Inzidenzen und Todesfallzahlen.

Es war meiner Ansicht nach ein Fehler, dass man die Tests nicht weiterhin für alle kostenlos zur Verfügung stellt.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
·

Tests alleine dämmen ja noch nichts ein. Sie bieten u. U. «nur» ein mehr oder weniger adäquates Bild der Lage. Entsprechend kann man, wenn man will, dann auch mehr oder weniger adäquat mit kontrollierenden Massnahmen reagieren.

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Ja, da haben Sie recht. Aber eine hohe Testquote und eine niedrige Positivitätsrate werden ja gemeinhin als wichtiger Bestandteil in der Bewältigung der Pandemie gesehen. Ich erinnere an den Slogan „Testen, testen, testen!“. Nichtsdestotrotz kann man natürlich nicht darauf schliessen, dass die Österreicher die Pandemie besser im Griff haben müssten. Die deutlich niedrigere Positivitätsrate in Österreich im Vergleich zur Schweiz wird zur Zeit jedoch immer wieder angeführt, um zu zeigen, dass hier die Situation vermutlich noch viel schlechter sei, wie zum Beispiel in dieser Diskussion, die Sie ja auch mitgeführt haben. Aber das bezweifle ich eben wegen der fehlenden Vergleichbarkeit.

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Senior Researcher
·

Ich bin für Option 3. Jeder, der sich nicht impfen lassen will, wird wohl eine Patientenverfügung unterschrieben haben, die intensivmedizinische Massnahmen im Falle einer (selbstverständlich völlig unwahrscheinlichen) COVID-Erkrankung ausschliessen. Vielleicht könnte man dem noch etwas nachhelfen, indem man Option 2, Impfpflicht, kombiniert mit der Möglichkeit, wie beim Militärdienst, zu verweigern mittels Vorlage einer entsprechenden Patientenverfügung. Auch ein finanzieller Impfpflichtersatz könnte geleistet werden.

Damit würde niemand ausgegrenzt, Impfgegner ernstgenommen und auch auf Zertifikate könnte man wieder verzichten.

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Gibt es diese Patientenverfügung auch für AKW-Befürworter?
Bei einem Zwischenfall - es ganz es bitzli isch dernäbe - helfen sie freiwillig beim Aufräumen - und das isch zuemuetbar...!

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Interessant dünkt mich, dass immer nur von Geimpften und Ungeimpften gesprochen wird. In den Diskussionen scheinen die Genesenen keine Rolle zu spielen. Haben wir auch da eine Meinung?

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Ja. Genesene betrachte ich genau gleich wie Geimpfte, wenn sie das Covid Zertifikat haben.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
·

Und Genesene ohne Zertifikat sind weniger wert? Das liest dich sehr, sehr seltsam.

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Dies ist mein erster und letzter Beitrag hier in der Republik. Ich gehöre zu den ersten Mitgliedern mit der stolzen Nummer 3000 und irgendwas Nummer. Ich habe mitgefiebert und war stolz auf die Schweiz, stolz auf Seibt, ein Blatt aus dem Boden zu stampfen, dass unabhängig und somit auch der Ehrlichkeit verpflichtet fühlt. Meistens zu moralisch dennoch viele viele wertvolle Beiträge seither.
Leider reichts! Covid hat auch bei Euch das hässlichste aus Euch rausgeholt, statt zu informieren wird gehetzt und gejagt. Nicht eine Statistik wird hinterfragt, niemals wird mit einem Arzt der eine andere Meinung hat ein Interview geführt. Es wird nicht von den vielen Impfopfern berichtet und schon gar nicht von Australien wo mittlerweile das Militär Covid Positive und deren Kontakte in sogennante Quarantänelager deportieren.
Die Impfung ist eine experimentelle Gentherapie in NOTZULASSUNG. Wir haben keine Ahnung was in der Spritze drin ist und die Infos dafür werden erst in 50 Jahren öffentlich gemacht. Und ihr schreit richtiggehend danach dass alle (auch die genesenen und Kinder) im halbjährlichen Takt sich das Zeugs reinspritzen! Was seid ihr doch für Barbaren!
Hiermit kündige ich schweren Herzens mein Abo bei Euch.

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Liebe Frau B.
Mir ergeht es wie Ihnen, ich werde mein Abo auch beenden und ich war auch eine der ersten Unterstützenden der Republik und bin bitter enttäuscht über die "Diskussions"-Kultur, die gewählt wurde. Das selbe binäre Denken schwarz-weiss / gut-böse / wahr-fake, das allerorten vorherrscht.

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Ich denke, es gibt auch so etwas wie nachhaltigen Journalismus, das heisst ein zentrales Thema ständig zu bearbeiten, von allen Seiten zu beleuchten und den Dialog mit allen anzuregen. Zu Beginn der Pandemie war ich noch nicht Verleger und habe mich aufgeregt und war frustriert, dass SRF und SRG einfach alles kritiklos aus Bern übernahmen und einfach nachplauderten, was damals an Unbedarftem zu Masken, Triage etc. aus Bern kam. Diese Lücke des nachhaltigen Journalismus füllt die Republik m.E. als einzige Publikation in unserem Land aus. Deshalb, liebe Frau B. geben sie nicht auf und bleiben Sie der Republik weiterhin treu. Was wir hier auch lernen, ist andere Meinungen auszuhalten 😊!

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Liebe Frau B., ich habe nochmals über ihre Kündigung nachgedacht und Ihren Beitrag nochmals gelesen. 2 Beiträge seit Gründerzeiten sind ein bisschen wenig. Die Republik bietet als einziges Medium der Schweiz, die offene Teilhabe und Teilnahme an. Alles was Sie in ihrem ersten Beitrag sagen, sind Diskussionspunkte, die sie hätten einbringen können. Dabei ist aus meiner Erfahrung die Zustimmung erfreulich, weil ich auf Sinnesverwandte stosse. Für mich sind die negativen Stimme aber ebenso bedeutend, weil Mitleser meinen Kommentar gesehen haben und sich damit auseinandersetzten. Also nehmen Sie doch einen neuen Anlauf ...

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Als vorgestern bei den Medienfragen Bundesrat Berset von der SRF Journalistin darauf aufmerksam gemacht wurde, ob denn wirklich ausgerechnet dier Kantone nun Massnanhmen ergreifen würden mit den höchsten Inzidenzen - es seien ja auch die mit den tiefsten Impfraten und folglich am schwersten zu überzeugenden - verstand Berset erst nicht, was die Frage sei und antwortete dann im zweiten Anlauf zu allem, aber nicht zu der Frage. Was er am Schluss wahrscheinlich gar nicht mehr gemerkt hat. Denn dieser Sachverhalt darf im Föderalismus keine Rolle spielen. Offensichtlich geht es momentan wirklich dem Bundesrat darum, die Kantone zu belehren, dass sie noch viel Luft nach oben haben in den Massnahmen und dass logischerweise dort am meisten gemacht werden soll, wo die Zahlen hoch sind.
Aber wenn man am Di im Club den St. Galler Bildungsdirektor gehört hat in seiner Ignoranz, dann ist das doch alles "Warme Luft Blasen". Der findet nämlich, man müsse schlicht nichts tun an Schulen. Dass es sein Kanton genau richtig macht. Trotz landesweit höchster Inzidenzen. Parmelin und Berset wollen also nun ihrerseits "Schulmeister" sein gegenüber St. Gallen und Co. (!) Aber streng föderalistisch, möglichst um sieben Ecken herum: Die sollen jetzt strenge Massnahmen einführen, die Freiheit dazu haben sie ja! Zirkelschluss, der nach hinten rausgeht.
Aber zum Stichwort "Verantwortung der Kantone": Kann man es verantworten in einer Pandemie, dass solche "Schultheaterstücke" auf dem Buckel der Mehrheit ausgetragen werden, die bisher alles richtig gemacht hat?? Jetzt, wo wieder jeder Tag zählt??

Richtig hässig gemacht hat mich Berset mit seiner auch am Mi dauernd wiederholten Aussage, dass es keine Impfpflicht geben werde, nie! Wenn er sich da so sicher ist, könnte ihm wenigstens bewusst sein, dass er damit zurückhaltend umgehen sollte: Zum Einen ist schon so oft vieles was er sagte, doch eingeführt worden. Und zum anderen ist es rhetorisch und kommunikativ kontraproduktiv, weil es bei jeder Bestätigung die mentale Abwehr der Impfgegner positiv verstärkt.
In diesen Zeiten empfehle ich, alles was ausgesagt wird zu prüfen, wie es in der Erziehung bei einem Kind wirken würde, also wie pädagogisch gehandelt wird. Die psychologischen Prinzipien sind bei Erwachsenen nicht anders.
(Der Kt. Bern ist bezüglich Schulen momentan auch untätig und wir haben noch nichts Neues gehört. Ich trage nun einfach wieder Maske im Unterricht und die ganze Zeit ist ein Kippfenster geöffnet, Energieverschwendung, aber was solls...)

Die 3 hier im Artikel aufgeführten Möglichkeiten sind alle halt mittlerweile Wahl zwischen "Pest und Cholera" etwas anderes wurde längst verpasst, was auch erwähnt wird.
Ich verstehe schon, dass es ganz offensichtlich in der Schweizer Politik und komprimiert im Bundesrat prioritär darum geht, das "schweizerische Prinzip" nicht zu verlassen (Wobei es Ueli in die andere Richtung ja bereits getan hat), damit später niemand jemals diesbezüglich anklagen könnte. Auch wenn die Bundesräte und fast alle RednerInnen an den "Points de Presse" ständig die Aufrufe zur Impfung wiederholen und darauf hinweisen, dass sich ein Virus weder an Kantonsgrenzen hält, noch voll berechenbar ist: Es nützt nichts mehr.
Es ist eben wie bei der Erziehung: Die Kinder, die es "richtig" machen, brauchen die Belehrung längst nicht mehr und die Anderen hören nicht hin, bzw. haben die Voraussetzungen nicht, um auf reine Appelle zu reagieren. Was zwingend zu einem gezielten professionellen Vorgehen führen muss, sonst ist es kontraproduktiv. Die Verkörperung davon ist "Gut gemeint". "Gut gemeint" - nach fast 2 Jahren! Der Bundesrat hofft natürlich auf den Druck, den nun die anderen Kantone gegen die "Sünder" herstellen sollen. In der Erziehung klappt das manchmal, aber längst nicht immer. Welche Motivation haben die denn, um nebst ihren eigenen Sorgen nun noch die anderen mitzu(er)ziehen? Wenn doch eigentlich jemand da ist (der Bund), der die Aufgabe der Kontrolle und Koordination hat?
Natürlich sind langfristig alle aufeinander angewiesen, funktioniert der Bundesstaat nur, wenn alle funktionieren. Und es tragen nie alle gleich viel zm Gelingen bei. Doch jetzt wird dieses Prinzip schon gerade arg strapaziert! Ist es Grund genug, wenn die Inzidenzen bis zu 6 x höher sind je nach Kanton?
Wird die Rechnung des Bundesrats aufgehen? Wird die sehr realistische Androhung eines gleichen Winters wie 2020 genug Druck erzeugen? "Russisch Roulette" ist wieder die gewählte Strategie.
Eigentlich ist dies ja die "spaltende" Komponente in der Gesellschaft, nicht die Impfgegnerschaft an sich: Bei Kindern wendet sich immer ein Teil der Vernünftigen irgendwann ab, wenn sie wieder einmal alles "flicken" helfen sollen und sie merken, dass man sie über Gebühr ausnützt. Dass das nicht in diesem Ausmass ihre Rolle ist. Sie beschweren sich bei den Erziehungsberechtigten. Helfen nicht mehr mit.
Sie können zwar den "fiesen Kamerädli" damit klarmachen, dass sie nicht mehr ihnen spielen werden, oder sie nicht mehr als Freunde akzeptieren, aber das nützt bei der anderen Seite nicht immer. Es nützt nur, wenn die mit dem Rücken zur Wand und völlig isoliert dastehen,...oder wenn sie doch imstande sind, eine längerfristige Perspektive zu antizipieren und diese lieber nicht wollen. Ist dafür nun noch Zeit?
Das können wohl unter Druck auch Leute wie der St. Galler-Bildungsdirektor (nämlich in Hinsicht auf Wiederwahl), aber die Impfgegnerschaft eher nicht - zumindest nicht für die reale Welt..
Wurde wieder lang, tut mir leid!

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Juhu , das viele Motzen beginnt zu nützen... Der Kt. Bern verschärft die Massnahmen an den Schulen (weiter ohne Tests) und Masken in Räumen ab Montag! Im Moment ist das fast das Einzige, was Jede/r tun kann, damit ev doch konzentriertes Handeln angestossen werden kann: Viel Motzen. Mindestens soviel wie die Massnahmengegner.
Vielleicht wars auch einfach dias Auftauchen der neuen beunruhigenden Variante...

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