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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Die Sehnsucht, einen Arztroman zu schreiben, kenne ich... hatte sogar schon mit einer Freundin einen konkreten Plan für eine Reihe von Berg-Arzt-Romanen. Leider wurde (noch) nichts draus.
(Aber immerhin habe ich einen Bergroman geschrieben! Wenn auch einen eher seriösen. Eigentlich fast schade.)

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Schwester Monika liess die Maske sinken. "Wir haben den Patienten verloren. Es ist zu spät, Doktor", seufzte sie.
In Dr. Antonia Bertschingers Augen leuchtete eisblumenblaue Entschlossenheit auf.
Sie sagte: "Schwester Monika! Nichts im Leben ist zu spät ausser die Deutsche Bahn! Setzen Sie sofort wieder ihre Maske auf! Wir operieren!"
"Sie wollen einen Toten zum Leben erwecken?"
"Wen sonst kann man zum Leben erwecken als einen Toten", lachte die Bergdoktorin.
Und so machten sie an die Operation...
Der Rest war Routine – wie so oft der enzianumblühten Höhenklinik.
Und wieder hörte man, leise wie ein murmelnder Bach, die ehrfurchtsgebietenden Worte durch den blütenweissen Operationssaal rieseln: "Schwester Monika ... Bleistift ... A4 Block ... Adjektive ... Laptop ... Wundalkohol ..."

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Oh danke!! Mein allereigenster Bergdoktorinnenroman! Ich werde ihn ausdrucken und ihn mir als Inspiration an die Wand hängen. Es kann nur noch aufwärts gehen mit meiner Schreiberei.

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ich will das buch! isbn nummer bitte.

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das ist ja schon beinahe nostalgisch; familie monster ist also doch nicht tot...

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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Golden !!!!!!!

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IP - Suisse - Bäuerin
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Ganz herzlichen Dank für Ihre brillant geschriebenen Texte, lieber Herr Seibt! Sie fassen in Worte, was ich als Mutter eines ADHSlers irgendwie schon immer wusste, was mir aber trotzdem nie in dieser Klarheit bewusst wahr. Ich konnte es oft nicht in Worte fassen. So lässt mich unser mittlerweile erwachsener Adoptivsohn heute noch oft sprachlos und aufgewühlt zurück. Es gibt und gab viele schwierige Momente, denn er funktioniert nicht so rational, systematisch, organisiert, vorausschauend etc. wie wir Eltern es erwarten und raubt uns oft den letzten Nerv. Und er leidet natürlich darunter, dass er anders ist. Immer wieder habe ich mich gefragt, wozu das Ganze gut sein soll. Aber dank Ihnen ist mir wieder ein Licht aufgegangen. ADHS hat viele Gesichter und die Geschichte meines Sohnes ist eine ganz andere als Ihre, aber was auch bei ihm 100prozentig zutrifft, ist, dass er gar keine andere Wahl hat als seinem Herzen zu folgen. Ein Erfolg im Falschen ist nicht möglich. Und wundersamerweise (ein anderes Wort fällt mir dazu gar nicht ein, denn es ist für uns immer ein Wunder) hat er trotz zahlreicher Handicaps da Erfolg, wo sein Herzenswunsch am intensivsten ist und das obwohl die Sache von Anfang an aussichtslos erschien. Es ist seine Sehnsucht, die ihn antreibt und mit einer unglaublichen Sturheit auf einen Kurs bringt, den wir Eltern noch nie steuern konnten. Er braucht mehr Zeit und geht merkwürdig verschlungene Umwege. Es sind für uns Aussenstehende aber nicht die absichtsvoll geplanten Wege, die ihn ans Ziel führen sondern merkwürdige "Zufälle", manchmal sogar Unfälle. Andere würden es vielleicht Fügung nennen.

Und noch etwas zum Ritalin: Als mein Sohn 16 war, wurde er von seinen Mitschülern an der Rudolf Steiner Schule freundlich ermuntert sich doch auf ADHS untersuchen zu lassen, was er dann auch tat und durchgezogen hat (5 x ans Bruderholzspital!). Die Diagnose war eindeutig und 100prozentig. Jetzt hoffte er, dank Ritalin endlich Erfolg in der Schule zu haben. Das passierte aber nicht. Dafür litt er unter Appetitlosigkeit, Schlafschwierigkeiten, trockenem Hals etc und was am schlimmsten war: Eines Tages sagte er zu mir:"Weisst du Mami, die Welt ist einfach nicht mehr so fröhlich wie vorher!" Da wussten wir beide, dass es Zeit war, das Kapitel Ritalin zu beenden. Leider hat er zugleich auch die Schule aufgegeben, aber das ist eine andere Geschichte. Manchmal kommt mir der Gedanke, ob wohl diese Menschen mit ADHS uns "Normale" daran erinnern sollen, dass wir im Leben mehr unserem Herzen folgen sollen. Möglicherweise wird der Verstand in unserer Gesellschaft überbewertet. Vielleicht sollten wir alles ein wenig spielerischer und mit mehr Vertrauen angehen. Oder wie mein Sohn mir immer wieder sagt: "Mama, nimm doch nicht alles so ernst!"

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Danke für Ihre offenen Worte. Ich denke, jemand mit ADHS in der Familie oder sonst nah zu haben, ist oft ähnlich schwierig wie ADHS zu haben. Es passiert andauernd etwas, was einen am Verstand oder dem Herz des anderen zweifeln lässt.
Ich glaube aber, Ihr Sohn sagt etwas Wichtiges. Das jedenfalls, was mir am Schwersten fällt, ist das Entsetzen in den Augen meiner Freundin, meiner Kollegen, meiner Verwandten. Und ihre Nervosität, ob es auch das das nächste Mal klappt. Es ist ein Scheissgefühl und es kostet enorm Kraft.
Deshalb bin ich extrem froh um Gelassenheit. Um Leute mit Ruhe und trockenen Humor. Das heisst nicht, dass nichts verlangt wird, sondern eine Art Mischrechnung: Dass man Fuck Ups und Vernünftiges miteinander aufrechnen kann. Und keine Panik verursacht, wenn man selber welche hat.
Das ist natürlich alles andere als leicht. Ihr Job als Mutter ist ja, es Ernst zu nehmen. Und eben auch wieder nicht zu Ernst. Das ist ein Seiltanz zu zweit. Aber machbar, wenn man – wie Sie es ja tun – die fröhlichen Momente zuerst sieht und die paar Abstürze in Kauf nimmt.
PS: Wenn Ritalin nicht wirkt, dann vielleicht etwas weniger Direktes wie Elvanse. Einen Versuch ist es wert.

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IP - Suisse - Bäuerin
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Dazu kann ich nur sagen: Es tut gut solches zu hören von jemanden, der 30 Jahre mehr Erfahrung hat in der Sache und dazu noch in der Lage ist, so reflektiert über dieses Thema zu berichten. Bezüglich Elvanse ist mein Sohn noch nicht bereit für weitere Experimente, aber vielen Dank für den Tip.

Das Schwierigste für mich als Mutter ist übrigens nicht das Verhalten meines Sohnes, obwohl es natürlich nicht einfach auszuhalten ist. Im Gegenteil, seine Sicht der Welt und die Schwierigkeiten, die wir mit ihm hatten, hat mein Leben eben auch bereichert. Ich denke, es hat mich toleranter gegenüber den Macken meiner Mitmenschen gemacht, es hat mir politisch in Vielem die Augen geöffnet (ich bin beispielsweise mittlerweile eine vehemente Befürworterin des bedingungslosen Grundeinkommens), es hat mir ein neues Spektrum an Lebensentwürfen gezeigt und meinem Leben einen Touch von Spannung und Erfahrung hinzugefügt, die ich nicht missen möchte. Meine Söhne (es sind zwei, wobei nur einer ADHS hat) haben mich dank ihrer eigenwilligen Charaktere dazu gezwungen, meine eigene Weltsicht zu hinterfragen, was recht heilsam war für mich. Für uns Eltern ist ADHS einfach eine weitere Spielart des Lebens. Wirklich schwierig wird es für uns, wenn wir oder unser Sohn die Ablehnung und das Unverständnis anderer spüren. Es ist ein Scheissgefühl, wie Sie richtig sagen. Nicht in die Norm zu passen ist immer schwierig. Und dann diese ganze Maschinerie, die in Betrieb gesetzt wird, um solche Kinder dieser Norm anzupassen. Einerseits haben wir uns dem entzogen, indem wir unsere Söhne in die Rudolf Steiner Schule geschickt haben, wo sie akzeptiert wurden wie sie waren. Andererseits verliert man den Anspruch auf staatliche Unterstützung (Anspruch auf IV), wenn die Kinder nicht früh genug auf ADHS abgeklärt werden und man steht ziemlich alleine da. Es ist eine Zwickmühle, in die man als Eltern gerät, sobald das eigene Kind nicht so funktioniert, wie es die Gesellschaft erwartet. Das Gute daran ist, dass einem die Entscheidungen, die man trifft, zeigen, wer man wirklich ist.

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Beobachter
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Danke Herr Seibt, so macht das Lesen Spass. Würden Sie bitte die nächsten sieben Jahre den anderen Autoren der Republik Schreibunterricht geben, bitte.

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Ich fürchte, die können das schon.

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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:) ;) !!

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Eigentlich ist es mir ganz egal worüber sie schreiben - das Lesen ihrer Artikel ist immer eine Freude

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Advocatus diaboli
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Was für ein grossartiger Kitsch! Der Einfluss der Ärzteromane lässt sich auch in ihren aktuellen Texten kaum verleugnen. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie nie mehr «sieben dunkle Jahre überstehn» müssen und uns weiterhin mit so brillanten Texten beglücken.

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Danke! Und den Wunsch wegen der sieben Jahr leite ich an ... weiter. (Eine Instanz, die sich dadurch auszeichnet, dass sie auf egal welche Anfragen ... antwortet.)

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Seit Februar lese ich Ihre Kolumne, seit Februar weiss ich, was ADHS genau ist und seit Februar grübelte ich, ob ich das nicht auch habe. Letzten Freitag hatte ich das Abschlussgespräch der Abklärung beim Psychologen und die Diagnose ADHS. Bin immer noch am Sinnieren, was dies genau für mein Leben und meinen weiteren Weg bedeutet.
Vielen Dank jedenfalls für die Inspiration und Poesie.
Verhängte Grüsse

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Gratuliere zu Ihrer Neugier und Ihrem Mut.
Nun, Sie haben wahrscheinlich eine interessante Zeit vor sich. Man.sieht das Leben noch einmal neu. Ich glaube, nach der ersten Aufregung ist es das Sinnvollste, etwas Pragmatisches damit zu machen: Man ein paar neue Tricks, um sich zu steuern.
Die grösste Gefahr, meiner Erfahrung nach, ist sich selbst zum Fall zu machen. Und sich vor allem auf die Defizite zu konzentrieren. Das macht erstens wenig Spass, zweitens wenig Sinn. Weil man von seinen Stärken und charmanten Seiten lebt – in den anderen Dingen wird man nie annähernd perfekt. (Ich hab es versucht.) Da genügen ein paar Pflaster (oder Pillen) - eben die oben genannten Tricks.
Meine (unautorisierte) Hausregel wäre: Wenn man bereits verrückt ist, sollte man sich nicht auch noch damit verrückt machen.

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ich habe zwar kein ADHS (glaube ich wenigstens), aber wie Gruppen funktionieren, das habe ich noch nicht herausfinden können. Könnten Sie darüber mal eine eigene Kolumne schreiben?
Meine Fragen konkret:
Warum laufen Menschen langsamer oder gar nicht mehr, wenn sie in einer Gruppe sind?
Wie macht man das, in einer Gruppe zu Wort zu kommen? (Ich schaffe das nur, wenn ich mit lauter Stimme jemanden unterbreche - ansonsten komme ich nicht zu Wort, und/oder niemand hört mir zu.)
Wie kann man mit mehreren Leuten gleichzeitig Unterhaltungen führen, und noch wichtiger: warum? Was ist der Reiz daran?
Wie überlebt man den Lärm, den Gruppen unweigerlich produzieren?

Ich danke im Voraus für die Klärung dieser und ähnlicher Fragen:-).

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Aaargh. Die Kolumne wird nie erscheinen. Weil ich bei diesen Fragen ebenfalls ratlos bin.
Nur zwei Vermutungen:

  1. Der Lärm in der Gruppe dreht sich nicht um irgendeinen Inhalt, sondern um das Dabeisein. Und klärt den jeweiligen Status.

  2. Das, was die Gruppe von Ihnen will, ist: 1. Dass Sie dabei sind. 2. Dass Sie einen Status, bzw eine klare Rolle in ihr einnehmen.

  3. Kurz: Die Gruppe will ein kleines Opfer an Zeit, Verstand und Stolz von ihnen. I einem Wort: Respekt. Bekommt sie das nicht, wird sie Sie als Teil des Buffets begreifen, so sie Sie zu fassen bekommt.

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Nun das mit den Gruppen ist immer ein schwieriges Thema. Will man einfach nur dazugehören, ist man eher Still. Man folgt dem Rudelführer und bestätigt schön immer seine Meinung. Dann gibt's die die Missgunzt sähen in einer Gruppe und hinter vorgehaltener Hand Gerüchte verbreiten. Allgemein sind Gruppen nicht einfach, da sehr viele unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen, denke ich. Ich bin immer gerne der Wolf im Schafsfell gewesen, ertmal zuhören was Sache ist, die Schwächen herausfinden und im Richtigen Moment zuschlagen zu können und so die Gruppe zu führen. Leider lassen sich die Schafe nur allzu gern sehr schnell von anderen Wölfen wieder verführen und man kommt sich vor wie Sisyfus. Jetzt hallte ich mich lieber von Gruppen fern, bin halt lieber ein einzel Kämpfer.

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Hm. Ich finde die Gruppen ja jeweils nicht böse, aber ich verstehe nicht, wie sie ticken bzw. wie ich ticken muss, damit es passt. Wie kommt man denn zu so einer Rolle? (Ich bin skeptisch gegenüber der Lehrmeinung, die in so manchem Weiterbildungsseminar verbreitet wird, dass es in jeder Gruppe dieselben Rollentypen geben soll. Aber vielleicht stimmt es ja...)

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Liebe Antonia, du hast mit Sicherheit kein ADHS. Du bist einfach etwas schlauer und aufgeweckter. Das kann ich glaubs sagen, nachdem du (zwar vor langer Zeit) meine Praktikantin warst. Die Gruppenirritationen entstehen, wenn man sich selber nicht den sozialpsychologischen Verhaltensritualen unterstellen kann/will, weil man/frau etwas anders tickt und Mühe hat, Dinge nur zu tun, damit man/frau dazugehört. Kenn ich bestens, nämlich von mir selber. Hab alles auch erst nach dem (sehr späten) Psychologiestudium begriffen. Was schön ist: mit zunehmendem Alter und Erfahrungen stellt sich vor allem der Gelassenheit und Weisheit ein - sofern man mit sich im Reinen ist , was , wie immer bei wichtigen Sachen - grosse Arbeit bedeutet. Nämlich die Arbeit, etwas zu reflektieren und gleichzeitig sich selber zu relativieren und das Leben selber. Bei Menschen, die immer schon "nicht ganz dazugehörten", ist dies etwas wahrscheinlicher, dass sie dies sich "antun", weil der Leidensdruck halt höher ist. Herr Seibt beschreibt dies hier alles sehr schön und durchaus selbstironisch unterhaltsam. Aber selbstverständlich ist grosser Leidensdruck der Auslöser. Darunter geht es leider nicht. ADHS-spezifisch ist es nicht. Herzliche Grüsse und ich hoffe, dir geht es trotz der vielen Gruppen überall gut!

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Mitbetroffene
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Lehrerin, Psychologin oder ...?

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Das ist ja sehr lustig! Ich hatte Deinen Namen schon ein paar Mal hier gesehen und mich gefragt, ob Du wohl "die" bist:-).

Eigentlich hatte ich das ja anonym gepostet, aber als ich dann noch einen zweiten Post gemacht habe über Arztromane, hat es hier plötzlich auch wieder den Namen gezeigt.
@Republik, ist das Absicht? Finde ich nicht so gut. Hätte ja sein können, dass ich hier etwas wirklich Persönliches preisgegeben hätte über mich oder jemand anderen??

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Leserin
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Und welche Sehnsucht treibt Sie die nächsten sieben Jahre? Dieser wunderbare Text hat mir heute Morgen grosse Freude bereitet!

Gefragt habe ich mich, wie ADHS-typisch das ist, was Sie da beschreiben. Ist es nicht vielmehr eine Frage, wie angstgesteuert - oder eben nicht - bzw. wie verkopft - oder eben nicht - wir sind?

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Ehrlich gesagt, habe ich auch keine Ahnung, was genau ADHS-typisch und was nur ich und was einfach Zufall ist. Es ist alles ein Knäul. Und wahrscheinlich müsste eine Katze das Ganze entwirren.

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Leserin
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Diese Katze will ich sehen!

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Von oben nach unten in einem Ruck durchgelesen. Dazu auch noch gleich die Kommentare. Dabei Immer hyper fokussiert:) Ich frage mich gerade, ob ich dabei auch geatmet habe? Einfach nur Wow! Danke, Danke.

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Mitbetroffene
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jup.... darf ich mich dieser Aussage anschliessen? Sorry, schon passiert!

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Sie haben objektiv gesehen ein völlig banales Leben gelebt? Jetzt haben Sie mich aber völlig verunsichert, was meins betrifft. Hilfe!

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Ehrlich? Die Fakten sind: Ich wuchs in Bassersdorf auf, zog nach Zürich und sass dort in wechselnden Cafés und Büros. 2 Kinder. Keine spektakulären Krankheits-, Unglücks- oder Mordfälle. Sauberes Strafregister. Keine längeren Auslandsaufenthalte. Kein beruflicher Branchenwechsel. Ich frage jetzt ganz kompetitiv: Können Sie das an Banalität toppen?

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Andreas Meier
Heilpädagoge, Sekundarstufe I
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Was für eine erhellende, tiefgründige, schonungslos ehrliche, geistreiche, vor Humor, Sarkasmus und Ironie sprühende, liebevolle und mutmachende Kolumne!
Besser als jedes Sachbuch und jede Vorlesung über ADHS. Was einmal mehr beweist, dass man von alten erfahrenen Hasen mehr erfährt und lernt als von jeglicher Theorie.
Ich habe nicht nur vieles von unserem jüngsten Sohn, vielen Schülern und Schülerinnen erkannt, sondern auch von mir selbst.
Ich habe zudem den gleichen Jahrgangs - so bin ich Ihnen nie als Lehrer begegnet, obwohl ich in der Regel ein grosses Herz für solche jungen Menschen habe. Sonst würde ich sie nicht seit 25 Jahren stets aufs Neue begleiten, mit allem was dies ausmacht.
Ich freue mich schon im Voraus auf jeden neuen Beitrag. Noch lieber würde ich mich allerdings mit Ihnen persönlich zu einem Bier treffen, um den Constantin Seibt kennen zu lernen, der uns auf so geniale Art und Weise an seinen Erfahrungen Anteil nehmen lässt.

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Doris Edwards
Permaculture Designer.
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Ihre Serie spricht mir ins Herz. Danke Herr Seibt.

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Danke zurück an die Ohren Ihres Herzens!

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Mehr bitte! Und nicht erst in 7 Jahren.

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Ist das eine Verhandlung? 5 Jahre?

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Eine Bitte ;-) am liebsten nächste Woche.

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Eine mit Diagnose
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Das typische an AD(h)S ist wohl, dass es keinen Typenbeschrieb gibt. Alle sind Kinder ihrer Eltern, ihrer Zeit und ihres Dorfes (wie ich den fremden Planeten gerne nenne). Alle haben ihre Prägung, ihre Vorraussetzungen sowie ihre Rollen (ob sie sie nun kennen oder nicht) und manche dazu noch eine Störung. Jede und jeder mit der spezifischen Störung, um die es sich in dieser Kollumne (eigentlich) dreht, ist in der Gegenwart, sein für sich typisches Umweltproblem.
Ich habe die Gewissheit seit meinem 32 Lebensjahr... jetzt vier Jahre danach bin ich Zufrieden wie nie zuvor in meinem Leben. Ich kann mich endlich guten Gewissens auf mein Herz verlassen und habe gelernt nicht ständig in meine Kopf- Falle zu tappen. Zumindest nicht mehr die, die mich glauben liess jemand anderes sein zu müssen und/um bei dem ganzen Zirkus mitmachen zu müssen.
Ich versuche seither möglichst viel meiner Zeit in der Gegenwart zu leben und dem Herzen in meine Zukunft zu folgen. Ich setze bewusst dann Chemie ein, wenn es sich um den Teil der Zukunft handelt, der vom Dorf mitbestimmt und beinflusst wird.
Dann wenn ich weiss es ist mir wichtig kein Schaf zu sein/werden.

Ihr, die ich niemals sein werde, habe ich den Laufpass gegeben um Platz zu schaffen für diejenige, die sein wird. Ich freue mich ständig auf's Neue sie kennenzulernen.

Noch so ein riesiger Gedanke zum Schluss:
Man, müsste, sollte, könnte, dürfte.... Ständige Begleiter um uns vorzumachen es bestände eine Möglichkeit "das Richtige zu tun". Richtmass wozu? Und noch wichtiger, aktuell von wem?
Sprache um Gehorsamkeit zu säen... seit ich ein kleines Mädchen war, wusste ich, dass daran etwas faul ist.
Selbst wenn ein paar millionen Menschen etwas behaupten ist es noch lange nicht Wahrheit. Vorallem in diesem Zeitalter der Information.

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Welch wahre Worte, aber im hier und jetzt Glücklich sein wird uns gerade sehr schwer gemacht. Manchmal, in letzter Zeit sehr oft, bin ich einfach nur noch Müde und Kraftlos. Der Alltag des Täglichen Wahnsinns raubt mir die letzten Reserven. Licht am Horizont sehe ich für viele Menschen, aber mein Licht habe ich dabei aus den Augen verloren.

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Grossartig. Danke für diesen wunderbaren Text am Morgen. Ich erkenne mich in vielem wieder. Bei mir war es allerdings ein Z80 Assembler Handbuch und der Mann war nicht aus dem 19. Jahrhundert sondern aus dem 20ten und sehr übergriffig. Die 7 Jahreszyklen kenne ich ebenfalls. Nach 3-4 Jahren wird mir das was ich mache langweilig, 2 Jahre kämpfe ich noch und dann suche ich neues.
Kein Krimi sondern ein 600 seitiges Programmierhandbuch das mich 14 Monate meine Freizeit kostete - auch weil ich Nächtelang World of Warcraft spielte statt zu schreiben und irgendwann ein neues Tastaurlayout lernte (3 Monate in denen ich kaum einen Satz schreiben konnte, weil alle Buchstaben ergonomisch richtig angeordnet, aber trotzdem am falschen Ort, waren, damit es sich schneller schreibt. NEOlayout, für die, die sich in dieses Rabbithole begeben möchten). Schachtelsätze und Gedanken mache ich immer noch liebend gerne.

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Die wunderbaren Texten von Seibt locken oft Vergrabenes an die Oberfläche. Und bei mir war es das 'The Programming Language Pascal' von Niklaus Wirth. In meiner Rekrutenschule schlug ich die ätzend langweiligen Stunden damit tot. Ich habe es verschlungen und völlig verinnerlicht. Und siehe da: es ermöglichte mir später den Einstieg in die Informatik.

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Schreiben Sie immer noch mit dem Neo-Layout?

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Nein, das war nur ein relativ kurzer Ausflug (vielleicht ein Jahr). Unterdessen mit US Layout unterwegs.

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Wow. Ein 600-Seiten-Z-80-Assembler-Handbuch! Meine Hochachtung und mein Neid ist mit Ihnen!

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Nein, das Buch war Jahre später. Thema "Webentwicklung mit Ruby on Rails" (aber immer noch 600 Seiten)

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Die 7 - Der siebte Tag rundet die Woche ab, der Tag der Ruhe. Die Sieben spielt beim Mondumlauf eine Rolle, auch die Siebenzahl der Planeten. Die Siebenzahl der Tonleiter, die sieben Farben des Regenbogens. Sieben Siegel müssen gelöst werden, in der Johannesapokalypse, es ertönen sieben Posaunen etc. etc. Oft müssen viele Siebnerrhythmen durchlaufen werden, damit sich eine Geschichte erfüllt. In vielen Märchen wird die Symbolik der Zahl Sieben aufgenommen, damit sich am Ende Alles zum Guten wendet. Die sieben Raben, die sieben Zwerge, sieben Berge etc. auch hier immer wieder der Siebnerrhythmus, der erfüllt werden muss. Du siehst Constantin Seibt oder Siebt ;-), so aussergewöhnlich sind Deine Siebnerrhythmen gar nicht. Du nimmst sie einfach besonders wahr - ADHS sei Dank!

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Doris Edwards
Permaculture Designer.
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:-)

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7 ist meine Glückszahl - ich freue mich jedoch auf die nächste brillante Folge !!!

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kommst du als kurzer Redner an die Wiedereröffnung des Buchladens in Wetzikon? Einige Worte zu Büchern und zum Lesen?

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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Dafür ist Seibt eventuell etwas lang (aufgeschossen) - pardon, wir hattens letzthin hier von Sprache ...

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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· editiert

Ich wollte eigentlich schreiben: und wie reduziere ich meine zyklen um den faktor 10? - von eventuell 70, vielleicht ja auch 80 oder so ... aber diese Debatte ist so eigenartig - was? - fast ein wenig verbissen, teilweise - diesmal. bis auf einige der langen, sehr berührenden persönlichen Beiträge - vor allem derjenige der Mutter - bin zu müde, den Namen nochmals zu suchen. Hochachtung! Wuau.

Aber der Humor dieser Folge 10 - grad weggewischt. Auch wenn ich nach wie vor das ADHS nicht ganz sehe. Aber wer weiss, vielleicht ja dieser nach Jahrzehnten Lebens noch nicht volle erste Zyklus.

Auch mein Beitrag macht diesmal kaum Sinn. Naja. So it be. Trotzdem allen gute Nacht oder guten Tag dann.

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(durch User zurückgezogen)