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Ein sehr eindrücklicher Bericht. Herzlichen Dank Jörg Heiser.
Ich habe den Eindruck, dass alles was Sie hier schreiben, eine Bestätigung dessen ist, dass die Kunst stets ein Spiegelbild der Gesellschaft darstellt. Dies vorausgesetzt, betreiben Sie Jörg Heiser nicht nur Kunstkritik, sondern ebenso eindrücklich Gesellschaftskritik. Und laufen damit Gefahr verfolgt zu werden wie jene Künstler, die die aktuellen Missstände ungeschminkt darstellen und damit alle Profiteure dieser Missstände provozieren!

Fazit: "Es ist eine Kunst, mit den aktuellen gesellschaftlichen Missständen noch klarzukommen"

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Kunstkritikkommunikationsokkultistin
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Ich habe den Artikel ebenfalls im Spannungsfeld zwischen nabelschauendem Berliner Gedöns mit bravem Abticken gängiger PC-Ansichten und stellenweise faszinierender Kunstbetrachtung gelesen. Spannend dort, wo er neugierig macht auf die eigene Kunstentdeckungsreise, dort wo Heiser über Aby Warburg schreibt, also ganz konkret und jenseits vom nervig-szenigen Getue, und an diesem sonnigen Freitag Nachmittag bleibt der Wunsch, er möge sich mehr auf das Konkrete und weniger auf das Andere konzentrieren, mehr so das Näherbringen herausfordernder Kunstschaffenden, weniger so das Schreiben darüber, wie schwierig ein Metier wie das Kunstkritikertum geworden ist in diesen zentnerschweren Zeiten. Denn darin liegt meiner bescheidenen "okkulten" Anschauung nach die Aufgabe der Kunstkritikerinnengilde: sozusagen zauberhaft zu verschwinden hinter den beschriebenen Künstlern, und je weniger wir sie wahrnehmen, desto besser haben sie reüssiert in ihrem Job.
Vielleicht ist dann auch die Kunst selbst gar nicht so kompliziert, wenn wir uns einfach mal auf sie einlassen und uns damit abfinden, dass wir nicht immer alles (auf Anhieb) verstehen.

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Danke! Denke ich genau so.

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Philippe Kramer
Vizepräsident Project R Genossenschaft
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Es ist eine Kunst, mit solchen Beiträgen noch klarzukommen. Meine Kritik ist halb so geistreich und mache das wirklcih nur selten... was soll ich mit einem solchen Text anfangen?
Ich habe folgende Fragen:

  1. Möchten Sie mit einem solchen Text einen jungen Menschen für mich für diese Problematik begeistern, so dass ich mich in irgendeiner Form engagieren sollte?

1a) Falls ja, wie hätte dieser Text mich aus meinem Stuhl in Bewegung bringen sollen?

  1. Tschuldigung, könnten Sie die Problamtik nochmals in einem Satz sagen?
    Kulturfinanzierung ist schwierig? Das war's?

  2. Haben Sie ein Geheimnis versteckt gegen Ende des Artikels oder warum bekomme ich das Gefühl, Sie bauen Hürden in diesen Artikel hinein, damit ich ja nicht weiterlese... (zB Warburg)

  3. Ich würde sie gerne Herausfordern: Schreiben Sie den gleichen Text noch einmal, aber nur mit den 1000 geläufigsten Worten der deutschen Sprache!

  4. Während Sie von mir aus jede Anekdote über Berliner Kulturförderung auslassen können, sagen Sie mir doch mehr zur Kulturkritik! Was ist das, warum ist das wirklich was Tolles, was ist gute Kulturkritik, was sollte Kulturkritik bewegen können, wann ist sie zu schwach?

Sie haben in Ihrem Text einige tolle Anekdötchen eingebaut und gegen Ende wird der Text nochmals klarer.
Wenn Sie möchten, dass ich mich für ein Kulturproblem, das Sie wichtig finden, interessiere, müssen Sie das anders angehen.

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Philippe Kramer
Vizepräsident Project R Genossenschaft
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Entschuldigen Sie, es hat sich einfach zu gut angefühlt, diesen Text zu schreiben. Ich bin wirklich enttäuscht vom Kulturjournalismus der Republik, weil für mich das wichtigste fehlt: Die Begeisterung! Man kann mich normalerweise schnell für alles mögliche begeistern - aber bei der Kultur gelingt das bei der Republik (zumindest bei mir) einfach nicht.

Ich werde diesen Kommentar wahrscheinlich später wieder löschen, er ist wohl nur ein kleiner Ausbruch... Ich danke Ihnen trotzdem für Ihre Zeit und bewundere, was Sie alles wissen.

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Chefredaktion
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Vielen herzlichen Dank für die Rückmeldung! Solche Wahrnehmungen sind sehr wichtig für uns und ich kann sie auch nachvollziehen. Abgesehen von diesem Beitrag, der mir persönlich gefallen hat, muss ich trotzdem zu bedenken geben: Das Feuilleton ist fast ein Jahr jünger als die Republik insgesamt, das heisst, die Entwicklung befindet sich noch an einem anderen Punkt. Nicht zuletzt um die Weiterentwicklung voranzutreiben und neue Feuilleton-Formen zu finden, investieren wir in eine Kulturjournalistin. Herzlich!

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Lieber Herr Kramer- Sie müssen sich m.E. nicht entschuldigen. Mir ist es ziemlich ähnlich ergangen mit diesem Artikel wie Ihnen. Mit der Kunst komme ich eigentlich ganz gut klar, aber mit der Art wie darüber geschrieben wird häufig aber nicht (mehr). Der heutige Artikel gehört dazu-

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Ein erster spontaner Gedanke: Barbara Villiger Heiligs Abgang hat eine Lücke hinterlassen! Ich vermisse ihre feinsinnigen Kunstbetrachtungen. Literatur deckt Daniel Graf hervorragend ab, aber Ausstellungen, Tanz, Theater fehlen. Ansichten aus Afrika fand ich ebenfalls grossartig, mit Blickwechsel bin ich noch nicht richtig warm geworden, aber das dauerte auch bei Nahrs Bildergeschichten.
Zum Artikel an sich: Kunst als Geschäft wird eben das, was aus jedem Geschäft wird: Handel. Gezänk zwischen Politik und Geld, diesmal um die Arbeit jener, die mit eigenen Mitteln auszudrücken versuchen, wo uns als Gesellschaft der Schuh drückt.
Aktuell drückt sie selber der Schuh gewaltig. Staatliche Förderung, Anerkennung als gesellschaftlich wichtige Kraft, Schutz vor Versklavung ist dringend nötig. Ihre Entwertung, weil in einer von Utilitarismus und Effizienzforderung berauschten Wahnwelt ihr Nutzen monetär zu wenig messbar ist, ausser bei den arrivierten, vereinnahmten, zerkauten, verdauten, ausges.... 'Leuchttürmen', deren Werke oft als Statusobjekte dienen müssen, muss eine ständige Kränkung sein. Die Alternativen wenig attraktiv.
Dass mit guter Kunst auch gute Kunstkritik am Zeitgeist leidet, leuchtet ein. Kunst braucht aber eloquente Verfechter, deren wichtigste Werkzeug die eigene Begeisterung ist und sein muss. Die ich in diesem Spagat von Artikel auch wahrnehmen kann. Hinter dem name-dropping und den Verflechtungen des aktuellen Kunstbetriebs.

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Kunsthistoriker
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Ein lange ersehnter Blick auf die Mechanismen der Kunstinstitute. Jörg Heiser scheint mir der richtige dafür zu sein. Was mich beim Lesen der Kommentare gewundert hat, ist, warum sich ein Influencer wie Philippe Kramer hier einmischt und eine Sprache mit höchstens 1000 verschiedenen Wörtern fordert, wenn ich das richtig verstanden habe. Und das nur, weil er Aby Warburg nicht auf Google gefunden hat oder Freudensprünge gemacht hat:). Der Artikel ist keineswegs kompliziert, im Gegenteil. Und die Jugend liest ihn ja eh nicht. (Ausser die Kunstgeschichtsstudenten, natürlich).
Jedenfalls stehe ich sehr auf solche Artikel. Die "eigentliche" Kunstkritik würde mich auch interessieren. Das heisst auch, dass ich nicht immer nur über Politik lesen möchte. Das mach ich schon mein Leben lang und es geht bei einem Ohr rein und beim andern raus. Kunst ist dauerhafter.

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Schliesse mich dem Dank von F. V. an! Hat mich von der Fraglosen der Kunst gegenüber, weil ich keine Antworten mehr erwartete, wieder zur Fragenden werden lassen.
Die Kunst ist nicht nur ein Spiegelbild der Gesellschaft, sie ist Teil der Gesellschaft, sie gestaltet die Gesellschaft mit und ist nicht nur armes Opfer, sondern auch Täterin, wie im Beitrag beschrieben: " Es ist eine Kunst mit der Kunst klar zu komen."

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Ja J. K., "Godot" sei Dank, muss ich sagen, ist die Kunst in erster Linie Täterin indem sie den Horizont und das Bewusstsein ihrer Betrachter wie kaum ein anderes Medium zu erweitern vermag: Alles andere als ein "armes Opfer" !

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Danke für diesen Artikel Herr Heiser!

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Schriftstellerin
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Das ist viel zu lang! Bitte verschont mich mit solch Breitgewalltem, das mich auch noch persönlich anspricht. Bitte bündig und unpersönlich ehrlich. So wünsch ich mir eine Zeitung/Magazin.

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