Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



(durch User zurückgezogen)

Tüchtigkeit ist kein Wert, eher ein Mythos. Ich bin das Märchen vom braven, arbeitssamen Schweizervolk Leid, das allen anderen überlegen ist. Wir hatten einfach im 20. Jahrhundert etwas mehr Glück als andere. Und haben ein politisches System erstritten, das Stabilität garantiert. Doch mitnichten sind wir anderen überlegen. Wer nicht mit der Attitüde eines bäuerlich-bünzligen Kolonielherrchens durch die Welt reist, merkt sofort, dass es anderswo nicht schlechter ist als in unserem von Selbstlob triefenden Ländleim.

43
/
3

Danke, Herr Rüegg!

7
/
1
(durch User zurückgezogen)

Also, ich vermute ja mal, Sie Herr Bachofen, wollen vor allem provozieren - denn ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand in der Schweiz ernsthaft die Meinung vertreten kann, die Arbeitsmoral unterscheide die Schweizer von den südlichen Nachbarn. Wer arbeitet denn bei uns hier in grosser Zahl als Handwerker mit "hiesiger" Arbeitsmoral? Richtig - Menschen aus südlichen Nachbarländern. Wenn ich einen Handwerker benötige, dann kommt der aus dem Kosovo stammende Fensterbauer, der aus Nordmazedonien stammende Heizungsbauer, der aus der Slowakei stammende Zimmermann, der Schreiner mit türkischen Eltern, der aus Deutschland stammende Maler - und tatsächlich der Schweizer M. Und das sind keine erfundenen Zuschreibungen - das ist Realität. Und die arbeiten alle gleich gut. Die Secondo-Familie mit italienischen Wurzeln fällt hier so wenig auf, wie die der aus Pakistan stammende Akademiker drei Häuser weiter. Keiner fällt durch eine andere Arbeitshaltung auf als die Eingeborenen (tatsächlich war der Schweizer Plättlileger vor 17 Jahren der einzige, der wirklich ein fauler Sack war).
Mit christlichen werten hat die Arbeitshaltung nichts zu tun. Das müsste schon einleuchten, wenn man "südliche Nachbarländer" schreibt - die meisten derselben sind überwiegend römisch-katholisch und damit christlich. Abgesehen davon, hat's die Bibel eh nicht so mit dem Fleiss: "Sehet die Vögel auf den Feldern - sie säen nicht, sie ernten nicht - aber der Herr ernähret sie doch".

3
/
1
(durch User zurückgezogen)

Bravo! Ich lebe in China und kenne sehr viele Ausländer hier, die sich nicht integrieren wollen: Deutsche, Amerikaner, Australier, Schweizer... Einige sprechen bruchstückhaft ein paar Sätze schlechtes Chinesisch, die wenigsten können lesen. Kaum einer bekennt sich zur Verfassung in welcher die Führung des Landes durch die kommunistische Partei festgeschrieben steht. Alle nehmen gerne das Geld das sir hier kriegen, die Verehrung, das vielseitige Leben.. Vielen fällt es schwer, die lokale Kultur schon nur zu respektieren, ans sich anpassen denken die wenigsten. Zum Glück wird es in der konfuzianischen Kultur hier auch nicht erwartet. Gehorche der Obrigkeit, im Glauben ist jeder frei.

29
/
5

Der Artikel fängt gut an. Die Herleitung von den Ideen der Nazis zur heutigen Ausgrenzung finde ich angemessen.
Was ich allerdings nicht teile, sind die aufgeführten Gründe für dieses Verhalten.
Für mich war schon immer klar, dass es nicht die fremden Kulturen und Bräuche waren die die hiesigen Eingeborenen so abstossend reagieren lässt, diese suchen wir ja schliesslich aktiv indem wir zu immer entfernteren Feriendestinationen aufbrechen. Viel mehr ist es wohl die Erkenntnis der eigenen Unzulänglichkeit die die Fremden als Bedrohung erscheinen lässt.
Zumeist sprechen diese mehrere Sprachen, können sich fast nach belieben den Einheimischen annähern oder auch diese ausgrenzen. Daher die Forderung, dass sie wie die Hiesigen sprechen sollen.
Dann ist da die Unbekümmertheit der Fremden, die sich bei Bedarf über hiesige Tabus und Sitten hinwegsetzen können und darum mehr Freiheiten zu haben scheinen als die Eingeborenen. Deshalb sollen sich die Fremden den hiesigen Sitten unterordnen, wie alle anderen hier auch.
Und dann sind da noch die Frauen. Sie sind wohl das grösste Problem. Was für eine Schmach ist es für den hiesigen Mann, wenn sich die Mädchen und Frauen mehr für die exotischen, fremdartigen Männer interessieren als für ihn. Auf einmal muss er sich anstrengen um der Konkurrenz aus fernen Ländern zu begegnen, muss Phantasie, Humor und Lebensfreude zeigen. Darum sollen diese Fremden sich von den Frauen hier fernhalten, genau das wird mit der Achtung von Frauen und Mädchen hier verlangt.
Ich habe viele Jahre auf dem Bau gearbeitet, habe Tätigkeiten ausgeübt die für Schweizer eher unüblich sind. Daher bin ich in Gruppen sehr unterschiedlicher Nationalitäten oft der einzige Einheimische gewesen. Meist wurde ich völlig problemlos integriert, es gab kaum Probleme. Die Frotzeleien die Spanier und Portigiesen, Kroaten und Serben austauschten wurden einfach auf mich, den Schweizer, ausgeweitet und waren nie bösartig. Was mir aber oft passierte ist, dass mich die schweizer Handwerker aus den gehobenen Berufen abschätzig behandelten, bzw. bass erstaunt waren, dass ich, ein ausgebildeter schweizer Berufsmann, mich mit so niederen Arbeiten durchs Leben schlug.
Aus diesen Erfahrungen leite ich meine obigen Thesen ab.

24
/
4

Vielen Dank Simon Reber, dafür, dass Sie uns ihre wertvollen Erfahrungen mitteilen.

Sie würden also sagen, dass es eine Mischung ist aus Neid(genossenschaft) und (Standes-)Dünkel? Eine narzisstische Überkompensation eines Minderwertigkeitskomplexes?

Vielleich liessen sich Ihre und Daniel Strassbergs Perspektiven vereinen, in dem man sagen würde, dass ihre beobachteten und erlebten Ressentiments (von der Politik und den Intellektuellen) sublimiert, idealisiert und essentialisiert werden. Also eine chauvinistische (Selbst-)Überhöhung, eine Mythologisierung und ein einheitliches, homogenes, reines, natürliches usw. "Wir", "Volk", "Heimat" usw.

Was meinen Sie?

1
/
3

Ihre Sprache ist etwas kompliziert zu verstehen für mich. Ich bevorzuge die direktere Art der Kommunikation wie sie in technisch/handwerklichen Berufen üblich ist :-).
Was ich ausdrücken wollte ist, dass die Fremdenfeindlichkeit in der Angst fusst von diesen Zugewanderten ausgestochen zu werden. Sei es weil sie mit weniger Lohn zufrieden sind, tatsächlich mindestens gleichwertige Qualifikationen mitbringen, weniger Angst vor Fehlschlägen haben, oder eben im gesellschaftlichen Kontext gewandter agieren als es hierzulande üblich ist. Daher suchen die Eingeborenen gezielt nach Eigenschaften welche ihrer Ansicht nach beweisen, dass die Hiesigen eben doch besser, pünktlicher, exakter, gründlicher und schneller arbeiten. Oder dass die Kleidungs- und Wohnsituation nicht den hier üblichen Standards entsprechen, etc. Besonders einfach ist das naturgemäss bei den Asylbewerbern, welche nicht arbeiten dürfen und denen ein Leben in Saus und Braus angedichtet wird.
Daraus resultiert dann, dass man die Parolen von Rechtspopulisten und Boulvard übernimmt, die genau auf diesen Ängsten und Abwehrreaktionen aufbauen. Im Gegensatz zum einfachen, durch Konkurrenz verunsicherten Arbeiter, verfolgen diese aber immer ein ganz anderes Ziel als es der Büezer wahrnimmt. Das Wohlergehen der arbeitenden Bevölkerung ist den Rechtspopulisten so was von egal, solange sie nur gewählt werden. Ihnen geht es ausschliesslich um Macht und persönliche Bereicherung. Dafür sind sie bereit zu extremsten Mitteln zu greifen, wie es eben die Nazis taten. Spricht man nämlich beim Feierabendbier von Büezer zu Büezer, erkennen die Meisten sehr schnell, dass eigentlich der Ausländer der Ausgebeutete ist, und sie selber das Opfer der Raffgier von Patrons und Managern.
Das gleiche Muster ergibt sich übrigens auch bei den schon etwas länger hier lebenden Ausländern, auch sie sträuben sich häufig vehement dagegen Neuankömmlinge aus anderen Gegenden zu akzeptieren. Das Problem ist also keine schweizer Erfindung.

9
/
0

Danke. Provokativ geschrieben aber genau auf den Punkt. Verfehlungen der vermeintlich „anderen“ („das liegt in ihrer Kultur“) werden ganz anders beurteilt als solche der „eigenen Leute“ („Einzeltäter mit schwerer Vergangenheit“).
Sehr gut auch zu beobachten wie unterschiedlich über Verbrecher muslimischen Glaubens (islamistische Terroristen) und Rechtsextreme Attentäter, z.B. Kürzlich in Neuseeland (eben Einzeltäter mit schwieriger Kindheit) berichtet wird.

21
/
2

Daniel Strassbergs "Gedankensplitter" verweist mit dem Satz "Nicht Werte halten die Schweiz zusammen, sondern Institutionen" und der Passage

Wir folgen auch denselben Strassen­verkehrs­regeln, weshalb ich mich einigermassen darauf verlassen kann, dass ich bei Grün heil über die Strasse komme. Mit Werten hat das Gesetz herzlich wenig zu tun, lediglich mit Verlässlichkeit. Dass sich deshalb alle Menschen an geltendes Recht zu halten haben, ist so selbstverständlich wie trivial.

meiner Meinung nach auf den "Verfassungspatriotismus", der wiederum mit dem uns nicht unbekannten Begriff der "Willensnation" zusammenhängt.

Verfassungspatriotismus ist ein staatsbürgerschaftliches Konzept, das sich als Alternative zum ethnischen Staatsverständnis sieht. Die Staatszugehörigkeit beruht diesem Konzept zufolge auf gemeinsamen politischen Werten wie Demokratie und Meinungsfreiheit statt auf Abstammungs- oder Sprachgemeinschaften.

Als Willensnation bezeichnet sich ein Staat im Sinne einer voluntaristischen, also bewusst gewollten Gemeinschaft von ansässigen Bürgern unterschiedlicher ethnischer Herkunft.

Gerade in der Schweiz, die sich nicht wie (früher/jetzt) Deutschland offiziell als "Kulturnation" sieht, sollte man sich diesem Selbstverständnis bewusst bleiben.

16
/
1

Dieser Kommentar ist inhaltlich und im format eine Geistes- und Augenweide! Danke!

2
/
2

Vielen Dank für die Blumen! Manchmal gelingt mir so eine "Blüte" (pun intended), vielfach nicht: "Try Again. Fail again. Fail better." (Samuel Beckett).

Da wir schon dabei sind: Was halten Sie von Czolleks "Desintegriert euch!" und "seiner" Utopie?

0
/
1

Abendländische Werte und Integration, diese Kopplung erscheint mir grundsätzlich problematisch. Ich finde diesbezüglich Herrn Strassbergs Definition, dass die Institutionen die Schweiz zusammenhalten, sehr zielführend. Schliesslich werden diese Institutionen von links und rechts dauernd dem Härtetest unterzogen, angepasst und diskutiert. Sie sind quasi der Konsens. Im Gegensatz dazu sind Werte individueller, resp. schwammiger und da liegen auch mir Werte von iranischen Filmemacherinnen, türkischen Schriftstellern oder eines pakistanischen Gemüsebauers teils näher, als die Werte von Erich Hess oder Sergio Ermotti. Für mich ist Integration nicht zwingend mit Werten verbunden und kann sich durchaus auch auf die Institutionen beziehen. Das Tor zu dieser Integration besteht für mich aus Bildung. Ohne diese weiss ich auch nicht, dass ich vor der roten Ampel anhalten sollte.

14
/
1

Die Haltung von Herrn Strassberg ist nur allzu verständlich. Aber zu den christlich-abendländischen Werten: In deren Namen wurden noch weit mehr Verbrechen begangen als der Holocaust: zu nennen wären etwa die Kreuzzüge, die Inquisition, unzählige Kolonialkriege gegen die "Wilden", die Sklaverei ... Vielleicht gibt es sie aber dennoch, diese Werte, bloss handelt es sich eher um ein Ideal und in keiner Art und Weise um eine beständige Errungenschaft europäischer Kultur. Gerade die plakativen Verteidiger dieser Werte müssten sich ja dann mit ihren Taten und Worten selbst an diesen Werten messen lassen, was den Rassisten unter ihnen kaum sehr angenehm wäre. Was meinen die KulturhistorikerInnen?

13
/
1
· editiert

Gedankensplitter soll der Beitrag zur Schau stellen, steht gut zu übersehen über dem fetten Titel. Wenn ich Ihren Beitrag so lese, dann lese ich anders, als wenn ich die Darstellung von ähnlichen Phänomenen in einem gesamten Zusammenhang erwarte. Wenn ich dann auch noch gleich zu Beginn erfahre, dass Sie Jude sind und ein grosser Teil ihrer Familie getötet, vergast worden ist, dann laufe ich wieder durch Jad Washem; ich habe die Zeugnisse nicht ausgehalten und dann ist alles andere weg und ich könnte schreien: Haltet ein, hört auf. Hört auf Menschen zu entwerten, zu erniedrigen, zu missbrauchen oder zu glorifizieren, als für jede Kritik immun zu erklären. Lasst uns über Spielregeln des Zusammenlebens auch in unserem Staatsgebilde reden und vor allem wieder neugierig sein auf den andern, auch wenn ich zum Schluss kommen sollte, dass mir gar nicht passt, was dieser oder jener Mensch verkörpert.

9
/
0

Es wäre vielleicht gut, von hochtrabendem Schwulst wie "Integration" wegzukommen und dafür von "Anpassung" zu reden. Anpassung an hiesiges Recht, das z.B. arrangierte Ehen verbietet. Die Beschwörung sog. christlicher Werte kann man ruhig auf der Seite lassen, sprechen wir doch besser von konkreten Dingen.

12
/
3

Ja einverstanden, aber dann sollte diese Anpassung auch losgelöst von den Fremden formuliert und somit auch von Einheimischen eingefordert werden (Stichwort Ehe für alle)

6
/
1

Ein genussvoller Rundumschlag mit dem Zweihänder durch unsere abendländische Kultur: Köppel - Stürmer - Priester - Rätoromanisch, was braucht es mehr? Unterhaltsame Polemik für ältere Herren wie mich. Vive la REPUBLIK!
So habe ich spontan den Artikel bewertet. Erst beim zweiten Lesen wurde mir der erste Satz klar: Es geht um Vernichtungslager. Darum, dass für die allermeisten deutschen Juden nicht nur das Abendland, sondern die ganze Welt vor 80 Jahren untergegangen ist. Und in der Schweiz "unser Boot" so "voll" war wie heute.

12
/
4

Ich finde die Forderung, dass sich Ausländer integrieren sollen nicht sonderlich seltsam. Und die Unterstellung diese Forderung habe eine hässliche Vorgeschichte in der Nazizeit wird einzig über das Wort Erlösung "hergeleitet". Der Beitrag ist super geschrieben, so dass es „nicht ganz abwegig“ erscheint. Nicht ganz abwegig, ja, mehr aber auch nicht!
Beim Thema „unsere Werte“ (abendländische, christliche usw. Werte) bin ich völlig einverstanden. Da nützt es nichts, wenn sich jemand bekennen soll. Werte werden allenfalls übernommen wenn sie vorgelebt werden. Vielleicht gibt es sogar Werte, die „wir“ übernehmen können….
Welche Sprache soll es sein? Die am Wohnort „vorherrschende“. Warum? Ganz pragmatisch weil es sehr vieles sehr viel einfacher macht. Auch im Umgang und beim Mitwirken in „unseren“ Institutionen (z. B. Schule).

11
/
3

Was sind unsere Werte? Um das geht es nicht. Es geht aber nicht, dass Leute ihre religiösen Gesetze über das Schweizer Gesetz stellen. Ansonsten soll jeder leben wie er will.

12
/
4
Elia Blülle
Journalist @Republik
·

Das legitimiert Herr Strassberg mit seinem Text ja auch nicht.

2
/
0

Ist die Sprache nicht genau das Mittel sich auszudrücken, sich auszutauschen mit Mitbürgern, um das Zusammenleben zu gestalten. Schweizer mit Nicht-Schweizern und Nicht-Schweizer mit Schweizern.
Der Rest kommt, so wie Heidi richtig bemerkte.
Daniel, caro, wir haben vier davon. Und ich wünsche mir, dass Nicht-Schweizer sich für eine dieser “Werkzeuge” zum Zusammenleben interessieren, auf sie zugehen.

Auf den Rest deines Artikels kann ich nicht eingehen. Da spricht viel Wut und Unterdrücktes, Anklagendes. Das werden wohl nicht die Werkzeuge sein, die dir im Zusammenleben passend erscheinen.

13
/
6
Elia Blülle
Journalist @Republik
·

Wo sehen Sie die Wut? Ich sehe eine messerscharfe und klare Analyse.

4
/
1

Von Analyse kann keine Rede sein, da diese wertfrei wäre. Daniel Strassberg schreibt vor dem Hintergrund seiner eigenen Familiengeschichte und dies in Pauschalisierungen und nutzt Vergleiche zur heutigen Kirche - die im übrigen wenig über eine Kultur aussagt - um zu provozieren. Ich würde als Quelle Wut vermuten.

3
/
3

So ein wichtiger Beitrag!

9
/
2

In der Grundaussage ein ausgezeichneter Artikel. Wie angemessen es ist, in Bezug auf das Christentum eine pauschalisierende Rhetorik zu bemühen, die eher den zitierten Blättern als der Republik entspricht, muss jeder selbst beurteilen.

8
/
2

Integration - Erlösung - Stürmer - Endlösung ? Ziemlich gewagte Verbindungen, persönliche Erlebnisse hin oder her. Wenn Herr Strassberg lieber in der Türkei leben möchte als in der Nähe von Herrn Köppel, na bitte ! Erdogan wird's richten !

8
/
31

Wow, haben sie den gleichen Text gelesen wie ich? Dann aber auch gar nichts verstanden! Versuchen sie es doch noch mal. Erdogan und Köppel teilen eben gerade viele Werte obwohl einer "abendländisch" und der andere "morgenländisch" geprägt sein soll.

7
/
1

Ja ja ja ! Das Andere ist besser als das Eigene. Solange das Andere nach gleichen Regeln funktioniert wie das Eigene ! Aber wehe ...

0
/
5

Super geschrieben! Vielen Dank hierfür. Sie zeigen dadurch sehr prägnant, dass wir es hier eigentlich mit unserer Identitäsfindung zu tun haben, die es so, wie es propagiert und aufbeschworen wird, eben gar nicht gibt. Und dass im Umkehrschluss jegliche Integration in diesem Rahmen im Voraus zum Scheitern verurteilt ist.

8
/
2

Oh tat das gut diesen Beitrag zum Morgenkaffee zu lesen. Danke

4
/
0

Vielen Dank Herr Strassberg für ihren Beitrag - auch dafür, dass Sie sich den "Stürmer" angetan haben. Als weitergehende Lektüre passt wohl Max Czolleks "Desintegriert euch!". Es nähme mich auch wunder - falls Sie es schon kennen - was Sie davon halten, gerade auch von seiner Utopie einer radikalen Vielfalt ohne Zentrum in der niemand Angst haben muss, anders zu sein.

Rezensionen: WOZ, TAZ, Zeit, SZ, Deutschlandfunk, FAZ.

4
/
0

Kleine Anmerkung dazu in eigener Sache: für die Republik hat Sieglinde Geisel mit Max Czollek gesprochen, hier der Artikel: https://www.republik.ch/2018/09/10/…as-sie-tun

0
/
0

Ja, stimmt! Dieser Artikel war meinem Gedächtnis entfallen. Vielen Dank für die Erinnerung. Zumal die beiden Artikel von Daniel Strassberg und Sieglinde Geisel durch die neuen von Adelina Gashi und Joseph de Weck eine noch grössere Relevanz erhalten. Und einen noch nachdenklicher stimmen.

0
/
0

Ganz herzlichen Dank für diese Klarheit. Das musste einfach endlich mal gesagt sein.

4
/
1

die Wahrheit in jeder Zeile bedrückend , weil immer vergessen wird, dass Mensch Mensch ist, dieselben Rechte haben sollten. Was uns fremd hiesse nach fragen, uns interessieren, ihre Werte akzeptiereen

4
/
1

Fast zu gut getrollt von Herrn Strassberg - wenn man sich übertrieben dumm stellt wirkt es eben auch wieder plump...

Bezüglich Integration und Sprache: Ich hatte vor Jahren das Missvergnügen, für eine Nachbarsfamilie im Haus einen Notruf absetzen zu müssen, weil die Tochter am versticken war. Glücklicherweise konnte mir wenigstens ihre jüngere Schwester erklären, was das Problem ist. Aber da ging viel wertvolle Zeit verloren, der Vater konnte wegen der Sprachbarriere selbst keine Ambulanz rufen.

In diesem Fall hat das Mädchen die Schweiz nicht durch den Schornstein verlassen, trotzdem wäre es mir lieber wenn man gerade bei den Erwachsenen noch etwas mehr sprachliche Integration fördern und fordern könnte.

9
/
8
Ich kommentiere nicht auf Google
·
· editiert

Fast zu gut getrollt von Herrn Strassberg - wenn man sich übertrieben dumm stellt wirkt es eben auch wieder plump...

Das verstehe ich nicht, aber das muss ich vielleicht auch nicht.

Den Gedankensplitter mag ich, weil ich ihn intelligent, wortmächtig und ungeniert finde.

Bei Ihrem Kommentar interessiert mich am meisten die Frage, ob Ihr Ärger über die Barriere zwischen der Sprache Ihres Nachbarn und Ihrer eigenen denn das einzige Gefühl war, dass diese wahrscheinlich ziemlich aufwühlende Erfahrung bei Ihnen zurückliess? Gibt es da nicht auch ein bisschen Freude, dass man die Herausforderung schlussendlich doch gemeinsam bewältigt hat? Das Mädchen hat ja offenbar überlebt....
Und könnte das nicht ein universeller Wert sein, der kulturelle Grenzen aufhebt?

1
/
3

Erstmal Danke der Nachfrage - natürlich war ich wahnsinnig erleichtert und habe mich gefreut als das Kind zwei Tage später wieder rumgerannt ist. Worüber hätte ich mich denn ärgern sollen? Ohnmacht vielleicht, angesichts der Situation, aber keinen Ärger. Wobei, wenn ich mich richtig erinnere, musste ich zuerst mal den Macker raushängen und die beiden niederbrüllen, damit ich überhaupt mit ihnen reden und telefonieren konnte. Erstaunlich was man so kann, wenn es sein muss.

Auch habe ich die Sprachbarriere nie als kulturelle Grenze erlebt, die ganze Familie war im Alltag immer freundlich und rücksichtsvoll, schon allein damit waren sie mir weniger fremd als so manche Schweizer.

Womit wir wieder bei meinem Argument wären - ich wollte lediglich aufzeigen, dass es konkrete Situationen gibt in denen eine sprachliche Integration extrem wichtig wäre. Ob perfekt Züri-tüütsch, mit jugoslawischem oder jiddischem Einschlag, egal.

Den Gedankensplitter finde ich gut für das was er ist, eine lose Sammlung von Assoziationen, zur Anregung. Eine kohärente Analyse ist es für mich nicht, dafür hat es zu viele Strohmänner und hinkende Vergleiche drin. Mit den Nazi-Vergleichen erinnert es mich eben an einen klassischen Trollbeitrag im Internet. Und wenn sich Herr Strassberg selbst dumm stellt und zum Beispiel fragt "Welche Sprache soll das denn sein?", dann übertreibt er es hier für meinen Geschmack ein wenig.

3
/
0

Oh,oh, Gleiches mit Gleichem vergleichen oder wie?
Ja, Recht haben Sie mit der Sprache! Einfach Eine, welche wir sprechen und verstehen können. Nicht Eine, wofür wir eine Übersetzungshilfe benötigen. Ob französisch, englisch, Deutsch, Italienisch oder Rätoromanisch ist nun wirklisch egal. Wie ich mit meiner Familie spreche, ist eine andere Sache, ausser die Frauen werden nicht ins gesellschaftliche Leben integriert, dann ist auch das nicht egal! Wenn ich eine allgemein verbreitete Sprache in einem Land nicht sprechen kann, gehöre ich auch nicht dazu. Alles Andere ergibt sich.

3
/
2

Herzlichen dank für die aufrüttelnde Deutlichkeit. Auch mein Denken ist immer wieder träge und benötigt klare Denker als Leitplanken. Als Sp ler hat mich besonders dieser Teil ( vereinleibung) heilsam berührt. Liberales Denken will auch in einem selbst erkämpft sein. Beat F. 1947

0
/
0

Ja! Und nein, dass ist nicht reisserisch, sondern echt. Nur etwas; dieser Text wäre ohne Max Czolleks «Desintegriert euch!» nicht möglich gewesen. Das wäre schon auch zu schreiben. :)

0
/
0

Wie salopp formuliert: "die Hälfte meiner Familie verliess das Abendland durch die Schornsteine.." Wäre etwas mehr Scham angebracht? Ob die familiären Opfer und die übrigen 6 Millionen Juden ihr furchtbares Leid auch so geschildert hätten? Jedoch, mit dem familiären Holocaust wird eine hohe moralische Warte eingenommen. Fast unangreifbar fern. Die Auszüge aus dem "Stürmer," nein, ich habe sie nicht selber gelesen, geben der gebrauchten Wortwahl z.B. Integration einen schrecklichen Bezug, der weder existiert noch gewollt noch gerechtfertigt ist. Das Wort Integration aus dem jeweiligen Zeitkontext un kommentiert zu entziehen, hat die Schwelle zur unterhaltenden Polemik beim Autor überschritten.
Es sind nicht die verschiedenen Wert, es sind nicht die verschiedenen Institutionen, es ist der Wille zur Gemeinschaft, die verlangt werden. Ob ein Kopftuch getragen wird oder ob ein orthodoxe Jude einen Hut trägt, was kümmert mich das; was soll uns das kümmern? Wenn aber der orthodoxe Jude verlangt, dass die Frauen hinten und die Männer vorne im Bus sitzen müssen oder christliches Fundamentalisten religiöse begründete Forderungen z.B. Recht auf Leben in der Gesellschaft aggressiv gelebt haben wollen, dann wird der Konsens der Gesellschaft verletzt, in der ich lebe und leben will. Und ja, die Integration aus der Gegenwart will nicht Unterwerfung, sondern bewegt sich in den Niederungen eines banalen und verlässlichen und konformen Alltages: wir fahren auf der rechten Strassenseite und wir bezahlen Steuern. Die verlässliche Banalität des Alltages zu beachten gibt Sicherheit um zu leben, Ehen zu schliessen und Kinder gross zu ziehen. Das Andere schliesst das Wir des Willens nicht aus...es geht beides miteinander. So habe ich das Leben meiner Mutter verstanden: zu bleiben, wer sie ist (Ausländerin) und die banalen Anforderungen des Alltages zu beachten. Damit ist sie ohne Identitätsprobleme alt geworden und hier gestorben. Meine Mutter hat sich bemüht hier zu leben - und die Schweiz hat das respektiert. Um das geht es: den Willen sich den Banalitäten des Alltages zu stellen. Nicht mehr und nicht weniger.....

7
/
8

"«Erlaubt ist, was nicht stört» belehrten vor einigen Jahren gelb-schwarze, von einer sozial­demokratischen Regierung aufgehängte Plakate die Einwohner Zürichs. Es zeigt mit aller Deutlichkeit, worum es bei der Integrations­forderung geht: um das Ausmerzen von Störungen. Erlösung ist der Wunsch, Störungen zu eliminieren."

Das sieht man nicht nur in der Ausländerfrage. Auch zivilier Ungehorsam wie Klimastreiks usw werden genauso behandelt. Dass Ziviler Ungehorsam ein legitimer Teil unserer Demokratie ist, wird ignoriert. Denn er stört unsere schöne, neue Welt voller Befriedigung durch Konsum; Er stört das Leben, was Herr und Frau Schweizer sich erschaffen hat. Er stellt den SUV, das Flugverhalten, die vielen Kleider im Schrank und all das, was man sich sonst noch so gönnt, wenn man es sich leisten kann. Wobei das mit dem "sich leisten können" heute nur noch mässig wichtig ist. Kann man es nicht, so leistet man es sich dennoch. Die Qualität leidet dann zwar, aber was soll's. Lieber viel Fleisch auf dem Tisch, als sich Gedanken darüber machen zu müssen, was man da isst - oder woher es kommt, wer darunter leidet.

0
/
2

Es scheint, dass der Autor ein Thema aufgreift um zu polarisieren und nicht die Absicht hat, einen konstruktiven Lösungsbeitrag zu leisten. Das Beispiel der Ampel enthält einen Lösungsansatz, nämliche das Schaffen von Vertrauen. Abendländische Werte haben meist etwas mit Vertrauen zu tun. Dass (einzelne) Exponenten von Institutionen ihre Macht missbrauchen ist kein Argument gegen ein ethisches Grundverhalten. Negativ-Argumente sollten immer skeptisch betrachtet werden. Alles in allem kein wertvoller Beitrag ...

6
/
13

Viel Wut, oberflächlich, extrem. Gar nicht was ich in der Republik lesen möchte. Bitte bleibt sachlich.

12
/
22

Ich wäre fast geneigt zu sagen: Input ≈ Output. Wo man Stürmer-Hefte reingibt, kommt halt wohl auch nichts intellektuell Ergiebiges raus... sondern bloss Affekte 🙈

2
/
10