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Mama einer trans Frau
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Danke für diesen Artikel. Ich habe die SRF-Beiträge auch gesehen. Was mir darin auch aufgefallen ist und wozu ich gerne mehr wüsste: Es ist darin ja von einer Elterninitiative die Rede, welche die Zürcher Uniklinik explizit angreift, insbesondere die in Sachen Transmedizin leitende Ärztin Dagmar Pauli. Als ich mal versuchte, herauszufinden, was das für eine Elterngruppe ist, habe ich sie wiedergefunden auf Webseiten von evangelikalen und rechten Organisationen. Ich habe den Eindruck, dass SRF hier einer versteckten politischen Kampagne Raum gegeben hat (oder auf den Leim gegangen ist?). Weiss dazu jemand mehr?
Übrigens noch an alle Kommentierenden, die sich nicht vorstellen können, was es heisst, sich im falschen Körper zu fühlen: Das ging mir auch so, als ich erfuhr, dass meine Tochter trans ist. Mein Tipp: Hört auf, in euch selber hineinzuhorchen und die Antwort da zu suchen. Es fehlt uns cis Personen die Erfahrung dafür. Was hilft, um es zu verstehen, ist: trans Menschen zuhören. Auf Youtube finden sich viele, die Auskunft geben.

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Danke für den Tipp. Mir hat es auf jeden Fall sehr viel geholfen, dass ich mir Videos angeschaut und Texte gelesen habe, die von trans Menschen kommen.
Und ja, ich werde das Gefühl wohl nie ganz nachvollziehen können. Ich glaube, was ich am ehesten nachvollziehen kann, ist die Euphorie, die man hat, wenn man sich so richtig wohl fühlt in seinem Körper. Das kann an der Kleidung liegen oder dass ich Freude an meiner Figur habe. Und so wie ich es schon von vielen trans Personen gelesen und gehört habe, ist das genau das Gefühl, welches sie auch haben, wenn die Kleidung und der Körper passt. Und das deckt sich in vielen oder den meisten Fällen eben nicht mit dem biologischen Geschlecht (hier kommen dann die Nuancen rein, wo Menschen sich als non-binär oder als weitere Identitäten identifizieren).

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Völlig einverstanden: jede Person soll mit ihrem eigenen Körper und Leben machen dürfen, was sie will. Und ihr Umfeld, die Gesellschaft und der Staat sollen das akzeptieren, ermöglichen und gezielt unterstützen, solange sich der Aufwand dafür in einem verträglichen Rahmen hält. Die Möglichkeit, bei den Behörden auf Wunsch ohne weitere Umstände den offiziellen Namen zu ändern, ist in dem Sinn eine prima Sache.

Womit ich mich allerdings irgendwie schwer tue, ist diese Sache mit dem "Geschlecht zwischen den Ohren". So wie ich das immer verstanden habe, haben wir uns Jahrzehnte lang darum bemüht, das enorm einengende, diskriminierende und viele Menschen an ihrer individuellen Selbstentfaltung behindernde soziale Konstrukt "Geschlecht" ein für alle Mal hinter uns zu lassen. Die Idee war, "Geschlecht" nur noch als relativ unbedeutende und banale biologische Gegebenheit ohne tiefere Bedeutung und Implikationen zu verstehen. Als eine (meistens ohnehin unsichtbare) Kleinigkeit "zwischen den Beinen" (und vielleicht noch an einigen anderen Körperstellen), deren essentiellste Bedeutung wahrscheinlich darin besteht, dass Menschen ohne Gebärmutter halt keine Kinder zur Welt bringen können. Es ging darum, die künstlichen, starren und keinem Individuum wirklich gerecht werdenden Schubladen "weiblich" und "männlich", in die man Menschen Jahrhunderte lang ungefragt gezwängt hat, ein für alle mal abzuschaffen und allen Menschen die gleichen Möglichkeit einzuräumen, sich gemäss ihren individuellen, einzigartigen Eigenschaften, Fähigkeiten, Interessen und Temperamenten zu entfalten.

Wir sind noch lange nicht da angelangt, haben aber immerhin grosse Fortschritte in diese Richtung geschafft. Und jetzt sind diese Kategorien "männlich" und "weiblich" (und neu noch ein paar wenige andere) wieder zurück und man geht erneut davon aus, dass es "zwischen den Ohren" so essentielle, wohl irgendwie naturgegebene Dinge gibt wie das "weibliche Wesen" und das "männliche Wesen" (sowie noch einige weitere Optionen), und dass die Zuordnung zu einer solchen Kategorie für Menschen identitätsbestimmend ist. Der wichtige Unterschied zu früher ist, dass man jetzt unabhängig vom "Ding zwischen den Beinen" F. wählen oder herausfinden kann, welcher dieser essentiellen Kategorien man sich zugehörig fühlt. Nach "alter Denkweise" kommt einem dies aber trotzdem irgendwie als Rückschritt vor. Ich frage mich, ob dies eine Art Kapitulation vor der Tatsache ist, dass wir die gesellschaftlichen Konstrukte "männlich" und "weiblich" noch immer nicht überwunden haben, oder ob es am Ende doch so etwas gibt wie naturgegebene, reale archetypische Geschlechter mit weit reichender Bedeutung, denen wir endlich Rechnung tragen sollten, um den Menschen gerecht zu werden. Mich mit so einer essentialistischen Vorstellung anzufreunden, würde mir auf meine alten Tagen ehrlich gesagt ziemlich schwer fallen.

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Mama einer trans Frau
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Ich verstehe Ihre Überlegungen gut. Mir ging es nach dem Coming Out meiner Tochter auch so. Ich bin ein Leben lang dafür eingetreten, Menschen nicht auf ihr biologisches Geschlecht festzunageln. Und hatte plötzlich eine junge trans Tochter, die alle Facetten von Weiblichkeit durchprobierte (wie viele weibliche Teenager).
Ich habe unter anderem gelernt, dass es völlig ok ist, am Wochenende als rosaglitzerndes Manga-Girl an eine Convention zu gehen, und trotzdem "Smash the patriarchy"-Buttons zu tragen... :-) Es ist alles sehr lehrreich für mich, die grad so im besten Alter ist, um zu denken, sie hätte alles gecheckt. Und übrigens oft auch ziemlich lustig.
Inzwischen habe ich viel mit meiner Tochter geredet, auf Social Media unzähligen trans Menschen zugehört, was sie umtreibt und auch einiges an medizinischer Fachliteratur gelesen. Und stelle fest, dass der Erkenntnisprozess zum Thema, was Geschlecht ist, offenbar nicht mit Judith Butlers "Gender Trouble" abgeschlossen ist. An sich ja ein völlig normaler Vorgang in der Wissenschaft.
Ich muss jetzt hier abschliessen, aber möchte auf jeden Fall zu Folgendem anregen: Wenn man das Gefühl hat, etwas überhaupt nicht verstehen zu können, ist es oft sinnvoll, mal einen Moment aufzuhören, es sofort verstehen zu wollen. Stattdessen einfach mal zuhören. Manchmal braucht verstehen etwas länger, vor allem wenn das Neue alte Gewissheiten ins Wanken bringt.

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Perspektivensuchend
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Persönlicher Kontakt zu trans Personen schürt eben das Verständnis schon am besten. Geht mir ähnlich, seit ich in den letzten 15 Jahren in diverse queere Freundeskreise hineingerutscht bin. Man lernt dabei enorm viel.

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Sie schreibt
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Danke für diese ermutigenden Worte!

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Multifunktional
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· editiert

Ich frage mich, ob dies eine Art Kapitulation vor der Tatsache ist, dass wir die gesellschaftlichen Konstrukte "männlich" und "weiblich" noch immer nicht überwunden haben,

Genau so geht es mir auch, weshalb ich grosse Mühe habe mit Personen, welche sich als non-binär bezeichnen. Die „Mühe im Verständnis“ meinerseits hat nichts damit zu tun, wie non-binäre Menschen sich kleiden oder verhalten, sondern mit der Tatsache, dass es ihnen offensichtlich nicht möglich ist, als Mann z.B. Röcke zu tragen und die Fingernägel zu färben, sondern dass dies „nur geht“, wenn sie sich nicht mehr als Mann (oder Frau) bezeichnen sondern eben als non-binär. Dabei: was spricht dagegen, dass jedermann so leben kann, wie er will, ohne das biologische Geschlecht zu verleugnen?
Es gab schon mal eine Diskussion zu dem Thema hier:
https://www.republik.ch/2023/06/03/…akzeptabel

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Dorian Mittner
wohlwollend kritisch
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Sie werfen non-binären Personen Rückschrittlichkeit vor und erkennen dabei nicht Ihre eigene Beschränktheit im binären Denken – die wohl auch der Grund ist, warum Ihnen non-binäre Personen offensichtlich Mühe bereiten. Sie setzen eine non-binäre Geschlechtsidentität mit verschiedenen Formen des Geschlechtsausdrucks (Kleidung, Nagellack) gleich. Nur weil non-binäre Personen sich nicht (ausschliesslich) als Mann oder Frau identifizieren, heisst das doch nicht, dass sie Männern und Frauen die Möglichkeit absprechen, sich entgegen der traditionellen Rollenbilder zu verhalten!

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Why not both?
Solange die Kategorien existieren muss man sich auch pragmatisch darin bewegen. Es ist ja nicht so als wären das irgendwie Dinge zwischen denen man sich entscheiden muss.

Übrigens ein Hinweis: Leider wir diese Argument auch von Terfs verwendet um trans Personen anzugreiffen - lustigerweise tun sie das bei cis Personen die z.B. ihr Frausein hervorheben nicht.
Das ist nicht eine Anschuldigung, sondern ein "vorsicht, das gibt es auch in 'bad faith'".

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Ja, erstaunlich, dass auch hier in der Republik TERF-Argumente vorgebracht werden: Wenn die Existenz von trans und non-binären Menschen nicht gleich geleugnet wird, dann gelten sie als rückständig, psychisch krank usw. Ich komme ob der Transphobie hier aus dem Staunen oder vielmehr Entsetzen nicht mehr raus.

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"Und dass Geschlecht nicht nur zwischen den Beinen liegt. Sondern auch zwischen den Ohren."
So gut! überhaupt die Sprache........

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Kritischer Beobachter
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Sorry, aber die Aussagen sind für mich teilweise absurd.

"Geschlecht bei der Geburt zugewiesen"
Da wird ja nicht ein Würfel geworfen, sondern geschaut, welches Genital das Kind hat und somit lediglich die biologische Realität(!) festgehalten.

"Sich als Mann/Frau fühlen"
Was soll das wieder heissen? Ich bin ein Mann, aber was heisst, sich als solcher zu fühlen? Spannend ist ja, dass Trans Menschen dann die Kleidung etc. des anderen Geschlechts anziehen. Aber gleichzeitig kommt aus der gleichen Ecke, dass das alles ja nur konstruiert sei und sowieso sei es sexistisch, Kleidung und Verhalten in männlich und weiblich bzw. maskulin und feminin zu unterteilen. Die Argumentation ist einfach irgendwie nicht stimmig.

Zum Schluss möchte ich festhalten, dass diese Leute gewiss einen Leidensdruck haben und dass manchmal sicherlich eine Transition die beste Lösung darstellt. Ich denke aber, wenn dieser Themenkomplex solch absurde Formen annimt, er den "normalen" trans Personen schadet. Zum Beispiel der aktuelle Fall eines Trail-Läufers, der sich passenderseise immer in den Bergen als Frau "fühlt".

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In der Hoffnung ihre Verständnisprobleme zumindest etwas zu verringern: Es gibt in diesem Zusammenhang mehrere Aspekte

  • Biologisches "Geschlecht": Die Funktionen, die der Körper ausüben kann. Ich hoffe es ist ihnen bekannt, dass es hier fast alle Zwischenformen gibt, inklusive Personen die mit voll funktionstüchtigen Geschlechtsorganen "beider Geschlechter" ausgestattet sind.

  • Identität: Eine vermutlich vom Gehirn festgelegte "Geschlechtszugehörigkeit", eine Art Antwort auf die Frage "Ich bin ....". Ich möchte sie darauf hinweisen, dass auch hier alle möglichen Varianten vorkommen.

  • Sexuelle Orientierung: Wen oder was man sich als (Sexual-)partner vorstellen kann. Auch hier gibt es eine schier unerschöpfliche Vielfalt.

Es wäre für alle ein Vorteil diese Vielfalt anzuerkennen und Personen, die nicht den statistisch am häufigsten vorkommenden Varianten entsprechen, mit Verständnis und Wohlwollen zu akzeptieren. Das ergäbe eine berühmt-berüchtigte Win-win Situation, denn ungeachtet der geistigen Eingeschränktheit der Gesellschaft existieren alle diese Varianten, dafür sorgt die fantastische und wundersame Natur selbst.

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Da wird ja nicht ein Würfel geworfen, sondern geschaut, welches Genital das Kind hat und somit lediglich die biologische Realität(!) festgehalten.

Äh, haben sie folgendes aufmerksam gelesen?

Wenn ein Baby zur Welt kommt und sein Körper nicht eindeutig als männlich oder weiblich eingeordnet werden kann – was bei 1 bis 2 von 100 Geburten der Fall ist –, ist es noch immer erlaubt, den Körper dieses Babys zur «Eindeutigkeit» umzuoperieren. Irreversibel, ohne medizinische Notwendigkeit.

Die "biologische Realität" ist nicht immer so klar, wie Sie sich das vorstellen.

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Ich denke, die Feststellung, dass Gender-Rollen sozial konstruiert sind, soll nicht heissen, dass sie nicht eine (vielleicht langsam wandelbare) soziale Realität sind. Und die kommt halt mit einer Wirkmacht daher, der wir alle unterworfen sind.
Generell finde ich es schwierig, zu sagen "aus der gleichen Ecke" kämen zwei widersprüchliche Meinungen. Gerade wenn es - wie hier - um Identitätsfragen geht, ist das sicher sehr individuell geprägt. Wie Sie sagen: "Sich als Mann/Frau fühlen, was soll das jetzt wieder heissen?" Ich denke, darauf gibt es schwerlich eine gemeingültige Antwort. Ich (und Sie offenbar auch) fühle mich als Mann und habe das nie hinterfragt. Offenbar gibt es aber Leute, bei denen das anders ist. Und die haben m. E. das Recht, ihr eigenes Verständnis davon zu haben, was es bedeutet, sich als ein bestimmtes Geschlecht zu fühlen und das auch auszuleben.

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Kritischer Beobachter
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Nein, ich "fühle" mich nicht als Mann. Ich bin es. Ich weiss nicht, was "sich als Mann fühlen" sein soll. Ich fühle Freude, Trauer, Neugier etc. Und ja, ich bin manchmal unzufrieden mit meinem Körper. Aber meine Gefühle ändern nichts daran, dass ich Mann bin.

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Geschlecht geschaut ... Wenn das so einfach waere. Ich empfehle den Youtube Kanal von 'blumekind_', welch(e) einer/eine Inter ist. Mit internen Hoden, aber Vulva und Vagina, aber ohne Gebaermutter. Technisch ein Mann, sieht aber wie eine Frau aus. Fruher wurde im Babyalter rumgeschnippelt, weils passen musste. Das macht man heute zumindest dort wo er/sie herkommt nicht mehr.

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Theologe
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Die Biologie ist halt nicht immer eindeutig. Es gibt auch Zwischenformen, periodische Geschlechterwechsel oder Wechsel der sexuellen Orientierung. Übrigens eindrücklich und augenzwinkernd dargestellt im animierten Kurzfilm
Dans la nature (Link swissfilms.ch).

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Die biologische Realität ist leider nicht so simpel. Man kann für die definition des biologischem Geschlechts verschiedene Kriterien verwenden. Die äusseren Merkmale sind sicher das einfachste. Aber welches nimmt man denn? Primär, sekundär, reproduzierende, das erste Merkmal das man sieht?
Oder stützt man sich auf die Chromosone? es ist nicht gesagt dass jemand mit normalen Geschlechtsmerkmalen und normalem Hormonausstoss für das jeweilige Geschlecht auch die jeweilige Kombination von Chromosonen aufweist.

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Haben Sie schon mal von Lucie Veith gelesen?

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Frauen liebend
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Ich bin einverstanden damit, dass Menschen F. entscheiden können sollten, als was sie sich fühlen. Genauso möchte ich aber F. entscheiden können, was mir gefällt. Wenn ich auf einer Dating-Plattform angebe, dass ich lesbische Frauen kennenlernen möchte, schliesst diese Information für mich Menschen aus, deren Geschlechtsteil und Gesicht männlich gelesen werden oder solche, die einen Bart tragen. Ich wünsche mir, dass das respektiert wird. Leider wurde dieser Wunsch mehrfach missachtet.

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Darum geht es in meinem Artikel nicht.

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trans Mann
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Haben Sie diese Vorlieben bzw. Abneigungen denn konkret in ihrem Profil angegeben? Ansonsten kann eine lesbische trans Frau mit maskulinem Gesicht oder Penis ja nicht wissen, dass sie Sie gar nicht erst anschreiben soll.

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Theologe
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Ein ansprechender Text in toller Sprache. Danke. Dass besonders krasse Einzelfälle medial ins Rampenlicht gezerrt werden und dann die Meute aufheult, weil sie sich so etwas einfach nicht vorstellen kann und will, kennen wir ja auch aus anderen Themenbereichen. Solche ermächtigenden Sprach- und Gedankenvorlagen wie hier von Frau Rosenwasser sind wohl längerfristig für den Bewusstseinswandel viel wirksamer. Ich muss ja nicht immer mit allem 100% einverstanden sein, kann aber so neue Gedanken ausprobieren und schauen, ob ich damit ein klareres Bild bekomme. Und vor allem schwimme ich nicht gedankenlos mit der Masse mit.

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Supervisor, Coach
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Lieber Simon, mich stört "die Meute". Das ist eine abwertende Verallgemeinerung von Menschen, "die sich so etwas einfach nicht vorstellen kann und will". Auch diese Menschen leben mit ihren Prägungen und ihren Lebensbedingungen.
Herzlich, Heinz

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Theologe
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Lieber Heinz. Danke für den Hinweis. Aus der Gewaltfreien Kommunikation ist für mich Wolfssprache eine Sprache, die Normen und Ansprüche durchsetzt ohne nach persönlichen Bedürfnissen und gemeinsamen Anliegen zu fragen. Das passt für mich schon. Aber aus jedem Wolf kann (kommunikativ) eine Giraffe werden – und jede Giraffe hat ihre Wolfsmomente.
Die Bezeichnung als „Wolf“ wäre für mich aber kein Grund, jemanden zum Abschuss freizugeben.

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· editiert

Aus meiner Sicht entsteht ein schweres ethisches Dilemma für Mediziner:innen, die einen Eingriff in die reproduktiven Organe eines - möglicherweise noch jungen - Menschen vornehmen sollen, der nicht rückgängig gemacht werden kann.
In den USA werden diese schwierigen Diskussionen mit unglaublicher Härte geführt: Da werden Eingriffe und Mediziner:innen gleich kriminalisiert. Auf der anderen Seite wird ultimativ gefordert, dass das Individuum alles selbst entscheiden kann, noch vor dem Erreichen des Erwachsenenalters und ohne Konsultation der Eltern.
Für mich ist es auch ein Widerspruch, wenn das Geschlecht eindeutig sein soll (angleichende Operationen) und gleichzeitig Anerkennung für Diversität der Geschlechter gefordert wird.
Entspringt der Wunsch nach Geschechtsangleichung einem Selbsthass?
Ich bin ganz klar gegen Eingriffe an Säuglingen, deren Geschlechtsmerkmale nonbinär sind.

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Mama einer trans Frau
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Nein, der Wunsch entspringt nicht Selbsthass, sondern der Tatsache, dass jemand trans ist. Im Jugendalter werden übrigens in den allermeisten Fällen nur Pubertätsblocker (können auch wieder abgesetzt werden, dann geht die Pubertät weiter) oder Hormontherapie gemacht, Operationen erst im Erwachsenenalter. Plus: Ob jemand vollumfänglich über seinen Körper entscheiden darf, hängt rechtlich gesehen nicht vom genauen Alter ab, sondern von der Urteilsfähigkeit. Ältere Jugendliche dürfen auch über Verhütung und Schwangerschaftsabbruch entschieden, ohne die Eltern zu fragen. Plus: Wer sagt eigentlich, dass die Eltern in solchen Fällen immer die beste Instanz für einen Entscheid sind?

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Zuerst die einfache Antwort: Möglicherweise gibt es Menschen, die sagen, dass Eltern es immer am besten wissen. Zum Beispiel bei der Wahl eines/r Heiratspartners/in. Ich gehöre nicht dazu. Ich denke, Eltern sollten - schon nur wegen der Beziehung - in diese Entscheidungen miteinbezogen werden.
Dann: Ein Schwangerschaftsabbruch bzw. Verhütungsmittel sind nicht vergleichbar mit der definitiven und nicht umkehrbaren Zerstörung der reproduktiven Organe. Die Eingriffe resultieren ebenfalls in einer lebenslänglichen Abhängigkeit von Medikamenten.
Und meine Frage, warum Transmenschen gleichzeitig Eindeutigkeit UND ein diverses Bild von Gechlecht fordern, bleibt unbeantwortet.

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... Und die Xeno-, Homo-, Transphobie findet ebenfalls zwischen den Ohren statt, wird aber leider noch kaum als Krankheit behandelt, sondern als freie Meinung anerkannt, Zeichen von Volksgesundheit, wird missbraucht als identitätsstiftendes Merkmal zur Konstituierung/Mobilisierung politischer Bewegungen, dient vornehmlich der Vertuschung autoritärer, allgemein menschenfeindlicher Absichten und Machenschaften ...

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Ein guter, klarer und notwendiger Bericht, danke!

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Sabine Künzi
Dozentin FHNW
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Zwischen den Ohren! Das gefällt mir sehr, darüber sprechen wir (wieder) zu selten. Danke Anna Rosenwasser.

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Ich fand besagte SRF Beiträge ebenfalls verstörend. Unsere Gesellschaft ist leider notorisch übervereinfachend, wenn es um Etiketierung und Schubladisierung geht. Als harmloseres Beispiel sei hier die SRF Sendung Potzmusig erwähnt, die gefühlt Schweizer Volksmusik in Berner-, Innerschweizer-, Bündner- und Appenzellerstil zu unterteilen scheint - Zürcher:innen oder Baselländer:innen werden dann oft gefragt, welchen dieser Stile sie praktizieren oder mögen. Solche Schubladisierungen sind derart gängig, dass ich mir selbst sicher bin, zumindest unbewusst, in irgendeiner Form unter dieser geistigen Verarmung zu leiden - einer Art Gehirnwäsche. Kommt dann zusätzlich noch weitverbreitetes Unwissen und Intoleranz dazu (als Indiz: die SVP ist immerhin die grösste Partei), können solche Schubladisierungen für Betroffene leider enorm belastend werden. Ich hoffe unsere Gesellschaft kann sich weiterentwickeln Richtung mehr Toleranz, Wissen und Verständnis, so dass die Vielfalt der Natur geschätzt und alle so akzeptiert werden wie sie sind. Bis dahin sollte man geschlechtsangleichende Operationen, Schönheitsoperationen, Medikamente für Haarwuchs, Antifettpräparate, und was es sonst noch an Dingen gibt um sich einer Idealnorm zu nähern, auf jeden Fall akzeptieren. Eine gesunde Psyche ist für alle sehr wichtig, auch unter diesem wichtigen Aspekt helfen solche Operationen.

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Pee Siegrist
kritischer Zuschauer
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Die Frau in mir

Die Frau in mir ist real. Seit ich denken und fühlen kann. Sie macht mich ganz. Und sie ist zufrieden damit, im Gehäuse eines (cis-) Mannes zu leben. Der Mann in mir hat natürlich Vorteile. Er lebt in Einklang mit der Biologie. Das macht der Frau in mir manchmal zu schaffen.

Ich verstehe nicht, weshalb es einen Buchstabensalat braucht, um zu begreifen, dass ein Mensch nur ein Ganzes ist, wenn er Mann und Frau in sich vereint. Das muss weder biologisch, noch soziologisch, noch politisch begründet werden, es ist einfach so. Es kann sein, dass mann oder frau, meistens mann, es nicht zulässt, ein Ganzes zu sein. Das ist aber nicht angeboren, sondern anerzogen: Der Mann muss oft ganz Mann sein. Bei der Frau ist man zwar toleranter, wenn sie "männlich" auftritt. Bei Kindern ist man sogar stolz darauf! Aber: Vor der erwachsenen, "starken" Frau hat "mann" immer wieder ein bisschen Angst, die "mann" mit oft dummen Sprüchen salopp zu kaschieren versucht, mindestens, oft ist es mehr, leider. Warum übrigens "stark" für eine Frau, die ihr Leben im Griff hat und nicht auf männliche Unterstützung angewiesen ist? Es wäre auch noch zu klären, warum "stark“ bei Frauen nicht einfach auch "normal" ist....

Der Frau in mir jedenfalls begegne ich nicht mit ängstlicher Vorsicht. Sie hilft mir ständig, andere Menschen in ihrer Ganzheit wahrzunehmen. Man kann mir vorwerfen, es sei klischeehaft, gewisse menschliche Eigenschaften einem biologischen Geschlecht zuzuordnen, wie zärtlich sein, Weinen können. Ich gebe zu, das ist ein Dilemma. In meinem Gehäuse als Mann im biologischen Kontext leben ein Mann und eine Frau im - meinetwegen - seelischen Kontext. Ich definiere so mein Denken, Fühlen und Leben mit traditionellen, biologischen Rollenbegriffen, sorry. Doch ich glaube, damit bin ich nicht allein! Die Unterschiede sind wissenschaftlich erforscht und erhärtet. Ob sie nun genetisch oder durch Erziehung und Gewöhnung definiert sind: Es gibt sie.

Ich will mich aber nicht auf Definitionen versteifen, die traditionell dem einen oder anderen biologischen Geschlecht zuzuordnen sind. So meine ich das nicht, und gebe mir auch Mühe, ohne diese Definitionen auszukommen. Darum will ich gar nicht weiter ausführen, welche meiner Charakterzüge von welchem inneren Geschlecht stammen. Jeder Mensch ist nur ein Ganzes, wenn er/sie beide in sich trägt. Und die heutige Zeit der Inklusion ist drauf und dran, dieses Ganze zu zerlegen, statt es zu verstehen.

Das Äussere ist nur eine Facette eines ganzen Menschen. Die innere Verteilung der Geschlechter muss nicht immer mit dem Äusseren übereinstimmen, das nicht. Aber irgendwie erscheint es mir dennoch unverständlich, wenn sich ein Mensch durch moderne chirurgische Eingriffe verändern lässt, nur weil er sich in seinem "Haus" nicht wohlfühlt. Das hat die Natur so nicht gewollt. Der Mensch wird unbescheiden. Ein Körper ist in jedem Fall ein Wunderwerk der Natur, den wir zwar oft flicken, aber niemals nachhaltig umbauen können. Wir müssen lernen zu akzeptieren, dass man Frau in einem Männerkörper und Mann in einem Frauenkörper sein darf und diese (trans-) Menschen in unserem Alltag mitnehmen. Das ist (vor allem bei den Männern) in unserer Gesellschaft noch nicht angekommen.

In diesem Zusammenhang ist es auch übergriffig, wenn man Kindern, die auf der Suche nach ihrer Identität, nach ihrem Ying und Yang sind, bereits den noch unfertigen Körper "anpasst". Vor allem auch dann, wenn sie sich dagegen (noch) nicht wehren können.

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Multifunktional
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Nach dem Lesen dieses Beitrags habe ich aus Gwunder den Textbeitrag des SRF gelesen, der im Text sehr schlecht wegkommt und bin etwas erstaunt über diese Beurteilung. Darin werden drei Personen portraitiert. Eine Frau die zum Mann und wieder zurück transitiert ist, ein junger Mann, der eine Hormontherapie wegen der starken Nebenwirkungen zur trans Frau abgebrochen hat und heute non-binär ist und zuletzt ein junger trans Mann/Junge, der mitten im Prozess der Transition steckt und damit zum inneren Frieden gefunden hat. Dazu ein Interview mit einem Gyäkologen, der viele Transitionen begleitet und selber ein trans Mann ist. Mir ist nicht klar, was an dem Bericht verstörend sein soll. Ist es, weil auch auf die Risiken und Beschwerden einer körperlichen Transition eingegangen wird und kein lustig-fröhliches Hohelied auf solch doch schwere körperliche Eingriffe gesungen wird und der (trans) Gynäkologe betont, dass solche Eingriffe gut überlegt, nicht vorschnell vorgenommen und auch immer wieder hinterfragt werden müssen? Bei jedem anderen Eingriff ist ein solches Vorgehen normal und wird von Patientenorganisationen auch gefordert. Warum bei Geschlechtsangleichungen unsorgfältiger gesrbeitet werden sollte und ein bedachtes Vorgehen schon als transfeindlich geframet wird, finde ich speziell.

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Frau Rossenwasser schreibt:

Dass Medien Detransitioners so stark über­repräsentieren, ist nicht nur gefährlich für trans Menschen, sondern auch für solche, die de­transitionieren und nach wie vor eine trans­freundliche Welt befürworten.

Eine wichtige Information fehlte in diesen zwei SRF-Beiträgen: Untersucht man die ohnehin schon tiefe De­transitionzahl qualitativ, zeigt sich, dass viele trans Menschen den Schritt zurück nicht etwa machen, weil sie sich in ihrer Identität getäuscht haben. Sondern weil sie auf Druck der Eltern oder der Gesellschaft wieder zurück­gekrebst sind. Die zwei de­transitionierten Personen, die das SRF porträtiert hat, gehören zu einer Minderheit einer Minderheit einer Minderheit. Eine von beiden erwähnt im Zusammenhang ihrer De­transition auch, dass sie zu Gott gefunden hat.

Sie kritisiert also nicht, dass der Bericht "auch auf Risiken eingeht und kein lustig-fröhliches Hohelied singt", sondern dass die gezeigten Personen nicht repräsentativ ausgewählt sind und deshalb die Realität verzerrt wiedergeben.

Ob sie die Argumente von Frau Rosenwasser überzeugend finden sei ihnen überlassen, aber bitte geben sie Argumente richtig wieder anstatt auf Pappkameraden zu schiessen.

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Multifunktional
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· editiert

Man kann darüber streiten, ob die Auswahl repräsentativ ist oder nicht. Es werden auf jeden Fall alle drei möglichen Varianten einer Transition aufgezeigt: zufrieden, detransitiert und dazwischen. Man hätte natürlich noch drei mehr zufriedene Transitionen zeigen können. Mit dem Gynäkologen sind es ja aber auch schon 2 positive Beispiele. Ob mehr positive Beispiele einen solchen Mehrwert gebracht hätten?
Zudem: was spielt es für eine Rolle, ob die detransitierte Frau zu Gott gefunden hat? Die Hauptsache sollte doch sein, dass die Frau zum ersten Mal in ihrem Leben glücklich ist - egal ob als Frau, als Mann oder non-binär, oder?

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Ich hab das Gefühl dieser Beitrag verkennt das enorme lebensbedrohliche Risiko des "nicht-operierens" und reduziert die Kritik der Befürworter*innen auf ein "man soll weniger sorgfältig sein". Das ist aber nicht eine gute Zusammenfassung der Position.

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Multifunktional
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· editiert

Potentiell lebensbedrohlich ist vor allem das Nicht-Reagieren und weniger das Nicht-Operieren. Frau Rosenwasser beschreibt ja selber, dass das „Operier-Thema“ viel zu stark im Vordergrund steht.

Eine Tatsache, die selten Erwähnung findet: Viele trans Menschen – also Menschen, die sich mit einem anderen Geschlecht identifizieren, als ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde – unterziehen sich keiner einzigen Operation. Zahlreiche trans Menschen transitionieren mit ihrem Namen, ihrem Pronomen, ihrem Äussern, aber entscheiden sich aus unterschiedlichen Gründen gegen Operationen.

Die Vorstellung, dass Trans­identität untrennbar mit geschlechts­angleichenden Operationen verbunden ist, wurde geprägt von den vielen voyeuristischen Geschichten, die in den vergangenen Jahren medial verbreitet wurden.

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Kritischer Beobachter
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Ist leider oft so. Alles, was die ultra-linken Themen nicht bedingungslos und unkritisch unterstützt und bejubelt, wird sofort als transphob gelabelt. So ja zum Beispiel auch, wenn jemand lieber keine Trans-Person daten möchte.

Es ist wie mit dem Begriff Nazi. Wenn man ihn auf alles anwendet, was nicht mitte-links ist, verliert er seine Kraft.

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Transfrau
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Das Problem mit ihrem Statement ob jemand keine Transperson daten möchte ist dies: Transpersonen sind genau so verschieden wie alle anderen Menschen, und wenn sie sagen, dass deren Transidentität der vereinende Grund ist weshalb sie niemanden aus dieser Personengruppe daten wollen, dann sollte schnell klar werden wieso das als transphob bezeichnet wird. Tauschen sie gedanklich mal Trans* mit jüdisch, person of color, etc. aus und ich denke sie werden verstehen was ich meine.

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Transfrau
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Vergleichen sie es mit Berichterstattung über den Klimawandel: in einer Zeitung finden sie eine Seite, welche Wissenschaftler:innen interviewt die sagen dass der Klimawandel menschgemacht ist, und eine Seite mit Wissenschaftler:innen die sagt dass er es nicht ist. Ist dies ausgeglichene Berichterstattung? Oder ist dies eine (politisch motivierte) Verzerrung der Realität, denn nur etwa 1% der Wissenschaftler:innen die sich mit dem Thema auseinandersetzen vertreten diese (faktisch falsche) Meinung.

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Multifunktional
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· editiert

Der Unterschied zum Klimawandel ist, dass da die eine Seite wissenschaftlichen Unsinn erzählt, die andere Seite faktenbasierte Tatsachen.
Bei Erfahrungsberichten hat keine Person Unrecht. Jede persönliche Erfahrung ist für sich legitim und wahr. Deshalb können die beiden Dinge nicht 1:1 verglichen werden.

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Danke für die klaren Worte!
Auch die historischen Vergleiche sind erhellend.

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anonyme Verlegerin
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Mehr Rosenwasser! ;)

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An einer Demo gegen Rechtsrutsch in Zürich letzten Samstag stand das sogar auf einem Schild! Mein Bruder hat stolz damit posiert. Hihi.

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Ökodrucker
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Toller Text. Den Vergleich mit der Knieoperation merke ich mir als Argument.

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Dieser Vergleich ist aus verschiedenen Gründen völliger Quatsch - nur schon die Zahl der angeblich unzufriedenen "Knie-Empfänger" ist ganz einfach falsch. Ob bewusst oder unbewusst, sei dahin gestellt. Und das sind Eingriffe, die schlicht nicht vergleichbar sind.

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Ökodrucker
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Was wäre denn die richtige Zahl? 6 bis 30% sind ja schon eine anständige Bandbreite. Ausserdem verlinkt Anna Rosenwasser diese Erwähnung. Ob diese Quelle absolut zuverlässig ist, kann ich auch nicht beurteilen. Eine weitere findet sich hier: https://www.rheumaliga.ch/blog/2019…i-arthrose
Schlussendlich spielt es dann ja auch gar keine Rolle, wo diese Zahl genau liegt.
Und natürlich sind die Eingriffe medizinisch nicht vergleichbar. Die Reaktion darauf aber schon.

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In aller Kürze: vor allem kommt in allem die Menschlichkeit, vor männlich, weiblich, christlich, atheistisch….oder was auch immer. Menschlich sollen wir sein und handeln

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Für die, die sich genauer für die Transitionsoptionen interessieren, sei dieser Fachartikel empfohlen: https://link.springer.com/article/1…23-00233-1
"Geschlechtsinkongruenz - Definition, Diagnosestellung und Transitionsoptionen".

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Ich verstehe das Thema nicht. Ob jemand eine Frau oder ein Mann ist, mache ich am Körper fest. Wenn das Geschlecht nicht zwischen den Beinen ist, müsste sich doch auch niemand umoperieren lassen, der im „falschen“ Körper geboren ist? Ist es nicht so, dass das Geschlecht zwischen den Beinen - oder sagen wir mal „ etwas Körperliches“ - ist, und dass starre Geschlechterrollen aber dringend überwunden werden müssen? Damit nur diejenigen sich einem operativen Eingriff unterziehen, bei denen wirklich das körperliche Geschlecht nicht passt, und ja nicht etwa die Erwartungen der Gesellschaft, die damit verbunden sind?

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Für mich haben Rosenwassers Texte oft was von evangelikalen Bibelgruppendebatten über die Bedeutung Gottes Worts in der Bibel: Als Atheist fühlt sich das wie Zeitverschwendung an. Wieso nicht Gender also solches hinterfragen und versuchen eine Welt ohne dieses soziale Konstrukt zu denken und eine eigene Persönlichkeit entwickeln? Diese binären Rollenbilder (aber auch alle anderen modernen Rollenschubladen, yet another religion imho) sollten doch schon längst überholt sein (sind sie leider nicht, genauso wie die Evangelikalen). Und zur Klarstellung: Ich rede nicht vom biologischen Geschlecht.

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Und dann gibt's noch Leute, welche sich nicht als das Andere ausdrücken, aber auf der anderen Schiene laufen. Also koerperlich und visuell, auch gekleidet, zB ein Mann sind, sich aber wie eine Frau verhalten. Wie sich das zeigt ? Bei der Balz passt's nicht. Es passt erst wenn man auf das Gegenstück trifft, zB auf eine Frau, welche sich wie ein Mann verhält. Das hat nichts mit Unterwürfigkeit zu tun.
Es dauert recht lange bis man's rausfindet.
Andere Kulturen haben weniger Mühe damit, da wird das auch kommuniziert.

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Das kenn ich gut. Noch bemerkenswerter: So manches Hirn tickt auch ziemlich genau zu gleichen Teilen männlich und weiblich. Perfekte Einfühlung in beide Pole. Und in alles nichtpolare oder Verhalten determiniert von zwischen den Polen her. Auch und gerade beim Flirtverhalten. Was folgt daraus? Ein herrliches Leben? Bin ich ein Chamäleon? Und immer auf der sicheren Seite? Ich könnte viel erzählen.

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