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Wieso geht 'Die Republik' nicht der Frage nach, an was die 'Covid-19-Toten' tatsächlich gestorben sind - an der Vorerkrankung oder an Covid?

Interessant ist doch auch die Frage, wieviel Grippe-Tote es in den letzten 10 Winterhalbjahren pro Land gegeben hat (2020, inkl. Corona).

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Die pointierteste und bündigste Antwort auf ihre zwei Fragen gab kürzlich der Herzchirurg Prof. Dr. med. Paul Robert Vogt:

Vergleichen wir Influenza und COVID19: hat man das Gefühl, bei Influenza seien immer alle Patienten «wegen» Influenza gestorben und nie einer «mit»? Sind wir Mediziner im Rahmen der COVID-19-Pandemie nun alle plötzlich so verblödet, dass wir nicht mehr unterscheiden können, ob jemand «mit» oder «wegen» COVID-19 stirbt, wenn diese Patienten eine typische Klinik, typische Laborbefunde und ein typisches Lungen-CT aufweisen? Aha, bei der Diagnose «Influenza» waren natürlich alle immer hellwach und haben immer die ganze Diagnostik bemüht und waren immer sicher: nein, bei der Influenza sterben alle «wegen» und nur bei COVID-19 viele «mit».

Der Infektiologe John Ziebuhrs bestätigt, dass es im konkreten Fall schwierig sein könne:

Aber auch dann bleibt in den allermeisten Fällen die Aussage richtig, dass der Tod OHNE diese Infektion eben NICHT exakt zu diesem Zeitpunkt erfolgt wäre, sondern vielleicht ein paar Monate, möglicherweise aber auch erst Jahre später.

Und der Chef des Robert-Koch-Instituts Lothar Wieler (ebd.) geht sogar davon aus:

dass die Todesfälle durch Covid-19 sogar unterschätzt werden. «Das liegt einfach daran, dass man es nicht bei jedem Menschen schafft, ihn zu testen.»

Doch letztlich, so Paul Robert Vogt:

Um diese Frage zu klären, muss man bestimmt keine Statistiker fragen, die noch nie einen Patienten gesehen haben. Die reine, statistische Beurteilung dieser Pandemie ist sowieso unmoralisch. Fragen muss man die Leute an der Front.

Falls Sie also deren Einschätzungen nicht glauben, empfehle ich ihnen einen Besuch nach Italien (Tessin reicht auch schon), wo Sie die Leute an der Front fragen können, ob Covid-19 nun wirklich schlimmer ist als die Grippe.

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Vielen Dank, lieber Michel, für diese Zusammenstellung. Das bringt es gut auf den Punkt.

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Chefredaktion
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Und welche Relevanz hat dieser Vergleich, Herr B.? Ob Tausende Tote über eine Saison oder Tausende in wenigen Wochen, ist der relevante Unterschied. Wir haben wiederholt über diesen Denkfehler berichtet, der sich offenbar in sozialen Netzwerken hartnäckig hält.

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Genau, laut Euromomo sind in diesem Winter ähnlich viel Leute gestorben wie in den vergangenen Jahren auch. Mit dem Lockdown wurde das Ganze verlängert, Ältere und Vorbelastete länger gefährdet und die Gastronomie, kleine Geschäfte etc. ruiniert. Nur wegen des Medienhype und der Profilierungssucht von Politikern und Gesundheitsfachleuten. Ich finde es merkwürdig, dass die Republik das Ganze nicht mehr hinterfragt.

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Even Meier
Thus play I in one person many ...
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Ein anderer Grund, wieso die Prämien jetzt nicht explodieren werden - abgesehen davon, dass sie keine Lunte beigepackt haben - ist das aktuelle Verbot nicht zwingender Eingriffe (stationär) bzw. Behandlungen (ambulant). Die Kapazität wird nicht ausreichen, die nach Aufhebung des Verbots anfallenden und die jetzt aufgeschobenen Eingriffe bzw. Behandlungen durchzuführen und nachzuholen. Was bei Letzterem, dank Selbstheilung, dann auch nicht in jedem Fall ein Verzicht sein wird.

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Bettina Hamilton-Irvine
Redaktorin
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Danke, Even. Auf diesen Umstand haben wir mit diesem Satz hinzuweisen versucht: Gleichzeitig dürfen zurzeit keine aufschiebbaren Behandlungen vorgenommen werden. Aber danke, dass du das noch deutlicher hervorhebst.

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Even Meier
Thus play I in one person many ...
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· editiert

Was, wie [dieser artikel] (https://www.zeit.de/wissen/gesundhe…ettansicht) illustrieren mag, in der Praxis weitaus kniffliger (im besten) und tragischer (im elenden Falle) sein kann ...

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C. M. hat meine 2. Frage - richtig - beantwortet, Herr K., und Sie liegen falsch.
Zu meiner 1. Frage: es ist beruhigend zu wissen dass gemäss Prof. Vogt die Ärzte wissen, an was 'ihre' Patienten sterben. Die Statistiken müssten dies aber auch im Sinne einer transparenten Information ausweisen, damit wir nicht nur einseitig die Zahl der Covid-19-Toten erfahren.

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Die Einleitung zum Text über die Energiewende ist skurril - oder ist es gar die Energiepolitik selber? Die vom UVEK vorgeschlagenen Änderungen am Energiegesetz - vorwiegend verlängerte und intensivierte Subventionierung von erneuerbarer Energie - dienen eben nicht dem wichtigen Ziel, die CO2-Emissionen bis 2050 auf netto Null zu bringen. Sollte der Ausbau der EE tatsächlich wie geplant gelingen, was echt fraglich ist, so wäre damit lediglich mit Ach und Krach die heutige nukleare Energie ersetzt. Strom, den wir heute und vermehrt noch in Zukunft brauchen werden, was nun sogar das UVEK endlich gemerkt hat. Aber indem man etwas Klimafreundliches gegen etwas Klimafreundliches austauscht, gewinnt man doch nichts an Klimaschutz. So kommt die Dekarbonisierung des Energiesystems leider nicht wirklich voran. Der Hebel wäre woanders anzusetzen. Und zwar viel dezidierter als heute. Aber dazu hat das UVEK ja keinen Mut. Falls man es überhaupt schon gemerkt hätte.

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„...zahlen Konsumenten in der Schweiz pro Jahr fast 1,2 Milliarden Franken – dazu sagte die Stimm­bevölkerung 2017 Ja, als sie das Energie­gesetz annahm. Dieses sieht befristete Subventionen vor...“
sind Sie sicher, dass Subventionen der richtige Begriff dafür ist? Es werden keine Steuergelder verteilt, sondern mit der Stromrechnung die Kosten für neue Kraftwerke bezahlt.

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