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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Peripatetisch umherwandelnd kompiliert Strassberg verschiedenstes Wissen, um essayistisch weitergehende Gehversuche für ein Denken ohne Geländer zu unternehmen. Wie Sokrates, der atopos, fragt er aus der unangenehmen Ortlosigkeit der Philosophie heraus nach dem Verhältnis von Topos und Polis, von Ort und demokratischer Gemeinschaft. Und ob nicht was dran sei am Vorwurf an die sog. «Globalisten». Ein Vorwurf der jedoch mal latent, mal manifest antisemitisch ist. In diesem Kontext tauchen denn auch unschöne Assoziationen wie «Lebensraum» oder «Blut und Boden» aus dem braunen Sumpf auf.

«Nation» leitet sich etymologisch von lat. «nasci» ab, also «geboren werden», und meint damit den Geburtsort, das Vaterland, die Herkunft und die Heimat. «Autochthon», das manchmal auch im hiesigen Kontext für «Bio-Schweizer» verwendet wird, heisst wiederum «aus dieser Erde (chthon) selbst (autos) entsprungene». Als wären Menschen Reben. Die Gegenbegriffe wären dann «Allochthone», also «Fremdländische» oder aber «Entwurzelte», «Nationslose».

Doch bereits die Aristokratie, der sog. «Blutadel», sprach von «Stamm-Landen» und «Dominions». Etwas, das sich im Verständnis der «Kulturnation» fortsetzte, das nun von einer homogenen «Ethnie» auf «ihrem Territorium» ausgeht, was zu «ethnischen Säuberungen» und Genoziden führte. Dies müsste jedoch differenziert werden von der «Staatsnation», die nicht von einer einheitlichen Kultur oder Ethnie ausgeht, sondern von den republikanischen Werten, so dass dies mit einem «Verfassungspatriotismus» einhergeht. Und nicht zuletzt die Schweiz als «Willensnation» und eigentlichem «Vielvölkerstaat» müsste sich doch von solchem Blublo-Denken verabschiedet haben.

Neben dem weltmarktradikalen Globalismus gäbe es ja auch noch die Tradition des weltrepublikanischen Kosmopolitismus, die mindestens bis zur Stoa und den chinesischen Mohisten zurückreicht. Ist die Vorstellung von Weltbürger*innen einer Erd-Demokratie (Vandana Shiva), die sich auf Universale Menschenrechte einigen und den Ewigen Frieden anstreben, so abwegig?

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Jedenfalls, wenn es mehr sein soll als eine propagandistische Behauptung. Wie auch die Demokratie mitunter wenig mehr als eine Behauptung ist. Wie in jeder Utopie wären es dann die Durchführungsbestimmungen, die aus guten Absichten und dem Inbrunst der Überzeugung Unterdrückung schüfen.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Inwiefern ist die «Demokratie mitunter wenig mehr als eine Behauptung»? Und herrschte in der Realität vor der Demokratie, in der Realität der sich als «ethnisch homogen» verstehenden «Kulturnationen» oder in der Realität sich ständig bekriegender Nationalstaaten keine Unterdrückung?

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Ich danke für den Beitrag, der viele interessante Gedanken aufbringt. Ich befürchte aber, dass dieser vieles vermischt und vor allem auf einem falschen Verständnis der Demokratie basiert. Hierzu möchte ich ein paar Punkte anfügen:

  1. Die Idee eines Territorialstaates entstand schon vor der Demokratie respektive ist nicht an die Demokratie gebunden. Oder einfacher gesagt: Dass Recht auf ein bestimmtes Gebiet anwendbar ist (und nicht beispielsweise einen bestimmten Personenkreis, unabhängig davon, wo sie sich befinden), kann auch für andere Staatsformen gelten. Nochmals anders: Territorium als "Ordnungsprinzip" ist auch für andere Staatsformen möglich, nicht ausschliesslich für die Demokratie. Das "Ordnungsprinzip" Raum führt zu einem Staat, aber nicht unbedingt zu einem freiheitlichen, demokratischen Staat.

  2. Das bedeutet, dass die Demokratie etwas anderes als "Ordnungsprinzip" haben muss, um sich von anderen Staaten zu unterscheiden: Die "Gleichheit aller Menschen". Die Überzeugung: one man one vote. Aus diesem Gleichheitssatz entspringt die Würde des Menschen und daraus die Menschenrechte (sehr verkürzt).

  3. Dass Grenzen in unserem Alltag immer unbedeutender werden, ist keine neue Erkenntnis. Unser Leben macht an den Grenzen nicht mehr Halt und deshalb entwickelte sich das internationale Recht. Und hier haben wir tatsächlich ein Problem: Das internationale Recht ist zu wenig demokratisch. Aber das wird nicht das Ende der Demokratie sein, sondern ihre Weiterentwicklung. Das Globalisiserungsbashing find ich langsam langweilig, verhindern können wir diese sowieso nicht mehr. Wir müssen uns nun der Aufgabe stellen, diese gerecht zu gestalten.

  4. Gerne würde ich noch auf diesen Punkt eingehen: "Weil der Raum knapp ist, zwingt er die Einwohnerinnen, Institutionen und Mechanismen zu entwickeln, die es ermöglichen, den Raum aufzuteilen und ihn zugleich gemeinschaftlich zu nutzen." Das Problem ist ja gerade, dass nicht nur der Raum als Ressource knapp ist. Viele Probleme der Ressourcenverteilung sind heute transnational und genau deshalb nicht raumgebunden (Klimawandel, die Verschmutzung der Meere, die Ausnutzung von Schlupflöchern und dem globalen Süden durch Multinationale Konzerne). Da hilft das Festhalten an Grenzen wenig.

  5. Nebenbei: "Dürfen in der Stadt Zürich mehr als 50 Prozent (!) der Eltern schulpflichtiger Kinder bei der Bildungs politik nicht mitreden." Demokratien erschaffen nicht nur durch Grenzen ein "wir und andere", sondern auch indem Teile der Bevölkerung ausgeschlossen werden (happy 50 Jahre Frauenstimmrecht). Aber das Problem hier ist etwas anderes und nicht, dass der Raum nicht mehr zu gemeinsamen Interessen führt. Es geht gerade um den Ausschluss innerhalb Grenzen.

  6. Wohl der wichtigste Punkt: "Die Folge davon ist, dass gar keine Notwendigkeit mehr besteht, Interessen demokratisch, das heisst durch Vertretung, zu verhandeln." Das ist meines Erachtens ein falsches Demokratieverständnis. Um Ihre Worte zu benutzen und zu überspitzen: Gerade die Ich-AG ist demokratisch. Der Mensch ist Subjekt, seine Meinung zählt und er darf über das eigene Leben selbst bestimmen.

Verstehen Sie mich nicht falsch, der Sturm des Kapitols könnte das Ende der Demokratie sein. Aber nicht weil wir Grenzen als Ordnungsprinzip aufgeben, sondern weil wir die Demokratie als Diskurs, basierend auf dem Gleichheitsprinzip, verlieren.

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Dr. iur. Rechtsanwalt
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Sie schreiben: „Unser Leben macht an den Grenzen nicht mehr Halt und deshalb entwickelte sich das internationale Recht. Und hier haben wir tatsächlich ein Problem: Das internationale Recht ist zu wenig demokratisch.“

Dem würde ich widersprechen: Der zentrale Mangel des internationalen Rechts ist nicht ein Demokratiedefizit. Die wichtigsten internationalen Standards sind sogar antidemokratisch, weil nicht verhandelbar, z.B. die internationale Erklärung der Menschenrechte. Der Fundamentalmangel des internationalen Rechts ist die - wenige Ausnahmen vorbehalten - völlig fehlende Verbindlichkeit, wie z.B. die internationale Erklärung der Menschenrechte. Wie sonst wäre es möglich, dass trotz Kyoto (1992) und Paris (2015) die Staaten weiterhin munter machen, was sie wollen. Die Verbindlichkeit des internationalen Rechts scheitert an der Souveräntät der Nationen. Ohne deren Abschaffung ist internationales Rechts nichts anderes als Fürbitten in der Kirche.

Und noch ein geschichtlicher und persönlicher Erfahrunhgswert: Macht wird in den seltensten Fällen freiwillig abgegeben.

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Lieber Herr N.

Vielen Dank für Ihren wertvollen Kommentar. Ich glaube wir stimmen weitgehend überein. Gerne füge ich doch gerne zwei Punkte an:

  1. Die Unverbindlichkeit des internationalen Rechts – ich würde es vielleicht eher fehlende Durchsetzungsmöglichkeiten nennen – als Problem besteht. Sie haben natürlich auch Recht, dass Macht selten freiwillig abgegeben wird. Ich erlaube mir hier jedoch doch Hoffnung. Das Völkerrecht funktioniert anders als das staatliche Recht, aber es ist mehr als unverbindliche leere Worthülsen. Und die momentane Ausgangslage führt zwangsläufig dazu, dass Staaten zusammenarbeiten müssen und da ist das Völkerrecht (sehr weit verstanden inkl. Soft Law) ein wichtiges Mittel; das "Macht abgeben" können sie nicht verhindern respektive wird aufgrund der Gegebenheiten notwendig (und deshalb nicht ganz freiwillig). (Man könnte das Völkerrecht auch als Ausdruck der Souveränität verstehen, das ist jedoch ein anderes Argument.)

  2. Interessant finde ich die Aussage, dass die wichtigsten internationalen Standards antidemokratisch sind. Verstehe ich Sie richtig, wenn ich ihre Aussage so zusammenfasse: da Menschenrechte eine Vorbedingung für eine Demokratie sind, müssen sie dem demokratischen Prozess entzogen sein, damit eine Demokratie sich selbst nicht abschaffen kann. (Interessant ist diese Aussage für mich, weil sich meine Dissertation – materielle Schranken der Verfassungsänderung – um dieses Thema dreht.) Diese Aussage widerspricht m.E. nicht der Aussage, dass ein Demokratiedefizit besteht, sondern enthält einfach ein bestimmtes Demokratieverständnis.

Vielen herzlichen Dank nochmals für den interessanten Kommentar. Ich hoffe meine Antwort ist verständlich. Ich glaube jedoch, dass Ihr Kommentar meine Kritik am Text nicht ändert - oder verstehe ich Sie hier falsch?

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Advocatus diaboli
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· editiert

Hat Herr Strassberg eigentlich eine Carte Blanche für seine Kolumne, die gelegentlich brillant, vielfach aber an Unreflektiertheit kaum zu überbieten ist? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auf der ganzen Republik-Redaktion niemanden gibt, der Strassbergs Hohelied auf das scheinbar naturgegebene geodeterministische Denken, das auch der Nährboden für nationalistisches und rassistisches Denken ist, unwidersprochen stehen lässt. Nicht mit dem Schwinden des Raums verliert die Demokratie ihre Grundlage. Das Schwinden des Raums war und ist erst die Voraussetzung für Demokratie.

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Eine Bemerkung dazu:
"Nicht mit dem Schwinden des Raums verliert die Demokratie ihre Grundlage. Das Schwinden des Raums war und ist erst die Voraussetzung für Demokratie."
Das ist kein Widerspruch - beides scheint mir ein richtiger Gedanke: die Frage scheint mir eher zu sein, ab welchem "Raumschwund" Demokratie notwendig und möglich wurde und bis zu welchem Raumschwund sie regional funktionieren kann.
Strassberg schreibt «Da es in einer Demokratie … Interessen¬gruppen (braucht), deren Vertreterinnen mit den Vertretern anderer Gruppen verhandeln können … braucht (es) also eine Einteilung, die Menschen zusammen¬führt, deren Interessen sich irgendwie ähnlich sind. Interessen werden aber … weitgehend durch die Bedingungen der natürlichen Umgebung bestimmt, in denen jemand aufwächst und lebt.»
Insofern muss man meines Erachtens differenzieren: wo ist die Grenze «regionaler» (um den Begriff «nationaler» zu vermeiden) Interessen und welche Interessen (z.B. der Klimaschutz, die Menschenrechte …) sind globaler Natur, d.h. betreffen alle Menschen auf diesem Planeten? Es geht also nicht um Demokratieüberwindung, sondern um ihren Erhalt durch die Schaffung überregionaler (bis hin zu globalen) demokratischen Strukturen – die u.a. digitale Räume als gemeinsame Basis definieren …

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Auch der globale Raum ist ein Raum, und ich teile ihre Ansicht, dass die grossen Probleme der Zukunft nur global angegangen werden können. Das Problem einer globalen Strategie zur Bewältigung dieser Probleme liegt im Wegfallen der identitätsstiftenden Differenz "wir / die anderen", die in der Familie angelegt ist und sich in den Nationen (Kantonen/Gemeinden) reproduziert. Diese Differenz ist eine Triebkraft, die viel Gutes, aber eben auch viel Schlechtes generiert. Demokratie hilft die Differenz modifizieren, ohne sie aufzuheben, da sie ja z. B. Mehrheiten (in Differenz zu Minderheiten) generiert. - Wie globale Umweltprobleme, grassierende soziale Ungleichheit oder Pandemien vor diesem gesellschaftlichen Hintergrund gelöst werden können, ist eine Frage, auf die wir vorläufig noch keine Antwort kennen. Oder ich zumindest nicht.

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Lieber Herr H.
Trotz des unverständlich wutschäumenden Tons, der mir eher ein Zeichen von Unreflektiertheit als von Reflexion scheint, sprechen Sie ein hochinteressantes Problem an. Nämlich: An welchem Punkt und weshalb kippt das revolutionäre, antiabsolutistische Denken eines Montesquieu in sein Gegenteil, in Nationalismus und Rassismus? Wahrscheinlich passierte das in den napoleonischen Kriegen, als die Gedanken der Aufklärung pervertiert und als Grundlage der Expansionspolitik benutzt wurde. Der "Geodetereminismus" Montesquieus, der nie gegen etwas gerichtet war, wurde dann gegen Napoleon zu einem schlimmen Nationalismus umfunktioniert. Vielleicht ist Fichtes Rede an die Deutsche Nation das erste Dokument dieser Kippe. Es ist ganz nützlich sich wieder einmal mit Dialektik zu befassen, um zu verstehen, wie manchmal etwas wahr sein kann und das Gegenteil auch. Sie würden ja Hegel auch keine Unreflektiertheit vorwerfen?

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Advocatus diaboli
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· editiert

Lieber Herr Strassberg
Ich bin weder Philosoph noch Soziologe, doch gerade die Art und Weise, wie Sie in Ihrer Kolumne eine scheinbare logische Stringenz von Montesquieu zum Sturm auf das Capitol konstruieren, halte ich für höchst unredlich. Aus der beliebigen Aneinanderreihung von Zitaten und Ereignissen, die nur scheinbar etwas miteinander zu tun haben, umgarnen und manipulieren Sie gekonnt die Lesenden. Wenn dann ein Leser sich davon nicht einlullen lassen will, müssen Sie halt auch mal mit einem «wutschäumenden» Kommentar rechnen (den ich selber eigentlich ziemlich gelassen formulierte. Aber wenn er bei Ihnen anders angekommen ist, entschuldige ich mich aufrichtig dafür).
Es ist mir bewusst, dass es sich hier lediglich um eine «Kolumne» und um kein hochphilosophisches Traktat handelt. Doch auch für Kolumnen sollten minimale Regeln philosophischer Argumentation gelten. Und eine neue Grosse Erzählung braucht meines Erachtens etwas mehr Fleisch am Knochen. PS: Wo ist eigentlich Herr Rebosura, wenn man ihn mal braucht?

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Even Meier
Thus play I in one person many ...
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Mich interessiert der nicht formulierte Gedanke: Inwiefern war und ist

Das Schwinden des Raums (...) erst Voraussetzung für Demokratie.

Den Gedankengang von Daniel Strassberg kann ich sehr gut nachvollziehen und will ihm noch länger nachdenken.

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Even Meier
Thus play I in one person many ...
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Spannender Gedankengang, und wie so oft passend zu anderen Teilen der Kolumne :) Danke!

Nicht von ungefähr arbeiten viele Menschen daran, wieder lokal zu leben, sei es in einer selbstverwalteten Kommune oder im Quartier.

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Ein interessanter Essay - die Beispiele für das Schwinden des Raums sind gut gewählt, orientieren sich aber auch etwas zu sehr am Lebensstil der globalisierten Ober- und Mittelklassen, die selbst bei Reiseverboten dank Zoom und Co erstaunlich mobil bleiben. Umgekehrt hat gerade die Coronapandemie dem Raum einen Teil der verschwunden geglaubten Relevanz zurückgegeben: Örtliche Einschränkungen gelten für alle, die sich zufällig an einem Ort aufhalten. Reisebeschränkungen (zB Quarantäneregeln) gelten für alle, die von einem Territorium ins nächste reisen, unabhängig von personalen Eigenschaften wie Nationalität oder Aufenthaltserlaubnis. Das Virus zirkuliert im analogen Raum, unter Nachbarn. Nicht über Zoom.

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Interessant, danke! Tatsächlich scheint das Virus den Raum irgendwie wieder ins Spiel zu bringen

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Hyperkonsum, sofortige unverzögerte Bedürfnisbefriedigung - Informationen, Dienstleistungen und Politikangebote am besten in Echtzeit - die digitale Zukunft und ihre Auswirkungen auf das gesellschaftliche und individuelle Leben und die Arbeit - daneben die Klimaforschung und das zunehmende Wissen um die Zukunft des Planeten haben die Gestalt einer Dystopie angenommen, die auf keinen Fall eintreten darf. Sie führen zum Schwinden eines Horizontes, den man erreichen möchte. Zukunft wird zu etwas, was nicht passieren darf. Das Ziel wird, den Status quo und wäre er noch so übel, zu retten vor dem Angriff einer dystopischen Zukunft.

(Zitate aus: Ein gesellschaftspolitischer Essay zu den heutigen Notwendigkeiten und Möglichkeiten der Demokratieförderung von Harald Welzer, 2019)

« Wie wäre es, wenn wir an Zukunftsvisionen nicht deshalb arbeiteten, weil wir den Wald oder den Thunfisch oder das Klima retten wollen. Und auch nicht, weil wir uns verteidigen müssen gegen die Macht der grossen Daten. Sondern weil wir uns ein besseres Leben als das, was wir führen, allemal vorstellen und mit aller Kraft anstreben können.»

Wir sollten statt das Verhindern einer dystopischen Zukunft überall medial zu zelebrieren, die Moderne wieder für ein entwicklungsfähiges Projekt halten und das auch politisch so kommunizieren.

Demokratie kann prinzipiell nie einen stabilen Zustand erreichen, sondern sich immer nur dynamisch stabilisieren. Sie wird durch die notwendige Spannung zwischen Freiheit (als gesellschaftlichen Handlungsraum) und Autonomie (individueller Handlungsraum) aufrecht erhalten.
Die liberale Demokratie ist in diesem Sinn immer wieder eine Zumutung für Menschen, die viel Orientierung, Halt, Anweisung brauchen. Freiheit ist nicht nur frei sein von Zwang, sondern kann durch die permanente Aufforderung selbst zu urteilen und Verantwortung zu übernehmen als Belastung erlebt werden.

«Die Attraktivität von autokratischen und totalitären Gesellschaften liegt für viele Menschen exakt in dieser Entlastung von Autonomie und Freiheit und in dem Aufgehen in einem «Volkswillen» oder einem nach Kriterien der Zugehörigkeit definierten Kollektiv.
...
Genau so wie Fromm haben Hannah Arendt und Sebastian Haffner die grösste Gefahr für die freiheitliche Gesellschaft in der Heimatlosigkeit der Massenindividuen gesehen. Wenn man nirgends dazugehört, hat man eben das unerfüllte Bedürfnis, irgendwo dazu zu gehören. Und schliesst sich dort an, wo das möglich scheint. Die Politik der Identität und der Angst, wie sie gegenwärtig innerhalb der Demokratien erfolgreich ist, setzt auf kulturell und mental heimatlose Menschen. Sie bietet Entlastung durch Unfreiheit.
...
Insofern weisen die gegenwärtigen Tendenzen zu Angriffen auf die Demokratie und zu autokratischen Verführungen auf Schwächen der Demokratie selbst, insbesondere auf ein zu grosses Auseinanderklaffen zwischen Anspruch und Realität sowie auf mangelndes Zukunftsbewusstsein. Die demokratische Moderne wird zu wenig als Entwicklungsprojekt betrachtet, das als solches Zusammenhalt zu stiften in der Lage ist. ...»

https://www.praeventionstag.de/doku…r-2793.pdf

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einer unter vielen
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Ein weitere spannende Dimension scheint mir die Unterscheidung von privatem und öffentlichem Raum zu geben. Die Pandemie verstärkt den Rückzug in den privaten Raum, ins eigene Utopia wo man beliebig herrschen und seine Egozentrik entfalten kann. Dank Tumbler in der Wohnung und Liferando & co. braucht man seine Oase und private Komfortzone kaum mehr zu verlassen und sich mit den Affen da draussen auseinanderzusetzen. Darunter leidet das Gespür und Verständnis für andere Realitäten, respektsvolle Auseinandersetzungsfähigkeit und das Interesse und die Fähigkeit für gemeinsamen Fortschritt und Visionen - alles Dinge die für eine gesunde Demokratie grundlegend sind.

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Erfinderin
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Oder wir beginnen, die Affen da draussen zu vermissen und nehmen uns vor, sie künftig mehr zu schätzen.

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Mir fehlt im Artikel die neueren Betrachtungen in der Raumsoziologie. So hat beispielsweise Martina Löw in der von ihr verfassten Raumsoziologie darauf hingewiesen, dass Räume relationale Konstrukte sind, welche von jedem Individuum aufgrund der persönlichen Wahrnehmung hervorgebracht werden. Somit entsteht eine Vielzahl unterschiedlicher Räume, unter Umständen gleichzeitig. Die Herausforderung für die Menschen der heutigen Zeit besteht nun darin, diese Rauminseln zu verknüpfen. Der Habitus jedes Menschen beeinflusst diese „Syntheseleistung“ der Verknüpfung. Spannend wäre folglich die Frage, wie die Demokratie im relationalen Raum bestehen kann. Nur weil sich Menschen am geografisch identischen Ort befinden, bedeutet das nicht, dass sie sich auch im gleichen relationalen Raum aufhalten.

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Ja, das ist ein wertvoller, zusätzlicher Aspekt. Ähnliches habe auch Herrn H. (siehe weiter unten) geantwortet ...

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Künstler und Buschauffeur
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Unsere Heimat ist die Erde! Das ist durchaus ein physischer, begrenzter Raum mit limitierten Ressourcen, über deren Nutzung und Verschmutzung wir Bürger*innen unseres Planeten uns absprechen müssen. Das Internet und der moderne Reiseverkehr ermöglichen uns, uns in unsere Supranation einzuleben und vorsichtig ein System zu etablieren, welches eine Diktatur verhindert. Denn das wäre der SuperGAU. Erste Voraussetzung für das Gelingen dieses grossen demokratischen Projekts: Überwindung von Rassismus, Sexismus, sich bekämpfenden Religionen und - genau: des Kapitalismus. Demokratie ist nicht tot, sie hat eben erst begonnen.

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Ja, unsere Heimat ist die Erde, und wir handeln für alle Lebewesen und Ökosysteme, für jetzt und in Zukunft. Deshalb habe ich Herrn Strassbergs Satz nicht verstanden: "Ausser Verkehrs­politik fällt mir nichts ein, wo der Zusammenhang von begrenztem Raum und gemeinsamem Interesse noch vollständig gegeben ist." Ich sehe den Zusammenhang überall und betrachte ihn als beliebig skalierbar, von Hinterhof bis Biosphäre, oder?

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Das Problem ist nicht in erster Linie das Wegbrechen des Raums als Grundlage der Demokratie sondern auch die Obsoleszenz des Nationalstaates als Raum, in dem die Demokratie sich heute abspielt. Wenn die Bürgerinnen und Bürger oder auch die Unternehmen Staatsgrenzen virtuell oder auch physisch überschreiten können, d.h. sich staatlicher Autorität entziehen können, braucht es eben Ordnungen auf einer höheren Ebene, wenn man will in einem grösseren Raum. Beispiele dafür gibt es ja bereits. Da wäre z.B. die EU als Versuch, staatliche Ordnung in Europa weiter zu verstehen als bloss im nationalstaatlichen Raum. Oder die UNO als Raum, der die ganze Erde umfasst. Natürlich sind beide genannten Beispiele noch weit davon entfernt, demokratisch zu funktionieren und die gesellschaftlichen Probleme in den diesen Organisationen entsprechenden Räumen lösen zu können. Aber ich meine die Demokratie hat nur in solchen grösseren Räumen eine Zukunft. Dabei ist das Prinzip der Subsidiarität (Probleme sollen auf der Stufe bearbeitet werden, auf der sie gelöst werden können) von grosser Bedeutung, je näher bei den betroffenen Menschen, umso besser funktioniert die Demokratie. Aber gerade Covid zeigt, dass Probleme, die die ganze Welt betreffen, auf Weltebene angegangen werden müssen. Dafür braucht es die Abtretung von Kompetenzen von der nationalstaatlichen auf eine supranationale Ebene. Vordergründig Einschränkung von Souveränität (das neue Lieblingswort des Anti-EU-Stammtisches), aber Zugewinn von Souveränität auf einer höheren Ebene, weil wir dann eben die Politik in einem grösseren Raum mitgestalten können.

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Ich glaube, es ist nicht der Raum, den es braucht, sondern eine Gruppe Menschen, mit denen ein Konsens für kollektives Handeln besteht. Das fehlt beispielsweise in Belgien, weshalb Belgien als Staat scheitert (nicht aber die beiden Landesteile, in die es zerfällt). Störenden Raum hat's dort deutlich weniger als z.B. in Frankreich.
Ungeachtet dessen: Die Erde ist räumlich und sozial begrenzt genug. Nur unser Horizont wächst nicht so schnell wie sich der Rahmen erweitert. Stellen wir uns vor, dass vor 1700 kein Berner mit einem Urner im gleichen Staatswesen hätte leben wollen. Heute gibt es in Europa transnationale Strukturen, die eine reelle Chance haben, nicht zu scheitern. Der Horizont erweitert sich schon, aber vielleicht nicht schnell genug.

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Dr. iur. Rechtsanwalt
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· editiert

Die Problematik wurde von Marc Augé bereits 1992 in seinem Buch „non lieux“ – Nicht-Orte – erkannt und beschrieben. Sogar der Raum wird zum Nicht-Raum, indem er entmenschlicht wird. Das, was Luhmanns systemtheoretisches Konzept längst vorgezeichnet hat, ist Realität geworden: Der Mensch ist nicht mehr Teil der Gesellschaft, sondern nur noch isolierter Sklave zur Selbstreproduktion ihrer Kommunikation. Und die Algorithmen machen den Menschen sogar zusehends bei der Selbstreproduktion der Kommunikation obsolet.

Das Paradoxe an diesem Aufstand der Psychik gegen die Physik besteht darin, dass dieser Irrsinn – „als seien auch Energie­ressourcen unbegrenzt verfügbar, [] d[ie] Fantasie, die Welt liesse sich beliebig vervielfältigen“, wie Strassberg schreibt – es frontal darauf anlegt, in radikal kontrafaktischer Weise Realität zu sein, und unverhohlen offen in direktem Kollisionskurs auf den Belastungstest mit der faktischen Realität zusteuert.

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Roland Messmer
Sport- & Erziehungswissenschaftler
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Spannend und kritisch wie immer! Einen kleinen Gedanken möchte ich noch dazu beitragen... Marc Augé hat bereits 1992 mit dem Begriff „Non-Lieux“ auf den Aspekt des nicht physischen Ortes hingewiesen. Vielleicht waren die physischen Einkaufstrassen der 90er Jahre nur die Wegbereiter der nicht-physischen Bubbles der 2020er...

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· editiert

Es könnte wirklich sein, dass der Sturm aufs Kapital eine Wende darstellt: Das Diktat Weniger, die nach Macht streben. Der Versuch von Trump eine demokratische Diktatur zu schaffen, die wir ja defacto schon haben, weil das Kapital eine Ungleichheit geschaffen hat, die immer grösser wird und die Demokratie aus dem Gleichgewicht bringt. Die sozialen Verwerfungen durch die Pandemie, sind erahnbar, geschehen schleichend. Die Egalité – Gleichheit – ist eine Worthülse ohne Inhalt.
Die Pandemie hat die Schwächen der Demokratie schonungslos offengelegt: Alle Kollektivgesellschaften in der der Einzelne sich einfügt und auf Grund jahrtausendlanger Erfahrung einer Führung vertraut, sind relativ gut aus dieser Krise hervorgegangen. Xi konnte in seiner Neujahrsbotschaft verkünden: wir haben die Krise überwunden und weitere 300 Mio. unser Landbevölkerung aus der Armut geholt. Dies, während wir jeden Tag unsere Toten zählen und unser Mittelstand ab- und die Bedürftigkeit zunimmt.
Wir verschliessen uns diesen Entwicklungen, schauen nicht hin, sondern verdammen alles was anders ist. Anstatt zu versuchen, die Anderen zu verstehen, neue Allianzen zu schaffen, die dem Kräfteverhältnissen von heute und morgen entsprechen werden, vertiefen wir die Gräben. Wir fabulieren von Menschrechten, die wir bei uns ad acta gelegt haben und ergehen uns in endlosen Schuldzuweisungen, um von den eigenen Problemen abzulenken. Wie sagt doch der Franzose : « L’histoire se répète, mais ne se ressemble pas ! »

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Raum oder Nichtraum als Vorbedingung von Demokratie. Und damit von Macht. Das ist wohl das, was andere als Gegensatz zwischen den Somewheres und den Anywheres beschreiben. Mit den Glokalisten dazwischen. Die ihren Anzug in Indien bestellen, aber womöglich doch mitwirken an der Gestaltung von Kommune, Kanton, Land.

Der französische Minister Guizot hatte die Erlangung sozialer und politscher Rechte schon Mitte des 19. Jahrhunderts für sein Land als beendet erklärt. Fortschritt geschehe jetzt anders: "... enrichissez-vous..." Er hat das nicht nur auf die Finanzen bezogen.

Dieses "bereichert Euch" scheint in unserer Welt aus sich verschiebenden Räumen und flexiblen We-Dentities immer mehr zum neuen Opium fürs Volk zu werden. Für die Anywheres mit ihren gut dotierten Dreijahresverträgen plausibel. Aber für die meisten "enträumlichten" Ex-Arbeitnehmer – Uber-Fahrer, freie Grafiker, Datentrolle, Scheinselbstständige –, nicht mehr eingebunden in den Raum fester Arbeitszusammenhänge, nur ein Mantra, bei dem allein sie Schuld an ihrem Scheitern tragen: halt nicht genug angestrengt. Der Mensch als sich selbst ausbeutender Unternehmer seiner selbst. Byung-Chul Han, mitunter zu Unrecht geschmäht als Modephilosoph, hat das in Werken wie "Müdigkeitsgesellschaft" oder "Transparenzgesellschaft" dargestellt. Bei Interesse: Einen guten Einblick bietet sein Interview in der Süddeutschen von 2014.

Und die Lösung des Problems? "Wer spricht von Siegen. Überstehn ist alles."

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Christian Kohler
Selbständig
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Ganz so klar scheint mir das mit dem Raum doch nicht zu sein! Richtig, der geografische Raum war bisher bestimmend und verliert an Bedeutung, respektive dehnt sich auf die Welt aus. Was früher der Zugang zum Wasser und Schutz vor Risiken waren, ist heute „global“ und durch den Klimawandel und Pandemien repräsentiert. Die Welt wird zum Dorf! Überschaubarkeit wird problematisch und intuitiv schwierig. Die Digitalisierung bringt zum einen eine zusätzliche Dimension ins „Raumdenken“ und kann helfen „Überschaubarkeit“ zu schaffen. Die Demokratie braucht also neue „Aussengrenzen“ und wahrscheinlich andere Treiber als der heutige Wettbewerb und die Risikoverteilung!

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Ich frage mich, ob das, was diese Raum-Welt ist und sein wird, (noch) lenkbar ist, sei's durch eine unsichtbare Hand, einen Weltgeist, ein Bündel von Algorithmen oder schlicht das Prinzip Zufall. Ich schliesse es nicht aus, dass sich die Frage schon bald nicht mehr stellen könnte und wir wieder da liegen und kriechen, wo wir hingeworfen worden sind. Vielleicht war die Vorstellung von Welt-Raum seit jeher kein Ort, U-Topos also, und jetzt, wo wir nach schützender Höhle suchen, warten wir hinter der Mauer angekettet auf heilversprechende Erzählungen und Gleichnisse und das Raunen vom wackligen Balkon der res publica herunter. Was tun?: Das Gespenst rufen, das umgeht, nicht nur in Europa? Die liberale Ursuppe aufwärmen? Das Te deum singen?
Jetzt hab ich so richtig Lust auf Minestrone...

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Falls noch etwas übrig ist: Ich nehme einen Teller.

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Ganz toller Beitrag und leider steckt viel Wahres in den Ausführungen.
Aber es gibt auch neue und revolutionäre Wege, welche in eine "demokratische, schöne neue, grenzenlose Welt" führen können. Gerade weil die neuen Probleme global sind und die Grenzen heute teilweise mehr Hindernis darstellen bei der Problemlösung von globalen Problemen, als dass sie nutzen, braucht es globale Ansätze für Demokratie.
Dank dem Internet ist es heute Möglich, den Menschen über die Grenzen hinweg eine Stimme zu geben und gemeinsam an globalen Lösungen für Grenzüberschreitende Probleme zu arbeiten. Es gibt einige Gruppen, die bereits an solchen globalen Demokratien arbeiten und wir von GloCo.ch sind auch daran, eine solche Lösung zu erarbeiten. Gerne erläutern wir jedem Interessierten, wie unser Ansatz zu diese Revolution aussieht, oder ihr lest das Konzept auf unserer Homepage. Wir sind der Meinung, dass es nicht nach 84’548 Tagen zu Ende sein wird, sondern dass nun bald die nächste Stufe von Demokratie beginnt. Wir stehen zwar erst am Anfang, aber dass es einen nächsten Schritt braucht, ist auf dieser Welt klar ersichtlich, wenn man einerseits die globalen und ungelösten Probleme betrachtet und anderseits, wie im Artikel schön gezeigt, die grenzen der heutigen Demokratien betrachtet.

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Software-Entwickler
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Nicht mehr der Raum ist massgebend, sondern das Kapital. Entweder steht man auf der Seite des Kapitals oder nicht. Das wird so lange gehen, bis die eine oder die andere Seite gewinnt. Und dann haben wir entweder den Kapitalismus überwunden oder wurden davon versklavt.

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(durch User zurückgezogen)
Erfinderin
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· editiert

Sie werden sich andere Räume (zurück-)erobern. Werden sich bewegen (müssen). Kann der Inventivität und praktischen Intelligenz nur förderlich sein. Was Sie aufzählen sind nicht nur statische Faktoren. Meme, die überall sozusagen gratis erhältlich sind, inklusive.

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Felix Dubs
Kopffüsser
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Der Satz mit der Verkehrspolitik verstehe ich so; weil wir uns körperlich auf den gemeinsamen Verkehrsflächen bewegen. Ein unvergessliches Erlebnis; ein aufs Handy schauender Fussgänger mit Kopfhörer auf den Ohren zeigt beim Ueberqueren des Fussgängerstreifens dem vollbremsenden Buschauffeur den St*finger und ruft dem händeverwerfenden Chauffeur den Satz zu: "häsch ja gseh das i ufs Händy luege".
In dem Strassenverkehr sind wir körperlich durch die anderen Teilnehmer, vor allem dann wenn der Kopf wo anders ist , bedroht. Hier gilt; dein Interesse ist das Interesse der anderen. Oder, wo hört das Ich (mit meinem Körper) auf und wo beginnt die Umwelt.

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A. G.
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· editiert

Ein interessanter Beitrag an die Erweiterung der Raumtheorien; denn Martina Löw deutet in ihrer Raumsoziologie die Bedeutung des digitalen Raumes im Verhältnis zum physischen und sozialen erst an. Und dieser gewinnt zweifelsohne an Gewicht, auch für die Raumwahrnehmung, -aneignung und Identitätsbildung. Am Ende Ihres Artikels wären erste Antworten zu den aufgeworfenen Fragen spannend. Folgen die noch?

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Es sieht aus, als ob der Danny full Doomer went

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Es gibt auch Anlass zu Hoffnung. Wir dachten, copy-and-paste sei das letzte Wort. Das stimmt aber nicht. Es tun sich neue digitale Räume (im Sinne von begrenzt/abgegrenzt) auf. Wer heute Fachwissen oder Finanz-Stakes hat kann bei Bitcoin (und anderen Technologien) mitgestalten. Es gibt kein technisches Hindernis, diese Mitspracherechte nicht auf alle Menschen auszuweiten; im Gegenteil macht Technologie das einfacher. Niemand, der ein Mobiltelefon besitzt, ist heute un-banked, auch wenn die Person niemals eine Kredikarte, geschweige denn ein Fiat-Bankkonto bekäme.

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