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80%! Diese Zahl hat mich überrascht. Aber dass die Baubranche von der Politik nicht angetastet wird, überrascht kaum. Es baut für die Pensionskassen, Banken und Investoren, nicht für die Menschen. Solange das von der Politik gestützt wird, ändert sich auch nichts.

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Hauserbe
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Mit einer Renovierung sind zudem Risiken verbunden, die kaum jemand und erst recht keine Banken in Kauf nehmen möchten. Wer weiss denn schon, was sich hinter der Wand verbirgt? Welche kosten­aufwendigen Massnahmen am Ende wirklich ergriffen werden müssen, um ein Gebäude instand zu setzen?

Mit diesem Problem sind wir zur Zeit bei der Renovierung des ca. 100 Jahre alten Hauses unserer Eltern konfrontiert. Wir möchten es sehr gern sanieren und in Stand setzen. Aber es lässt sich sehr schlecht planen und es treten immer wieder kostspielige Überraschungen zutage bzw. es besteht die Unsicherheit, dass man es dann doch nicht nachhaltig so umgebaut hat, dass in den nächsten Jahren keine Probleme auftreten oder weitere kostspielige Korrekturen vorgenommen werden müssen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich bisher keine Erfahrung mit dieser Thematik hatte und daher meine Ängste vielleicht irrational gross sind. Bei der Planung und Umsetzung der Badsanierung, mit der wir begonnen haben, sind jedenfalls schon erhebliche ungeplante Kosten hinzugekommen.

Eine steuerliche Erleichterung von Renovierung und Sanierung würde ich auf jeden Fall begrüssen und als sinnvoll erachten. Das müsste man am besten auf alle werterhaltenen Tätigkeiten wie z.B. durch Schuster, Schneider und andere Reparateure ausweiten. Allerdings gibt es da vermutlich auch Schwierigkeiten in der praktischen Umsetzung.

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Kritischer Leser
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Klimaschädlicher und da auch planetarisch wirksamer Abriss von Bausubstanz erfolgt derzeit nicht zuletzt auch in Form der Kriege in der Ukraine und in Gaza. Zwei Schlagzeilen lassen da aufhorchen:
Emissions from Israel’s war in Gaza have ‘immense’ effect on climate catastrophe, The Guardian, 9.01.2024
The Ukraine War Is an Environmental Catastrophe with Global Consequences, Scientific American, 01.08.2023
Wer ein bisschen weiter sucht und denkt, findet bald einmal auch Schlagzeilen wie diese:
What's the carbon footprint of … the Iraq war? The Guardian, 8.07.2010
Und wer nach den direkten Verursachern dieser speziellen Form von Klimazerstörung sucht, wird (ohne grosse Überraschung) beim Militär der USA fündig:
US military is a bigger polluter than as many as 140 countries – shrinking this war machine is a must, theconversation.com, 24.06.2019
Krieg, die schlechteste Gewohnheit des homo sapiens, ist somit nicht nur direkt mörderisch, sondern eben auch in Form seiner klimatischen Auswirkungen

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Lieber U. B.,
ihre Gedanken, sind auch die meinigen!
ich denke nach - würden die Steuergelder der Menschen nicht in den Tod und Leid bringenden Wirtschaftszweig Rüstungsindustrie fliessen, könnten wir auf unserem Planeten Dinge erschaffen, die nicht zerstören, sondern schützen! Dinge, die umweltfreundliche, menschenfreundliche, tierfreundliche innovative Arbeitsplätze generierten, unter vielen anderen auch im Bausektor…
Aus meiner Homepage www.poesie-der-augenblicke.ch Grossmutter

  • und wenn meine Enkelkinder gross genug sind, um verstehen zu können, was Krieg w i r k l i c h bedeutet - erkläre ich es ihnen - dass Krieg der schlimmste Menschen Killer und Umwelt Zerstörer, Schänder ist. Ich werde ins Detail gehen, über die Trauer der Menschen reden, deren Töchter und Söhne auf die Schlachtfelder abkommandiert werden, wurden - in den Tod -
    Herzlich!

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Das mit dem falschen Versprechen vom Urban Mining erinnert mich an die 5R-Methode der Zero-Waste-Bewegung:

  1. Refuse

  2. Reduce

  3. Reuse

  4. Recycle

  5. Rot

Abfall recyceln ist gut, aber Abfall vermeiden ist besser.

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@Antje Stahel. Danke für diesen Beitrag.
In unserer Nachbarschaft soll schon im nächsten Sommer ein Ersatzbau der Zürcher Reha Klinik ob 8636 Wald erstellt werden. Mitten auf der grünen Wiese (geschützte Rippenlandschaft), auf 900M.ü. M ist ein 25 Meter hoher, fünfeckiger Turm geplant, dieses Leuchtturmprojekt ist von Weitem zu sehen. Momentan läuft das Baubewilligunsverfahren.
Der alte Bau wird dem Erdboden gleichgemacht.
Eine Sanierung oder Renovation wurde ausgeschlossen.
Natur und Heimatschutz haben diesen Unsinn nicht verhindert!

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Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
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Vielen Dank für Ihren Input, Herr T. Er ist geradezu prädestiniert für den Abriss-Atlas, den wir mit dieser Serie in der Öffentlichkeit bekanntmachen wollen. Wie ich sehe, ist der Erstatzneubau für die Rehaklinik dort noch nicht aufgeführt. Kann ich Sie vielleicht motivieren, einen Eintrag zu machen?

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Es ist ja nicht nur die eigentliche Klinik welche abgerissen werden soll. Im weiteren sollen Therapieräume, das Therapiebad, die Turnhalle das ehemalige Kinderhaus, die Schreinerei, andere Gebäude des technischen Dienstes sowie Landwirschaftsgebäude, die Schafmilchkäserei und ein Einfamilienhaus dem Baggerzahn zum Opfer fallen.

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Senftube
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Danke für das interessante Interview. Natürlich bin ich einverstanden mit der Kritik. Aber beim Vorschlag am Ende stolpere ich über folgende Formulierung:

„Gebäude müssen sowohl als Grossraum­büro als auch als Wohnung oder Atelier funktionieren.“

Also das ergibt nun auf den ersten Blick für mich ökologisch keinen Sinn, respektive zumindest nicht überall. In urbanen Gegenden, wo sich die Nutzungsart schneller verändern kann als im hintersten Bergtal, kann ich mir vorstellen, dass das zielführend sein kann. Aber selbst da ist es doch an vielen Orten fragwürdig, scheint mir. Ein Grossraumbüro wird sich nicht mitten in einem Wohngebiet einrichten. Zumindest nicht, wenn dieses nicht mit dem ÖV optimal erschlossen ist. In Bahnhofsnähe eines Vorortes einer Stadt wie Zürich vielleicht, am Rande desselben wohl kaum. Wie viel Sinn ergibt es da, so eine mögliche Nutzung beim Neubau mitzubedenken? Oder in der Stadt Zürich am Züriberg weit vom nächsten Tram?

Ich gehe bei diesen Überlegungen davon aus, dass zielgerichtetes Bauen zunächst mal ökologischer ist als Bauen für jeden möglichen Zweck. Liege ich damit falsch?

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Lieber F. K., der Architekt Olaf Grawert hat Ihren Kommentar gelesen und mir seine Antwort geschickt. Ich kopiere Sie hier einfach mal:

Olaf Grawert: Danke für die konstruktive Kritik und Nachfrage, meine Antwort hat zwei Facetten:

1.) Für das Großraumbüro, das seine Zukunft mitdenkt, gibt es ein gelungenes Beispiel, der Umbau einer ehemaligen Bank in ein Wohngebäude. Auch dort war man sich sicher, Stichwort Masterplan, wie sich die Nachbarschaft entwickelt. Und doch kam es anders. Das Projekt zeigt, was möglich ist, wenn wenige Dinge beachtet werden, vor allem die Raumhöhe. Aber auch, welcher Aufwand nötig ist, um den Grundriss anzupassen. In dem Fall aus einem Treppenkern, mehrere zu machen und Laubengänge anzubringen. Trotzdem ein sehr gelungenes Beispiel und es stellt sich die Frage: Können die wenigen notwendigen Dinge nicht gleich mitgedacht werden?

https://www.detail.de/de_de/wohnhoc…n-elephant

2.) Intelligente Ruinen sind nicht nur Industrie- oder Bürostrukturen. In Belgien bezog sich der Begriff anfangs auf Backstein Einfamilienhäuser, die aufgrund ihrer Bauweise einfach verändert werden konnten. Warum? Weil sie „materialrein“ gebaut wurden und keine verklebten Fertigteile verwendeten. Da kommen wir zum Thema zirkuläres Bauen: wie bauen wir damit etwas zerlegt und repariert werden kann.

https://architectureinpractice.eu/s…ybrids.pdf

Beide Massstäbe sind wichtig zu betrachten und dahingehend haben natürlich deine Einwände hinsichtlich Verkehrsanbindung und Lage ihre Berechtigung.

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Senftube
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Danke!

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Hier noch ein Hinweis für Kurzentschlossene: Heute Abend diskutieren wir über das Umdenken, weg vom Abriss und vom Neubau – und hin zum Umbau und zur Sanierung.
Wo: Kunstraum Walcheturm, Zürich
Wann: 19h (Türöffnung), 19:30 Beginn Podium
Alle Details zum Programm und den Gästen finden Sie hier im Veranstaltungsbeschrieb.

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Pensioniert
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Ein sehr interessanter Artikel der einem die Augen öffnet. Dieses überaus vernünftige Denken muss vermehrt in die Politik getragen werden. Leider ist Renditedenken grösser, als ökologisches Handeln. Der Hinweis, dass die Kapazitäten für neues Bauen in Renovieren überführt werden müssten, muss gesetzlich gefordert und gefördert werden.

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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ein Gesetz, das dem CO2, das in Gebäuden steckt, Rechnung trägt

Das wäre so ein Gesetz. Aus meiner Sicht braucht es nicht mehr als das.

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Liebe Antje Stahl
Dieser Hintergrund schwante mir schon lange, aber die Fakten und Personen dazu hatte ich bisher nicht - vielen Dank!
Gerade gestern berichtete die tagesschau, dass in 3 Jahren das berühmte Luzerner Kleintheater (das Theater von Emil Steinberger) abgerissen und das Gebäude neu errichtet werden soll, aber aus Kostengründen ohne Theater. (!)
Auf der anderen Seite macht sich der Aufzugshersteller Schindler mit seinem Projekt "MetaCore" daran, die Umnutzung von leer stehendem Büroraum zu erleichtern.

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Nun ist die Pandemie vorbei

Nein, das stimmt einfach nicht. Auch wenn wir uns das alle wünschen.

Selbst die WHO spricht davon, dass wir immernoch in einer Pandemie sind.

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Ja wer denn sonst? 😉

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Benji Kuster
Verleger und Leser
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«planetarem» oder nicht?

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Daniel Meyer
Korrektor Republik
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Grüessech, Herr Kuster. "Planetarisch" und "planetar" werden synonym gebraucht, geht beides.
https://www.duden.de/rechtschreibung/planetar
Aber merci für den Denkanstoss! Gute Lektüre und herzlich, DM

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Benji Kuster
Verleger und Leser
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Ach!

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Perspektivensuchend
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Danke für den Beitrag. Man merkt, dass die beiden engagiert mitdenken. Sehr anregend.

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