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Herr Binswanger lebt in einer anderen Zeit: Covid ist, bei uns zumindest, schon lange vorbei und hat sich nicht anders als eine starke „Grippe„ geäussert. Die Integrale (Fläche unter der Kurve) von verschiedenen Übersterblichkeitskurven der letzten Jahre hat sich nicht gross verändert, siehe z.B. 2015 BAG. Die Zahl der gestorbenen mit oder an Covid stagniert und die Spitäler melden keine aussergewöhnliche Belastungen. All das bedeutet, dass die Immunität der Bevölkerung bereits ein sehr hohes Mass erreicht haben muss, geschätzt um 80%. Die Zahl der Neuansteckungen ist lediglich für die Laboratorien relevant (finanziell) hat sonst aber keine Bedeutung. Die anfänglichen Probleme in der Lombardei lagen mit der hohen Infektiosität von Covid zusammen mit der unglücklichen Verlegung von Kranken in die Pflegeheime. Wenn wir uns weiterhin von Panikmachern beeinflussen lassen, dann sind wir den ganzen Winter daran mit Lockouten wegen den verschiedenen Viren, welche uns schon seit Jahren im Winter regelmässig befallen und belästigt haben. Dann muss man aber nicht mehr nur auf Coronaviren testen, sondern noch auf Influenza-, -,Rhino-, Adeno-, und RSViren und vielleicht finden die gewitzten Labors noch viele andere. Schon heute wird überhaupt nicht auf Influenza getestet, was eigentlich falsch ist, denn auch hier würde man fündig, hätte aber auch keine Konsequenzen.

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Herr Reichel lebt nicht nur in einer anderen Zeit, sondern auch in einer anderen Welt. "Covid ist vorbei", "... die Spitäler melden keine aussergewöhnlichen Belastungen" (stimmt für die Schweiz und viele andere Länder - aber bestimmt nicht weltweit), "Die Zahl der Gestorbenen stagniert" (in Brasilien und USA sterben pro Tag je ca. 1000 Menschen an Covid).

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Herr Fankhauser, Sie müssen Ihre 1000 Toten Amerikaner pro Tag in einen Kontext bringen: pro Tag sterben dort „normalerweise“ 8000 Menschen. Wichtig ist die Uebersterblichkeit und diese hat sich seit Mai 2020 nicht verändert im Vergleich zu anderen Jahren. Sie schüren mit solchen Aussagen lediglich Panik, was ich nicht fair finde.

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Sehr geehrter Herr Reichel, dass Sie nicht mitbekommen haben, unter welch riesigen organisatorischen, personellen und finanziellen Anstrengungen es unsere Spitäler geschafft haben, innert kürzester Zeit genügend Intensivbetten und Isolationsplätze bereit zu stellen nehme ich Ihnen gerade noch ab. Denn meiner Meinung nach wurde die Leistung der Spitäler in der Öffentlichkeit viel zu wenig thematisiert. (Übrigens reichte die Kapazität Anfang April nur sehr knapp. Wir sind also an „Norditalienischen Verhältnissen“ gerade noch so vorbeigeschrammt.)
Dass es aber an Ihnen vorbeigegangen sein soll, welchen enormen ökonomischen, sozialen und persönlichen Anstrengungen wir es als Schweiz insgesamt zu verdanken haben, dass die Übersterblichkeit mit jener anderer Jahre vergleichbar blieb, lässt mich ratlos zurück.

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Frau N. Wir sind auf einem ähnlichen Weg wie Schweden! Kaum mehr Kranke und Tote im Gegensatz zu unseren Nachbaren im Westen und Süden. Die Herdenimmunität hat funktioniert. Bei uns wird sie noch etwas von unvernünftigen Maskenträger und Angstmacher aus den Medien (inkl. Republik) ausgebremst. Aber es kommt gut und wie ich es immer schon gesagt habe: Corona war eine sehr ansteckende „Grippe“ mit logistischen Engpässen aber nichts mehr.

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Danke Herr Reichel, endlich ein Mensch der uns klaren Wein einschenkt. Jede Kultur braucht Menschen, die der Unwissenheit und der Bewusstseinstrübung der Massen entgegenwirkt!

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In den vielen Diskussionen zu Covid-19 und den Massnahmen fällt mir auf, dass von Gegnern und Kritikern der Massnahmen immer wieder von Angstverbreitung und Panikmache die Rede ist und dass man sich doch nun mal mit der eigenen Endlichkeit und dem Tod auseinandersetzen solle.
Letzteres ist auf individueller Ebene völlig richtig. Wir alle stehen vor der Aufgabe, uns diesen Fragen und Ängsten zu stellen. Wir finden vielleicht auch Antworten darauf, von denen wir aber nicht erwarten können, dass unsere Mitmenschen sie übernehmen.
Die Massnahmen bezüglich Covid-19 liegen auf einer ganz anderen, gesellschaftspolitischen Ebene. Sie haben mit Panikmache schlicht nichts zu tun.
Der Auftrag an den Bundesrat ist im Epidemiengesetz vom September 2012 klar formuliert:
„Dieses Gesetz bezweckt, den Ausbruch und die Verbreitung übertragbarer Krankheiten zu verhüten und zu bekämpfen.“
Das heisst, der Bundesrat und die übrigen involvierten Institutionen haben einen klaren Auftrag.
Daniel Binswanger weist nun in seinem Beitrag auf zwei konstitutionelle Probleme hin.
In Notfallsituationen wie einer Pandemie zeigen sich die Schwächen föderalistischer Strukturen. Dieses Kompetenzgerangel und das Hin- und Herschieben von Verantwortung ist nicht nur peinlich, sondern gefährlich, weil unter Umständen kostbare Zeit verloren geht. Es ist dringend, dass auf Bundesebene klare Vorgaben gemacht werden, die dann immer noch regionalen und kantonalen Erfordernissen angepasst werden können.
Das andere ist die politische und personelle Zusammensetzung des Bundesrates. Es ist offensichtlich, dass die Wirtschaftsinteressen im Bundesrat klar überwiegen und sich epidemiologische Notwendigkeiten schlecht durchsetzen können.
Dass wir über Covid-19 vieles immer noch nicht wissen, müssen wir aushalten können. Das, was wir wissen, müssen wir umsetzen, von den basalen Hygieneregeln bis hin zu einschneidenderen Massnahmen.
Dass Wegschauen, Bagatellisieren, Lächerlichmachen katastrophale Folgen hat, konnten und können wir immer noch in vielen Ländern beobachten. Es geht nicht um Panik, sondern es geht darum, Respekt zu haben von einer neuen Krankheit, die schwerwiegende Folgen haben kann. Dieser Respekt zeigt sich auch darin, dass wir versuchen, die geforderten Massnahmen einzuhalten und allfällige Einschränkungen auszuhalten.

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Gewiss kann die Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit und dem Tod nur individuell vollzogen werden. Aber die Gesellschaft setzt sich nun mal aus Individuen zusammen und je selbsttransparenter und denkfähiger diese sind, desto besser kann der soziale Organismus durch die ermöglichte Qualität der Interaktion funktionieren. Es geht um keine Kollektivierung und nicht darum, dass Mitmenschen eine Auffassung übernehmen, sondern dass sie selbständig selbsttransparent und denkfähig werden. Dazu darf man sie wohl anregen – oder lieber nicht? Es ist bemerkenswert, dass dies nicht zum Auftrag der involvierten Institutionen gehört. Die Krux liegt in der Beurteilungs-Grundlage. Um was soll es denn letztlich gehen?

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Unsere Nachbarstaaten haben alle mit drastischeren Massnahmen reagiert als die Schweiz. Mit Ausnahme von Italien - welches als erstes Land von der Pandemie betroffen war, und deshalb eine viel kürzere Reaktionszeit hatte - haben alle Nachbarn tiefere Fallzahlen pro Million als die Schweiz. Das ist die Faktenlage.
Es ist deshalb nicht zielführend, hier über die Irrationalität der Angst zu philosophieren oder irrationale Behauptungen aufzustellen wie "... dass die Massnahmen gefährlicher und/oder asozialer sind als Corona oder einfach total sinnlos." Niemand weiss, wie sich die Fallzahlen ohne Maskenpflicht im ÖV entwickelt hätten. Und es wird auch niemand behaupten wollen, eine erweiterte Maskenpflicht würde die Fallzahlen in die Höhe schnellen lassen. Wenn wir es nicht schaffen, relativ niederschwellige Massnahmen wie Maskenpflicht und Abstand konsequent zu unterstützen, erhöht sich das Risiko einer zweiten Welle (oder der Perpetuierung der ersten Welle).

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Es geht gewiss nicht darum, "über die Irrationalität der Angst zu philosophieren", sondern darum, sie selber im Kern zu überwinden. Dass man dadurch gedanklich in Bereiche gerät, welche manche Philosophen auch angesprochen haben, liegt in der Natur der Sache. Wer die Unterscheidungen nicht mag, sollte sich aber nicht der Illusion hingeben, mit äusserlichen Massnahmen sei das Problem gelöst. Denn dann wird einfach die nächste Angst als Antrieb dienen – dann entsprechend der neuen Krise zu entsprechend neuen Massnahmen. Finden Sie das sei ein lustiges Karussell? Der Fetisch der Fallzahlen sollte viel gründlicher untersucht werden.

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Urs Fankhauser
Citoyen
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Ich finde es etwas gewagt, Vorsichtsmassnahmen im Zusammenhang mit Covid pauschal als angstgetrieben zu bezeichnen. Als Anhänger der Aufklärung versuche ich, im Rahmen meiner Möglichkeiten rational zu handeln. Ich behaupte damit nicht, dass Angst nicht auch mitschwingt. Dies gilt auch für andere Herausforderungen wie den Klimawandel. In beiden Beispielen ist mein erster Reflex der, politische Parteien und Forderungen zu unterstützen, die das Problem beim Namen nennen und geeignete Massnahmen vorschlagen. Persönlich versuche ich, meinen Lebensstil in Richtung solcher Massnahmen zu verändern. Ihre Unterstellung, Menschen seien primär angstgetrieben und befänden sich in einem Hamsterrad immer neuer Ängste, weise ich für mich entschieden zurück. Das ist der Politikansatz der Rechtspopulisten, Esoteriker und Verschwörungstheoretiker (ich unterstellte Ihnen keine dieser Kategorien, ich sage lediglich, wem solche Erklärungen letztlich nützen).
Dass einfache Massnahmen wie das Maskentragen von vielen als Eingriff in die Freiheit bezeichnet werden, finde ich grotesk - mindestens so lange, bis mir jemand nachweist, dass das Maskentragen bzgl. Covidprävention schädlich ist. Vom "Fetisch der Fallzahlen" zu sprechen, finde ich angesichts hunderttausender von Toten schlicht zynisch.

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Even Meier
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Wie wäre es mit "das Eine tun und das Andere nicht lassen"? Die Angst im Kern zu überwinden und die Verbreitung des Virus zu hemmen?

Wenn ein Mensch ertrinkt, rede ich auch nicht zuerst über die "Überwindung des Egos", die "Endlichkeit des Seins" , etc., sondern unternehme was ich kann, um die Person zu retten. Und ja, nachher reden wir auch über Angst, Ego, Sein.

Buddha selbst hat die Glut des Feuers gelöscht, bevor Buddha schlafen ging.

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Seit Wochen ist die Rede von Fallzahlen, schon lange nicht mehr von Todesfällen.

› Das Masken­obligatorium im ÖV hat gezeigt, dass es sich problemlos machen lässt.

Ach ja, und was nützt es denn ubd wem nützt es? Soll also der Bund verordnen, was sich verordnen lässt, um des Verordnens willen?

Provozierend und sinnlos, Muammar in diesem Zusammenhang aufzubringen - der jahrelang mit schweizer Kriegsausrüstung ausgestattet wurde und 20 Jahre lang solange Freund alle Nationen war.

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Todesfälle sind ein stark verzögerter Indikator.

Sich darauf zu verlassen ist etwa gleich sinnvoll, wie wenn man eine Krebsbehandlung erst beginnt, wenn sich Metastasen gebildet haben.

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(von der Moderation verborgen)

Lassen Sie das bitte, hier in derart abschätziger Sprache über den Tod von Menschen zu spekulieren.

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Danke Ueli, sehe ich - leider - auch so.

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Thomas Burgener
alt-Nationalrat und alt-Staatsrat VS, SP
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Ein neuer Lockdown wird uns wirtschaftlich und sozial in eine Katastrophe führen. Die Pandemie wird die Gesundheit vieler Menschen schädigen und Leben gefährden. Der Bund muss das Heft (wieder) in die Hand nehmen.

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Ja, das Heft (wieder) in die Hand nehmen .... aber die grosse Frage ist : wie genau? durch was ganau ? der Angst folgend oder sie echt auflösen helfend? Um da segensreich wirken zu können, müsste zuerst der Urgrund der Angst in sich selbst bewältigt sein ...

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Die Grundproblematik ist und bleibt die (Ir)Rationalität einer Angst, die so lange bleiben muss (d.h. nicht vergehen kann), als das Individuum noch nicht zu seinem vollständigen Selbstbewusstsein (lückenloses Bewusstsein des eigenen Bewusstseins) gelangen konnte und deshalb in einer tiefen Angst von dem Leben steckt. Das insgeheim Gefürchtete wird dann auf etwas Äusseres projiziert (z.B. "Erreger", ein "Feind"). Tatsächlich trägt das Leben im Kern immer den Tod in sich, prinzipiell: Ohne den Tod könnte das Leben nicht bestehen, es müsste in seinem eigenen Abfall ersticken. Das Leben als Prinzip (auch der eigentlichen seiner selbst vollbewussten Seinsform des Menschen) kann deshalb erst verstanden werden, wenn der Tod als Zustand der absoluten Machtlosigkeit bewusst bewältigt ist. Wer sich nicht dem Leben stellen kann ohne etwas hineinzuprojizieren, hineinzuschwatzen, also sich die absolute Machtlosigkeit im eigenen Bewusstsein nicht leisten kann, fürchtet diesen Zustand, weil er total selbstentlarvend ist. Dann geschieht es leicht, dass so ein selbtbegrenztes Bewusstsein sich der Illusion hingibt, mit irgend einer Manipuliererei könne dem Problem entronnen werden. Dann gehorcht es der Angst und nicht der Vernunft. So kommt der heute übliche Aktionismus zustande – der letztlich sinnlos ist, nur ein Symptom, aber keine Kur.
Das Problem schleckt keine Geiss weg, und so stecken wir halt in der persönlichen und sozialen Manipulierbarkeit. Über die Entwicklung – wenn nötig über Jahrtausende – wird das Problem schon noch gelöst werden. Die Natur ist geduldig, aber der angstvolle Mensch ist ungeduldig. Dann gibt es eben solche Situationen und Konfrontationen: https://www.linkedin.com/posts/acti…37376-GeQU

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Guten Tag Herr Schaerer,
das sind durchaus nachvollziehbare Gedanken, die Sie da zur Angst äussern. Inspiriert vielleicht von Krishnamurti?
Mein Problem damit ist jedoch, dass es bei dieser Krankheit nicht einfach darum geht, den Tod als Teil des Lebens zu begreifen und zu akzeptieren, sondern darum, dass viele kranke Menschen Pflege und Unterstützung brauchen und wir als Menschen eben grundsätzlich dazu neigen, uns hier nicht einfach abzuwenden, sondern alles was in unserer Macht steht zu tun um zu helfen. Das heisst nicht, dass wir der Angst gehorchen, sondern dem Mitgefühl. Sind Sie soweit einverstanden mit dieser Betrachtung?
Daraus folgt nun aber, dass Massnahmen, die eine hohe Infektionsrate und daraus folgende hohe oder irgendwann auch überfordernde Krankheitszahlen zu verhindern helfen, etwas Gutes sind. Denn es bleiben auch Ressourcen frei für andere Fälle, in denen Pflege und Fürsorge nötig ist.
Würden Sie sich abwenden von einer Person, die krank ist und Hilfe braucht mit der Begründung, der Tod gehöre nun mal zum Leben und bloss die Angst davor sei das Problem?
Oder wenn Sie einen Menschen haben, der ohne Behandlung an einem Virus sterben würde und eine Frau in den Wehen, die dringend Geburtshilfe für eine komplizierte Geburt in Steisslage benötigt, Sie haben aber nur Kapazität für einen von beiden, lassen Sie dann den Viruspatienten sterben oder hoffen Sie einfach für die Geburt das beste?
Und wäre es nicht - nachträglich - eine gute Idee gewesen, der Viruspatient hätte durch vorsorgliche Massnahmen geschützt werden können und es wäre gar nie zu diesem Dilemma gekommen?
DAS sind die Fragen, die mich umtreiben und nicht die Angst vor dem Tod oder die Angst vor der Angst.

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Guten Tag Frau L.
Sicher ist es stets richtig, zu helfen. Die Frage dann ist : was ist die adäquate Hilfe ? Das ist fallspezifisch – mal ist die Lösung rein ideell, mal zunächst materiell (aber letztlich geht es immer um die Bewusstseinsentwicklung). Da sind Ihre Beispiele noch nicht präzis genug (sind ja nur hypothetisch). Und wenn mehrere Problemsituationen zugleich vorliegen, kann ich mit meinen Kollegen zusammen etwas machen, ich bin ja nicht allein auf dieser Welt. Es lohnt sich, nichts zu hysterisieren.

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Danke, Frau L.

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Liebe Frau L., vielen Dank für Ihre Überlegungen und Fragen, die viel näher an der Lebenswirklichkeit stehen als viele dieser - sagen wir mal - ausufernden Gedanken, die in der allgemeinen Pandemie bedingten Verunsicherung um sich greifen.“

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Wenn man die Krankheit ignoriert sollte man auch die Faelle ignorieren. Dazu fehlt leider noch der Konsens. Ich kann nicht abschaetzen welcher Prozentsatz der Bevoelkerung die Krankheit als bekaempfungswuerdig resp vernachlaessigbar betrachtet. Allenfalls waere eine Volksabstimmung sinnvoll.
Dadurch würden auch die nachfolgenden Handlungen, resp Nichthandlungen legitimiert.

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Ich finde die Lobhudelei über die Notwendigkeit des Todes ehrlich gesagt etwas unwürdig. Ich habe vor einiger Zeit hier bereits etwas dazu geschrieben.
Sicher ist Ihnen Camus' Sysyphus ein Begriff - den Sinn des Lebens können wir in der Absurdität ewig suchen. Aber zu sagen, das Leben sei nur mit dem Tode "vollständig" oder "edel", ist wie zu sagen, Essen sei nur mit anschliessendem Stuhlgang komplett. Es ist eine faule Ausrede, weil wir uns nicht eingestehen wollen, dass wir bisher unfähig sind, etwas daran zu ändern.
Zum Glück arbeitet SENS unter anderem daran, für uns leider wohl zu spät. Ich kann Ihnen das folgende Interview wärmstens empfehlen. https://www.youtube.com/watch?v=WHrwhwZNKbk
Das hat für mich übrigens genau nichts mit Angst zu tun, sondern ganz einfach mit der rationalen Begründung, dass das Leben etwas bietet, und das Nicht-Leben dies nicht tut.
Ein gutes Leben besteht in einer grossen Vielfalt, Reichhaltigkeit und Genuss an Sinneseindrücken und Erlebnissen. Ein Nicht-Leben ermöglicht nichts. Die Verschiebung von Leben zu Nicht-Leben ist somit nicht etwas, was erstrebenswert sein sollte, und sich darüber philosophisch zu ergötzen dünkt mich nicht sinnvoll. Und kranken Personen zu sagen, sie sollen doch endlich selbsttransparent über den eigenen kommenden Tod nachdenken, finde ich grausam.

Es gibt anhin keine Belege für etwas danach, und wer sich darin flüchtet, begeht genau den Fehler, den Sie oben anprangern: Dass man sich eigentlich vor dem Tode eben doch fürchtet, und sich dahin flieht, dass es ja Wiedergeburt oder allfällige Jungfrauen im Jenseits gäbe. Von all dem ist bisher nichts nachweislich der Fall.

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Einhorn
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Mensch ist ja schon unsterblich, nur nicht als Individuum. Genauso wie ein Körper seine Zellen erneuert, erneuert eine Spezies seine Organismen. Es ist für einen Körper aber nicht zielführend jede Zelle unsterblich zu machen (werfen Sie mal einen Blick auf die Krebsforschung?!). Auch für eine Spezies ist es nicht zielführend wenn einzelne Mitglieder unsterblich werden. Solange Sie der Spezies nicht schaden ist es ja egal, aber das Entartungsrisiko ist relativ hoch... Dazu kommt, dass die für unsere Spezies extreme Anpassungsfähigkeit auf einer Unreife des Gehirns beruht, die mit der Zeit verloren geht. Diesen Prozess umzukehren ist bestimmt möglich, mit viel technischem Aufwand und unerwünschten Nebenwirkungen. Aber schlussendlich ist es viel effizienter das Betriebssystem neu zu installieren, als alle Malware, Viruse, Doktrinen, Altersschwächen etc mühsam aufzufinden und unschädlich zu machen.

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Physiker
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Nur noch das Mittel der Satire hilft in der aktuellen Situation der Realitätsverweigerung. Selten so gelacht und der 1. August ist für mich gerettet.

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Die heutige Zytlupe mit Bänz Friedli unbedingt hören!
https://www.srf.ch/sendungen/zytlup…nz-friedli

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· editiert

Für mich steht die Zahl der Hospitalisierungen im Zentrum. Diese darf nicht exponentiell wachsen. Dies bedingt, dass auch die Fallzahlen nicht über Wochen exponentiell wachsen. Denn jetzt wie im März auch ist/war eine Überlastung des Gesundheitswesens zu vermeiden. Warum ist es so schwierig, einen Konsens zu finden?

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"Physiker"
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Nein! Die Hospitalisierungen und Todesfälle folgen nicht einfach so den Fallzahlen, die letztlich ein künstliches Konstrukt und gerade jetzt sehr ungenau sind.

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Vielleicht sollte man es endlich einsehen, dass die Massnahmen gefährlicher und/oder assozialer sind als Corona oder einfach total sinnlos.

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Diese Einsicht ist für jene seelisch schmerzhaft, die an der Angst kleben. Aber sie sind bis jetzt noch in der Mehrheit. Man sieht das auch am Verhältnis zwischen Upvotes und Downvotes. Nur löst die Angst keine Probleme, sondern schafft andauernd neue ….

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Das finde ich am Schlimmsten in der ganzen Diskussion. Wie die Mehrheit denkt weiss man gar nicht, da man dazu keine Stellung beziehen kann.
Die involvierten Stellen sind mehrheitlich daran interessiert kurzfristig gute Zahlen zu produzieren, ohne Rücksicht auf langfristige Auswirkungen.
Dass Menschen mit schlechterer Bildung und wenig Einkommen eine markant geringere Lebenserwartung haben ist ja ALLEN politischen Akteuren bekannt. Scheinbar scheint man diese zukünftigen Toten aber vor ohne weiteres in Kauf zu nehmen um kurzfristig etwas besser dazustehen.
Am kuriosesten am Ganzen ist, dass Massnahmen welche die Risikogruppen (die sich schützen wollen) und allen die Angst haben, direkt schützen, anscheinend als undenkbar angesehen werden. Obwohl dies in vielen Fällen einfach umzusetzen ist indem man einfach genügend Abstand einhält.

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Anscheinend hat man aus dem ersten Lockdown nichts gelernt.

Wer früh handelt, der kann gesundheitliche und wirtschaftlich Schäden gering halten.

Genf handelt nun kurz bevor 100 Fälle pro 100'000 Einwohner in den letzten 14 Tagen durchbrochen wird. Das ist sehr spät. Es würde mich nicht überraschen, wenn Genf huer noch die 200er Marke durchbricht.

Zeitgenossen welche erst bei einer Zunahme der Todesfällen handeln wollen, seien daran erinnert das vor dem ersten Lockdown weniger als 30 Personen gestorben sind. Jetzt sind wir bei 2000.

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Nicht mal als Spass würde ich mich auf einen Mann wie Gaddafi berufen. Aber Herr Binswangers Aufforderung zeigt wenigstens sehr schön, in welche Richtung es seiner Meinung nach gehen soll. Alle möchten bitte das Gleiche tun, ob es nun sinnvoll ist oder nicht.
"Follow the science", war doch zu Beginn noch die Losung. Statt ins Blaue hinaus zu warnen und Forderungen an die Kantone zu stellen, könnte das BAG doch eine Studie über die Wirksamkeit von Masken in Auftrag geben. Wir könnten z.B. die maskenskeptische Schweiz vergleichen mit fast allen anderen Ländern nach einem Lockdown mit anschliessender Öffnung. Die vielerorts schon lange geltende Maskenpflicht in Läden usw. scheint also keinerlei Einfluss zu haben auf den Verlauf. Schauen wir uns Österreich, Deutschland, Frankreich und Spanien an. Wer möchte, kann sich auf worldometers.info auch die Zahlen der nordöstlichen US-Bundesstaaten mit ehemaligem Lockdown und heutiger Maskenpflicht anschauen. Die Parallelität ist offensichtlich.
Für Einschränkungen der persönlichen Freiheit braucht es nicht nur eine gesetzliche Grundlage und ein öffentliches Interesse, sondern auch die Wahrung der Verhältnismässigkeit. Die ins Auge gefasste Massnahme muss für den angestrebten Zweck tauglich und nötig sein, und Zweck und Wirkung müssen in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. Die Beweislast liegt beim Staat.
Keines der Verhältnismässigkeitskriterien war bei der Einführung der Maskenpflicht im öV gegeben. Das ist jetzt genau gleich. Hier den Rütligeist zu beschwören (oder den von Lybiens Ex-Diktator, ohne den die Welt ganz bestimmt ein besserer Ort ist), ist die nur allzu durchsichtige Reaktion von Leuten, die sich bei der Beurteilung der Gefahr, die von Covid19 ausgeht, gründlich verschätzt haben. Am besten würden wir fahren, wenn wir Pietro Vernazza mit der Leitung des BAG betrauen würden.
Ich wünsche allen einen schönen 1. August.

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Dass die Maskenpflicht im öV unverhältnismässig sein soll, scheint mir, lieber Herr W., eine kühne Behauptung zu sein. Die Verhältnismässigkeitsprüfung beruht immer auf einer Interessenabwägung, bei der den Risiken grosses Gewicht zukommt.

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Na ja, bis jetzt ist uns doch kein einziger Fall einer Ansteckung im öV zu Ohren gekommen, ob mit oder ohne Maskenpflicht. Und die Zahlen sind trotz der Massnahme weiter gestiegen (wenn auch noch nicht dranatisch), nicht wahr? Aber vielleicht entdecken wir irgendwann vielleicht ja doch noch einen Nutzen, wer weiss?
"Nützt's nüt, so schad's nüt" genügt als Begründung für eine Massnahme offensichtlich nicht, jedenfalls nicht vor dem Hintergrund dessen, was wir inzwischen über Covid19 wissen. Das Virus wieder ganz loszuwerden, hat sich als Illusion herausgestellt. Wir können aber auf unser Immunsystem zählen, vielleicht irgendwann auch auf eine Impfung.

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Wie schön zu wissen, dass wenigstens ein Mensch, Sie Roger W., das umfassende Wissen und den absoluten Durchblick hat. Damit stehen Sie einsam weit weit oben auf dem Mount Everest, während der Rest der Welt tief unten in den überschatteten Tälern in dunkler Unwissenheit vor sich hin darbt.

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Verunglimpfungen helfen hier nicht weiter, Herr V. Vielleicht fällt Ihnen noch das eine oder andere Gegenargument in der Sache ein?

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"Physiker"
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Ich kann Ihnen gerne physikalische Gründe nennen, Herr V., weshalb Herr W. wahrscheinlich recht hat.

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DANKE, Roger W.!!!
Gerade heute sollten sich Angstbürger fragen, ob Wilhelm Tell sich wohl eine feuchte Windel vor den Mund gebunden hätte. Oder Winkelried. Oder General Guisan am Rütlirapport. Oder unsere Landesmutter Helvetia. Wir haben eine Untersterblichkeit! 2015, und 2018 und 2019 gab es mehr Todesfälle als 2020.
Und es gab in den vergangenen fünf Jahren noch nie eine Woche, in der in der Schweiz so wenig Menschen gestorben sind, wie in der Woche 29 des Jahes 2020! In der Woche 29 starben Total 972 Menschen. In den vergangenen 5 Jahren sind NOCH NIE unter 1000 Menschen gestorben!
Pandemie, Herr Binswanger? Ist der Schrei nach Masken angesichts derartiger Zahlen irgendwie rational erklärbar? Und wie steht es mit der Verhältnismässigkeit?

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Action Anthropologist
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Ich wundere mich sehr über solche Empfehlungen.
Zentralismus und autoritäres Durchgreifen durch "DEN Bund"?
"Balkanisierung" der Schweiz und ethnisches Trennen von Sprachgruppen?
Dass "DER Bund" nicht klarer führt, hat wohl damit zu tun, dass die Bundesbehörden genauso heterogen zusammengesetzt sind, wie die Bevölkerung, die Kantone und die Gemeinden.
"Besondere Massnahmen" müssten eine "Quadratur des Kreises" schaffen.
Sie müssten einerseits die Gesundheit der Bevölkerung und insbesondere von Risikogruppen schützen und andererseits dürftet sie "DIE Wirtschaft" nicht schädigen.
"DER Bund" ist zwar weit über seinen bürgerlich-soliden Schatten gesprungen, indem er unbürokratisch schnell Sozialausgaben und Überbrückungskredite gesprochen hat.
Aber "Die Schwarze Null" soll natürlich trotzdem als Fixstern beim Navigieren auf den Weltmeeren, die in heftige finanzpolitische Turbulenzen geraten sind, weiter beharrlich angesteuert werden.
Wenn der Staat aber nicht mehr Unterstützung- und Überbrückungsgelder ausgeben will, darf er den UnternehmerInnen der freien Marktwirtschaft keine ruinösen Vorschriften machen.
Ein totales Dilemma, welches die Wiederwahl gefährdet...

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Zur diskutierten Maskenpflicht in Läden würde mich interessieren ob es irgendwelche Fakten zu Ansteckungen in Läden gibt. Könnte die Republik hier mal recherchieren?

Die Personen die in Coop und Migros die Regale auffüllen sind wohl am stärksten exponiert. Wurden sie signifikant eher positiv getestet? Gibt es andere Fakten für Ansteckungen in Läden?
Die Anzahl der gleichzeitig im Laden befindlichen Personen ist ja schon längst beschränkt und die Nähe zu Drittpersonen ist zeitlich äusserst kurz.
Deshalb kann ich bisher den möglichen Nutzen einer Maskenpflicht in Läden nicht nachvollziehen.

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"Physiker"
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· editiert

Wie Sie sagen, bei den Läden speziell ist, dass die Kunden meist nur kurz im Laden sind und sich frei bewegen können. D.h. sie können Infektionen durch Tröpfchen und Oberflächen leicht durch Abstand und Handhygiene vermeiden. Auch Aerosol-Wolken sind bei der kurzen Expositionsdauer kaum eine Bedrohung. Hingegen sind die Angestellten mindesten mehrere Stunden oder ganztägig im geschlossenen Raum und können nicht immer durch Glasscheiben geschützt werden. Betreffend Aerosolen muss es eine gute Lüftung haben, was in vielen grösseren Läden der Fall sein dürfte, oder es muss Fenster, usw. haben, was bei heissen oder kalten Aussentemperturen natürlich problematisch sein kann. Kundenmasken helfen den Angestellten bezüglich Aerosolen wenig, da der physikalische externe "Schutzfaktor" der einfachen Masken laut einer bekannten Studie hier nur 1.1-2 und der besten Masken nur etwa 3 beträgt.

Deshalb verstehe ich nicht, weshalb das BAG eine Maskenpflicht in Läden empfiehlt. Sinnvoller wären wirklich gute Profimasken für Risiko-Angestellte, die das wollen, z.B. solche: https://safety-pro.ch/de/psa/schutz…mit-filter. Im Gegensatz zu Wegwerf-oder Stoffmasken dichten und schützen diese sehr gut, können nicht falsch getragen werden, beschlagen die Brille nicht, machen kaum Abfall, sind bequemer, und bei häufigem Tragen billiger. Allerdings sehen sie "gfürchig" aus und lassen Aerosole ungefiltert nach aussen, so dass sie die Kunden vielleicht noch mehr abschrecken als eine Maskenpflicht für sich selber. Ich befürchte allerdings, dass eine Maskenpflicht viele Läden ruinieren könnte, weil dann noch mehr online gekauft würde.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Viele sagen, dass die Anderen «aus Angst Masken tragen», «aus Angst auf X verzichten» oder «aus Angst Massnahme X befolgen». Viele scheinen somit gar keinen Begriff mehr für «Vorsicht» zu haben. Und scheinen unter «Eigenverantwortung» nur noch «egoistisches Handeln ohne Rücksicht auf Andere» zu verstehen.

Doch was ist aus «Vorsicht ist besser als Nachsicht» geworden? Und dass die «Sorge um Andere» die beste Vorsorge ist. Ja, ohne diese auch die «Sorge um sich» Nichts ist? Freiwillige Verhaltensänderung aus Rücksicht auf Andere, ja, zum Wohle aller, ist also nicht nur eine Frage des Charakters, der Pflicht oder des Gemeinwohls, sondern sogar des Eigennutzes.

Und warum ist vieles bereits «Angst»? Panik entsteht durch die Eskalationsspirale der «Angst vor der Angst». Womöglich möchten jene, die überall Angst sehen und diese wie ein Monstrum vermeiden wollen, so nur die eigene Panik unterdrücken. Sie sehen bei allen anderen Angst, um sich nicht mit ihrer eigenen auseinandersetzen zu müssen. Die anderen sind «schwach» und «fremdbestimmt», weil man selbst ja so «stark» und «souverän» sein muss. Die Illusion der Kontrolle beim egoistischen Handeln überdeckt den eigentlichen Kontrollverlust.

Doch erst aus der Einsicht in die gegenseitigen Abhängigkeiten und Verletzlichkeiten aller entspringt die wahre Stärke. Eine, die durch gegenseitige Rücksichtnahme und Unterstützung entsteht.

We are precarious bodies that care for each other.

Edit: Ein Repost, weil das Geschriebene auch nach einem weiteren Monat leider nichts an Aktualität verloren hat.

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Ich danke Ihnen für diese wichtigen und grundlegenden Einsichten, die den Nebel vieler Kommentare, Meinungen und auch Ereignisse der letzten Tage etwas zu lichten helfen.
Ich mache mir seit längerem Gedanken darüber, was die Leute antreibt, so vehement, emotional und zum Teil irrational gegen die Corona-Massnahmen zu protestieren.
Ich stelle folgende Thesen auf:

  • Es gibt Menschen, die können akzeptieren, dass Corona unsere „Normalität“, unser Sicherheitgefühl, ja unser Selbstverständnis in Frage stellt, dass wir auf schwankendem Boden stehen und die Corona-Pandemie uns mit unserer individuellen und gesellschaftlichen Verletzlichkeit konfrontiert.

  • Es gibt Menschen, die ertragen diese Erkenntnisse nicht. Möglicherweise verdrängen sie eigene Ängste. Jedenfalls möchten sie um jeden Preis die „Normalität“, die ja nie eine war, zurück.
    Dazu scheint es mehrere Wege zu geben, die sich überschneiden und vermischen:
    --- Bagatellisierung. Alle Informationen, welche die Bagatellisierung unterstützen, werden herangezogen, auch wenn sie aus problematischen Quellen stammen. Anderslautende Infos werden ausgeblendet.
    --- Der unendliche Zahlenstreit. Es liegt in der Natur von Statistiken, dass sie verschieden ausfallen und verschieden interpretiert werden können. Mit endlosen Streitereien über Statistiken und Zahlen wird versucht, von den offensichtlichen Realitäten wegzukommen.
    --- Verschwörungstheorien jeglicher Art. In einer unüberblickbaren Komplexität eindeutige Schuldige zu benennen entlastet.
    --- Ablehnung von und Hetze gegen staatliche Massnahmen. Das im Namen einer vagen „Freiheit“. Die Kausalität wird auf den Kopf gestellt. Nicht das Virus, die Pandemie, sondern die Massnahmen seien das Problem.
    --- Einforderung eines Rechtes auf Konsum und Spass um jeden Preis.
    Dass die Verunsicherung elementar ist, zeigt sich auch daran, dass auch gebildete Menschen auf den Zug der Normalitätsbeschwörung um jeden Preis aufsteigen.

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Johanna Wunderle
Einheit in der Vielfalt
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Es ist wertvoll die grundlegenden Überlegungen von Ihnen und Herr Rebosura zu lesen. Danke!
Auch ich mache mir sehr viel Gedanken über das Verhalten der Menschen angesichts der Pandemie.
„Was treibt die Leute an so vehement, emotional und zum Teil irrational..... zu protestieren.“
Da kommt mir oft der erste Beitrag der Republik in den Sinn: Demokratie unter Irrationalen.
„Irrationalität spielt oft die Hauptrolle „
„What you see is all there is“ (Kahneman)
„Das schnelle Denken kennt keine Skrupel „
Diese Zitate fordern mich auf das eigene Denken gründlich zu hinterfragen um offen und zuversichtlich zu bleiben in den komplexen Situationen, die uns das Leben präsentiert.

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"Physiker"
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Ich teile Ihr Erstaunen über die Vehemenz, Emotionalität und Irrationalität der Diskussion und teile Ihre Schlussfolgerung, dass Menschen die Unsicherheit nicht ertragen und deshalb verdrängen und vereinfachen.
Aber das gilt für "beide Seiten". Es gibt kaum "offensichtliche Realitäten" und "eindeutige Schuldige". Die Verschwörungstheorethiker liegen meiner Meinung nach oft falsch, haben aber auch Recht, wenn sie auf Mängel der "offiziellen Doktrin" hinweisen.
Persönlich habe ich nur profitiert von den Massnahmen (im Gegensatz zur "Rückkehr zur Normalität" z.B. am 1. August), aber ich verstehe Leute, die sich Sorgen um Verhältnismässigkeit, Freiheit und Rechtsstaat machen.
Ich nehme an, dass sämtliche Republik-VerlegerInnen (und erst recht die Autoren) gebildete Menschen sind, aber das schützt nicht vor Irrtümern, die ich in manchen Kommentaren und Bewertungen (und Artikeln) vermute.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ihnen ist zu danken, lieber Heinrich Kienholz. All Ihre Punkte erscheinen mir äusserst plausibel.

Anstatt der Realität ins Auge zu sehen, werden die Augen vor ihr verschlossen und Sand in die Augen der Anderen gestreut. Und steckt, um der Angst vor der Angst zu entfliehen, doch nur den Kopf in den Sand.

Wie man dem Spiegel entnehmen kann, spricht auch die Verbandsvorsitzende Susanne Johna des Ärzteverbandes Marburger Bund treffend von einer "Kombination aus Verdrängung und Normalitätssehnsucht".

Wie bei der Klimakrise kann man wohl auch bei der Corona-Krise Elisabeth Kübler-Ross' 5-Phasen-Modell als Analogie hinzuziehen. Dabei pendeln v. a. die Lautstarken zwischen Nicht-wahrhaben-Wollen (Denial) und Zorn (Anger) inkl. Scapegoating.

Realität und Wunschvorstellung, Ausnahmezustand und Normalitätssehnsucht erzeugen eine kognitive Dissonanz, die sich in Denial, Confirmation bias und Willful blindness als Schein-"Lösungen" ausdrücken kann.

Folgt man dem Systemtheoretiker Niklas Luhmann, könnte man auch von Kontingenzbewältigung sprechen, die Bewältigung also von:

  • Ungewissheit im Begehren nach Gewissheit

  • Unberechenbarkeit im Begehren nach Berechenbarkeit

  • Volatilität im Begehren nach Konstanz

  • Ambiguität im Begehren nach Eindeutigkeit

  • Komplexität im Begehren nach Einfachheit

Man muss dabei aber auch von Schicksalsbewältigung sprechen. Denn die Kontingenzerfahrung beruht nicht nur auf der eigenen Freiheit und Unwissenheit, sondern auch auf der äusseren Notwendigkeit der über einem hereinbrechenden sozialen (staatliche Massnahmen) und natürlichen Zwänge (biologische Phänomene) - was besonders in modernen liberalen Gesellschaften als narzisstische Kränkung erscheinen muss.

Durch die Reduktion der Komplexität, reduziert man die Ungewissheit, erhöht man die Unwissenheit (vgl. Dunning-Kruger-Effekt) und erhöht man - scheinbar - die eigene Freiheit.

Die Angst vor Kontrollverlust und das Gefühl der Ohnmacht wird verdrängt durch Re-souveränisierung.

Auf die leider nicht selten Gewalt folgt - an der Realität und an Menschen.

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"Physiker"
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Ich bin als links-grüner "Gutmensch" mit den genererellen Aussagen bezüglich Solidarität und Warnungen vor neoliberalem Denken natürlich einverstanden. Jedoch haben Massnahmen wie das viel-beschworene Maskentragen oder bestimmte Lockdown-Massnahmen nicht viel damit zu tun, wie sich jede Person überzeugen kann, die rechnen kann. Nur weil eigentliche Corona-Leugner, die oft politisch rechts stehen, solche staatliche angeordneten Massnahmen ablehnen, heisst das nicht automatisch, dass sie richtig sind, oder dass Leute sich irren, welche der Kompetenz z.B. des BAG im Umgang mit Zahlen und seinen durch diese begründeten Massnahmen mistrauen.

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Herr S., ich kann Ihre Ausführungen nur unterstützen. Alle die Aussagen weiter oben haben ihre Berechtigung (wobei man darauf achten sollte, offen zu bleiben für alles), bringen uns aber bei der Bewältigung des eigentlichen Problems (der Pandemie) nicht weiter. Es braucht eine offene Diskussion, die auf Daten und Fakten basiert.

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Der Bund empfiehlt 120kmh auf Autobahnen bzw. 50kmh Innerorts. Die Kantone Schwyz und Unterwalden setzten wegen des geringen Verkehrsaufkommens auf Selbstverantwortung. Der Kanton Wallis auf Gottes Segen.

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"Physiker"
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Ich finde es schwierig, diesen Artikel einzuordnen. Die Corona-Pandemie ist kaum vergleichbar mit dem zweiten Weltkrieg. Zum Glück haben wir noch etwas Föderalismus, damit nicht alle Kantone den teilweise nicht begründbaren Vorschläge des BAG folgen oder auf den Alarmismus der Covid-19 Science Task Force reagieren. Gegen diesen empfehle ich den neusten Artikel von Pietro Vernazza: https://infekt.ch/2020/07/covid-mor…nflussbar/ Darin beschriebt er eine neue statistische Metastudie: "A country level analysis measuring the impact of government actions, country preparedness and socioeconomic factors on COVID-19 mortality and related health outcomes" von Chaudhry et al. Quintessenz: Bezüglich Mortalität seien sämtliche untersuchten Massnahmen nicht signifikant ("Border closures, full lockdowns, and a high rate of COVID-19 testing were not associated with statistically significant reductions in the number of critical cases or overall mortality." D.h. bezüglich Moltalität war und ist es statistisch gesehen egal, was der Bundesrat machte oder macht. Hingegen hätten die Massnahmen die Genesungsdauer von Erkrankten verkürzt ("However, full lockdowns and reduced country vulnerability to biological threats (i.e. high scores on the global health security scale for risk environment) were significantly associated with increased patient recovery rates.")

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a) hatte zum Zeitpunkt der Studie die USA knapp 65'000 Tote jetzt sind es bereits über 150'000.. oder in Worten der Autoren der Studie:
"There are important limitations with our data, including the fact that at or prior to May 1, 2020, many countries included in our dataset were not yet in the “plateau” or downslope phase of their individual epidemiologic curves, with border restrictions having been introduced only very recently. "
b) ist das eine globale Analyse, die wohl kaum das Ziel hatte Massnahmen für die einzelnen Ländern zu beurteilen
c) zeigt die Studie eher, dass man Mortalität innerhalb der Länder mit ähnlichem GDP und Gesundheitssystem vergleichen sollte, also zB. mit Schweden (passt natürlich nicht zu Herrn Vernazzas politischer Sicht)
d) ist die Anzahl der Länder ohne Lockdown viel kleiner, was eher einen Bias in die Datenanalyse bringt
e) Die Studie ist also kaum geeignet um Massnahmen für die Schweiz zu empfehlen, da ist mir die Task force doch lieber

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"Physiker"
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b) Ja, es wurden die 50 am schwersten betroffenen Länder untersucht, aber nicht gesagt, welche.

c) Ja, ich kann auch nicht beurteilen, was so ein Ländervergleich bringt. Es wurde jedoch auch gesagt, dass Fettleibigkeit (bzw. Länder mit vielen Fettleibige) das grösste oder sogar das einzige signifikant Risiko darstellt, während z.B. Länder mit vielen Rauchern etwas besser dastehen! Da wird klar, dass hier es um reine Statistik und nicht um Kausalitäten geht.

e) Die Aussage scheint zu sein, dass die Lockdowns und Grenzschliessungen im globalen Mittel nichts gebracht haben. Das könnte auch für die Schweiz gelten, auch wenn es wenig logisch erscheint. Mitglieder der Task Force hatten hingegen Modelle mit sehr stark übertriebenen Fallzahlprognosen präsentiert, allerdings finde ich den Beleg nicht mehr.

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Gaddafi wurde weggebombt als sein land den höchsten HDI Index von Afrika hatte (Wohlstandsindex der Vereinten Nationen). Soviel zur Entwicklungshilfe der Nato. Merci Daniel für die Provokation mit Muhammar. Wem nützt der offensichtlich übertriebene Föderalismus in unserem geliebten Land? Etwa den Steuerflüchtlingen?

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Guter Artikel, danke. Wer hier glaubt, sie oder er müsse die Krankheit kleinreden und keine Solidarität zeigen, der kann auch nicht auf zukünftige wirtschaftliche Solidarität hoffen.

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Ich glaube, dass es nötig ist, genau anzuschauen, wie die Situation, in der wir uns nun befinden, sich entwickelt hat.
Anfangs Juni sah es sehr komfortabel aus. Niedrige Fallzahlen von etwa 20 pro Tag. Am 6.6. wurde gelockert auf die Situation, die wir jetzt noch haben. Es kamen nur noch die Erweiterung der Obergrenze auf 1000 Personen bei Anlässen und die Maskenpflicht im ÖV vor 4 Wochen hinzu.
Bei den Lockerungen vom 6.6. stach für mich die Öffnung der Clubs als grosses Risiko hervor, einfach aus dem Grund, dass direkter Körper-/Gesichtskontakt die wohl "effizienteste" Übergtragungsmethode darstellt. Noch nicht einmal die Branche hatte eine so frühzeitige Öffnung erwartet und gewarnt wegen der Gefahren in den Clubs wurde auch.
Ein Link
Ich denke aber, dass hier nicht aus wirtschaftlichen Interessen (so gross sind die nicht) gehandelt wurde, sondern dass man den jungen Menschen etwas bieten wollte. Vermutlich hatte man auch unterschätzt, dass einige Vorfälle in Clubs wegen der hohen Personenzahlen das Contact-Tracing an den Anschlag bringen könnten. In den ersten ruhigen Wochen hat man es überdies versäumt, das Contact-Tracing richtig aufzustellen. Man dachte wohl, man käme mit wenig Aufwand durch. So wurde die gute Ausgangslage verspielt. Dazu kommt, dass auch kaum Anstrengungen unternommen wurden, mehr zu darüber zu erfahren, wie die Ansteckungen zustandekommen (s. bekannten SRF-Bericht Ein Link). - Anmerkung EK, nun eine Korrektur bei SRF -
Das Interesse, die Wirksamkeit der Massnahmen zu prüfen, ist offenbar gering. Man könnte leicht durch Umfragen beim Verkaufspersonal und Grossverteilern herausfinden, wie sich die Lage in den Läden präsentiert.
Ich sehe 2 Faktoren, die eine wichtige Rolle beim Wachstum der Fallzahlen spielen könnten.
Ein wachsender Zufluss durch importierte Fälle, aufgrund des vermehrten Reisens (das BAG nannte Zahlen von 10 - 25 %, im internationalen Zug sorgte es für die Mehrzahl der Fälle) und eine Art Multiplikationseffekt durch die Clubs (in ZH und AG sprangen die Fallzahlen in die Höhe zur Zeit der ersten gemeldeten Ereignisse in Clubs und blieben seither auf dem höheren Niveau.Es dürfte daher wohl auch kein Zufall sein, dass gerade Genf nun stark betroffen ist. Dazu ein Ausschnitt aus dem Communiqué des Staatsrats:

Le nombre de nouvelles infections a très significativement augmenté durant trois semaines d'affilée en juillet, passant de 37 à 79 puis à 216 cas par semaine. Ces trois derniers jours, 177 nouveaux cas ont été diagnostiqués positifs et 14 personnes sont actuellement hospitalisées. Dans la même période, le pourcentage de tests positifs est passé de 2% à 9%.  Par ailleurs, 40% des personnes positives ont été contaminées dans plus de 20 lieux festifs du canton. Face à la circulation accrue du coronavirus dans la population, le Conseil d'Etat a pris les mesures suivantes:
Fermeture des boîtes de nuit, discothèques, dancings, cabarets-dancings et installations assimilées.

Der letzte Wochenbericht des BAG zeigt, dass im Vergleich der Woche 30 (endend am 26.7.) mit der Woche 29 die Fallzahlen schweizweit um 110, in Genf allein um 148 gestiegen sind, dass also die regionalen Unterschiede durchaus bedeutend sind. In der laufenden Woche (SRF zeigt jetzt alle Kantonsresultate aktualisiert auf dasselbe Datum) betreffen mehr als 40 % aller Fälle GE und VD (hat Maskenpflicht in Läden). Das alles spricht nicht für einheitliche Vorschriften in den Kantonen

Das Maskentragen nimmt in der Diskussion, im Vergleich zum möglichen Einfluss auf den Verlauf der Pandemie, einen viel zu breiten Raum ein. Das birgt die Gefahr, dass, wegen überhöhter Einschätzung , andere wichtigere Massnahmen nicht ergriffen werden.

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"Physiker"
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Inzwischen haben Sie selber korrigiert, dass die Zahl für Clubs/Discos heute auf 1.9% auf hinunter korrigiert worden ist - die früher sehr hohe Zahl war ein peinlicher Fehler.

Interessanterweise fehlen ÖV und Läden in der Aufstellung völlig und Schulen sind mit 0.3% vermerkt. Trotzdem werden genau in diesen Bereichen Maskenobligatorien angedroht (z.B. aktuell in Berner Fachschulen und Gymnasien) oder sind schon verfügt.

Ich habe das Gefühl, dass hinter den Corona-Wellen mehr steckt, als eine simples zeitverzögertes Reagieren (oder nicht) mit Massnahmen/Verhalten auf ein neues Virus. Auch hier verweise ich wieder auf Pietro Vernazza, der in https://infekt.ch/2020/07/noch-mehr…snachweis/ fragt, ob nicht die (schwierig nachzuweisende) zelluläre Immunantwort grösser sein könnte als die viel dikutierte Antikörperantwort. Dies könnte dazu beitragen, dass die Wellen rascher abklingen als erwartet, d.h. weniger abhängig von den Massnahmen dagegen als gemeinhin angenommen.

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Man kann wahrscheinlich weder der ersten noch der zweiten Liste trauen. Die Zahlen beruhen auf den Meldeformularen, die von Arztpersonen ausgefüllt werden, und nicht auf Informationen aus dem Contract Tracing. Sie decken auch nur die letzten 2 Juliwochen ab.
Allein die 40 % Fälle in Clubs aus Genf wären ein Mehrfaches der 1.9 %.

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Informatiker
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Sie sprechen mir aus der Seele - leider. Offensichtlich will sich niemand exponieren. So kann man aber ein Land nicht durch eine Krise führen.

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Danke für diesen Beitrag Herr Rebosura. Ich hatte schon bedenken, hier hätten nur noch Corona Leugner und Realitätsverweigerer das Sagen. Die hohe Bereitschaft zur Rücksichtslosigkeit gegenüber allen solidarischen, und vor allem der Risikogruppe, welche knapp 30 % der Bevölkerung ausmacht, ist erschreckend. Wer durch ein Wohnquartier rast, kann sich auch nicht auf Freiheitsrechte berufen. Freiheit endet dort, wo sie für andere beginnt.

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Johanna Wunderle
Einheit in der Vielfalt
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Ich möchte mich dem Danke von Herrn S. anschliessen aus den gleichen Grund.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ja, und wenn man ausgerechnet am 1. August Solidarität als "Quatsch" bezeichnet, dann weiss ich auch nicht, was aus dieser sog. "Eidgenossenschaft", in der "die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen", werden soll.

Die "Eigenverantwortung" im Sinne egoistischen Handelns ohne Rücksicht auf Andere und das Gemeinwohl passt ja auch wunderbar zur neoliberalen, ja libertären Haltung, wonach man einerseits alles selbst geleistet habe und andererseits für alles selbst schuld sei. Staat, Sozialwerke und Solidarität erscheinen dann als Diebstahl am "Eigentum" (durch sog. "Sozialschmarotzer").

  • Bist Du arm? Selbst schuld, hast Dir halt zu wenig Mühe gegeben! Also braucht es keine Sozialversicherung.

  • Bist Du arbeitslos? Selbst schuld, hast Du halt zu wenig geleistet! Also braucht es keine Arbeitslosenversicherung.

  • Bist du krank? Selbst schuld, hast halt zu wenig für dein Immunsystem und deine Fitness getan! Also braucht es keine Krankenversicherung.

Doch wie schon hinlängliche Male gezeigt wurde, kann diese neoliberale, libertäre Haltung mit einer rechten, sozial-darwinistischen zu einem regelrechten Todeskult fusionieren.

Vergleiche auch den Dialog hier.

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weder Schaf noch Hirt
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Es waren 2.6% positive Tests bei 1-2% false positive. Also immer noch eine lächerliche Zahl bezogen auf die aktuellen und die angedrohten Massnahmen. 2003 Starben im Sommer während der 12 Tage dauernden Hitzewelle rund 970 Menschen an der Hitze.
Unser Problem ist also nicht dieser Virus, sondern die Ökologische Katastrophe auf die wir uns zubewegen. Gestern hat man übrigens wieder Tonnenweise Schwefelverbindungen in die Luft gejagt. Das ist wohl einer der grössten verursacher von Atemwegserkrankungen. Nur schon wegen diesem Fakt werde ich mich immer weigern eine unnütze Maske zu tragen. Wäre unser Staat eine einzelne Person, wäre sie schon lange in einer Psychiatrischen Klinik verwahrt.

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Es waren 2.6% positive Tests bei 1-2% false positive.

Mich erstaunt Ihre Angabe der False Positives von 1-2 %. Haben Sie dazu eine Quelle?

Wieso mich diese Angabe erstaunt:
Die Positivitätsrate von 0.65 % ( = 1'273 Positive / 197'255 Anzahl Tests ) im Monat Juni (siehe SRF) liefert starke empirische Evidenz, dass die False Positives unter 0.65 % sein müssen. Wieso? Nimmt man an, dass alle 1273 positiven Testresultate "False Positives" sind, kommt man bei diesem sehr grossen Datensatz auf 0.65 % - niemals aber höher. Realistischerweise darf man davon ausgehen dass ein Teil der Tests sicher "True Positives" waren, was die "False Positives" im Verhältnis zu allen Tests noch niederiger ausfallen lässt.

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weder Schaf noch Hirt
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Da dürfen sie schon selber suchen. Ich lese viel schreibe aber nich alles auf, da dies nicht mein Job ist. Mich zu informieren und mein eigenes Bild der Angelegenheit zu erhalten ist reines Hobby.
Aber selbst wenn dann alle 2.6% Positiv sind ist die Zahl lächerlich. Sie sagt lediglich etwas mehr aus als die Mantraartig wiederholten absoluten Fallzahlen welche ein Mumpitz sind und damit gar nichts aussagen. Die Zahl ist darum lächerlich weil die Positiv getesteten uu keinerlei Symtome zeigen, also von Covid nicht betroffen sind. Man hat einfach einen Infekt wie bei einer Grippe, oder Ähnlichem. Relevant sind eigentlich nur die Todeszahlen. Diese sind leider versetzt. Die Todeszahlen sind aber nur relevant wenn die verstorbene Person Ihr Leben noch nicht gelebt hatte, sprich weder Todkrank war noch sehr alt und oder gebrechlich. Erst wenn Menschen sterben wird es tragisch und wenn Menschen sterben die schon gelebt haben müssen wir uns wieder auf die Basics des Lebens zurückbesinnen und werden realisieren dass das Leben endlich ist. Ich staune immer wieder wieviele an sich gescheite Menschen diesen Fakt vergessen haben

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"Physiker"
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Das Thema falsche Positive scheint ziemlich verzwickt. Trotz stundenlangem Studium habe ich den Durchblick noch nicht und keine der Experten oder Organisationen, die ich bisher anfragte, haben mir ähnliche Fragen wie Ihre beantwortet. Trotzdem ist klar, dass bei geringer positiver Vortestwahrscheinlichkeit (z.B. 2%) und Test-Spezifitäten um 99% viele falsche Positive resultieren, wie sie hier ausprobieren können: https://www.bmj.com/content/369/bmj…nfographic. Mit den obigen Zahlen gibt es gerundet 2% wahre und 1% falsche Positive.

Dieses wichtige Thema wird in der Schweiz ausser von Infosperber und einigen alternativen Websites totgeschwiegen. In Deutschland macht sich jedoch der Gesundheitsminister persönlich Sorgen:
"Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht nachher durch zu umfangreiches Testen – klingt jetzt total … da muss man erstmal um zwei Ecken denken – durch zu umfangreiches Testen zu viele falsch Positive haben. Weil die Tests ja nicht 100 Prozent genau sind, sondern auch eine kleine, aber eben auch eine Fehlerquote haben. Und wenn sozusagen insgesamt das Infektionsgeschehen immer weiter runtergeht, und Sie gleichzeitig das Testen auf Millionen ausweiten, dann haben Sie auf einmal viel mehr falsch Positive." https://deutsch.rt.com/inland/10349…itive-als/

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Sie vermischen Sachen. In diesem Artikel geht es um das Covid-19 und nicht um die „Ökologische Katastrophe“.

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weder Schaf noch Hirt
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Ich will lediglich klar machen dass man nicht vor covid19 Angst haben muss sondern vor den echten Bedrohungen. Covid19 wir nur noch benutzt um den Angstbürger mit seinem Stoff zu versorgen.

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Johanna Wunderle
Einheit in der Vielfalt
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  • Der Bundesrat und die übrigen involvierten Institutionen haben einen klaren Auftrag- (Heinrich Kienholz)

Darauf weist Daniel Binswanger unbeirrt immer wieder hin.

  • Solange man nichts tut, bleibt man ein Wirtschaftsfreund. - ( D.B.)
    Möglicherweise. Was leider nicht sagen will, dass der Wirtschaft damit tatsächlich Gutes geschieht. Wenn der Pandemie Verbreitung viel zu wenig entgegen gesetzt wird, ist das nicht nur verheerend für die Gesundheit, sondern auch für die Wirtschaft.
    Warum versteht sich das nicht von selbst?

Ich bin Herrn Binswanger sehr dankbar, dass er der mutige Rufer in der Wüste bleibt.
Eine Wüste die nur fruchtbar werden kann,
wenn ALLE Politiker sich besinnen auf die Vorraussetzungen die für ihr Amt notwendig sind : Verantwortungsbewusstsein, Rechtschaffenheit, Urteilsvermögen, Konsequenz, Kompetenz, Klugheit und MUT.

(Nein, ich meine nicht den Mut mit teuren Anzug in der Aare zu springen.)

Ich meine den Mut zur Einheit bei Gefahr, sodass wir uns am nächsten 1.August General Guisan wieder zum Vorbild nehmen, statt an den unseligen Ghadhafi erinnert zu werden.

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Es war interessant zu sehen, wie über das Wochenende plötzlich überall Aussagen von Leuten in Politik und Wissenschaft und sehr viele Kommentare von Medien zum Thema Erfassung der Ansteckungsorte erschienen. Dabei war schon seit langem klar, dass Handlungsbedarf bestand. Bei REPUBLIK gab es schon einen Dialog hierzu vor 3 Monaten, anlässlich Daniel Binswangers Kommentar «Fliegen auf Sicht? Das war einmal».
Die Handlungsweise des BAG war allerdings dilettantisch. Weder die eine, noch die andere Liste genügt Minimalkriterien einer abgestützten Untersuchung. Man kann nur hoffen, dass sich das verbessert.

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Ich finde auch, dass der Föderalismus sich nicht gerade bewährt in diesen Corona-Zeiten. Viele Kantonsbehörden sind offensichtlich überfordert. Dazu zeigt sich, dass der Föderalismus es auch verunmöglicht, auf regionale Ausbrüche kraftvoll zu reagieren: Wenn sich in einem Kanton ein Ansteckungsherd bildet, sind die dortigen Tracer und Quarantäneüberwacher sofort überfordert, während sie in anderen Kantonen weiterhin Däumchen drehen müssen.
Doch trotz diesen Schwächen ist die aktuelle Situation bisher eine Erfolgsstory. Denn der schlussendlich entscheidende Parameter sind nicht die Infektionen, sondern die Todesfälle. Trotz Anstieg der Infektionszahlen liegen die Todesfälle seit Mai stabil bei weniger als 0.5/ Tag. Eine so geringe Zahl lässt sich statistisch alleine mit den False Positive und "mit-Corona-Gestorbenen" erklären, so dass die Aussage gewagt werden kann, dass wir seit 3 Monaten so gut wie keine "an Corona-Verstorbenen" mehr hatten.
Zurzeit scheint es uns zu gelingen, mit Corona zu leben. Es scheint uns zu gelingen, die gefährdeten Personengruppen abzuschirmen, die Medizin hat offenbar Fortschritte gemacht. Das ist eine sehr gute Nachricht, denn mit Corona müssen wir leben, zumindest bis es eine Impfung gibt. Vielleicht aber auch auf lange Frist.
Wer noch auf ein Leben ohne Corona hofft, wird dies anders sehen, wird sich aber irgendwann der Realität stellen müssen.

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Die Frage ist berechtigt. In der kalten Jahreszeit haben alle Viruskrankheiten Hochbetrieb, als auch Influenza und Co. und wir werden die diversen Erkrankungen durchmachen inklusive Corona da die Immunitäten nie ewig dauern und die Viren ihr Genom etwas abändern ums wieder befallen zu können und sich vermehren. Es wird auch wieder Tote geben. Bis jetzt hat das niemand besonders bewegt, aber jetzt da viele besorgt sind kann uns das Schlimmste bevorstehen wenn die gleiche Strategie gefahren

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Caspar Humm
Rechtsanwalt. Vater. Bürger. etc.
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Guten Tag Herr Binswanger,
Toll erfasst, danke! Könnten Sie / die Republik allenfalls den Wechsel von 'Ex Mr. Corona' Daniel Koch zum bezahlten Sport-Lobbyisten näher beleichten? Der Interessenkonflikt zu seiner früheren Rolle ist evident,und ich finde es ärgerlich, wie viele Medien ihm trotz seiner neuen Rolle unkritisch eine riesige Plattform bieten, um jetzt für mehr Besucher in Sportstadien zu weibeln.

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(durch User zurückgezogen)