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Das Bild einer Arbeit wäre noch schön gewesen. Wie Frau Henrot ausschaut interessiert mich eigentlich weniger. Ist da vielleicht jemand in die Falle getappt: Frau, Aussehen wichtig.
Was meinen Sie mit «Falle»?
Eigentlich so wie ich es geschrieben habe. Hätte man bei einem Künstler auch mit vier inszenierten Portraits begonnen? Ich weiss nicht.
Grüezi Herr Gadient, das hier ist bloss der Auftakt zur neuen Bildkolumne – damit Sie wissen, was Sie in den kommenden Wochen erwartet. Hier finden Sie die erste Folge mit einem Werk von Camille Henrot. Gute Lektüre!
Ja sorry - ich hab es nachher gesehen.
Gesellschaftliche Bilder aufbrechen. Etwas, das jedem hilft, seine Erfahrungs- und Erlebniswelt auszudehnen. Und es gibt sie, diese einschränkenden Bilder und Ansichten, die Vielfalt der Möglichkeiten eindämmenden Bilder. Zu hunderten, ja tausenden. Klar sind sie für mich auch Orientierungshilfen. Missbraucht um seine eigenen Ängste zu verdecken. Täglich angewendet und das eigene Leben einschränkend. Tausende Jahre Patriarchat prägt -durch solche Bilder. Danke der Tiefe von Künstlern, wie Camille Henrot, die uns dies aufzeigen.
Wenn sie Cherokee Indianer hören, welche Bilder sehen sie. Bei den allermeisten sicher Bilder, die nichts mit diesem Matriarchaten Stamm etwas zu tun haben.
Ich freue mich auf weitere Beiträge von Milkyways
Ocean Vuong hat dazu in «On Earth We're Briefly Gorgeous» (2019) vor tragischem Hintergrund etwas Schönes gesagt:
The weight of the average placenta is roughly one and a half pounds. A disposable organ where nutrients, hormones, and waste are passed between mother and fetus. In this way, the placenta is a kind of language—perhaps our first one, our true mother tongue. At four or five months, my brother’s placenta was already fully developed. You two were speaking—in blood utterances.
Auf Deutsch:
Die durchschnittliche Plazenta wiegt ungefähr 680 Gramm. Ein Wegwerforgan, über das Nährstoffe, Hormone und Ausscheidungen zwischen Mutter und Fötus ausgetauscht werden. So gesehen, ist die Plazenta eine Art Sprache: vielleicht unsere erste, unsere wahre Muttersprache. Im Alter von vier oder fünf Monaten war die Plazenta meines Bruders bereits voll entwickelt. Ihr zwei habt miteinander kommuniziert — in Blutworten.
Vielen Dank. Das brauche ich gerade sehr.
Sanfte Liebe, ungeheure Wut--kennen wir alle auch in intensiven Beziehungen. Atelierbesuch der virtuellen Art, willkommen als Artikelserienkünstlerin Mme. Henrot.
Welch Zufall! Erst kürzlich las ich im New Yorker von der «neuen» Serie «Milky Way» des Fotografen Vincent Ferrané, welche seine Frau beim Stillen ihres Kindes dokumentiert (der Artikel ist jedoch vom Oktober 2017).
Ich bin gespannt!
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