Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



schon wieder ein übersetzter artikel aus dem englischen, den ich bereits im original gelesen hatte. mühsam.

20
/
65

Ich bin froh, dass ich ihn in der „Republik“ und auf Deutsch lesen konnte

97
/
4
(durch User zurückgezogen)
Mensch
·

Sie sind sehr belesen, sprachlich hochkarätig und verfügen über internationale Quellen. Herzliche Gratulation. Ich - und viele andere Mitverleger - sind das jedoch nicht in dieser ausgeprägten Form. Deswegen bin ich froh, dass auch meine bescheidene und etwas einfachere Welt zu solchen Beiträgen/Informationen kommt und danke der Redaktion der Republik dafür. Well done….

86
/
3
(durch User zurückgezogen)

ich habe hier nichts zum Inhalt gesagt, nur dazu, dass ich es mühsam finde, rezyklierte englische artikel zu lesen. dafür lese ich nicht Republik, sondern informiere mich eben bereits soweit möglich weltweit. Wenn schon,würde ich gerne übersetzte Artikel aus nicht so gängigen Sprachen lesen.
Zur Übersetzerin wird mir mein englisch übrigens nicht reichen.
Aber dafür, Ihnen zu sagen, dass ich Ihren Kommentar respektlos finde.

12
/
44

Herr L. D.. Weshalb löschen Sie Ihren Beitrag?

2
/
5
Karen Merkel
Chefin vom Dienst
·

Liebe Frau Friedli, es ist bedauerlich, dass sich für Sie dieser Artikel gedoppelt hat. Einige Verleger*innen haben Ihnen bereits geantwortet, ich wollte es auch noch einmal kurz persönlich schreiben: Wir erhalten tatsächlich häufig eher die Rückmeldung, dass es geschätzt wird, wenn wir ausgewählte, inhaltlich sehr relevante Beiträge aus dem Englischen übersetzen. Für uns zählte dieser von Anne Applebaum dazu. Herzliche Grüsse!

33
/
4

Das hat mich auch genervt. Wirklich mühsam. International kommt fast nur noch Konserve. Etwas mager für 240 CHF.

8
/
38

Beste Unterhaltung heute Morgen. Für einmal liebe ich Frau Appelbaum, für diese Satire. Abrüsten endlich. Welchen Weg hätte sonst die Welt. Und die Republik teilt das Jammern und Bangen um die Nato. Die sich nun wirklich gut wegdenken lässt.

17
/
78

Die Realsatire entsteht aber erst in diesem
Kommentar: Ich denke nicht, dass Abrüstung entsteht, wenn man die Nato kollabieren lässt.

73
/
4

Kollaps ist nie gut. Aber andenken könnte man diesen Prozess, in geordneten Bahnen, ja schon mal. Besonders wenn man REPUBLIK heisst. Damit man nicht vom Kollaps überrascht wird.

11
/
34
Senftube
·

Abrüsten kann man leider nur, wenn alle mitmachen. Dann muss man versuchen, die sogenannte Friedensdividende so gut als möglich nutzen. Aber das Hinhalten der anderen Backe beeindruckt Imperialisten leider nicht. Letzteres können Sie auch auf die USA anwenden, auch wenn diese ein Imperium sind, das seine Grenzen nicht erweitert (wobei Trump schon von neuen Territorien geredet hat…). Aber halt auch auf Putins Russland. Die Erzählung, die aus dem Kreml kommt, gab es x mal in der imperialistischen und kolonialistischen Geschichte:

  • Die Ukrainer sind eigentlich gar kein eigenes Volk mit eigener Kultur

  • Die Ukrainer sind kolonialisiert (vom „Westen“, insbesondere den USA), und hätten eigentlich lieber einen anderen Kolonialherren. Wir sind Befreier.

Das finden Sie wieder und wieder in der Geschichte.

Die Nato ist ein Verteidigungsbündnis, Kriege wie der Irakkrieg gehen auf das Konto einzelner Mitgliedstaaten, nicht auf das Konto der Nato. An der Politik der einzelnen Staaten gibt es sehr viel kritikwürdiges.

25
/
0
Aktivist
·

Ich wünsche mir wirklich fest, dass ein verurteilter Vergewaltiger, Rassist und Sexist, wie Trump es ist, NICHT gewählt wird. Vielleicht ist das mein größter politischer Wunsch für dieses Jahr.

65
/
2

Diese Argumente mögen stimmen unter der Annahme, dass die Nato „die Guten“ sind.
Sie ist aber kein Verteidigungsbündnis mehr, hat die Annäherung Europa-Russland zerstört, mischt sich aktiv in Konflikte ein, die sie nichts angehen (Nah- und Fernost) und hat mit ihren militärischen Einsätzen nie für Demokratie und Menschenrechte vor Ort gesorgt.

14
/
82
· editiert

Die NATO hat "die Annäherung Europa-Russland zerstört" ...? Dass solche Geschichtsklitterung im Dialog der Republik auch Zustimmung erntet finde ich echt ernüchternd. Die Zustimmenden mögen doch bitte mal die NATO-Russland-Grundakte lesen und sich fragen, welche Seite ihre Versprechen gebrochen hat. Insbesondere diesen Absatz:

Zur Verwirklichung der Ziele dieser Akte verpflichten sich die NATO und Russland gemeinsam dazu, ihre Beziehungen an folgenden Grundsätzen auszurichten:

  1. Aufbau einer starken, stabilen, dauerhaften und gleichberechtigten Partnerschaft und der Zusammenarbeit auf der Grundlage der Transparenz mit dem Ziel, die Sicherheit und Stabilität im euro-atlantischen Raum zu stärken;

  2. Anerkennung der Schlüsselrolle, die Demokratie, politischer Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit und die Achtung der Menschenrechte und bürgerlichen Freiheiten sowie die Entfaltung freier Marktwirtschaften für die Schaffung allgemeinen Wohlstands und umfassender Sicherheit spielen;

  3. Verzicht auf die Androhung oder Anwendung von Gewalt gegeneinander oder gegen irgendeinen anderen Staat, seine Souveränität, territoriale Unversehrtheit oder politische Unabhängigkeit in einer Weise, die mit der Charta der Vereinten Nationen oder der in der Schlussakte von Helsinki enthaltenen Erklärung über die Prinzipien, die die Beziehungen der Teilnehmerstaaten leiten, unvereinbar ist;

  4. Achtung der Souveränität, Unabhängigkeit und territorialen Unversehrtheit aller Staaten sowie ihres naturgegebenen Rechtes, die Mittel zur Gewährleistung ihrer eigenen Sicherheit sowie der Unverletzlichkeit von Grenzen und des Selbstbestimmungsrechts der Völker, wie es in der Schlussakte von Helsinki und anderen OSZE-Dokumenten verankert ist, selbst zu wählen;

Wie steht es denn um Demokratie, politischen Pluralismus und Rechtstaatlichkeit in Russland? Ist die politische Opposition, zum Beispiel verkörpert durch Alexei Nawalny bei den Präsidentschaftswahlen dabei?

Ist Putin's Drohung mit Atomwaffen ("das ist kein Bluff") keine Androhung von Gewalt? Ist seine Invasion der Ukraine keine Anwendung von Gewalt?

Respektiert Putin das Selbstbestimmungsrecht des ukrainischen Volkes?

Aber nein, Putins Verfehlungen sind natürlich nicht der Rede wert. Die NATO ist allein Schuld, und es wäre am besten wenn es die NATO nicht gäbe?

Eine solche Täter-Opfer-Umkehr hier lesen zu müssen ist schlimm genug. Aber die Zustimmung, die solche abstruse Propagandalügen hier ernten, gibt mir echt zu denken.

63
/
1
Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
·

militärischen Einsätzen nie für Demokratie und Menschenrechte vor Ort gesorgt

Das "nie" ist eine These, die sich so wohl kaum belegen lässt. In Bosnia and Herzegovina hat sich die Situation für Demokratie und Menschenrechte seit 1992 aus meiner Sicht und der Sicht internationaler Organisationen verbessert.
Und die Frage ist wohl nicht, on die NATO, "die Guten" sind, sondern eher, ob die Welt ohne Nato besser oder schlechter wäre.

60
/
1

Die Bombardierung Belgrads war völkerrechtswidrig.
Und wo wäre die Welt besser: im Irak, in Afghanistan, in Libyen?
Und sogar bei der Ukraine stellt sich die Frage: der Warschaupakt wurde aufgelöst mit Rückzug der Truppen, die Nato hat sich entgegen allen Versprechungen systematisch nach Osten erweitert.

10
/
49

Ein Bereich meiner Sehnsüchte ist Frieden, Gewaltlosigkeit, Pazifismus, vorbildliche Abrüstung. Ein anderer Bereich ist Realismus, das heisst, den komplexen, widersprüchlichen, schmerzhaften Wirklichkeiten so gut wie möglich ins Auge zu schauen. Dazu gehört, direkt betroffenen Menschen sehr gut zuzuhören, und ihnen im Zweifelsfall eher zu glauben, als den eigenen Träumen und Sehnsüchten (...).
Wenn zig Millionen Osteuropäer sich freiwillig, demokratisch der NATO anschliessen, nachdem sie Jahrzehnte lang unter der Sowietisch/russischen Herrschaft gelitten haben, dann macht mich das sehr nachdenklich. Diesen Millionen von Menschen glaube ich auf jeden Fall millionenfach mehr als dem aussichtsreichsten republikanischen Präsidentschaftkandidaten, den ich zur Crème de la Crème der mächtigen und rücksichtslosen Lügner zähle.
Dies heisst nicht, dass ich die NATO heilig sprechen möchte. Ich möchte niemanden heilig sprechen.

42
/
3

Allerdings sind die östlichen NATO-Länder nicht trotz, sondern genau wegem dem amerikanischen Nuklearschirm der NATO beigetreten. Und wer kann es ihnen verdenken? Die russische Strahlkraft hat bereits in den 90ern arg gelitten (versuchte Niederschlagung des Volksaufstand in Riga 1991, Jelzins Beschuss des eigenen Parlaments 1993, erster Tschetschenienkrieg 1994 - 1996). Wichtig erscheint mir aber auch die Aufgabenteilung NATO/EU: Sicherheit und Abschreckung durch die Allianz, wirtschaftliche Prosperität durch die Union. Und nüchtern betrachtet ist das ein ziemliches Erfolgsmodell, auch wenn nicht ganz alles gülden glänzt.

14
/
2
· editiert

A. M. (Beitrag weiter unten) schrieb:
„ Aber nein, Putins Verfehlungen sind natürlich nicht der Rede wert. Die NATO ist allein Schuld, und es wäre am besten wenn es die NATO nicht gäbe?
Eine solche Täter-Opfer-Umkehr hier lesen zu müssen ist schlimm genug. Aber die Zustimmung, die solche abstruse Propagandalügen hier ernten, gibt mir echt zu denken.“

Mir ergeht es wie Herrn M. Es ist für mich erschütternd und sehr neu, in den Leserbeiträgen der „Republik“ von solcher Weltfremdheit, solcher Geschichtsvergessenheit lesen zu müssen. Ist z.B. die Vorgeschichte des WK II, ist Chamberlain bei diesen Zeitgenossen völlig vergessen? Alle vernünftigen und nicht ideologisierten Menschen wollen den Frieden, aber wenn der „dem bösen Nachbarn nicht gefällt“?

36
/
2

Es gibt durchaus differenzierte Diskussionen zur Sicherheitspolitik auf Deutsch. Übers Wochenende ist mir beispielsweise der Podcast Sicherheitshalber mit einer Episode über die Osterweiterung der NATO aufgefallen (1).

Wie oben geschrieben, halte ich aber allgemein die Diskussion in der Schweiz zur Geopolitik für flach. Die Institutionen, die wir haben (zB CSS an der ETH, Swisspeace in Aarau oder GCSP in Genf) entwickeln weder öffentliche Wirkung noch haben sie genügend Expertise.

(1): https://sicherheitspod.de/2024/01/3…e-ukraine/

4
/
0

Danke, Anonym 3, für den Link. Ich habe mir in der Zwischenzeit dort den grössten Teil dieser langen (1 3/4 h), sehr tiefschürfenden und bestens quellenbelegten Diskussion angehört. Die wichtigste Erkenntnis daraus: Dass die NATO-Osterweiterung der Grund für Russlands Angriff auf die Ukraine sei, ist nichts anderes als russische Bemäntelung der eigenen, d.h. Putins, imperialistischen Pläne – Fake News, auf die im Westen leider so viele Leute hereingefallen sind.

26
/
2
· editiert

Herr M. hat auf den Rundumschlag gegen die NATO von Anonym 1 geantwortet.
Mir sind viele Beiträge in der Republik zu wenig kritisch gegenüber den USA und vor allem deren Aussenpolitik. Die NATO hat viel verbrannte Erde hinterlassen - und darüber sollten wir reden können. Das hat mit Weltfremdheit nichts zu tun.
Es ist gut möglich, dass die Zwischenkriegszeit für einige Leser:innen nicht mehr ganz präsent ist, oder dass sie eben als die Zeit der Kolonialreiche wahrgenommen wird. Woraus dann andere Gesichtspunkte entwickelt werden.
Ich hoffe, dass hier aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert werden kann - ohne dass grad die Welten zusammen brechen oder gewachsene Institutionen in Bausch und Bogen verdammt werden.

13
/
7
· editiert

Mit ihrem Wunsch rennen sie bei mir offene Türen ein: Ich wollte mit meinem Votum keinesfalls die USA heiligsprechen. Aber es scheint mir wichtig, alle Akteure an den gleichen Standards zu messen. Etwas pointiert gesagt: Ich finde es absolut nachvollziehbar und richtig, die USA während dem Irak-Krieg hart zu kritisieren. Aber während dem Ukraine-Krieg plötzlich wieder über Irak, Lybien, Afghanistan, Serbien und was sonst noch alles reden zu wollen setzt aus meiner Sicht falsche Prioritäten: Wenn wir Imperalismus überwinden wollen müssen wir Imperalismus dort kritisieren, wo er real stattfindet. Und das ist heute nicht Irak, Lybien, Afghanistan, oder Serbien, sondern in der Ukraine.

Wir sollten nicht zulassen, dass Russland mit seinem "die USA haben es auch getan. Irgendwo. Irgendwann. Bei entsprechender Betrachtungsweise." von seinen ungleich schlimmeren Verletzungen des Völkerrechts ablenken kann. Und erst recht sollten wir nicht zulassen, dass dabei Geschichtsklitterung betrieben wird.

Natürlich darf und soll auch der Imperialismus der USA kritisiert werden. Dort wo er stattfindet. Oder wieder stattzufinden droht. Aber in der Ukraine sollten wir anerkennen, dass die Ukraine dem russischen Imperalismus nur aufgrund der Militärhilfe der NATO widerstehen konnte. Und dafür verdient die NATO Dank, nicht Kritik.

Wir können heilfroh sein, dass im Ukraine-Krieg der Atlantiker Biden Präsident war, und nicht mehr Donald Trump (der ja seinerzeit die Militärhilfe an die Ukraine stoppte, um Selensky zu erpressen, den Eindruck zu erwecken, Biden's Sohn sei korrupt). Und deshalb darf nicht unterschätzt werden, in welchem Mass die Sicherheit Europas von der Besetzung des Oval Office abhängt.

Und damit wären wir beim Thema des heutigen Artikels angekommen. Es mag alarmistisch sein, die Auflösung der NATO zu prognostizieren, aber wie sagte es Macron während der Präsidentschaft Trumps? Die NATO sei hirntot?

15
/
0
Senftube
·

Einverstanden! Dazu gehört aber auch eine saubere Analyse der jeweiligen Akteure. Zum Beispiel war nicht die Nato im Irak, sondern die USA mit Verbündeten. Ob Sie diese verbrannte Erde meinen, weiss ich nicht. Aber insbesondere seit Ausbruch des Krieges wird das von vielen falsch dargestellt, einige davon glauben es, andere verbreiten es ganz gezielt um von der Politik des Kreml abzulenken oder diese zu rechtfertigen. Kritisieren wir sauber und gezielt die jeweiligen Akteure, und in Bezug auf Demokratien am besten gleich noch gezielt die Akteure innerhalb derselben.

PS: Mit Blick auf zumindest das kontinentale Europa bezweifle ich sehr, dass die Zwischenkriegszeit als koloniale Zeit wahrgenommen wird. Die (gute und unterstützenswerte) Erzählung der EU lautet: Der zweite Weltkrieg hat uns gezeigt, dass Imperialismus und Kolonialismus schlecht sind, und darum haben wir das aufgegeben. In Tat und Wahrheit haben europäische Imperien danach noch imperialistische Kriege verloren, wie etwa Frankreich in Nordafrika. Dass Europa nicht einfach so ohne Gegenwehr imperialistische Ambitionen aufgegeben hat (die Polen sind da ein Stück weit eine Ausnahme), wird meiner Wahrnehmung nach in der Aufarbeitung europäischer Geschichte weitestgehend ausgeblendet respektive vom (unterstützenswerten) Narrativ der Selbstläuterung überdeckt.

Natürlich übersehe ich nicht die Kritik insbesondere aus dem linken intellektuellen Milieu an kolonialistischen Strukturen, die bis heute wirken. Trotzdem komme ich insgesamt zum obigen Schluss.

12
/
1

Danke für diesen wichtigen Artikel. Ich staune darüber, wie viele Menschen nach dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts vergessen haben, welche wichtige Rolle das Verteidigungsbündnis für unsere Sicherheit in der Welt spielt.

37
/
6
Karen Merkel
Chefin vom Dienst
·

Lieber Herr K., vielen Dank. Wir fanden eben auch, diese Perspektive ist wertvoll und es ist wichtig, sie sich vor Augen zu führen.

6
/
3

Irgendwie sind diese Buendnisse nichts mehr wert. Auch das Memorandum von Budapest (1994) wo England, die USA und Russland der Ukraine Sicherheit zugebilligt haben, und diese dann den Russen die Atomsprengkoepfe aushaendigten hat sich als Flop entpuppt. Aber so lange sich alle darunter etwas vorstellen hilft es ja.

3
/
9

Die Diskussion hier im Dialog offenbart, wie fremd uns Geopolitik in der Schweiz ist. Gedankenkonstrukte wie die nukleare Abschreckung muss man aushalten können, um dann die strategischen Dilemma durchzudenken. Wir leben in der Tat seit bald einem Jahrhundert am steten Abgrund und sind jederzeit nur wenige Entscheide und Minuten vom Ende der Welt entfernt. Wie oft betäuben wir uns mit der Illusion, dass uns das ob unserer "Neutralität" nichts angehe.

Einfache "Lösungen" wie zB der Nuklearwaffenverbotsvertrag sind nicht hilfreich in dieser Sache, auch wenn niemand gerne Nuklearwaffen hat. Es braucht hingegen fähige Diplomaten und Berater, welche hier mit Fingerspitzengefühl, und auch Bewusstsein für die eigenen Sicherheitsinteressen der Schweiz, helfen, die Diskussionen in konstruktive Bahnen zu lenken. Das wird die Aufgabe sein, an der das neue Staatssekretariat im VBS SEPOS, mit der Unterstützung des EDA, zu messen sein wird.

33
/
2

Sie liegen völlig falsch: Es braucht nirgendwo eine ABSCHRECKUNG!!!

Diese „Abschreckung“ hat seit 1989/90 zu vielen, völlig illegitimen Kriegen mit Millionen von getöteten - ermordeten - Menschen geführt.
Die Kriege hielten den militärisch-industriellen
Komplex der USA am Laufen und füllten mit den Dividenden die schon prall gefüllten Portemonnaies der US-Oligarchen, der Plutokraten.

-> Es braucht gleichberechtigte Partner. Es braucht ein multipolaren System.
Die USA müssen zurückgebunden werden! Sonst kommt die Welt nie zur Ruhe.

26
/
35

Sie schreiben von gleichberechtigten Partnern, die es statt der USA geben sollte, und schreiben später seelenruhig von den Chinesen und Russen, die so oder so die neue Weltordnung durchsetzen würden. Wer liegt nun völlig falsch, wie sie eingangs Ihres Kommentars monieren?

Natürlich muss das System der „Grossmächte“ kritisch hinterfragt werden. Und mir wäre ein gleichberechtigtes, multipolares System auch weitaus lieber. Aber die Realität sieht leider anders aus. Die Grossmächte, von denen mir die USA als (noch) freies Land als das lebenswerterteste erscheint, werden ihre Macht nicht so schnell hergeben wollen. Auch das Vetorecht in der UNO wird regelmäßig von den Grossmächten missbraucht, um unliebsame, völkerrechtlich verbindliche Resolutionen abzuschmettern. Da sind wir von „Gleichberechtigung“ noch meilenweit entfernt.

32
/
2

Nein, Herr M., die Abschreckung ermöglicht uns erst unser Leben. Es gibt seit 1945 zwei Kategorien von Staaten: Die Haves (mit Nuklearwaffen) und die Have-Nots. Das, was die Haves bisher vom Einsatz ihrer Nuklearwaffen abhält, ist nicht das völkerrechtliche Verbot, sondern die "Mutually Assured Destruction" mit der passenden Abkürzung MAD.

Und: Sie machen sich ihr Leben einfach, wenn Sie die russischen kolonialen und imperialen Kriege auslassen. Vergessen Sie bitte nicht Moldawien, Tschetschenien, Georgien, Ukraine 2014, Syrien und Ukraine 2022 in Ihrer Auflistung. Die multipolare Welt, von der Sie träumen, ist vom Recht des Stärkeren geprägt. Als Kleinstaat kann das nicht unser Interesse sein. Wir brauchen eine Welt, die vom Primats des Rechts geprägt ist.

28
/
2

Müsste ihrer Meinung nach Putin ebenfalls zurückgebunden werden oder ist er der grosse Weltberuhiger? Falls ersteres, wie soll das geschehen?

19
/
2

Die Russen und die Chinesen werden die neue Weltordnung durchsetzen - sie sind schon an der Arbeit, sehr geehrter R.

3
/
30

Die Welt kommt auch mit zurückgebundenen USA nicht zur Ruhe. Nie war Ruhe auf der Erde. Besser ein halbwegs demokratisches Land ist dominant als Diktaturen mit viel Land.

14
/
2

Ein Austritt der USA wäre das beste, das der Welt passieren könnte. Ein militärisches Sicherheitsbündnis ist ein schreckliches Unwort, ein abartig euphemistisches Paradoxon. Die NATO war stets ein westliches Angriffsbündnis zur Destabilisierung von Regionen, wo wirtschaftlich-imperiale westliche Interessen durchgesetzt werden sollen, die militärische Stütze amerikanischer und in ihrem Schlepptau europäischer Raubzüge durch die Welt.

15
/
66
Senftube
·

Sie können nicht die Taten einzelner Mitglieder der Nato einfach der Nato anlasten. Es war nicht die Nato, die zum Beispiel den Krieg im Irak geführt hat, sondern Bush und ein paar Verbündete wie Blair.

30
/
1

Aber nur im zweiten Irakkrieg. Und im Ukrainekrieg? Wer finanziert den denn? Wäre es ohne NATO überhaupt zum Ukrainekrieg gekommen? und nun der Genozid in Gaza? Wie verhalten sich die NATO-Staaten da?

5
/
34
Kulturkritiker
·

die NATO rechtfertigt ihre Existenz durch ihre Existenz.

6
/
9

Die Welt, wie wir sie gekannt haben, hat sich mit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 verändert. Dass es die Ukraine noch gibt, haben wir dem militärischen und sozialen Widerstand der Ukrainer:innen zu verdanken. Die NATO hat für dieses befreundete Land keinen einzigen Schuss abgefeuert. Frau Applebaums steile These, das sich Europa ohne NATO gegen Putin nicht verteidigen könnte, halte ich deshalb für ziemlich übertrieben. Gegen einen Angriff werden sich Polen, Finnland und die baltischen Staaten wehren, ob das Trump passt oder nicht. Die Verwundbarkeit von Russland mit 20'000 km Aussengrenzen, einer durch Sanktionen und Krieg geschwächten Wirtschaft und einem unbeliebten Diktator thematisiert die Autorin nicht, weil es nicht zu ihrem "Narrativ" passt.

13
/
28

Für mich hat sich die Welt nicht am 24. Februar 2022 verändert; die Veränderung hat sich dann nur noch klarer gezeigt. Oder ist der russische Einmarsch in Georgien unbedeutend? Sind die Bombardierungen von Grosny unbedeutend? Ist der Überfall und die Besetzung der Krim unbedeutend? Ist der verdeckte Krieg im Donbas unbedeutend? Sind die zahlreichen, aber nutzlosen Friedensgespräche mit Russland unbedeutend?
Meinen Sie mit unbeliebtem Diktator Putin?

24
/
2

Lieber Herr R.
Russlands Nachbarn sind bereit, sich zu verteidigen und Russland selber ist geschwächt. Diese beiden Aspekte kritisiere ich am Artikel von Frau Applebaum. Und ja, Putin hat sich und sein Land international völlig unbeliebt gemacht.
Freundlich grüsst Bernhard Wehrli

7
/
1
Mensch
·

Siehe L. R.: Sie haben eine geschichtliche Abkürzung genommen. Putin und sein Grossmachtdenken sind keine Neuigkeit.

13
/
0

Nein Herr R., bei früheren Aggressionen des Grossmachtdenkers Putin gab es keine vergleichbare Hilfe für die Opfer in Tschetschenien, Georgien und auf der Krim. Insofern hat sich die "Welt" verändert.

4
/
0
Kulturkritiker
·

liebe Leute, ihr fragt, was ihr besser machen könnt. hier ein krasses Beispiel: Frau Applebaum ist seit 1991 eine vollkommen diskreditierte Autorin. Ihre Beiträge kauen die bekannte USamerikanische Doktrin wieder, ohne einen eigenen Gedanken beizusteuern. todlangweilig. verschont uns mit dieser intellektuellen Schmalspurkost. es gibt Dutzende Autoren, die es unendlich viel besser machen. wählt inspirierende Quellen!

22
/
51

Worauf stützen Sie dieses Urteil? Dass Frau Applebaum nicht ihrer Meinung ist?

20
/
0

Bitte nennen Sie einige aus den Dutzenden.

14
/
1

Noam Chomsky, Jeffrey Sachs

11
/
5
Lukas Huggenberg
Um-die-Ecke-Denker
·

Die einfachste Art, eine Autorin zu diskreditieren? Sie faktenfrei als «vollkommen diskreditierte Autorin» zu bezeichnen. Und im gleichen Zug auch das Medium, dass sie publiziert.

8
/
0
· editiert

Ein ausserordentlich schlecht recherchierter Panik Artikel. Der Schreiber ist auf Propaganda hereingefallen. Es ist nicht so, dass Amerika die Ukraine beschenkt. Amerika handelt nach helfe jetzt kassiere spaeter. Der Vertrag nennt sich Lend-lease act. Die Ukraine ist reich an Oel und Gas. Die kann das bezahlen. Diese Bodenschaetze heben sich allerdings nicht von selbst. Es fliesst eigentlich auch kein Geld. Das Geld fliesst an die amerikanischen Ruestungsfirmen und der alte Schrott wird geliefert.
Und nein, Russland greift Europa nicht an. Die 1000 russischen Soldaten welche pro Tag in Avdivka verfeuert werden bewirken nichts und fehlen zuhause. Allenfalls ist nicht aufgefallen, dass in vielen russischen Staedten die Heizung und das Elektrische ausfiel. Die Maenner welche diese Infrastruktur am Laufen hielten fehlen.
Es sollte nicht vergessen werden, dass der Output einer Volkswirtschaft der Groesse von Portugal bescheiden ist auch wenn sie voll fuer den Krieg arbeitet.
Und nein in der Ukraine bewegt sich nicht nichts. Es geschieht sogar sehr viel in Betracht der mageren Hilfe.
Russische Flieger und Schiffe werden in Russland ausser Betrieb genommen. Russische Oelterminals nach Europa werden stillgelegt.. ich verweise auf den Youtube Kanal von Jake Broe.
Es ist schade, dass nur Polen und die Balten erkennen, dass die Ukraine effektiv fuer sie kaempft, und deshalb alle Hilfe liefern, ohne zu Fragen. Bei uns planen sie lieber eine Aufruestung irgendwann in der Zukunft. Der Krieg laeuft aber jetzt. Jetzt kostet die Aufruestung wenig wenn sie in der Ukraine stattfindet. Bei uns wuerden sie auch das falsche Material kaufen. Zumal Politiker hier glauben mit dem Neutral-Zettelchen zu wedeln brächte etwas. Jede Million hier ist verschwendet.

27
/
10
Mensch
·

Ist der Einmarsch auf der Krim und in der Ukraine „nur“ Propaganda?

7
/
1
· editiert

Nein, aber dass der Rueckzug von Amerika so eine Mega Katastrophe waere. Allerdings muesste Europa schnell umdenken. Ebenso hat Russland nicht die Ressourcen um Europa anzugreifen. Wenn sie in Avdivka 1000 Mann pro Tag verfeuern, und nicht vorwaerts kommen, was soll das denn mit Europa werden ? Vor einem oder zwei Tagen kam die Erfolgsmeldung im Moskau : Fortschritt in Avdivka. Unsere Leute sind wahnsinning gut und haben 19 Haeuser eingenommen... Seit dem letzten Oktober .. bombig, bei 1000 Leuten pro Tag... Vor etwas ueber einem Jahr gings in Mariupol noch schneller, allerdings war der Nachschub dort noch besser, jetzt kommt nur noch wenig weil die rueckwaertigen Versorgungslinien nicht mehr so viel hergeben.

6
/
4
· editiert

2016 haben viele Amerikaner Trump als Aussenseiter und Aufwühlenden gewählt. Das starre Zweiparteiensystem und die Machterhaltung des politischen Establishments in den USA hat schon für Jahrzehnte dafür gesorgt, dass die immer gleichen alternden Politiker im Gespräch sind, sich Dynastien gebildet haben (Bush, Clinton, Kennedy etc.) und jede Präsidentschaftswahl als eine Wahl des geringeren Übels dargestellt hat.
Allein zu meinen Lebzeiten gab es nur zwei Kandidaten, wo die Amerikanische Wählerschaft mit Enthusiasmus gewählt und "gewonnen" hat: Obama für die Demokraten, Trump bei den Republikanern.

Beide haben aber etwas enttäuscht, falls die Erwartung tatsächlich ein Zerbrechen und Neugestaltung der politischen Elite hätte sein sollen. Nur Trump erreichte, dass sich die Republikanische Partei völlig verändert hat und Insider zu Outsidern wurden (siehe Liz Cheney zB).

Damals haben auch viele Leute auf der linken Seite argumentiert, dass eine Trumpwahl auch etwas Gutes sein kann, denn die erste Hälfte der Lösung (das Abschwächen der politischen Elite) wäre auch durch ihn erreicht: schöpferische Zerstörung.
Wir haben gesehen, dass dies überhaupt nicht der Fall war. Trump hat das Land zutiefst gespalten und Verschwörungstheorien salonfähig gemacht (Corona hat das auch noch beschleunigt). Zu so einem Mass, dass sich Leute gar nicht mehr verstehen, weil sie total unterschiedlich "informiert" sind.

Nun kann man diese Idee natürlich auch auf die Aussenpolitik ausweiten. Dort gibt es meist am wenigsten Unterschiede zwischen Republikanischen und Demokratischen Präsidenten. Das UNO-Veto bei Israelfragen wurde immer benutzt, egal wer im weissen Haus war. Kriege im mittleren Osten wurden länger als manch eine Präsidentschaft geführt mit relativ wenig Veränderungen.
Nur mit Trump hat sich schlagartig verändert wie China, Russland und viele andere Länder zu den USA standen. Deshalb ist es nicht unvorstellbar, dass Trump auch bei der Aussenpolitk als Aufwühlenden gilt und als Messias der schöpferischen Zerstörung der Weltordnung, welche von einem Imperialen Amerika dominiert ist.
Und amerikanischer Imperialismus ist international sowohl links- als auch rechtsaussen, sehr unbeliebt. Gerade jetzt bei dem Massaker in Gaza, wo Israel mit einem Kriegsverbrechen nach dem anderen von den USA gestützt wird, kommen auch bei mir Träume einer neuen, besseren Weltordnung auf.

Wenn dann Kriegstreiber wie John Bolton, als Quelle für einen NATO-befürwortenden Text benutzt werden, ist die Kritik selbstverständlich vorprogrammiert. Das mag die amerikanische Elite spannend finden, dass ein Erzkonservativer sich gegen Trump stellt, aber es verändert den Hass gegenüber der Weltordnung nicht, im Gegenteil.

Ich glaube kaum, dass wir kurz- oder längerfristig von einem Bruch der NATO (ohne guten Ersatz) profitieren würden. Und ich bin auch überzeugt, dass die Osterweiterung der NATO eine billige Ausrede für einen Angriffskrieg durch Russland ist. Trotzdem kann ich dem anti-imperialen Ton in diesen Kommentaren nur beipflichten und hätte gehofft, den auch im Text zu finden.

Wenn wir schon für die NATO argumentieren, dann doch auch wirklich mit Leuten und Meinungen, die glaubhaft sind in Sachen Weltfrieden.

20
/
5
Senftube
·

Ihnen kann ich durchaus folgen, weil Sie sauber formulieren. Das Problem an der Kritik an den USA, wenn diese im Kontext des Ukrainekriegs vorgebracht wird, ist einfach extrem oft: Sie ist oder erscheint sehr schnell als whataboutistische Ablenkung von der vor Zynismus triefenden Politik des Kreml unter Putin, wenn nicht wirklich sauber formuliert wird.

Eigentlich müsste natürlich die UNO reformiert werden, insbesondere das Vetorecht. Geschieht dies nicht - und das wird es wohl höchstens angesichts einer gigantischen Katastrophe wie des zweiten Weltkriegs - wird auch eine andere Weltordnung wieder eine imperialistische sein.

15
/
0

Es ist sehr schwer sich eine iterative Verbesserung der Situation vorzustellen, denn wieso sollte die USA ihr Vetorecht hergeben oder sonst wie Machteinbussen akzeptieren oder gleich anstreben. Somit ist es nur verständlich, dass an eine revolutionäre Veränderung geglaubt wird.

Doch wenn man sich die möglichen Rollen von anderen Supermächten anschaut, sollte sich die USA zum Isolationismus unter Trump kehren, dann vielleicht doch lieber die "Demokratie"? Da gibt's wenigstens die Möglichkeit, dass es sich vielleicht doch mal zum Besseren kehrt. Wenn auch im Moment die Situation nicht rosig ausschaut.

6
/
0
antiautoritärer Bossgegner
·

Kennen wir denn die Welt? Je mehr ich darüber lese, eigene Erfahrungen sammle und Geschichten aus dem Leben höre, desto mehr kommt mir die Welt vor wie eine gigantische chaotisch sich selbst organisierende Wundertüte.
Die „Welt, wie wir sie kennen“ war ein Konstrukt dem sich viele unterworfen haben und sich verkrümmt und gebeugt haben, um es aufrechtzuerhalten und viel zu viele wurden davon plattgemacht.
Der Text von Frau Applebaum macht mich wütend. Da wird versucht, mir Angst einzujagen vor etwas, was ich eh schon fürchte.
Wenn wir unterdrückerische Autoritäten auf den Mond schiessen wollen, müssen wir uns nicht an irgendein autoritäres Konstrukt verkaufen und uns unterwerfen, nein, wir müssen Raketen bauen mit reissfesten Sitzgurten, damit keiner rausspringt!
Oder nicht wesentlich einfacher vielleicht je das durchziehen und zur Entfaltung bringen, was jede:r von uns im geheimen Innersten trägt und dabei auf grösstmögliche Empathie achten anderen gegenüber, die das wohl auch versuchen. Jede:r von uns trägt eine ganze Welt in sich. Sie alle zu entdecken wird mehr als spannend.

15
/
19

Wer nicht durch ein Bombe getötet wird, hat noch etwas mehr Zeit, seine wertvolle In-Sich-Welt zu entdecken.

7
/
4
antiautoritärer Bossgegner
·

Solange Bomben gebaut werden, werden sich auch Wahnsinnige finden, die sie irgendwo fallen lassen.

7
/
1

Eine kleine Ergänzung: ich habe grosses Mitleid mit allen Bombenopfern, und ich weiss, dass ich sehr viel Grund zur Dankbarkeit für meine privilegierte Situation habe.

5
/
0
Anderer 60
·

„Diese Entscheidung brächte die internationale Ordnung zum Einsturz.“ Es ist eine (sehr) amerikanische Sicht. Die Welt verändert sich, so oder so. Herfried Münklers Buch „Welt in Aufruhr. Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert“ zeigt u.a. Möglichleiten für Europa. Das sechste Kapitel heisst „Die Weltordnung der grossen Fünf“. Ist Europa einer davon? Es empfiehlt sich auch, seine Vorträge im YouTube zu hören.

10
/
2

Ich habe besagtes Buch von Herfried Münkler als Hörbuch auf Spotify gehört. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann würde auch er die Analyse teilen, dass Europa zur Zeit militärisch absolut auf die USA angewiesen ist und dass es Jahre dauern wird, diese Lücke zu schliessen. Von daher denke ich schon, dass er das von Applebaum beschriebene Szenario für möglich halten würde.

14
/
1

Danke für die klaren Gedanken und verständlichen Befürchtungen von Frau Applebaum.

13
/
1
Transatlantiker
·

Ich bin schon etwas schockiert, dass hier russische Propaganda in Reinform kursiert. Die USA machen weiss Gott nicht alles gut, aber fällt Amerika, fällt unser aller Freiheit

14
/
2
Citoyenne
·

Danke Hr. S.! Auch mich schockiert der Sound in vielen Kommentaren und ich vermisse zunehmend mir wichtig gewordene differenzierende Vernunftstimmen. Haben sie sich ins Schweigen zurückgezogen?

5
/
0
· editiert

Die europäischen Staaten geben heute zusammen mehr als das Fünfache von Russland für Rüstung aus. Warum genau sollen die europäischen Staaten sich also vor einem Russland fürchten, dass sich bereits an der viel schwächeren Ukraine die Zähne ausbeisst? Putin würde sein eigenes Ende beschliessen, wenn er ein europäisches Nato-Land angreifen würde und Putin weiss dies. Die Europäer brauchen die USA nicht, um sich zu verteidigen. Es genügt, wenn die Europäer die Nato ohne die USA weiterführen, wenn die USA austreten. Dies wäre eher besser, da die Europäer im Gegensatz zu den USA ja wenige imperialistische Neigungen haben. Und die Europäer sind auch in der Lage die Ukraine ohne die USA ausreichend zu unterstützen. Es gibt tausende von Gründen Trump nicht zu wählen und keinen ihn zu wählen, aber die Gefahr des Nato-Austritts ist keiner. Der Authorin geht es darum, den USA die Rolle des Weltpolizisten zu erhalten. Es würde der Welt gut tun, wenn die USA diese Rolle nicht mehr haben.

15
/
19

Nur hängt die Fähigkeit von Streitkräften nicht einzig und alleine von den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln ab. Die Systemvielfalt der Streitkräfte in Europa (und dahinter steht die gewollte Verzettelung der Verteidigungsindustrie) ist eine derart kolossale Ineffizienz, dass auch ein PPP-bereinigter Vergleich nicht hilfreich ist. Dazu kommt die nukleare Dimension, wo halt einzig die Amerikaner mit ihren Nuklearwaffen die Glaubwürdikeit der NATO untermauern. Die britischen Systeme sind zu wenige, und die Franzosen beteiligen sich nicht an der Nuclear Planning Group der NATO.

Zum Weltpolizisten: Natürlich sind die Amerikaner hier mit selbstbevorteilender Prägung unterwegs. Aber wen würden Sie den sehen, der hier diese Rolle besser füllen würde? Und was wäre der Weg in diese Welt?

10
/
3

Die Franzosen haben schon mehrfach angeboten ihre Nuklearwaffen in ein europäisches Gefäss einzubringen.
Ich will gar niemanden in dieser Rolle sehen.
Fand es schon wieder interessant, dass nach der neuesten Attacke gar nicht diskutiert wurde, was die Amerikaner eigentlich in Jordanien verloren haben. Was machen die da?

6
/
6
Anderer 60
·

und weiter: Auch ohne den USA wäre Europa nicht alleine. China, Indien, Saudi-Arabien oder Südamerika haben keine Interessen an einem Russland-Europa-Krieg. Gelassen bleiben.

4
/
4
· editiert

Ich würde mich eigentlich gerne auf sachlicher Ebene mit John Boltons Argumenten auseinandersetzen. Dummerweise kommt mir dann immer sein unsäglicher Auftritt bei Piers Morgan in den Sinn, und dann wird mir schlecht.
https://www.youtube.com/watch?v=8CAwDuVUOJI

5
/
0
Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
·

wenn es zu spät ist

Es wäre wohl nützlich gewesen, hätte der Mensch sich ein "Exoskelett für Gehirn" gebaut, dass Entscheidungen erschwert, deren Folgen der Mensch auf Grund der kognitiver Verzerrungen nicht richtig einschätzt.

6
/
6

Könnte man das noch ausdeutschen?

9
/
2
Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
·
· editiert

Vielen Dank für den Hinweis. Ich versuche es mal:

Der Mensch trifft viele Entscheidungen "nach Gefühl". Die Gefühle des Menschen wurden von der Evolution in den Gene verankert in einer Zeit, als der Mensch die Welt erobert hat.

Angenommen, es gab in der Steinzeit zwei Gruppen und beide hatten ihre wichtigsten Bedürfnisse erfüllt, also zum Beispiel ausreichend Vorräte für den Winter. Die eine Gruppe ist eher ruhig und macht nichts. In der anderen Gruppe hat es aber einige, die werden, trotz der stabilen Situation unruhig und kommen auf die Idee, der anderen Gruppe die Vorräte für den Winter zu klauen. Überlebt haben offenbar manchmal die Menschen, die ohne erkennbaren Grund "mal auf den Putz hauen".

Gut möglich, dass einzelne Menschen auch heute noch das Bedürfnis haben, anderen einfach so mal etwas wegzunehmen.
Dieser Drang zu "Präventivschlägen" war hilfreich, um den Planeten zu erobern. Jetzt ist der Planet aber erobert und der Mensch kann sich nur noch gegenseitig etwas wegnehmen.

Ich halte es daher für nützlich, bei Entscheidungen bewusst zu überprüfen, ob diese noch "zeitgemäss" sind. Also nicht einfach nach Gefühl zu entscheiden, sondern sich die einzelnen Argumente, für und gegen etwas, klar zu machen.

Smartvote geht aus meiner Sicht in diese Richtung, ist aber noch nicht umfassend genug, um die "falschen" Gefühle herausfiltern zu können. Die Idee wäre, smartvote so zu erweitern, dass zum Beispiel auch die persönliche Finanzsituation mit berücksichtigt werden kann.

Ich hoffe es wird etwas klarer, was ich sagen wollte. Sonst sehr gerne nochmal nachfragen.

12
/
0
Florian Gysin
Software Engineer
·

"Alle Verbündeten Amerikas hielten umgehend Ausschau nach neuen Partnern. Viele europäische Länder würden Russlands Nähe suchen. "

Ehrm. Welche? Ok, Ungarn sicher. Aber sonst?

2
/
2

Die Slowakei hat mit Fico auch einen slowakischen Orban. Nicht zu vergessen ist, dass Rumänien seine Unabhängigkeit Russland zu verdanken hat. Sollten sich in Rumänien und der Slowakei pro-russische Parteien durchsetzen, wäre die Ukraine geografisch mit Ausnahme von Polen (und Moldawien) nur noch von pro-russischen Staaten umgeben. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, welchen Einfluss diese Konstellation auf den Balkan hätte, wo Serbien schon lange auf eine geostrategische Gelegenheit wartet, um nach dem Vorbild Aserbaidschans neue Fakten in Bosnien und Herzegowina sowie im Kosovo zu schaffen. Auch Griechenland wäre verunsichert und könnte aufgrund der Bedrohung durch die Türkei die Nähe zu orthodoxen und pro-russisch geprägten Ländern suchen. Ein Austritt der USA aus der NATO hätte katastrophale Folgen für Europa.

8
/
0

Keine Angst, Trump wird nicht Präsident der Vereinigten Staaten. Da ist die Mehrheit der US-Amerikaner dann doch zu rational.

10
/
10

Die Mehrheit hat Trump auch 2016 nicht gewählt und trotzdem wurde er Präsident. Mit dem Electoral College ist so etwas möglich.

32
/
1

Diesen Optimismus hatten viele (inkl mir) 2016 auch schon mal...

16
/
0
(durch User zurückgezogen)

watch and learn.

3
/
0
Neutraler Beobachter
·

Ich halte Trump aktuell für den haushohen Favouriten bei den Wahlen.

Biden wurde nicht wegen seiner Stärke gewählt, sondern weil Trump sehr vielen verhasst war. Trotzdem war es ein äusserst knappes Rennen!

Und heute?
Trumps Basis ist genauso stark wie vor 4 Jahren. Biden ist aber um Welten schwächer.
Was mehrere Gründe hat.

  1. er konnte sein Versprechen ggü den Coloured people nicht einhalten - deren Leben ist mehr oder weniger gleich gut/schlecht geblieben. Mit starkem Überhang zu zweitem...

  2. Israel - das Biden Israel freie Hand gewährt, wird ihm vom Jungen, Linken und Muslimen übel genommen. Im Gegensatz zu unserer Medienlandschaft messen sie Biden an Taten nicht an Worten. Und die sind eindeutig.

  3. Präsidenten gehen in die Wiederwahl grundsätzlich geschwächt. Das bringt das amerikanische System der Ungeduld (von Präsidenten wird erwartet, dass sie Zaubern wenn nicht gar Wunder vollbringen können) mit sich...

=> Das eigentliche Wunder wäre also, wenn Trump nicht gewinnt. Und das wird nur eintreten, wenn er eines der wichtigen Gerichtsfälle verliert....

6
/
7

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann gibt es zur Zeit so viele Republikaner wie noch nie, die gegen ihren eigenen Präsidentschaftskandidaten stimmen werden, falls dieser Donald Trump heisst. Ich hoffe und vermute, dass (auch) dies zum Sieg von Joe Biden beitragen wird.
Viele die mit Joe Biden unzufrieden sind, wissen unterdessen, dass Donald Trump keine gute Alternative für sie wäre.

5
/
2
Roman Burger
Eher einfach gestrickt
·

Ich komme je länger je mehr zum Schluss, dass sollte Trump gewählt werden und er danach seine Drohungen tatsächlich umsetzen will, sein Leben sehr schnell ein abruptes Ende nehmen könnte. Wenn sehr viele mächtige Leute sehr viel zu verlieren haben werden die nicht still sitzen und das tatenlos über sich ergehen lassen. Die werden jetzt auch im Vorfeld alle Register ziehen um den Irren nicht gewinnen zu lassen. Politik war aber schon immer ein sehr dreckiges Geschäft und ist oft nur die Wahl zwischen den verschiedenen Übeln.

0
/
0

Die Falken von der Militärstrasse haha. Es lebe die Aufrüstung

2
/
9