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Leider der erste "Auf lange Sicht"-Beitrag, von dem ich enttäuscht bin. Wenn die Datenlage so ungewiss ist, wie beschrieben (keine Aussage für Personen um/ab 80, keine Daten zu jenen in Alters- und Pflegeheimen), dann sollten die Ergebnisse entsprechend vorsichtig interpretiert und die Datenlücken auch im Artikel diskutiert werden.
Wie gross ist denn der Anteil Rentner*innen, der nicht mehr im eigenen Haushalt lebt? Wie viel kostet dies diese Personen im Durchschnitt/Median bzw. wie viel Vermögen/Einkommen benötigen diese Personen im vergleich zu jenen, die " zuhause" leben? Was bedeutet in diesem Forschungsfeld "experimentelle Daten"?
Es wäre vielleicht besser gewesen, mögliche Varianten aufgrund der Informationslücke zu diskutieren und nicht im Titel schon eine Schlussfolgerung zu ziehen, die anscheinend höchstens für einen grossen Teil der Betagten belegt werden kann.
Die Idee ansich, dieses Thema in der "Langen Sicht" zu behandeln: Super, sehr gerne weiterhin!

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Sehr geehrter Herr W., es tut mir leid, wenn ich Sie enttäuscht habe. Ich nehme zur Kenntnis, dass wir bei den datenspezifischen Ausführungen wohl zu viel gekürzt haben. Es ist für mich als Forschende schwierig abzuschätzen, wie viel Anmerkungen und Relativierungen nötig sind, da sich viele Leser nicht dafür interessieren.
Ich möchte aber klarstellen, dass ich mein Fazit im Wissen um die Datenlage vorsichtig gezogen habe. Ich schreibe nirgends im Text, dass Armut im Alter kein Problem ist, sondern dass wir ältere Personen nicht pauschal als arm bezeichnet sollten. Die Vermögensentwicklung nach Alter ist durch Steuerdaten (die auch Heimbewohner einschliessen) gut belegt. Ich sehe aber, dass ich die zunehmende Armutsgefährdung von Personen über 80 hätte thematisieren sollen. Eine feine Unterteilung der Altersgruppen ändert aber nichts am Befund über Personen im Pensionsalter insgesamt. Armutsstatistiken beruhen meines Wissens immer auf Privathaushalten ( die Haushalte sind im Datenbeschrieb auch erwähnt), darum sehe ich die fehlenden Heimbewohnerinnen nicht als spezifisches Problem dieser Auswertung.

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Florian Gysin
Software Engineer
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Nach den Beiträgen und Fragen inklusive Antworten der Autorin (vielen Dank dafür!), möchte ich hier noch etwas Kritik an diesem Artikel anbringen. Zuerst vorneweg: Mir ist bewusst, dass sich der Artikel auf ein bestimmtes Datenset stützt, und dass, u.A. laut Aussagen der Autorin, die Datenlage nicht blendend ist. In dieser Situation lassen sich gegebenenfalls nicht alle Aspekte genügend beleuchten.
Um so wichtiger wäre für mich auf diese Situation und insbesondere die "Lücken" im Datenset aktiv aufmerksam zu machen und ggf. die Interpretation unter entsprechende Fragezeichen zu stellen - für mich ist das in diesem Artikel zu wenig geschehen.

Es fehlen meiner Meinung nach Daten und oder Überlegungen zu:

  • Geschlechter-Verteilung der Einkommen/Vermögen insbesondere betr. Altersarmut,

  • Daten von den spätesten Lebensabschnitten (80-90+) da das Risiko von Altersarmut i.A. mit fortschreitendem Alter zunehmen dürfte,

  • Daten zu Personen in Alters- und Pflegeheimen (welche scheinbar nicht erfasst wurden),

  • Differenzierte Armutsdefinitionen abhängig von Alter und Situation (eine 19-jährige Studentin in einer WG wird mit weniger Geld komfortabler leben können als eine 85-jährige pflegebedürftige Person)

Ich hätte mir zu diesem Thema etwas mehr Analyse und Einordnung erhofft und weniger blosse Visualisierung eines Datensets. "Der Mythos der armen Alten" suggeriert bereits im Titel, dass die Alten eben nicht arm seien - was sich in dieser Pauschalität in meinen Augen aus der Datenlagen nicht einfach so ableiten lässt - zumindest nicht ohne Berücksichtigung oder mindestens Erwähnung der oben genannten Vorbehalte.

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Ich nehme die Kritik zur Kenntnis und möchte nur klarstellen, dass ich keinesfalls das Problem von Altersarmut für Betroffene in Frage stelle. Im Text wollte ich vielmehr aufzeigen, dass Personen ab dem AHV-Alter nicht pauschal armutsgefährdet sind, wovon oft implzit ausgegangen wird. Ich denke der Titel (den nicht ich gesetzt habe) bezieht sich auf diese Aussage.
Das Thema der Armutsgefährdung von Personen in Heimen ist relevant, dies ist meiner Meinung nach aber ein komplexes Thema, das in einem separaten Beitrag betrachtet werden müsste. Die finanzielle Situation von Heimbewohnerinnen und Privatpersonen ist nicht so einfach vergleichbar, da sich die Lebensumstände dieser Gruppen stark unterscheiden. Die Armutsstatistiken beruhen meines Wissens immer auf Privathaushalten.

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· editiert

Die Altersachse bei 71 resp 76 zu beenden passt nicht zu einem Artikel ueber Alte. Da beginnts interessant zu werden. Und geht in die Richtung - Wer bezahlt fuer das Pflegeheim

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Sie haben recht - das Thema Alters- und Pflegeheim ist hier ausgeklammert. Es sind mir keine gesamtschweizerischen Daten zu diesem Thema bekannt. Die private Finanzierung von Alters- und Pflegeheimen ist auch eine mögliche Erklärung dafür, warum das Vermögen in der Schweiz nicht wie in vielen anderen Ländern ab dem Pensionsalter abnimmt.

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So privat ist die Finanzierung von Alters- und Pflegeheimen auch nicht. Erst bei einem Restvermoegen von unter 30'000 gibt es Ergaenzungsleistungen. Also :

  • wie sieht die Verteilung der Personen/Geschlecht/Paaren bei den Ergaenzungsleistungen gegen das Alter aus.

  • zu irgend einem Zeitpunkt springt auch die Krankenkasse ein. Zu welchem (Alters-)Zeitpunkt bei welcher Verteilung von Personen/Geschlecht/Paaren springen die Krankenkassen mit welchen Betraegen ein.

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Florian Gysin
Software Engineer
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Sind die Grafiken (und die formulierten Schlussfolgerungen) nicht etwas zu kurz gegriffen, wenn die x-Achsen bis 71 Jahre gehen, die Schweizer Bevölkerung aber noch knapp 20 Jahre älter wird? Es scheint offensichtlich, dass die Vermögen im Alter kurz nach dem Bezug der Rente (65-70) am höchsten sind, aber danach sollten diese doch stark abnehmen - richtig?

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Die letzte Altersgruppe umfasst alle ab 71 Jahren und schliesst die Älteren nicht aus. Es gibt zwei Gründe, warum die über 80-Jährigen nicht separat ausgewiesen sind. Erstens sind in den verwendeten Daten zu wenig Fälle vorhanden. Zweitens sind in den Daten nur Privathaushalte enthalten. Alle Personen in einem Alters- oder Pflegeheim sind nicht abgebildet, was Aussagen zu dieser Altersgruppe schwierig macht.
Zu den Vermögen im Alter gibt es kantonale Daten (Links in der Antwort an K. B.), die zeigen dass die (mittleren) Vermögen erst ab 75-80 Jahre abnehmen.

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Florian Gysin
Software Engineer
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OK, ich sehe das Problem der Datenverfügbarkeit. Aber wären nicht genau die Personen in einem Alters- oder Pflegeheim durch die hohen Kosten tendenziell besonders relevant (read: armutsgefährdet)?

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Ich vermute, dass über 71 in dem Datensatz nur so wenige Beobachtungen vorhanden sind, dass man dort keine Aussagen über den Median etc. mehr machen kann. Das Sample deckt nur 2 Promille der Haushalte ab...

Was die Frage aufkommen lässt: Können wir in der Schweiz überhaupt über Verteilung diskutieren, wenn die Einkommens- und Vermögensdaten der Steuerverwaltungen nicht frei zugänglich sind? Wir brauchen noch gar nicht mal so Weit zu gehen wie in Schweden, wo individuelle Einkommen und Vermögen bei der Verwaltung nachgefragt werden können. Eine milde Form der Anonymisierung reicht meiner Ansicht nach volkommen aus. Die allerwenigsten könnten Anhand einer Kombination von Wohnkanton, Alter, Einkommen und Vermögen identifiziert werden.

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Es mag an mir und meiner beschränkten Begabung für Zahlen und Statistiken liegen, aber ich finde es schwierig, wenn man wie hier quasi unterschiedliche Berechnungsarten nimmt und dann irgendwie so kombiniert, dass am Ende ein Ergebnis herauskommt, das einem besser gefällt. Jedenfalls schien es mir jetzt beim Lesen so.
Aber wie gesagt, das kann auch an mir liegen.
Wichtig finde ich hingegen den Hinweis, dass Armut im Alter ganz andere Konsequenzen hat als bei jungen Menschen. Diese haben in der Regel eine Perspektive, die Situation zu verbessern. Im Alter ist das hingegen schwierig und es kommen ohnehin Existenzängste hinzu. Die Kombination arm, krank und einsam ist ganz schwer zu ertragen aber leider vor allem im hohen Alter für viele nicht unwahrscheinlich.

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Die Definition von Armut als Kombination aus "Einkommen unter 30'000 CHF/a" und "Flüssiges Vermögen unter 15'000 CHF" ist mmn. der springende Punkt bei dieser Umwandlung. Diese Zahlen werden gemäss allgemein anerkannten Standards festgelegt, aber:

Bei einem geringeren Einkommen, welches sich - wie Sie erwähnt haben - ziemlich sicher nicht mehr ändern wird, wird die Definition allenfalls unzulänglich.

@Ursina Kuhn, falls sie hier vorbei kommen: Mich würde die Dichteverteilung pro Altersklasse, bspw. per Violinplot illustriert, sehr interessieren. Da die Daten leider nur 2 Promille der Gesamtbevölkerung abbilden, können wir die echt krassen Outlier ohnehin nicht beobachten. Aber eine etwas feinere Auflösung als "Median" und "Percentil bei Armutskondition x" fände ich sehr spannend.

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Vor allem verstehe ich nicht, wie das stimmen soll, denn es ist ja nicht gesagt, dass jeder mit geringerem Einkommen dann dafür höhere Vermögen hat. Das dürfte man höchstens so kombinieren wenn tatsächlich jede Person eine gleich hohe Pensionskasse hat, die sie entweder als Rente oder als Vermögen beziehen kann. Es gibt aber gerade bei den niederen Löhnen oder bei Gruppen, die öfter Teilzeit oder prekär selbständig gearbeitet haben, durchaus Personen, die sowohl kleine Renten als auch kleine oder keine Vermögen kombinieren, genau wie umgekehrt die hohen Einkommen mit hohen Vermögen kombiniert sind.
Oder wurde das da sauber pro Person erhoben und ich stehe irgendwie auf dem Schlauch?

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Wegen der beschränkten Stichprobengrösse und weil die Daten experimentell sind, zeigen wir keine feineren Auflösungen und nur gerundete Werte .
Die aufgezeigten Muster sind aber nicht abhängig von der Wahl der Datenquelle. Die Daten des Schweizer Haushalt-Panels und SHARE (beides Befragungsdaten) ergeben die gleichen Schlussfolgerungen. Die Entwicklung des Einkommens und Vermögens nach Alter stimmen mit kantonalen Steuerdaten überein.
Die Top-Einkommen und Top-Vermögen sind in den Befragungsdaten nicht abgebildet. Für das mittlere Einkommen und Armutsindikatoren, sind diese aber nicht zentral. Dazu wurden in der Republik separate Beiträge publiziert.
Zu den Dichteverteilungen: ich habe die Daten gerade nicht zur Hand. Die Ungleichheit innerhalb der Altersklassen ist aber viel bedeutender als zwischen den Altersklassen.

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Mich erstaunt, dass Geschlecht in diesem Artikel unerwähnt bleibt. Armut im Alter betrifft Frauen und Männer sehr unterschiedlich...

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Das Thema dieses Beitrags war Ungleichheit nach Alter aufzuzeigen, was aber nicht bedeutet, dass andere Eigenschaften nicht relevant sind. Zur Einkommensarmut (wie im Beitrag verfügbares Äquivalenzeinkommen) gibt es Daten des BFS. Nach den aktuellsten Daten von 2018 sind 14.4% der Frauen und 13.5% der Männer armutsgefährdet, die Differenz ist allerdings nicht statistisch signifikant. Über die Jahre haben die Geschlechterunterschiede in der Armutsgefährdung abgenommen. Hier wird aber nicht Alter und Geschlecht unterschieden.
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/hom…ungen.html

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Bei der Altersarmut ist Geschlecht hochrelevant. Es wäre toll, wenn sie dem genauer nachgehen könnten.

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Genau die Frage, die mich beschäftigte. Das Thema würde mich sehr interessieren!

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Robert Stadler
Journalist, Zürich
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Das eingangs angesprochene preisreduzierte AHV-Generalabonnement ist in Medienberichten ein beliebter Gassenhauer. Und er ärgert mich als Rentner und GA-Benützer, wenn immer ich ihn höre oder lese. Er suggeriert nämlich, die „reichen Alten“ würden quasi als AHV-Zustupf eine Vergünstigung von 1000 Franken erhalten. Das stimmt so aber nicht. Die Preisreduktion berücksichtigt nämlich einfach die Tatsache, dass Pensionierte den ÖV durchschnittlich wesentlich seltener benutzen als Berufstätige. Letztere kaufen ein GA, um täglich beispielsweise von Zürich nach Bern oder von Olten nach Basel zu pendeln. Sie fahren damit durchschnittlich weitaus mehr Zugkilometer als die meisten Pensionierten, die nicht täglich unterwegs sind. Ja, nicht wenigen Pensionierten rentiert das GA letztlich gar nicht, und sie würden mit ½-Preis-Einzelbillets eigentlich günstiger fahren. Sie tun es aber nicht, weil sie nicht jedes Mal umständlich ein Billett lösen möchten. Hinzu kommt noch, dass Berufstätige die GA-Kosten von 3860 Franken unter Berufsauslagen vom steuerbaren Einkommen abziehen dürfen; das bringt manchen eine Steuerersparnis, welche die 1000-Franken-„Vergünstigung“ der Seniorinnen und Senioren übersteigt. Bevorzugte reiche Alte? Zumindest das Beispiel GA eignet sich dafür denkbar schlecht!

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Haben Sie Daten dazu, dass Pensionierte mit GA den öV durchschnittlich wesentlich seltener benutzen bzw. weitaus weniger Zugkilometer fahren als GA-Besitzer, welche noch arbeitstätig sind? Ich vermute, dass es wie beim Einkommen auch in der GA-Mobilität sehr grosse Unterschiede innerhalb jeder Altersgruppe gibt. Es gibt ja Arbeitstätige, die zwar pendeln, dies aber nicht jeden Tag tun. Andererseits können Rentnerinnen an einem Tag auch problemlos einen Ausflug von Zürich ins Berner Oberland oder ins Engadin machen, also eine wesentlich grössere Distanz zurücklegen als typische Pendler an einem Tag.

Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es - wie im Artikel erwähnt - diverse andere AHV-Vergünstigungen gibt, scheint es mir nicht besonders weit hergeholt, dass der GA-Rabatt hauptsächlich mit dem Alter zu tun hat. Das GA kennt ja sonst auch keine Abstufung je nach Intensität der Benutzung.

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Mitverleger
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Die Lebenserwartung liegt bei 80 - 85 Jahren. Schade, dass die Analyse nur bis 71/76 reicht. Die Armut beginnt möglicherweise erst ab 75+, nicht zuletzt auch wenn ein Partner stirbt und das Einkommen auf einen Schlag um 30-40 % sinkt.

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Leider lassen die Daten keine genaueren Analysen für den letzten Lebensabschnitt zu (zu wenige Fälle, keine Personen im Alters- und Pflegeheim). Deshalb umfasst in diesem Beitrag die letzte Alterskategorie alle ab 71 Jahren. Es stimmt aber - wie sie sagen - dass die Armutsgefährdung nach dem Pensionsalter mit dem Alter zunimmt.
Für das Vermögen gibt es Daten auf kantonaler Ebene. Im Kanton Genf ist das Vermögen in der Altersspanne 80-84 Jahre am höchsten. Im Kanton Zürich erreichen die Vermögen (je nach Jahrgang) ihren Höchstand bei 70-80 Jahren.
Hier die Quellen:
(https://www.ge.ch/statistique/tel/p…014-49.pdf)
https://statistik.zh.ch/dam/justiz_…ilitaet.pd

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Wie kommt man eigentlich dazu, für eine kompetente Antwort, inkl. Quellenangabe, "Daumen runter" zu vergeben?

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Ich bin sehr skeptisch mit diesem Bericht.

"Alle Personen in einem Alters- oder Pflegeheim sind nicht abgebildet, was Aussagen zu dieser Altersgruppe schwierig macht."
Ich finde es ebenso schwierig, wenn diese aus meiner Sicht sehr relevanten Angaben nicht einfliessen. Zudem gibt es auch 70-75-Jährige, die bereits in einem Heim leben. Auch zu den Unterschieden zwischen Frauen (mit viel weniger Einkommen) und Männern und Singles (geschätzte 30% der CH Bevölkerung) müssten die nötigen Zahlen enthalten sein. Und es gibt sehr viele, die nie etwas erben können. Und all die Menschen: Die bei der eigenen Kleinstfirma angestellt sind, jahrzehntelang in die Arbeitslosenkasse einzahlen, aber nie beziehen können und in keiner Statistik erscheinen, wenn sie aus irgendwelchen Gründen die Firma aufgeben müssen oder weil sie "zu alt" sind und keine Mandate oder Aufträge mehr bekommen. Ebenso all die Ausgesteuerten erscheinen nie in einer Statistik des Bundes. Oder all die Bürger, die in keine Pensionskasse einzahlen können, weil der Verdienst zu gering ist etc. etc. Zudem stimmt aus meiner Sicht auch etwas nicht, wenn man die Zahlen der EL Ausgaben miteinbezieht.

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Kernenergie für's Klima
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· editiert

Brot ohne Wurst:
Viele Ausgesteuerte sind in keiner Statistik erfasst. Arbeitslosenquote ist falsch, muss nach ILO publiziert werden. Ist knapp 5 %.
Aber der Reihe nach: Mit 50 musste ich 50 % Stelle annehmen (Betriebsschließung, war mittleres Kader) und hatte nur noch 30% Lohn.
Mit 59 Ausgesteuert, aber ich konnte nicht auf das Sozialamt, da ich meine Wohnung (Vorsorge) verkaufen müsste. Also gab es Brot ohne Wurst und das 3b um 100'000 anknabbern, also kleinere Rente. Kein Ausgang, keine Ferien. Alles in allem hatte ich 500'000 weniger Einkommen und meine Rente ist 200'000 kleiner. Diesen Verlust bezahlt mir niemand.
Kleiner Zusatzverdienst hatte ich mit Beton säcke a 40 kg in den 5. Stock schleppen als 64 jähriger.
Es bleibt mir jetzt nichts anderes übrig, als Wohnung verkaufen und Auswandern.
Das ganze ist passiert, wegen der unsäglichen Massenzuwanderung, nicht Umsetzung der MEI. Darum ist die Begrenzungsinitiative so wichtig. Siehe: https://wernibechtel.wordpress.com/…nitiative/

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Was genau hat deine Situation mit der Zuwanderung zu tun?
Betriebsschliessung wohl ja nicht.

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Kernenergie für's Klima
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Für was Zuwanderung, wenn die Industrie laut J.S.Ammann 60'000 Arbeitsplätze verloren hat? Zuwanderung generiert nur Arbeitsplätze im Bausektor und öffentlicher Sektor.

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Danke für den Einblick in ihre Situation, die das Problem von Armutsgefährdung anschaulicher als nackte Zahlen illustriert. Durchschnittswerte sagen nichts über eine individuelle Situation aus. Die Ungleichheit innerhalb der Altersgruppen ist viel wichtiger als zwischen den Altersgruppen. Beim Einkommen ist die Ungleichheit vor dem Pensionsalter besonders ausgeprägt.

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Kernenergie für's Klima
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Danke, Sie sehen es. Die negativ Bewertungen zeigen, es wird mir nicht geglaubt. Ich bin Heizungstechniker, und habe gute Weiterbildungen in Führung und EDV. Nochmal die Zusammenfassung warum wir immer weniger im Geldbeutel haben. https://wernibechtel.wordpress.com/…nitiative/

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Robert Stadler
Journalist, Zürich
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Grundsätzlich verstehe ich die Situation von Herrn B. sehr gut. Nur den letzten Abschnitt seiner Stellungnahme hätte er weglassen sollen, ja weglassen müssen, dann hätte er jetzt ein Mehrfaches an Daumen hoch. Herr B., weshalb richtet sich Ihr Frust an die Immigranten? Hauptschuldige an Ihrer schwierigen persönlichen Situation ist doch genau jene Partei, welche die Masseneinwanderungsinitiative lanciert hatte. Warum? Die SVP setzt sich unter dem verfänglichen populistischen Schlagwort "Steuerwettbewerb"bekanntlich dauernd für geringere Unternehmenssteuern ein, was dazu führt, dass sich immer mehr ausländische Firmen aus Steuergründen in der Schweiz ansiedeln. Diese benötigen dann wieder Arbeitskräfte aus dem Ausland, weil es hier schlicht nicht genug Schweizer dafür gibt. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn im Mai 2020 die Begrenzungsinitiative angenommen werden sollte. Glauben Sie mir, Herr B., die hauptsächlich SVP wählenden Wirte, Bauern und andere Kleingewerbler würden sich danach sehr bald wieder für mehr Einwanderer einsetzen, sobald sie nämlich merken, dass sie sonst keine Angestellten mehr finden. Das Problem liesse sich sich also ganz einfach und ohne Fremdenfeindlichkeit mit ein bisschen höheren Steuern lösen. Wetten dass?

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Kernenergie für's Klima
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· editiert

Hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun. Die Schweizer Industrie hat in 4 Jahren 60'000 Arbeitsplätze verloren, J.S.Ammann im SRF Standpunkte. Die Zuwanderung geht also nur in den Bausektor für die Zuwanderer, sowie Öffentlicher Sektor. Mein Dossier welche katastrophalen Nachteile die PFZ hat. Freihandelsabkommen betrift Bilaterale 1 nicht.
Noch mehr Steuern und Abgaben? Rainer Eichenberger: Mit der PFZ verarmen wir.
https://wernibechtel.wordpress.com/…nitiative/
Daumen Hoch? Schon erstaunlich, wie ca. "75% Daumen hoch" der Kommentare auf der SRF Seite für die Begrenzungsinitiative ist. https://www.srf.ch/news/schweiz/svp…-in-gefahr

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kritischer zukunftsorientierter Bürger
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Danke, die Analyse ist sorgfältig und plausibel. Wir wissen aber nicht, was im Alter über 75 passiert, weil dazu keine Befragungsdaten vorliegen. Mein Vorschlag: machen Sie mit Daten der (kantonalen) Steuern eine ähnliche Analyse und schliessen Sie die Hochaltrigen mit ein. Meine Hypothese: dann nimmt die Armut zu.

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Lieber Herr M. Ich würde die Steuerdaten natürlich gerne analysieren. Gerade für Ungleichheit am unteren Rand der Verteilung (wie die relative Armutsquote) sind aber Steuerdaten aus verschiedenen Gründen nicht geeignet: Sozialhilfe und viele andere Sozialleistungen sind nicht steuerbar, die Steuerbeträge und Krankenkassenprämien sind nicht berücksichtigt und die Steuereinheiten entsprechen nicht Haushalten.

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Danke für den interessanten Beitrag. Es zeigt sich wie immer im Umgang mit Statistiken, dass sich das Ergebnis je nach Blickwinkel schnell ändern kann. Vergessen wurde hier die zahlenmässig nicht zu vernachlässigende Gruppe der im Laufe ihres Lebens Zugezogenen. Sie fallen evtl. nicht unter die Armutsgrenze, werden aber im Alter aufgrund fehlender Beitragsjahre u. U. ein sehr geringes Einkommen haben.
Freundliche Grüsse
K. R.

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"Viele Kultur­einrichtungen gewähren ebenfalls verbilligten Eintritt."
Das war vielleicht einmal so! Jedenfalls kenne ich persönlich keine Einrichtung, die heute noch "Seniorenrabatt" gewährt.
Die kulturelle Teilhabe ist zwar im Kulturgesetz vorgesehen, wenn sich diese aber auf Subvention der sogenannt etablierten Kunst beschränkt, ist sie bei weitem nicht erfüllt.
Für normalverdienende oder nicht vermögende Alte sind die Eintrittspreise für diese Häuser trotz diesen grosszügigen Unterstützungen unerschwinglich.
Rock-/Pop-/Jazz- oder alternative Kultur hingegen erhält kaum öffentliche und nur spärliche Lotteriefonds-Gelder und kann darum auch keine Rabatte weitergeben.

Dies nur ein Punkt der in diesem Artikel (viele anderen wunden in den Kommentaren schon aufgegriffen) wenig differenziert dargestellt wird.

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Ich sehe solche AHV-Rabatte ziemlich häufig und kenne auch mehrere Senioren, die sich darüber wundern. Ich habe mich für diesen Artikel auch verschiedene Institutionen angesehen und bei vielen grossen Institutionen und Veranstaltungen (Theater, Zoo, Museem, Kino) generelle AHV-Vergünsigungen gefunden. Allerdings seltener in Zürich, wo die Rabatte für oft bestimmte Tage gelten, sehr häufig aber in Winterthur, Bern, Basel, Lausanne, Biel und Genf.

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· editiert

Einige meiner berufstaetigen Kollegen haben das GA und pendeln nur Kurzstrecken. Und fahren damit mangels Auto vielleicht am Wochenende irgendwo hin.
Waehrend ich bei schoenem Wetter unter der Woche viele Pensionierte am morgen frueh in Gruppen auf dem Perron sehe. Am Wochenende hat es denen zu viele Leute. Wo auch immer. Meine Beobachtung ist daher komplementaer. Pensionierte machen viel mehr Kilometer, da sie taeglich unterwegs sind, resp sein koennen. Allenfalls nimmt die Ausflugshaeufigkeit oberhalb 75 oder so ab.

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Robert Stadler
Journalist, Zürich
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Frau G., Ihren Freunden, die offenbar nur Kurzstrecken fahren, empfehle ich ein Kurzstreckenabo.

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Anderer
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Diese Zusammenfassung überrascht mich nicht. Aber die Familien fehlen wieder einmal. Meine Kinder haben fast kein Einkommen. Wir bezahlen ihr Studium und die ganzen Steuern.
Wenn wir einmal im Seniorenheim leben, schmelzt das Vermögen ziemlich schnell. Das Vermögen von 75-100 müsste ich auch wissen.
Frage: Zu welcher Zeit erben die Jungen im Schnitt und wann ist die beste Zeit, unser Geld den Jungen zu geben?

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Datenanalystin
·
  1. Wieso gibt es keine Analyse nach Geschlecht?

  2. wieso gibt es keine Analyse der Vermögensverteilung?

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  1. Die kurze Antwort: Das Thema dieses Beitrags war die Ungleichheit und Alter, ich habe mich hier darauf konzentriert. Die längere Antwort: Das Vermögen nach Geschlecht zu unterscheiden ist schwierig, da diese Information auf Haushaltsebene erfasst wird und wir bei Paaren (die meisten Haushalte) nicht wissen, wie das Vermögen zwischen Partnern verteilt ist. Um Geschlechtsunterschiede zu verstehen, muss zudem auch der Zivilstand einbezogen werden. Bei einer solchen Analyse zeigt sich eine besonders hohe Armutsgefährdung bei älteren geschiedene Frauen.

  2. Die relative Armutsquote ist ein Ungleichheitsmass, das auf das untere Ende der Verteilung fokussiert. Die Vermögensverteilung im Allgemeinen und die Anteile der Top-Vermögen wurden in separaten Beiträgen in dieser Serie betrachtet.

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(durch User zurückgezogen)
kritischer zukunftsorientierter Bürger
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liebe Frau Kuhn
ja, dann wird es kompliziert! Aber mit zusätzlichen Registerdaten wie zB der Sozialhilfestatistik des BFS wären Berechnungen oder mindestens Schätzungen möglich. Aber das wäre sehr aufwändig!

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+Ich finde diesen Bericht sehr aufschlussreich und der Titel ist wirklich zutreffend. Eine wichtige Tatsache hat Frau Kuhn meiner Meinung vergessen: Viele ältere Leute wohnen im eigenen Heim, sodass für das Wohnen von den Glücklichen relativ wenig ausgegeben werden muss. Mich würde es sehr interessieren, Frau Kuhn, wie gross der Prozentsatz der "Billigwohner" bei den über 70 Jährigem ist. Es gibt doch sicher auch darüber Statistiken. Mir scheint, die Frage einer Abstufung der Renten auch nach diesem Gesichtspunkt schon gestellt werden muss, dass die wirklich Armen auch richtig unterstützt werden können.
Joseph Goldinger, Grandson josyg@hispeed.ch

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