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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Aber auf die Idee, dem Wachkommandanten ob des hirnverbrannten Befehls, einen Soldaten in voller Winterausrüstung, in einem geheizten Raum, nächtens, alleine 2 Stunden herumstehen zu lassen, zumindest einen Verweis zu geben, sind die Herren Richter nicht gekommen...

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Dannzumal nicht. Hoffen wir, dass die heutigen MilitärrichterInnen schlauer sind.

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Michael Tschäni
Beamter, Berater, Alter, Nachhaltigkeit
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Ich bin froh, in einer anderen lockereren Zeit zu leben. Was auffällt: Ein Riesen-Bürokratieapparat, der aber auch da sein musste, da man ohne Aatomatisieriung respektive Computer diese Informationen sonst nicht so schnell zusammentragen könnte. Und eine Zweiklassengesellschaft, in der sich die Offiziere nicht mit der Realität am Boden auskennen. Denn Form geht hier offensichtlich über Funktion (Wintermantel im Innenraum). Aber die Solidarität der einfachen Soldaten hat hier offensichtlich funktioniert (der böse Stuhlbringer).

Super Artikel.

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Ja, ich habe auch grosse Freude an der tapferen, solidarischen Büroordonnanz, die aber nur wegen des Aktivdienstes von der militärgerichtlichen Untersuchung verschont blieb.

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Ich lach mich kaputt!

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Kaputt mit zwei t... Und der arme Füsilier musste einen Kaput tragen!

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Politologin | Universität Oxford
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Super, dass ihr nun auch in den Archiven rumstöbert. Ich freue mich auf weitere solche Aufarbeitungen

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Je weiter unten die Verfehlung, desto grösser der Zirkus. Je weiter oben, je grösser die Tendenz, es unter den Tisch zu kehren. War in den späten 1980ern auch noch so.
Interessant und krass nimmt sich dagegen dies aus:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Obe…ff%C3%A4re

Da ist man mit den Beteiligten der Bunkeraffäre viel gnädiger gewesen:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bunkerprozess

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Märchentante*onkel
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Diese kleine Vignette aus dem März 1940 scheint harmlos und amüsant, wirft aber dennoch auch spannende Fragen auf. So wird dem Füsilier im Führungsbericht unterdurchschnittliche Intelligenz mit "verwaschener Sprache" attestiert vom Kompaniekommando. Dazu kommt die atemberaubende Schnelle des ganzen Verfahrens. Ich frage mich, wie diese ganze hocheffiziente Militärjustizmaschinerie funktioniert hätte, wenn Hitler gleichzeitig mit Polen auch noch die Schweiz überrannt hätte und diese Administrationsmaschinerie nun beispielsweise Menschen, die sich Judendeportationen widersetzt hätten, abgeurteilt hätte. Bei Max Frisch gibt es eine Passage, wo er im Aktivdienst Wache an der Grenze hält und dabei gegen Ende des Krieges einem amerikansichen GI begegnet, der verdreckt und abgekämpft zu ihm hinüberblickt. Und Frisch kontrastiert diesen Menschen mit seiner eigenen Militärerfahrung, die aus lauter oberflächlicher Sauberkeit, leerem Drill und Untätigkeit bestand. So sahen Menschen aus, die ihr eigenes Leben für Freiheit und Demokratie einsetzten, sein Gedanke, wenn ich mich richtig an diese Passage von Frisch erinnere.

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