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Vielleserin
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· editiert

Spannend wäre ein Interview mit Markus Ritter (Bauernverbandspräsident):

° Was sagt er zu solchen Vorfällen?

° Ist er bereit über einen Gesamtarbeitsvertrag mit fairen Arbeitsbedingungen zu
verhandeln (Löhne, adäquate Unterbringung, Ruhezeiten usw.)?

° Setzt er sich dafür ein, dass die überrissenen Margen von Handel und Gross-
verteilern gesenkt werden, damit mehr von dem, was wir als Konsumenten für
landwirtschaftliche Produkte bezahlen jenen zu gute kommt, welche die eigentliche
harte Arbeit geleistet haben?

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Wieso glauben Sie dass es überrissene Margen gibt? Viel Obst, Gemüse und Fleisch muss ja weggeschmissen werden, da zu wenig perfekt oder weil das Angebot in seiner Vielfalt sonst gar nicht angeboten werden könnte. Die Migros scheint ja z.B. grosse Probleme zu haben. Ich glaube nicht, dass sich der Handel hier übermässig bereichert, sondern dass es sich im branchenüblichen Bereich bewegt. Auch der im Ausland gefertigte Teller in der Non-food Abteilung hat eine hohe "Marge" im Vergleich zum Fabrikpreis.

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Ich glaube nicht, dass sich der Handel hier übermässig bereichert… 

Sie glauben also, aber wissen es nicht, was Sie offenbar dazu berechtigt, anderen vorzuwerfen, es nicht zu wissen. Etwas widersprüchlich, nicht?

Das mit den Margen ist jedoch, sofern man es wissen will, allseits bekannt:

  • Nachgerechnet: Hohe Margen bei Gemüse. Zwischen den Herstellungskosten und dem Preis eines Produkts im Laden liegen oft Welten. ktipp

  • Von goldenen Nasen und vollfetten Margen. Die grössten Schweizer Detailhändler schaden mit ihrer Preispolitik im Bio-Segment der Umwelt. Beobachter

  • Margen im Detailhandel – Ein gutgehütetes Geheimnis. Wie hoch sind die Margen im Detailhandel? Die Branche hüllt sich in Schweigen. «Kassensturz» bringt Licht ins Dunkle. SRF

Wenn die Margen nicht so hoch wäre, warum diese Intransparenz? Und dass eine Migros in wirtschaftliche Schieflage gerät, lässt sich auch anders erklären, als mit zu niedrigen Margen bei Obst und Gemüse.

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Vielleserin
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Anonym 1 hat Ihnen verdankenswerterweise bereits adäquat und Fakten basiert geantwortet, dafür vielen Dank, Anonym 1.
Zu ergänzen habe ich höchstens noch:
° Für Fehleinkäufe (zu hohe Menge bestellt) kann man nicht die unterbezahlten Hilfskräfte verantwortlich machen.
° Die exorbitante Vielfalt (bei uns nicht bekannte exotische Früchte, nicht saisonale Gemüse und Früchte usw. schafft Bedürfnisse, die ansonsten nicht vorhanden wären und die niemand vermissen würde.
° Die unmenge Summe an Geld, welches die Grossverteiler in unglaubwürdige Werbung stecken "der Umwelt zuliebe", "fair produziert" usw. usf. ist verantwortungslos. Notabene von Genossenschaften (Migros+Coop), welche um immer noch höhere Umsätze buhlen und den sowieso schon übermässigen Konsum immer noch weiter anheizen.

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Ich bin froh, dass die Republik das Thema aufgreift. Die ausländischen Angestellten in der Landwirtschaft können sich nicht wehren und die Schweizer Stimmbürgerinnen bekommen nichts von ihren Arbeitsbedingungen mit. Ich kenne Afghanen, die schamlos ausgenützt werden in der Landwirtschaft. Sie haben oft keine Ausbildung, so können sie auch nicht einfach die Stelle wechseln und die Sozialhilfe bezahlt ihnen so viel, dass sie mit dem Hungerlohn über die Runde kommen. Es ist Ausbeutung pur, nicht zu reden von den illegal beschäftigten Arbeitskräften auf den Höfen. Steht es wirklich so schlecht um die Einkünfte in der Landwirtschaft?

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Die Landwirtschaft ist ein hartes Business; 55 Stunden Woche, harte körperliche Arbeit und ein Lohn, der weitab vom Lohn in andern Branchen ist. Was der Bauer vom Handel für seine Produkte bekommt ist eine Zumutung. Der grösste Teil des Produktpreises geht in den Zwischenhandel. Es ist eine Frage der Zeit, bis es in der Landwirtschaft "explodiert". Der Praktikant steht zuunterst in dieser für alle unhaltbaren Situation; kein Wunder passieren solche Beispiele.

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Toni & Inge Bucher Müller
Rentner macht Pause
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Leider ist es KEIN 1. Aprilscherz, sondern ein demokratisch legitimiertes Flickwerk mit kantonal höchst unterschiedlichen Normal­arbeitsverträgen.
Für Verbesserungen sind die gewählten „Volks“vertreter zuständig und verantwortlich.

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Die Bauern bekommen Milliarden Subventionen, aber es ist nicht mal dann möglich, sozial- und umweltverträglich zu arbeiten. Dies liegt vorallem an der rechtspopulistischen Bauernpartei, die ihre Bauernsklaven ganz bewusst in grosser Abhängigkeit am Zügel hält, mit Bauernzmörgeli und Gejodel sozialen Zusammenhalt vortäuscht und gegen Ausländer schimpft, die notabene einen riesigen Kraftakt für die Landwirtschaft leisten. Setzt euch ja nicht für die ein! Jetzt auch alles noch Hand in Hand mit Economie Suisse. Eine Schande für unsere Gesellschaft!

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Danke für diesen Blick hinter die Kulissen der Landwirtschaft. Leider wird es solange es eine bürgerliche Mehrheit gibt in Bern niemals eine Verbesserung geben. Aktuell versucht die bürgerliche Mehrheit gar im Parlament die kantonalen Regelungen zu Mindestlöhnen in anderen Branchen auszuhebeln. Der Föderalismus wird in der Schweiz von den Bürgerlichen hochgehalten - wo es ihnen was nützt.

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"Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen" steht in unserer Verfassung.
Den letzten beissen die Hunde, ist eine Redensart.
Praktikanten haben gar keine Zeit, sich in einer neuen Welt einen Überblick zu verschaffen und für ihre Würde und Rechte einzustehen.
In einer hochsubventionierten Branche hätte das Parlament viele Möglichkeiten, Bedingungen zu stellen, also menschenwürdige Gesamtarbeitsverträge durchzusetzen.
Je technologisierter eine Welt ist, desto relativ teurer wird die Handarbeit. Dieses 'Problem' darf nicht einfach auf die Wehrlosesten abgewälzt werden.
Die Schweiz ist ein Hochpreisland mit allen Vor- und Nachteilen. Es ist verlockend, bei den Lebensmitteln zu sparen, dafür SUVs zu fahren und ferienhalber in der Welt herum zu jetten, aber es ist nicht sinnvoll.

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"Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen"

Tja, zum Glück gehören die Anderen nicht zum "Volk". Nicht nur für die Rechten, sondern für die Vielen. Die Ausbeutung wird geradezu in Kauf genommen.

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Für die SVP scheint die Landwirtschaft ein Labor zu sein, wie Beschäftigung in der neofeudalen Welt auszusehen hat. Geringerster Lohn, wenig bis keine Freizeit, späte bis keine Rente, vollständige Abhängigkeit vom Arbeitsgeber, auch beim Wohnraum. Es erstaunt daher weniger, wieso sie sich so vehement gegen einen liberalen Arbeitsmarkt mit PFZ oder gar Rechten der Unionsbürgerrichtlinie sperren. Die Demographie wandelt sich gerade sehr und überall fehlen Arbeiter:innen. In der Landwirtschaft lassen sich die Angestellten nur durch schwere Abhängigkeit, Perspektiv- und Alternativlosigkeit halten. Weitere Betriebe und Branchen sollen folgen.

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Vielen Dank Republik, dass sie Oleksandr und Anastasiia eine Stimme geben. Wie der Jungbauer sich in dieser Situation selbst als Opfer wahrnimmt, drückt die verächtliche Haltung aus, die gewisse Bauern gegenüber ihren Angestellten hegen. Die Geschichte der Ausnützung von Menschen in Not in der Landwirtschaft ist lang. Das konnten zu andern Zeiten auch Kinder sein (auch meine Eltern mussten da durch), später waren es „Hilfsarbeitende“ aus dem Ausland, Italien, Spanien, aus den Kriegsgebieten auch auf dem Balkan, aus Polen, Asien, aus Nepal, Afghanistan und heute kommen sie auch aus der Ukraine.
Das ist also weder überraschend noch neu.

In der Landwirtschaft gelten für die Angestellten ganz andere Regeln als in den anderen Branchen.

Erstaunlich ist, dass sich daran in all den Jahrzehnten so wenig verändert hat.

Die Lohn­abhängigen sind das letzte Glied in der Kette, niemand interessiert sich für sie, sie haben keine Stimme. Der Bauernstand hingegen ist gross, stark und in der Politik bestens verankert. Ein nationaler Normal­arbeitsvertrag mit schweizweit einheitlichen Regeln wäre schon ein Fortschritt, ein Gesamt­arbeitsvertrag ist derzeit chancenlos.

Es zeigt einmal mehr, wie „Mächtige“ die Gleichwertigkeit in der Gesellschaft, die Gleichheit vor dem Gesetz und bestehende Kontrollorgane und damit Grundpfeiler unserer Demokratie aushebeln können. Eine auf diese Weise überhebliche Macht sollte in rechtsstaatlichen Demokratien mit Gesetzen und Regeln gezügelt werden können für die Grundrechte der ganzen Bevölkerung.

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Multifunktional
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Wie der Jungbauer sich in dieser Situation selbst als Opfer wahrnimmt, drückt die verächtliche Haltung aus, die gewisse Bauern gegenüber ihren Angestellten hegen.

Auch bei solchen Geschichten wie hier, bei denen man reflexhaft die Seite der Opfer einnehmen will, gilt die Unschuldsvermutung für alle. Wir können nicht wissen, was wirklich geschehen ist und sollten deshalb mit (Vor)-Verurteilungen sorgfältig sein. Vielleicht liegt die Wahrheit ja irgendwo in der Mitte. Die beiden Angestellten aus der Ukraine wussten offensichtlich nicht, dass die Arbeitsbedingungen, die sie vorgefunden haben, in der Schweiz rechtens sind. Dass an dieser Situation etwas geändert werden sollte, da bin ich mit Ihnen sofort einig. Es ist aber nicht die Schuld des Bauern, wenn er die Angestellten zu den vom Gesetz vorgegebenen Bedingungen anstellt. Bei den anderen Anschuldigungen steht Aussage gegen Aussage - das Arbeitsgericht wird klären, wer wo im Recht ist.

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Bezüglich Aussage gegen Aussage, kann man sich Ihrer Meinung anschliessen und sich einer einseitigen Vorverurteilung enthalten. Nicht einverstanden bin ich mit Ihrer Haltung, dass der Bauer für schlechte Arbeitsbedingungen, Tiefstlohn und unverhältnismässige Abzüge nichts dafür kann. Jeder Arbeitgeber kann seine Angestellten gut entlöhnen und anständig behandeln, unabhängig von skandalös schlechten gesetzlichen Regelungen (oder gerade deswegen!). (In Analogie zu diesem Argument möchte ich von allen Bauern erwarten, freiwillig auf einen nachhaltigen Biolandbau umzustellen, auf Massentierhaltung, Antibiotika und auf Pestizide zu verzichten. Das nur nebenbei gesagt.)

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Es ist die Haltung, von der ich gesprochen habe, die mir aus den Aussagen entgegenkommt. Die mag bei ihnen anders ankommen. Ok.
Welche Urteile über Oleksandr und Anastasia lesen denn sie in den Aussagen des Jungbauern?

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pensionierter Fluglotse
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Was für eine verkehrte Welt. Das wichtigste Gewerbe (noch vor Kleidung und Wohnung!) ist die Produktion gesunder Nahrung und damit der Erhalt fruchtbarer Böden. Das müsste sich in der Wertschätzung spiegeln und die Bauern müssten die Boni und Topsaläre der Finanzbranche übertreffen. Essen müssen schliesslich alle. Flüge, SUV's, Schlau-phones, Biticoins und das tägliche Steak braucht niemand, um gut zu Leben. Noch meine Eltern gaben 30% ihres (geringen) Doppel-Einkommens für Nahrungsmittel aus und es gab nur Bio (von wertgeschätzen Bauern der Region).
In der neoliberalen Konkurrenzwirtschaft ging das alles den (vergifteten) Bach runter und der Anteil Nahrung liegt heute bei 6,7% jenes Einkommens, mit dem unsere Welt kaputt gemacht und die wichtigsten Mit-Menschen (Bauern und Helfer) zu Bettlern degradiert werden. Und noch immer glaubt die Mehrheit, der Markt werde es schon richten.

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Fritz B.,
Was soll das „ Bauernbashing „ in der Republik“ ? Könnte der Anteil der Lebenskosten für
Nahrung, anstatt nur 6,7 % vielleicht 10 - 15 % betragen, womit ein fairer Entgelt für
Bauer und Mitarbeiter möglich wäre. Vielleicht könnte vom Konsumentenfranken etwas
von unnötig zu sinnvoll umgewidmet werden.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Eigentlich wäre die Landwirtschaft ein Gewerbe wie jedes andere auch. Nur die Tatsache, dass unser Parlament hier erst eine kommunistisch anmutende Planwirtschaft einführte und diese nach der erwartbaren Katastrophe (Butterberge, Milchschwemme, etc.) in ein pseudo-marktwirtschaftliches Gemurkse, wie im Gesundheitswesen umwandelte, führt dazu, dass sie exorbitant teuer, ineffizient und völlig am Ziel vorbei arbeitet. Es gibt nur ein paar wenige Profiteure, die aber unglaubliche Gewinne einstreichen, während Produzenten erbärmliche Bedingungen vorfinden, geprägt von Monopolen, Abhängigkeiten und enormem Machtgefälle, und die Konsumenten schlechte Qualität zu überhöhten Preisen kaufen müssen.
Alles genau gleich, wie im Gesundheitswesen. Warum in aller Welt, kriegen die Parteien, welche diese existentiellen Schlamassel angerichtet haben eine komfortable Mehrheit in unserem Parlament?
Vermutlich sind wir zu faul und zu dumm, für eine funktionierende Demokratie. Anders lässt sich das kaum erklären.

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Lieber Simon,
Ihr Gefühl kenne ich bei anderen Breichen wo ich tiefer in der Materie bin.
Ich glaube aber, es ist nicht sinnvoll die Menschen, welche hier nicht mitkommen faul oder dumm zu nennen. Die Ansprüche der überkomplexen Gegenwart sind schlichtwegs so hoch, das mündige und informierte Entscheide in allen Bereichen für kaum jemanden möglich sind.

Nichtsdestotrotz schätze ich informierte Bürger:innen als grundsätzlich kompetent ein Entscheidungen zu treffen, die den Werten und Zielen der Bevölkerung entsprechen. Wie das in einer so komplexen Demokratie zu lösen ist - keine Ahnung.

Vielleicht themenspezifische Räte mit Losverfahren gewählten Normalbürgern, welche durch Expertinnen (nicht Lobbyisten) beraten werden?

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Bei Wahlen beteiligen sich hierzulande gerade 30-40%.
Wie anders, als faul, kann man diese mehrheitliche Abstinenz denn bezeichnen?
Und seit Jahrzehnten versprechen die bürgerlichen Parteien, dass durch ihre genialen Marktstrategien die Gesundheitskosten gesenkt würden, aber es gab, wenn ich mich recht erinnere, seit über 40 Jahren keine Senkung der KK-Prämien mehr.
Wie anders als dumm, kann man es bezeichnen, wenn immer noch mehrheitlich die gleichen Parteien gewählt werden?
Und die Bauern. Seit die blochers ihre Partei gekauft haben, ist ihre Situation von Jahr zu Jahr schwieriger geworden, obwohl die SVP alleine, über ¼-⅓ des Parlamentes verfügt, und zusammen mit der Nicht-FDP eine Verbesserung herbeiführen könnte, dies aber hartnäckig nicht tut, und die Betriebe mit Almosen abspeist. Und die Bauern werben weiterhin eifrig und gratis für diese Partei, wählen sie geschlossen zu nahezu 100%. Nur die dümmsten Kälber, wählen ihren Metzger selber ...

Das alles ist nicht annähernd so komplex, wie man uns glauben machen will. Wenn man aber brav nur der Propaganda der einen Seite zuhört und alles andere als Teufelszeug abtut, dem Winken am Ende russische Verhältnisse.
Und das ist dumm, anders kann man das nicht ausdrücken!

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pensionierter Fluglotse
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Wie sie, sehe ich auch eine gewisse Schwarmdummheit (Gefühle statt Gedanken) bei einer Mehrheit der Menschen und wie C. F. unten eine Unfähigleit, komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Ich vermute, das liegt an der durchgehenden Spezialisierung (vor allem ab Studium), wo wir (global) "Fachidiotie" zum Standard gemacht, aber den neo-liberale Markt-Glauben über alles gesetzt haben. Wahrscheinlich gibt es Verbesserungen nur über kommende Generationen, wenn wir wieder "Universalgelehrte" (Philosophen) "bilden" anstatt Wirtschaftskrieger.

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Sehe ich ähnlich. Wir leben in einer Expertokratie, die vorgibt, sich den Problemen mannigfaltiger Art anzunehmen oder noch besser: sie zu lösen. Dies ist natürlich Schaumschlägerei. Gefragt wäre vernetztes Denken und Handeln. Dieses jedoch darbt dahin. So sind die Leute informiert - durch welchen Schwachsinn auch immer. Und dies wiederum hilft den Mächtigen und Reichen, die sich darüber freuen dürfen, wenn sich das Fussvolk selbst an der Nase herumführt. Wie sie schreiben, Herr E., es bräuchte wieder Denker und "Universalgelehrte".

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Dass die Erntehelfenden auch in der Schweiz oft in schmuddeligen Wohnwagen, oder zusammengezimmerten Schlafkojen in der Scheune, untergebracht werden, ist nichts Neues. Dermassen prekär wie zum Beispiel in Italien bei der Tomatenernte (für Pelati in der Dose) ist es in der Schweiz zwar nicht, jedoch oft peinlich schlecht. Wenn ich mich dafür interessiere, unter welchen Umständen die Produkte, die ich kaufe, produziert wurden, könnte ich das wissen.

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Danke für diesen Einblick in eine wenig sichtbare Welt.
Spannend wäre noch eine Kontrastierung mit den Standards für fair gehandelte Produkte (Max Haavelar etc.). Wie weit sind die Bedingungen hier in der Schweiz von solchen Standards entfernt? Ist mein fair produzierter Kaffee unter besseren Bedingungen hergestellt worden als die Schweizer Billigmilch aus dem Discounter? Würde ein entsprechendes Label etwas nützen, um den Konsument*innen etwas an die Hand zu geben?

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Sie schreibt
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Das würde mich auch interessieren. Ich weiss nur von Gebana, dass sie der Meinung sind, Max Havelaar reiche bei weitem nicht... das macht mich schon stutzig.

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Wieso Discounter? Meinen Sie Migros, Coop sind besser?

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toller Beitrag der exemplarisch und sehr konkret die Problem-Dimensionen aufzeigt:

  • Strukturwandel von Ueli-Heidi zu normalen Angestellten jedoch ohne übliche ordentlichen Arbeitsbedingungen

  • vom entsprechenden Regulierungsbedarf

  • von der Markt- und Preispolitik

  • von der Art wie in den Räten Probleme gelöst werden (Blockade durch Interessensgruppen, Detaillösungen ohne Gesamtbild und Strategie)

  • vom Umgang mit Migranten (kein Schweizer würde so arbeiten)

Mein Fazit: Wie kommen wir als Schweiz zu einer zeitgerechten und -Praxis? Funktioniert unsere Machtbalance zwischen Exekutive, Legislative, Judikative und „Volk“ noch angemessen? Braucht es eine Verfassungsebene und Verfassungsgereichtsbarkeit die solche Zustände einklagbar macht? mit sowas wie Zukunfts- und Verfassungsräten die anders funktionieren?

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Multifunktional
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vom Umgang mit Migranten (kein Schweizer würde so arbeiten)

die Bauern selber arbeiten auch genau so. Sogar mit noch weniger Ferientagen als die Angestellten.

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Ja das stimmt. Es geht auch nicht um Schuldigensuche sondern Lösungen: wie können Bauern und Mitarbeitende zusammen für gerechte Lösungen suchen? Was könnte hier auch eine Rolle des Bauernverbandes sein (Wenn er nicht nur ein Lobbyistenklub für Futter- und Düngeindustrie und Grossbauern sein will sondern für einen gesunden Bauernstand)?

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Das ist mir neu und ich finde es zutiefst abscheulich wie einige schweizer Bauern Ausländer:innen ausbeuten. Wir zahlen vermutlich weltweit höchste Subventionen und haben mit dem SBV eine mächtige Lobbyorganisation, die sich auch aktiv gegen Umweltschutz einsetzt. Trotzdem zahlen wir international nicht konkurrenzfähige Produktpreise - und dann dies! Nicht nur scheint die Ausbeutung von Hilfsarbeitern weit verbreitet zu sein, nein, viele Bauern sind auch teil einer Partei, welche sogar die Menschenrechtskonvention nicht ernst nimmt und dezidiert Ausländerfeindlichkeit schürt! Ich finde das ganze Gebaren absolut respektlos und dreist, sowohl gegenüber Konsumenten, der Umwelt, Ausländern und Hilfskräften. Der Skandal mit Verdingbuben ist noch nicht lange her, offensichtlich hat sich die Geisteshaltung in der Branche noch nicht geändert, obwohl es sicher auch Ausnahmen gibt. Mir lüpft es da wirklich den Nuggi.

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Wie soll man Menschen und erst recht Ausländer ausbeuten, wenn man sich für deren Rechte einsetzt? Dann schon lieber den Konsumenten/Wählern Angst machen und ihnen drohen, dass die Preise noch höher steigen, wenn wir in der Landwirtschaft die Bedinungen verbessern.

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Danke für diesen Kommentar.

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Ich bin dafür, dass man lokal produziert und lokal verkauft. Nur so können wir dem übermächtig teuren Schweizerfranken trotzen. Das bedingt aber, dass Transporte deutlich teurer und Zölle für Importe geschaffen werden müssen. Wir Konsumenten merken von einem Preisaufschlag um 100% beim Produzenten kaum etwas: Der Hauptteil des Preises kommt vom Zwischen- und Endhandel.
Aber ich weiss, dass das wegen den Globalisierungsverträgen mir der EU nicht möglich und nicht mehrheitsfähig sein wird. Deshalb gäbe es noch eine milderere Variante: Bei Grossverzeilern neben den normalen Produkte aus Spanien auch solche aus der Schweiz anbieten und: Ein separates Regal, bei welchen die Preise 10% höher sind und der Zuschlag vollumfänglich dem Produzenten weitergegeben wird.
Dadurch könnten Schweizer Bauern wieder mehr verdienen und auch höhere Löhne bezahlen. Uns ginge es durch die fehlende Globalisierung nicht schlechter. Ausser vielleicht ein paar fehlende Billig-Früchte aus Spanien im Regal. Wir müssen aber nicht ab März Spargeln und Erdbeeren essen. Geht auch 1-2 Monate später aus Schweizer Produktion. Da rede ich aber gegen eine Wand.

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Auch wo "lokal produziert und lokal verkauft" wird, werden Erntehelfer:innen und Agropraktikant:innen angestellt – und zuweilen auch ausgebeutet.

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Auch die Nachhaltigkeitsbilanz ist bei lokal produzierten Agrarprodukten nicht zwangsläufig besser. Da schwingt immer viel schweizerische Überlegenheitsideologie und Nationalismus mit, und selten eine faktenbasierte Betrachtung.

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Ja, das ist mir schon klar. Gesamtarbeitsverträge und Arbeitsbedingungen müssen verbessert werden. Ich habe sehr schöimme Verhältnisse im Tessin gesehen und möchte mir gar nicht vorstellen, wie die nordafrikanischen Sklaven in Spanien arbeiten müssen!
Eine Verbesserung kann aber nicht git umgesetzt werden, wenn schon grundsätzlich zu wenig Geld in der Landwirtschaft vorhanden ist. Es gibt auch anständige Bauern, die anständig zahlen und anständige Arbeitsbedingungen anstreben. Denen ist es aber dann erschwert, dies umzusetzen, wenn sie kaum Geld zur Verfügung haben.

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Landwirtschaft war für die Mehrheit der Betriebe schon immer eine Geschichte von Ausbeutung und Selbstausbeutung.

Es fragt sich halt schon, ob es 2024 nicht langsam mal anders ginge.

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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Wäre eine neue Unia-Gruppe wert! Schöne ländliche Rekrutierungsausflüge gleich mit im Paket ...

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Exakt, das sehe ich ebenso, Verena Goanna.
Die landwirtschaftlichen Betriebsleitenden sind zwar oft auch nicht auf Rosen gebettet, v.a. bei den kleinen und mittleren Betrieben. Aber die müssten halt auch mal damit aufhören, sich mit der absolut unwürdigen Behandlung durch den Zwischenhandel und/oder den Verarbeitenden zufriedenzugeben. Aber da stehen sich die Landwirt:innen eben auch selber im Weg. Denn wenn eine:r eine entsprechende Chance wittert, dann zögert sie:r nicht, die eigenen Kolleg:innen auszustechen.
Es nützt überhaupt nichts, höhere Preise zu fordern, wenn Kolleg:innen es dann doch billiger machen (und dies meist erst noch entgegen jeglicher betriebswirtschaftlichen Logik). Die bedingungslose Solidarität unter allen Landwirt:innen jeglicher Couleur ist legendär, aber nur im Arbeitsalltag. Und bei Agrarabstimmungen. Sobald jedoch ein konkreter Auftrag winkt, ist jede:r sich selbst die:r Nächste. So kommen sie als Branche nie auf einen grünen Zweig, das ist völlig klar - im Gegensatz zu den Arbeiter:innen, die wissen wie Solidarität geht.
Massiver Druck durch die präkarisierten Lohnabhängigen in der Landwirtschaft kann den Landwirt:innen helfen, sich selbst zu erkennen und die eigenen Interessen erfolgreich richtig zu vertreten (nicht die Pseudovertretung durch den Bauernverband). Oder sie packen es eben doch nicht. Dann hört die CH-Landwirtschaft auf zu existieren. Dieser Umstand darf präkarisierte Lohnabhängige nicht daran hindern, für die eigene Menschenwürde zu kämpfen. Es kann doch nicht sein, dass die CH-Landwirtschaft von unwürdigen Verhältnissen lebt und abhängt!

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Die Politik des SBV und speziell des Präsidenten Markus (Raub-)RITTER ist extrem destruktiv für die Bauern, die Schweiz, die Umwelt.

Ich kann nicht verstehen, dass Ritter nicht abgesetzt wird.

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Die Gewerkschaft in Deutschland macht dies. Die Landarbeiter trauen sich aber nicht mit ihnen zu sprechen, weil die Aufsicht daneben steht. Meist melden sie sich dann später telefonisch.

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Matthias Scheurer
Rentner
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· editiert

Die Arbeitsverhältnisse für Angestellte in der Landwirtschaft sind und waren schon immer ein trauriges Kapitel in unserer Geschichte. Unter den gegebenen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen sehe ich leider auch für die reale Zukunft keine Verbesserung. Darum eine Utopie: die Schweizer Bauernbetriebe werden ab heute immer und überall vom/von der sozial und ökologisch am fortschrittlichsten denkenden Nachfolger/in übernommen, und diese neue Bauern- und Bäuerinnengeneration stellt die (Zusammen)Arbeit auf den Höfen, zusammen mit einer schweizweit agierenden Plattform für eine sozial nachhaltige Landwirtschaft, auf eine zeitgemässe Grundlage. Tönt etwas simpel, ist aber ernst gemeint!

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Beobachter
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Als Betriebsleiter möchte ich folgendes dazu sagen: bei landwirtsch. Produkten machen die Personalkosten bis zu 50% der Produktionskosten aus, vor allem in den Spezialkulturen. Wir geben nicht mal 10% unseres Einkommens für Nahrungsmittel aus. Wir haben im Betrieb versucht die Arbeitsstunden auf 45h zu senken, es gab einfach mehr Überstunden und mehr Lohnkosten in Verbindung mit Teuerung... Und wer wollte mehr bezahlen für die Produkte? Viele Erntehelfer:innen werden schlecht behandelt und nicht wertgeschätzt, doch hier in den Kommentaren lese ich auch wenig Wissen und wenig Wertschätzung für Landwirt:innen.

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Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
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Danke für diesen Beitrag, Anonym6, es ist wichtig, die Stimme eines Betriebsleiters zu hören. Was Sie sagen, äussern im Text auch die Vertreterinnen des Bauernverbands und die Geschäftsführerin der Abla. Da hätte es noch viel mehr zu schreiben gegeben, das stimmt. Allerdings wird die Situation der Angestellten in den Medien deutlich weniger thematisiert als die Situation der Bauern und Bäuerinnen. Sie haben eine Lobby, die Angestellten nicht.

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Die Bedingungen sind unter aller Sau und das bestreitet wohl auch niemand.
Man hat aber zu wenig Geld trotz Subventionen, die wir als Steuerzahler bezahlen.
Eben diese Subventionen schöpfen unsere heimischen Grossverteiler ab und wollen dann dafür noch einen Haufen Geld (von dem man in der Landwirtschaft anscheinend nichts sieht) wie man unter anderem im K-Tipp lesen kann.
Finde das Problem liegt eher beim Grossverteiler.
Coop, Migros und ihre Tochterfirmen, nützen ihre Markt-beherrschende Stellung aus und alle anderen haben das Nachsehen.
Da braucht es mehr Konkurrenz.
Zum Glück gibt es immer mehr Hofläden.

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Ich glaube man muss hier wieder einmal aufpassen, dass nicht alle in den gleichen Topf geworfen werden. Doch die Probleme sind vorhanden und nicht zu unterschätzen.
Die Strukturen der Landwirtschaft sind meiner Meinung nach nicht für Unternehmer gemacht! sondern für Staatsangestellte und dies wieder um vom Bauernverband, derselben Loby und der SVP seit Jahren unterstützt.
Es gibt Bauern die wären gerne Unternehmer, und würden sich gerne das Geld mit Ihrem Produkt anstatt mit Subventionen verdienen.
Warum wollen die Bauern etwas mehr für ihr Produkt wenn sie dafür auch noch Subventionen kassieren! Sind wir als Konsumenten und Steuernzahler dafür verantwortlich wenn nicht alle Bauern fähig sind ihren Beruf als Unternehmer aus zu üben sonder als effiziente Suventions Empfänger. Man sollte als Agronom doch lernen Produkte möglichst effizient an zu bauen oder etwa nicht?
Wetterabhängig sind auch andere Branchen und die bekommen keine Subventionen.
Was ich damit sagen will ist folgendes: Würde man diese Subventionen herunter fahren ( nicht auf Null aber fast) und die, die mit dem Produkt ihren Lebensunterhalt verdienen wollen als Unternehmer, würde es wohl nicht mehr so viele Bauern geben aber vielleicht Unternehmer die das Produzieren was der Konsument möchte! Von denen gibt es auch schon welche die diese Nischen aufgetan haben, dafür Büssen sie mit wenige Subventionen. Schade oder?

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Nur ein Teil der Subventionen werden für die Produktion von Nahrungsmitteln bezahlt. Die Bauern bekommen auch Geld für den Schutz der Biodiversität, für den Erhalt der Kulturlandschaft, für umwelt- und tierfreundliche Produktion etc., sprich für Arbeit die nur zum Teil die Produktionskosten beeinflussen. Positiv am herunterfahren der Subventionen wäre sicher, dass durch die massiv höheren Preise für Lebensmittel, Foodwaste stark zurückginge.
Den Bauern wird auch nicht vom Staat vorgeschrieben was sie produzieren sollen, sondern von den Grossverteilern. Mein Cousin führt einen Betrieb mit Ackerbau und Schweinemast. Lange mästete er für Coop welcher ihm vorschrieb, von wem er die Ferkel und das Futter beziehen musste. Gleichzeitig wurde ihm für jedes Kilo das neben dem vorgegebenen Schlachtgewicht lag, der Abnahmepreis reduziert. Einen anderen Abnehmer zu finden, war mit grossem Aufwand verbunden.

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Hallo Herr G. Ja da haben Sie natürlich recht und gleichzeitg ist das aber ein Problem. Ein Bauernhof ist im Normalfall ein Mischbetrieb und Produziert verschiedene Produkte und dadurch streut er das Risiko (wie ein anderes Unternemen auch). Jedes andere Unternehmen muss auch das Produzieren was die Kunden wollen und bekommt auch seine vorgaben von Auftraggeber, da besteht kein Unterschied. Das im der Dschungel aus Subventionen immer unübersichtlicher wird macht es sicher nicht einfache aber es spielt keine Rolle. Nehmen wir z.B. die Biodiversität. Achtet ein Bauer von sich aus nicht darauf verspielt er selber die Mithilfe der Natur (also wozu das)? Wenn ich meinem Kunden blöd komme wird er mir auch keinen Auftrag mehr geben. Das gleiche gilt für Vorgaben die ein Coop macht, als Unternehmer kläre ich vorher alles ab und jammere nicht erst im nach hinein, denn wenn ich vom Staat z.B. für einen grösseren Stall mehr Beihilfe bekomme als für eine kleinen müsste ich mir trotzdem Risiko/ Nutzen abklären. Oder anders wenn Sie für Ihre Familie einkaufen, Kaufen Sie dann auch weil es günstiger ist z.B. 100 Bratwürste statt nur Fünf? Die anderen 95 brauche aber Platz, Kühlleistung und ein Grät dazu!
Meines erachtens kann man den Bauern mit nur einer Suvention helfen und auch nur aus dem Grunde dass wir ein hohe eigenversorgung haben wollen und wie die Welt es zeigt auch wünschenswert wäre. Eine Subention auf das Produkt und dessen Qualität selbst, so würde der Bauer hinstehen und sagen: Wenn ich etwas gutes Produziere erhalte ich etwas dafür. Zwei sachen würden geschehen : zum einen würde Betriebe die nicht Unternehmerisch denken eingehen, was anderen die Chance geben würde mehr Land bewirtschaten zu können wenn sie das denn wollen und zum anderen wäre jeder Bauer gezwungen mit der Natur zusammen zu arbeitn weil ansonsten der Ertrag rückläufig wäre.
Vielleicht eines noch zum Bauernverband. Herr Ritter hat seinen Betrieb vor einiger Zeit au Bio umgestellt, derselbe wehrt sich aber vehement dagegen, dass die Schweiz nur noch Bio produziert. Warum wohl? Er schütz seinen Betrieb damit er die hohen Biopreise für sich hat. Also warum versucht nicht jeder Bauer der ein Unternehmer sein will wie Herrn Ritter, den das ist ein Unternehmer auch wenn seine Ansichten nicht nachvoll ziehen kann.

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Städter / Handwerker
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Ich möchte behaupten, dass Bauern in einer freien Marktwirtschaft ohne Zölle kaum oder gar nicht existieren könnten. Das Preisniveau ist in der EU derart tief, dass die meisten Bauern in der Schweiz aufhören müssten.
Daher würde ich es sehr schätzen, wenn sich ein Teil der Bauern auch zu anderen politischen Parteien bekennen würden, als nur zur SVP. Ihnen mag zwar das Land gehören, aber das Grundwasser, die Luft, die Insekten gehören ihnen nicht. Vielleicht würden sich dann auch im linken Spektrum wieder mehr Fans und Befürworter der Landwirtschaft finden.
Mir ist es wichtig das Kulturland, die über Jahrhunderte geprägte Landschaft zu erhalten. Das bedingt aber, dass sich die Bauern der Wissenschaft nicht verschliessen und halt weiterhin entweder durch Zölle oder Subventionen entlöhnt und geschützt werden. Auch sie profitieren von der schweizer Infrastruktur, Benzin, Wasser, Gesundheitsversorgung, Strom. Das von ihnen erschaffene Bild der Selbstversorger ist lächerlich.

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Und offebsichtlich au von Ausbeutung von Hilfsarbeitern.

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Ich sehe die Erntehelfer jeweils auf dem Weg zur Arbeit mit dem Velo. Schon um 7 Uhr, auch bei schlechtem Wetter. Das Verhalten des Bauern kann man nur als sehr schwach bezeichnen. Das Geht-Nicht aus Zuerich ebenso. Es scheint, als muesse der Stimmbuerger etwas dazu sagen.

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Als früherer Journalist habe ich Mühe mit diesem Artikel. Und ich wundere mich, dass unter den Republik-anerInnen niemand diese Meinung vertritt.
Meine Punkte:
• Der Mann war vor dem Krieg vierzehn Monate in einem Praktikum bei besagtem Bauern. Hat ihn also gekannt. Und nahm die Stelle bei ihm an, im Wissen, bei wem er arbeitete (über die Löhne von bäuerlichen Hilfskräften im allgemeinen will ich mich hier nicht äussern).
• Der Mann hat den Bauern ohne Not angelogen betreffend der Identität seiner „Cousine“, die in Wirklichkeit seine Freundin ist.
• Dass das ukrainische Paar für zwei Zimmer bezahlen musste, scheint mir selbstverständlich, da der Bauer ja nicht von einem Paar ausgehen konnte.
• Der Bauer hat den ganzen Administrativkram erledigt, damit sowohl der Mann wie auch seine angebliche Cousine den Schutzstatus S bekamen. Und er hat der Frau einen Arbeitsvertrag angeboten (zu jenem Zeitpunkt hatte fast niemand von den aus der Ukraine Geflüchteten eine Arbeit).
• Die Frau kam im April in die Schweiz, hat also während maximal zwei Monaten im Betrieb mitgeholfen, bevor ihr Vertrag in Kraft trat. Finde ich in ihrer Situation nicht verkehrt.
• Hat die Frau als frisch in die Schweiz Geflüchtete während den zwei Monaten für Kost und Logis bezahlen müssen?
Die forsche Art, mit der das Paar nun, unter tatkräftiger Mithilfe der Republik, Rechte und Geld einfordert, scheint mir nicht nachvollziehbar. Sorry.
PS Bin NICHT SVP-Wähler.

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Multifunktional
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Ich sehe es ähnlich wie Sie (resp. vermisse im Artikel und im Dialog eine neutrale Position) und habe hier entsprechend kommentiert:
https://www.republik.ch/dialog?t=ar…6a92e85051

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Es gibt Ansätze für Landwirtschaft, wo Solidarität zwischen Konsumierenden und Produzierenden zentral ist: solidarische Landwirtschaft (Solawi). Da arbeiten die Konsumierenden zusammen mit landwirtschaftlichen Fachkräften um ökologisch produzierte, saisonale Produkte zu bekommen. Es gibt bereits viele Solawis und es ist ein ganz simpler Ansatz um so vieles was aus der Balance ist, anzugehen. Hier gibts ein Überblick über die Solawis, schon fast in jeder Region gibts eine: https://www.solawi.ch/vernetzungsplattform/#/
Damit aus unsichtbaren Händen viele zupackende sichtbare Hände werden.

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Vielen Dank Fr. Wolfgramm für diesen Hinweis

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Es ist einfach tragisch, dass so etwas in der reichen Schweiz passiert und es keine Konsequenzen gibt für die Bauern, welche die aussichtslose Situation der ausländischen Hilfskräfte ausnutzen und diese ausbeuten. Dann sind es genau diese Leute, welche die SVP wählen und sich über Ausländer aufregen, denn sie sollen immer so weitermachen wie bisher.

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Viele Gesetze gelten für die Landwirtschaft nicht. Das Arbeitsgesetz ist nur eines davon. Oft wird ein Gesetz auf dem Verordnungsweg für die Landwirtschaft ausser Kraft gesetzt. Das Jagdgesetz ist uns allen in Erinnerung, aber meist geschieht dies unbemerkt von der Öffentlichkeit. Dazu gibt es beliebig viele Beispiele: Umweltschutzgesetze, Baugesetze, Steuergesetze, Strassenverkehrsgesetz, Rechnungslegung, Tierschutz, und vieles mehr. Erstaunlicherweise wird das von einer Berufsorganisation vorangetrieben, die sich staatstragend, liberal und demokratisch gibt und für Eigenverantwortlichkeit einsetzt. Wir sollten uns das nicht gefallen lassen.

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GEIZ IST GEIL!
Mehr gibt's dazu nicht zu sagen.

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