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Mensch
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Ich kenne diese Situation aus eigener Erfahrung. Leider. Der Beitrag bestätigt jedoch die Richtigkeit meines Entscheides, mich beruflich vom Journalismus abzuwenden. Ebenfalls bestätigt er, dass ich bei der REPUBLIK richtig bin. Danke für Euren Einsatz und solche Beiträge. IHR seid wichtig!

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Beim Tagesanzeiger und bei anderen Medien von CH Media ist mir die "Einmischung von oben" schon oft aufgefallen. So ist Watson verdächtig deutlich gegen die 13. AHV-Rente. So sehr, dass man nicht mehr von Berichterstattung und Informationsvermittlung sprechen kann, sondern von Wahlmanipulation.
Es fällt auch auf, dass gerade der Tagesanzeiger immer weiter nach rechts rutscht und diverse Gefälligkeitsartikel zu publizieren scheint.
Kommentare zu Artikeln, die den Artikel und/oder den Autor oder die Autorin kritisieren, werden nicht publiziert, auch wenn sie offensichtlich nicht gegen die Richtlinien verstossen.
Bei 20 Minuten von Journalismus zu sprechen verhöhnt diesen ehrwürdigen Beruf.
Von den Bemühungen extrem rechter Kreise, freie Presse zu unterdrücken und zu kontrollieren, wollen wir jetzt gar nicht sprechen.
Quo vadis, schweizer Medienlandschaft?

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Ganz ehrlich: Bei Watson selbst ist mir das so nicht aufgefallen. Wenn, dann bei Übernahmen der Schwesterpublikation Aargauer Zeitung. Dort passt es ja auch hervorragend zur gepflegten politischen Linie von Patrick Müller.

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In den letzten Tagen stimmt das allerdings. Nachdem die Watson-Redaktion hunderte Kommentare bekommen hat, die den Artikeln widersprochen haben, fand wohl ein Umdenken statt. Man will schliesslich sein Klientel nicht verlieren und ich kenne ein bis zwei Leute, die wegen den Anti-AHV13-Artikeln ihr Profil gelöscht haben. Zumindest sagen sie das.

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Das passt jetzt grade ins Bild. In der Thematik um die aktuelle AHV Initiative habe ich den Eindruck gewonnen, dass der Tagesanzeiger eine regelrechte Nein Kampagne fährt.
Ein entsprechender Kommentar von mir wurde auch zensiert resp. gar nicht veröffentlicht.
Überhaupt stört mich am aktuellen Journalismus immer mehr, dass Artikel oftmals Narrative bedienen anstatt mehrere Seiten zu beleuchten.

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Inzwischen wurde die Seite angepasst, auf der man beim Suchen des Artikels kommt. Es heisst nun "Nicht mehr verfügbarArtikel vom Netz genommen. Dieser Inhalt wurde depubliziert." Wäre interessant zu erfahren, wann diese Anpassung erfolgt ist und ob sie etwas mit dem Republik-Beitrag zu tun hat.

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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Vielen Dank für Ihre Nachricht, lieber Herr M. Ich habe den Link letztmals gestern Sonntagnachmittag aufgerufen, da war noch die in meinem Text erwähnte Fehlermeldung zu lesen. Es ist folglich davon auszugehen, dass die Anpassung heute Morgen erfolgt ist – nach Erscheinen des Republik-Artikels –, um gegenüber der eigenen Leserschaft doch noch ein wenig Transparenz zu schaffen oder zumindest diesen Eindruck zu erwecken. Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler

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Oli Kamer
Softwareentwickler
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Gemäss meinen Feedreader wurde der Link mit dem Titel "Nicht mehr verfügbar: Artikel vom Netz genommen" am 19. Februar um 7:44 veröffentlicht. Also heute Morgen früh.

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Und heute findet man online im Tagi einen Artikel mit dem Titel:
"13. AHV-Rente: Es braucht ein Nein zu diesem kurzsichtigen Populismus
Eine Zusatzrente und bald eine Million mehr Bezüger: Der AHV droht ein gigantisches Defizit. Statt Zustupf für alle braucht es jetzt echte Lösungen. Deshalb sagt unsere Redaktion Nein."
Da könnten jetzt natürlich auch Fragen aufkommen.

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Ich könnte mir vorstellen, dass Supino eine solche Aktion von Zeit zu Zeit bewusst, startet, um zu zeigen, wer der Herr im Hause ist, und um damit eine Angstkultur zu etablieren. Er steht ja vor dem Dilemma, dass er einerseits möglichst viel Gewinn machen muss und somit reiche Geldgeber und und seine einflussreichen, rechtsgerichteten Freunde nicht verprellen darf, und andrerseits der Tages-Anzeiger als einigermassen kritische Zeitung zu erscheinen hat, um nicht eine grösseren Teil der Leserschaft zu verlieren. Da ist es vorteilhaft, bei der eigenen Belegschaft eine innere Selbstzensur zu aktivieren.

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Multifunktional
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Ich denke eher nicht, dass da eine bewusste Strategie dahintersteckt. So wie der Vorfall beschrieben ist, scheint er mir typisch zu sein für Vorgesetzte ohne Gefühl für gute Personalführung und den Prioritäten mehr beim Image bei den Golfpartnern als ethischen Prinzipien.

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Eine durchaus überlegenswerte Betrachtungsweise, wenn man beobachtet, wie der Tagi immer weiter nach rechts rückt.
Allerdings glaube ich, durch die Beschreibung des Ausrasters von Supino, dass er persönlich Involviert ist. Der Verdacht könnte entstehen, dass er eine private Gefälligkeit erfüllte.

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Damit sich die interessierte Leserschaft ihr eigenes Bild machen kann:

---------- Forwarded message ---------
From: N., Ursula ursula.noetzli@tx.group
Date: Tue, Feb 13, 2024 at 1:40 PM
Subject: Re: Anfrage...
To: Dennis Bühler dennis.buehler@republik.ch

Lieber Dennis

Herzlichen Dank für deine Antwort. Die mich aber schon nochmals zum Nachdenken gebracht hat. Es ist mir wichtig festzuhalten, dass es nicht um die Fehlleistung eines Journalisten oder einer Journalistin geht, sondern um die redaktionelle Qualitätssicherung und letztlich um die Glaubwürdigkeit der Medien. Das Thema war gut, aber der Artikel und die Illustration hätten so nicht erscheinen dürfen. Die Chefredaktion hat in Absprache mit dem Leiter Publizistik deshalb entschieden, den Beitrag vom Netz zu nehmen.

Zur Diskussion der Entstehungsgeschichte des Beitrags im Rahmen des Qualitätsmonitorings kam es, nachdem der Chefredaktor und der publizistische Leiter mehrere "good" und "not so good" Beispiele an den Qualitätsstandards von Tamedia gemessen haben. Die Diskussion war offen, ehrlich und sachlich. Wie bereits erwähnt, geht es dabei nicht um individuelle Beurteilungen, sondern um die redaktionelle Qualität als kollektive Leistung.

Gerne halte ich nochmals fest, warum der Artikel und die Illustration nicht den Qualitätsvorstellungen bei Tamedia entsprechen:

  • Der wichtigste Punkt: Es entstand der Eindruck einer Vorverurteilung. Die Geschichte unterstellt unterschwellig schuldhafte Versäumnisse der Klinik. Dafür gibt es aber bisher noch keinen Anhaltspunkt und kein entsprechendes Ergebnis einer Untersuchung. Im Gegenteil: Ein Strafverfahren wurde bereits eingestellt.
    Die Illustration unterstellte ein strafbares Verhalten, das von der Redaktion gar nicht beurteilt werden konnte.

  • Beim aufmerksamen Lesen des Artikels entstand auch der Eindruck der Instrumentalisierung durch einen Anwalt.

  • Korrekterweise wurde die kritisierte Institution zur Stellungnahme eingeladen.

  • Die Redaktion hat sich kein eigenes Bild vor Ort gemacht, nicht über die Verwürfe hinaus recherchiert und keine weiteren Quellen angesprochen, was leicht möglich gewesen wäre.

  • Das Aufdecken von Missständen im lokalen und regionalen Bereich gehört zum Selbstverständnis von Tamedia, entsprechend hoch sind die Ansprüche an solche Recherchen.

  • Der Anspruch an eine investigative Recherche wurde nicht erfüllt.

  • Es ist für mich immer noch nicht verständlich, wieso die innere Pressefreiheit tangiert sein könnte? Welcher Aspekt der inneren Pressefreiheit soll es denn betreffen? Der Sinn und Zweck der inneren Pressefreiheit ist nicht, redaktionelle Fehlleistungen zu schützen. Beim Qualitätsmonitoring geht es ausschliesslich um Fragen der journalistischen Qualität, die für uns eine sehr hohe Priorität hat.

Die Qualitätsmonitorings finden bei uns seit vielen Jahren statt. Es ist mir noch nie zu Ohren gekommen, dass sich dadurch die Journalistinnen und Journalisten bei ihren Recherchen gehemmt fühlen. Bekanntlich setzt sich Pietro Supino sehr für den investigativen Journalismus ein, unter anderem lassen wir regelmässig Journalist*innen an der Columbia Journalism School darin ausbilden und haben bereits vor einigen Jahren das Recherche Desk ins Leben gerufen. Wir (und vor allem auch der Verleger) sehen darin ein wichtiges Differenzierungsmerkmal im journalistischen Wettbewerb. Der Verleger bringt immer wieder seinen Stolz auf Recherche-Leistungen von Tamedia zum Ausdruck (im Rahmen des Qualitätsmonitorings und auch bei anderen Gelegenheiten).

Hoffentlich lassen sich die verbleibenden Missverständnisse klären. Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Grüsse
Ursula

On Mon, Feb 12, 2024 at 4:30 PM Dennis Bühler dennis.buehler@republik.ch wrote:
Liebe Ursula
Vielen Dank fürs Teilen Deiner Gedanken zur Thematik. Ich bin allerdings weiterhin der Meinung, dass es gegen die innere Pressefreiheit verstösst, wenn ein Verleger veranlasst oder darauf hinwirkt, dass ein veröffentlichter Artikel depubliziert wird. (Zumal es in diesem Fall weitaus mildere Varianten gegeben hätte, etwa die Depublikation des falschen Bildes und/oder der fragwürdigen Illustration, idealerweise versehen mit einem Transparenz-Hinweis.) Hingegen darf sich ein Verleger selbstverständlich um die Qualität der in seinem Haus verfassten Beiträge sorgen und versuchen, zu einer Verbesserung beizutragen. Meines Erachtens wäre es aber deutlich zielführender, ja geboten, derart fundamentale Kritik via Chefredaktion vorzubringen. Als Verleger vor mehreren Dutzend Personen in der von Pietro Supino in Winterthur gewählten Art und Weise über eine verdiente, langjährige Journalistin herzuziehen, ist letztlich aber auch einfach schlechter Stil. Und kontraproduktiv: Mitarbeitende sind nun bei ihren Recherchen gehemmt, weil sie niemals sicher sein können, nicht plötzlich ebenfalls vom Zorn des Verlegers getroffen zu werden.

Liebe Grüsse & weiterhin guten Start in die neue Woche
Dennis

Am 09.02.2024 um 08:04 schrieb N., Ursula ursula.noetzli@tx.group:

Lieber Dennis
Ich hoffe, dir geht es gut. ….. Da wir uns ja auch schon etwas länger und persönlich kennen, wollte ich doch noch ein paar Dinge direkt klarstellen:
Der Vorwurf eines Verstosses gegen die innere Pressefreiheit ist irritierend - auf Initiative unseres Verlegers, der die letzte publizistische Verantwortung trägt, führen wir bei Tamedia seit 2017 jährlich mit allen Redaktionen ein systematisches Qualitätsmonitoring durch und publizieren einen Bericht darüber (ab diesem Jahr wird dies ein integraler Teil des Nachhaltigkeitsberichts sein). Naturgemäss kommen dabei gute und schlechte Beispiele zur Sprache.
Beim letzten Qualitätsmonitoring mit den Redaktionen des Zürcher Zeitungsverbunds sind der Chefredaktor und der Publizistische Leiter auf den von ihnen angesprochenen Artikel über das Epi-Wohnheim eingegangen. Dabei wurden der Artikel und die Illustration dazu kritisch beurteilt. Beim aufmerksamen Lesen entstand der Eindruck, dass sich der Tages-Anzeiger von einem Anwalt hat instrumentalisieren lassen. Dazu unterstellte die Illustration zum Artikel ein strafbares Verhalten (mindestens die Unterlassung einer Hilfeleistung gegenüber einer anvertrauten schwerbehinderten Person). Die konnte von der Redaktion aber gar nicht beurteilt werden.
In der Diskussion hat sich der Verleger von Tamedia erkundigt, ob vor Publikation des Artikels vor Ort recherchiert worden ist, weil der Artikel auch noch mit einem Bild der Epi-Klinik anstelle des Epi-Wohnheims erschienen ist. Er hat die Erwartung festgehalten, dass bei investigativen Geschichten im lokalen und regionalen Bereich vor Ort recherchiert wird und hat zum Ausdruck gebracht, dass die Recherche nicht seinen Vorstellungen über Qualität im Journalismus entsprach.
Die Frage der inneren Pressefreiheit stellt sich auch darum nicht, weil die Themenwahl positiv gewürdigt wurde und die Diskussion über die journalistische Qualität nach der Publikation des fraglichen Artikels im Rahmen des regelmässigen Qualitätsmonitorings erfolgte. Bist du der Meinung, dass es gegen die innere Pressefreiheit verstösst, wenn sich ein Verleger mit der journalistischen Qualität seiner Medien beschäftigt?
Ich hoffe, dass ich das offenbar vorliegende Missverständnis ausräumen konnte? Gerne können wir auch telefonieren.

Herzliche Grüsse und hoffentlich bis bald
Ursula

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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Liebe Ursula, das ist ja mal vorbildlich gelebte Transparenz, wie ich sie mir von Tamedia nicht nur nach negativer Presse wünschen würde, sondern etwa auch im Umgang mit eigenen Fehlern oder bei Kritik von eigenen Mitarbeitenden. Gerne weise ich an dieser Stelle zuhanden der Leserschaft darauf hin, dass ich die beiden an mich übermittelten offiziellen Statements der Tamedia integral in meinem Artikel wiedergegeben habe.

Das erste Statement lautete – ohne jede Kürzung meinerseits – wie folgt: «Die Geschichte mit dem Titel ‹Zwei schwere Unfälle, zwei Todesfälle, eine verprügelte Betreuerin› weist handwerkliche Fehler auf. Es entsteht der Eindruck einer Partei­nahme. Unsere internen Kontroll­mechanismen haben versagt. Zwei Beispiele: Die Bebilderung ist reisserisch, eine Recherche vor Ort fand nicht statt. Wir warten für eine Neubewertung auf das Ergebnis der Untersuchung durch die Behörden. Bis dahin hat sich die publizistische Leitung von Tamedia dazu entschlossen, den Artikel zurückzuziehen.» (Philip K., Kommunikationsverantwortlicher Tamedia, E-Mail vom 8. Februar 2024, 12:13 Uhr)

Genauso bin ich mit dem zweiten offiziellen Tamedia-Statement zur Sache verfahren, das mich nach meiner eigentlich direkt an die Recherchedesk-Co-Leitung gerichteten Anfrage erreicht hat: «Das Recherchedesk hat sich die Geschichte lediglich dahingehend angeschaut, ob die Gegenseite ausreichend zu Wort gekommen ist. Eine offizielle, hausinterne Prüfung in Kenntnis aller der Ihnen bereits zuvor von U. N. und mir geschilderten Umstände, insbesondere der mangelhaften Bebilderung und fehlenden Vor-Ort-Recherche, hat bei Tamedia nicht stattgefunden.» (Philip K., Kommunikationsverantwortlicher Tamedia, E-Mail vom 13. Februar 2024, 14:05 Uhr)

Auf die Idee, zusätzlich aus Deinen beiden E-Mails zu zitieren oder diese sogar integral öffentlich zu posten, wie Du das hier getan hast, wäre ich nicht gekommen, da Du unseren Austausch ja mit folgenden persönlichen Worten eingeleitet hast: «Da wir uns ja auch schon etwas länger und persönlich kennen, wollte ich doch noch ein paar Dinge direkt klarstellen.»

Ich habe aber überhaupt nichts gegen diese mit der Veröffentlichung unseres E-Mail-Wechsels geschaffene vollständige Transparenz und bin weiterhin der festen Überzeugung, der Leserschaft in meinem Artikel nach bestem Wissen und Gewissen ein vollständiges Bild der Sachlage verschafft zu haben.

Herzliche Grüsse aus Bern, Dennis

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Danke für Ihre Sichtweise Frau N. Für mich stellen sich ein paar Fragen:
-Wenn derartig gravierende jornalistische "Fehler" begangen wurden; wurde dies dann auch aufgearbeitet, damit diese "Fehler" zukünftig vor der Publikation entdeckt werden?
-Warum wurde nur die Journalistin aber nicht diejenigen, die es bis zur Publikation durchgewunken haben, kritisiert (so verstehe ich es zumindest)?
-Warum wurde dem Artikel nicht eine Richtigstellung (habe ich auch schon gelesen) beigefügt? Weil nicht eindeutig klar ist, ob nicht doch etwas wahres dran ist?
-Warum wurde er nicht überarbeitet d.h recherchiert und neu bebildert um zu prüfen, ob nicht doch etwas wahres dran ist?

Es wirkt für mich als Laie nachwie vor wie eine Zensur.

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Liebe Frau N., diese Transparenz überrascht und erfreut mich. Ich begrüsse auch die Möglichkeit, mich als Leser direkt an den Tagesanzeiger wenden zu können.
Dennoch bleibt es eine fragwürdige Tat, einen Artikel so vollständig zu löschen, noch dazu, wenn der Eindruck einer privaten Gefälligkeit entstehen muss. Meiner Meinung nach, als Leser des Tagesanzeigers, wäre die richtige Vorgehensweise gewesen, den Artikel und auf der gleichen Seite eine Stellungnahme des EPI-Wohnheims zu veröffentlichen.

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Die Argumentation überzeugt schlicht nicht.

Niemand mit journalistischer Berufserfahrung würde bei einer solchen Geschichte „vor Ort“ recherchieren oder das verlangen. Es gäbe da keine Erkenntnisse zu gewinnen. Man stützt sich auf Gespräche und Dokumente. Die Illustration könnte man mit Leichtigkeit auswechseln, ohne den Text offline zu nehmen.

Alle anderen Punkte können subjektiv zutreffen, zumindest beim Verleger.

Aber offensichtlich haben es sämtliche im Tagesgeschäft aktive Instanzen für in Ordnung befunden – alles absolute Profis, mit viel Erfahrung und bewiesenem journalistischem Urteilsvermögen, von der Autorin bis zur amtierenden Chefredaktorin höchstpersönlich.

Wenn da Mängel in der Qualitätssicherung herrschen würden, hätte der Tagi ein richtig massives Personalproblem. Dem ist offensichtlich nicht so, sonst müssten ja sehr viel mehr Texte geändert oder gelöscht werden.

Wie die Führungsriege hier die unangebrachte Einflussnahme ihres obersten Chefs im Nachgang zu rechtfertigen versucht, und dabei die gesamte Redaktion desavouiert, ist schon zweifelhaft und auch sehr traurig. Vor den Leitungsfunktionen waren da sicher auch irgendwo mal journalistische Ideale…

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Ein wichtiger Text. Danke Dennis Bühler!

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Es ist mindestens ein weiterer kritischer Artikel dieser Redaktion online depubliziert worden: ein Porträt des wundersamen “Erfinders“ Nunzio La Vecchia.

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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Vielen Dank für den Hinweis, liebe Frau B. Haben Sie eventuell weitere Informationen dazu (z.B. betr. Datum der Veröffentlichung, Titel des Artikels oder allenfalls die Begründung für die Depublikation)? Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler

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Journalist
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Danke für den Hinweis, liebe Esther. Ich war 2009 als Tagi-Wirtschaftsredaktor Autor von zwei Artikeln über den umtriebigen ‚Solarforscher‘ Nunzio La Vecchia, kurz NLV: ‚Der talentierte Mr. La Vecchia‘ und ‚Solarforscher muss vor Bundesgericht‘. Beide sind seit einiger Zeit nicht mehr auf Tagi online, aber noch in der Schweizerischen Mediendatenbank SMD. Auf mein Ersuchen hin hat der Tamedia-Rechtsdienst nachgeforscht und mir sinngemäss mitgeteilt, dass die Artikel nicht bewusst vom Netz genommen worden seien, auch die IT könne sich nicht erklären, wie das erfolgt sei. Wenn man weiss, dass Rechtsvertreter von NLV bei anderen Medien darauf drängten, kritische Artikel über ihn zu löschen, und NLV in einem Artikel im ‚Beobachter‘ seit einiger Zeit nur noch mit einem ‚Name geändert‘ auftaucht, habe ich schon meine Zweifel an dieser Darstellung - und jetzt erst recht.

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Nur indirekter Zusammenhang aber in Bezug zu "problematische Depublikationen":
Ich frage mich, warum der SRF DOK "Das Protokoll" auf der Homepage von SRF nicht mehr zu finden ist.
Der Dok zeigt auf, wie die Schweizer Lebensversicherungsgesellschaften die Schweizer Altersvorsorge für sich massgeschneidert haben.
Er ist hier noch zu sehen (https://vimeo.com/760962529), aber das findet man nicht ohne weiteres.

Nachtrag: Anonym 2 liefert die Antwort unten. Danke :)

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der Andere wieder/ Leser
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Da kenne ich sogar die Antwort ;).

https://twitter.com/SRF/status/1757080992282501352

Ob das auch eine ehrliche Antwort ist, weiss ich natürlich auch nicht. Aber bis zum Beweis des Gegenteils muss von derer Richtigkeit ausgegangen werden ^^ (nur ein dummes Sprüchli für: "Ich glaube schon, dass dem so ist.")

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Danke! Auf Twitter hab ich nicht nach Antworten gesucht :)

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Der Druck der Medienkonzerne auf die Journalist:innen nimmt stetig zu. Diese Domestizierung der Medienschaffenden findet ja schon seit Jahren statt. Supino dürfte mit seiner Journalist:innen-Schelte den Hahn im Korb markiert haben und gegenüber Leuten, die mit der EPI zu tun haben, befangen gewesen sein. Das Ausrasten von Supino deutet daraufhin, dass er persönlich betroffen gewesen ist. Aber wie gesagt: Das Ganze hat System. So kann kein unabhängiger Journalismus garantiert werden und die Vierte Gewalt im Staat kann ihre Aufgabe - nicht zuletzt den Mächtigen auf die Finger zu schauen - nicht genügend wahrnehmen. Leider sind die Journalist:innen in einer schlechten Ausgangslage, sich gegen das Duckmäusern aufzulehnen, weil bei den Medien ständig Mitarbeiter:innen abgebaut werden. Daher ist die Republik nötiger denn je. Eine andere Sichtweise wäre Augenwischerei.

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Kürzlich konnte auch bei CH Media eine Depublikation beobachtet werden. In den ursprünglichen Online-Artikel wurde "von oben" derart stark eingegriffen, dass er nicht mehr wiederzuerkennen war. In fast allen CH Media Print-Outlets erschien dann nur die "korrigierte" Version. Der ursprüngliche Online-Artikel hingegen wurde aus dem Verkehr gezogen. Ich kann nur ahnen, wie das für die (sehr verdiente) Journalistin war.

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Wenn nicht mal die grössten Verlage im Land vor solchen Eingriffen sicher sind, steht es wirklich schlecht um die Medienfreiheit hier. Zumindest schlechter, als man sich die Illusion macht. Und es braucht nicht mal einen Staat dazu, wirtschaftlicher Druck oder das Ego des Verlegers reichen schon.

Danke der Republik. Nur: Wieviele Tagi-Leser werden das mitbekommen? Ein Bruchteil!

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Gerade in grossen Verlagen ist doch die Gefahr gross, dass dies passiert !!

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Gegen Druck von Inserenten wären grosse Zeitungen ja durchaus besser gerüstet.

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acc@eml.cc
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Interessanterweise ist das im Artikel erwähnte Portrait über Sonja Rueff-Frenkel, das damals für so viel Entrüstung gesorgt hat, nach wie vor online:
https://www.tagesanzeiger.ch/die-fr…4451075417
Man findet auch ein PDF Versiom zum Nachlesen.
Und hier noch ein Text von Binswanger dazu:
https://www.republik.ch/2022/02/19/…ndifferenz

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Richtig, und in der Entschuldigung beim Artikel über Sonja Rueff-Frenkel steht zu lesen: «(...) Aus Transparenzgründen bleibt der Artikel publiziert. (red)».
Transparenz wäre ja auch beim EPI-Artikel denkbar.

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Vielen Dank für den Beitrag. Bin ich überrascht? Nein, das passt zur Politik oder zum Geschäftsgebaren von Tamedia/CH-Media. Die Gratisplattform, Swiss-Radioplayer, darf die Radio-Sender der Gruppe nicht mehr auf ihrem Portal abspielen.

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auch interessant: im heutigen tagi sind ohne abo zwei artikel freigeschaltet zur ahv abstimmung. im einen erklärt die chefredaktorin zu ihrem gestrigen populismus-leitartikel für ein nein zur 13. ahv rente, wie deckungsgleich ihre eigene ansicht mit der ansicht der mehrheit der redaktion sei. alle ein herz und eine seele, sie brauchte nicht mal ihr vetorecht.
im zweiten tagiartikel wird eine umfrage zur initiative mit vielen schönen demografischen grafiken illustriert. hauptaussage: immer noch 57 % stimmen sicher für die initiative.
gleichentags auf der srf news seite eine gleiche umfrage der srf zur abstimmung: nur noch 40 % sind sicher dafür.
ja wo sind denn die 17 % plötzlich geblieben? schreibt der tagi vielleicht von 57 %, um die bequemeren ja-stimmenden menschen vom abstimmen abzuhalten, da die initiative ja sowieso angenommen wird (hoffentlich!)? oder beweist das nun wiedermal, wie wahnsinnig links doch die mainstream-srf ist, indem sie versucht, eben diese bequemeren noch zum ja-abstimmen zu bringen?
ein kleiner trost: wenn es keine 13. ahv rente geben sollte, dann können ja die alten bei der kommenden abstimmung zur halbierungsinitiative mit ja ein bisschen sparen, oder!

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Schon 2014 zeigte die Satiresendung Die Anstalt im ZDF die Verbindungen von Zeitungsverlagen in einem Netzwerk mit europäischen Stiftungen und US-Thinktanks auf.
Der Beitrag wurde gerichtlich belangt und ist nur noch irgendwo versteckt im Internet zu finden.

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(durch User zurückgezogen)
der Andere wieder/ Leser
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Ich habe jetzt meinen Beitrag depubliziert ;)

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Ach ja, wer liest denn noch den Tagi...
Das geht dort schon lange so zu und her, ebenso an der Falkenstrasse.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Guten Morgen! Bitte ordnen Sie den Link einmal kurz ein, damit alle hier informiert entscheiden können, ob sie darauf klicken wollen, oder nicht. Merci!

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Schon vor 10 Jahren zeigte „Die Anstalt“ die Vernetzung der Grossverlage mit den transatlantischen Lobbyorganisationen auf. Den darauf folgenden Rechtsstreit haben die betroffenen Verleger meines Wissens verloren.

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