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Da ich der Überzeugung bin, dass Worte, Texte, Erzählungen unser Leben, unser Denken und Handeln verändern, wenn wir uns ihnen gegenüber öffnen können, finde ich es gut und wichtig, dass sich die «Republik» dieses Themas annimmt. Ich bin gespannt und neugierig und hoffe, dass sich uns mit dieser Serie Lichtungen im undurchdringlichen, verwirrenden, bedrohlichen und uns alle überfordernden Dickicht der ökologischen Bedrohungen eröffnen. Danke, Daniel Graf, für diese anregende Einführung!

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Besten Dank, lieber Herr Kienholz. Die Metapher von den Lichtungen finde ich toll – ich glaube, das trifft sehr gut, was Literatur, wenn sie gelingt, leisten kann. Sie mit Erwartungen bei der Bekämpfung dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zu überfrachten wäre sicher ebenso verkehrt, wie das Potential der Literatur und der Künste insgesamt zu unterschätzen. Auch deshalb gefällt mir Ihr Bild so gut.

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Immer wieder bin ich froh und dankbar, dass die Republik gross denkt und Literatur in ihren vielfältigen Erscheinungsformen ein Thema ist. Der Dank gilt speziell auch Daniel Graf, der sich diesem Themenkreis annimmt und uns auf seine Erkundungen mitnimmt. Ich freue mich auf die Serie und bin gespannt auf Entdeckungen. Für mich ist genau die Literatur der Ort, an dem Neues ausprobiert, angedacht, vielleicht erst zögerlich formuliert werden kann.

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Herzlichen Dank, liebe Frau Bäumli! Ich hoffe sehr, die Serie hält ein paar Entdeckungen für Sie parat.

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Viele unser E-Zellen Mitwirkenden beschäftigen sich noch heute mit der Bewältigung der Aartal Katastrophe. Ich selbst stand selbst im Schutt und wurde zum Kaffee eingeladen und war überwältigt wie die direkt Betroffenen sich selbst geholfen haben.
Die Aartal Katastrophe als Beispiel für eine Klimakatastrophe zu nennen ist eine unselige Vereinfachung der Fakten.
Das Aartal war schon viel früher von Überschwemmungen betroffen. Obwohl die Gefahr bekannt war, wurde immer mehr verbaut. Das Wasser wurde immer weniger zurückgehalten, konnte weniger versickern und hatte immer weniger Raum zum abfliessen.
Daran wird bis heute kaum etwas geändert und kaum jemand schreibt darüber.
Politisch Verantwortliche haben zugeschaut, wie Menschen auf den Dächern auf Hilfe gewartet haben und schliesslich von den Fluten in den Tod gerissen wurden. Anstatt selbst zu Handeln, haben sie auf Befehle gewartet.
Die zuständige Ministerpräsidentin hat bis heute keine Verantwortung übernommen und leistet kaum Beiträge, zur Bewältigung der Katastrophe.
Sie gilt als eines der grössten politischen Talente, die Beispielhaft zeigt, wie man an der Macht bleibt und andere über die Klingen springen lässt wie z.B die Grünen Politikerin Anne Spiegel.
Die Ministerpräsidentin gehört der SPD an.
Um nicht eine parteipolitische Disskussionnzu entfachen, möchte ich hier festhalten, dass einer unseren wichtigsten Vertreter der SPD angehört.

Das Aartal selbst kann nur Beiträge zur Klimakrise leisten, niemals die Klimakrise lösen. Doch selbst, dass wurde nicht getan. Anstatt Heizungen zu bauen die Umweltwärme nutzen mittels Wärmepumpen, wurde das Gasnetz wieder instand gestellt und weiter mit Gas gesetzt.
Bis heute streiten sich Professoren darüber was zu tun wäre. Ich war selbst an einer solchen Sitzung dabei.
Sie schlugen vor Photovoltaikanlagen zu bauen, die im Winter nicht einmal den Strom liefern konnten um die Notheizanlagen zu betreiben. Das man kein Öl hatte um die Notheizungen zu betreiben war kein Thema.
Die Leute sollten, das Öl selber kaufen obwohl viele nur mit dem nackten Leben davongekommen sind.
Als ich mit dem Projektleiter der Energieagentur im Aartal unterwegs war, fragte Ihn ein Vertreter von Hilfswerken, ob er ihm schriftlich bestätigen könnte, dass ein Bedürfnis für Hilfsgelder bestehe. Es hätte nicht viel gefehlt und der Projektleiter hätte den Vertreter der Hilfswerke zum Teufel gejagt.
Ich denke, dass Aartal selbst gäbe genügend Lesestoff über die Verzweiflung, die Hoffnung und die alltäglichen Freuden selbst über scheinbare banalsten Dinge.
Das Aartal ist ein wunderbares Beispiel um zu zeigen in welcher gesellschaftlichen Krise wir drin stecken.
Es ist auch ein weiteres Beispiel, was passiert wenn’s Menschen nicht gelingt in Gemeinschaften zu denken und zu handeln.
Literatur Schaffende sind ebenso Bestandteil dieser Gesellschaft und sehr viele haben längst erfasst, dass wir in einer Gesellschaftskrise stecken.
Was ich noch nicht erkennen kann, dass Literaturschaffende in Gemeinschaften mitwirken.

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Lieber Herr Löpfe, vielen Dank für Ihren Kommentar. Wir haben ja schon sehr häufig bei Klimathemen Austausch gehabt, und ich finde Ihr Engagement im Dialog ebenso wie «da draussen» toll. Umso mehr wundere ich mich aber über Ihre Kritik an Rögglas Aartal-Beispiel. Exakt das meint doch der Begriff Klimakrise, dass es dabei um eine umfassende politische und gesellschaftliche Krise geht, die in einer insgesamt inadäquaten und unzureichenden Reaktionsweise auf den menschengemachten Klimawandel besteht. Das gilt für politische Beschlüsse zur Transformation ebenso wie für einen angemessenen Schutz vor den Folgen der Klimaerwärmung und zur Zunahme von Extremwetterereignissen. Das Thema Klimafolgen ist übrigens eines der Hauptthemen in dem zweitens eingangs genannten Text, dem Sachbuch von Thomas Brussig. Herzliche Grüsse!

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Grüezi Herr Graf
Herzlichen Dank für erneute Kontaktaufnahme.
Aufgrund Ihrer Aussage scheinen Sie mich nicht verstanden zu haben.
Es geht nicht um mein Engagement sondern um unser Engagement. Allein zum Kern gehören weit über 20 Menschen, zum erweiterten Kreis vielleicht 200, von den politischen Parteien alle.
Wir haben Einfluss auf über 230 000 Menschen inkl.auf die Nichtwähler im LK MB.
Zur Zeit bauen wir den Einflussbereich auf ganz Rheinland-Pfalz aus und die Schweiz.
Eine Redakteurin bei der Republik weiss bestens Bescheid.
Wir betreiben zur Zeit auch finanziell einen riesigen Aufwand den Dialog in Richtung Versorgungssicherheit und regionale Wertschöpfung zu lenken.
Damit erreichen wir die Bevölkerung, das Gewerbe und die Industrie.
Mit der Klimakatastophe und möglichen Lösungen sind die Menschen völlig überfordert.
Gerade das Aartal ist ein Beispiel dafür.
Zur Zeit versuchen wir die Kultur zu gewinnen.
Der Fokus liegt eher auf dem Musikalischen Bereich, da wir dort Kontakt haben in der Schweiz und Deutschland mit Menschen, die mit Katastrophen Bewältigung Erfahrung haben.
Im Literaturberreich habe ich bis heute nicht viel entdeckt. Etwas vom Besten ist Laudatio Si Die Sorge um unser gemeinsames Haus Von Papst Franziskus. Dieser Text hat wesentlich dazu beigetragen, dass das Pariser Klimaabkommen zustande gekommen ist.
Interessanter Weise spricht er auch von einer Gesellschaftskrise und nicht von einer Klimakrise.
Gerne würde ich mit einer Gruppe von Redaktoren der Republik sprechen.
Thema sollte auch sein die Republik Krise.
Auch bei der Republik geht es letztlich darum, wie erreiche ich möglichst viele Menschen.
Mit nachhaltigen Grüssen
Urs Anton Löpfe

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Wenn ich das Verhalten der Mehrheitsgesellschaft beobachte, kann ich gar nicht anders als nach jedem Strohhalm zu greifen. Und Literatur, da bin ich mir sicher, ist mehr als tausend Strohhalme. Die Erwartung von Literatur zu diesem Thema stimmt mich also zuversichtlich - danke!

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Lieber Daniel - super. Gerne weise ich auf die Lesereihe «Climate Fiction» hin, die wir diesen Sommer hier in Basel veranstaltet haben (www.literaturspur.ch) und vor allem auf unseren Podcast «treibhaus - der klimapodcast». Dort haben wir in Folge 39 «Literatur verändert - das Denken, aber auch das Handeln» die Frage nach der Rolle von Literatur in der Klimafrage intensiv behandelt. Zu hören überall, wo es gute Podcasts gibt, und auf www.treibhauspodcast.ch

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Lieber Christoph, vielen Dank! Und liebe Mitlesenden: Der Podcast, finde ich, ist wirklich sehr empfehlenswert.

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Danke, lieber Daniel!

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"Wie kann Literatur der Unvorstellbarkeit der Folgen des Klimawandels abhelfen?", fragt Kathrin Röggla. Kann sie, aber nur bei dem, der liest. Und bei der, die das Gelesene auch versteht. Literatur kann wirken, hat aber Nebenwirkungen und die gilt es auszuhalten.

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Franziska Oliver
Leidenschaftliche Leserin
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Vielleicht mögen Sie T.C. Boyle's aktuellen Roman BLUE SKIES lesen. Ein sehr unterhaltender, aktueller Klimaroman, der in Kalifornien und in Florida spielt, wo der Klimawandel sichtbarar ist als bei uns.

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Kann nur beipflichten. Bei Boyle fürchte ich immer, dass ab ca Mitte der Erzählung klar ist, in welche Richtung sich die Figuren ins Verderben stürzen. Nicht so diesmal, etwas vom Besten, was ich von dem Autor bisher gelesen habe.

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Liebe Frau Oliver, lieber Herr W., was Sie schreiben, kann ich gut nachvollziehen. Das Besondere an T.C. Boyle scheint mir, dass es selbst bei diesem Thema schafft, einen wirklich klugen und feinsinnigen Humor in die Erzählung einzubringen, ohne deswegen etwas zu verharmlosen oder der Kritik etwas von ihrer Klarheit zu nehmen. Übrigens, was Kalifornien als Setting betrifft: Vor gut einem Jahr haben wir von Alexandra Kleeman «Der Stoff, aus dem die Tränen sind» vorgestellt. Auch dort geht es um Hitzekatastrophen im Westen der USA (genauer gesagt: in Hollywood).

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Gaby Belz
Jeden Morgen neu
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Ich empfinde die Schwierigkeit, eigene politische Botschaften in einen (E-Mail-)Roman zu packen, gerade bei Juli Zeh' 'Zwischen Welten'. Kein Mensch schreibt solche gestelzten und belehrenden Texte in einer Mail. Da greift man vorher zum Telefon (auch so eine veraltete Formulierung). Freue mich auf die Serie!

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ein Autor, der sich der oekologischen Verantwortung nicht entzieht (betr. Papier­verschwendung) ist mir P.M. mit seinem Roman MANETTI LESEN, oder VOM GUTEN LEBEN; 2012.

Der zentrale Anker dieser Geschichte: zweimal lesen ermöglicht ein weitergehen.
Ich lese regelmässig p.m. und fühle mich angenehm infiltriert.

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Als Input am Rande kann ich auf zwei Sendungen von SF „Sternstunde Philosophie“ hinweisen: vom 8.10.23 mit Hanno Sauer über die „Erfindung von Moral“ und vom 22.10.23 den philosophischen Stammtisch zu „Eine andere Demokratie wagen“, wo der Klimanotstand direkt angesprochen wird. Jede Denkrichtung kann helfen uns zu orientieren, an was wir unser tägliches Handeln trotz der grossen Unübersichtlichkeit ausrichten können und sollen. Es wäre mir sympathisch, wenn Sie, lieber Herr Graf, auch auf philosophische oder soziologische Texte hinweisen könnten.

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Lieber Herr H., herzlichen Dank. Das sehe ich sehr ähnlich, dass uns jede Denkrichtung helfen kann und sollte. Von Margaret Atwood stammt ja der sehr tolle Satz: «I think calling it climate change is rather limiting. I would rather call it the everything change.» In diesem Sinne des «everything change» denke ich, dass wir auch alle Disziplinen und Perspektiven brauchen, um der Klimakrise wirksam entgegenzutreten. Die Perspektiven der Philosophie und Soziologie werden in dieser Serie schon deshalb Eingang finden, weil die Literat:innen in ihren Werken selbst immer wieder solche Bezüge herstellen. Aber im Prinzip gilt diese Serie tatsächlich den literarischen Büchern; Sachbücher unterschiedlichster Disziplinen und die Ideen von Philosophinnen und Soziologen werden wir natürlich weiterhin ausserhalb dieser Serie sehr regelmässig diskutieren, so wie wir das auch bisher getan haben (z.B. mit so unterschiedlichen Denker:innen wie Timothy Morton, Corinne Pelluchon, Beatriz Colomina oder Dipesh Chakrabarty und Pierre Charbonnier.

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Herzlichen Dank, lieber Herr Graf, für Ihre ausführliche Antwort. Sie haben mich auf Republik Artikel aufmerksam gemacht, die mir teilweise entgangen sind und genau dem entsprechen, was ich als Wunsch formuliert habe! Touché! Ich freue mich auf weiterhin spannende Lektüre.

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"Was haben Romane und Gedichte beizutragen, wenn es um die ökologischen Heraus­forderungen der Gegenwart geht?".

Ich konnte mir die Frechheit nicht verkneifen, die Antwort "Carbon -Capture" ( wenn auf Papier gedruckt) anzubieten.

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Hier meldet sich wieder einmal der Architekt mit dem einmaligen Namen in der Schweiz - deshalb anonym und als neues Partikel in diesem Kreis.
Den Artikel und die Diskussion hier empfinde ich als wichtig, richtig und trotzdem an den Haaren herbei gezogen.
Ich bin eifersüchtig auf die Berichterstattung zu juristischen Dingen in diesem Medium. Das Fachverständnis in literarischen Dingen empfinde ich als äusserst angenehm und bildend.

Der Architekt arbeitet im Öffentlichen Verkehr in seinem angestammten Bereich - die Bauwirtschaft und der Verkehr decken fast den gesamten Optimierungsbedarf bezüglich Ressourcen-Verbrauch ab und weisen ein Riesen-Spektrum an Änderungsmöglichkeiten auf. Der Öffentliche Verkehr produziert faktisch Raumplanung, obwohl das Bundesamt für Raumentwicklung dazu nur am Rande involviert ist und das Bundesamt für Verkehr dafür die Bewilligungsbehörde ist. Dass die Raumplanung über alle Ebenen (Gemeinde, Kanton, Bund) ineffizient und verwirrlich geregelt ist, entspricht nicht unserer heutigen Lebensrealität.
Könnten wir bitte die Stossrichtung unserer Zeitung so eingrenzen, dass sie die wirklich relevanten Themen prioritär und mit vielen tollen Beiträgen behandelt?

Das meine Reaktion auf die Publikationen von heute und die Klima -Aktion.

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Verlegerin
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· editiert

Lieber Anomym
Dass Sie sich Artikel zu ÖV und Raumplanung aks wichtige Hebel im Klimadiskurs wünschen - geschenkt. Würde mich auch interessieren.
Die Abwertung ("nicht relevant") der in diesem Artikel aufgebrachten Denklinien empfinde ich jedoch als einigermassen belehrend. Wir diskutieren hier den gesellschaftlichen Transformationsprozess und persönliche Handlungsfähigkeit. Solche Fragen könnten auch dem Verkehrs- und Bausektor gut tun!

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Tiptop, danke für den Kommentar.
Ich wünsche mir eben gerade die Diskussion über den Verkehrs- und Bausektor und kenne kein Medium, das sich auf dem Qualitätsniveau der hier stattfindenden Rechts- und Literaturdebatten diesen Themen annimmt.
Ich bin es mir gewohnt, quer zur Welt zu stehen und meine Inputs an unpassender Stelle einzubringen. Trotzdem werde ich oft gehört.
Danke für diese Toleranz und Chance.

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