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Lieber Herr Binswanger, ich bin mit Ihrer Analyse absolut einverstanden, möchte aber eine terminologische Korrektur aus verfassungsrechtlicher Sicht anbringen. Sie schreiben:

"Natürlich hat er recht, wenn er feststellt, dass sein Ausschluss vom Ticket eine Diskriminierung darstellen würde. Auch positive Diskriminierung ist Diskriminierung. Jede Quoten­regelung führt zu Geschlechter­diskriminierung: Darin liegt ihr Sinn."

Aus verfassungsrechtlicher Sicht ist dies nicht korrekt. Herr Jositsch erfährt - individuell betrachtet - eine Benachteiligung wegen seines Geschlechts, das ist nicht das Gleiche wie Diskriminierung. Diskrimierend ist eine solche Benachteiligung erst, wenn sie nicht gerechtfertigt werden kann - dann aber ist sie verfassungswidrig. Mit anderen Worten: Eine Benachteiligung kann gerechtfertigt werden, eine Diskriminierung niemals, denn sie impliziert bereits die fehlende Rechtfertigung. Eine Benachteiligung (von Männern) kann durch das Ziel der Gleichstellung der Geschlechter gerechtfertigt sein. Dies ist sowohl unter denjenigen Verfassungsrechtler*innen anerkannt, die die Gleichberechtigung der Geschlechter symmetrisch auslegen, wie auch unter denjenigen, die das Verbot der Diskriminierung asymmetrisch als Verbot der Benachteiligung von Frauen oder als Verbot des Sexismus verstehen. Die Rede von "positiver Diskriminierung" ist deshalb veraltet und sollte vermieden werden.

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Daniel Binswanger
Feuilleton Co-Leiter
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Liebe Frau J., herzlichen Dank für diese wichtige Präzisierung. Es war mir nicht bewusst, dass im hierzulande gepflegten, verfassungsrechtlichen Gebrauch, Diskriminierung immer nur illegitime Diskriminierung ist, und dass es deshalb eine "positive Diskriminierung" nicht geben kann. Um mein Argument zu entwickeln, bin ich ja vom (angelsächsischen) Begriff der positiven Diskriminierung ausgegangen. Ich glaube nicht, dass wir einen sachlichen Dissens haben, es ist wie Sie richtig präzisieren eine terminologische Frage. Sie sagen der Begriff der positiven Diskriminierung sollte vermieden werden, was sicherlich richtig ist, weil er dem hiesigen Sprachgebrauch nicht entspricht. Ich finde aber, dass es eigentlich ein guter Begriff ist. Er bringt sehr klar zum Ausdruck, in welches Spannungsfeld man sich begibt - und auch, dass "gerechtfertigte Benachteiligung" eine sehr unschöne Sache ist und nur gerechtfertigt sein kann, um noch grössere Benachteiligung wieder auszugleichen. Ich glaube "gerechtfertigte Benachteiligung" wird aus absolut nachvollziehbaren Gründen immer auch als "Diskriminierung" empfunden, weshalb man auch relativ einfaches Spiel hat, wenn man sich dumm stellt, nur den Einzelfall anschaut - und sie denunziert. Dennoch ist sie natürlich gerechtfertigt. Herzlich, DB

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Christine Loriol
denken, schreiben, reden.
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Liebe Frau J.! Vielen Dank für diese Präzisierung. Darf ich von Ihrer Antwort einen Screenshot machen und damit auf Twitter argumentieren, wenn das Diskriminierungsargument wieder kommt (kann auch gerne nur den Text nehmen, ohne Ihren Namen).

Und dann dachte ich noch: Wie kann man es anstellen, dass das auch in den anderen Redaktionen zur Kenntnis genommen wird. @Daniel Binswanger: Könnte die Republik aus dieser Präzisierung nicht einen kleinen Einwurf machen und im Newsfeed nachreichen? Oder sonst wo? Ich habe fast ein bisschen per Zufall so lange in der Diskussion nach unten gelesen. Finde es richtig wichtig, was Frau J. schreibt. Danke!

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Es war immer klar und wird in engagierten Gleichstellungskreisen seit Jahrzehnten auch ungeschönt erwähnt: Umgesetzte Gleichstellung bedeutet Konkurrenz für eine Menge Männer, die bisher Chancen hatten und nun zurückstehen müssen. Reine Arithmetik. Dafür steht die SP seit langem. In Kt. Bern hat sie seit vielen Jahren eine SP-Frauen- und Männerliste separat. Wer da schon alles zurückstehen musste in Letzterer und manchmal auch maulte! Aber diskriminierend in Extra-Pressekonferenzen hat es niemand offen zu nennen gewagt.
Und wie Binswanger so schön schreibt: "Das Schweizer Regierungs­system ist ein grosser Schüttel­becher der Verhinderungs­strategien, Partei­kalküle, halbschönen bis schäbigen Privat­agenden und Rücksichten auf Geschlecht, Landesteil­zugehörigkeit, Kantons­herkunft, Rats­zugehörigkeit: ein einziger Elefanten­friedhof der tödlich frustrierten Talente." Das war es schon bisher und nun kommen mit der umgesetzten Gleichstellung noch etliche "Elefanten" hinzu.
Es gibt mehr Auswahl und wenn es gut gemacht wird, haben wir im Durchschnitt nun sogar ein höheres Politniveau, weil es mehr sehr gut Qualifizierte gibt und etliche "Mittelmässige" nicht mehr rankommen. Aber halt auch ein paar der gut "Qualifizierten", was für den Staat kein Unglück ist, nur für den Betreffenden etwas kränkend.
Dass dies Jositsch nicht seit jeher gecheckt hat, bei seiner Intelligenz und nach all den Jahren in der SP, ist mir ein Rätsel. Er kann doch nicht ernsthaft naiv ins Messer gelaufen sein?? Wird er alt? Ist sein Ego sooo gross, dass es ihm ein Bein gestellt hat? Dann ist es besser, wenn er nicht Bundesrat wird. (Bersets Ego ist schon gross genug, das reicht für die SP).
Im Kopf ist bei vielen halt noch immer der Politker als Mann die Norm, darum ist dessen Zurücksetzung emotional eine Normverletzung.

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Herr Jositsch ist Jurist und Rechtsprofessor. Er kann also ziemlich gut beurteilen, wenn ein Vorgehen diskriminierend und ungerecht ist. Dass er sich dagegen wehrt, verdient Respekt. Dass er in der Republik und von derer mehrheitlich linken Leserschaft dafür lächerlich gemacht wird, lässt hingegen tief blicken in die Ideologie der heutigen SP. Deren Verständnis von Gleichstellung hat nichts mehr mit Gleichberechtigung zu tun, sondern stellt vielmehr staatliche/ideologische Vorgaben über die Kompetenz und die Leistungen einer Person. Das ist falsch und schädlich.

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Lieber Herr R.
Eins vorneweg: Ich beschäftige mich in meiner Dissertation seit mehreren Jahren mit dem verfassungsrechtlichen Verbot der Geschlechterdiskriminierung und kenne mich daher mit dem Thema einigermassen aus (das "einigermassen" soll kein Tiefstapeln sein, man hat gerade in diesem Bereich einfach nie ausgelernt). Damit will ich nicht sagen, dass ich hier in der Diskussion die alleinige Deutungsmacht für mich beanspruchen will, aber wenn Sie schon den Professorentitel von Herrn Jositsch aufführen, möchte ich dem doch auch etwas entgegensetzen (Herr Jositsch ist übrigens Professor für Strafrecht und Strafprozessrecht, nicht für Verfassungs- und erst recht nicht für Gleichstellungsrecht). Ihre Kritik an der SP-Parteileitung, dass sie Männer diskriminiere, indem sie diese zum Vornherein von der Nachfolge von Simonetta Sommaruga ausschloss, teile ich nicht. Die SP-Spitze hat diesen Entscheid schliesslich nicht im luftleeren Raum gefällt, sondern im Wissen darum, dass sie in ihren Reihen viele hervorragend qualifizierte Frauen zählt, die jedem Mann in der Partei jederzeit das Wasser reichen können. So wurde der Entscheid der Parteispitze, ein reines Fraueticket bringen zu wollen, von Roger Nordmann gegenüber den Medien auch begründet (nachzuhören etwa im Echo der Zeit). Dass alle diese hochqualifizierten Frauen abwinken würden und sich nur weniger erfahrene Kandidatinnen zur Wahl stellen würden, war sehr unwahrscheinlich. Da die Frage der (mindestens) gleichwertigen Qualifizierung also mit hoher Wahrscheinlichkeit schon im Voraus feststand, kann ich im Entschluss der Parteileitung keine Diskriminierung erkennen. Ich sehe darin vielmehr einen Akt der prozeduralen Fairness: So wussten Männer zum Vornherein, dass sie aus Sicht der Partei nicht in Frage kommen, statt sie nach einer öffentlich angekündigten Kandidatur ins Messer laufen zu lassen.

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Daniel Binswanger
Feuilleton Co-Leiter
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Lieber Herr R., Herr Jositsch hat die SP-Gleichstellungspolitik immer konsequent mitgetragen, zuletzt bei der Aktienrechtsrevision 2019, wo er sich explizit für Quoten ausgesprochen hat. Jetzt, da es in selber betrifft, bezeichnet er das plötzlich als „inakzeptabel“. Finden Sie das nicht problematisch? Im Übrigen haben Sie recht: Daniel Jositsch ist Rechtsprofessor. Dennoch ist die Behauptung, eine begründete Bevorzugung von unterprivilegierten Gruppen, sei ein rechtlich problematische Diskriminierung, offensichtlicher Habakuk. Deshalb sagte Jositsch wohl auch „fast verfassungswidrig“. Heftige Worte, die man aber nicht beim Wort nehmen kann. Schliesslich und endlich: Er darf sich bewerben, es wurde ihm nie verboten. Die Parteileitung hat lediglich gesagt, dass sie keine männlichen Kandidaten will. Jetzt entscheidet die Fraktion. Alles ganz normal, kein Grund zu Märtyrergehabe. Und nun muss entschieden werden, was politisch Sinn macht für die SP. Und ob ein Kandidat, der im Gegensatz zu den Kandidatinnen nicht über Exekutiv-Erfahrung verfügt, tatsächlich am besten qualifiziert ist und quasi vorab ein Gott gegebenes Recht hat, auf das Ticket zu kommen. Herzlich, DB

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Jeder Rechtsprofessor ist Jurist. Und auch Rechtsprofessor zu sein, macht einen ja nicht automatisch zum Experten auf allen Rechtsgebieten. Jositsch ist Strafrechtsprofessor, kein Staatsrechtsexperte. Seine Behauptungen zur Verfassungwidrigkeit sind so halt- wie belanglos.

Und nicht zuletzt ist Herr Jositsch – zuallererst – Mensch. Er ist also wie alle anderen auch gefangen in seiner Subjektivität, in seinem Falle offensichtlich der eines gekränkten Egos.

Dass er in der Republik und von derer mehrheitlich linken Leserschaft dafür lächerlich gemacht wird, lässt hingegen tief blicken in die Ideologie der heutigen SP.

  1. Wenn Sie den weinerlichen Sabotageakt Jositschs an seiner eigenen Partei schlucken – selber schuld. Meine Meinung: Er sollte konsequenterweise in die GLP wechseln, so wie seine ehemalige Partnerin Galladé, das würde für die Wähler:innen Klarheit schaffen.

  2. "Republik und deren mehrheitlich linke Leserschaft" ≠ "heutige SP". (Zum Glück!)

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Die Republik veröffentlicht zwar ganze Berge von Daten zu ihrer Leser- bzw Verlegerinnenschaft. Daten bzw. Analysen zu deren politischer Positionierung kenne ich jedoch keine. Wissen Sie mehr?
Ein Recht auf einen Bundesratssitz gibt es nicht. Und die Kriterien für eine Kandidatur sind äusserst diffus. Grundsätzlich sind Regeln zu Wahlen nicht "gerecht", sondern lediglich rechtlich geregelt. Wenn es um Gerechtigkeit ginge, hätten beispielsweise Zwergkantone wie UR oder GL nie und nimmer einen Anspruch auf Doppelvertretung im Ständerat - völlig unbesehen davon, ob es dort KandidatInnen gibt, die einen Sitz "verdient" hätten. Denn spätestens an der Schwelle zu Bundesratswahlen stirbt jede Ideologie einen erbärmlichen Tod. Im Raum, der solche Wahlen entscheidet, regieren die sieben Todsünden und allerlei sonstige Allotria.

PS: Man kann es nur immer und immer wiederholen. "Ideologie" ist kein Schimpfwort (wie bürgerlich gesinnte Menschen immer wieder fälschlich meinen). Ideologie ist das (zuweilen sehr biegsame) Skelett jeder Partei. Auch bürgerliche Parteien sind durch Ideologien geformt und getrieben.

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Noch ein Link. https://www.maenner.ch/kandidatur-j…COMZh1kaa0
Und selbst Markus hat ab und zu gehadert, wenn er seine Asprüche selber umsetzen musste...

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Liebe Frau P., erklären Sie uns noch mit ein paar Worten, um was für einen Link es sich hier handelt? Dann kann jede/r hier entscheiden, ob darauf geklickt werden will oder nicht. Merci!

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Daniel Jositsch hat mit seinem Egotrip eine Diskussion angezettelt, die nur den Konservativen nützt. Ich hoffe, dass ihn die Mehrheit im Parlament ignoriert und eine der kompetenten SP Kandidatinnen wählt. Ende der Aufregung.

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· editiert

Was für eine absolut unglaublich banale, schlicht lächerliche Schein-Diskussion...
Damit meine ich nicht den Dialog hier.
Haben wir irgendwie ein Medien-Sommerloch oder worum geht es eigentlich.
Diese emotional geführten Streitigkeiten (Arena, Samstagsrundschau), ich fasse es nicht. Und dann wird noch aus der Bundesverfassung zitiert :-)) Diskriminierung der Männer ;-))) unerträglich.
Daniel Binswanger hat umfassend dargestellt, was Sache ist.
Es braucht ein Frauenticket.
Punkt.

Aber eigentlich hätten wir doch andere Themen, welche uns Schweizer:innen bewegen sollten (Balthasar Glättli spricht einiges an)...

Wie weit wollen wir das dumbe Geschwätz eigentlich noch treiben? Bitte nicht soweit, bis Meinungsfreiheit und Demokratie endgültig zur reinen Farce verkommen.

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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Ich als Frau schätze das klare Bekenntnis der SP zur Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit sehr, ganz besonders in einer schwierigen Situation wie dieser, wo ein männlicher Anwärter und Aushängeschild der Partei zurückstehen muss.

Viele fokussieren hier zu sehr auf die nun frustrierten Ambitionen von Daniel Jositsch, der sehr wahrscheinlich nicht mehr Bundesrat wird. Allerdings gilt das auch für Eva Herzog. Auch sie wird nicht mehr Bundesrätin, wenn es mit der Nachfolge für Simonetta Sommaruga nicht klappt. Wieso ist die Ambition eines Mannes wichtiger und verständlicher als die Ambition einer Frau? Wieso tut er uns leid, aber sie nicht?

Viele argumentieren zudem damit, dass doch bitte die geeignetste Person gewählt werden soll. Und Daniel Jositsch sei so brilliant und der Beste überhaupt. Aber stimmt das denn? Er hat keinerlei Exekutiverfahrung und nur sehr bescheidene Führungserfahrung. Dennoch finden fast alle, dass er der beste Kandidat wäre, wenn er denn antreten dürfte. Das kommt daher, dass wir Männern grundsätzlich viel mehr Kompetenz zutrauen als Frauen. Keine Exekutiverfahrung? Macht nichts, er ist ja brilliant, ein guter Rhetoriker, der wird sich das sehr schnell aneignen und erfolgreich sein.

Das sind zwei Spielarten von Sexismus, die auch heute noch in unseren Köpfen stecken. Männer sind grundsätzlich fähig und ihre Ambitionen heilig. Frauen hingegen müssen sich zuerst beweisen und sollen in Konkurrenz zu einem Mann bitteschön Verständnis haben und zurückstehen.

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Es geht im konkreten Fall doch nicht darum, dass man unterschiedliches Verständnis für enttäuschte Ambitionen hätte, je nach Geschlecht der Ambitionierten. Es geht darum, dass einem Menschen aufgrund seines Geschlechts von Personen in einer Machtposition nahe gelegt wurde, er solle sich gar nicht erst intern für eine Nomination bewerben.

Das ist nunmal Herrn Jositsch passiert, nicht etwa Frau Herzog.

Darum kann man die beiden nicht vergleichen und darum lässt sich an den Reaktionen genau nichts ablesen über das behauptete grössere Verständnis für männliche Ambitionen und einen allfälligen Sexismus in irgendwelchen Köpfen. Der mag existieren, der konkrete Fall ist aber kein Beleg dafür.

Dass man Wahlen verlieren kann, ob jetzt die Wahl zum BR, oder die Nominierungswahl, das verstehen doch die meisten Menschen. Und auch dafür, dass Kriterien wie das Geschlecht oder bei den BR-Wahlen eben auch Sachen wie die Sprachzugehörigkeit eine grosse Rolle spielen, haben die Leute in der Schweiz viel Verständnis.

Wenn Menschen kategorisch gar nicht mehr erst zu Wahlen (wie der Nomination) zugelassen werden sollen, ist es problematischer und das löst halt Unbehagen aus. Denn es ist ein Unterschied, ob bei einer Wahl das Geschlecht lediglich (und sei es ein noch so starkes) Entscheidungskriterium ist, oder ob es ein Zulassungskriterium ist.

Im Ergebnis finde ich ja auch, die SP soll 2 Frauen nominieren. Den Weg zu diesem Ergebnis hätte man als Parteileitung geschickter und weniger unnötig exkludierend gestalten können. Da hab ich ein gewisses Verständnis für das ausgelöste Unwohlsein.

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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Aber wäre es wirklich besser, wenn man so tut, als ob man offen für beide Geschlechter sei, wenn man dann sowieso zwei Frauen auf das Ticket setzt? Das wäre doch Verarsche. Würde sich Daniel Jositsch dann nicht diskriminiert fühlen? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass in diesem Fall alle glücklich gewesen wären.

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Multifunktional
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Vielen Dank für die Benennung dieser zwei Aspekte der (unbewussten) ständigen Diskriminierung von Frauen in Gedanken und Alltag!

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Ganz so simpel sehe ich die Sache nicht, lieber Herr Binswanger. Allerdings, das gebe ich gerne zu, argumentieren Sie sehr überzeugend: Die Priorisierung der Gleichstellungsfrage ist eigentlich alternativlos für die SP. Und genau das macht mir ein bisschen Bauchweh. Schauen Sie, Herr Jositsch hat mich durch sein Engagement für das Frontex-Referendum, für eine nachhalige Landwirtschaft, für das Tierwohl, für sichere Fluchtwege beeindruckt. Und das alles ist nun keiner Rede wert und zählt nicht als Beilage im Schüttelbecher Bundesratskür.

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Auch die fachliche Arbeit der Frauen spielt in diesem Artikel keine Rolle. Deshalb sehe ich jetzt nicht wieso Jositschs Engagement besonders erwähnen müsste.

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Sie haben Recht, Herr S.: Die politische Arbeit aller Kandidierenden dürfte doch auch Thema sein.

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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Dieses Engagement von Daniel Jositsch hat auch mich sehr beeindruckt. Es macht ihn zu einem sehr guten Ständerat. Als Bundesrat arbeitet man im Kollegium, ausser die Vertreter der SVP, die geniessen Narrenfreiheit. Das hätte aber auch bedeutet, dass er in diesen Themen die Bundesratslinie hätte vertreten müssen und sich gar nicht für das Frontex-Referendum oder die Massentierhaltungsinitive hätte engagieren dürfen.

Er wäre vermutlich im EJPD gut aufgehoben, als Rechtsprofessor, aber die neue Bundesrätin wird wahrscheinlich im VBS landen und dann dort das F-35-Debakel ausbaden müssen. Wäre er der Richtige dafür?

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Mir schaudert's beim Begriff der positiven Diskriminierung. Insbesondere in einer Zeit der ideologischen Gleichschaltung bzw. bemühten Gleichschaltung des derzeitigen Feminismus. Wie militärgrüne, feministische Aussenpolitik z.B. in Deutschland aussieht, löst in mir keine Entspannung aus. Man bzw. Frau sucht die Lösung im Ukraine Krieg auf dem militärischen Schlachtfeld und anschliessend wird vielleicht verhandelt, mit einem russischen Präsidenten den es noch gar nicht gibt, da man/Frau mit Putin nicht verhandeln kann, weil unmoralisch.

Weiter schaudert's mir beim Gedanken der "positiven Diskriminierung" in der Debatte, über das Recht der Unversehrtheit des eigenen Körpers. Dass Frauen oder Personen mit Uterus über eine Abtreibung selber entscheiden können, unterstütze ich. Dass jedoch dieselben progressiven Feministinnen und Feministen, bei notfallmässig zugelassenen Impfstoffen "my body my choice" Diskriminierung gut heissen bzw. aktiv unterstützen, ja da verstehe ich die Welt bzw. den progressiven Feminismus überhaupt nicht mehr und eine positive Diskriminierung kann ich bei Gott nicht erkennen. Hütet uns vor positiver Diskriminierung, bevor es zu spät ist.

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Sogar als Mann weiss ich, dass eine Schwangerschaft körperlich ein kleines Bisschen strenger ist als eine Impfung ...

Und übrigens wurden die Impfstoffe in der Schweiz nicht "notfallmässig", sondern im ganz normalen Verfahren zugelassen.

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Herr M., denken Sie dabei etwa an den gestrigen NZZ Artikel , der das Thema Impfung wieder in Richtung Unsinn und Verschwörung treibt und sich gegen Herrn Berset und die SP in Anschuldigungen in recht aggressiver Weise entlädt? UND DABEI: viel Unwissenheit im THema, was die IMpfung betrifft und mir schauderts beim Gedanken, dass auch viele NZZ leser alles für bare Münze einfach hinnehmen. ICH WÜNSCHE MIR VON DER REPUBLIK einen gescheiten Artikel zum Thema IMpfung und ANsteckung, Weiterverbreitung des Virus

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Guten Tag Herr K.
Ihr Beitrag ist aus mindestens drei Gründen problematisch.

  • Der Vergleich zwischen dem Recht auf Abtreibung und den Impfungen gegen Corona ist meiner Meinung nach völlig unangebracht.

  • Achten Sie auf Ihre Wortwahl. «Gleichschaltung» ist ein historisch aufgeladener Begriff, ihn hier in diesem Zusammenhang zu verwenden ist nicht in Ordnung.

  • Und ganz grundsätzlich: Bleiben Sie beim Thema des Beitrags, denn dazu ist dieses Forum da.
    Ich möchte Sie daran erinnern, sich hier im Dialog an die Etikette zu halten.
    Freundliche Grüsse, LH

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Schwangerschaften sind nicht ansteckend...

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Ja, dies ist mir ebenfalls bekannt und wie sie vielleicht inzwischen festgestellt haben schützt die Covid-19 Impfung nur mässig bis gar nicht oder möglicherweise vorübergehend vor einer Ansteckung. Bei mässigem Erfolg, so krass in die Persönlichkeitsrechte aller einzugreifen, ist Unverhältnismässig insbesondere bei Jugendlichen. "My body my choice" scheint für Sie verhandelbar, viel Spass.

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Noch anstrengender als eine Schwangerschaft ist für Sie offenbar der Entzug von Covidax und Putinin. Das "Schaudern" interpretiere ich als Entzugstremor. Nehmen Sie ein Femilax, das entspannt.

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(Es folgt eine logischerweise ebenfalls vom eigentlichen Thema abschweifende Antwort, die ja vielleicht trotzdem die Qualitätskontrolle passiert.)

Schwangerschaften sind nicht ansteckend, möchte ich da einwerfen. Wer andere mit höherer Wahrscheinlichkeit infiziert oder knappe Spitalbetten in eider ausserordentlichen Lage eher beansprucht, hat einen negativen externen Effekt auf andere. Der Impfvergleich hinkt daher auf den ersten Blick.

Auf den zweiten Blick läuft er aber wie eine Profiläufer*in: Nur die schwangere Person entscheidet heute in der Schweiz über Leben oder Tod, sie muss nicht mal die Interessen des Ungeborenen oder des Vaters berücksichtigen. Also ziemlich übergriffig gegenüber mindestens einer Person. Wenn ein Abtreibungsverbot illegitim in die persönliche Freiheit eingreift, dann ist es die von einer anderen Person aufgebürdete und explizit abgelehnte Vaterschaft allemal. (Frauen können ja genauso, wenn nicht viel besser eine Schwangerschaft im Voraus verhüten, also es geht hier nicht um verantwortungsvolle Schwangerschaftsverhütung.) Wann fordern Abtreibungsbefürworter*innen die rechtliche Möglichkeit, eine Vaterschaft abzulehnen, wie sie konsequenterweise ebenfalls gleich nötig bzw. legitim wäre?

(Dass die heutige sexistische Militärdienstpflicht auf die Männer*körper massiv übergreift und diese sogar opfern würde, ist ja sowieso klar.)

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Immer dieses Männerrechtlermimimi bei JEDEM Thema dieser Art. Echt zu peinlich.

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Jonas Studach
Community-Support
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Guten Abend Herr S.,
Sie schweifen hier – wie Sie ja offenbar auch selbst schon erkannt haben – tatsächlich schon sehr weit ab. Können wir das bitte sein lassen und beim Thema bleiben? Danke.

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ich hoffe, dass dieser gescheite, umfassende Artikel von Daniel Binswanger von weiteren Kreisen als "nur" uns Republikern gelesen werden wird. Er spricht direkte, teils nicht so angenehme Wahrheiten offen aus.

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Müsste es nicht heissen: ...die sich für die Unternehmens­steuer­reform III einsetzten... anstatt gegen? Herzog und Jositsch waren doch dafür.

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Daniel Binswanger
Feuilleton Co-Leiter
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Doch natürlich, das ist ein Fehler. Vielen Dank für die aufmerksame Lektüre und den Hinweis! Wir korrigieren das. Herzlich, DB

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Viel Lärm um nichts, weil die Parteileitung schlecht kommuniziert hat und den rechten Parteien damit eine Steilvorlage geliefert hat. Umso mehr erstaunt es, wie auch sonst i.d.R. sehr differenzierte Stimmen krampfhaft die entscheidende Nuance ausblenden, damit alles in die üblichen Narrative passt.

Menschen haben i.d.R. viel weniger Mühe, nicht zum Zug zu kommen, wenn sie das Gefühl hatten, wenigstens angehört zu werden. Kategorisch aufgrund seines Geschlechts schon nur vom Bewerbungsprozess ausgeschlossen zu werden (und sei es auch nur verbal, via Medien), ist so ziemlich das Gegenteil davon. Man würde meinen, Politiker verstehen sowas.

Es war doch völlig unnötig von der Parteileitung, derart früh im Prozess das grobe Geschütz "sorry, falsches Geschlecht, behalt doch deine Bewerbungsunterlagen für dich" ins Spiel zu bringen. Sinnvoller, wäre gewesen, alle antraben zu lassen, ihr Lied vorsingen lassen und höflich zu klatschen. Und erst danach klar machen, was man unter den gegebenen Umständen bevorzugt, nämlich (völlig vertretbarerweise) ein reines Frauenticket. "Danke für ihre Bewerbung, wir haben anderen Kandidatinnen den Vorzug gegeben."

Es gibt dieses Mal nun wirklich genug gute Kandidatinnen, bei denen niemand hätte behaupten können "also der Jositsch, der wär also klar besser, Quote vor Qualität !!1!". Somit hätte die Partei behaupten können, angesichts gleich gut qualifizierter Optionen zwei Frauen auf's Ticket gesetzt zu haben, um eben auch was für die Gleichstellung zu tun. Alle hätten das Gesicht gewahrt, Jositsch hat meines Wissens ja immer betont, dass er sowas akzeptieren würde (was problematischerweise regelmässig unterschlagen wird zugunsten knackigerer Zitate von ihm) und ich bin überzeugt, dass keine andere Partei sich exponieren würde und eine Person in den BR wählen würde, die nicht von der SP aufgestellt war. Schon gar nicht, weil jedenfalls Herzog und Allemann für die Bürgerlichen "wählbar" sind. Everybody wins, die SP hat ihr Frauenticket, sie hat niemandem unnötig Angriffsfläche gegeben und Jositsch durfte sich nochmals etwas in der Medienöffentlichkeit sonnen.

Nun kann man sagen "ist doch viel ehrlicher so, von Anfang an klare Verhältnisse. Wir sind doch kein Kindergarten!". Ehrlich vielleicht schon, aber m.E. eben nicht allzu clever und der Harmonie förderlich. Denn wenn ich mich so in der Politiklandschaft umsehe, muss ich sagen, doch, es menschelt sehr und auf vielfältige Weise und das kann man bemängeln und bedauern, oder man managet es geschickt, um den Schaden klein zu halten.

Und bei der Berichterstattung und vielen Kommentaren zum Ganzen finde ich es enttäuschend, wie wenig differenziert wird zwischen der vermeintlichen männlich-toxischen Anspruchshaltung, für einen BR-Sitz nominiert zu werden und der Erwartung, sich wenigstens parteiintern bewerben zu dürfen, egal, welches Geschlecht man hat. Das sind schon zwei verschiedene paar Schuhe.

Zu guter Letzt, ein paar Fun Facts:
-Berner Amtsjahre im Bundesrat im neuen Jahrtausend: 28 (in 22 Jahren).
Wenn man ins 20 Jahrhundert zurückschaut werden daraus 35 Jahre durchgehender Vertretung und auch vor diesem Lauf nicht zu knapp. Aller Voraussicht nach, wird mit der Wahl Röstis der Berner Lauf noch ein paar Jahre verlängert.

-Stadt-Basler Amtsjahre im Bundesrat in den letzten 50 Jahren: 1.
Davor, Ende 19. Jahrhundert gab's auch mal 2 Bundesräte, bis 1911.

-Baselländler Amtsjahre im Bundesrat: Ende 19. Jahrhundert war auch mal kurz was...

Aber kommt es irgendjemanden in den Sinn, Richtung Evi Allemann zu schauen und zu sagen, "Sorry, aber Berner*innen sollten mal eine Pause einlegen und anderen, historisch (und zwar auch in jüngerer Geschichte) massiv untervertretenen Landesregionen den Vortritt lassen, check your privilege, gäll? Zumal diese Region auch im Ständerat benachteiligtist: als sie sich getrennt haben, gab's jeweils nur einen Ständerat, nicht wie bei Euch und den Jurassiern, wo aus einem Kanton zwei Vollkantone wurden, magic!"

Nein, natürlich nicht. Und v.a. würde auch niemand anfangen zu hyperventilieren, wenn doch so ein kategorischer Einwand von der Parteileitung käme und dann Frau Allemann sich erdreisten würde, zu verlangen "Hey, darf ich wenigstens mein Bewerbungsdossier bei Euch einsenden, ihr könnt ja danach immer noch nein sagen?!"

Letztlich viel unnötiges Theater um nichts, die "Bürgerlichen" lachen sich ins Fäustchen, ich sehe die Parteileitung mindestens genauso in der Verantwortung wie ein sturer, rechthaberischer Jositsch. Wenn Herzog dieses mal nicht gewählt wird, kann man jedenfalls das nächste Mal, wenn irgendjemand wieder eine angemessene Vertretung der Landesteile geltend macht, wirklich nur noch lachen...

*Quelle zu den BR-Amtsjahren, vielleicht lieg ich irgendwo 1 Jahr daneben, je nachdem, ob jemand im Januar oder im Dezember angefangen hat:
https://www.admin.ch/gov/de/start/b…liste.html

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Danke, klar eingeordnet und auf den Punkt gebracht.

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Ich weiss nicht, ob ich bei meinem mäandernden Erguss wirklich “auf den Punkt gebracht” beanspruchen kann, aber danke, ich freue mich, wenn der Kommentar auch für andere Sinn ergibt! :)

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Bei der SVP haben sich vier Männer und eine Frau für die Nachfolge von Maurer beworben. Wetten, dass es ein Zweierticket mit zwei Männern geben wird? Wenn die SVP endlich ihre Frauen ernst nehmen und sie ermutigen würde, in der Partei Karriere zu machen, statt bei BR-Wahlen immer Alpha-Männchen aufzustellen, müsste nicht immer die Linke die Hauptlast der Geschlechterausgewogenheit tragen.

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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Wieso ist Geschlechterausgewogenheit eine Last?

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Mein Argument zielt darauf, dass dadurch, dass sich die SVP um die Geschlechterausgewogenheit ihrer BR foutiert, faktisch nur noch 5 BR-Sitze für Frauen offen stehen. D.h., dass die anderen BR-Parteien umso mehr darauf achten müssen, dass der Frauenanteil im BR angemessen (mit 3-4 Frauen) vertreten ist, was für die jetzigen BR-Parteien SP/FDP/Die Mitte die Kandidat*innenauswahl einschränkt. Dieses Kriterium kommt somit zu weiteren Kriterien (Vertretung der Sprachregionen, Herkunftskanton) hinzu. Früher war die Konfession wichtig, dieses Kriterium haben immerhin überwunden.
Meine These: erst wenn die SP ohne Getöse zwei männliche BR stellen würde, hätten wir die Geschlechterdebatte überwunden, da die restlichen Parteien (selbstverständlich) 3-4 Bundesrätinnen stellen.
Dass die SP für die Sommaruga-Nachfolge ein reines Frauenticket bevorzugt, halte ich für logisch und konsequent.

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Ich würde als Mann auch gerne aktiv angefragt, ermutigt und eingeladen werden bei Beföderungen etc. Oder zumindest nicht unter Druck gesetzt, mich zurückzuhalten, oder grad ganz ausgeschlossen.

Dass da schon andere Männer* sitzen, nützt mir und meinen politischen Positionen nichts. Nicht mal meinem Ego, weil Männer* andere Männer* aus biologischen Gründen tendenziell eher als Konkurrenz und Gefahr als als Helfer* und Fürsprecher* wahrnehmen, was bei vielen Frauen* offenbar anders herum ist.

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Ich finde auch, es ist wirklich ein bedenkenswerter Unterschied, ob jemand (von der Fraktion) nicht aufgestellt wird oder ob er gar nicht kandidieren darf, aber darf er das wirklich nicht, bloss weil die Parteileitung gesagt hat, sie wolle unbedingt, dass zwei Frauen aufgestellt werden? Dass sie das nicht verbieten kann, zeigt Jositsch ja selber, indem er es sich nicht verbieten lässt. Vielleicht wäre es aber für die SP besser gewesen, die Parteileitung hätte das einfach der Fraktion anvertraut und sich diesen Genuss für ihre Gegner erspart.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Gegen den Willen von Parteileitung und Fraktion kann niemand für die SP kandidieren.
Aber Jositsch könnte gewählt werden und die Wahl akzeptieren, so wie das einst Eveline W.-Schlumpf tat.
Das hätte wohl einen Ausschluss aus der SP zur Folge und zwar berechtigt.
Und als Bundesrat ohne Fraktion im Rücken zu politisieren stelle ich mir mühsam und wenig erfogversprechend vor, und ob die GLP so zu einem Bundesratssitz kommen will, ist alles andere als sicher.

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Ja das sehe ich genauso. Die SP Parteileitung hat sich mit dieser Entscheidung einen Bärendienst erwiesen. Am Schluss entscheidet die Vereinigte Bundesversammlung. Wenn das Ticket nicht die fähigsten bzw. politisch mehrheitsfähigsten Personen enthält werden halt andere Kandidaten gewählt. Das hatten wir ja alles schon mal mit der SVP. Das Geschlecht ist da nur ein Kriterium.

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Wieviele Männer sind seit 1848 Bundesräte geworden und wieviele Frauen.? Also was genau oder wer wurde bisher diskriminiert?

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Leo Huwyler
Pensioniert, Teil der Zivilgesellschaft
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Ich bin selten nicht einverstanden mit Daniel Binswanger, aber diesmal bin ich es; mindestens teilweise. Nachdem nun qualifizierte Frauen-Kandidaturen bei der SP vorliegen, scheint es mir zwingend, dass die SP zwei Frauen aufs Ticket setzt. Das ist dann Ausdruck des klaren Willens der SP Frau Sommaruga mit einer Frau zu ersetzen. Dass die Parteileitung aber gleich zu Beginn und ohne Not Männern gleich „verbot“, überhaupt zu kandidieren, ist diskriminierend. Das hat Herr Jositsch absolut zu recht kritisiert. Abgesehen davon, dass die Parteileitung damit keinen guten Eindruck hinterliess. Wenn es um die Ausgewogenheit der verschiedenen „Anspruchsgruppen“ für den BR geht, dürfte die SP Frau Baume-Schneider nicht auf das Ticket tun, sonst hat Herr Jositsch noch mehr recht mit seinem Diskriminierungsvorwurf.

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Ich habe die klare Ansage eines reinen Frauen Tickets als logisch und konsequent empfunden. Schürt keine falschen Hoffnungen und vermeidet später fadenscheinige Gründe, warum jemand doch nicht aufgestellt wird. Ich verstehe den Frust von Jositsch wirklich, für seine gelebte Reaktion hingegen habe ich kein Verständnis und zeigt mir leider nur, dass er, den Preis für die Sache nicht bezahlen will, wenn es ihn selbst betrifft. Nein, als Mann im ähnlichen Alter, er vertritt nicht meine Werte.

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Leo Huwyler
Pensioniert, Teil der Zivilgesellschaft
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Ich freue mich darüber, dass die SP wohl ein Frauenticket vorschlagen wird. Das schlechte Theater hätte man sich aber in der SP ersparen können, wenn die Parteileitung das als Wunschergebnis des Selektionsprozesses dargestellt hätte. Da wusste man nämlich noch nicht, dass man mehrere sehr gut qualifizierte Anwärterinnen haben wird. Wenn man nur aufgrund seines Geschlechts nicht zum Prozess zugelassen wird, dann ist das juristisch eindeutig diskriminierend. In dem Punkt hat Jositsch schlicht und ergreifend recht.

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Ohne Interessenbindung
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Herr Binswanger spricht sich gegen die Kandidatur von Herr Jositsch aus und zieht ihn auch stellenweise fast ins Lächerliche ("unfreiwillige Komik bei der Pressekonferenz"). Das kann man so machen, aber dann müsste man gute Argumente dafür haben. Und an denen fehlt es eindeutig. Aber im Einzelnen:
-Argument 1: Intrigen, "Verhinderungsstrategien", etc. würden halt zum Politbetrieb gehören. Jetzt treffe es halt Jositsch.
Würdigung: Was ist unlauter daran, wenn man solche Spielchen benennt und sich dagegen wehrt? Möchten wir nicht alle eine möglichst faire und transparente Politik ohne grosse Hinterzimmerabsprachen?
-Argument 2: Jositsch habe sich bei der Aktienrechtsrevision für eine Frauenquote für Verwaltungsräte (30 Prozent) und Geschäftsleitungen (20 Prozent) ausgesprochen.
Würdigung: Abgesehen davon, dass die Quote nicht verbindlich ist, kann man Privatwirtschaft und Politik nicht 1:1 zu vergleichen. Der Wandel in den Geschäftsleitungen lässt sich von den meisten von uns nicht oder nur wenig beeinflussen, eine Quote mag dort eher Sinn machen, als in der Politik, wo alle Bürgerinnen und Bürger 1 Stimme haben. Abgesehen davon ergeben 2 Bundesrätinnen von 7 eine Quote von 28.6%. Jetzt Jositsch vorwerfen, er hätte für eine unverbindliche Quote von 30% bei Verwaltungsräten gestimmt, und solle deshalb nicht kandidieren, wirkt schon fast lächerlich.
-Argument 3: Eine Kandidatur Jositsch schade der SP "als Gleichstellungspartei" politisch
-Würdigung: Das Gegenteil ist der Fall: Der Entscheid der Parteileitung, nur Frauen-Kandidaturen zuzulassen, macht die Gleichstellungspolitik der SP unglaubwürdig. Egal ob der Widerstand gegen gleiches AHV-Alter oder nun der Ausschluss von Männer-Kandidaturen: Wenn die Wähler merken, dass bei der SP Gleichstellung als "Bevorzugung von Frauen" interpretiert wird, werden diese abwandern, die Grünen und -bei "Josistsch-Wählern"- die GLP wirds freuen.
Ohnehin ist zu hinterfragen, ob die Strategie der SP sich als "Gleichstellungspartei" zu positionieren erfolgsversprechend ist. Jedenfalls nutzen die Rechten diese Strategie genüsslich aus, um die SP als "Gendersternchen-Partei" zu diffamieren. Damit können die (Rechts)bürgerlichen elegant davon ablenken, dass ihre Politik den Geringverdienern und dem Mittelstand schadet. Und dort läge doch das Potenzial der SP: Entlastung bei den KK-Prämien, Kampf gegen explodierende Mieten, massvoller Teuerungsausgleich, Zugang zum Recht, ohne, dass man Millionär sein muss, endlich "Steuerhinterziehungs-Geheimnis" aufheben, schauen, dass man bald nicht noch eine zweite Grossbank durch den Steuerzahler gerettet werden muss. Stattdessen diskutiert man über Jositsch und die Gleichstellung. Schade. Da läge mehr drin.

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Daniel Binswanger
Feuilleton Co-Leiter
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Liebe(r) Anonym 4,

Es ist interessant, wie viele anonyme Beiträge nun kommen, die sehr dezidiert pro-Jositsch argumentieren. Zum Inhalt:

Es geht nicht darum, dass Intrigen in Ordnung sind. Das steht nicht in meinem Text. Es geht darum, dass Bundesratswahlen immer von hundert nicht-fachlichen Rücksichten bestimmt werden, ohne dass Herr Jositsch bisher eine unerträgliche Diskriminierung denunziert hätte. Ist der Welschen/Deutschschweizer-Proporz auch Diskriminierung? Da geht es nicht um fachliche Qualifikation.

Was die Aktienrechtsrevision betrifft: Nein Wirtschaft und Politik sind nicht dasselbe, aber Politik sollte ein Vorbildfunktion haben. Sie hat der Wirtschaft eine Quote vorgeschrieben. Und will sie selber nicht respektieren? Kann man formal in Ordnung finden, ist aber doch etwas seltsam. Zudem: Nein, die Quote ist verbindlich, aber das Gesetz sagt unzweideutig: Sie ist erwünscht. Daniel Jositsch sagte unzweideutig: Sie ist erwünscht. Und jetzt, da es um seine Karriere geht, spielt es plötzlich keine Rolle mehr? Aus meiner Sicht ist das wichtigste Kapital eines Politikers seine Glaubwürdigkeit.

Was die Genderstern-Debatte betrifft: Die Evidenz, dass die Gleichstellung ein für die SP-Mobilisierung überwältigend wichtiges Thema ist, ist evident. Nehmen Sie die Wahlerfolge der weiblichen Kandidatinnen ( nicht nur aber am meisten bei der SP), nehmen Sie die politologische Literatur (zuletzt die grosse Studie von Silja Häusermann), die Befunde sind dermassen evident, dass wir diese Debatte wirklich nicht führen müssen. Dass die SP von Rechts in die Genderstern-Ecke gestellt werden will, trifft zu. Verfängt aber nicht. Auch die GLP favorisiert Frauen, auch sie ist gleichstellungspolitisch sehr progressiv, ebenfalls mit grossem Erfolg. Und dass wir diese blödsinnige Debatte jetzt führen müssen, liegt an der Kandidatur von Daniel Jositsch. Herzlich, DB

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Wirtschaftshistoriker
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Zum programmatischen "Potential" der SP.
Tiefere KK-Prämien, "Kampf gegen explodierende Mieten". Einverstanden. Nur: was hat das mit der Geschlechterfrage im BR zu tun? Die genannten Aufgaben können von Frauen wie Männern wahrgenommen werden. Die Nationalrätin Jacqueline Badran (SP) zb engagiert sich wie kaum jemand sonst und über viele Jahre hinweg schon gegen überhöhte Mieten (10 Milliarden zuviel im Jahr).

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Die Argumentation von Herrn Binswanger macht aus partei- und machtpolitischer Sicht Sinn. Das Vorgehen der SP-Parteispitze entspricht aber nicht dem Interesse des Landes, ist verfassungswidrig und diskriminierend, weil möglicherweise fähige Personen von Anfang an von einer Bewerbung ausgeschlossen werden. Das heisst nicht, dass es am Schluss nicht ein reines Frauenticket hätte geben können, wenn die Frauen besser qualifiziert sind (bspw. wegen der Vorhandenen Exekutiverfahrung, welche Herr Jositsch eventuell weniger mitbringt). Die SP-Führung hat aber mit ihrem Vorgehen offenbart, dass sie bereit wäre, auch einer weniger qualifizierten Frau gegenüber einem fähigeren Mann allein aufgrund eines biologischen Faktors den Vorzug zu geben. Damit erwies sie gerade den SP-Kandidatinnen einen Bärendienst, welche sich nun trotz ihrer möglicherweise hervorragenden Qualifikationen stets werden vorwerfen lassen müssen, primär aufgrund ihres Geschlechts und nicht aufgrund ihres Könnens in den Bundesrat gewählt worden zu sein. Wenn man den von Herrn Binswanger verteidigten Ansatz der SP weiterdenkt, könnten damit im Übrigen auch problemlos Entlassungen aufgrund des Geschlechts legitimiert werden, lediglich um ein ausgewogeneres Geschlechterverhältnis zu erreichen. Das wäre offensichtlich missbräuchlich und zeigt, wie falsch dieses starre Geschlechterquotendenken ist.

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Lieber Herr R.
Ihre Analyse mag zutreffen, nur: wenn ihre Schlussfogerung konsequent angewendet wird, sind alle andern Kriterien, die bei der Bundesratwahl eine Rolle spielen können (sollen, müssen, dürfen), ebenfals, weil diskriminierend, abzulehnen. Klar, es wäre zu begrüssen, wenn bei der Wahl nur zwei Kriterien zum Tragen kämen: Parteizugehörigkeit und Kompetenz. Aber davon sind wir meilenweit entfert und erreicht wird dieses Ziel wohl nie.

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Geschäftsleiter NGO
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Daniel Jositsch: für wenige (eigentlich: einen) statt für alle.

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Schade, dass das Kriterium Qualifikation bei der Besetzung unserer Regierung völlig irrelevant ist. Unserem Land würde dies mehr nützen als der Blick auf irgendwelche Proporzregeln. Wäre von den heutigen Bundesräten wäre wohl in Amt, wenn die Qualifikation wesentlich wäre. Viel Spass beim entsprechenden Gedankenspiel.

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Qualifikationsgerede ist ein Witz. Sie brauchen als Bundesrätin (und grundsätzlich als Unternehmerin) einen IQ über 85 und gesunden Menschenverstand. Ihre Funktion (in Theorie) ist die Repräsentation des Volkes, nicht Powerpoint oder betriebswirtschaftliche Analysen durchführen. Die gleichen, die diese "Qualifikationen" hochheben werden von ihnen begünstigt. Es ist ein riesiger Kreisw###s einer elitären Schicht, die ihre Fähigkeiten für wichtiger hält, als sie wirklich sind.

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Irgendeinmal wird es wieder einen Dürrenmatt brauchen, der für die Ausmistung des Augias- Stalles plädiert. Es reicht ja auch die Wiedersprüchlichkeiten und die Scheinheiligkeiten auszuhalten. Auch wenn Wahlen Machtpolitik sind, wähle ich trotzdem Leute, wie den Herrn Glättli!! Und abstimmen tue ich sowieso, was mir mein eigener Verstand sagt.

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Die Präsenz der Frauen und ihr Leistungs-Selbstwert ausserhalb und innerhalb der Familie ist immer noch im Aufbau begriffen. Im Dienen, Sich-Zurückstellen und Verzichten sind sie top. Beruflicher Erfolg ist lustvoll, und auf diese Lusterfüllung haben auch Frauen ein Recht. Dafür müssen sie - immer noch - den entsprechenden, relativ jungen Raum erhalten und sich nehmen. Gerade dabei aber haben auch die Männer eine wichtige Funktion .

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Im Blick heisst es: «Zwei Frauen auf dem SP-Ticket – richtig so!» Und weiter. «Für Daniel Jositsch (57) ist das zweifellos bitter: Seine Karriere lang hat er auf das Amt des Bundesrats hingearbeitet. Jetzt würde alles passen. Ausser, dass er ein Mann ist. Deshalb sagt er: «Ich kann das nicht akzeptieren» – und kandidiert gegen den Willen seiner Partei.»

Bei Herrn Binswanger heisst es: «Warum es ein Frauen­ticket sein muss» und «Natürlich kann man verstehen, dass es für Jositsch extrem kränkend, ärgerlich, frustrierend ist, dass ihm – der nach Aussage verschiedener Fraktions­kolleginnen seit Jahren konsequent auf eine Bundesrats­kandidatur hinarbeitet – die Krönung seiner Karriere nun verwehrt bleiben soll. Und all dies nur, weil er unter den aktuellen Umständen das falsche Geschlecht hat.»

Für beide kommen nur die gleichen drei Frauen für eine Nominierung infrage. Auch sonst denkt die «Republik» wie der «Blick». Geschlechterdiskriminierung finden beide schlecht aber gut. Dann versucht Herr Binswanger eine ganz schlaue Diskriminierungsrechtfertigung, nicht so blickmässig wie mit der Bundesratszusammensetzung seit 1848: Nein, mit dem Aktienrecht, als ob
• der Bundesrat eine Aktiengesellschaft wäre,
• alle Schweizer Aktiengesellschaften eine Frauenquote einhalten müssten,
• es im Schweizer Aktienrecht ein Verbot für Kandidaturen gäbe,
• die Einhaltung der Richtwerte für GL und VR im Aktienrecht zwingend wäre.

Dann kommt Herr Binswanger auf die AHV-Abstimmung und kolportiert die SP-Mär vom Geschlechtergraben, welche die jetzige Geschlechterdiskriminierung durch die SP rechtfertigen soll. Dabei ist es genau anders herum: Weil die SP bei der AHV 21-Abstimmung unterlag, behauptete sie einen tiefen Geschlechtergraben in der Schweiz und muss nun extreme Massnahmen treffen.
• Dass dieser Graben eine obszöne Übertreibung ist bei 50.5% Ja gegen 49.5% nein und einer Stimmbeteiligung von nur 52.5%, wird ignoriert.
• Dass das extrem knappe Resultat bei einer bloss durchschnittlichen (!) Stimmbeteiligung in der Romandie gekippt wäre, wird ebenso ignoriert wie die Frage, weshalb denn die Menschen in der Romandie nicht so interessiert waren.
• Dass eine wesentliche Ursache für das Scheitern der SP (und eben nicht der Frauen) darin gesehen wird, dass die SP zwei Wochen zu spät mit dem Abstimmungskampf begonnen habe, ignoriert die SP natürlich.
• Dass es auch sachliche Gründe für die Heraufsetzung des Frauen-AHV-Alters gibt, wird ebenfalls ignoriert, nämlich die Tatsache, dass die Frauen unter 45 davon profitieren, wenn die Heraufsetzung früher kommt, denn dass sie kommt, ist unvermeidlich.
• Dass es lächerlich ist, Frauen nach mehr als 40 Jahren Zurücksetzung mit einem solchen Sugus abzufinden – geschenkt. Diese Entschädigung ist viel zu gering und dient nur dazu, die Problemlösung weiter zu verschlampen.

Aber nachdem der fiktive Geschlechtergraben in der Schweiz zur «Sprachregelung der Guten» wurde, gibt es für die SP kein Zurück mehr und muss kommt prompt der nächste Fehler.

Und Herr Binswanger setzt noch eins drauf, indem er die Geschlechterdiskriminierung damit rechtfertigt, dass, wenn Herr Jositsch kandidieren dürfte, die Frauen kaum Chancen hätten. Wie bitte? Weil die vorgesehenen Frauen zu wenig wählbar sind, muss ein qualifizierter Mann ausgeschlossen werden? Die SP-Frau, die mit einem solchen Ticket in den Bundesrat kommt, wird bis zum Rücktritt immer dann, wenn nicht alles perfekt ist, als Quotenbundesrätin diffamiert werden – und in der NZZ und weiter rechts wohl überhaupt immer.

Wenn es der SP, dem Blick und Herrn Binswanger tatsächlich um den besten, am liebsten weiblichen Bundesrat ginge, könnten sie vernünftig vorgehen: Alle dürfen für eine Nominierung kandidieren. Zur Wahl vorgeschlagen wird, wer als Bundesrat (m/w) dem Land am meisten nützt. Im Zweifelsfall oder bei Gleichstand werden Frauen bevorzugt, weil Frauen untervertreten sind. Und gut ist es. Aber da darf man natürlich im Vorfeld nicht behaupten, die drei Frauen, von denen man zwei vorschlagen werde, seien weniger wählbar als der Mann, der deshalb nicht einmal für die Nominierung kandidieren dürfe. Wie kann man nur - gefundenes Fressen für die anderen Parteien. Die SP riskiert, dass ihr dasselbe passiert wie seinerzeit bei der Wahl von Bundesrat Stich.

Weil ich diese fromme Denkungsart völlig falsch finde, möchte ich das Buch «Die Selbstgerechten» von Sarah Wagenknecht empfehlen. Es handelt davon, dass die Linken vergessen haben, worum es geht und dass Wokeness kein Beitrag zur Problemlösung sondern zum Problem ist. Wenn man den Regler für Zuspitzung in diesem Buch von 100% auf 80% drehen könnte, würde ich das meiste unterschreiben. (Für eine Zusammenfassung empfehle ich nicht irgendwelche Kritiken, sondern wieder einmal die Wikipedia. In der Republik wurde vorgeschlagen, sich mit dem Buch auseinanderzusetzen.)

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Daniel Binswanger
Feuilleton Co-Leiter
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Liebe(r) Anonym 3, ich bin mir sicher, ob ich Ihren sehr ausführlichen Ausführungen überall wirklich folgen kann. Aber eine Korrektur zur Würdigung der Kolleginnen vom Blick. Auch da gibt es ungeheuer engagierte Stimme für die Wahl-Kampagne von Daniel Jositsch. Herzlich, DB
https://www.blick.ch/meinung/frank-…47977.html

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Bei allem Respekt, den ich für Jositsch hege, habe ich ihn in Verdacht, einen triftigen Grund zu suchen und nun gefunden zu haben, um die SP zu verlassen. Was genau er nachher bezweckt, ist auch ziemlich spekulativ und etwas gemein von mir - vielleicht eine BR-Kandidatur als GLP-ler? Aber verboten ist sowas in der Politik ja auch wider nicht.

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Liebe Frau Steffen, das ist ein nachvollziehbarer Gedanke. Allerdings hat Daniel Jositsch im Tages-Anzeiger-Interview gesagt, er „unterschreibe mit seinem Blut“, dass er als Amtsträger nie in eine andere Partei wechseln werde.

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Danke für diese Präzisierung!
Aber wie gesagt, die Partei wechseln ist ja nicht verboten, kann sogar ehrlicher sein, natürlich besser erst, wenn kein Amt mehr innehat, das man der "verlassenen" Partei verdankt. Es sei denn, diese hat einem etwas unverzeihliches angetan.
Mfg

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Irgendwie entsteht der Eindruck, dass Herrn Jositsch in dieser Situation das politische Gespür abhanden gekommen ist. Ich bin überrascht. Jetzt nicht zwei Kandidatinnen für diese Aufgabe zu nominieren wäre nicht nachvollziehbar. Bitte das eigene Ego zurückstellen.

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Immer schön in dieser Debatte so viele männliche Kämpfer für soziale Gerechtigkeit zu sehen! Man könnte meinen, alle andere Probleme wären gelöst.

Der narzisstische Identitätswahn endet nicht bei den SP-Frauen, liebe schmollende Männer.

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"Who hurt you?" ^^

(Wenn dieser wenig hilfreiche, unsachliche persönliche und sexistische Angriff auf kritische Stimmen oben durchgeht, sollte auch meine entsprechende Antwort erlaubt sein. Oder bitte beides löschen!)

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Jonas Studach
Community-Support
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Es gibt hier allerdings einen entscheidenden Unterschied: Sie spielen direkt auf die Person. Bitte lassen Sie das künftig sein und halten Sie sich an die Etikette. Merci.

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Niemand; es nervt mich einfach, dass immer nur eine Seite in dieser Debatte einer Identitätsobsession bezichtigt wird. Keine der werten Gerechtigkeitskämpfer wären hier, wenn es nicht um ihre Identität (Mannsein) gegangen wäre.

Von mir aus kann die SP vorgeben, die nächste Bundesrätin soll dunkelhäutig und blind sein. Ich kann mir nicht vorstellen, mich deswegen diskriminiert zu fühlen. Fakt ist, die nächste Bundesrätin wird eine Mehrheit der SP-Mitglieder sowieso nicht repräsentieren und stattdessen ein USRIII Lockvogel sein. Das ist was mich an dieser blöden Identitätsdebatte in den Wahnsinn treibt.

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@Simon Reber
Ich meine von Pult in der Arena gehört zu haben, die Parteileitung habe der Fraktion empfohlen und diese entscheide über das "Ticket". Wo ist der Fehler, H., Pult, Reber?

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Leser, Biotech, Jazz, Sport
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Die SP wird in naher Zukunft vielleicht nur 1 BR Sitz besetzen können. Nach welchem Prinzip wird die Selektion dann erfolgen?

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Sonst schreibt doch Herr Binswanger ausgewogen.
Eigentlich kommen schwierige Zeiten auf uns zu. Da erwartete ich, dass inskünftige Landesmütter oder Väter sich durch sachliche Qualitäten und brauchbare Positionen empfehlen.
Aber nein, auf der einen Seite ist der zuverlässige Parteisoldat gesucht, auf der anderen Seite kann es nur ein XX-Wesen also eine Frau sein. Sachfragen werden kaum diskutiert.
Wenn dann der Autor noch resümiert, dass für die SP nur schon aus politischen Gründen einzig eine Frau zur Wahl stehen kann , legt er das Grundproblem: Ideologie vor sachliche Abwägung , schonungslos offen.
Politische Entscheide sind regelmässig schlechte Entscheide. (Exgüsi!)
Und das ist Gleichstellung?
Überspitzt ausgedrückt droht man das Brunnerdebakel von 1993 in umgekehrter Richtung zu wiederholen.
Bitte höflich um Entschuldigung für dies etwas frustrierte Statement

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