Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



Danke für dieses berührende und tiefgründig geschilderte Beispiel dafür, was Kunst und Kultur bewirken können.
Angesichts der Abscheulichkeit der Taten ist es eine Meisterleistung, dass Abbasi nicht (nur) zu verurteilen scheint, sondern auch die Perspektive des Täters zeigt und damit dem Publikum die (wohl) verstörende Erfahrung ermöglicht, mit ihm als Mensch mitzufühlen. So geht gesellschaftliche Entwicklung.

25
/
0

Liebe M. L. F., ja tatsächlich hat mich dieser Teil auch am meisten fasziniert, weil man einen Einblick in diese Generation und die Bruderschaft dieser Männer bekommt, die sich stützen - komme was wolle - und dieser Blick hat diese dämonisierte Gruppe sehr gut vermenschlicht, merci, herzliche Grüße SK

11
/
0

Liebe Solmaz Khorsand, leider sind auch viele Frauen von solchen midsets durchdrungen und stützen destruktive Strukturen. Siehe Mutter und Ehefrau des Täters. Wenn Täter (auch Täterinnen und Menschen insgesamt) von ihren Nahen und Lieben Zuwendung und Lob erhalten für ihre Taten, scheinen sie richtig, bzw. schütten Belohnungshormone aus. Aus innerer Sicht einer solchen gesellschaftlichen bubble befinden sich die Dämonen immer im aussen.
Ps: ich freue mich immer wieder sehr über ihre tiefsinnigen und kompetenten Beiträge. LG MJ

19
/
0
Leser, Biotech, Jazz, Sport
·

Das ist nun nicht als Absolution dieses frauenverachtenden Killers zu verstehen, nicht wahr? Er hasste nicht Prostituierte, er hasste Frauen generell und gab diesen Hass an seinen Sohn weiter. Er kannte bis zum Schluss keine Reue. Sogar nachdem ihm klar wurde, dass eine Journalistin und keine Strich-Junkie vor ihm stand liess er es sich nicht nehmen, ihr das Szenario zu verdeutlichen, das er ihr wünscht, wäre der Mordversuch nicht erfolglos geblieben.

1
/
0

Nein, nicht im geringsten! Die Taten sind unentschuldbar, abgrundtief abscheulich und verstörend. Aber dass Abbasi, als Kind einer misogynen (und kriegstraumatisierten) Gesellschaft, ein solch differenziertes Bild des Täters uns dessen Umfeld zu zeichnen vermag, scheint mir meisterhaft.

5
/
0

Danke für die exzellente Filmkritik. Vermutlich werde ich aber den Film nicht anschauen. Mein Zornpegel, genährt durch den ganzen Religionsmist (nicht nur Islam) ist schon hoch genug.

20
/
4

Wenn ich sie richtig verstehe, meinen sie wohl kaum, dass der Religionsmist für das Leben auch fruchtbar sein kann, sondern denken eher an unnötigen, nutzlosen Dreck. Ich möchte keineswegs die Verbrechen, welche im Namen der Religion begangen werden, verharmlosen. Der Film zeigt ja erschütternde, kaum auszuhaltende Verbrechen, welche von einem Mann, welcher sich auf den Islam beruft, begangen werden und ich weiss deshalb auch noch nicht, ob ich den Film sehen möchte. Ich möchte sie aber nur kurz daran erinnern, dass auch im Namen von Ideologien (Nationalsozialismus, Kommunismus stalinistischer oder chinesischer Prägung) sehr sehr grosse Verbrechen begangen wurden und immer noch begangen werden. So wird z. B. aktuell in China versucht, den religiösen Uiguren-Mist in chinesisch-kommunistischen Mist zu verwandeln. Überlegen Sie sich doch bitte, ob sie auch von kommunistischem Mist sprechen würden.

6
/
8

Zweifellos würde ich auch von kommunistischem Mist reden, von jedem Mist, bei dem Menschen unterdrückt, Kriege angezettelt, Unrecht begangen wird. Da muss ich gar nicht weit suchen.

12
/
0
Leser, Biotech, Jazz, Sport
·

Hätte man im 1933-1945-Deutschland Umfragen durchgeführt, hätten sich 99% zum Christentum bekannt. Die Wehrmacht wurde auf Gott den Allmächtigen vereidigt. Der Vatikan tat alles andere, als sich von Hitler zu distanzieren. Und nach dem Krieg… die Rattenlinie. Monotheistische Religion oder Nationalsozialismus oder Kommunismus: Die Elemente sind die Besessenheit von Reinheit und Monokultur, von inbound vs outbound (nach Innen das Paradies, nach Aussen der Genozid), von der Ideologie eines “Allmächtigen” bzw. Von Gott Gesandten Führers oder Heilers, das Konzept eines Paradieses in der fernen Zukunft (globaler Sozialismus) oder im Jenseits (Eden). Egal wie, schlussendlich menschenverachtender Bockmist.

11
/
0

Was ich vermisse (... oder habe ich es übersehen ?) wo wird erwähnt, dass bei Prostitution auch Männer involviert sind ?

13
/
1
Leser, Biotech, Jazz, Sport
·

Das sind die Opfer der unmoralischen Frauen am Straßenrand.

0
/
1
Theologin/Seelsorgerin
·

Ob ich mir den Film zu-mute überlege ich mir noch. Aber die Rezension hat mich direkt "reingesaugt". Danke!

7
/
0
Leser, Biotech, Jazz, Sport
·

Heute, RiffRaff…

3
/
0
Theologin/Seelsorgerin
·

Merci!, das kult.kino Basel liegt mir näher :)

1
/
0

Ich habe soeben den Film gesehen. Ein sehr intensiver Film. Was Menschen alles machen, damit sie irgendwie weiterleben können.

5
/
0

Das klingt sehr interessant und deutet die Heterogenität der iranischen Gesellschaft nur implizit an. Denn wenn es das beschriebene Tätermillieu gibt und gleichzeitig eine Revolution stattfinden soll, interessiert mich die Widersprüchlichkeit in der Gesellschaft besonders. Denn, dass die Befreiung von dieser Regierung, von dem ganzen vorherrschenden System, berechtigt ist, ist keine Frage. Weshalb die sich aber so lange halten können, ist die andere Frage. Wäre die Regierung mit ihren Garden alleine, wäre sie schon lange Geschichte. Doch der Blick von aussen ist immer zu einseitig und wenn man den Verlautbarungen der nordwestlichen Regierungen trauen wollte, war der Iran als ganzes seit 1979 nur böse und jetzt ist plötzlich die Bevölkerung gesamthaft gut und die Regierung schlecht. Aber keine noch so repressive Regierung kann sich dauerhaft halten, wenn die Bevölkerung sich einig ist. Es wäre spannend mehr zu erfahren, über die Zusammensetzung und die Kräfteverhältnisse innerhalb dieses Landes. Vergessen geht in der Debatte oft die äusserst blutige Herrschaft des ehemaligen Schahs und dass die religiösen Fanatiker nicht die einzigen waren, die ihn gestürzt haben. Sie waren nur die, welche danach skrupellos die progressiven Kräfte unterdrückt haben - wie zuvor der Schah.
Also: wenn die Revolution wirklich stattfindet - was zu hoffen wäre: Wie sind die Kräfteverhältnisse danach? Wie organisiert sich die Gesellschaft? Welche Kräfte geben den Ton an? Gibt es einen Bürgerkrieg? Kommt der Westen mit "Wiederaufbauhilfe" und bestimmt die Agenda, lässt sich mit Ölförderrechten und deren Schutz dafür bezahlen?
All das kann weder der Film noch seine Besprechung beantworten. Aber vielleicht einen Einblick, ein Gefühl für die gesellschaftlichen Voraussetzungen vermitteln? Ich hoffe es und werde ihn gerne anschauen.

2
/
0
Leser, Biotech, Jazz, Sport
·
· editiert

Die gesellschaftlichen Bruchlinien teilen doch weltweit zwei unüberbrückbare Lager: Stadt, Bildung, Atheismus, Wissenschaft, Moderne, Globalisierung vs. Land, Bildungsferne, Religion, Tradition, Xenophobie. Der Film spielte in letzterem Milieu (mit den Journalisten aus dem ersten). Auf individueller Ebene: Neugier, Offenheit, Engagement, Mut, Empathie, Intelligenz, Optimismus vs Desinteresse, fehlender Drive, Bequemlichkeit, Trägheit, Antriebslosigkeit, Dummheit.

0
/
4

Echt jetzt?
Das klingt, mit Verlaub, nach einem sehr einfachen, von bildungsbürgerlicher Arroganz geprägten Weltbild und ist weder historisch richtig noch spiegelt es die aktuelle Realität. Wer sind denn weltweit die offenen, urbanen, erfolgreichen, bzw. wer sind dort die Progressiven? Elon Musk? Hillary Clinton? Der Emir von Dubai? Herr Köppel? Auch die jungen Neonazis müssen sich nicht als hip verkleiden, sie kleiden sich so und studieren. Zu behaupten, die historischen Nazis hätten aus dummen Bauern und Arbeitern bestanden, wäre ja mehr als offensichtlich falsch.
Hingegen: die mir (in meiner Bubble) bekannten Bauarbeiter, Schreiner_innen, Serviceangestellten reden nicht so reaktionär wie zB. Gölä - auch wenn sie nach einem langen Arbeitstag weder Sartre noch Wittgenstein lesen. Historisch?
Klar war das Bild vieler Antiimperialist_innen zu einfach, dass die Metropolen durch die fortschrittliche Peripherie eingekreist würde. Und doch gab und gibt es auf dem Land viele fortschrittliche Aktivist_innen.
Wer an einer Lösung interessiert ist, muss sich mit den Widersprüchlichkeiten der Welt, Wirtschaft, Gesellschaft vielleicht auch der Individuen auseinandersetzen. Bei fertigen Weltbildern und Demarkationslinien fehlen mir genau das Proklamierte: Neugier, Offenheit, Intelligenz und Empathie.
Dies nur als Input.

5
/
1

Vielen Dank für diesen spannenden Artikel! Ein Kommentar des Textes hat mich jedoch irritiert. Sie zitieren, dass es «einen besonderen Ort in der Hölle für Frauen geben [möge] , die anderen Frauen nicht helfen». Ist es nicht problematisch, wenn wir Frauen, die anderen Frauen nicht helfen, schärfer verurteilen als Männer, die Frauen nicht helfen? Bedeutet das Zitat, dass Frauen, die Frauen in Not nicht unterstützen, stärker bestraft werden müssen, als Männer, die Frauen in Not nicht unterstützen?

4
/
1
Leser, Biotech, Jazz, Sport
·

Ich zieh mir heute den Film rein. Der Iran fasziniert mich schon lange. Unterlagen und Reisepläne für Ferien liegen bereit. Persische Freunde und Mitarbeiter nehmen unterschiedliche Standpunkte ein, so zum Beispiel der Aufruf an die Welt, den Iran komplett zu isolieren. Die Kommentare auf der anderen Seite gehen soweit, dass man sich wünscht, die USA mögen einen militärischen preventive strike lancieren. Das Belastende ist, mit ansehen zu müssen, wie eine Jugend eine Revolution durchführen muss, ohne ordentlich bewaffnet zu sein. Man wünschte sich einen bestens organisierten Widerstand, welcher - analog zum Fall Ukraine - waffentechnisch top ausgerüstet ist.

2
/
1

Man lese wieder einmal Karlheinz Deschner, Abermals krähte der Hahn ( und anderes von dem Autor), soweit man es nicht schon getan hat!

0
/
0