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Danke Herr Notter, für diesen gut verständlichen Artikel, der mir in diesen Fragen viel Klarheit bringt. Ich bin auf Gewerkschafterinnen gespannt, was sie heute dazu sagen werden.

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Priscilla Imboden
Bundeshausredaktorin
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Wir waren auch gespannt darauf, was Gewerkschaften zu diesem Vorschlag sagen. Aber der Schweizerische Gewerkschaftsbund wollte nichts sagen, leider. Wir bleiben dran.

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Gaby Belz
Jeden Morgen neu
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Und woher kommt diese Zögerlichkeit und Phantasielosigkeit? Als kleines Land inmitten Europas haben wir doch über Jahrhunderte die Fertigkeit des geschickten Verhandelns eingeübt und praktiziert?. Allein die Tatsache dass die SVP als Bremsklotz die wählerstärkste Partei im Lande ist dürfte doch die anderen Parteien nicht davon abhalten innovativ und hartnäckig solchen Pfaden wie z.B. den hier skizzierten zu folgen. Diese Blockade in der Tiefe zu verstehen würde vielleicht nicht nur mir weiterhelfen.

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interessierter Leser
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Erstaunlich ist für mich vor allem die Phantasielosigkeit der Gewerkschaften. Dass die nationalkonservative Rechte inklusive Finanzplatz erfreut ist über die Blockade und sie gerne vertieft, ist dagegen nachvollziehbar. EU-Arbeitnehmerrechte mit ihrem dynamischen Rechtsrahmen müssen für sie ein Alptraum sein.

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Mit diesem Artikel zerschlägt Markus Notter endlich den gordischen Knoten. Es kann ja nicht sein, dass die Gewerkschaften nicht einmal eine Verbesserung der Situation der Arbeitnehmenden wollen. Eine Replik auf diesen Beitrag von Seiten der Gewerkschaften wäre jetzt sehr hilfreich.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Chefredaktorin
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Danke für dieses Feedback, Herr C.! Wir haben uns in den letzten Wochen sehr um eine Replik der Gewerkschaften bemüht, aber der Schweizerische Gewerkschaftsbund will, Stand jetzt, keine Stellung nehmen. Doch höchstwahrscheinlich werden wir kommende Woche ein Interview publizieren können, bei dem eine andere Arbeitnehmer-Organisation sich zu Markus Notters Vorschlag äussert.

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Haben Sie Paul Rechsteiner gefragt?

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Auch auf die Gefahr hin, mich in die Nesseln zu setzen: Nach dem Lesen dieses sehr instruktiven Artikels hat sich mein seit längerem bestehender Eindruck verstärkt, dass die Gewerkschaften immer mehr mit sich selber beschäftigt sind und nicht mit den anstehenden grossen Problemen. Die Rolle der Gewerkschaften bei der Versenkung des Rahmenabkommens hat mich jedenfalls sehr enttäuscht. Dass sie sich nun einer Stellungnahme zu diesen Überlegungen verweigern, passt in dieses Bild und ist für mich unverständlich und unentschuldbar. So nicht!

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Was soll der Verwurf , Gewerkschaften seien "mit sich selber beschäftigt"? Sie schreiben sonst viel differenzierter. Der Lohnschutz ist komplizierter, als Notter ohne Praxis vor Ort beurteilen kann. Alle europ. Gewerkschaften stützen die Haltung des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds als nötiges Korrektiv der unternehmerfreundlichen Seite des Binnenmarkts. Notters Anti-Gewerkschaftspolemik bringt für mich kein neues noch unbekanntes Argument zur Auflösung des Dilemmas. Das von ihm gelobte Schweizer Lohnniveau sowie die flankierenden Massnahmen und das Ende des beschämenden Saisonnierstatus sind nur dem jahrlangen Druck des Gewerkschaftsbunds zu verdanken. Sie machten die "Bilateralen" mehrheitsfähig. Das Rahmenabkommen verbockt haben nichts sie, sondern eigenmächtige Diplomaten im Auftrag von zwei freisinnigen Bundesräten (Wirtschaftsminister Schneider-Ammann und Aussenminister Cassis).

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Rolf Kurath
rolfkurath.ch
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Klar, das war exzellente Gewerkschaftsarbeit, von Vasco, Andreas, Hans und Cie. Hätte aber nicht geklappt ohne gleichzeitigen Druck von aussen. Markus Notter (im Verbund mit Arbeitsmarktexperten) schaut zum Glück nach vorne, zeigt einen Lösungsansatz auf, der durch die EU Mindestlohnrichtlinie Schub bekommt, siehe Prof. Roland Erne (ex GBI-Mitarbeiter) im letzten WORK https://www.workzeitung.ch/2023/03/…umgedreht/ Der Accord mit der EU ist von existenzieller Bedeutung für die CH Gesellschaft. Prio 1 Thema (Klimapolitik, Regulierung Finanzmarkt und Big Tech, Bildung und Forschung, Energieversorgung, etc.). Da erwarte ich vom SGB, dass er sich endlich bewegt.

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Sozialdemokrat, pensioniert
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"Notters Anti-Gewerkschaftspolemik"!!!
Diese Beurteilung finde ich eine Frechheit.
Mich stört, als altes VPOD-Mitglied, die EU-skeptische Haltung der Gewerkschaften sehr. Lob von Blocher, was für eine Erniedrigung!! Ich wünsche mir seitens der Gewerkschaften mehr Drang nach vorwärts, nach Europa!

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Mich würde es interessieren, was Paul Rechsteiner zum Artikel hier sagt.

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... und Vasco Pedrina und Andi Rieger....

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Christoph Blocher meinte in einem SRF-Podcast, dass der Bundesrat nur wegen der gewerkschaftlichen Haltung das Rahmen­abkommen definitiv versenkte. Wahrscheinlich hat er recht.

Ja, klar.. Muss dann auch nicht weiter begründet werden. Die Gewerkschaften genau, sie können zwar nicht mal die AHV verteidigen, haben nicht mal 15% Organisationsgrad, aber das Rahmenabkommen haben sie versenkt. Blochers Milliardärskollegen waren es jedenfalls bestimmt nicht.

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Man muss nur schauen, wann das Rahmenabkommen zerstört wurde. Genau in dem Moment wo mit Parmelin ein Blochersöldner Bundespräsident wurde, ganz sicher kein Zufall. Etwas schade, dass Notter in seinem tollen Artikel diese Blocher Nebelkerze aufnimmt.

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Frauen arbeiten ja bekanntlich nicht, sind deshalb folgerichtig auf den Bildern 100% inexistent....

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Das ist weiter nicht erstaunlich, heisst doch die Bilderserie "Männer bei der Arbeit" ...
Ob die Wahl genau dieser Bilderserie glücklich war, steht auf einem anderen Blatt.

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Völlig unnötige Belehrung zum Titel der Bilderreihe .... das habe ich auch kapiert, aber es ging ja darum, das Ausblenden von Frauen an der Arbeit grundsätzlich in Frage zu stellen.

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Mitglied
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Men heisst auch Menschen, nicht nur Männer...

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Art Director
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Hallo Olivia Steffen

Herzlichen Dank für Ihre Bemerkung. Die Bilder stammen aus der Serie «Men at work» von Marvin Zilm, der Name ist da Programm. Das hat aber in diesem Fall keineswegs damit zu tun, dass wir Frauen verschweigen oder unsichtbar machen wollen. Es ist einfach eine Bildserie, von der wir dachten, sie passt zum Thema – ein Thema notabene, das gar nicht so einfach zu bebildern ist. Und im Beitrag geht es ja nicht ums Geschlecht, sondern um Arbeit an sich.

Über die ganze Republik hinweg sind wir sehr bedacht, dass nicht nur Männer im Bild stattfinden. Wenn Sie einen Blick auf die Republik-Frontseite werfen, werden sie feststellen, dass da gleich viel Frauen wie Männer zu sehen sind. Das ist ein Verhältnis, welches Sie bei anderen Medien so längst nicht immer vorfinden. Unsere Bildredaktion besteht übrigens zur Hälfte aus Frauen, und da kommt der weibliche Blick auf unser Bildmaterial nicht zu kurz.

Ich bin daher der Meinung, dass diese Bebilderung die falsche Vorlage für eine Grundsatzdiskussion ist – auch wenn ich mich dieser generell sehr gerne stelle.

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Im Ruhestand
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Ein interessanter Artikel mit viel Sachkenntnis. Was Herr Notter allerdings meiner Meinung falsch versteht, ist das Symbolhafte der Formel "Der Lohnschutz ist nicht verhandelbar." Ich glaube kaum, dass die Gewerkschaften damit meinen, der Lohnschutz könne nicht noch verbessert werden, auch mit Blick auf Europa. Vielmehr, so glaube ich, ist gemeint, dass man das schon Erreichte nicht verwässert sehen möchte.
Die "Der Lohnschutz ist nicht verhandelbar" lehnt sich ja an die international bekanntere Formel "Die Menschenrechte sind nicht verhandelbar" an, von der auch niemand ableiten würde, diese könnten nicht noch verbessert werden.

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Und trotzdem hat diese Formel "Der Lohnschutz ist nicht verhandelbar” letztlich zur Verweigerungshaltung der Gewerkschaften beigetragen, mit verheerendem “Erfolg”, wie wir heute feststellen müssen.

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Es ist richtig, dass die Gewirkschaften es so machen, da die Rechten bis hin zur GLP ständig das Soziale abgraben wollen wie bei der AHV. Es wäre an den Rechten, einen neuen gerechten Vorschlag aufzuzeigen und nicht nur Abbau.

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Ich kann mich auch nicht erinnern, dass die Gewerkschaften einen Verhandlungsabbruch befürwortet hätten. Verstehe also den Vorwurf auch nicht - ausser bürgerliche Narrative zu bedienen

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Rolf Kurath
rolfkurath.ch
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Solche Leute braucht das Land! Darf ich Sie Markus Notter via meine SP-Sektion zum Zürcher Ständerats-Kandidaten nominieren lassen?

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Informatik-Ingenieur und Ökonom
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Viel spannender wäre es, mal zu überlegen, wie die Schweiz Europa verbessern könnte. Wenn man nämlich die Bürgerinnen und Bürger der EU befragt, dann würden sie sich wünschen, dass die EU mehr wie die Schweiz wird, und nicht umgekehrt. [1]

[1] https://www.gfsbern.ch/de/news/studie-zur-wahrnehmung-demokratischer-grundlagen/

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Es geht in dem Artikel um Lohnschutz und nicht um die politischen Systeme als Ganzes.
Solche Umfragen wie Ihre sind meiner Meinung nach generell mit Vorsicht zu geniessen. Allein schon die Fragestellungen ist ziemlich irreführend. Als ob man ein Völkerbund aus 27 Mitgliedsstaaten und insgesamt 450 Mio. Einwohner mit der kleinen Schweiz und 8 Mio. Einwohnern vergleichen kann. Zudem werden sie wahrscheinlich je nach EU Mitglied ziemlich unterschiedliche Resultate bekommen. Die Umfragewerte hängen somit mehr mit der Zufriedenheit der regionalen Regierung oder dem dortigen politischen System, als mit der EU zusammen.

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Dann sind sie für einen EU-Beitritt? Solche Reformen lassen sich von innen sicherlich einfacher anstossen als von aussen ...

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Diese Befragung basiert auf den stark vereinfachten Berichten über die schweizer Demokratie im EI Raum.
Sobald sich EU Bürger nämlich ganz konkret mit der Schweiz befassen müssen, verschwindet ihre Begeisterung schnell.
Die ausufernde Bürokratie der Kantone, in 26 facher Ausfertigung, wird auch vom Beschaffungswesen der Bundeswehr nicht einmal annähernd erreicht 😄
Der Aufwand, eine mehrheitsfähige Initiative aufzugleisen ist exorbitant, weshalb die Wirtschaft lieber auf die institutionalisierte Korruption zurückgreift, und fast nur Faschisten, Umweltverbände und ab und zu eine Jungspundpartei zur Ultima Ratio greifen.
Kommt noch dazu, dass das schweizer Parlament, mit einer Nonchalance welche sonst nur in Diktaturen anzutreffen ist, die Verfassung missachtet, wenn es einer Mehrheit gerade zu Pass kommt.
Es ist völlig richtig, zu sagen, dass die Schweiz von der EU lernen soll. Diese bewegt sich nämlich selbständig, während in der Schweiz nur Steuererleichterungen für Gutverdienende ohne Druck aus dem Ausland 'vorwärtskommen'.

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Das Parlament misachtet die Verfassung? Inwiefern?

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Besser kann man es nicht beschreiben, danke!

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Danke für diese zukunftsgerichtete Auslegeordnung mit Einordnung in die Geschichte.

Was passiert, wenn die Gewerkschaften nachgeben?

Dann spielen sich die EU-Gegner wieder als einzige Beschützer des "echten Schweizers" auf.

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Rolle: Himbeerroulade
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Ein interessanter Artikel!

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Toni Peterer
Interessierter an unabhängigen Medien
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Vielen Dank Markus für den interessanten konstruktiven Beitrag zur wichtigen Verbesserung unserer Beziehung zur EU. Warum immer auf die Gewerkschaften schauen wie die Maus auf die Schlange. Massgebend ist schlussendlich, wie die das Stimmvolk eine vorgeschlagene und von beiden Seiten in der Verhandlung akzeptierte Lösung beurteilen würde. Ein Verbleiben auf dem Status quo ist keine Lösung, ganz besonders für unsere kommenden Generationen.

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Unter dem Titel "Die Lücken" steht

Der gewerkschaftliche Organisations­grad liegt aber nur bei rund 15 Prozent.

Beziehen sich diese 15% auf die hauptsächlich gewerkschaftlich organisierten Branchen aus Industrie und Bauwirtschaft - oder auf alle Arbeiterinnen?

Wen genau schützt(e) der Bundesrat? Die Firmen vor konkurrenzlosen Dumpingangeboten aus dem Ausland? Und wenn neu bei den Offerten auch die CO2-Kosten für die Anreise eingerechnet werden müssten? Ob da auch schon bald Druck aus der EU kommt, weil die weiter sind mit CO2-Budgets?

Bis jetzt dröhnt das Schweigen der Männer.

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Der Organisationsgrad gibt an wieviel Prozent aller Arbeitnehmenden Mitglied einer Gewerkschaft sind. Für das Jahr 2019 habe ich die Zahl 17,4 Prozent gefunden.
Ihre Bemerkung betreffend dröhnendes Schweigen der Männer verstehe ich nicht.

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Als ich den Beitrag schrieb, reagierten einige Frauen im Dialog. Das erstaunte mich, weil in den vergangenen 15 Jahren in der Europadebatte doch vorwiegend Männermeinungen zu hören waren.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Chefredaktorin
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Liebe Frau Dolder, in der Schweiz sind rund 15 Prozent der Beschäftigten Mitglied einer Gewerkschaft, das bezieht sich nicht nur Industrie und Bauwirtschaft - dort sind es mehr. Im Artikel ist bei der betreffenden Passage die Quelle verlinkt.

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Die 1993 aufgegleisten Bilateralen fand ich ein schönes Beispiel dafür, den Tag nicht nach den Früchten zu beurteilen, die man erntet, sondern nach den Samen, die man sät.

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Bitte um Entschuldigung für die Anonymität - bin ganz neu hier bei der Republik und das Thema ist heiss.
2008 hatte ich gerade mal eine Anstellung als Architekt nach 6 Jahren obligatorischem Studium - die Personenfreizügigkeit hat mir den Arbeitsmarkt verdorben und ich bin zum damaligen Lohn einer Kassiererin im Supermarkt eingetreten. Die Gewerkschaft hat danach trotz über 10jähriger Mitgliedschaft nichts gebracht.
Es braucht uns Architekten auch als Angestellte - wir sind nicht nur in Filmen und als Selbständige oder Heiratsmaterial erhältlich.
Das scheint aber gerade nicht Allgemeingut zu sein - ich knüpfe deshalb hier an.

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Was uns als Lohnschutz verkauft wird, ist nichts anderes als der Schutz der überhöhten Preise der grenznahen Handwerker und KMU. Diese können sich so dem Wettbewerb entziehen und wir alle bezahlen die dadurch verursachte Bequemlichkeit jeden Tag mit überrissen Preisen und schlechtem Service. Der Lohn ist völlig irrelevant, relevant ist nur die Kaufkraft und diese würde steigen, wenn die Regeln zur Entsendung und Geldhinterlegung fallen würden. Amüsant, dass genau die Kräfte wo sonst immer von Markt und Wettbewerb reden, hier kein Interesse an beidem haben. Und die Gewerkschaften, deren Denker sind anscheinend mit dem Unterschied zwischen Lohn und Kaufkraft überfordert.

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