An die Verlagsetage

Der Fokus liegt auf Stabilität

Werfen Sie einen Blick in unsere Geschäfts­bücher. Wir zeigen Ihnen die geplanten Ausgaben für das siebte Geschäftsjahr und werden noch transparenter.

Von Katharina Hemmer, Lucia Herrmann, Felix Michel und Jeremy Stucki, 10.11.2023

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Die Republik ist nicht nur ein Magazin, sie ist auch ein Geschäfts­modell: ein Medium, finanziert von und für seine Leserinnen – ohne Werbegelder, ohne Bullshit.

Und weil dieses Geschäfts­modell auf Ihrem finanziellen Einsatz beruht, zeigen wir Ihnen jedes Jahr, welche Ausgaben wir planen – und auf welchen Überlegungen diese Planung fusst.

Geplante Ausgaben

Das Gesamt­budget für unser laufendes Geschäfts­jahr (Juli 2023 bis Juni 2024) sieht wie folgt aus:

(Wenn Sie auf einen der farbigen Ausgaben­blöcke klicken, sehen Sie die detaillierte Aufschlüsselung.)

Wie sind diese Zahlen einzuordnen? Vergleicht man die Budgets der vergangenen Jahre, fällt auf, dass die geplanten Ausgaben in diesem Jahr deutlich tiefer sind als im Vorjahr.

Budget wieder auf dem Niveau der Vorjahre

Entwicklung des konsolidierten Ausgaben­budgets nach Geschäftsjahr

Redaktion
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Dept. des Inneren
Unternehmensführung
18/1919/2020/2121/2222/2323/24Sommer 186,89 Mio.5,98 Mio.5,85 Mio.6,32 Mio.8,63 Mio.6,58 Mio.

Die Veränderung erklärt sich zum einen aus einmaligen Investitionen, die im vergangenen Jahr getätigt wurden und die in diesem Jahr nicht mehr oder nur sehr begrenzt anfallen (Anschub­finanzierung Klimalabor und «Republik zum Hören», Organisations­entwicklung, Kampagnen).

Darüber hinaus zeigt das laufende Budget auch einen strategischen Kurswechsel. Vor einem Jahr wagten wir uns ins Risiko mit einem ambitionierten Wachstums­ziel. Als im Frühjahr 2023 klar wurde, dass dieser Plan nicht aufgehen würde, sind wir auf die Bremse getreten. Wir haben schmerzhafte Spar­massnahmen ergriffen und das geplante Budget nicht ganz ausgeschöpft. Trotzdem mussten wir das Geschäftsjahr mit einem Minus abschliessen (alle Details dazu lesen Sie in unserem Geschäftsbericht).

In diesem Geschäftsjahr liegt der Fokus auf Stabilität. Wir rechnen deutlich konservativer. Im Vergleich zum letzten Jahr wurde in allen Bereichen gespart, wir konzentrieren uns auf unsere Kern­aufgaben. Unser Ziel ist es, auf den kommenden Sommer hin das Defizit deutlich zu verkleinern.

Geplante Einnahmen

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die geplanten Ausgaben durch die nötigen Einnahmen gedeckt werden. Dabei geht es im Wesentlichen um zwei Fragen: Wie viele Verlegerinnen bleiben an Bord? Und: Wie viele kommen dazu?

Die Republik ist ein junges Unter­nehmen, aber aus den vergangenen Jahren wissen wir, dass im Schnitt drei von vier Verlegerinnen ihr Abo oder ihre Mitgliedschaft verlängern. In manchen Monaten sind es mehr, in manchen Monaten sind es weniger. Und tendenziell nimmt die Treue zu, je länger jemand schon dabei ist. Die Gründe für die Abgänge sind vielfältig: Einige vergessen, ihre Mitgliedschaft rechtzeitig zu verlängern oder die Rechnung zu bezahlen. Bei anderen läuft die Kredit­karte aus. Wiederum andere kündigen.

Durchschnittliche Erneuerungsrate bleibt stabil

Anteil Verleger, die ihre Mitgliedschaft oder ihr Monatsabo verlängern

Achse gekürztJan 19Jan 20Jan 21Jan 22Dez 2230405060708090100 % Erneuerungsrate201955 % 202076 % 202176 % 202276 %

Aufgrund dieser Erfahrungs­werte gehen wir für das laufende Geschäftsjahr von einer Erneuerungs­rate von 75 Prozent aus.

Das bedeutet auch: Wenn wir nicht schrumpfen wollen, dann müssen jeden Monat Verleger neu zur Republik kommen. Die Zu- und Abgänge müssen sich über das Jahr hinweg die Waage halten. Auf dieser Annahme beruhen die Berechnungen des laufenden Budgets.

Wo wir stehen

Das Geschäftsjahr läuft seit Juli, wir können also erste Aussagen darüber machen, wie wir mit unserer Planung fahren. Die schlechte Nachricht zuerst: Über die Sommer­monate haben mehr Verlegerinnen die Republik verlassen, als neue dazu- (oder alte zurück-)gekommen sind. Das erhöht den Druck auf die verbleibenden Monate.

Nun die gute Nachricht: Das ist kein Ding der Unmöglichkeit. Im Oktober stiegen die Verkaufs­zahlen sichtbar, zum ersten Mal seit einiger Zeit, was uns sehr freut und vorsichtig optimistisch stimmt. Es ist aber noch keine Garantie dafür, dass sich unsere Mitglieder­zahlen und damit die Quelle unserer Einkünfte weiterhin positiv entwickeln werden. Bleibt der Trend negativ, werden wir nötigen­falls die Ausgaben den Einnahmen anpassen, denn kein Budget ist in Stein gemeisselt.

Deshalb beobachten wir diese Zahlen sehr genau – und möchten auch Ihnen die Möglichkeit geben, noch präziser abschätzen zu können, wo wir stehen. Seit ein paar Jahren können Sie über unser Cockpit in Echtzeit nachverfolgen, wie sich die Mitglieder- und Abozahlen verändern. Die Kurve gibt Aufschluss darüber, wo wir im Vergleich zum Start im Jahr 2018 stehen und wie gross die Community aktuell ist. Neu ergänzen wir die Übersicht um eine weitere Grafik: das monatliche Verhältnis zwischen Zu- und Abgängen.

Wir sind davon überzeugt, dass es wichtig ist, nicht nur Journalismus zu machen, sondern auch darzulegen, unter welchen Bedingungen dieser hergestellt wird. Dazu gehören auch die finanziellen Bedingungen. Und dieses Transparenz­gebot gilt nicht nur in rosigen Zeiten, sondern insbesondere, wenn der Wind etwas rauer wird.

Genaues Beobachten bedeutet allerdings nicht blosses Zuschauen. Wir setzen uns mit unserer Publizistik und unserem Angebot täglich dafür ein, dass die Republik für möglichst viele bestehende, ehemalige und zukünftige Verlegerinnen nützlich und relevant ist. Wenn Sie neben Ihrer persönlichen Unter­stützung dazu beitragen möchten, die Republik bekannter zu machen, dann werden Sie Komplizin!

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