«Als ich ein Teenager war, waren wir der Abschaum der Stadt»: Mc Hero vor der Wohnsiedlung Lochergut in Zürich-Aussersihl.

Der Junge vom Lochergut

Er gründete mit Freunden eine berüchtigte Ultragruppe, stand mit einem Bein im Gefängnis. Heute erobert er die Schweizer Hitparade. Das wilde Leben von Semir Coralic alias Mc Hero – in seinen eigenen Worten.

Von Daniel Ryser (Text) und Flavio Leone (Bilder), 06.07.2023

Vorgelesen von Patrick Venetz
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Erster Teil. Mc Hero, Held und Heroin

Brate, ich weiss gar nicht, was für dich interessant ist? Wie weit willst du zurück­gehen in meiner Geschichte? Wann und wie meine Eltern in die Schweiz kamen? Wo ich geboren wurde? Wie mich die Liebe zur Musik rettete vor dem Chaos in meinem Kopf?

Ich fange einfach mal am Anfang an.

Ich bin im Triemli geboren, im Zürcher Stadtspital, und lebte mit meiner Familie die ersten 25 Jahre meines Lebens beim Lochergut im Kreis 4, an der Kochstrasse. Nur einmal sind wir in dieser Zeit umgezogen, von der Kochstrasse an die Kochstrasse, 5 Hausnummern weiter. Bis man uns vor 5 Jahren dort rausschickte, meine Eltern und mich. Man hat das Haus renoviert und die Miete um 2100 Franken erhöht – von 1600 auf 3700 Franken. Das konnten wir uns nicht leisten.

Am Lochergut, wo ich praktisch mein ganzes Leben verbrachte, wurdest du früh mit Gewalt konfrontiert, im Quartier, in den Schulen. Das Quartier hat sich in den letzten Jahren stark verändert, aber als ich ein Teenager war, waren wir der Abschaum der Stadt. Wir kämpften alle mit demselben struggle.

Neunzig Prozent der Leute, mit denen ich am Lochergut aufgewachsen bin, sind die Kinder von Gast­arbeitern, die in die Schweiz kamen, um hier Geld zu verdienen. Die Unter­schicht hatte sich hier irgendwann festgesetzt.

Ich glaube, wir im Lochergut haben einen etwas schwereren Rucksack im Leben zu tragen als die Leute, die im Seefeld aufwachsen. Das ist halt einfach so. Auch wenn sich das Quartier in den letzten Jahren verändert hat und auch hier alles teurer wird.

Als Jugendlicher war ich ein riesiger Eminem-Fan, guckte ständig MTV und nahm mit einem Diktier­gerät seine Tracks auf, wenn sie gespielt wurden. Und als mir meine Eltern dann einen Discman schenkten und dazu «The Eminem Show» auf CD, hörte ich das Album endlos. Jeden Tag bin ich mit dem Discman zur Schule gelaufen, Eminem, Eminem, Eminem, und wenn wir in der Schule Gedichte schrieben, verfasste ich Rap-Texte.

Mein Name – Mc Hero –, da merkt man schon, dass das ein bisschen von Eminem inspiriert ist. Von diesen zwei Persönlichkeiten, die er entwarf: Eminem, der Rapper, und Slim Shady, der Verrückte.

Hero steht für Held oder für Heroin: für die Droge, die dafür sorgt, dass du tot bist, oder für den Helden, der dich rettet, wenn du in Not bist.

In der Sekundar­schule nahm ich mit der Webcam erste Songs auf und veröffentlichte sie auf Myspace. Leute mit Infrarot­handys konnten sich Tracks hin- und herschicken. So machte ich mir als Rapper früh einen Namen in den Quartier­schulhäusern.

Wenn ich Menschen von meinem Leben erzähle oder wenn sie meine Texte hören, schauen die mich an, als würde ich von einem anderen Land erzählen. Die können sich nicht vorstellen, dass es auch in der Schweiz Orte gibt, wo du gemobbt, verarscht, verprügelt, wie Scheisse behandelt wirst, wenn du dich nicht vom ersten Tag an wehrst. Ich lernte als Teenager im Kreis 4 schnell: Wenn ich respektiert werden will, muss ich mich beweisen. Und das gelang mir gut.

Auch wenn ich häufig der Kleinste und der Dünnste war, hatte ich offensichtlich ein wenig Talent im Kämpfen. Ich hatte kein Problem, auszurasten und jemanden ins Gesicht zu schlagen, wo andere sich das vielleicht zwei- oder dreimal überlegt haben.

Die Leute fragen immer: «Semir, was liegt dir auf dem Herzen? Warum ist deine Musik so wütend, Bruder?» Dann sage ich: «Du Idiot, ich würde auch lieber über Blumen­wiesen rappen. Aber so bin ich nicht aufgewachsen.»

Mein Vater stammt aus Bosnien und kam 1978 als Gastarbeiter nach Zürich. Er arbeitete schliesslich im damaligen Hotel Nova Park direkt neben dem Stadion Letzigrund. Die Eltern meiner Mutter lebten damals auch schon hier, als serbische Gastarbeiter. Und wie mein Vater arbeiteten sie im Nova Park.

1982 kam meine Mutter aus Serbien zu Besuch, und hier, im Kreis 4, im Nova Park, lernte sie meinen Vater kennen. Bald zog sie nach Zürich. Meine Eltern heirateten, und kurz darauf kam meine Schwester zur Welt, die 8 Jahre älter ist.

Ich wurde 1991 geboren, 1992 brach der Krieg aus.

Meine Mutter ist orthodoxe Christin, mein Vater ist Muslim: Brate, wie soll ich es sagen? Für viele andere Balkaner war das spätestens mit Kriegs­ausbruch nicht mehr vorstellbar, dass ein Bosnier mit einer Serbin zusammen ist. Ich fand das immer komplett hängen geblieben. Wenn du es so betrachtest, bin ich ein wandelndes Friedens­symbol: Eine Serbin und ein Bosnier gründeten zusammen eine Familie, und sie sind immer noch zusammen.

Mit 16 oder 17 war ich in einer Jugo-Disco, eine Schaum­party. Von dort habe ich die grosse Narbe an meinem Kopf. Ich unterhielt mich lange mit einem Mann, der mich sympathisch fand. Wir redeten und soffen, dies, das, irgendwann fragte er mich – es war eine serbische Disco – nach meinem Nachnamen. Ich sagte, mein Name ist Semir Coralic. Er wurde schnell sehr wütend.

«Warum trägst du einen muslimischen Namen?», brüllte er.

«Weil mein Vater Bosnier ist», antwortete ich.

«Dein Vater ist Bosnier? Und deine Mutter Serbin? Das geht nicht! Was bist du für ein Dreck.»

Spätestens da realisierte ich, dass es viele Leute vom Balkan gibt, die immer noch diesen hängen gebliebenen Film fahren.

Meine Eltern bewirteten ab 1996 das Restaurant Concordia, gleich hier an der Ecke beim Lochergut. Es lag auf meinem Schulweg, und ich verbrachte dort meine Mittags­pausen. Was ich irgendwie cool fand. Die meiste Zeit verbrachten meine Schwester und ich mit meinen Grosseltern, die eine grosse Hilfe waren, denn meine Eltern arbeiteten rund um die Uhr.

«Wir verstanden uns als Soldaten, die für das Quartier kämpften ...
... bald schrieben die Medien, wir seien eine Gruppe asozialer Migranten, die das Quartier terrorisierten.»

Als der Vermieter dann vor 5 Jahren die Miete mehr als verdoppelte und wir unsere Wohnung aufgeben mussten, verliessen wir die Strasse, in der ich mein ganzes Leben verbracht hatte. Aber wir hatten Glück. Wir fanden zwei Wohnungen in der Nähe, beim Stadion Letzigrund: eine für mich, eine für meine Eltern.

Zweiter Teil. Alles für den FC Zürich

Als mein bester Freund starb, verlor ich den Tritt. Ich war 16. Bald begann ich die Musik aus den Augen zu verlieren. Ich überlegte nicht mehr, was ich im Leben tun könnte, um vorwärts­zukommen. Jener Tag setzte viel negative Energie frei. Bald drehte sich alles nur noch um Randale und Gewalt.

Mein Freund war das Motorrad seines älteren Bruders gefahren, eine 125er. Die hätte er mit 16 noch gar nicht fahren dürfen. Beim Goldbrunnenplatz erwischte ihn ein Auto, und er hatte die Schnalle des Helms nicht geschlossen. Der Helm spickte weg, und er knallte mit dem Hinterkopf auf den Randstein.

Er kämpfte eine Woche lang im Unispital um sein Leben, während wir im Innenhof übernachteten. Zoran hiess er, sein Spitzname war Zoko.

Mit seinem jüngeren Bruder besuchte ich jeden Tag sein Grab. Ein paar Wochen später fiel der Kleine vom Trottinett und starb. Er war 9.

Liebe und Hoffnung verschwanden aus meinem Leben. Ein 9-Jähriger konnte nicht so viele Sünden begangen haben, dass Gott ihn holen musste.

Zoko und ich, wir hatten damals das 10. Schul­jahr besucht in Oerlikon. Gleich zu Beginn des Jahres schickten sie uns ins Klassen­lager. Wir waren jung und wild und liebten es, zu provozieren. Im Haus nebenan war ein anderes Schullager untergebracht. Ein paar unserer Mitschüler kamen und sagten, die anderen hätten sie angepöbelt. Also sind wir rübergegangen und ich habe ein paar von denen ein bisschen wehgetan. Da haben sie mich vom 10. Schul­jahr ausgeschlossen.

Und Zoko – es ist voll sinnlos, was er gemacht hat, aber geile Siech –, er hat gesagt, wenn ihr Semir rausschmeisst, komme ich auch nicht mehr. Eine Woche später ist er mit dem Töff verunglückt. Hätte ich im Klassenlager nicht dieses dumme Problem gesucht, hätten wir am Tag seines Unfalls in der Schule gesessen. Ich machte mir viele Jahre schwere Vorwürfe.

Willst du noch etwas trinken, brate? Was immer du willst. Wenn du am Lochergut bist, bist du mein Gast.

Zoko war es, der die «Locherguet-Jungs» gründen wollte. Er hatte schon 5 Pullis mit dem Logo gedruckt, bevor er starb.

Ich setzte es dann mit Freunden um: Wir begannen die Pullis zu tragen und damit auch ins Stadion zu gehen. Es lag auf der Hand. Der Letzigrund liegt ja quasi im Quartier. Und am Anfang waren wir nicht einmal eine wirkliche Fussball­gruppe. Wir trugen die Pullis einfach so, markierten Präsenz im Quartier und rund um das Stadion, hingen jeden Tag auf der Bank vor dem Dönerladen Ararat ab und suchten Stress. Wir verstanden uns als Soldaten, die für das Quartier kämpften. Bald schrieben die Medien, wir seien eine Gruppe asozialer Migranten, die das Quartier terrorisierten.

Das Grand Café Lochergut, wo wir heute sitzen: Wir hassten es, als es vor ein paar Jahren eröffnet wurde, weil es so viele neue Leute anzog. Der Kollege da drüben, der Hipster mit seinen krakligen Tattoos, der in einem Design-Magazin blättert, wäre vor 10 Jahren niemals hier gesessen.

Ich frage mich, ob die Gewalt, die wir anderen angetan haben, der Stress, den wir suchten, nicht auch unbewusste Hilfeschreie von uns waren. Verstehst du, Bruder? Früher hätte ich jemanden verflucht, der so was ausspricht.

Als Teenager fährst du einen krassen Film, ohne Rücksicht auf Verluste. Leute werden zum Beispiel Emos, lackieren sich die Finger­nägel und lassen sich von niemandem davon abbringen.

Als plötzlich die hippen Leute im Quartier auftauchten, reagierten wir mit Gewalt. Wir hatten eigentlich gar nichts gegen die, aber wir hatten etwas dagegen, dass die sich in unserer Strasse breitmachten. Wir dachten: Übernehmen die jetzt unser Quartier? Und wir glaubten, es sei an uns, dafür zu kämpfen, dass sich das Quartier nicht verändert. Jetzt, wo ich etwas älter bin, kann ich nachvollziehen, wieso das fast niemand verstanden hat.

Am meisten Stress gab es an Spieltagen. Im Stadion, rund um das Stadion.

Die Leute von der Ultragruppe Kreis 4 waren ein paar Jahre älter als wir. Sie waren bekannt, berüchtigt. Wir schauten zu ihnen hoch. Sie waren unsere Vorbilder, teilweise sogar unsere älteren Brüder. Wir übernahmen schliesslich das Zepter von ihnen im Quartier, und heute, wo die Locherguet-Jungs selber zu den Alten gehören, übernimmt eine neue Generation.

Aber man kann die Zeiten sowieso nicht mehr miteinander vergleichen. Die Polizei unterdrückt heute fast jede freie, anarchische Regung. Früher konntest du unvermummt Pyros zünden, nichts ist passiert. Heute wird jede Bewegung hochauflösend gefilmt. Praktisch nichts bleibt unbemerkt. Am Schluss machen sie die Leute mit Bussen fertig.

Ich habe selbst viel, viel Geld bezahlt. Ich erinnere mich an eine Busse, die ich richtig absurd fand: 16’000 Franken für das Abbrennen von zwei Fackeln.

Es war die grosse Pyroshow für David Da Costa, den ehemaligen Torhüter, der damals zum FCZ zurück­kehrte. Da Costa war hier im Quartier aufgewachsen, deshalb haben wir ihn alle so gern. Wir veranstalteten ein riesiges Freuden­feuerwerk und waren überzeugt, so viel Rauch gezündet zu haben, dass die Kameras uns unmöglich identifizieren konnten.

Aber sie hatten mich in Nahaufnahme auf dem hochauflösenden Kamera­zoom, wie ich die beiden Pyros zünde, mich dann in der komplett eingenebelten Kurve der Vermummung entledige und zu singen beginne und offensichtlich glaube, dass der Rauch zu dicht ist, als dass man etwas erkennen könnte. Aber den Nebel hat man auf den Videos gar nicht gesehen. Die Sicht in den Aufnahmen war glasklar. Mein Anwalt zuckte bloss mit den Schultern und sagte: «Semir, was willst du machen?»

Ich kenne einen, dem haben sie wegen verschiedener Fussball­delikte über hundert Riesen reingedrückt. Den haben sie komplett ruiniert. Wie willst du so was jemals bezahlen? Allerdings waren da auch einige heftige Aktionen drunter.

Brate, was soll ich dir dazu sagen? Was willst du hören? Es ist, wie es ist.

Viele von uns, die nicht ins Stadion dürfen, haben heute eine Meldepflicht. Bruder, das bedeutet: Wenn du in Davos am Schlitteln bist und es ist Spieltag, dann musst du dich dort, in Davos, auf dem Polizei­posten melden, und zwar kurz vor dem Spiel und kurz nach dem Spiel.

Nach jedem Spiel suchten wir früher Kontakt mit den anderen Ultras, griffen sie an, vor allem die Ultras der Grasshoppers. Die haben wir regelmässig durchs ganze Quartier gejagt. Die wollten wir hier nicht. Es ist unsere Stadt. Selten wurde jemand verhaftet deswegen. Heute kriegst du schon ein zweijähriges Stadion­verbot, wenn du dich zu zweit durch das Drehkreuz trickst.

Und heute wird die Rivalität nicht mehr so gelebt. Die Motivation fehlt. Und zwar auf beiden Seiten. Bei uns, und auch bei unseren Gegnern. Die heutige Generation ist vorsichtiger geworden. Vermutlich, weil sie Angst vor der Polizei haben. Was ich gut verstehen kann. Die Gesetze sind so viel härter geworden. Die haben einen ganzen Apparat aufgefahren gegen die Fussballfans.

Kannst du dich an das Video erinnern, wo die Ultras vom FCZ die Ultras von GC an ihrem Treffpunkt vor dem Prime Tower angegriffen haben? Einer vom FCZ hat dafür über 5 Jahre bekommen, weil man auf Videos gesehen hat, wie er einen Hopper gegen den Kopf trat. Er sitzt seit 2 Jahren. Es war eine Art Sammel­klage wegen verschiedener Aktionen.

Die Leute sagen: «Ja, richtig so! Sperrt diese Gewalt­täter ins Gefängnis!»

Die Fussball­leute sagen: «Es ist unsere Pflicht, uns zu stellen. Die Hoppers haben dort jeden Normalo geschlagen, der unsere Farben trug. Schon nur deshalb mussten wir dort auflaufen. Sie suchten Stress, dann sind wir halt hingefahren und hauten sie um.»

Das versteht ausserhalb dieser kleinen Welt niemand. Das ist vielleicht aber auch ein bisschen egal. Es ist der Lebensstil der Ultras.

Das Derby ist unser grosser Tag, Bruder. Und wenn wir gegen Basel spielen. Diese zwei Spieltage muss sich jeder Stadt­zürcher im Kalender freihalten.

Das Derby ist der Kampf zwischen den beiden Parallel­welten FCZ und GC. Diese beiden Welten sind nicht miteinander vereinbar. Ich habe tatsächlich keinen einzigen Kollegen, der ein Hopper ist. Manchmal habe ich das Gefühl, einer wird als Hopper oder als FCZler geboren. Die Mentalitäten der beiden Vereine sind dermassen unterschiedlich. Die Hopper-Ultras waren zu grossen Teilen immer sehr rassistisch.

Natürlich freuen wir uns jedes Mal riesig, wenn wir gewinnen. Das Derby hält mich jung. Die Fussball­szene hält mich jung. Du gehst ins Stadion, schreist, singst, scheisst auf alles, es herrscht 90 Minuten Anarchie. Nur prügeln – das können sich heute die Jüngeren.

Dritter Teil. Weg in den Abgrund

Anfangs drehten wir sogar Videoclips mit den Locherguet-Jungs-Pullis, haben uns richtig inszeniert mit denen. Dann merkten wir allmählich, dass die Schmier richtig spitz ist auf uns. Sie haben immer wieder Leute von uns verhaftet. Einfach, weil sie LGJ-Pullis trugen. Wir seien die, die überall Stress machten, vor allem an Spieltagen.

Was uns einte, war der Verlust unseres treuen Freundes Zoran. Wir verbrachten viel Zeit miteinander. Von morgens bis abends sassen wir auf der Bank vor dem Ararat-Imbiss oder im Innenhof der Lochergut-Hochhäuser. Und das hat, ehrlich gesagt, alle auch ein bisschen crazy gemacht.

Zwischen 16 und 25 war ich ein wandelndes Chaos. Da hatte ich es auch mit meinen Eltern nicht einfach. Es ist der Kopf, der in jungen Jahren ein bisschen verrückt spielt.

«Die Fussball­szene hält mich jung. Du gehst ins Stadion, schreist, singst, scheisst auf alles, es herrscht 90 Minuten Anarchie …
… nur prügeln – das können sich heute die Jüngeren»: Mc Hero und Mitglieder der Locherguet-Jungs.

Einmal schickte die Jugend­anwaltschaft den Sozialdienst SIP zu mir nach Hause, damit die kontrollierten, wie gross mein Zimmer war. Weil ich immer wieder gewalttätig wurde. Die dachten, das liegt vermutlich auch an der Wohnung, dass ich in einem viel zu kleinen Zimmer lebe und deshalb langsam verrückt werde. Dann stand also eines Tages die SIP bei uns zu Hause und schaute sich unsere Wohnung an, und für meine Eltern war das ein riesiger Schock, denn die unternahmen alles, dass es mir gut geht. Natürlich lebten wir nicht im Luxus, es hat mir aber auch an nichts gefehlt.

Aber mein ganzes Umfeld war kriminell, tickte Drogen und so, war hässig und gewalt­bereit, und das prägte mich.

Ich kann mich erinnern, dass ich auf Lehrstellen­suche die Diskriminierung wegen dem -ic in meinem Namen voll zu spüren bekam. Es spielte keine Rolle, dass ich einen Schweizer Pass hatte und hier geboren war. Die fremden­feindlichen Kampagnen der SVP waren extrem, und das wirkte sich auf unsere Leben konkret aus. Und das hat dazu beigetragen, dass ich damals hässig war auf alles und jeden, der nicht einer von uns war, einer aus dem Quartier. Als es mir später nicht so gut ging, besuchte ich eine Therapie, reden und so, und dort sagte man mir, dass bei mir mehrere Traumata dafür verantwortlich waren, dass ich so häufig ausrastete, der Verlust von mehreren Freunden, die jung starben, die Gewalt, die ich erfuhr.

Anfang 20 kam der Tag, wo mir klar wurde, dass ich mein Leben ändern muss, wenn ich nicht komplett abrutschen will.

Ein Kollege von mir sass im Jugendheim Aarburg, einer geschlossenen Anstalt. Er hatte Urlaub, wir holten ihn mit dem Auto ab.

Er sagte: «Jungs, ich habe einen Tipp bekommen. In einer Wohnung auf dem Weg nach Zürich wurde soeben eine grosse Menge Gras angeliefert. Sie wartet nur darauf, dass wir sie stehlen.»

Ich sagte: «Bruder, willst du nicht zuerst einmal nach Hause, deine Familie sehen?»

«Aber brate», sagte er, «der Bunker, er liegt wirklich direkt auf dem Heimweg. Es wäre Zeit­verschwendung, es nicht zu tun. Wir müssen nur schnell dort anhalten, rein, raus, und haben ganz viel Gras.»

Sein Informant hatte ihm erklärt, dass wir bloss durch ein offenes Küchen­fenster in eine leere Wohnung steigen müssten, und dort liege dann all das Gras.

Ich sagte, okay, gehen wir hin, wenn der Tipp stimmt, dann wäre das ja keine grosse Sache.

Das Fenster stand tatsächlich offen und mein Kollege kletterte rein. Ich stieg ihm nach. Ich war noch am Reinklettern, da hörte ich drinnen einen riesigen Tumult, ich hörte ein lautes Krachen, dann Schreie und Schläge.

Ich rannte ins Wohn­zimmer und sah, dass hier gar kein Gras war, sondern ein Typ, der auf meinen Kollegen einprügelte. Und von draussen begannen Leute gegen die Wohnungstür zu treten. Offenbar wohnten in der Wohnung nebenan ebenfalls Dealer, die wiederum Kollegen dieses Dealers waren, und sie hatten den Tumult gehört und wollten ihrem Kollegen helfen und die Tür aufbrechen. Was für ein katastrophaler Tipp. Es fühlte sich an wie eine Falle.

Ich griff nach dem Nächsten, was mir in die Finger kam – ein Toaster –, und schlug ihn dem Dealer dreimal über den Kopf. Er liess meinen Kollegen los, und wir flüchteten durch das Küchen­fenster wieder aus der Wohnung.

Der Dealer hatte beim Tumult meinen Kollegen in die Hand gebissen. Und irgendwer hatte wegen des Krachs die Cops gerufen, die tauchten auf und der Dealer erzählte, wir seien in die Wohnung eingedrungen und hätten ihm Geld geraubt. Was zwar nicht stimmte, aber nun suchten die Cops jemanden mit Bisswunden an der Hand. Und als mein Kollege nach dem Wochenende aus seinem Hafturlaub zurück nach Aarburg kam, packten sie ihn ein.

Ich arbeitete damals bei der ABB. Dort hatte ich kurz zuvor meine Lehre zum Polymechaniker abgeschlossen. Ich hatte gerade meinen Tag begonnen, als mich mein Vater anrief: Die Polizei sei bei uns daheim gewesen, sie suchten nach mir. Ich ging zu meinem Betreuer. Ein Jugo. Ich hatte es immer gut mit ihm.

«Zvonko», sagte ich ihm. «Ich habe Scheisse gebaut. Die Polizei kommt mich holen. Was soll ich tun?»

Er sagte, ich solle mich den Bullen stellen, bevor die bei der Arbeit aufkreuzten. Er würde den anderen sagen, mir gehe es nicht gut. Dann rief er meine Eltern an. Sie sollten sich keine Sorgen machen, sagte er. Er habe mich krankgemeldet. Ich würde bei der Arbeit keine Probleme kriegen.

Ich sass zwei oder drei Tage in Solothurn im Gefängnis. Die Anklage lautete auf bewaffneten Raub. Sie forderten für mich 2 Jahre unbedingt und packten gleich auch noch einige Stadion­sachen mit rein. Mein Kollege, der wäre komplett am Arsch gewesen: 7½ Jahre forderten sie für ihn wegen seiner ganzen Vorgeschichten. Was für ein Debakel, wo wir doch dachten, wir würden einfach ein bisschen Gras stehlen.

Vor Obergericht konnte mein Anwalt beweisen, dass es bei der Sache nicht um Geld gegangen war, dass kein Geld gestohlen worden war. Dass es sich nicht um einen Raub handelte. Und das Gras war gar nie Thema. Denn etwas, das illegal ist, kannst du sowieso nicht stehlen, denn es ist ja illegal. Checksch?

Schliesslich ging es nicht mehr um bewaffneten Raub, sondern um Hausfriedens­bruch. Ich kam mit Bewährung davon, und mein Anwalt sagte: «Herr Coralic, ich hoffe, Sie verstehen, dass Sie de letscht Zwick a de Geissle hend

Vierter Teil. An die Spitze der Album­charts

Der Besitzer des Kampfsport-Gyms 360 Martial Arts sah Potenzial in mir. Er nahm mich unter seine Fittiche und zwang mich, jeden Tag mit ihm joggen zu gehen. Ich staunte selbst über meine Disziplin, und so absolvierte ich bald einige Kämpfe in Boxen, Mixed Martial Arts und Ju-Jutsu. Der Mann zog mich aus dem Sumpf in einer schwierigen Zeit – ich hörte sogar auf zu rauchen – und brachte mich zur Musik zurück, wo ich schliesslich auf die beiden Rapper L Loko und Drini traf, mit denen ich bereits aufgewachsen war und denen ich viel zu verdanken habe.

Mit ihnen bilde ich heute das Musiker­kollektiv Sektion Züri. Während der Pandemie bezogen wir an der Bahnhof­strasse den Tresor­raum einer alten Bank, gossen den Boden und zogen Wände, investierten eine erhebliche fünfstellige Summe in unser Studio und entwarfen einen Masterplan, wie wir uns voll und ganz auf die Musik konzentrieren können. Durch Sponsoring­verträge garantieren wir uns einen Mindest­lohn. Dafür engagierten wir einen Brand­manager, Genc. Ebenfalls ein enger Jugend­freund aus dem Quartier. Als Sektion Züri unterschrieben wir einen Deal mit Sony.

Tatsächlich leben wir inzwischen von der Musik. Und was noch besser ist: Sektion Züri ist eine Familien­angelegenheit, eine Lochergut-Geschichte, ein Kreis-4-Kreis-3-Ding. Wir kennen uns alle seit der Schule, kommen aus derselben Ecke. Wir erlebten in unserer Jugend dieselben Geschichten von Gewalt, Wut, Absturz. Und fanden dann schliesslich mit der Musik einen konstruktiven Weg, mit all dem struggle umzugehen.

L Loko und Drini sind musikalisch viel breiter als ich, und ich denke, ihr nächstes Album wird eine grosse Sache. Es ist die Frage, die sich auch für mich nun stellt: Wie schaffe ich es, meine Musik in die Breite zu tragen?

2018 schrieb ich zum Beispiel das Stück «3. Halb­ziit», das von meinem damaligen Leben als Fussball­ultra erzählt. Heute würde diese Art von Strassen­berichterstattung viele Leute abschrecken. Sie würden denken: Was für ein Psycho. Und wenn wir den für ein Konzert buchen, dann kommen die Asozialen, die Ausländer, dann gibt es sowieso nur Stress. Darüber reden wir viel, L Loko, Drini und ich: Wie können wir für mich eine Breiten­wirkung erzielen, die L Loko und Drini mit einem Song wie «Will nomeh» erreicht haben?

Wenn ich zum Beispiel Patent Ochsner höre, wie die Leute durchdrehen, wenn sie «W. Nuss vo Bümpliz» spielen, diese unglaublichen Emotionen, die da transportiert werden: Dann denke ich, das wäre vermutlich ein Weg, das ganze Land zu erreichen. Ich müsste ein Stück mit Patent Ochsner aufnehmen. Diese Band hat es mit ihrer Musik geschafft, dass ihr die ganze Schweiz zuhört. Dann würden die Leute merken, ich bin gar nicht so anders als sie, ich bin eigentlich einer von ihnen. Damit würde die Distanz zwischen meiner Lochergut-Welt, meiner Strassenrap-Welt und ihrer Blumen-Welt gebrochen.

Fünfter Teil. Alles wird gut

Zum ersten Mal in meinem Leben schlafe ich gut. Zum ersten Mal seit vielen Jahren wache ich ohne Herzrasen auf. Ich hatte so viel Kummer. Chaos in meinem Kopf. Stress mit den Behörden. So viel Druck, weil ich nicht wusste, wohin der Weg mich führt.

Bruder, ich hatte kein Geld. War ständig kriminell. Ich hatte überall Schulden, weil ich auch noch spielsüchtig war.

Bruder, im Casino Zürich, da liessen die mich irgendwann auch mit Badehose und Trägershirt rein. Sie freuten sich immer, wenn ich kam, weil ich so viel Geld verlor. Über 380 Besuche rechneten sie mir mal vor.

Mein Leben war völlig unstrukturiert. Und wenn ich doch etwas schaffte, fiel alles wieder zusammen. Zum Beispiel als ich einen Vertrieb für legales Cannabis aufbaute, gab es einen Wasser­schaden im Zucht­betrieb. Und dann stand ich wieder auf null.

Weisst du, ich habe zwei kleine Neffen. Beide keine 10 Jahre alt. Goldschätze. Ich liebe sie über alles. Sie sind so unglaublich lieb und hilfsbereit. Und dann spüre ich einen Stich im Herzen, wenn ich mir vorstelle, dass diese kleinen, unschuldigen Wesen in ein Umfeld geraten könnten, wie es mir damals passiert ist. Wo man gefressen wird, wenn man lieb, hilfsbereit, anständig ist. Was würde eine solche Situation für diese beiden kleinen Menschlein bedeuten?

Als ich selbst ein Kid war, war meine Wahrnehmung sehr verdreht. Nicht nur von mir. Von meinem ganzen Umfeld. Wir schauten hoch zu den Problem­fällen im Quartier, zu jenen, die gewalttätig und kriminell waren und immer Stress mit der Polizei hatten. Wir bewunderten sie für all das, und ein paar Jahre später stand ich am selben Punkt, mit denselben Problemen. Es ging mir überhaupt nicht gut, mein Leben war mir entglitten, und dann realisierte ich, dass ich derjenige war, zu dem die Jüngeren im Quartier nun hochschauten.

Sie blickten zu mir hoch, weil ich für sie den starken Macker darstellte, der nicht davor zurück­schreckte, sich zu prügeln. Was sie aber nicht sahen, war, wie schlecht es mir gleichzeitig ging und dass ich eigentlich nur eine Rolle spielte.

Wenn man so jung ist, dann denkt man, der ist ein real motherfucker, denn der prügelt sich ständig. Ich würde antworten: Ich bin deshalb ein real motherfucker, weil ich als Rapper etwas erreicht habe. Und weil ich nicht mehr gemein sein will zu anderen, weil ich konstruktiv sein will, mit mir selbst und mit den Leuten, denen ich begegne.

Du fragst mich, brate, an welcher Version sich die Kids ein Vorbild nehmen sollen? Dem Schläger­typen von damals oder dem Rapper von heute?

Dem Rapper, Bruder.

Heute sitze ich am Lochergut und denke, dass ich an einem akzeptablen Ort angekommen bin. Wenn mir heute etwas nahe geht, verarbeite ich es in Songs. Wir haben unser Label, unser Studio. Die Musik funktioniert. Ich bin dabei, eigene Ćevapčići auf den Markt zu bringen: «čići – made by your brate». Mit Biofleisch aus dem Zürcher Oberland von Rindern, die mindestens 8 Jahre gelebt haben. Und ein Mangolikör kommt auch bald. Ähnlich wie Berliner Luft. Ich nenne ihn «Mangotika».

Und nicht nur bei mir läuft es gut, oder bei L Loko und Drini. Andere Leute von uns, von unserer Gruppe, die wir damals am Lochergut gründeten, haben den Kiosk an der Ecke vom Ararat-Imbiss übernommen. Beide Orte waren jahrelang quasi unsere Zuhause.

Kürzlich spielte ich an der Langstrasse eine Show. Die Bühne war ein 4 Meter hoher Foodtruck. Während des Konzerts sprang ich vom Lastwagen in die Menge. Es war eigentlich kriminell hoch für Stage­diving, aber ich wusste, dass mich die Leute auffangen würden. Dass ich einfach blind hinunter­springen konnte. Denn ich weiss, dass die Leute schätzen, was ich für diese Stadt, das Quartier getan habe, dass ich durch mein Engagement in der Fanszene viel dazu beigetragen habe, dass wir Stadtzürcher, wir vom FC Zürich, heute stolz sagen können, dass wir die Nummer 1 sind in der Stadt und vielleicht sogar im ganzen Land. Und dass es das Mindeste ist, dass ich blind darauf vertrauen kann, dass sie mich auffangen, wenn ich an einem Konzert in dieser Stadt aus 4 Metern Höhe in die Menge springe.

Aber manchmal holen sie mich ein, die Geister aus der Vergangenheit. Wenn zum Beispiel schon wieder ein enger Weggefährte stirbt, als würde ein Fluch über uns liegen.

Oder wenn ich nachts wach liege und an Dinge denke, auf die ich überhaupt nicht stolz bin. Dinge, die ich bereue. Kummer, den ich anderen bereitete.

Kürzlich sassen wir frühmorgens vor dem Dönerladen Ararat auf den beiden Bänkli, auf denen wir früher immer sassen und von wo aus wir das Quartier unsicher machten. Es war heiss, wir chillten. Ein Freund von mir spritzte mit einer Wasser­pistole eine Frau ab. Sie wurde sauer und rief die Polizei. Natürlich waren wir die falschen Leute am falschen Ort. Die Locherguet-Jungs am Lochergut, das sich doch so verändert hat. Da reichte auch eine Wasser­pistole für den Grosseinsatz.

Ein paar Minuten später stürmten Polizisten mit gezogenen, echten Pistolen auf uns zu, zielten auf uns. Dann, obwohl sich die Sache längst aufgeklärt hatte, drückten sie uns zu Boden und verhafteten uns.

«Manchmal holen sie mich ein, die Geister aus der Vergangenheit»: Semir Coralic.

Mc Heros Erfolge – und warum Rapper Stress an seinen Durchbruch glaubt

Semir Coralic alias Mc Hero wurde 1991 in Zürich geboren und gehört heute als Teil des Musiker­kollektivs Sektion Züri zum Aufsehen­erregendsten, was die Schweizer Musik­szene zu bieten hat. Sein Album «Vo was redemer» erreichte 2021 als erste Label­veröffentlichung von Sektion Züri Platz 2 der Schweizer Hitparade. Im April 2023 stieg «Schön hämmer gredet» auf Platz 1 ein. Das gemeinsame Album «Made in Wiedike» seiner Sektion-Züri-Kollegen L Loko und Drini wurde zur grossen Überraschung des Jahres 2022. Für den Song «Will nomeh» erhielten die beiden an den Swiss Music Awards 2023 die Auszeichnung «Best Hit» verliehen. Vor kurzem ist mit «Afterparty» eine Single erschienen als Vorgeschmack auf das nächste Album von L Loko und Drini, das Anfang 2024 erscheint.

Ein Musiker, der regelmässig mit Sektion Züri arbeitet und auf verschiedenen Sektion-Züri-Produktionen als Gast zu hören ist, ist Rapper Stress, einer der erfolgreichsten Schweizer Musiker. Was macht für Stress die Qualität von Mc Hero aus?

Er habe Mc Hero, den er für einen wahnsinnig liebenswerten Menschen halte, an einer Boxnacht kennengelernt, wo dieser selbst als Kämpfer im Ring gestanden habe, sagt Stress. Hero sei zu einem «ziemlich verrückten und wütenden Rapsong» eingelaufen, und nach dem Kampf habe er ihn gefragt, was das eigentlich für ein Track gewesen sei. «Er sagte, das sei sein eigener Song gewesen – und das fand ich dann doch ziemlich einzigartig, dass ein Boxer zu seinem eigenen Rapsong in die Halle läuft.»

«In Frankreich gibt es die Band 113, echte Ghetto­musik», sagt Stress weiter. «Sie wurden mit ihrer rohen Art sehr bekannt. Sie sind nicht die besten Techniker, sie sind nicht wahnsinnig elegant, aber sie sind extrem authentisch – wie sie reden, wie sie rappen. Und das ist es letztlich, was ich am Rapper Mc Hero derart liebe: die authentische Art und Weise, wie er zu uns spricht, als einer von der Strasse, als einer, der von unten kommt. Und diese verblüffende Authentizität gibt eben der Musik eine Relevanz, denn das ist letztlich ja auch das, worum es in der Rapmusik geht.» Mc Hero öffne seinen Mund, und man erkenne ihn sofort.

Platz 1 der Schweizer Hitparade sei «ein erstaunlicher Erfolg», sagt Stress. Jetzt komme es darauf an, dass Mc Hero mit seiner harten Musik, mit seinen Geschichten vom täglichen Existenz­kampf, der auch in der reichen Schweiz einen nicht unwesentlichen Teil unserer Gesellschaft betreffe oder berühre, mehr als nur eine Sparte erreiche. «Ich zweifle bei dem enormen Talent und Hunger nicht daran, dass Mc Hero und Sektion Züri der Schritt in die Breite gelingen wird», sagt Stress.

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