Wir können den Klimawandel aufhalten.
Wir werden die bereits entstandenen Schäden nicht rückgängig machen, aber wir können eine globale Katastrophe abwenden und unseren Planeten für die Menschen und die wundersame Vielfalt des Lebens bewohnbar halten.
Jahrzehntelang schien dies unmöglich. Die Emissionen stiegen überall an, und die Trends, die zu einem Anstieg der Emissionen führen, gingen in die falsche Richtung. Wir schienen nicht in der Lage zu sein, ein globales Abkommen zu schliessen. Jedes Land schien unfähig, eine Kohlenstoffsteuer einzuführen – die einzige Massnahme, die nach Ansicht der Wirtschaftswissenschaftler notwendig war, um die Energienachfrage zu senken.
Dann kam es noch schlimmer. Wir erkannten, dass es nicht ausreichen würde, die Emissionen zu reduzieren, um den Klimawandel aufzuhalten, sondern dass sie auf null sinken müssten. Eine Verringerung des Energieverbrauchs wäre zwar hilfreich, würde aber nicht ausreichen; wir müssten die Nutzung fossiler Brennstoffe vollständig einstellen. Und ohne fossile Brennstoffe käme die Weltwirtschaft zum Stillstand und wir müssten hungern und frieren.
Was wir brauchten, war eine Alternative. Noch während die Emissionen stiegen, machten wir uns im Labor an die Arbeit, wir übertrugen unsere Erfindungen in den Alltag. Die öffentlichen Massnahmen, die wir einsetzten, waren nicht die politisch unpopulären Kohlenstoffsteuern, sondern Finanzierungsprogramme, die weitgehend unsichtbar waren und kaum auf politischen Widerstand stiessen.
Sobald wir von der Besteuerung von Emissionen auf die Förderung von Alternativen umgestiegen waren, begann unsere Erfolgsgeschichte. In den letzten zehn Jahren haben sich Alternativen in allen Wirtschaftszweigen durchgesetzt, und ihre Kosten sind allmählich unter die der fossilen Brennstoffe gefallen. Solar- und Windenergie. Elektroautos, -lastwagen und -fahrräder. Wärmepumpen. Synthetische Kraftstoffe. Pflanzliche Fleischersatzprodukte. Laufend kommen neue Beispiele hinzu. Nun ist es endlich sowohl politisch machbar als auch wirtschaftlich attraktiv, die Emissionen innerhalb von 25 Jahren zu killen, und zwar auf eine Weise, die auch andere Aspekte unseres ökologischen Fussabdrucks verringert.
Die weltweite Industrie für fossile Brennstoffe wehrte sich, indem sie zunächst Zweifel am Klimawandel und dann an den neuen Alternativen verbreitete. Sie finanzierte politische Kampagnen, die den Fortschritt blockierten, auch hier in der Schweiz. Aber diese konnten nicht verhindern, dass die Alternativen immer besser wurden, sodass sie in den letzten zehn Jahren exponentiell wuchsen. Mit ihrem Wachstum verringerte sich der Einfluss der fossilen Brennstoffe. So begannen immer mehr Länder, sich Ziele für die Beendigung der Emissionen bis 2050 zu setzen, Massnahmen zur Erreichung dieser Ziele umzusetzen und ihre Emissionen zu verringern. Das gilt nun für die meisten Industrieländer, darunter auch die Schweiz. Selbst Chinas Emissionen scheinen zu sinken.
Wir brauchen politische Massnahmen, die auf Bereiche wie Finanzen und Infrastrukturplanung abzielen, um sicherzustellen, dass der Ausbau der Alternativen weitergeht. Wir brauchen eine internationale Zusammenarbeit, damit sie sich auch im Globalen Süden ausbreiten können, wo der Fortschritt langsamer war. Sobald diese Politik breit akzeptiert ist, können wir damit beginnen, weitere Emissionen zu verbieten, Sektor für Sektor, Land für Land, und so die saubere Wirtschaft fest verankern. Einige Menschen werden darunter leiden, und wir werden ihnen helfen müssen, neue Arbeitsplätze zu finden. Es gibt noch viel zu tun.
Der vor uns liegende Weg ist noch mit vielen Unwägbarkeiten verbunden. Das macht Angst. Das Gegenmittel zur Angst ist Gemeinschaft. Gemeinsam werden wir den Mut finden.