Mittwoch, 25. Januar 2023
Wir warens nicht!
Da hatten wir kein schlechtes Timing: Seit dem Start der Serie «Do not feed the Google» reissen die schlechten Nachrichten für den Techkonzern nicht ab. Die Negativschlagzeilen der letzten sieben Tage:
Beim ersten Mal fand ein Verlegerin: «Das sollte Pflichtstoff an den Schulen sein.» Diesmal ein Fazit: «Es braucht noch viel mehr an Informationen über die Gerichtsarbeit und die Justiz im Allgemeinen.»
Zum zweiten Mal hat Brigitte Hürlimann mit einem guten Dutzend Republik-Leserinnen einen Prozess besucht. Heute lesen Sie in der Gerichtskolumne, was sich an einem eiskalten Januarmorgen am Obergericht Zürich abspielte – und warum das bei den Beobachterinnen einen bleibenden Eindruck hinterliess.
Es hat mir gut gezeigt, wie viel Arbeit in einem solchen Artikel steckt. Es passiert enorm viel während der Verhandlung.Ein Verleger im Dialog.
(Sie wären gerne dabei gewesen? Ein weiterer Besuch ist bereits in Planung. Behalten Sie also den Veranstaltungskalender im Auge.)
Seit bald zwei Wochen wird intensiv über Alain Berset, seinen ehemaligen Kommunikationschef Peter Lauener und Ringier-CEO Marc Walder diskutiert. Auch die Republik berichtete – mit dem Beitrag von heute – drei Mal. Doch Indiskretionen geben in Bundesbern schon seit Jahrzehnten zu reden.
Eigentlich handelt es sich bei einer Amtsgeheimnisverletzung um ein Offizialdelikt. In der Praxis wird jedoch nur ermittelt, wenn jemand eine Strafanzeige einreicht. Wird ein Beamter überführt, wird ihm eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe auferlegt. Regelmässig diskutiert die Politik, wie sie Indiskretionen verhindern könnte – zuletzt lehnte der Nationalrat eine Motion des Mitte-Ständerats Benedikt Würth ab, die den Bundesrat zu Massnahmen aufforderte. Dennoch will die Regierung nun Vorkehrungen treffen.
Indiskretionen sorgten schon im 19. Jahrhundert für Ärger: Es seien «unzeitige Mitteilungen über Verhandlungen des Bundesrates in öffentlichen Blättern erschienen», stellte die Regierung im Jahre 1888 fest und überlegte, jeden fehlbaren Journalisten «auf einige Zeit vom Bezug der amtlichen Mitteilungen auszuschliessen» und ihm den «Aufenthalt in den Gängen des Bundesrathauses» sowie den «Verkehr mit dem Bureaux zu untersagen».
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«Everything Everywhere All at Once» ist der grosse Gewinner unter den Oscarnominierten. O-Ton unserer Feuilleton-Redaktorin: «Alle liebens ausser mir 😂»
Für ganze elf Oscars ist der Film nominiert. Unter anderem für: bester Film, beste Nebendarstellerin, bester Nebendarsteller, beste Musik und bestes Kostümdesign. Mit den bescheidenen Etiketten «Kinoerfolg des Frühsommers» und «Film des Jahres» wurde der Film in der deutschsprachigen Medienlandschaft bedacht. Die «New York Times» hat «Everything Everywhere All at Once» gleich dreimal rezensiert.
Etwas anders als die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, das deutschsprachige Feuilleton und die Gray Lady urteilte Theresa Hein:
Wie wird aus einer fantastischen Idee eine (bis auf wenige Momente) miserabel erzählte Geschichte? Dieser Film führt es vor. Lesezeit: 8 Minuten.
Damit zu Ihrem (Zwischen-)Urteil.
Wir sind immer noch überwältigt von der positiven Resonanz auf unser Vorhaben, gemeinsam mit Ihnen und allen Interessierten einen neuen Klimajournalismus zu entwickeln. 1417 Postkarten aus der Zukunft sind Stand heute bei uns angekommen, über 6600 Menschen haben sich für den Newsletter angemeldet, und Hunderte Rückmeldungen, Ideen, Anregungen sind im Klimalabor-Dialog eingegangen.
Ein Thema, das uns hier immer wieder begegnet, ist: der Wunsch nach weniger, nach «Entschwendung», einem ressourcenschonenden Lebensstil. Vielleicht geht es mithilfe der künstlichen Intelligenz ein bisschen schneller vorwärts auf dieser Suche.
Ihre Crew der Republik
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