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Fünf-Cent-Wahrheiten, Elfenbeinhandel, Fliessbandurteile

14.02.2018

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Ladies and Gentlemen

Gestern fragten wir Sie beim Morgenkaffee, ob Ihnen bekannt sei, dass der südkoreanische Konzern Samsung 2012 eine Patentstrafe bei Apple mit dreissig Lastwagen bezahlt habe, gefüllt mit Fünf-Cent-Münzen.

Heute wissen wir: Sie wussten es nicht.

Aus einleuchtendem Grund: weil das nie passierte. Die Geschichte hatten wir in der Recherche für das Südkorea-Interview in der Schweizer Mediendatenbank gefunden. Und sie übernommen.

Dabei haben wir übersehen, was damals übersehen wurde: dass es sich um eine Erfindung handelte. Eine, die bereits 2012 vom Fact-Check-Portal Snopes brillant widerlegt wurde.

Das ist ärgerlich. Wir versuchen, solche Fehler zu vermeiden: mit einem mehrstufigen Faktencheck. Wir werden es täglich weiter versuchen. Aber die Wahrheit ist: Ganz gelingen wird es uns nie.

Das Einzige, was wir Ihnen garantieren können: die Fehler mitzuteilen.

Und um Entschuldigung zu bitten. Professor Hannes B. Mosler für die falsche Frage. Und Sie für die falsche Information beim Kaffee.

Pardon!

Damit zu unserer Geschichte des Tages: dem ersten Teil einer Serie von Mona Fahmy über den illegalen Handel mit Wildtierprodukten (etwa Elfenbein). Das klingt exotisch, ist es aber nicht. Denn dieser Markt gehört zu den Top Five der illegalen Märkte weltweit.

Morgen folgt Teil 2, mit der Rolle Chinas und dem Grund, warum Elefanten wahrscheinlich die illegale Jagd überleben werden. Nashörner aber nicht.

Last but not least zur Justizkolumne von Dominique Strebel. Er zeigt auf, dass 98 Prozent aller Straffälle nicht im Gerichtssaal erledigt werden, sondern vor dem Computer. Strebel besuchte die Fliessbandarbeiter der Gerechtigkeit.

Und damit wünschen wir Ihnen einen legendären Tag.

Ihre Crew der Republik

www.republik.ch

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